Universitäten Dienstag, 3. Februar 2009 27 Studieren: Jetzt die Kurzarbeit und Krisenzeit nutzen, um berufsbegleitend ins Studentenleben zu starten FORSCHUNG: Physiker an der Kepler-Uni 3,2 Millionen Euro für organische Elektronik LINZ. Organische Elektronik gilt als Zukunftsmarkt: Intelligente Verpackungen, gedruckte Transistoren, flexible Displays, aufrollbare Solarzellen, Einwegdiagnosegeräte, flexible Batterien oder elektronische Spiele als Zeitungsbeilage werden schon bald eine wichtige Rolle spielen. Ein Forschungsteam der Johannes Kepler Universität (JKU) rund um Professor Helmut Sitter vom Institut für Halbleiterund Festkörperphysik beschäftigt sich mit der Grundlagenforschung auf diesem Gebiet. Der FWF (Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung) genehmig- Erstklassige Forschung te dem Forschungsnetzwerk nun weitere 3,2 Millionen Euro. Mit dieser Unterstützung wird in den kommenden drei Jahren Forschung an weltweit vorderster Front ermöglicht. Neue Anwendungsfelder Denn der Forschungsbereich ist zukunftsträchtig: Völlig neue Anwendungsfelder, die der klassischen Siliziumelektronik aus Kostengründen versagt sind, werden sich erschließen. Das Forschungsnetzwerk „Functionalised Organic Films“, an dem die Physik, die Chemie und die Informatik an der JKU und drei weitere Universitäten (TU Graz, Universität Graz, Montanuniversität Leoben) beteiligt sind, beschäftigt sich mit organischen dünnen Filmen. Diese sind Bausteine für großflächige und mikroskopisch kleine Bauelemente wie Solarzellen oder chemische Sensoren. „Organische Elektronik ist für die Entwicklung neuer Materiallösungen wichtig, denn diese Produkte sind dünn, leicht, flexibel und kostengünstig herzustellen“, sagt Sitter. In der Grundlagenforschung undder industriellen Forschung gibt es auf diesem Sektor derzeit weltweit große Anstrengungen, neue Produkte zu entwickeln. JKU: Gründer Preis an Junge Wirtschaft LINZ. Bei der Jahresauftaktveranstaltung der Jungen Wirtschaft (JW) Oberösterreich am 29. Jänner in der Sparkasse OÖ erhielt das Team der JW Uni Linz von Wirtschaftskammer-Präsident Rudolf Trauner, Direktor Christian Hofer, Direktor Stv. Walter Bremberger, Markus Limberger und Doris Hummer den JW Award für die Organisation und Durchführung der Gründermesse. Die JWGründermesse fand heuer zum zweiten Mal statt und bietet alle Informationen für Gründer und Jungunternehmer über Organisationen, Institutionen und Berater. JW Awards gab es für die besten JW-Bezirksgruppen in Oberösterreich. Ausgezeichnet wurden auch die JW LinzStadt im Bereich Lobbying, die JW Urfahr-Umgebung als Aufsteiger des Jahres und die JW Braunau im Bereich Netzwerk. Weltweit agieren (wo) Ob am Abend oder von zuhause aus: Jetzt mit Studium ohne Gebühren weiterbilden. Foto: Weihbold Kurzarbeit, was nun? Jetzt mit Studium Job-Vorteile schaffen LINZ. Die Wirtschaftskrise lehrt uns eines: Qualifizierte Arbeitskräfte sind im Krisenfall am wenigsten von Kündigungen betroffen. Wann also, wenn nicht jetzt, ist die beste Gelegenheit, sich mit einem berufsbegleitenden Studium weiterzubilden? Das Angebot dafür ist in Oberösterreich vielfältig. Sowohl die Universitäten als auch die Fachhochschulen bieten die Möglichkeit, neben dem Beruf ein Studium zu absolvieren. Gerade jetzt ist der Start ins Studium für jene, die etwa auf Kurzarbeit geschickt wurden, vielleicht der passendste Augenblick. Denn in den Monaten der Kurzarbeit kann sich ein Mitarbeiter besser auf ein berufsbegleitendes Studieren konzentrieren und sich daran gewöhnen. „Arbeitet er wieder normal, ist es leichter, das Studium fortzusetzen, weil man schon weiß, wie viel Aufwand es ist und wie man diesen bestmöglich schafft“, sagt Doris Pucher von den Fachhochschulen Oberösterreich (FH OÖ). Keine Gebühren mehr Die FH OÖ bietet gleich mehrere Studiengänge, die speziell auf Berufstätige ausgerichtet sind (siehe Kasten). Studiengebühren müssen keine entrichtet werden. Auch an der Johannes Kepler Universität (JKU) werden