Olaf Kutzmutz, 1965, ist seit dem letzten Jahrtausend Programmleiter Literatur der Bundesakademie. .........32 Viele Jahre las man an dieser Stelle von Literatur – was sonst? Es wurden Zitate bemüht und Anekdoten zum Besten gegeben. Das gehört sich so für einen Vorspann, der in ein Programm einführt. In diesem Jahr ist alles anders. Die Literaten und die Literatur haben Pause, aus besonderem Anlass. Die Rede soll sein von ei- nem, der aller Literatur nahe steht, nicht genannt (wer denkt da nicht an „Harry Potter“?) und schon gar nicht festlich gepriesen werden möchte. Aber bald ist er weg von hier und von uns, und wir möchten ihm etwas nachsagen: Dem, der bei uns die Fäden zusammengehalten, die Akademie geführt, verdrahtet, verteidigt, sie in Stadt und Erdkreis bekannter gemacht hat, der den Kolleginnen und Kollegen ein Chef und vor allem ein Kollege und Ermöglicher war. Wir werden seine heimli- chen und offenbaren Rauchzeichen vermissen, seine spontanen Besuche in unseren Büros, seinen Sinn für Humor. Wir wünschen ihm, dass diese Vergangenheit nur ein Prolog sei – für seine weitere Arbeit im Weinberg der Kultur. Wir wünschen ihm, dass seine Zukunft lange dauert und sagen: Danke. Literatur Literatur Literatur Literatur Literatur Literatur Literatur Literatur Das Programm Literatur Literatur Literatur Literatur Literatur Literatur LI Literatur 33......... Die Fortbildungen nach Rubriken Tagungen LI 5 Das Unheimliche. Hartmut Lange zum 75. Geburtstag LI 13 Jahrestagung des Verbands deutschsprachiger Literaturübersetzer (VdÜ). 9. Wolfenbütteler Gespräch Literaturwerkstätten LI 1 Basiskurs Erzählen I. Figuren LI 2 Schreib, Gruppe! Wie man zum Texten anleitet: die Stadt LI 6 Wo die Enten hausen. Schreibausflüge zu Donald, Daisy & Co. LI 7 Welche Vergangenheit darf heute überhaupt ins Buch? Der Historische Roman – eine Positionsbestimmung LI 10 Basiskurs Erzählen II. Perspektive LI 12 Eine Frage der Technik? Werkstatt erotisches Schreiben LI 14 Sei glaubwürdig! Figurenbau im Fantasy-, Horror- und Sciencefiction-Roman LI 16 Text-TÜV. Manuskripte auf dem Prüfstand LI LI 17 Phantastische Literatur schreiben. Kurzformen in Fantasy, Horror und Sciencefiction LI 18 Auf die Figur achten. Wie das Personal von Geschichten entsteht LI 19 Basiskurs Erzählen III. Dialoge LI 23 Zauberer oder Scharlatan? Was sich von William Somerset Maugham lernen lässt LI 25 Waschen, schreiben, lesen. Eine Werkstatt im Frisiersalon LI 26 Wenn die Lämmer schweigen. Wie bringe ich Spannung in mein Manuskript? Markt und Mediales LI 3 Beruf „Autor”. Wie bieten Sie Verlagen oder Agenturen erfolgreich ein Buchmanuskript an? LI 4 Kommt ein Mann zum Arzt ... Werkstatt für Gags, Pointen und komisches Schreiben LI 8 Prinzip Maus. Die Kunst, einfach zu erklären LI 9 Wort trifft Bild. Kleine Schule des Textens und Zeichnens LI 11 Ganz Ohr. Werkstatt für Autorinnen und Autoren, die fürs Hörspiel arbeiten möchten LI 15 Literatur Alles für Autoren. Ein Ratgeberseminar Literatur Literatur Literatur Literatur Literatur Literatur 35......... LI 20 Spannend! Von großen und kleinen Bögen. Autorenarbeit für tägliche Serien LI 21 „In zweifelhaften Fällen entscheide man sich für das Richtige.“ Werkstatt Literaturkritik LI 24 Unsere Heldentage. Autobiographische Geschichten erfinden in Wort und Bild LI 27 Höchst persönlich. Kolumnen zum Zeitgeschehen schreiben Das Fremde und das Eigene LI 22 Wolfenbütteler Übersetzergespräche IX Der bei den Veranstaltungen angegebene Kostenanteil umfasst, wenn nicht anders angegeben, Vollpension und Kursgebühr. Über mögliche Rabatte können Sie sich in den Teilnahmebedingungen auf Seite 144 informieren. Die Kurse beginnen in der Regel am ersten Seminartag um 16 Uhr und enden am letzten Seminartag um 14 Uhr. Alle Seminare, Tagungen und Qualifizierungsreihen sind offen für Teilnehmer aus dem europäischen Ausland. LI 1 13. – 15. Januar 2012 Basiskurs Erzählen I Figuren Leitung: Stefan Ulrich Meyer, Dr. Olaf Kutzmutz, Kostenanteil: 170,– € (inkl. Ü/VP) + 5 € für einen Reader, Anmeldeschluss: 13. Dezember 2011. Ergänzend und weiterführend LI 10 LI 14 LI 18 LI 19 siehe LI 2 Ein guter Schriftsteller ist nichts anderes als ein versierter Baumeister. Setzt der eine auf sein architektonisches Genie, der andere auf seinen Fleiß, so bedienen sich aber alle Baumeister jener gestalterischen Elemente, aus denen Literatur entsteht. Um Analyse und Einsatz dieser Elemente geht es in unserem „Basiskurs Erzählen“. Wir trennen, was zusammengehört, um Schritt für Schritt die Bauformen erzählender Prosa zu verstehen und sie für die literarische Produktion besser zu nutzen. In einer Folge von Kursen nehmen wir die Prosa unter die Lupe, und zwar unter wechselnden Schwerpunkten wie zum Beispiel Figuren, Perspektive, Dialoge, Stil und Dramaturgie. Dass dabei stets das literarische Ganze im Blick behalten werden muss, versteht sich von selbst. Der erste Teil des Kurses beschäftigt sich mit den Figuren, ihrer Gestalt, ihrem Gegen- und Miteinander, ihrer Glaubwürdigkeit, ihrem Platz in der literarischen Welt. Im Vordergrund stehen die Arbeit mit Texten der Gegenwartsliteratur sowie schreibpraktische Übungen zum Thema. Reichen Sie bitte mit Ihrer Anmeldung für den Reader eine Arbeitsprobe aus der eigenen Werkstatt ein (max. 5 Normseiten). Diese Arbeitsprobe sehen wir uns am Schlusstag für je knapp zehn Minuten in Hinblick auf das Schwerpunktthema „Figuren“ an. Jedes Kursmodul kann einzeln gebucht werden. ➦ Stefan Ulrich Meyer, München, Programmleiter Sachbuch bei Droemer Knaur. .........36 Literatur Literatur Literatur Literatur Literatur Literatur Literatur LI 2 22. – 24. Januar 2012 Schreib, Gruppe! Wie man zum Texten anleitet: die Stadt Leitung: Kathrin Lange, Dr. Olaf Kutzmutz, Kostenanteil: 168,– € (inkl. Ü/VP), AnmeldeLI 10 LI 19 schluss: 15. Dezember 2011. Ergänzend und weiterführend siehe LI 1 Das Wunderbare am Schreiben ist, dass man literarische Welten gleichsam aus dem Nichts entstehen lässt. Wie aber geht das? Und was soll ich tun, wenn mir nicht einmal ein erster Satz einfällt? Einfach den zweiten schreiben? Wer nicht allein genialen Eingebungen vertrauen möchte, braucht wie jeder Autor Training und engen Kontakt zur Literatur. Und darum soll es in dieser Werkstatt gehen. Schreibanlässe schafft für uns ein Thema, das überall funktioniert: ‚die Stadt’. Wir erkunden Wolfenbüttel und reden darüber, wie ein Schreibkurs zum Thema ‚Stadt’ angelegt werden könnte. Der Akzent liegt dabei auf Selbstversuchen im Schreiben und dem kollegialen Austausch. Diese Werkstatt versteht das Kreative Schreiben zuallererst als produktives Lesen – wir lernen von dem, was es schon gibt. Dafür schauen wir uns an, welche literarischen ‚Lösungen’ die Weltliteratur bereithält und errichten auf diesem Boden unser Schreibcamp – mit Trainingseinheiten für