Kultur rund um den Dellplatz · Kultur rund um den Dellplatz · Kultur rund um den Dellplatz film journal www.filmforum.de INHERENT VICE – NATÜRLICHE MÄNGEL EIN FILM VON PAUL THOMAS ANDERSON Erstaufführungen: BIRDMAN * THE IMITATION GAME * WINTERSCHLAF * NATIONAL GALLERY * TITOS BRILLE * DIE BÖHMS * ST. VINCENT * INHERENT VICE * FRAU MÜLLER MUSS WEG * SEHNSUCHT NACH PARIS * HEUTE BIN ICH SAMBA * DIE HÜTER DER TUNDRA Das Filmprogramm zu den Jüdischen Kulturtagen NRW 2015 Gäste: Wolfgang Schwarzer (Vorsitzender der Dt.-Franz. Gesellschaft), Joachim Bärenz (Stummfilmpianist) unterstützt von Februar 2015 film journal editorial Alles eine Frage des Preises… … so erscheint die Zusammenstellung des filmforum-Programms im Februar. Die Auswahl macht sich da, mit Blick auf die gerade vergebenen Golden Globes und die Oscar-Verleihung am 22. Februar, beinahe von selbst. Mit ein bisschen Stolz könnte man es auch umgekehrt sehen. Die Damen und Herren Juroren „googeln“ das filmforum-Programm der vergangenen Monate und entscheiden dann, wer wohl ihre Auszeichnung verdient. Würden sie es so machen, hätten sie festgestellt: GRAND BUDAPEST HOTEL von Wes Anderson war einer der Hits am Dellplatz im vergangenen Jahr. BOYHOOD von Richard Linklater lief hier ebenfalls. Und natürlich auch THE IMITATION GAME und DIE ENTDECKUNG DER UNENDLICHKEIT mit Eddie Redmayne, der den Golden Globe gewann und Felicity Jones, die für den Oscar nominiert ist. BIRDMAN von Kinokönner Alejandro González Iñárritu ist ebenfalls weit oben auf der Kandidatenliste. Etwas neutraler formuliert: Die Auswahl übers Jahr bringt durchaus hohe Qualität auf die Leinwand und trifft sich mit der Einschätzung der Experten, die ihre Vorschlagslisten machen. Und ohne Frage spielt deren Einschätzung auch bei der Programmauswahl eine gewisse Rolle: Nuri Bilge Ceylans WINTERSCHLAF stellt sich mit der Reputation der Goldenen Palme in Cannes vor. Noch ein Satz zur Aktualität des Programms: MONSIEUR CLAUDE oder HEUTE BIN ICH SAMBA zum Beispiel schaut man sich inzwischen nicht mehr ganz so unbefangen an. Nehmen wir es als ein Indiz dafür, wie sensibel Filmemacher die Strömungen in der Gesellschaft vorwegzunehmen verstehen. Gewiss, gutes Kino ist zeitlos. Es hat aber eben auch seinen Sitz im Leben der Gegenwart. film journal Kultur. Kino. Duisburg. Alles Andere als flügellahm: Birdman A ls „Birdman“ (Michael Keaton) war Riggan Thomson einmal wer. Ein Superheld in einer Hollywood-Serie (Teil 1 bis 3). Die vierte Nummer des Superheldenspektakels wollte der Hauptdarsteller dann nicht spielen. Keine gute Idee. Seit den Neunzigern ging es für den Überflieger steil bergab. Jetzt also will der Schauspieler, Von Alejandro González Iñárritu (BABEL, 21 GRAMM) darf man mit gutem Recht sagen: Er hat dem Kino große Filme geschenkt. Nur eben noch keine Komödie. BIRDMAN hat gute Aussichten, hoch offiziell als großer Film einsortiert zu werden. Neun OscarNominierungen machen den Film – randvoll mit garstigem Witz und einem der offenbar Dinge tatsächlich nur mit Gedankenkraft bewegen kann, einen Neustart. Am Broadway in der ambitionierten Aufführung von Raymond Carvers „What We Talk About When We Talk About Love“. Freilich, kurz vor der Premiere wird der Star zunehmend nervös und fragt sich, was er am Theater macht? Wo er doch eigentlich Superheld von Beruf ist. Und dann rückt Ex-Junkie und Noch-Star Mike Shiner (Edward Norton) ins Ensemble ein. Der ist zum einen tobsüchtig, zum anderen genial und zum dritten hinter Riggans Tochter Sam (Emma Stone) her. satirischen Tonfall – zu einem der TopFavoriten. Einen Golden Globe für das beste Drehbuch gab es bereits. Michael Keaton (für den Oscar nominiert) war übrigens mal „Batman“, Norton (ebenfalls für den Oscar nominiert) war der „Hulk“ und Emma Stone (genau: oscarnominiert) die Freundin von „Spiderman“. Vom 1.2. bis 11.2. im filmforum. Die genauen Termine entnehmen Sie bitte dem Programmschema im Mittelteil. Außerdem in der englischen Originalfassung mit deutschen Untertiteln am 9.2., 21 Uhr. Impressum Herausgeber und Verlag: filmforum GmbH - Kommunales Kino & filmhistorische Sammlung der Stadt Duisburg Dellplatz 16 · 47049 Duisburg · Fon: 0203 - 285473 · Fax: 2854748 www.filmforum.de ·[email protected] Redaktion: Kai Gottlob (v.i.S.d.P.), Hermann Kewitz, Simone Scheidler, Patrick Schulte Programmansage: 0203 / 3927125 Gestaltung: PS Grafik GmbH Citadellstr. 14 40213 Düsseldorf Tel.: 0211 / 8668212 Anzeigenverwaltung überregional: BERNDT MEDIA, Joachim Berndt Dr.-C.-Otto-Str. 196, 44879 Bochum, Tel. 0234 - 941910, Fax - 9419191, www.berndt-media.de Druck: Die Wattenscheider Medien Vertriebs GmbH Druckauflage: 23.000 Das filmforum wird unterstützt von Der Newsletter des filmforums E-Mail für Sie Wissen, was gespielt wird. Und das, noch bevor das aktuelle filmjournal erscheint. Wir machen’s möglich. Mit dem Newsletter des filmforums. Direkt nachdem das Programm für den neuen Monat fertig geschrieben ist, erhalten Sie per E-Mail den Spielplan. Und so erhalten Sie diesen kostenlosen Service: Schicken Sie uns eine Mail und teilen Sie uns mit, dass Sie den Newsletter bekommen möchten. Den Rest machen wir. Ach ja, dass wir Ihre Adresse nicht an andere weitergeben, versteht sich von selbst. Hier noch unsere Adresse: [email protected] w w w. f i l m f o r u m . d e Februar Erstaufführungen Genie im Wahnsinn: The Imitation Game G leich für acht Oscars ist THE IMITATION GAME von Morton Tyldum nominiert. Als bester Film geht das Weltkriegs- und Persönlichkeitsdrama ins Rennen. Benedict Cumberbatch (SHERLOCK) darf sich ebenfalls Hoffnungen machen. Sein Schauspiel ist ohne Frage großes Kino und trägt zur Rehabilitierung des gefallenen Helden Alan Turing bei. Denn nach dem Krieg wird der geniale Kopf wegen seiner Homosexualität (damals auch gerichtsnotorisch als „grobe Unzucht und sexuelle Perversion“ bezeichnet) verurteilt. Erst 2013 erfolgte das „Royal Pardon“ für den Mann, der für England den Krieg gewann. Der geniale Mathematiker Alan Turing (Benedict Cumberbatch) rätselt an der deutschen Verschlüsselungsmaschine Enigma. Zu seiner Mitkämpferin Joan Clarke (Keira Knightley) – weit hinter der Front im englischen Geheimquartier Lechtley Park – sagt er über die anstehende Aufgabe: „Wir knacken den Code.