Tabu Tod – reden wir darüber Krankheit – Diagnose – Sterbeprozess – Tod: Was lösen diese Worte in mir aus? Wir alle werden damit konfrontiert. Vielleicht sind wir selber betroffen, vielleicht betrifft es jemanden aus der Familie, dem Freundeskreis. Verliert ein krankes Leben seinen Wert? Gibt es ein „gutes“ Sterben, kann der Sterbeprozess gestaltet werden und wenn ja, wie? Wie lebe ich mit einer vernichtenden Diagnose weiter? Wie kann ich mit Betroffenen reden? Solchen Fragen geht der ökumenische Zyklus 2013 nach. An vier Abenden, einer Exkursion ins Krematorium Winterthur und einem Gottesdienst wird dem Tabu „Tod“ Sprache gegeben. Es sind Gedankenanstösse, Annäherungsversuche unserm Erleben Worte zu geben – nie aber Patentlösungen. Sie sind herzlich eingeladen, sich auf diese Reise einzulassen, mitzudenken, mitzureden. Übersicht über die Angebote ********************************************************** Sonntag, 13. Januar, 10.00 Uhr in der ref. Kirche Embrach In diesem Jahr steht der ökumenische Gottesdienst des Zyklus am Anfang. Wiederum werden vier Pfarrpersonen vier Kurzpredigten zum Einstieg in das Zyklusthema halten. Nach dem Gottesdienst sind alle zu einem Apéro eingeladen. *********************************************************** Freitag, 18. Januar, 20.00 Uhr ref. Kirchgemeindehaus Freienstein – „Bin ich noch lebenswert?“ - Überlegungen aus ethischer Sicht. Die Tätigkeit von Sterbehilfeorganisationen in den letzten Jahren hat zu Kontroversen in Fragen des Sterbens geführt: Hat das Leben aller Menschen denselben Wert oder ist z.B. das Leben von dementen Menschen nicht mehr lebenswert? Haben wir ein Recht darauf, unseren Todeszeitpunkt selber bestimmen zu dürfen und haben wir ein Recht darauf, dass uns der Staat notfalls dabei unterstützen muss? Haben diese Entwicklungen zur Folge, dass auf behinderte oder alte Menschen Druck gemacht wird, ihr Leben freiwillig zu verkürzen? Dr. Markus Arnold gibt eine Einführung in die Sterbe-Ethik und setzt sich mit den Fragen auseinander, die aus der aktuellen Diskussion zur Sterbehilfe entstehen. Der zweite Teil des Abends befasst sich mit der christlichen „Kunst des Sterbens“ (ars moriendi) im Spätmittelalter. Dr. theol. Markus Arnold ist Dozent für Ethik und Studienleiter am Religionspädagogischen Institut der Uni Luzern. *********************************************************** Dienstag, 29. Januar, 20.00 Uhr ref. Kirchgemeindehaus Lufingen – „Wenn es mich trifft“ Gestern noch gesund und auf festem Boden stehend – und morgen, nach einer Routine-Untersuchung beim Arzt todkrank. Was, wenn eine unerwartete Diagnose mir plötzlich den Boden unter den Füssen wegzieht? Was, wenn es plötzlich mich trifft? Wenn bei mir eine todbringende Krankheit diagnostiziert wird? Wenn ich pflegebedürftig werde? Prof. Dr. Ralph Kunz, Professor für Praktische Theologie an der Universität Zürich gibt Einblick in die Gefühlswelt Betroffener. *********************************************************** Samstag, 16. Februar, 14.00 Uhr Exkursion ins Krematorium Winterthur – Anmeldung erforderlich Was passiert mit mir, wenn ich mich für eine Kremation entscheide? Die Führung durch das Krematorium Winterthur gibt Einblicke in dieses wenig bekannte Geschehen. Sie bietet auch ausreichend Möglichkeit, Fragen zu stellen. Für die Anreise ist jeder selber verantwortlich. Es gibt zwei Treffpunkte: 13:00 Uhr beim Bahnhof Embrach 13:09 SBB nach Winterthur und Bus Nr. 3 zum Friedhof Rosenberg 13:48 Ankunft Friedhof Rosenberg 14.00 Uhr vor dem Krematorium Winterthur beim Friedhof Rosenberg Die Führung ist gratis – eine Anmeldung ist aber unbedingt erforderlich (Gruppengrössen sind begrenzt). Anmelden können Sie sich in den Listen, die in den Kirchgemeinden und im Alterszentrum aufliegen oder unter folgender Mailadresse: [email protected] *********************************************************** Mittwoch, 13. März, 20.00 Uhr EMK Embrachertal – „Reden wir über das Unaussprechliche“ Nicht ich bin todkrank – aber mein Kind, meine Mutter, meine Freundin, mein Kollege. Wie verhalte ich mich jetzt? Kann ich, soll ich über das sprechen, was so schmerzlich, so unausweichlich ist? Gibt es Worte, die helfen oder nur solche, die verletzen? Der Einstieg in diesen Abend bildet eine Lesung aus dem Buch „Oskar und die Dame in Rosa“ von Eric-Emmanuel Schmitt. Lesen wird Frau Else Trumpold – eine Germanistin aus Büttelborn bei Frankfurt. Nach einer kleinen Pause werden im Interviewstil drei Personen zu Wort kommen, die selber von einer Krankheit betroffen sind oder beruflich im Kontakt mit todkranken Menschen standen und dabei die unterschiedlichsten Erfahrungen gemacht haben. Diskutieren werden: Erika Bopp – Künstlerin, Embrach Frau Else Trumpold – Germanistin, Büttelborn bei Frankfurt Hans Lanz – Pfarrer und langjähriger Mitarbeiter im „Ankerhuus“, einem Sterbehospitz für Aidskranke, Zürich *********************************************************** Donnerstag, 21. März, 20.00 Uhr kath. Kirchenzentrum Embrach – „Christen, Muslime, Juden – im Tod sind alle gleich“ Es findet eine Podiumsdiskussion statt mit Geistlichen aus den verschiedenen Religionen. Welche Riten und Gepflogenheiten gibt es in der christlichen, jüdischen und muslimischen Tradition? Wo gibt es verbindende Elemente, was ist anders und für mich neu? Wie kann ich verstehen was mein islamischer, jüdischer oder christlicher Nachbar mit dem Sterben und Tod verbindet? Was hilft mir dabei, dass ich ihm mitfühlend begegnen kann?
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