unterschiedliche Niveaus. Wir probieren praktisch aus, welche Impulse und Verfahren sich anbieten, um auf die Schreibspur zu kommen. Welche Rituale, zum Beispiel der Textkritik, sind nötig, um langfristig eine Gruppe fürs Schreiben, Überarbeiten und Neuschreiben zu motivieren? Wo hört das Kreative Schreiben auf und wo beginnt die Literatur? Der Kurs richtet sich an Autoren, Leiterinnen und Leiter von Schreibgruppen und alle, die es werden möchten. Lektürehinweis: Olaf Kutzmutz / Stephan Porombka: Erst lesen. Dann schreiben LI ➦ Kathrin Lange, Söhlde, Autorin von Sciencefiction-, Fantasy- und historischen Romanen sowie Schreibgruppenleiterin (www.kathrin-lange.de). LI 3 29. – 31. Januar 2012 Beruf „Autor” Wie bieten Sie Verlagen oder Agenturen erfolgreich ein Buchmanuskript an? Leitung: Petra Hermanns, Dr. Werner Irro, Kostenanteil: 250,– € (inkl. Ü/VP) + 5 € für einen Reader, Anmeldeschluss: 15. Dezember 2011, max. 10 Teilnehmerinnen und TeilLI 15 LI 16 nehmer. Ergänzend und weiterführend siehe LI 5 Selbst wer als Autor sein Handwerk beherrscht, bewegt sich auf einem umkämpften Markt. Große Verlage erhalten jährlich über 1.000 Manuskripte zur Prüfung – bei nur wenigen Programmplätzen für neue Autoren. Doch was für Spielregeln gelten auf diesem Markt, welches Vorgehen verspricht Erfolg? Bei noch nicht abgeschlossenen Projekten ist es ratsam, sich frühzeitig mit den Erwartungen der Branche an literarische oder an Sachbuch-Themen vertraut zu machen. Und bei fertigen Manuskripten ist es sowieso höchste Zeit. Eine Literaturagentin und ein Lektor prüfen Ihre Projekte, dabei geht es etwa um Thema und Figuren eines Romans oder um Genres, Erzählstil, Stimmigkeit – denn ohne ein gutes Manuskript ist alles vergebens, bei Verlagen wie Agenturen. Sie bieten zudem kurze Einzelgespräche an, um individuelle Hinweise zu geben. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer lernen anhand zahlreicher praktischer Tipps und Übungen die Branchenregeln – vom Anschreiben bis zum Verlagsvertrag. Am Ende des Seminars steht eine optimierte Fassung der „Bewerbungsunterlagen“. Kurzreferate zeigen, wie Verlage, Lektorate (Programm, Kalkulation, Marketing) und Agenturen arbeiten. Besonders eignet sich der Kurs für Autoren, die erste kleinere Veröffentlichungen hinter sich haben und ein längeres Werk planen oder bereits abgeschlossen haben. Reichen Sie bitte mit Ihrer Anmeldung für den Reader eine Textprobe (max. 5 Normseiten), ein Exposé Ihres Projekts (1 Seite) und ein Anschreiben mit Kurzvita (1 Seite) für einen Verlag oder eine Agentur ein. ➦ Petra Hermanns, Frankfurt/M., Agentin (www.scriptsforsale.de). ➦ Werner Irro, Hamburg, freier Lektor, zuvor bei Rowohlt und der Edition Solitude (www.wortinstitut.de). Literatur Literatur Literatur Literatur Literatur Literatur Literatur 37......... LI 4 5. – 7. Februar 2012 Kommt ein Mann zum Arzt ... Werkstatt für Gags, Pointen und komisches Schreiben Leitung: Dirk Stiller, Dr. Olaf Kutzmutz, Kostenanteil: 170,– € (inkl. Ü/VP), Anmeldeschluss: 5. Januar 2012. Ergänzend und weiterführend siehe LI 6 LI 27 Die gute Nachricht: Komik zu erzeugen, gilt als das Schwerste, ist es aber nicht. Für den, der die Comedy-Techniken kennt, ist es sogar ausgesprochen einfach. Diese Techniken werden in dieser Werkstatt vermittelt und geübt. Am Ende sind Sie in der Lage, selbstständig Gags, Pointen und Comedy zu schreiben. Wir fragen uns: Wie funktioniert Comedy? Wie gelingen zündende Pointen? Warum und wann wird gelacht? Wann ist etwas komisch und wann nur platt? Sie werden in die unterschiedlichen Comedy-Formen (Film, TV, Radio, Bühne) eingeführt und lernen, kreativ zu denken. Dafür üben wir Techniken, die helfen, wenn Ihr ‚Talent fürs Komische’ versagt (oder gar nicht vorhanden ist). In der Werkstatt nehmen wir den Spaß ernst, damit sich Ihre Investition (Zeit, Geld, Nerven) durch professionelles Können amortisiert. Sie brauchen keinerlei Vorkenntnisse im Erzeugen von Komik und im Erstellen von Texten. Wir beginnen ganz am Anfang und gehen mit schnellen Schritten voran. ➦ Dirk Stiller, Berlin, Deutschlands meistbeschäftigter Comedy-Lehrer, beliefert als Produzent über 70 % aller deutschen Radio- und TV-Sender (www.stiller-entertainment.de). LI 5 19. – 20. Februar 2012 Das Unheimliche Hartmut Lange zum 75. Geburtstag Tagung Leitung: Dr. Olaf Kutzmutz, Gast: Hartmut Lange (www.diogenes.ch/leser/autoren/a-z/l/ lange_hartmut/biographie), Kostenanteil: ca. 130,– € (inkl. Ü/VP), Anmeldung: Lassen Sie anhand des entsprechenden Formulars am Ende des Jahresprogramms oder per E-Mail ab sofort Ihr Interesse vormerken. Melden Sie sich nach Erhalt des ausführlichen Tagungsprogramms (ab etwa 8 Wochen vor Tagungstermin) verbindlich an. Ergänzend und weiterführend siehe LI 23 Manche Schriftsteller geben uns Sicherheit, Hartmut Lange hingegen entzieht uns den Boden unter den Füßen. Sein gesamtes novellistisches Werk feiert geradezu das Unheimliche und Unsichere. Dabei widerbestrebt Lange zeitgeistige Originalität und schriftstellerisches Modebewusstsein, und so berühren uns seine orientierungslosen, ‚alltäglichen’ Figuren umso mehr. Dafür bemüht der Autor keine fantastischen Szenarien, sondern er siedelt seine Geschichten in scheinbar vertrauten Räumen an wie zuletzt in seinem Geschichtenband „Im Museum“. Oder in der Novelle „Der Wanderer“, in der das Leben Matthias Bambergs nach dem Räuspern seiner Frau allmählich aus der Spur gerät. Zu seinem 75. Geburtstag zeichnen wir den Weg des Schriftstellers Hartmut Langes in Grundzügen nach und würdigen sein Werk anhand ausgewählter Beispiele. Wir fragen uns unter anderem: Wie beschreibt man Figuren einer Gesellschaft, die stets um den „Sog der Abgründe“ (Monika Maron) fürchten müssen? Was lässt sich generell für Autorinnen und Autoren von Langes Poetik der Irritation lernen? Welche Umbrüche gab es im Leben und Werk Langes? Wie sieht der Blick auf den Literaturmarkt nach fünf Jahrzehnten des Schreibens aus? Wie unabhängig lässt sich zwischen Verlags- und Leserwünschen einerseits und eigenen Ideen andererseits arbeiten? ➦ Zielgruppe: Autoren, Literaturwissenschaftler, Agenten, Verleger, Bibliothekare, Lehrer, Journalisten und alle, die sich für Gegenwartsliteratur und „das Unheimliche“ interessieren. .........38 Literatur Literatur Literatur Literatur Literatur Literatur Literatur LI 6 26. – 28. Februar 2012 Wo die Enten hausen Schreibausflüge zu Donald, Daisy & Co. Leitung: Andreas Platthaus, Olaf Kutzmutz, Kostenanteil: 168,– € (inkl. Ü/VP), AnmelLI 24 LI 25 deschluss: 26. Januar 2012, Ergänzend und weiterführend siehe LI 9 Als Leser kennen wir die Welt von Donald, Daisy und Dagobert. Schließlich haben wir Band eins der „Lustigen Taschenbücher“ im Regal und wissen auch noch mit Darkwing Duck etwas anzufangen. Wie aber wäre es, Entenhausen schreibend zu