“ Ein Spezialistenteam, angeführt von Turing, arbeitet daran. Mit Genie und Wahnsinn. Der Däne Tyldum rahmt die zentrale Geschichte um den Nachrichtenkrieg hinter den Fronten durch Szenen aus dem strengen Internatsleben Turings und die Verfolgung nach der Tat fürs Vaterland ein. Damit weitet sich der Horizont über die Nahsicht auf eine Heldentat. Cumberbatch spielt Turing als Frühform eines „Nerds“, der eine ungewöhnliche Beziehung zu seiner Familie pflegt. Doch er lässt dabei durchscheinen, dass der Mathematiker weit mehr ist als ein Goldene Palme in Cannes für: W as für ein kluger Mann in einer so einsamen Welt! Der ehemalige Schauspieler Aydin (Haluk Bilginer) hat sich in die Einsamkeit Kappadokiens zurückgezogen. Mit seiner viel jüngeren Frau Nihal (Melisa Sözen) und seiner geschiedenen Schwester Necla (Demet Akbag) führt er ein Hotel. Gern plaudert Aydin gewandt mit den Fremden, für die lokale Tageszeitung schreibt er zeit- und kulturkritische Kolumnen. Sein großes Epos hat er A bends im Museum, nicht in irgendeinem Museum, sondern in der National Gallery in London. Das filmforum öffnet die Tür zu diesem Hort der Kunst. 2.300 Bilder sind dort ausgestellt. Da wundert es wenig, dass Frederick Wisemans Tour durch die ehrwürdigen Hallen und Säle, sein Blick hinter die Kulissen oder in die Werkstatt der Restauratoren satte 173 Minuten dauert. Das muss niemand fürchten, sondern ist ein Grund der Vorfreude auf die Dokumentation NATIONAL GALLERY. Hier gilt: Je länger, je lieber. Caravaggio, Rembrandt, Leonardo da Vinci, Rubens und viele mehr kommen vor. Erklärungen zu wichtigen Winterschlaf bereits geplant: Er will ein Standardwerk über das türkische Theater verfassen. So gehen die Tage dahin, bis der Winter kommt und mit ihm gehen die Gäste. Immer enger zieht sich der Gesprächskreis und immer deutlicher leuchtet auch durch: Der vermeintliche Kulturmensch ist vor allem eins: Ein Despot, der mit Geld und Sprache herrscht. Niemand ist ihm gewachsen. Erst recht nicht seine Frau. Das aktuelle Werk von Nuri Bilge Ceylan gewann die Alles, was Menschen bewegt: Formelwesen. Als Erstaufführung vom 1.2. bis 4.2. im filmforum. Die genauen Termine entnehmen Sie bitte dem Programmschema im Mittelteil. Außerdem in der englischen Originalfassung mit deutschen Untertiteln am 2.2., 18.30 Uhr. National Gallery Werken sind zu hören. Wisemans 39. Dokumentarfilm wirkt ungemein dicht und bringt auch gleich zum Nachdenken. Eine der Führerinnen sagt das so: „Alles, was Menschen bewegt, findet seinen Eingang in die Kunst.“ Mithin ist der Gang durch das Museum eine Reise in das, was den Menschen ausmacht. Ganz faszinierend: In diesem Monat ist noch einmal MR. TURNER zu sehen. Seine Bilder nimmt der filmische Museumsführer ebenfalls in den Blick. Da kann es lohnen, beide Sichtweisen vergleichend anzuschauen. Am 2.2. und 4.2., jeweils 20.30 Uhr. w w w. f i l m f o r u m . d e Goldene Palme in Cannes. Der Poet vom Bosporus folgt in dem mehr als dreistündigen Macht-und-Moral-Drama WINTERSCHLAF seiner Grundidee: Er will weder überreden noch überzeugen. „Das Publikum soll sich selbst einen Eindruck verschaffen“, sagt der Autorenfilmer. WINTERSCHLAF verlangt dafür weniger den Zuschauer, dafür mehr den Beobachter. Als Erstaufführung am 1.2. und 3.2., jeweils 20.30 Uhr. Bill Murray hat schlechte Laune: St. Vincent D ie schwangere Stangentänzerin und Liebesdame Daka (Naomi Watts) ist verwirrt. Deshalb fragt sie den Jungen Oliver: Warum magst du Vincent? Denn so viel ist klar. Vincent (Bill Murray) mag niemanden und niemand mag Vincent. Bis eben auf den 12-jährigen Oliver (Jaeden Lieberher). Draka fragt zu Recht: Warum? Gehen wir die Dinge der Reihe nach an. Der Kauz trinkt Whiskey und verzockt Geld, das er nicht hat, auf der Rennbahn. Bei Daka immerhin hat er Kredit. Und eine neue Nachbarin, die alleinerziehende Maggie (Melissa McCarthy) hat er auch. Und deren Kind Oliver braucht nun einen Aufpasser. Vincent übernimmt den Job. Gegen Geld. Dafür lässt er den jüdischen Jungen auf der Katholikenschule nachsitzen. In der Schule des Lebens. Das Kind gewinnt Erfahrungen auf der Rennbahn, im Dollhouse und beim Mähen eines nicht vorhandenen Rasens. Von Vincent lernt er auch, dass Mobbing kein Schicksal ist. Jedenfalls nicht, wenn ein Sandsack zum Üben irgendwo von der Decke baumelt. Jaeden Lieberher spielt in Theodore Melfis Komödie ST. VINCENT perfekt den netten Jungen von Nebenan. Aber der wahre Hingucker – und Naomi Watts spielt immerhin auch mit! – ist Bill Murray. Dass er den verbitterten alten Mann spielen kann, ist hinreichend bekannt. Als Zyniker ist er wirklich eine Klasse für sich. Aber noch mitreißender wird sein Auftritt durch die Kunst, das goldene Herz stets irgendwie durchscheinen zu lassen. Und genau das macht die gern erzählte Geschichte vom alten Mann, der dank eines Kindes zur Lebensfreude findet, so wunderbar wiedersehenswert. Vom 5.2. bis 11.2. im filmforum. Die genauen Termine entnehmen Sie bitte dem Programmschema im Mittelteil. Außerdem in der englischen Originalfassung mit deutschen Untertiteln am 11.2., 18:30 Uhr. Architektur einer Familie: Die Böhms I n den vergangenen Tagen feierte Gottfried Böhm seinen 95. Geburtstag. In Rente ist der Architekt nie gegangen. Nach wie vor sitzt er über dem Skizzenpapier und gestaltet Lebensräume. Das Kratzen des Bleistifts auf dem transparenten Bogen ist das Ge- räusch seines Wirkens. Böhm gehört zu den herausragenden Architekten des 20. Jahrhunderts, als einziger Deutscher gewann er den Pritzker-Preis, die höchste Auszeichnung seines Fachs. Sein wohl berühmtestes Werk, das auch zugleich sein Verständnis von der Bau- w w w. f i l m f o r u m . d e kunst mit den Materialien Beton, Glas und Stahl ins Licht stellt, ist ganz in der Nähe anzuschauen: die Wallfahrtskirche in Neviges. Der Dokumentarfilmer Maurizius Staerkle-Drux stellt Gottfried Böhm vor. Doch es geht ihm um mehr als ein Porträt. Der in Köln geborene Schweizer will gleich die Architektur der ganzen Familie beschreiben. Vater Gottfried, der selbst Kind eines Architekten ist, inspirierte auch seine Söhne Stephan, Peter und Paul, die Tradition einer Dynastie fortzuschreiben. Ehefrau Elisabeth, die während der Dreharbeiten starb, war stets mehr als nur die Frau an seiner Seite. DIE BÖHMS - ARCHITEKTUR EINER FAMILIE beschreibt die „Windlasten“, Dynamiken und die Statik der lebendigen Konstruktion. Doch vor allem rückt der Film das, was sie geschaffen haben, in den Blick. Denn das macht für die Böhms den Reiz aus: Dass das Werk den Meister lobt und überdauert. „Wir könnten unsterblich sein“, sagt Elisabeth Böhm einmal. In den Bauten steckt ein Stück dieser Unsterblichkeit. Als Erstaufführung am 5.2., 8.2., 10.2., jeweils 18 Uhr. Februar Erstaufführungen RONJA RÄUBERTOCHTER JÖRN ARNECKE Adriana Altaras auf Geisterjagd: Titos Brille einem Waldorf-Internat verbracht und macht sich nun im klapprigen Mercedes auf die Suche nach den Dibukks. In Gießen, wo die Eltern lange lebten, in Italien, wo sie bei einer Tante unterkam und im ehemaligen Jugoslawien, wo der Vater der Legende nach mal die Foto: Hans Jörg Michel E s geht um die Dibukks. Das ist