Was ist guter und was ist schlechter Schreibstil? Emmy-Charlotte Förster 26. Juni 2008 1 Was ist guter Stil bei Wissenschaftlichen Arbeiten Grundlage für einen guten Stil bei einer Wissenschaftlichen Arbeit ist das Verständnis des Thema. Man sollte gut im Thema eingearbeitet sein. Denn so kann man Sachverhalte präzise, schlicht und verständlich beschreiben. Imponiervokabeln, Schwammigkeit und verschwommene Phrasen machen einen Text nur im Bezug auf die Verständlichkeit anspruchsvoller. Den Stil jedoch schlechter. Zu beachten sind außerdem: 1.1 Grundlagen • Überflüssiges streichen, nur Notwendiges schreiben • Wörter wie: rein, auch, aber, ... vermeiden • Wiederholungen von Pronomen umgehen, bei Personen und Substantiven Fallunterscheidung. Beispiel: „Am Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort“ oder „Am Anfang war das Wort. Es befand sich bei Gott, und letzterer war identisch mit ersterem.“ • Fremwörter müssen treffend sein • Schachtel- und Bandwurmsätze vermeiden: 1. Hauptsache in den Hauptsatz 2. Nebensätze an den Hauptsatz anhängen 3. Punkte setzen 4. Zusammengesetzte Verben zusammen lassen, Funktionsverben vermeiden 5. Aktiv statt Passiv • Rechtschreibung 1 1.2 Sprache • ung-Wörter: keine überflüssige Substantivierung und wenig wird-Sätze. Beispiel: „Zur Messung der Spannung wird an dieser von ADU-Schaltung die Wandlung durchgeführt.“ „Der ADU setzt die Spannung in einen binären Wert um.“ • Amtsdeutsch vermeiden • Anglizismen möglichst nicht benutzen: Zähler statt Counter, zwischengespeichert statt abgelatcht, ... • treffende Ausdrücke verwenden: Potentiometer statt nur Regler verwenden. 1.3 Grammatik • falscher Kasus: 1. Genitiv, „Wessen?“ 2. Dativ, „Wem?“ • Plural bei Fremdwörtern mit lateinischem oder griechischem Ursprung und beim Dativ auf Endung achten. Beispiel: Singular → Plural : Extremum → Extrema, Maximum → Maxima, Praktikum → Praktika • Plural des Dativs • Apostroph beim Genitiv gibt es im deutschen nicht, Bsp. Willi’s, Anna’s • auch mal den Duden benutzen 1.4 Vereinbarungen • mathematische Symbole (nicht die eines mathematischen Terms) müssen durch mindestens ein Wort getrennt sein • Vermeidung einer Trennung mathematischen und physikalischen Ausdrücken am Zeilenende • null: Wertangabe • Null: Ziffer • zusammengesetzte Substantive werden 1. mit Bindestrichen verbunden oder 2. in einem Wort zusammengeschrieben (auch mit Zahlen) • Abkürzungen: 2 1. allgemeine Abkürzungen können ohne weiteres verwendet werden bzw. , ca. , d. h. , evtl. , i. Allg. , rd. (rund) , u. a. , usw. , u. U. (unter Umständen), v. H. (von Hundert) , vgl. , z. B. , z. T. , zz. Auf jeden Punkt zu einer Abkürzung folgt immer ein Leerzeichen 2. GROßSCHRIFT bei Abkürzungen aus höchstens drei Anfangsbuchstaben 3. eigene Abkürzungen: beim ersten Erwähnen ausschreiben und in Klammern dahinter die Abkürzung, „Analog-Digital-Umsetzer (ADU)“ Abkürzungsliste mit allen Abkürzungen erstellen und vor die Einleitung oder auf die erste Seite des Anhangs einfügen Literatur [1] Franck/Stary S. 121-138 (verständlich schreiben lernen) [2] Grieb S. 73-82 (Sünden wider den guten Schreibstil) [3] Artikel Sokal-Affäre. In: Wikipedia, http://de.wikipedia.org/wiki/Sokal-Aff die freie Enzyklopädie. Generator für "postmoderne Artikel": http://www.elsewhere.org/pomo/ 3 URL:
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