erkunden? Seine Bewohner, Gebäude, Straßenzüge – kurz, das ganze Universum genauer unter die Lupe zu nehmen? In diesem Seminar wollen wir das versuchen. Wir begeben uns auf die Spur der tollpatschigen Panzerknacker, der listigen Gundel Gaukeley oder des notorischen Glückspilzes Gustav Gans, um die Comic-Welt der Entenhausener zu erforschen, zu kommentieren und schreibend neu zu erfinden. Dafür brauchen wir gleichermaßen journalistische Präzision wie die Fabulierlust des Literaten. Wir lassen uns von Bildern, Sprechblasen und Stadtplänen anregen und entdecken mit dem Düsentrieb der Inspiration ein Entenhausen, das erst durch unser Schreiben entsteht. Wir laden ein zu einem Experiment über reale und mögliche Welten. Wenn unser Grenzgang zwischen Wirklichkeit und Imagination gelingt, heißt es am Schluss standesgemäß: Ente gut, alles gut. Lektüretipps: Hartmut Holzapfel: Überall ist Entenhausen; Henner Löffler: Wie Enten hausen LI ➦ Andreas Platthaus, Frankfurt/M., Ehrenpräsidente der Donaldisten und Feuilletonredakteur der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (http://de.wikipedia.org/wiki/Andreas_ Platthaus). LI 7 22. – 23. April 2012 Welche Vergangenheit darf heute überhaupt ins Buch? Der Historische Roman – eine Positionsbestimmung Leitung: Carlo Feber mit Autorinnen und Autoren des Autorenkreises Quo Vadis Kostenanteil: 70,– €; für Mitglieder von Quo Vadis: 59,– € (inkl. Ü/VP), Anmeldeschluss: 22. März 2012. Ergänzend und weiterführend siehe LI 14 LI 17 Der Historische Roman hat in den letzten zehn Jahren geboomt, selten in seiner Geschichte war das Genre populärer. Hält diese Entwicklung an oder mehren sich die Anzeichen, dass der Erfolg an seine Grenze stößt? Das Seminar richtet sich an Autorinnen und Autoren, die sich mit den Gestaltungsmöglichkeiten des Historischen Romans und den gegenwärtigen Rahmenbedingungen seiner Wahrnehmung durch die Verlagswelt näher auseinandersetzen wollen. Hierzu gehört auch, über die epischen Bedingungen von Geschichtlichkeit im Text sowie die sprachlichen Möglichkeiten der Historisierung nachzudenken. Eine statistische Analyse der Verlagsprogramme lotet die faktische Freiheit der Themenwahl aus. Ein Blick auf die Einflüsse von Markt und Recht auf den Historischen Roman runden das Programm ab. Ein Schwerpunkt wird der Blick auf die Leserschaft sein: Was können Autoren vom Publikum in Zeiten vermehrter OnlineInteraktion rund um die Genreliteratur lernen? Das Seminar ist grundsätzlich offen für alle am Genre Interessierten. Die Dozenten und Dozentinnen der Workshop-Einheiten sind Mitglieder des Autorenkreises Quo Vadis (www.autorenkreis-quovadis.de). ➦ Carlo Feber, Berlin, Autor. Literatur Literatur Literatur Literatur Literatur Literatur Literatur 39......... LI 8 27. – 29. April 2012 Prinzip Maus Die Kunst, einfach zu erklären Leitung: Christoph Biemann, Dr. Olaf Kutzmutz, Kostenanteil: 168,– € (inkl. Ü/VP), Anmeldeschluss: 27. März 2012 Die Welt ist voller Fragen: Was ist Zeit? Warum fliegt ein Flugzeug? Wie baut man ein Haus? Erklären ist also seit jeher nötig – aber nur wenige können das einfach und verständlich. Noch immer ist es schick, knifflig zu formulieren. Die Schüler lernen es von den Lehrern, die Studenten von den Professoren. Seminararbeiten mit Horden fremder Wörter gelten als „akademisch“, andere als „zu populär“. Muss das sein? Wozu brauchen wir Spezialisten, die sich der breiten Öffentlichkeit nicht mehr mitteilen können? Das Seminar wirbt für einfaches, aber nicht vereinfachendes Sprechen und Erklären. Das „Prinzip Maus“, seit über dreißig Jahren im Fernsehen erprobt, soll dabei helfen. Abholen, Anschaulichkeit, Erklären durch Analogien, einfacher Satzbau und reizvolle Präsentation – das sind Stichworte für dieses „Prinzip“. Was sich dahinter verbirgt, zeigen Sachgeschichten aus der „Sendung mit der Maus“, die im Kurs angeschaut und untersucht werden. Ist das „Prinzip“ verstanden, lösen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer unter Zeitdruck überschaubare Erkläraufgaben und vermitteln die Ergebnisse der Gruppe – und zwar sprachlich angemessen und unterhaltsam. Dabei geht es im Kurs vor allem ums Ausprobieren, nicht ums Theoretisieren. Eingeladen sind zu diesem Seminar Vermittler und Spezialisten aus allen gesellschaftlichen Bereichen, die mit den anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern spielerisch eine allgemeinverständliche Sprache finden und erproben möchten. ➦ Christoph Biemann, Köln, Die Sendung mit der Maus (www.mauschristoph.de). LI 9 13. – 15. Mai 2012 Wort trifft Bild Kleine Schule des Textens und Zeichnens Leitung: Ole Könnecke, Dr. Olaf Kutzmutz, Kostenanteil: 175,– € (inkl. Ü/VP), AnmeldeLI 6 LI 24 schluss: 13. April 2012. Ergänzend und weiterführend siehe LI 2 Ein Autor hat eine Idee für eine Geschichte. Eine Kleinigkeit, aber charmant. Gerade richtig für das Bilderbuch, das er immer schon schreiben wollte. Also setzt sich der Autor hin – und schreibt. Einen kurzen Text, ein, zwei Seiten – na, vielleicht auch ein paar mehr. Zeichnen kann er nicht, darum fügt er ausführliche Bildvorschläge für den Illustrator hinzu. Ein Verlag akzeptiert den Text und findet einen Illustrator, und ein Jahr später erscheint das Bilderbuch – nur, dass es eigentlich eine illustrierte Kurzgeschichte ist. Der andere Fall: Ein Illustrator hat eine Idee für ein Bilderbuch. „Aber ich kann doch nicht schreiben“, sagt sich der Illustrator. Also wird nichts draus. In dieser kleinen Schule des Textens und Zeichnens möchten wir diesem Dilemma entkommen und anhand von Übungen versuchen, Wort und Bild zusammenzuführen. Wie kann ich als Autor schreiben, ohne Worte zu benutzen? Wie erzähle ich als Illustrator, ohne zu schreiben? Wo hört der Text auf, wo fängt die Illustration an? Was muss geschrieben, was kann gezeichnet werden? Die Werkstatt dient als Einstieg für Autoren, die zeichnen, und für Zeichner, die schreiben möchten. Lektüretipp: Ole Könnecke: Doktor Dodo schreibt ein Buch. Seine eigene Arbeit stellt Ole Könnecke im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung am 14. Mai, 20 Uhr, vor. ➦ Ole Könnecke, Hamburg, Autor und Illustrator (www.carlsen.de/web/comic/ person?id=35302). .........40 Literatur Literatur Literatur Literatur Literatur Literatur Literatur LI 10 18. – 20. Mai 2012 Basiskurs Erzählen II Perspektive Leitung: Stefan Ulrich Meyer, Dr. Olaf Kutzmutz, Kostenanteil: 170,– € (inkl. Ü/VP) + 5 € für einen Reader, Anmeldeschluss: 18. April 2012. Ergänzend und weiterführend LI 2 LI 19 siehe LI 1 Ein guter Schriftsteller ist nichts anderes als ein versierter Baumeister. Setzt der eine auf sein architektonisches Genie, der andere auf seinen Fleiß, so bedienen sich aber alle Baumeister jener gestalterischen Elemente, aus denen Literatur entsteht. Um Analyse und Einsatz dieser Elemente geht es