jiddisch und beschreibt die Totengeister. Oder hier ganz konkret geht es um Adriana Altaras Geister der Vergangenheit. Und das sind ihre Eltern. Der Vater Jakub war Partisan, Arzt und Frauenheld. Die Mutter O P E R & B A L L E T T I M T H E AT E R D U I S B U R G FEBRUAR 2015 — Große Oper für Jung und Alt: Am 26. Februar feiert die neue Kinderoper „Ronja Räubertochter“ in der Inszenierung von Johannes Schmid auf der großen Bühne im Theater Duisburg Premiere. Jörn Arnecke vertonte im Auftrag der Deutschen Oper am Rhein die Geschichte über eine außergewöhnliche Freundschaft zwischen der Räuber-Hauptmannstochter Ronja und dem eigentlich verfeindeten Räuber-Hauptmannssohn Birk, die die zwei Familien vor eine große Zerreißprobe stellt. Nur noch im Februar erleben Sie den dreiteiligen Ballettabend „b.22“ im Theater Duisburg. Jerome Robbins᾿ Choreographie „Moves“ wird gerahmt von zwei Balletten Martin Schläpfers: Neben der Uraufführung „verwundert seyn – zu sehn“, die der international renommierte Pianist Denys Proshayev mit Werken von Liszt und Skrjabin live begleitet, ist das 2006 entstandene Stück „ein Wald, ein See“ in einer Neueinstudierung mit dem Ballett am Rhein zu erleben. „Knusper, knusper Knäuschen, wer knuspert mir am Häuschen?“: Am 21. Februar sind die Abenteuer von „Hänsel und Gretel“ in der Kult-Inszenierung von Andreas Meyer-Hanno ein letztes Mal in dieser Spielzeit zu bestaunen – ein Erlebnis für die ganze Familie. FEBRUAR 2015 IN DUISBURG Architektin, Kommunistin, wurde später quasi stündlich jüdischer – und Kettenraucherin war sie sowieso. Was ist von ihnen geblieben? Koffer voller Erinnerungen, Legenden und Geheimnisse (in gleicher Zahl) und ein Opa auf dem Friedhof, der von lauter Christen umzingelt ist und mithin als einsamer Toter keine Zukunft hat. Sagt Adriana Altaras. Die Schauspielerin und Regisseurin ist 1960 in Zagreb geboren, hat viel Zeit ihrer Kindheit in Brille von Marschall Tito repariert hat. Eigentlich macht sie die Reise zum zweiten Mal, denn Regina Schillings Dokumentarfilm TITOS BRILLE folgt dem Weg, den Adriana Altaras bereits für ihr biographisches Buch gegangen ist. Frisch und unverblümt erzählt die Berlinerin vor der Kamera aus ihrer Familiengeschichte. Als Erstaufführung am 6.2. und 7.2., 9.2., 11.2., jeweils 18 Uhr. w w w. f i l m f o r u m . d e Do Sa So Mi Sa 05.02. 07.02. 08.02. 11.02. 21.02. Do 26.02. Sa 28.02. 19.30 19.30 11.00 19.30 10.00 19.30 11.00 18.00 Ballett am Rhein – b.22 Ballett am Rhein – b.22 Familienführung ausverkauft Ballett am Rhein – b.22 Familienopernwerkstatt: R. Räubertochter Eintritt frei Hänsel und Gretel Zum letzten Mal in dieser Spielzeit Ronja Räubertochter Für junges Publikum ab 8 Jahren / Uraufführung Ronja Räubertochter Für junges Publikum ab 8 Jahren INFOS UND KARTEN ↗ Opernshop Duisburg, Düsseldorfer Str. 5 – 7, 47051 Duisburg Tel. 02 03. 940 77 77 – www.operamrhein.de Februar Paul Thomas Anderson im Vollrausch: Inherent D as konnte schon Philip Marlowe nicht: im richtigen Moment in die andere Richtung schauen. „Doc“ (Joaquin Phoenix) – Hippie und Marihuana-Konsument mit Backenbart – kann die Augen nicht von Shasta Fay Hepworth (Katherine Waterston) lassen. Die Ex-Freundin trägt allerdings auch ein ziemlich knappes Kleid und erzählt eine ziemliche schräge Geschichte: Ihr neuer Freund, der steinreiche Immobilien-Tycoon Mickey Wolfmann (Eric Roberts) soll von dessen Frau Sloane (Serena Scott Thomas) und ihrem neuen Freund in ein Irrenhaus gesteckt werden. Der Privatdetektiv soll das verhindern. Bevor „Doc“ den Fall ernsthaft angehen kann, ist Mickey schon verschwunden. Um es noch verwirrender zu machen: Der Privatermittler erwacht ahnungslos neben einem Toten und soll sich auf Wunsch von Agent „Bigfoot“ Bjornsen (Josh Brolin) als Informant für die Polizei von Los Angeles verdin- Göttliches Gemetzel: Frau Erstaufführungen Vice gen. Zudem trifft „Doc“ das Polizei-Blondchen Penny Kimball (Reese Witherspoon) und soll nebenbei nach dem verschwundenen Saxophonisten Coy (Owen Wilson) suchen. Immerhin, dieser Typ taucht im Fernsehen auf. Das sind nur einige der Irrungen und Wirrungen, die Regisseur Paul Thomas Anderson (MAGNOLIA, BOOGIE NIGHTS) aus der Romanvorlage von Thomas Pynchon herausgeschüttelt hat. INHERENT VICE – NATÜRLICHE MÄNGEL stellt sich als Krimi vor und ist dabei vor allem eins: Eine wahnwitzig schräge Komödie, die in den 1970er Jahren verortet ist und den Sound ebenso wie die Stimmungslage einer grellbunten Zeit bespielt. Anderson lässt seinem Starensemble freien Lauf, wenn es darum geht, sich durch den Dschungel an Bosheit, Intrigen und der Verbindung zwischen Schwarzen Panthern und einer arischen Gemeinschaft den Weg zu lavieren. Diese fröhliche Freiheit nimmt sich der Regisseur selbst heraus und wechselt munter zwischen Nahaufnahmen und psychedelischen Kamerafahrten, brachialer Komik und einem Schuss CHINATOWN. Es geht einem da wie „Doc“ und Philip Marlowe: Man kann einfach nicht die Augen davon lassen. Vom 12.2. bis 25.2. im filmforum. Die genauen Termine entnehmen Sie bitte dem Programmschema im Mittelteil. Außerdem in der OmU-Fassung am 24.2., um 20.30 Uhr. Müller muss weg F rau Müller (Gabriela Maria Schmeide) ist eine gute Pädagogin mit Kuhaugen. Eigentlich. Bastelarbeiten arrangiert sie und einen Chor hat die Grundschule im Osten auch. Doch jetzt kommen die Zwischenzeugnisse und die entscheiden, ob ein Kind aufs Gymnasium darf. Und Frau Müller steht da im Verdacht, vielleicht nicht die besten Noten zu vergeben. Also rückt ein Exekutionskommando mit Blumen an. Die Mission der fünf Elternvertreter, angeführt von der Karrierefrau Jessica Hövel (Anke Engelke) und dem arbeitslosen Fahrradhelmträger Wolf (Justus von Dohnányi): Sie wollen Frau Müller zum Rücktritt bewegen. Mit sanfter Gewalt, haltlosen Unterstellungen und wenn es sein muss, auch mit klarer Ansage. Doch die Lehrerin hält den vereinigten Rechthabern erst den Spiegel vor, stürmt dann aus der Klasse und ist verschwunden. Während die „Rausschmeißer“ die Schule durchkämmen, geraten sie sich auch gleich gegenseitig in die Haare. Da fliegt nicht Frau Müller, w w w. f i l m f o r u m . d e da fliegen die Fetzen. Sönke Wortmann hat heimlich ein bisschen bei Roman Polanski abgespickt. Seine Komödie FRAU MÜLLER MUSS WEG erinnert nicht von ungefähr an GOTT DES GEMETZELS. Dennoch lohnt die deutsche Spielart nach dem Theaterstück von Lutz Hübner für das Schauspiel in Dresden. In dem Schulbeispiel gibt Anke Engelke herrlich kotzbrockig dem Affen (gemeint ist unter anderem Wolf) Zucker. Weil der Loser den Softie nur sehr dünn auf seine Haut lackiert hat – und weil das Thema aus dem wahren Leben gegriffen ist. Ja, die Karriere der Kinder, sie muss gefördert werden. Vielleicht auch, weil es der Eitelkeit der Eltern schmeichelt. Wortmanns Film ist kein feiner Spaß, sondern ein grober. Aber ein Spaß, in jedem Fall. Vom 19.2. bis 28.2. im filmforum. Die genauen Termine entnehmen Sie bitte dem Programmschema im Mittelteil. FEBRUAR 2015 1.2., 15.30 Uhr 15.2., 15.30 Uhr PADDINGTON KUDDELMUDDEL BEI PETTERSSON UND FINDUS Zu Gast: Özlem Yalinci und viele Bücher GB/F/CDN 2014, 96 Min., FSK: ohne Altersbeschränkung Regie: Paul King Darsteller: Hugh Bonneville, Nicole Kidman, Sally Hawkins u.a. Unsere Altersempfehlung: sehenswert ab 6 Jahren „Bitte kümmern Sie sich um diesen Bären. Danke.