berufsbegleitende Studiengänge in Koopera- tion mit der Fernuniversität Hagen angeboten. Die Fernuni zählt insgesamt bereits rund 700 Studierende an der JKU. „Der Bachelor in Wirtschaftswissenschaften oder Psychologie ist sehr beliebt“, sagt Josef Reif vom Zentrum für Fernstudien Österreich an der JKU. Diese Studien werden über Studienzentren und Partner in Bregenz, Linz, Steyr, Wien, Bad Goisern, Saalfelden und Villach angeboten, wo auch die Präsenztermine stattfinden. Bis zum 16. Februar läuft noch die Anmeldefrist für das kommende Semester. Mit dem flexiblen Studiensystem bietet Hagen als weltweit einzige deutschsprachige Fernuniversität die Möglichkeit, ein Studi- um auch in Teilzeitform parallel zum Beruf an einer staatlichen Universität zu absolvieren. Daher sind 80 Prozent der 50.000 Immatrikulierten gleichzeitig berufstätig. (ee) STUDIEREN Neben dem Job • FH OÖ: Bachelor-, Master- und Diplomstudiengänge wie Automatisierungstechnik. Infos: www.fh-ooe.at • Fernuni Hagen/JKU: Studiengänge unter www.fernuni-hagen.de und www.zf.jku.at • JKU: E-Learning www.elearning.jku.at, Multimedia-Jus-Studium www.jku.at FH STEYR: Studie Strategien im Vertrieb STEYR. Die Ergebnisse einer aktuellen Studie des FH-Studiengangs „Global Sales Management“ am FH-Campus Steyr geben den Studenten Einblicke in die Praxis. Das zweijährlich wiederkehrende Mittel- und Osteuropa-Barometer auf Basis von 198 Interviews mit Vertriebsverantwortlichen zeigt erfolgreiche Marketing- und Vertriebsstrategien österreichischer Firmen im Ausland auf. Untersucht wurden die Märkte Tschechien, Slowakei, Ungarn, Polen, Rumänien, Bulgarien, Ukraine und Russland. „Uns waren insbesondere Themen wie Markteintritts- und Vertriebsstrategien, Marktkommunikation, aber auch „weiche Faktoren“ wie Personalführung, Fluktuation und Motivation ein Anliegen“, sagt Studienleiter Andreas Zehetner. Die Ergebnisse sind bei ihm erhältlich (Kontakt: [email protected]). BASEHABITAT: Neue Leiterin des Projektstudios Kunstuni-Projekt für Entwicklungsländer LINZ. „Heutzutage ist es möglich, Häuser zu bauen, zu deren Klimatisierung wir keiner Fremdenergie bedürfen, Häuser, die die Ressourcen vor Ort nutzen, anstatt sie zu zerstören“, sagt Roland Gnaiger, Leiter von „die architektur“ an der Kunstuniversität Linz. Das Projekt „BASEhabitat“ wendet diesen Grundsatz beim Bauen in Entwicklungsländern an. Seit 2004 realisiert BASEhabitat Projekte in Südafrika und Bangladesch. Dort wurden Häuser mit lokal vorhandenem Material unter Beachtung von Klima und Kultur errichtet. Mit der finanziellen Unterstützung des Ziegelwerkes Eder in Peuerbach konnte BASEhabitat nun auch personell auf sichere Beine gestellt werden. Die Leitung des Projektstudios übernimmt Gastprofessorin Anna Heringer. Sie bringt dafür ihre Erfahrung aus den mit internationalen Architekturpreisen ausgezeichneten Projekten in Bangladesch ein. Unterstützend steht ihr der Architekt Clemens Quirin als Universitätsassistent zur Seite. Uni Überblick JKU: Sommersemester 2009 Die allgemeine Zulassungs- und Meldefrist für das kommende Semester an der Johannes Kepler Universität ist von 9. 2. bis 27. 3. 2009. Semesterbeginn ist der 2. 3. 2009. Die Lehrveranstaltungsanmeldung läuft von 9. bis 23. 2. 2009. Technik-Schnuppertage Bei den jährlich stattfindenden Schnuppertagen an der Technischen Fakultät der Johannes Kepler Universität Linz können interessierte Mädchen bei Laborübungen, Vorlesungen und Diskussionsrunden direkt mit Studentinnen, Lehrenden und in der Privatwirtschaft tätigen Technikerinnen in Kontakt treten und sich Informationen aus erster Hand besorgen (www.jku.at/FIT). Vortrag auf der Kunstuni Bauen mit Holz Foto: Kunstuni Das Ludwig-Boltzmann-Institut Medien.Kunst.Forschung lädt ein zum „Salon“ am 11. Februar 2009, 19 Uhr, im ÖH-Café Dokapi der Kunstuniversität Linz. Filmexperte Hans Beller referiert zum Thema „Am Anfang steht die Trennung von Bild und Ton“.
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