in unserem „Basiskurs Erzählen“. Wir trennen, was zusammengehört, um Schritt für Schritt die Bauformen erzählender Prosa zu verstehen und sie für die literarische Produktion besser zu nutzen. In einer Folge von Kursen nehmen wir die Prosa unter die Lupe, und zwar unter wechselnden Schwerpunkten wie zum Beispiel Figuren, Perspektive, Dialoge, Stil und Dramaturgie. Dass dabei stets das literarische Ganze im Blick behalten werden muss, versteht sich von selbst. Der zweite Teil des Kurses beschäftigt sich mit der Rolle der erzählerischen Perspektive beim Entwurf der literarischen Welt: Welche Erzählertypen gibt es? Was folgt aus der Wahl der Perspektive für das Erzählen? Wann passt der göttliche Blick vom Olymp, wann der des Zeitungsboten aus der Vorstadt? Im Vordergrund stehen die Arbeit mit Texten der Gegenwartsliteratur sowie schreibpraktische Übungen zum Thema. Reichen Sie bitte mit Ihrer Anmeldung für den Reader eine Arbeitsprobe aus der eigenen Werkstatt ein (max. 5 Normseiten). Diese Arbeitsprobe sehen wir uns am Schlusstag für je knapp zehn Minuten in Hinblick auf das Schwerpunktthema „Perspektive“ an. Jedes Kursmodul kann einzeln gebucht werden. LI ➦ Stefan Ulrich Meyer, München, Programmleiter Sachbuch bei Droemer Knaur. LI 11 23. – 29. Mai 2012 Ganz Ohr Werkstatt für Autorinnen und Autoren, die fürs Hörspiel arbeiten möchten Altersgrenze: 35, Leitung: Leonhard Koppelmann, Gunther Nickel, Sabine Stein, Hilke Veth, Arbeitsorte: Wolfenbüttel und Hamburg (NDR Hörspiel), Bewerbungsschluss: 15. März 2012, Veranstaltet vom Deutschen Literaturfonds e.V. in Kooperation mit dem NDR Hörspiel Hamburg Das Hörspiel ist ein literarisches Medium mit einer eigenen Tradition und einer Vielzahl von literarischen und akustischen Möglichkeiten. In den 70er und 80er Jahren des 20. Jahrhunderts geriet es durch die Entwicklung der Mediengesellschaft an den Rand des öffentlichen Bewusstseins. Durch die aktuellen technischen Möglichkeiten und neue Formen der Verbreitung gewinnt es jedoch seit einem Jahrzehnt wieder an Bedeutung. Die Werkstatt in Wolfenbüttel und Hamburg richtet sich an deutschsprachige Autorinnen und Autoren, die max. 35 Jahre alt sind, bereits mindestens einen literarischen Text (Prosa- oder Theatertext) in einem belletristischen Verlag veröffentlicht haben und fürs Hörspiel professionell schreiben möchten. Mit Publikationen im Selbstverlag, in Verlagen, die Druckkostenzuschüsse verlangen, oder im Bereich Books on Demand sind die Voraussetzungen nicht erfüllt. Die Texte der Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden im ersten Teil der Werkstatt vorgestellt, analysiert und diskutiert. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, ob sie als Hörspiel taugen und wie sie sich für dieses Medium bestmöglich einrichten lassen. Die Autoren und Autorinnen erhalten Gelegenheit, einzeln bzw. in Gruppen ihre Texte zu überarbeiten. Referate mit zahlreichen Audiobeispielen der Seminarleiter vertiefen den Einblick in die Besonderheiten des Genres und seine medialen Möglichkeiten. In den letzten beiden Tagen wird von allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern eine ausgewählte Passage der eigenen Arbeit im Studio umgesetzt. So lassen sich Einblicke gewinnen, wie Texte inszeniert und technisch realisiert werden. Ein von den Werkstattleitern ausgewähltes Stück wird außerdem im Anschluss als Ganzes im NDR Hörspiel-Studio Hamburg als Hörspiel produziert und zu einem späteren Zeitpunkt gesendet. Literatur Literatur Literatur Literatur Literatur Literatur Literatur 41......... Autorinnen und Autoren können sich mit einem Manuskript (mit maximal sechs Figuren/Sprechern) bewerben. Die Unterlagen sind zu senden an den Deutschen Literaturfonds e.V., Prof. Dr. Gunther Nickel, Alexandraweg 23, 64287 Darmstadt. Aus den eingehenden Bewerbungen wählt die aus den Seminarleitern bestehende Jury Anfang April 2012 acht Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus. Sämtliche Kosten inkl. Transfer von Wolfenbüttel nach Hamburg, Unterkunft und Verpflegung übernimmt der Deutsche Literaturfonds e.V. ➦ Leonhard Koppelmann, Köln, (Hörspiel-)Regisseur und Autor. ➦ Gunther Nickel, Darmstadt, Literaturwissenschaftler und Lektor beim Deutschen Literaturfonds. ➦ Sabine Stein, Hamburg, Hörspielautorin. ➦ Hilke Veth, Hamburg, langjährige Hörspieldramaturgin beim NDR und Autorin. LI 12 3. – 5. Juni 2012 Eine Frage der Technik? Werkstatt erotisches Schreiben Leitung: Dr. Rainer Moritz, Dr. Olaf Kutzmutz, Kostenanteil: 175,– € (inkl. Ü/VP) + 5 € für einen Reader, Anmeldeschluss: 3. Mai 2012. Ergänzend und weiterführend siehe LI 6 LI 25 Was waren das für Zeiten, als Theodor Fontane 1883 „Schach von Wuthenow“ veröffentlichte und seine Leser nur ahnten, wann und wie die arme Victoire von Carayon verführt wurde! Spätestens nach Oswalt Kolle und jeder Menge rebellierender Studenten kam solche Verhüllungskunst an ihr Ende und die Schriftsteller priesen zunehmend eindeutiger das Wunder der Geschlechtlichkeit. Wer heutzutage sein Augenmerk auf „Stellen“ in der Literatur richtet, sieht, wie sich Feuchtgebiete, Pornokinos und Swingerclubs allenthalben ausbreiten. Und weil die meisten Autoren wissen, dass die Darstellung geschlechtlichen Austausches zu den heikelsten Aufgaben ihres Metiers zählt, bemühen sie sich immer mehr, Liebesspiele symbolisch aufzuladen. Mit ausgebeulten Hosen oder feuchten Slips und Rein-raus-Sätzen wie „Sie stöhnte auf, als ich tief in sie eindrang“ ist es nicht mehr getan. Wie also vermeiden wir Irrwege, geschmacklose oder unfreiwillig komische Beschreibungen des sexuellen Verkehrs? Wo verlaufen die Scham- und gleichsam die Schreibgrenzen? Und ist all das nur eine Frage der Technik? Wir sehen uns dafür im Seminar einschlägige Stellen an und versuchen, davon zu lernen. Fürs Schreiben und vielleicht fürs Leben. Nach dem Anmeldeschluss erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine Schreibaufgabe. Lektüretipp: Die klassische Sau; Die neue klassische Sau; Die allerneueste klassische Sau Seine eigene Arbeit stellt Rainer Moritz im Rahmen einer öffentlichen Lesung am 4. Juni, 20 Uhr, vor. ➦ Rainer Moritz, Hamburg, Leiter des Literaturhauses Hamburg, Journalist und Autor (www.literaturhaus.net/netzwerk/hamburg.htm). LI 13 15. – 17. Juni 2012 Jahrestagung des Verbands deutschsprachiger Literaturübersetzer (VdÜ) 9. Wolfenbütteler Gespräch Anmeldung: Lassen Sie anhand des Formulars am Ende des Jahresprogramms oder per E-Mail ab sofort Ihr Interesse vormerken. Das Programm erscheint ca. 12 Wochen vor dem Tagungstermin. Bitte anfordern bei [email protected]. Ergänzend und weiterführend siehe LI 22 und www.literaturuebersetzer.de Ohne die Übersetzer wäre „Weltliteratur“ ein leerer Begriff. Was andere Völker denken und fühlen, erfahren wir aus ihren Literaturen. Diese aber