“ – so steht es auf dem Schild, das den Bären im blauen Wollmantel von Peru nach England begleitet hat. Als er in London ankommt, hat er Glück, von der Familie Brown gefunden und aufgenommen zu werden. Und er bekommt den Namen des Bahnhofs, auf dem sie ihn finden: Paddington. Das Abenteuer England kann beginnen! Ein Bär mit einer Schwäche für alles Englische – so hat der Autor Michael Bond PADDINGTON erschaffen und mehr als 100 Bücher über ihn geschrieben. Kennt ihr euch aus mit seinen Geschichten? Özlem Yalinci von der Bezirksbibliothek Buchholz ist zu Gast, hat Bücher über PADDINGTON dabei und lädt euch ein zu Rätselspaß rund um den Bären. Mit dabei: Mucklas S/D/DK 2009, 75 Min., FSK: ohne Altersbeschränkung Regie: Jørgen Lerdam, Anders Sørensen Unsere Altersempfehlung: sehenswert ab 5 Jahren Wenn Kater Findus plötzlich groß ist und Pettersson ganz klein, dann ist das schon ein ziemliches Kuddelmuddel. Wenn dann auch noch der alte Pettersson sein Gedächtnis verliert und seinen Freund nicht mehr erkennt, dann kann es schlimmer nicht kommen, oder? Vielleicht kann Kater Findus Pettersson mit Geschichten von früher helfen, seine Erinnerung wiederzufinden – einen Versuch ist es wert. Mucklas sind kleine Trollwesen, die bei Pettersson und Findus leben. Dort treiben sie allerlei Schabernack. Vielleicht findet man solche Mucklas ja auch bei uns im Kinderkino? Lasst euch überraschen! 8.2., 15.30 Uhr BÄREN Plus: Quiz USA 2014, 78 Min., FSK: ohne Altersbeschränkung Regie: Alastair Fothergill, Keith Scholey Unsere Altersempfehlung: sehenswert ab 6 Jahren Die Bärin Sky hat zwei Junge: den neugierigen Stout und seine Schwester Amber. Zum Frühling steigt die Familie von den Bergen Alaskas in die Täler herab, wo sie im Sommer ausreichend Futter finden müssen. Das ist ein Wagnis, denn überall lauern Gefahren – Lawinen und hungrige Wölfe sind nur zwei davon. Aber es gibt auch eine spannende Welt zu entdecken und schließlich wartet das große Lachsschlemmen auf die drei. Seid ihr Bären-Experten? In unserem Kinderkino-Quiz könnt ihr heute euer Wissen testen. Das Kinderkino wird unterstützt vom Eintrittspreis: 4 € (wenn nicht anders angegeben) Kontakt: [email protected] Information: www.filmforum.de 22.2., 15.30 Uhr In Kooperation mit den Duisburger TANZtagen FIRST POSITION BALLETT IST IHR LEBEN Plus Verlosung USA 2011, 98 Min., FSK: ohne Altersbeschränkung Regie: Bess Kargmann Unsere Altersempfehlung: sehenswert ab 12 Jahren Professionell Ballett tanzen – das ist der große Traum von Aran, Joan, Michaela, Gaya, Rebecca, Miko und Jules. Und es ist harte Arbeit. Der Film begleitet die jungen Tänzer bei ihrer Vorbereitung auf den Youth America Grand Prix in New York. Der bekannte Wettbewerb bietet seinen Gewinnern Stipendien und Verträge mit Ballettkompanien in aller Welt. Können die Kinder und Jugendlichen zeigen, was in ihnen steckt, wenn es um alles geht? Für die Protagonisten unseres Films ist Tanzen eine ganze Welt. Lasst euch von ihren Geschichten einstimmen auf die 26. Duisburger TANZtage - und mit ein klein wenig Glück nehmt ihr bei unserer Verlosung eines der aktuellen T-Shirts mit heim. D I G I T A L www.filmforum.de Programmänderungen möglich! 15.30 / 16.00 Uhr So., 1.2. 18.00 Uhr 18.30 Uhr 20.30 Uhr 21.00 Uhr Publikumswunsch MADAME MALLORY UND DER DUFT VON CURRY Erstaufführung THE IMITATION GAME Erstaufführung WINTERSCHLAF Erstaufführung BIRDMAN Mo., 5.2. Kinotag Publikumswunsch MADAME MALLORY UND DER DUFT VON CURRY Watch it in English! THE IMITATION GAME (OmU) Erstaufführung NATIONAL GALLERY Erstaufführung BIRDMAN Di., 3.2. Publikumswunsch MADAME MALLORY UND DER DUFT VON CURRY Erstaufführung BIRDMAN Erstaufführung WINTERSCHLAF Erstaufführung THE IMITATION GAME Publikumswunsch MADAME MALLORY UND DER DUFT VON CURRY Erstaufführung BIRDMAN Erstaufführung NATIONAL GALLERY Erstaufführung THE IMITATION GAME Erstaufführung DIE BÖHMS – ARCHITEKTUR EINER FAMILIE Erstaufführung BIRDMAN Golden Globe 2015 BOYHOOD Erstaufführung ST. VINCENT Erstaufführung TITOS BRILLE Erstaufführung BIRDMAN Publikumswunsch MR. TURNER – MEISTER DES LICHTS Erstaufführung ST. VINCENT 15.30 Uhr Abenteuer Kinderkino PADDINGTON 15.30 Uhr Erstaufführung BIRDMAN Mi., 4.2. 15.30 Uhr filmcafé THE IMITATION GAME 16.00 Uhr filmcafé BIRDMAN Do., 5.2. USA/GB 2014, 115 Min., FSK: 12 J. USA 2014, 117 Min., FSK: o. Altersbe. Regie: Morten Tyldum Darsteller: Benedict Cumberbatch, Regie: Lasse Hallström Keira Knightley, Matthew Goode u.a. Darsteller: Helen Mirren, Om Puri, Manish Dayal u.a. D/CH 2014, 87 Min., FSK: o. Altersbe. Regie: Maurizius Staerkle-Drux Fr., 6.2. D 2014, 94 Min., FSK: o. Altersbe. Regie: Regina Schilling Sa., 7.2. 15.30 Uhr Erstaufführung BIRDMAN TK 2014, 196 Min., FSK: 6 J. Regie: Nuri Bilge Ceylan Darsteller: Haluk Bilginer, Melisa Sözen, Demet Akbag u.a. F 2014, 173 Min., FSK: o. Altersbe. Regie: Frederick Wiseman USA 2014, 165 Min., FSK: 6 J. Regie: Richard Linklater Darsteller: Ellar Coltrane, Patricia Arquette, Ethan Hawke u.a. USA 2014, 120 Min., FSK: 12 J. Regie: Alejandro González Iñárritu Darsteller: Michael Keaton, Zach Galifianakis, Edward Norton u.a. USA 2014, 98 Min., FSK: 6 J. Regie: Theodore Melfi Darsteller: Bill Murray, Melissa McCarthy, Jaeden Lieberher u.a. GB 2014, 149 Min., FSK: 6 J. Regie: Mike Leigh Darsteller: Timothy Spall, Dorothy Atkinson, Paul Jesson u.a. Erstaufführung TITOS BRILLE Erstaufführung BIRDMAN Golden Globe 2015 BOYHOOD Erstaufführung ST. VINCENT Erstaufführung DIE BÖHMS – ARCHITEKTUR EINER FAMILIE Erstaufführung ST. VINCENT Publikumswunsch MR. TURNER – MEISTER DES LICHTS Erstaufführung BIRDMAN Erstaufführung TITOS BRILLE Erstaufführung ST. VINCENT Golden Globe 2015 BOYHOOD Watch it in English! BIRDMAN (OmU) Erstaufführung DIE BÖHMS – ARCHITEKTUR EINER FAMILIE Erstaufführung ST. VINCENT Publikumswunsch MR. TURNER – MEISTER DES LICHTS Erstaufführung BIRDMAN Erstaufführung TITOS BRILLE Watch it in English! ST. VINCENT (OmU) Golden Globe 2015 BOYHOOD Erstaufführung BIRDMAN Golden Globe 2015 GRAND BUDAPEST HOTEL Publikumswunsch MONSIEUR CLAUDE UND SEINE TÖCHTER Erstaufführung INHERENT VICE – NATÜRLICHE MÄNGEL Filmtitel kurzfristig unter Golden Globe 2015 DIE ENTDECKUNG DER UNENDLICHKEIT Publikumswunsch MONSIEUR CLAUDE UND SEINE TÖCHTER Filmtitel kurzfristig unter www.filmforum.de oder Tel. 0203 - 3927125 Erstaufführung INHERENT VICE – NATÜRLICHE MÄNGEL Golden Globe 2015 DIE ENTDECKUNG DER UNENDLICHKEIT Publikumswunsch MONSIEUR CLAUDE UND SEINE TÖCHTER Publikumswunsch MR. TURNER – MEISTER DES LICHTS Erstaufführung INHERENT VICE – NATÜRLICHE MÄNGEL 16.00 Uhr Erstaufführung ST. VINCENT So., 8.2. 