WELCHE PROJEKTE SIND GEFRAGT? WAS IST - Stadt Herne

Kulturhauptstadt Europas RUHR.2010
Europäischer Projektaufruf für
TWINS2010
WAS IST TWINS2010?
TWINS2010 ist ein Leitprojekt der Kulturhauptstadt Europas 2010 im Ruhrgebiet. Es wird getragen von mehr als 100 europäischen Städten, deren Repräsentanten im Februar 2006 im Ruhrgebiet ein entsprechendes Kooperationsabkommen unterzeichnet haben.
Ziel der dort vereinbarten Zusammenarbeit ist es, „die menschlichen, künstlerischen und kulturellen Beziehungen zwischen allen beteiligten Kommunen zu fördern und neue europäische
Netzwerke aufzubauen. Insbesondere der Jugend soll Gelegenheit zu gemeinsamen kulturellen Projekten, zum Austausch und Kennen lernen gegeben werden.“
TWINS2010 versteht sich also als Plattform für ein kulturelles Europa der Bürgerinnen und
Bürger, der Aktiven und Kreativen. Es soll das kulturelle Potenzial, das in den Städten und
Regionen vorhanden ist, für das Projekt der europäischen Integration mobilisieren und nachhaltig vernetzen.
Ziel ist es dabei auch, die kulturellen Akteure im Ruhrgebiet in ihrer ganzen Breite über 2010
hinaus zu Partnern und Gastgebern für die Aktiven und Kreativen Europas zu machen.
WELCHE PROJEKTE SIND GEFRAGT?
»Wandel durch Kultur – Kultur durch Wandel«, das große Thema der Kulturhauptstadt Europas
RUHR.2010, ist auch das Leitmotto von TWINS2010. Aufgerufen werden Projektinitiativen in
den Sparten Theater, Performance, Tanz, Musik, Bildende Kunst, Film, Animation, Fotografie,
Literatur, Internet, Medienkunst und kulturelle Bildung.
Die Projekte sollen in den Jahren 2007 bis 2009 entwickelt und vorbereitet werden und im
Programm der Kulturhauptstadt Europas RUHR.2010 zur Aufführung bzw. Präsentation kommen. Die europäischen Bürgerinnen und Bürger sowie alle Menschen, die vorübergehend oder
ständig in den europäischen Staaten leben, sollen die Möglichkeit zur Teilnahme an den
Projekten erhalten.
Über die Auswahl der eingereichten Projekte entscheidet eine Jury.
WAS SIND DIE THEMEN?
Interessierte Projektmacher/innen im Ruhrgebiet und im übrigen Europa sind aufgerufen,
gemeinsam und kooperativ Projektideen zu entwickeln, die sich an den folgenden Leitthemen
orientieren:
Urbanität
Verdichtung und Schrumpfung, Ausgrenzung und Polarisierung: die wachsende Schere zwischen
Reich und Arm, zwischen glitzernden Zentren und abgehängten Stadtquartieren, zwischen zivilgesellschaftlichem Engagement und politischem Desinteresse stellen die Städte und Regionen
Europas vor große Herausforderungen. Aufgerufen sind kulturelle Aktionen und künstlerische
Interventionen, mit denen die Stadt als unser wichtigster Lebensraum und ihre sozialen Veränderungen thematisiert werden.
Identität
Die Lebenswirklichkeit der europäischen Städte manifestiert sich heute in vielen Identitäten
und kulturellen Ausdrucksformen. Die Ausdifferenzierung der Gesellschaft in unterschiedlichste Milieus, Lebensstile und Wertesysteme hält vor allem für junge Menschen ein unüberschaubares Angebot an Orientierungen bereit. In diesem Umfeld oftmals beziehungsloser
Vielfalt wächst das Bedürfnis nach Gemeinschaft und Austausch – beides Voraussetzungen
für Selbstvergewisserung und die Ausbildung einer eigenen Identität. Aufgerufen sind Projekte, die mit den Mitteln und der Wirkung künstlerischer Auseinandersetzung den sozialen
Zusammenhalt fördern.
Integration
Migrationsprozesse haben dazu geführt, dass eine große Zahl von Menschen aus anderen Kulturen und Ländern heute die Zusammensetzung der nationalen Gesellschaften tief greifend verändert hat und zu weiteren Ausdifferen¬zierungen von Lebensformen und Kulturen führt. Im
Ruhrgebiet haben heute von gut fünf Millionen Einwohnern aus zirka 140 verschiedenen Nationen 600.000 keinen deutschen Pass. Bis 2010 wird die Hälfte aller Kinder und Jugendlichen
aus Einwandererfamilien stammen. Aufgerufen sind Projekte, mit denen neue Ansätze und
Formen des interkulturellen Dialogs erforscht und an konkreten Beispielen erprobt werden.