erschließen sich erst dank der Sprach- und Interpretationskunst der Übersetzer. Seit der GoetheZeit gilt Deutschland als klassisches Übersetzerland. Diese Tradition wirkt fort: Heute ist jedes zweite belletristische Buch eine Übersetzung. Literaturübersetzer übersetzen Belletristik, Sachbücher, wissenschaftliche Texte, Theaterstücke, Hörspiele, Filme und ähnliche Werke, die zur Veröffentlichung bestimmt und einem breiten Publikum zugänglich sind. Professionalisierung, Austausch untereinander und mit Übersetzern anderer Länder, Tagungen und Kongresse – darauf zielten die sieben Literaturübersetzer, die 1954 in Hamburg den Verband deutschsprachiger Übersetzer literarischer und .........42 Literatur Literatur Literatur Literatur Literatur Literatur Literatur wissenschaftlicher Werke e. V. (VdÜ) gründeten. Heute ist der VdÜ als Bundessparte Übersetzer im Verband deutscher Schriftsteller Teil der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di. Die Jahrestagung des VdÜ umfasst sprachgebundene und sprachübergreifende Workshops zur internen Fortbildung sowie öffentliche Vorträge, Übersetzerlesungen und Gespräche zwischen Autoren und ihren Übersetzern. Interessierte, die nicht Mitglied des VdÜ sind, Verlagslektoren und auch künftige Übersetzer sind ebenfalls willkommen. 6. – 8. Juli 2012 LI 14 Sei glaubwürdig! Figurenbau im Fantasy-, Horror- und Sciencefiction-Roman Leitung: Klaus N. Frick, Kathrin Lange, Kostenanteil: 178,– € (inkl. Ü/VP) + 5 € für einen LI 7 Reader, Anmeldeschluss: 6. Juni 2012. Ergänzend und weiterführend siehe LI 1 LI 17 LI 18 LI 26 Wenn Manuskripte abgelehnt werden, liegt das häufig nicht an der Grundidee und auch nicht an mangelhaftem Stil. Oftmals sind es unglaubwürdige oder – schlimmer noch – blasse Figuren, die einen Roman beim Anlesen scheitern lassen. Egal, ob unser Held mit einem Raumschiff zu fremden Welten fliegt oder mit Schwert und Bogen gegen das Böse kämpft: Wenn er schlecht ausgearbeitet ist, wird er niemals den Weg zwischen zwei Buchdeckel schaffen. Wie jedoch entwickelt man Figuren, die nicht unglaubwürdig oder blass sind? Was braucht ein Held, damit der Leser ihn gern begleitet, was ein Antagonist, um lesenswert zu sein? Die Teilnehmer lernen schreibpraktisch die wichtigsten Eigenschaften glaubwürdiger, ‚dreidimensionaler‘ Figuren kennen. Anhand kleiner Übungen wird gezeigt, wie die Entwicklung von Figuren das Plotten in Gang bringt. Ebenso vermittelt der Kurs den Teilnehmerinnen und Teilnehmern Grundwissen zum Beispiel zum Figurenkanon der Heldenreise, dem „Zwei-Personen-Modell“ oder der „Dreiecksgeschichte“. Das Seminar richtet sich vorrangig an Autorinnen und Autoren, die bereits Schreiberfahrung gesammelt haben und an einem Romanprojekt arbeiten. Nach dem Anmeldeschluss erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine Schreibaufgabe. LI ➦ Klaus N. Frick, Karlsruhe, Sciencefiction-Redakteur (www.perry-rhodan.net/information/team/verlag/frick.html). ➦ Kathrin Lange, Söhlde, Autorin von Sciencefiction-, Fantasy- und historischen Romanen (www.kathrin-lange.de). LI 15 8. – 10. Juli 2012 Alles für Autoren Ein Ratgeberseminar Leitung: Sandra Uschtrin, Dr. Olaf Kutzmutz, Kostenanteil: 168,– € (inkl. Ü/VP), AnmelLI 5 deschluss: 8. Juni 2012. Ergänzend und weiterführend siehe LI 3 „Wer schreibt, der bleibt“ – sofern das Geschriebene veröffentlicht wird. Und das scheint leicht. Schließlich sind in Deutschland rund 22.000 Verlage und Institutionen verlegerisch aktiv, von denen über 2.000 regelmäßig Literatur im weitesten Sinne produzieren. Sie alle brauchen Manuskript-„Futter“, um leben zu können, und drängen jährlich mit über 90.000 Neuerscheinungen auf den Markt. Wer da nicht veröffentlicht wird, ist selbst schuld und schreibt entweder am Markt vorbei oder zu schlecht – oder beides? Sicher. Das ist ein Grund. Doch es gibt noch andere Gründe, warum Manuskripte abgelehnt werden. Sie zu kennen ist hilfreich für alle, die einen Verlag für ihr Manuskript suchen. Denn nur wer die Klippen und Untiefen des Buchmarktes kennt, wird sie erfolgreich umschiffen. Im Seminar erfahren Sie, wie dieser Markt funktioniert, Lektorinnen und Lektoren ticken und Verlage und Agenturen arbeiten. Wir besprechen, welche Unterlagen Sie bei Verlagen einreichen sollten, was in Verlagsverträgen stehen sollte (und was nicht) und welche Alternativen es zu traditionell arbeitenden Verlagen gibt (Selbstverlag, Print on Demand, E-Book etc.). Ein prall mit Wissen gefüllter Kurs für alle, die nicht länger nur für die Schublade schreiben möchten. ➦ Sandra Uschtrin, München, Herausgeberin des „Handbuchs für Autorinnen und Autoren“ und der „Federwelt“ (www.uschtrin.de). Literatur Literatur Literatur Literatur Literatur Literatur Literatur 43......... LI 16 13. – 15. Juli 2012 Text-TÜV Manuskripte auf dem Prüfstand Leitung: Prof. Dr. Martin Hielscher, Dr. Olaf Kutzmutz, Kostenanteil: 175,– € (inkl. Ü/ VP) + 5 € für einen Reader, Anmeldeschluss: 13. Juni 2012. Ergänzend und weiterfühLI 15 rend siehe LI 3 Die Karosserie klappert, der Tank ist fast leer, die Frontscheibe verschmiert, die Gangschaltung knirscht und der Motor heult – wer verreist schon gern in solch einem Auto? Bei Texten scheint alles anders: Da müssen Figuren ohne Airbag auskommen, wenn für sie überhaupt Plätze vorgesehen sind. Die Türen klemmen, Ein- und Ausstieg werden zum Kraftakt. Das Fahrzeug lässt sich kaum auf Kurs halten, bricht willkürlich nach rechts und links aus und das Ziel der Reise ist mitunter auch unklar ... Solche Probleme sind Ihnen als Autorin und Autor vertraut? Höchste Zeit also, Ihr Manuskript dem Textüberwachungsverein vorzuführen. Hier wird Ihr Projekt gründlich gecheckt: die Plottüchtigkeit überprüft, die Textverschraubungen abgeklopft und geschaut, ob Sie die nationalen Schmerzgrenzen für den Standardleser einhalten. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die eine Prüfplakette anstreben, bewerben sich mit einer Textprobe (max. 10 Normseiten). Im Mittelpunkt des Seminars steht die kritische Diskussion der eingereichten Texte. Hinzu kommen Einblicke in den Programmaufbau eines Verlags: Welche verlagsinternen Schritte sind notwendig, damit aus einem Manuskript ein erfolgreiches Buch wird? ➦ Martin Hielscher, München, Programmleiter Belletristik bei C. H. Beck (www.poetenladen.de/wf-schmid-martin-hielscher-bachmann-wettbewerb.htm). LI 17 31. August – 2. September 2012 Phantastische Literatur schreiben Kurzformen in Fantasy, Horror und Sciencefiction Leitung: Uwe Anton, Klaus N. Frick, Kostenanteil: 178,– € (inkl. Ü/VP) + 5,– € für einen Reader, Anmeldeschluss: 31. Juli 2012. Ergänzend und weiterführend siehe LI 7 LI 14 LI 26 Seit sich die Genres Sciencefiction, Fantasy und Horror vor etwa hundert Jahren herausgebildet haben, durchlebten sie viele Wandlungen. Mal galten sie als ‚Fluchtliteratur’, mal als Abbild gesellschaftlicher Entwicklungen. Immer wieder ließ sich durch phantastische Literatur Gegenwart spiegeln, indem beispielsweise Themen von heute in eine „fremde Welt“ verlegt wurden. Gerade die Kurzgeschichte ist hierfür gut geeignet. Und sie ist auch für Autorinnen und Autoren, die mit den Genres nicht so vertraut sind, ein gutes Mittel, in phantastische Literatur einzusteigen. Schaut man nämlich genauer hin, stellt man fest, dass viele Größen der Literaturgeschichte regelmäßig phantastische Themen aufgegriffen haben: kein Nobelpreisträger ohne „Rättin“, kein Unterhaltungsschriftsteller ohne Monster, zukünftige Technik oder Fantasy-Träume. Das Seminar entwickelt gemeinsam mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Möglichkeiten phantastischen Erzählens. Wie schaffen es Autorinnen und Autoren mit kurzen Geschichten, die Leserphantasie in vielfacher Hinsicht anzuregen? Wie lassen sich diese Texte optimieren und für eine Veröffentlichung vorbereiten? Die Autorinnen und Autoren feilen im Seminar an ihren eigenen Texten und lernen durch Schreibübungen und Diskussionen, mit Kritik umzugehen. Nach der Anmeldung erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine Schreibaufgabe; der zu verfassende Text ist Ausgangspunkt für weitere Arbeiten im Seminar. ➦ Uwe Anton, Wuppertal, Sciencefiction-Autor und Übersetzer (www.uweanton.de). Klaus N. Frick, Karlsruhe, Sciencefiction-Redakteur (www.perry-rhodan.net/information/team/verlag/frick.html). .........44 Literatur Literatur Literatur Literatur Literatur Literatur Literatur LI 18 16. – 18. September 2012 Auf die Figur achten Wie das Personal von Geschichten entsteht Leitung: Markus Orths, Dr. Olaf Kutzmutz, Kostenanteil: 175,– € (inkl. Ü/VP), AnmeldeLI 14 schluss: 16. August 2012. Ergänzend und weiterführend siehe LI 1 Ohne Figuren keine Geschichte. Das bedeutet: Die Handlung erwächst erst aus den Figuren, die in einem Text auftauchen, sie entwickelt sich aus dem Suchen und Sehnen ihres Personals. Wie aber gelingt es einem Autor, Figuren zu erschaffen? Die Palette ist groß: Sie reicht vom Protagonisten, der aus dem, was er ist, und aus dem, was ihm fehlt, die Geschichte entstehen lässt, über mögliche Gegenspieler bis hin zu reinen Nebenfiguren. Von runden, psychologisch durchkomponierten Charakteren bis hin zu gebrochenen Figuren, reinen Funktionsträgern oder Karikaturen. Wie werden Figuren eingeführt? Wie verleiht ihnen ein Autor Leben, Dynamik, Facettenreichtum? Wie lassen sich Figuren implizit und explizit charakterisieren? Wie entsteht durch Fremd- oder Selbstcharakterisierung so etwas wie eine Sympathielenkung? Im Seminar gehen wir diesen Fragen nach und achten also in erster Linie auf die Figuren, und zwar anhand von Beispielen aus der Literatur und mit jeder Menge Schreib-Übungen. Seine eigene Arbeit stellt Markus Orths im Rahmen einer öffentlichen Lesung am 17. September, 20 Uhr, vor. LI ➦ Markus Orths, Karlsruhe, Autor (www.schoeffling.de/content/autoren/markus-orths. html). LI 19 28. – 30. September 2012 Basiskurs Erzählen III Dialoge Leitung: Stefan Ulrich Meyer, Dr. Olaf Kutzmutz, Kostenanteil: 170,– € (inkl. Ü/VP) + 5 € für einen Reader, Anmeldeschluss: 28. August 2012. Ergänzend und weiterführend LI 2 LI 10 siehe LI 1 Ein guter Schriftsteller ist nichts anderes als ein versierter Baumeister. Setzt der eine auf sein architektonisches Genie, der andere auf seinen Fleiß, so bedienen sich aber alle Baumeister jener gestalterischen Elemente, aus denen Literatur entsteht. Um Analyse und Einsatz dieser Elemente geht es in unserem „Basiskurs Erzählen“. Wir trennen, was zusammengehört, um Schritt für Schritt die Bauformen erzählender Prosa zu verstehen und sie für die literarische Produktion besser zu nutzen. In einer Folge von Kursen nehmen wir die Prosa unter die Lupe, und zwar unter wechselnden Schwerpunkten wie zum Beispiel Figuren, Perspektive, Dialoge, Stil und Dramaturgie. Dass dabei stets das literarische Ganze im Blick behalten werden muss, versteht sich von selbst. Der dritte Teil des Kurses beschäftigt sich mit der Art und Weise, wie Figuren miteinander reden, welchen Ton ein Erzähler anschlägt. Wie gelingt es über den Dialog, Figuren zu charakterisieren? Wie vermeidet man eine Einheitssprache, die Chefin und Angestellten im selben Ton reden lässt? Wie lassen sich Gespräche am besten in die Prosa einbetten? Und wie erzeuge ich durch Rede und Gegenrede einen Text zwischen den Zeilen? Im Vordergrund stehen die Arbeit mit Texten der Gegenwartsliteratur sowie schreibpraktische Übungen zum Thema. Reichen Sie bitte mit Ihrer Anmeldung für den Reader eine Arbeitsprobe aus der eigenen Werkstatt ein (max. 5 Normseiten). Diese Arbeitsprobe sehen wir uns am Schlusstag für je knapp zehn Minuten in Hinblick auf das Schwerpunktthema „Dialoge“ an. Jedes Kursmodul kann einzeln gebucht werden. ➦ Stefan Ulrich Meyer, München, Programmleiter Sachbuch bei Droemer Knaur. Literatur Literatur Literatur Literatur Literatur Literatur Literatur 45......... LI 20 7. – 9. Oktober 2012 Spannend! Von großen und kleinen Bögen. Autorenarbeit für tägliche Serien Leitung: Jens Schleicher, Kostenanteil: 170,– € (inkl. Ü/VP), Anmeldeschluss: 7. SeptemLI 26 ber 2012. Ergänzend und weiterführend siehe LI 4 Vom Unreinen ins Reine, vom Großen ins Kleine, von Hölzchen auf Stöckchen – von vagen Ideen zu komplexen Geschichten. Aller Anfang ist ...? Ob schwer oder leicht, das will dieses Seminar ergründen. Im Mittelpunkt stehen Spannungsbögen für Geschichten, die alle eins gemeinsam haben: Sie sollen anregen und bewegen, sie sollen amüsieren und schockieren, sie sollen passen für tägliche Serien wie Daily Soaps und Telenovelas. In keinem anderen Medium werden so viele Handlungsbögen in so verdichteter Zeit entworfen, gedreht, gezeigt. Dazu braucht man Handwerk, das dieses Seminar vermitteln möchte. Mit folgenden Schwerpunkten: • • • • • • • • Ab zur Musterung! Welche Charaktere serientauglich sind – und welche nicht Ausgemustert! Warum manchen Serien ein früher Tod beschieden ist Anfang ohne Ende? Dramaturgische Besonderheiten täglicher Serien Setzbaukasten. Klischees plotten und Spaß dabei haben Warum die Telenovela und die Daily Soap nur Cousinen zweiten Grades sind Welcher Plot für welchen Sender? Ein Wegweiser durch das Politikum Präsente für Produzenten: Warum Gutes nicht teuer sein muss Quo vadis, Daily Soap? Wege, um das Überleben zu sichern Neben der Theorie werden die Inhalte vor allem in Einzel- und Gruppenübungen anschaulich erarbeitet. ➦ Jens Schleicher, Berlin, seit über fünfzehn Jahren u. a. als Chefautor, Dialogautor, Story- und Scripteditor für „Verliebt in Berlin“, „Verbotene Liebe“, „Marienhof“, „Alles was zählt“, „Gute Zeiten – schlechte Zeiten“ und andere Serien tätig. LI 21 28. – 30. Oktober 2012 „In zweifelhaften Fällen entscheide man sich für das Richtige.