15.30 Uhr Abenteuer Kinderkino BÄREN 15.30 Uhr Erstaufführung ST. VINCENT Mo., 9.2. Kinotag Di., 10.2. Mi., 11.2. 15.30 Uhr filmcafé BIRDMAN 16.00 Uhr filmcafé ST. VINCENT Do., 12.2. GB/D 2014, 100 Min., FSK: 12 J. Regie: Wes Anderson Darsteller: Ralph Fiennes, Adrien Brody, Jeff Goldblum u.a. Fr., 13.2. GB 2014, 123 Min., FSK: o. Altersbe. Regie: James Marsh Darsteller: Eddie Redmayne, Felicity Jones, Charlie Cox u.a. Sa., 14.2. 15.30 Uhr Golden Globe 2015 DIE ENTDECKUNG DER UNENDLICHKEIT 16.00 Uhr Publikumswunsch MONSIEUR CLAUDE UND SEINE TÖCHTER F 2014, 97 Min., FSK: o. Altersbe. Regie: Philippe de Chauveron Darsteller: Christian Clavier, Chantal Lauby, Ary Abittan u.a. USA 2014, 148 Min., FSK: bitte erfragen Regie: Paul Thomas Anderson Darsteller: Joaquin Phoenix, Reese Witherspoon, Benicio del Toro u.a. www.filmforum.de oder Tel. 0203 - 3927125 Kommunales Kino & Filmhistorische Sammlung der Stadt Duisburg Dellplatz 16, 47051 Duisburg-Stadtmitte Eintrittspreise: 7,00 EUR / 5,50 EUR (erm.) Fr./Sa./So.: 8,00 EUR / 6,50 EUR (erm.) filmcafé am Mittwoch: 4,50 EUR Kinderkino am Sonntag: 4,00 EUR Mo. Kinotag: 5,00 EUR 3D-Zuschlag: 2,00 EUR FEBRUAR 2015 Programminformation (02 03) 39 27 125 Erklärungen: OF = Originalfassung/OmU = Originalfassung mit deutschen Untertiteln/O.m.engl.U. = Originalfassung mit englischen Untertitel 15.30 / 16.00 Uhr 15.30 Uhr Abenteuer Kinderkino KUDDELMUDDEL BEI PETTERSSON UND FINDUS 18.00 Uhr 18.30 Uhr 20.30 Uhr 21.00 Uhr Golden Globe 2015 DIE ENTDECKUNG DER UNENDLICHKEIT Publikumswunsch MONSIEUR CLAUDE UND SEINE TÖCHTER Erstaufführung INHERENT VICE – NATÜRLICHE MÄNGEL Mo., 16.2. Kinotag Golden Globe 2015 GRAND BUDAPEST HOTEL Publikumswunsch MONSIEUR CLAUDE UND SEINE TÖCHTER Erstaufführung INHERENT VICE – NATÜRLICHE MÄNGEL www.filmforum.de Di., 17.2. Golden Globe 2015 DIE ENTDECKUNG DER UNENDLICHKEIT Publikumswunsch MONSIEUR CLAUDE UND SEINE TÖCHTER Erstaufführung INHERENT VICE – NATÜRLICHE MÄNGEL www.filmforum.de Golden Globe 2015 GRAND BUDAPEST HOTEL Publikumswunsch MONSIEUR CLAUDE UND SEINE TÖCHTER Publikumswunsch MR. TURNER – MEISTER DES LICHTS Erstaufführung INHERENT VICE – NATÜRLICHE MÄNGEL Erstaufführung SEHNSUCHT NACH PARIS Filmtitel kurzfristig unter Erstaufführung INHERENT VICE – NATÜRLICHE MÄNGEL Erstaufführung FRAU MÜLLER MUSS WEG Erstaufführung INHERENT VICE – NATÜRLICHE MÄNGEL Erstaufführung FRAU MÜLLER MUSS WEG Erstaufführung INHERENT VICE – NATÜRLICHE MÄNGEL Erstaufführung FRAU MÜLLER MUSS WEG Erstaufführung INHERENT VICE – NATÜRLICHE MÄNGEL Erstaufführung FRAU MÜLLER MUSS WEG So., 15.2. Filmtitel kurzfristig unter www.filmforum.de oder Tel. 0203 - 3927125 15.30 Uhr Publikumswunsch MONSIEUR CLAUDE UND… Mi., 18.2. 15.30 Uhr filmcafé DIE ENTDECKUNG DER UNENDLICHKEIT Filmtitel kurzfristig unter oder Tel. 0203 - 3927125 Filmtitel kurzfristig unter oder Tel. 0203 - 3927125 16.00 Uhr filmcafé MONSIEUR CLAUDE UND… Do., 19.2. F 2014, 98 Min., FSK: bitte erfragen Regie: Marc Fitoussi Darsteller: Isabelle Huppert, JeanPierre Darroussin, Michael Nyqvist u.a. Fr., 20.2. Sa., 21.2. 15.30 Uhr Erstaufführung INHERENT VICE – … oder Tel. 0203 - 3927125 Erstaufführung SEHNSUCHT NACH PARIS www.filmforum.de Erstaufführung SEHNSUCHT NACH PARIS www.filmforum.de 16.00 Uhr Erstaufführung FRAU MÜLLER MUSS WEG So., 22.2. www.filmforum.de Erstaufführung 15.30 Uhr Abenteuer Kinderkino – in Kooperation mit den Duisburger TANZtagen SEHNSUCHT NACH PARIS FIRST POSITION – BALLETT IST IHR LEBEN Filmtitel kurzfristig unter oder Tel. 0203 - 3927125 Filmtitel kurzfristig unter oder Tel. 0203 - 3927125 Filmtitel kurzfristig unter www.filmforum.de oder Tel. 0203 - 3927125 D 2014, 87 Min., FSK: 6 J. Regie: Sönke Wortmann Darsteller: Anke Engelke, Justus von Dohnányi, Ken Duken u.a. 15.30 Uhr Erstaufführung FRAU MÜLLER MUSS WEG Mo., 23.2. Kinotag Le cinéma en français AVANT L’HIVER – BEVOR DER WINTER KOMMT (OmU) Erstaufführung FRAU MÜLLER MUSS WEG Erstaufführung INHERENT VICE – NATÜRLICHE MÄNGEL Publikumswunsch 20.000 DAYS ON EARTH Jüdische Kulturtage NRW 2015 HANNAS REISE Erstaufführung FRAU MÜLLER MUSS WEG Watch it in English! INHERENT VICE (OmU) Publikumswunsch 20.000 DAYS ON EARTH Jüdische Kulturtage NRW 2015 BETHLEHEM (OmU) Erstaufführung FRAU MÜLLER MUSS WEG Le cinéma en français AVANT L’HIVER – BEVOR DER WINTER KOMMT (OmU) Erstaufführung INHERENT VICE – NATÜRLICHE MÄNGEL Jüdische Kulturtage NRW 2015 MAX DAVIDSON COMEDIES Erstaufführung FRAU MÜLLER MUSS WEG Filmtitel kurzfristig unter Erstaufführung HEUTE BIN ICH SAMBA Erstaufführung DIE HÜTER DER TUNDRA Erstaufführung FRAU MÜLLER MUSS WEG Erstaufführung DIE HÜTER DER TUNDRA Erstaufführung FRAU MÜLLER MUSS WEG F/L 2013, 102 Min., FSK: 12 J. Regie: Philippe Claudel Einführung: Wolfgang Schwarzer, Dt.-Frz. Gesellschaft Di., 24.2. D/IL 2013, 100 Min., FSK: o. Altersbe. Regie: Julia von Heinz Darsteller: Karoline Schuch, Doron Amit, Max Mauff u.a. Mi., 25.2. 15.30 Uhr filmcafé SEHNSUCHT NACH PARIS 16.00 Uhr filmcafé FRAU MÜLLER MUSS WEG Do., 26.2. IL/D/B 2013, 100 Min., FSK: 16 J. Regie: Yuval Adler Darsteller: Tsahi Halevi, Hitham Omari, Tarek Copti u.a. Ein Kurzfilmprogramm mit Komödien der 1920er Jahre Musikalische Begleitung: Joachim Bärenz, Stummfilmpianist Fr., 27.2. D/N 2014, 86 Min., FSK: o. Altersbe. Regie: René Harder Sa., 28.2. 15.30 Uhr Erstaufführung FRAU MÜLLER MUSS WEG 16.00 Uhr Erstaufführung HEUTE BIN ICH SAMBA www.filmforum.de oder Tel. 0203 - 3927125 Filmtitel kurzfristig unter www.filmforum.de oder Tel. 0203 - 3927125 Filmtitel kurzfristig unter www.filmforum.de oder Tel. 0203 - 3927125 GB 2014, 97 Min., FSK: 6 J. Regie: Iain Forsyth, Jane Pollard Mitwirkende: Nick Cave, Blixa Bargeld, Warren Ellis u.a. F 2014, 118 Min., FSK: bitte erfragen Regie: Eric Toledano, Olivier Nakache Darsteller: Omar Sy, Charlotte Gainsbourg, Tahar Rahim u.a. Erstaufführung HEUTE BIN ICH SAMBA Erstaufführung HEUTE BIN ICH SAMBA Veranstaltungen im .................................................... Februar 2015 .................................................... Brasilien – moderne Kunst und Architektur Kultur Brasilien – moderne Kunst und Architektur Auf den Spuren von Oscar Niemeyer Vortrag von A. Hackstein Mo, 02.02.15, 18:00 - 19:30 Uhr Säuferleben. Vom Rausch und seinen Folgen Gedichte, Geschichten, Musik Mit Werner Seuken und Gerharda Stakenborg Mi, 04.02.15, 18:00 - 19:30 Uhr Ingeborg Drews – Fotos Kooperation mit der DFG Duisburg Ausstellungsdauer: 06.02. - 27.03.15 Ausstellungseröffnung mit Ingeborg Drews und Markus Reinhardt Fr, 06.02.15, 17:00 - 19:00 Uhr Musik- und Kunstschule, Duissernstr. 