WER KANN SICH BEWERBEN?
in allen europäischen Ländern unterhält. Kommunale Kultureinrichtungen, interkulturelle
Initiativen, Träger der freien Kultur, Musikgruppen, Chöre, soziokulturelle Zentren, Werkstätten
der Geschichtskultur, Stadtteilgruppen, Kulturvereine und Jugendkulturprojekte in den europäischen Partnerstädten auf der einen und in den Ruhrgebietsstädten auf der anderen Seite
sind die Adressaten dieses Projektaufrufes. Darüber hinaus erhalten auch die deutschen und
ungarischen Städte, die sich am Wettbewerb um den Titel „Kulturhauptstadt Europas 2010“
beteiligt haben, die Gelegenheit zur Beteiligung an TWINS2010.
Um eine gültige Bewerbung für TWINS2010 einzureichen, bestehen folgende Bedingungen:
Mindestens einer der Projektpartner muss in einer der europäischen Partnerstädte des
Ruhrgebiets ansässig sein.
Mindestens einer der Projektpartner muss in einer der Ruhrgebietsstädte ansässig sein.
Der Antrag muss vor dem Einreichen bei der RUHR.2010 GmbH dem jeweiligen Beauftragten für Städtepartnerschaften der entsprechenden Ruhrgebietskommune zur Kenntnis vorgelegt werden.
Die Städtepartnerschaftsbeauftragten der Ruhrgebietsstädte sind darüber informiert.
DIE JURY
Über die eingereichten Projekte entscheidet eine Fachjury, deren Mitglieder von der RUHR.2010
GmbH berufen werden. Dabei wird die interdisziplinäre Erfahrung der Jurymitglieder als
besonders wichtig erachtet, um eine kompetente Entscheidung über die zu erwartende große
Zahl an unterschiedlichen und vielschichtigen Projektideen zu garantieren. Ihre Besetzung wird
anlässlich der 1. Europäischen Werkstatt bekannt gegeben.
DER WEITERE ZEITPLAN
1. Phase
Interessierte Projektmacher aus den europäischen Partnerstädten der Region und den Städten
des Ruhrgebiets können sich ab dem Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Projektaufrufes
unter www.twins2010.com im dort eingerichteten TWINS-FORUM darstellen, Projektideen präsentieren und sich zu Projektpartnerschaften verabreden.
2. Phase
Im Oktober 2007 richtet die RUHR.2010 GmbH ein Europäisches Kick-off-Meeting zu TWINS2010
im Ruhrgebiet aus. Im Rahmen dieses dreitägigen Meetings bietet RUHR.2010 denjenigen, die
ein gemeinsames TWINS-Projekt entwickelt haben, die Möglichkeit, ein herausragendes Kulturprogramm zu erleben, in Workshops zusammenzutreffen, ihre Konzepte zu konkretisieren und
sie für die Antragsstellung an die RUHR.2010 GmbH abschließend aufzubereiten. Die Auswahl,
Einladung und Unterbringung der europäischen Gäste zu dieser Veranstaltung erfolgt über die
projektbeteiligten Kommunen, Institutionen und Initiativen im Ruhrgebiet.
3. Phase
Die Antragsfrist für die erste Runde der Projekteinreichungen endet am 31.12.2007. Eine zweite
Runde für überarbeitete oder aktuelle Projektanträge findet im Zeitraum vom 1.11.2008 bis zum
31.12.2008 statt. Für Projekte dieser zweiten Runde, die auf den Durchführungszeitraum 2009
bis 2010 abzielen sollten, stehen etwa 20% des Gesamtbudgets an Fördermitteln zur Verfügung.
Jeweils im ersten Quartal 2008 und 2009 gibt die Jury ihre Auswahlentscheidungen bekannt.
Die ausgewählten Konzepte werden dann als TWINS-Projekte von der RUHR.2010 GmbH gefördert. Antragsformulare werden rechtzeitig unter www.twins2010.com zur Verfügung gestellt.
Antragssteller ist jeweils der im Ruhrgebiet ansässige Projektpartner, der zumindest die
Kenntnisnahme dieser Beantragung durch die jeweilige Kommune belegen muss.
In den Jahren 2008 und 2009 richtet die RUHR.2010 GmbH in enger Kooperation mit den
Städten, Gemeinden und Kreisen jeweils mehrtägige Europäische Werkstattveranstaltungen
aus, bei denen die Akteure der ausgewählten TWINS-Projekte im Ruhrgebiet zusammentreffen.
2010 werden die Ergebnisse der Kooperation im Rahmen des Kulturhauptstadtprogramms der
Öffentlichkeit präsentiert.
ZUR FINANZIERUNG
Für TWINS2010-Projekte stehen aus dem Budget der Kulturhauptstadt insgesamt 2,5 Mio.
Euro zur Verfügung. Über zusätzliche Eigenmittel der Projektträger, der beteiligten Kommunen
und über sonstige Förderprogramme wird ein Gesamtvolumen von 5 Mio. Euro für TWINS2010
angestrebt.
Kontakt:
RUHR.2010 GmbH
Brunnenstr. 8
45128 Essen
www.twins2010.com • www.ruhr2010.de • [email protected]