“ Werkstatt Literaturkritik Leitung: Ijoma Mangold, Dr. Olaf Kutzmutz, Kostenanteil: 170,– € (inkl. Ü/VP) + 5 € für einen Reader, Anmeldeschluss: 28. September 2012. Ergänzend und weiterführend LI 27 siehe LI 5 So salopp das Zitat von Karl Kraus auch daherkommt, so wegweisend scheint es für die Literaturkritik: „In zweifelhaften Fällen entscheide man sich für das Richtige.“ Wir fragen uns sofort: Was ist „das Richtige“ und was „das Falsche“? Welche Kriterien geben wir dem Leser an die Hand, um unserer Buchbesprechung zu folgen? Und inwiefern müssen wir uns bei einer Kritik im Sinne von Kraus „entscheiden“ und ein diskussionswürdiges Urteil anbieten? Praxisnah gehen wir im Seminar an eigenen und fremden Kritiken solchen Fragen nach und versuchen, die Sprache einer zeitgenössischen Literaturkritik zu finden. Wir reden darüber, wie vielfältig Kritiken aussehen können und was ‚der Markt’ sich wünscht. „Es ist möglich, eine Literaturkritik in Form eines Briefes, eines Dialogs und eines Sketches zu schreiben“, riet beispielsweise Denis Scheck. Das Konventionelle sei kein Muss. Wir schauen uns an, welche Entwicklung Literaturkritik im Zeitalter der Buchtipps und Onlinebesprechungen (mit Selbst- und Freundesrezensionen auf Blogs und den Seiten der Buchverkäufer) nimmt und was das für die eigene literaturkritische Arbeit bedeutet. Und letztlich müssen wir uns fragen, für wen wir überhaupt schreiben – für Leser oder für die Kollegen vom benachbarten Feuilleton? Das Seminar ist vor allem gedacht für Literaturkritiker, die ihre Arbeit mit Kolleginnen und Kollegen überprüfen, und Journalisten, die sich einen neuen Bereich erschließen möchten. Lektürehinweis: Stephan Porombka: Kritiken schreiben. Ein Trainingsbuch Nach dem Anmeldeschluss erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine Rezensionsaufgabe. ➦ Ijoma Mangold, Hamburg, stellvertretender Feuilletonchef der „Zeit“ (http://de.wikipedia.org/wiki/Ijoma_Mangold). .........46 Literatur Literatur Literatur Literatur Literatur Literatur Literatur LI 22 5. – 7. November 2012 Wolfenbütteler Übersetzergespräche IX Leitung: Dr. Adrian La Salvia, Teilnahme auf Einladung. Ergänzend und weiterführend siehe LI 13 Die Wolfenbütteler Übersetzergespräche sind ein Forum, um über literarische Texte und ihre Übersetzungen zu sprechen. Sie stoßen auf zunehmend größere Resonanz und finden in diesem Jahr zum neunten Mal statt. Für den Literaturkritiker Michael Braun gehören sie zu den „wenigen literarischen Orten“, an denen man „konzentriert über Poesie und Übersetzung sprechen kann“. Erträge der Übersetzergespräche dokumentieren folgende Bände: Olaf Kutzmutz & Peter Waterhouse (Hg.): Halbe Sachen. Wolfenbüttel 2004; Olaf Kutzmutz & Adrian La Salvia (Hg.): Halbe Sachen. Wolfenbüttel 2006. Aktuelle Informationen und eine Übersicht der bisherigen Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf www.uebersetzergespraeche.de. ➦ Adrian La Salvia, Oranienbaum-Wörlitz, Romanist und Übersetzer. LI 23 LI 11. – 13. November 2012 Zauberer oder Scharlatan? Was sich von William Somerset Maugham lernen lässt Leitung: Dr. Burkhard Spinnen, Dr. Olaf Kutzmutz, Kostenanteil: 170,– € (inkl. Ü/VP) + 5 € für einen Reader, Anmeldeschluss: 11. Oktober 2012. Ergänzend und weiterführend siehe LI 5 Nicht alle haben ihn gelesen, lernen lässt sich vom routiniertesten Erzähler seiner Zeit aber jede Menge. William Somerset Maugham (1874-1965) beherrschte sein Handwerk, war Auflagen- und Tantiemen-Millionär mit Riviera-Villa und eigener Gemäldesammlung. Maugham selbst verortete sich kokett „in der vordersten Reihe zweitklassiger Schriftsteller“. Sein Erfolg deutet jedoch in eine andere Richtung. In seinen Geschichten steckt neben aller Substanz die Kraft für eine literarische Breitenwirkung. Wir fragen uns: Wie haben Sie das gemacht, Mr. Maugham? Was können wir von diesem Großmeister des Erzählens lernen? Wie verzaubert Maugham seine Leser? Und macht er das mit lauteren Mitteln oder den Tricks eines Taschenspielers? Wir sehen uns im Seminar vor allem an, wie Maugham seine Novellen und Erzählungen anlegt und denken darüber nach, wie sich die Strukturen seiner Prosa für die eigene schriftstellerische Arbeit fruchtbar machen lassen. Im Mittelpunkt stehen die Bauformen des Erzählens, der Plan für Geschichten. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer reichen mit ihrer Anmeldung bitte das Gerüst einer Novelle oder Erzählung (max. 3 Normseiten) ein. Seine eigene Arbeit stellt Burkhard Spinnen im Rahmen einer öffentlichen Lesung am 12. November, 20 Uhr, vor. ➦ Burkhard Spinnen, Münster, Schriftsteller und Jury-Vorsitzender bei den Klagenfurter „Tagen der deutschsprachigen Literatur“ (http://bachmannpreis.eu/de/jury/2). Literatur Literatur Literatur Literatur Literatur Literatur Literatur 47......... LI 24 18. – 20. November 2012 Unsere Heldentage Autobiographische Geschichten erfinden in Wort und Bild Leitung: Flix, Dr. Olaf Kutzmutz, Kostenanteil: 175,– € (inkl. Ü/VP), Anmeldeschluss: LI 9 18. Oktober 2012. Ergänzend und weiterführend siehe LI 6 Von einem haben wir alle reichlich: von unserem Leben. Was also liegt näher, als aus dieser Quelle für die künstlerische Arbeit zu schöpfen? Wer diese Quelle anzapft, für den richtet sich der Blick zügig weg von großen Weltgeschichten hin zu kleinen Begebenheiten, die unser privates Universum verändern, ja aus den Angeln heben. Wenn wir genau hinschauen, gerät uns der Alltag zum Abenteuer. Wer seine Arbeit als Texter und Zeichner gut macht, dem folgen die Leser und Zuschauer gern auf solchen Expeditionen ins unbekannte Bekannte. Dafür ist ein präziser Blick nötig und die Gabe, mit autobiographischem Material sorgsam umzugehen. Schließlich soll unsere Arbeit mehr sein als eine hochnotpeinliche Nabelschau. Dieser Kurs richtet sich sowohl an Bildermacher, die durchs Betexten neue Dimensionen erobern möchten, als auch an Schreiber, die sich für den Mehrwert kleiner Bilder interessieren. Man muss kein Profi sein, um mitmachen zu können. Wichtiger sind die Bereitschaft zum Erfinden, die Freude zum Ausprobieren und die Lust an der Komik zwischen den Stühlen. Seine eigene Arbeit stellt Flix im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung am 19. November, 20 Uhr, vor. Lektüretipp: Flix: Held ➦ Flix, Berlin, ist seit einigen Jahren Cartoonist und Comiczeichner und sucht tagtäglich nach möglichen Worten zu Bildern und nach unmöglichen Bildern zu Worten (www.der-flix.de). LI 25 25. – 27. November 2012 Waschen, schreiben, lesen Eine Werkstatt im Frisiersalon Leitung: Matthias Göritz, Dr. Olaf Kutzmutz, Kostenanteil: 175,– € (inkl. Ü/VP), AnmelLI 6 LI 12 deschluss: 25. Oktober 2012. Ergänzend und weiterführend siehe LI 4 Kaum etwas unterscheidet das Schreiben vom Frisieren. Haare wie Texte gewinnen