16, Duisburg-Duissern entgeltfrei VHS der Stadt Duisburg Königstraße 47 47049 Duisburg Tel. 0203-283 2616 www.vhs-duisburg.de Weitere Veranstaltungs-Informationen finden Sie im aktuellen VHS-Programm. Sie erhalten es in der Volkshochschule. Soweit nicht anders angegeben beträgt der Eintritt 5 � und die Veranstaltungen finden in der VHS, Königstr. 47, statt. Madame de Maintenon – ein Leben wie im Roman Von der Mätresse zur ungekrönten Königin am Hofe Ludwigs XIV Kooperation mit der DFG Duisburg Vortrag von Hannelore Schulte und Dr. Claudia Kleinert Mi, 18.02.15, 18:00 - 19:30 Uhr "Sporen trug sie an den Füßen" Goeffrey Chaucer. Die Canterbury Erzählungen Vortrag von Dr. Claudia Kleinert und Thomas Bouvier Fr, 20.02.15, 19:30 - 21:00 Uhr Montmartre und Montparnasse Kunstgeschichten aus Paris, Teil 1 Vortrag mit Bildern von Dr. Nicole Birnfeld Mo, 23.02.15, 18:00 - 19:30 Uhr Jettchen Gebert und der Rosenemil Der jüdische Schriftsteller Georg Hermann (1871 – 1943) Ein Beitrag zu den Jüdischen Kulturtagen 2015 von Klaus T. Hofmann Mi, 25.02.15, 18:00 - 19:30 Uhr Die Nibelungen – Auf den Spuren von Siegfried & Co (Teil II) Vortrag von Dirk Sondermann Do, 26.02.15, 18:30 - 20:00 Uhr Ingeborg Drews – Fotos – Ausstellung Politik & Geschichte Philosophie & Religion Globale Überwachung – Hat der Datenschutz noch eine Chance? Vortrag von Peter Schaar Mo, 02.02.15, 20:00 - 21:30 Uhr Will Gott Blut? Monotheismus und Gewalt Vortrag von Reinhard Haneld M.A. Di, 03.02.15, 20:00 - 21:30 Uhr Geschichtswerkstatt 2. Weltkrieg Der Warschauer Aufstand 1944 Vortrag von Martin Clemens So, 08.02.15, 11:00 - 14:00 Uhr Geistige Heimat und Entfremdung. Philosophen und Künstler als Aussteiger Vortrag von Dr. Alexander Wiehart Mo, 09.02.15, 20:00 - 21:30 Uhr Musik "Die Sprache der Musik ist voller Geheimnisse." Carl Maria von Weber (1786-1826) Vortrag mit Musikbeispielen von Marliese Reichardt Do, 05.02.15, 18:30 - 20:00 Uhr Jazzgeschichte nostalgisch Vortrag mit Musik- und Filmausschnitten von H. Ferdy Brockerhoff Sa, 07.02.15, 14:00 - 16:15 Uhr, 15 � Große Persönlichkeiten – Bedeutende Orte Vortrag von H. Ferdy Brockerhoff Sa, 21.02.15, 14:00 - 16:15 Uhr, 15 � Dance of Joy – Klezmermusik Johannes Flamm (Klarinette), Johanna Schmidt (Violine), Alfred Krauss (Akkordeon), Werner Lauscher (Bass). Ein Beitrag zu den Jüdischen Kulturtagen 2015 Fr, 27.02.15, 20:00 - 21:30 Uhr, 10 � "Es iz geven a zumertog" – Es war an einem Sommertag Ein Beitrag zu den Jüdischen Kulturtagen 2015 von Roswitha Dasch Sa, 28.02.15, 20:00 - 21:30 Uhr, 10 � „... rein durch seelische Inhalte erzeugte Tatsachen“ Wie Heimat und Fremde unsere Identitäten stiften Vortrag von Dr. Alexander Wiehart Di, 10.02.14, 20:30 - 22:00 Uhr Himmel als eigentliche Heimat im Christentum Vortrag mit Bildern und Diskussion Dr. Alexander Wiehart Mi, 11.02.15, 18:00 - 19:30 Uhr Pädagogik Ein Schuljahr im Ausland Informationsveranstaltung mit Claudia Schmalenbach Di, 10.02.15, 19:30 - 21:00 Uhr entgeltfrei Hausaufgaben. Klassenarbeit. Wie motiviere ich mein Kind für die Schule? Vortrag von Heike Raskopf Mi, 11.02.15, 18:00 - 19:30 Uhr Leichter durchs Schuljahr – Wie schaffe ich es, für Klassenarbeiten zu lernen und Hausaufgaben schneller zu erledigen? Vortrag von Heike Raskopf Sa, 28.02.15, 10:00 - 15:00 Uhr, 10 � L Februar Erstaufführungen Isabelle Huppert züchtet Kühe: Sehnsucht nach Paris W enn der Prachtbulle Big Jim mal einen Preis gewinnt, dann möchte sich Brigitte (Isabelle Huppert) am liebsten ein Diadem aufsetzen. Dem Rind ebenfalls. Ansonsten trägt sie gern Pelzmütze. Ihr Mann Xavier (Jean-Pierre Darroussin) hält nicht viel von solchem Firlefanz. Er trägt übrigens einen Schlapphut. Der kernige Kerl macht seinen Job als Viehzüchter, auf dem Land in der Normandie. Damit hat es sich! Aber da muss doch noch ein bisschen mehr Leben sein? Und diese Sehnsucht brennt Brigitte buchstäblich auf der Haut. Sie hat einen Ausschlag. Vielleicht vom ländlichen Sein? Der Ausschlag verlangt nach Behandlung. In Paris. Wo sonst!? Dort nämlich lebt auch der charmante Stan (Pio Marmaï), den die Landfrau auf einer Party kennengelernt hat. Und dort ist auch ganz zufällig der sehr nette Däne Jesper (Michael Nyqvist) gerade zu Gast. Der verführerische Fremde zeigt ihr die Stadt. Bei Tag und Nacht. Aber Xavier wittert Unrat und ist seiner Frau heimlich nachgereist. Ja, auch die Provinz will wohldosiert genossen werden. Immer mit Kühen auf dem Hof ist irgendwie auch doof. Vor allem, wenn Paris der Zielort der Träume ist. Und wenn Isabelle Huppert die Hauptrolle spielt! Die Diva des französischen Kinos muss ja eine Allergie vom Landleben bekommen. Doch Vorsicht! Regisseur Marc Fitoussi macht es sich mit seiner Tragikomödie SEHNSUCHT NACH PARIS nicht einfach. Es geht um eine kleine Flucht aus dem Alltag, um das Gefühl, das jenseits der 50 mehr wartet als die Rente. Aber es geht auch um die wahre Liebe. Und die fragt nicht nach dem „Wo“, sondern nur nach dem „Mit wem?“ JeanPierre Darroussin (LE HAVRE) ist auf lange Sicht nicht die schlechteste Wahl, selbst für eine Isabelle Huppert. Als Erstaufführung vom 19.2. bis 22.2., jeweils 18 Uhr; am 25.2., 15.30 Uhr. Mehr als ziemlich beste Freunde: Heute bin ich Samba D er Senegalese Samba (Omar Sy) will vom Tellerwäscher aufsteigen. Nicht gleich zum Millionär. Aber zum Koch mit Festanstellung. Zehn Jahre lebt er schon illegal in Frankreich. Jetzt fragt er bei den Behörden nach einer Aufenthaltsgenehmigung. Die sichert den Platz am Herd. Doch die Beamten stecken ihn gleich in die Zelle und fordern seine Abschiebung. Da kommt Alice (Charlotte Gainsbourg) ins Spiel. Die schüchterne Frau will nach einem Burnout als ehrenamtliche Sozialhelferin Gutes tun und Grund unter die labilen Füße bekommen. Ihr erster Fall: Samba. Was den Rat angeht, professionelle Distanz zu halten, so versagt sie auf ganzer Linie. Küsschen links und Küsschen rechts – schon hat Samba ihre private Telefonnummer. Sie kommen sich näher, was nicht ganz leicht ist, denn nach wie vor droht dem optimistischen Nicht-Tänzer die Zwangsausreise. „Ziemliche beste Freunde“ soll niemand trennen. Die Regisseure Éric Toledano & Olivier Nakache haben sich einmal mehr mit Omar Sy, ihrem Helden aus dem bislang größten französischen Kinohit zusammengetan. Ihre Komödie HEUTE