Auswertung Tischrundengespräche zum Thema „Integration statt Isolation- was können wir tun?“ In elf Tischrundengesprächen wurden verschiedene Zugangsfragen zum Thema aufgegriffen und in der Diskussion vertieft. Die Ergebnisse der Tischrunden wurden anschliessend präsentiert und vom anwesenden Publikum priorisiert: TR 1: Wie kann Einsamkeit wahrgenommen werden? Wichtige Indikatoren sind: Wenn eine aktive Präsenz nicht mehr wahrgenommen wird Wenn die Mobilität fehlt Nachbarschaftshilfe als Hilfe für Betroffene TR 2 + 7: Wie können Schlüsselpersonen aktiviert und informiert werden über Dienstleistungen? Wie können Personen mit Migrationshintergrund berücksichtigt werden? Massnahmen: Im Netzwerk der Anbieter und Türöffner Angebote bekannt machen und Broschüren an die Zielgruppe über Türöffner abgeben lassen. Offizielles Caremanagement zur Verfügung stellen, welches ältere Menschen durch die (benötigten) Institutionen/Therapien/usw. begleitet. Schulung/Information der Spitex zu der Angebotspalette Zugang zu Migrationsbevölkerung über Migrationsvereine und aufsuchende Arbeit von Schlüsselpersonen in Migrationsvereinen. TR 3: Wie kann man Gemeinschaftserlebnisse für finanzschwache hochaltrige Personen fördern? Gutscheine verschenken, Quartierkiosk, Gemeinschaftserlebnisse ermöglichen TR 4: Wie sollen Begegnungsorte im öffentlichen Raum gestaltet werden? Wo sind Hochaltrige als Teil der Gemeinschaft in der Gemeinde sichtbar? Bänkli vor dem Haus, schattige Grünflächen mit Bänkli Pausenplätze als Begegnungsraum Quartiertreff im Alterswohnheim Hauswarte als Schlüsselpersonen TR 5: Wie sensibilisieren wir Nachbarn, damit sie sich mitverantwortlich fühlen? Welche Gefässe will/braucht der Betagte um über seine Anliegen zu sprechen? Kontakt aufgleisen über eine Vertrauensperson Einrichten von Siedlungsassistenzen TR 6: Wie können Ressourcen alter Menschen genutzt und erhalten und gefördert werden im Alterswohnheim? Alternative Wohnformen in Kleinwohngruppen Gesetzliche Verordnungen anpassen, damit Mittun von Betagten im Alltag des Alterswohnheims ermöglicht werden kann (Mithilfe in Küche, Wäscherei, Garten, usw.) Koordination und Begleitung institutionalisieren. TR 8: Zeitdruck und Kostendruck, Mangel an qualifiziertem Personal verhindern adäquate Betreuung. Betreuungsleistungen, Gespräche sind nicht finanziert. Gehören Gespräche nicht zur Prävention? Ist das Luxus? Bedingungen müssen geändert werden in den Pflegeberufen, um diese wieder attraktiv zu machen. Strategische Verantwortung in der Politik. TR 9: Wie kann man Menschen, die sich einsam fühlen, unterstützen dies zu äussern/Hilfe in Anspruch zu nehmen? Angepasste Fahrdienste Vernetzung der Institutionen/Dienste TR 10: Gibt es Bedarf für Nachbarschaftshilfe? Es braucht Animator/innen für Nachbarschaftshilfe Architektur hat Einfluss auf NBH, NBH soll Sozialräume schaffen. TR 11: Seh- und Hörbehinderung als Risikofaktoren für Isolation im Alter: Ärzte müssen lernen mit alten Menschen umzugehen Sensibilisierung der Bevölkerung Alte Menschen brauchen mehr Zeit Zusammenfassung Die Aussage „Alte Menschen brauchen mehr Zeit“ hat am meisten Punkte erhalten. Ebenso die Sensibilisierung der Bevölkerung, Ärzte und Behörden/Politik für die Bedürfnisse hochaltriger Menschen. Die Finanzierung von zeitaufwändigeren Betreuungsmassnahmen und Gesprächen wurde ebenfalls stark gewichtet. Weitere wichtige Punkte sind die Vernetzung der Schlüsselpersonen, Dienste sowie die Information der Schlüsselpersonen über bestehende Angebote (Fahrdienste, Besuchsdienste, Nachbarschaftshilfe, usw.). Stark gewichtet wurde auch der folgende Punkt: Strukturelle Voraussetzungen für eine angepasste Betreuung hochaltriger Menschen liegt auch in der strategischen Verantwortung der Politik, indem Voraussetzungen wie Finanzierung von Prävention (Zeit für Betreuung, Gespräche, Assessments, Caremanagement, Arbeitsbedingungen für Fachpersonal), Ausbildung und Weiterbildung von Schlüsselpersonen, sowie Raumplanung (Begegnung im öffentlichen Raum) zur Verhinderung von Isolation geschaffen werden. Ebenfalls zu den strukturellen Voraussetzungen für eine Integration in den Alltag eines Alterswohnheims und der Nutzung der Ressourcen der Bewohner/innen gehört die Anpassung der Verordnungen und die Bildung von kleinen Wohngruppen. Juni 2014/ M. Gieger, Netzwerkkoordinatorin BBb100
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