durch einen zeitgemäßen Zuschnitt, typgemäße Tönungen und kunstfertiges Durchkämmen. Wo also lernen wir wirksamer die Kniffe des Handwerks als bei denen mit den Scherenhänden – im Frisiersalon? Wir recherchieren direkt bei den Meistern ihrer Zunft: gucken genau hin, lauschen Gesprächen und notieren. Über kurz oder lang lassen wir durchgestylte Textminiaturen entstehen, die wir im Salon präsentieren möchten. Lektorat war gestern, heutzutage brauchen wir den frisierten Text. Mit dem Eifer des Lehrlings fragen wir uns: Gilt ein zu langer Text schon als ungepflegt? Wie arbeite ich Spannungssträhnchen in meine Prosa ein? Und was bedeutet – für Insider – das Vokuhila des Schreibens? Wenn Sie moderne Formen des Schreibens interessieren, sind Sie haargenau richtig in dieser Werkstatt. Schließlich können wir uns heutzutage nicht mehr die barocke Länge vergangener Jahrhunderte erlauben. Wir bewegen uns folglich auf des Messers Schneide und müssen uns als Schreiber entscheiden: Zopf oder kahl? Ob wir mit dieser Werkstatt eine Dauerwelle frisierter Texte auslösen, können wir nicht absehen. Wer jedoch dabei war, dem wird der Kopf so gründlich gewaschen worden sein, dass er sein Schreibhandwerk auf neuem Niveau betreiben kann. Lektüre- und Filmtipps: Der Mann der Friseuse; Waschen, schneiden, legen (mit Guildo Horn); Karl Valentin: Mysterien eines Frisiersalons; Felicitas Hoppe: Picknick der Friseure; Der Barbier von Sevilla; Die Hochzeit des Figaro Eigene frisierte Arbeiten stellt Matthias Göritz im Rahmen einer öffentlichen Lesung am 26. November, 20 Uhr, vor. ➦ Matthias Göritz, Offenbach, Schriftsteller und Literaturlehrer an Colleges in den USA (www.berlinverlage.com/autor/autorDetails.asp?autorID=239). .........48 Literatur Literatur Literatur Literatur Literatur Literatur Literatur 2. – 4. Dezember 2012 LI 26 Wenn die Lämmer schweigen Wie bringe ich Spannung in mein Manuskript? Leitung: Horst Eckert, Dr. Olaf Kutzmutz, Kostenanteil: 175,– € (inkl. Ü/VP) + 5 € für einen Reader, Anmeldeschluss: 2. November 2012. Ergänzend und weiterführend siehe LI 5 LI 14 LI 17 LI 23 Literatur soll nicht langweilen, und Spannung ist ein Grundpfeiler der Unterhaltung. Doch wie wird Spannung erzeugt? Eine wichtige Kategorie lautet ‚Konflikt‘, und wir begegnen ihr auf allen Ebenen des Schreibens – vom Konzept der Handlung und der Figurenzeichnung bis hin zum Dialog. Das Seminar richtet sich an angehende Autoren (Genre Krimi oder Thriller, aber nicht nur), die bereits über erste Schreiberfahrungen verfügen bzw. an einem Romanprojekt arbeiten. An den ersten beiden Tagen erarbeiten wir uns die Regeln des Spannungsaufbaus in der Theorie: Handlung, Konflikt, Wendung, Figurenzeichnung, Erzählen, Dialog, Stoff und Thema. Übungen und Beispiele helfen uns dabei. In der zweiten Hälfte des Seminars werden wir praktisch und wenden die Regeln auf die eingereichten Texte der Teilnehmerinnen und Teilnehmer an, legen Stärken und Schwächen offen und entwickeln Perspektiven für das weitere Schreiben. Reichen Sie bitte mit Ihrer Anmeldung für den Reader einen Text aus der eigenen Werkstatt (max. 5 Normseiten, idealerweise den Beginn eines Romanmanuskripts) und eine kurze Bio-Bibliographie ein. Seine eigene Arbeit stellt Horst Eckert im Rahmen einer öffentlichen Lesung am 3. Dezember, 20 Uhr, vor. LI ➦ Horst Eckert, Düsseldorf, Kriminalschriftsteller (www.horsteckert.de). LI 27 9. – 11. Dezember 2012 Höchst persönlich Kolumnen zum Zeitgeschehen schreiben Leitung: Harald Martenstein, Dr. Olaf Kutzmutz, Kostenanteil: 180,– € (inkl. Ü/VP) + 5 € für einen Reader, Anmeldeschluss: 9. November 2012. Ergänzend und weiterführend siehe LI 21 Was gute Kolumnen von schlichten Nachrichten unterscheidet, ist der persönliche Blick auf die Welt. Nicht die Schuldenkrise, der Bildungsnotstand oder die Naturkatastrophe an sich interessiert den Leser, sondern die pointierte Sicht des Schreibers auf das (vielleicht schon mehrfach kommentierte) Geschehen. Dieser höchst persönliche Blick lässt uns das Ferne nahe rücken und macht es zu unserem privaten Fall. Wir fühlen uns informiert, unterhalten, stimmen zu oder fühlen uns herausgefordert zum Widerspruch. Wie aber macht man solche Kolumnen? Einfacher gesagt als getan. Deswegen wollen wir diese schwierige Kunst schreibpraktisch üben und an eigenen und fremden Texten erläutern. Wie also komme ich zu meinen Themen und zu einem individuellen Stil? Wer ist das „Ich“ in einer Kolumne, wenn es eines gibt? Wie schaffe ich für eine Reihe von Kolumnen eine tragfähige Figur? Müssen Kolumnen witzig sein? Und was ist tabu – und für wen? Mit solchen und ähnlichen Fragen versuchen wir, dem Kolumnenschreiben auf die Spur zu kommen. Nach dem Anmeldeschluss erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine Schreibaufgabe. Seine eigene Arbeit stellt Harald Martenstein im Rahmen einer öffentlichen Lesung am 10. Dezember, 20 Uhr, vor. ➦ Harald Martenstein, Kolumnist der „Zeit“, Chefreporter beim „Tagesspiegel“ und Autor (www.zeit.de/autoren/M/Harald_Martenstein/index.xml). Literatur Literatur Literatur Literatur Literatur Literatur Literatur 49......... Literatur Labor Wolfenbüttel 2012 Das Literatur Labor Wolfenbüttel ist Teil des Literaturförderprogramms der Stiftung Niedersachsen. Es bietet jährlich zwölf Laborteilnehmern im Alter von 16 – 21 die Gelegenheit, verschiedene Schreibverfahren und Schreibstile der Literaturgeschichte kennen zu lernen, Literatur nicht nur zu konsumieren, sondern aktiv zu produzieren und unterschiedliche Möglichkeiten für ihr eigenes Schreiben zu entdecken. Gastautoren geben ihnen Einsicht in die Arbeit und das Leben als Schriftsteller. Eine eigene Website (www.lilawo.de) stellt die jungen Autoren und ihre Arbeit vor und gibt ihnen ein Forum für die gemeinsame Arbeit. Leiterin des Literatur Labors ist Dr. Katrin Bothe, Literaturwissenschaftlerin, Didaktikerin und Spezialistin für Kreatives Schreiben. Die Laborjahrgänge seit 2001 sind dokumentiert in der Reihe Wolfenbütteler Akademie-Texte (WAT). Siehe ausführlich unter Publikationen ab S. XXX Informationen und Bewerbungsbroschüren zum Literatur Labor Wolfenbüttel erhalten Sie bei der Stiftung Niedersachsen (www.stnds.de) und bei uns: Bundesakademie für kulturelle Bildung, Postfach 1140, 38281 Wolfenbüttel, [email protected], Tel. 05331.808-411. .........50 Literatur Literatur Literatur Literatur Literatur Literatur Literatur 2012 Literatur Labor Wolfenbüttel Geschichten und Gedichte schreiben und miteinander darüber reden. Einen eigenen Schreibstil finden. Freundschaften schließen. Autor/innen kennen lernen. Bewerbung bis 1. Nov. 2011 51......... ww.lilawo.de www.lilawo.de www.lilawo.de www.lilawo.de www.lilawo.d Literatur Literatur Literatur Literatur Literatur Literatur Literatur
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