BIN ICH SAMBA bietet dabei mehr als ein „more of the same“. Bei aller Freude an den komischen Momenten beschreiben die Regisseure durchaus seriös die Lage von illegalen Einwanderern in Frankreich, nehmen sich Zeit für ernste Momente zum Thema Integration. Charlotte Gainsbourg (NYMPHOMANIAC) spielt dezent auf ihre ausschweifende Rolle in Lars von Triers Provokation an. Vor allem aber gibt sie als schüchterne Frau mit Burnout der Tragikomödie eine spezielle Färbung. HEUTE BIN ICH SAMBA fand in Frankreich ein großes Publikum. Auch und weil Omar Sy einfach unver- w w w. f i l m f o r u m . d e schämt gute Laune verbreitet, aber vor allem, weil sich Toledano und Nakache aller Betroffenheitslyrik enthalten, dafür umso besser unterhalten. Als Erstaufführung vom 26.2. bis 28.2., jeweils 21 Uhr; am 28.2., 16 Uhr. Weitere Termine im März. Bedrohte Schönheit: Madame Mallory und der Duft von Curry S Eben noch in Mumbai in einer Garküche am Herd eröffnet Papa Kadam (Om Puri) einen Currypalast in der französischen Provinz. Star am Herd ist sein Sohn Hassan (Manish Dayal). In dem kleinen Ort Saint-AntoninNoble-Val in Südfrankreich verführen prompt neue Farben, Töne, Düfte und Geschmacksnuancen. Alles wäre wunderbar, wäre da nicht auch Madame Mallory (Helen Mirren), die ein Sterne-Restaurant gleich gegenüber führt und von der Curry-Konkurrenz gar nichts hält. Dafür hält SouChefin Marguerite (Charlotte Le Bon) umso mehr von Hassan. Lasse Hallström (CHOCOLAT) kehrt zurück ins tiefste Frankreich und serviert märchenhafte Sinnenfreuden. Nach dem Roman von Frankreich für alle: Die Hüter der Tundra chöne Bilder hat René Harder aus der Tundra mitgebracht. Hoch im Norden, jenseits des Polarkreises auf der Halbinsel Kola, überfliegt die Kamera Rentierherden, schaut dem Spiel der Tiere im erwachenden Sonnenlicht zu. Die unbe- als die der reinen Schönheit. Und da kommt Sascha mit ihrer Familie ins Spiel. Die Frau vertritt ihr Volk im Regionalparlament der Samen und sie kämpft darum, die Heimat in einen Nationalpark zu wandeln. Die starke Frau mit den dunklen Haaren unter Richard C. Morais drehte er die Drei-SterneRomanze MADAME MALLORY UND DER DUFT VON CURRY. In sanftes Licht taucht Hallström seine Bilder. Er spielt mit den Farbkontrasten, die so einen CulturalClash provozieren. Eine Liebesgeschichte rundet das Menü ab. Als Dessert: das scharfzüngige Duell zwischen Oscar-Preisträgerin Helen Mirren und Om Puri. Noch ein Hinweis: Madame Mallory – ganz Feind des Nachbarn – wäscht im Film eine fremdenfeindliche Parole von ihrer Hausmauer. „Bei aller Konkurrenz, die französischen Werte stehen über allem“ sagt die Frau mit Stil und feuert die Schurken! Als Publikumswunsch vom 1.2. bis 4.2., jeweils 18 Uhr. Mike Leigh führt den Pinsel: Meister des Lichts Wenn es sein muss, lässt sich William Turner (Timothy Spall) an einen Schiffsmast binden. Auf dass er die Nuancen eines Schneesturms authentisch einzufangen vermag. Der britische Maler ist ein Meister der Lichts. Aller Ruhm wird ihm noch zu Lebzeiten zuteil. Kunstkenner, Adel und das ganz normale Volk im 19. Jahrhundert lieben seine Landschaftsbilder. William Turner lieben sie nicht gerade: Ungehobelt, wenn er will, frei von allem diplomatischen Bemühen und der Moral nur bedingt zugeneigt, tritt er auf. Dass seine Haushälterin Hannah Danby (Dorothy Atkinson) ihn liebt, hält er für selbstverständlich und gelegentlich nutzbar. Mit einer anderen Frau, Sophia Booth (Marion Bailey), verbringt er ebenfalls Stunden, die einer anderen Kunst gewidmet sind als der Malerei. Als Turners Vater (Paul Mr. Turner – Jesson) stirbt, stürzt er in eine Krise, färbt der Verlust seine Bilder ein. Mike Leigh, der dem wahren Leben in Filmen wie HAPPY-GO-LUCKY eng verbunden war und ist, folgt mit MR. TURNER – MEISTER DES LICHTS seinem Sujet. Das BioPic, vorgestellt beim Filmfest in Cannes, spielt mit dem Licht (formal und inhaltlich). Kameramann Dick Pope gelingen großartige Panoramen. Hier wird kein Leben einfach nacherzählt, hier wird über die volle Fläche der feine Pinsel geführt. Timothy Spall (HARRY POTTER) grunzt mehr, als dass er viele Worte macht. Aber wenn er seine Lippe schmollend vorschiebt, wenn er sich ein Lächeln abringt, dann wird aus einer Figur eine Persönlichkeit. Als Publikumswunsch am 6.2., 8.2., 10.2., 14.2., 18.2., jeweils 20.30 Uhr. Monsieur Claude und seine Töchter Und noch einmal: rührte Natur im satten Grün des Frühjahrs, durchzogen vom Blau der mäandernden Flüsse. Das reine Weiß des Schnees. Man möchte schwelgen. Doch diese Schönheit ist bedroht – und mit ihr das Leben von 500 Samen, die in dem Dorf Krasnoschtschelje leben. Hart ist das Sein hier. Die Lebenserwartung der Männer übersteigt 45 Jahre nicht. Für Frauen liegt es bei 53 Jahren. Aufgeben wollen sie ihre Lebensweise keineswegs. Auch wenn die russische Regierung andere Schätze bergen möchte der Fellmütze führt – auch mit ihrem Off-Kommentar – durch den Dokumentarfilm DIE HÜTER DER TUNDRA. René Harder, der in Russland das Filmhandwerk lernte, fühlt sich ein in die Menschen der Tundra, deren Dorfleben beim jährlichen Rentierrennen seinen Höhepunkt feiert. Deshalb hat er nicht nur schöne Aufnahmen aus dem Norden mitgebracht, sondern Bilder mit Seele. Als Erstaufführung am 27.2. und 28.2., jeweils 18 Uhr. Die erfolgreichste französische Komödie 2014 schaut sich seit einem Monat ein bisschen anders. Sie trägt überdies zu dem Gedanken bei, dass die Menschen, wo sie auch herkommen, mehr verbindet als trennt. Wenn sie es wollen. Mehr aber nicht dazu. Dagegen stellen wir mit zwei gut situierten Eltern die Ausgangsfrage: Was haben die erzbiederen Eheleute Claude im Graupullunder (Christian Clavier) und Marie mit feschem Hochzeitshütchen (Chantal Lauby) dem lieben Gott nur getan? Vier Töchter haben diese beiden Franzosen. Die eine heiratet einen Juden, die andere einen Muslim und die dritte einen Chinesen. Und jetzt kommt auch w w w. f i l m f o r u m . d e noch die Jüngste – Laure (Élodie Fontan) – mit dem Schwarzen Charles (Noom Diawara) als Mann fürs Leben daher. Irgendwann ist es eben zu viel Multi und Kulti. Wenigstens ist der Typ Katholik. Aber Charles‘ Vater hat auch so seine Vorurteile. Die Komödie MONSIEUR CLAUDE UND SEINE TÖCHTER spielt burlesk mit allen Klischees. Und das gestrafte Elternpaar beweist Toleranz und macht das Wohnzimmer zum Weltdorf. Wohl oder übel. Als Publikumswunsch vom 12.2. bis 18.2. im filmforum. Die genauen Termine entnehmen Sie bitte dem Programmschema im Mittelteil. Februar Zugabe für Nick Cave: Golden Globe für die beste Komödie: 20.000 Days on Earth Der australische Star Nick Cave hat einen von diesen altmodischen zusammenklappbaren Reiseweckern, und der klingelt um 7 Uhr. Vor