Wa s be de ute t heut e be r uf lic he Kompe t e nz ? Die rasche Veränderung der Anforderungen an die Berufstätigen macht eines immer unverzichtbarer – die Analyse des Aufbaus einer Kompetenz, die den immer schneller sich ändernden Anforderungen an die Beschäftigten entspricht. Dies erschöpft sich nicht in der quantitativen Frage: Wie werden die Fachkräfte und die Lernenden dem gerecht, dass der Umfang des Wissens zunimmt, das von ihnen beherrscht werden muss? Es stellt sich, drängender noch, die qualitative Frage: Wie werden die Lernenden an eine Arbeitswelt herangeführt, deren Merkmal es ist, Wissen immer neu strukturieren zu müssen. Welche Kompetenz ist heute den Lernenden zu vermitteln, und, davor noch: Wie muss Kompetenz heute definiert werden? Theoretische Fragen, an denen die Bildungspraxis weniger denn je vorbeikommt. Um mit den komplexen Fragen vertraut zu machen, die sich mit einer zeitgemäßen beruflichen Kompetenz verknüpfen, hat das BIBB einen Sammelband herausgegeben, in dem Experten unterschiedlicher Fachrichtungen ein breites Spektrum der aktuellen Kompetenzforschung vorstellen. Wichtige Fragen der Kompetenzforschung sind heute: 1. Welche Wissensarten, Wissensformen und Wissensmerkmale sind zu unterscheiden und wie sind die verschiedenen Wissenskategorien zu definieren? Als Beispiele seien nur genannt: Implizites Wissen, explizites Wissen, Erfahrungswissen, Handlungswissen, strategisches Wissen, prozedurales Wissen, deklaratives Wissen etc. Eine differenzierte Analyse der in LehrLernprozessen angestrebten Wissensarten ist unabdingbar, da je nach intendierter Wissensart unterschiedliche instruktionale Methoden und Lernarrangements erforderlich sind. 2. Der Stellenwert von Routinen nimmt immer mehr ab zugunsten der Fähigkeit, neue Probleme lösen zu können. Gefragt ist Komplexitätsmanagement, strategisches Denken, die Strukturierung von Zielen, Bedingungen, Aktionen / Operationen, Erwartungen, Ereignissen, Prozessen und Effekten im Hinblick auf schlüssige, konsistente Handlungskonzepte. Die Frage ist, wie bestimmte situative Anforderungen, Vorgehensweisen, Handlungsvoraussetzungen und Ziele miteinander zu verknüpfen sind. teamkonzepte, Konzepte & Projekte 3. Problem Kompetenzbeschreibung – Welche Kompetenzstrukturen sind erforderlich z. B. für den Umgang mit Unbestimmtheit und Komplexität in Entscheidungsprozessen, für die Sicherung der eigenen Identität in Veränderungsprozessen, für die Konfliktfähigkeit oder die moralische Urteilsfähigkeit? Strukturanalysen der Kompetenz ermöglichen eine validere Diagnose der jeweiligen individuellen Leistungsvoraussetzungen und eine bessere Prognose der persönlichen Entwicklung. Sie machen deutlich, an welcher Stelle die Förderung der jeweiligen Kompetenz einsetzen muss. Darüber hinaus erlauben sie die Präzisierung vager Bildungsziele (z. B. Verantwortungsgefühl, Problembewusstsein, Flexibilität des Denkens) und liefern so die „Folie“, auf der Lehr- und Lerneffekte abgebildet werden können. 4. Wie verhalten sich Kompetenz und Leistung zueinander? Welche Bedeutung haben einzelne strukturelle oder funktionelle Komponenten der Kompetenz für den Handlungserfolg in komplexen Situationen? Dabei geht es u. a. um die Frage nach den Ursachen für die häufig zu findende Kluft zwischen Wissen und Handeln. Es muss geklärt werden, welches Gewicht Intelligenz und Wissen, Kognition und Emotion für erfolgreiches Handeln in Problemsituationen haben; ferner ist zu untersuchen, wie einzelne Wissenskategorien (z. B. Sachwissen und Handlungswissen, deklaratives und prozedurales Wissen) und Qualitätsmerkmale des Wissens (z. B. Differenziertheit, Abstraktheit, Präzision) die Handlungsmerkmale (z. B. Effektivität, Effizienz, Flexibilität) beeinflussen. 5. Wichtig sind auch theoretische Ansätze zur Beschreibung und Analyse der differenziellen Wirkungen von Erfahrung und Prozessen der Erfahrungs-Verarbeitung auf die Herausbildung der Wissens- und Handlungsstrukturen der Person. Wie wird aus Erfahrung berufliche Kompetenz? Guido Franke in BIBBforschung 3. Jahrgang, Heft 1/2002, Januar 2002 Herausgeber Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) Der Generalsekretär, 53113 Bonn Mehr Infos bei teamkonzepte Seite 1/1 teamkonzepte ausbildung coaching teamentwicklung Dr. Elke Braun Martin Braun Markus Ciernioch Jens-Oliver Drasdo Tilman Kugler-Weigel Hans Wilhelm Ricks teamkonzepte Halde 41 88636 Illmensee fon +49 (0) 7558.938077 fax +49 (0) 7558.9389096 www.integrierte-ausbildung.de [email protected] www.teamkonzepte.com [email protected]
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