dem Spiegel sieht Cave ziemlich schmalbrüstig aus. Soviel zu den normalen Dingen an einem Tag wie jedem im Leben des Künstlers. Freilich, es ist nicht irgendein Tag. Es ist exakt sein 20.000ster auf dieser Erde. Die britischen Künstler Iain Forsyth und Jane Pollard dokumentieren diese 24 Jubiläumsstunden. Als Auftragsproduktion für den Musiker drehten sie die Doku 20.000 DAYS ON EARTH. Der Film ist dabei weder Selbstbespiegelung noch Selbstbeweihräucherung. Ohnehin kümmert es die Filmemacher wenig, ob das alles wirklich ist oder eben doch klug nach- Sonderprogramme Grand Budapest Hotel oder dargestellt. Hätte sich Cave wirklich an diesem Jubiläums-Tag mit dem Psychoanalytiker Darian Leader zum Austausch über Kindheit und Jugend getroffen? Wäre er tatsächlich mit Blixa Bargeld, Kylie Minogue und Ray Winstone im Auto unterwegs gewesen? Musik hätte er sicher gemacht. Die Probe mit Warren Ellis von „The Bad Seeds“ ist dann wohl wahrheitsgetreu. Aber was heißt das schon angesichts eines so kunstvoll verdichteten Porträts, dass Nick Caves Musik nicht allein als blanken Soundtrack nutzt, und das Stück „Push The Sky Away“ live erklingen lässt? Als Publikumswunsch am 23.2. und 24.2., jeweils 21 Uhr. Golden Globe als bestes Drama: Boyhood Etwas überraschend gewann die deutschbritische Produktion GRAND BUDAPEST HOTEL, die zum großen Teil in Görlitz gedreht wurde, den Golden Globe als beste Komödie. Noch faszinierender: Wes Andersons bonbonbunte Burleske mit Staraufgebot geht auch mit neun Nominierungen ins Oscar-Rennen. Schauen wir also noch mal hin, was den leicht nostalgischen Film, der übrigens nicht in Budapest spielt, so außergewöhnlich macht. Zur Handlung: Madame D. (Tilda Swinton) ist tot. Und sieht noch im Grab sehr gut aus. Sagt jedenfalls Gustave H. (Ralph Fiennes), der Concierge des Grand Budapest Hotels (das nicht in Ungarn liegt). Anfang der 1930er Jahre des untergegangenen Jahrhunderts stirbt die steinalte und steinreiche Madame, die mit Gustave H. mehr verband als freundliche Zuneigung, eines unnatürlichen Todes. Das hat Folgen: Zum einen vererbt sie Gustave H. das Renaissance-Bild „Junge mit Apfel“. Zum anderen wird er von der Familie mit Rachsucht verfolgt. Der Page Zéro Moustafa (Tony Revolori) steht freilich treu dem Concierge zur Seite und hilft gemeinsam mit einer tapferen Kuchenbäckerin (Saoirse Ronan) beim Erbschaftsstreit um das Gemälde. Am 12.2., 16.2., 18.2., jeweils 18 Uhr. Golden Globe für Eddie Redmayne: Die Entdeckung der Unendlichkeit Gleich drei Golden Globes gewann Richard Linklaters Langzeitprojekt BOYHOOD: bestes Drama, beste Regie und beste Produktion im Bereich Drama. Aussichten auf den Oscar hat der außergewöhnliche Familienfilm überdies. Richard Linklater (BEFORE SUNRISE) lässt einen realen Menschen in einer fiktiven Geschichte altern. Als Linklater den Hauptdarsteller Ellar Coltrane castete, war der Junge sechs Jahre alt. Als für die letzte Szene (nur 39 Drehtage später) die Klappe fiel, war Coltrane 18. Über zwölf Jahre nahm sich der Regisseur die Zeit, für jeweils ein paar Drehtage. So entstand BOYHOOD, die Geschichte einer Kindheit, die aber nicht die Kindheit von Ellar Coltrane ist, sondern die der Filmfigur Mason. Mit seiner Mutter (Patricia Arquette) ziehen er und seine Schwester nach Austin in Texas. So kommt der Junge auch wieder seinem Vater (Ethan Hawke) näher. Die Mutter hat wenig Glück mit ihren Männergeschichten. Der Vater tappt in die gleichen selbst gelegten Schlingen. In dieser Umgebung sucht Mason seinen Weg ins Leben, verliebt sich und muss eine Trennung erdulden, Umzüge aushalten – und er kämpft sich durch die Schule. BOYHOOD gewinnt seine Faszination daraus, dass der Zuschauer tatsächlich den immer gleichen Jungen in seinen verschiedenen Lebensphasen von der Kindheit zum Mann sieht. Doch das Familiendrama weist über ein Beobachtungsprotokoll hinaus. Die Coming-of-Age-Geschichte – keinem festen Zeitrhythmus folgend – erlaubt auch den weiteren Charakteren, sich zu entwickeln und zu verändern. Die Mutter wird Psychologie studieren; der Vater so etwas wie Stabilität in sein Leben bringen. Am 5.2., 7.2., 9.2., 11.2., jeweils 20.30 Uhr. Den Nobelpreis hat Stephen Hawking nie gewonnen. Aber er hat ein Buch geschrieben, dass sich viele Millionen Mal verkauft hat: „Eine kurze Geschichte der Zeit“. Er hatte einen Auftritt bei den „Simpsons“ und schwebt geistig über den Nerds in „The Big Bang Theory“. Der Engländer Hawking ist ein Superstar der Physik, weil er ein brillanter Kopf ist. Dass er im Rollstuhl sitzt, seit über 50 Jahren an ALS leidet, hat sich als Bild im Kopf eingeprägt. James Marsh erzählt seine Lebensgeschichte nach der Buchvorlage von Hawkings erster Frau Jane, die auch in dem gleichnamigen Film DIE ENTDECKUNG DER UNENDLICHKEIT eine zentrale Rolle spielt. Das Bio-Pic über Hawking ist ein warmherziger, in irdenen Farben gezeichneter Blick auf ein Leben mit all seinen Höhen und Tiefen. Der Aufstieg Hawkings (Eddie Redmayne) in den 1960er Jahren in Oxford, die w w w. f i l m f o r u m . d e Begegnung mit Jane (Felicity Jones) und der Verfall des Körpers durch die Krankheit. Romantische Liebesgeschichte? Ja, durchaus. Beziehungsdrama? Ja, ebenfalls. Und auch ein Film über den Anbeginn der Zeit in einem schwarzen Nichts. Eddie Redmayne spielt die Ikone als Genie im Rollstuhl. Er gewann dafür den Golden Globe, darf zudem auf einen Oscar hoffen. Wie übrigens die Gesamtproduktion. Felicity Jones, als Frau an seiner Seite, ist weit mehr als ein Sidekick. Der Film rückt sie ebenso ins Zentrum wie den berühmten Physiker. Aus gutem Grund erhielt auch sie eine Oscar-Nominierung. Einen Golden Globe für die Musik von Jóhann Jóhannsson gab es ebenfalls. Vom 13.2. bis 18.2. im filmforum. Die genauen Termine entnehmen Sie bitte dem Programmschema im Mittelteil. Jüdische Kulturtage NRW in Duisburg: Die Wiederentdeckung des Papa Grimplewalt Die jüdischen Kulturtage in Nordrhein-Westfalen sind eine gemeinsame Initiative von 15 Kommunen unter der Schirmherrschaft von NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und Dr. Josef Schuster, Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland. Das filmforum beteiligt sich in diesem Monat und auch im März mit einer eigenen Reihe an dem Programm, das auch Vorträge, Lesungen und Konzerte umfasst. Hannas Reise Die BWL-Studentin Hanna (Karoline Schuch) hat die karrierefördernde Idee, in einem Behindertenheim in Israel ein Praktikum abzuspulen. Hanna tritt also ihre Reise an, weil ihre Mutter, eine Friedensaktivistin, nicht die gefälschte Bescheini- gung ausstellen will. Die junge Frau mit roten Haaren hat keine Mühe, jedem vor den Kopf zu stoßen. Den Besuch bei einer Überlebenden des Holocausts sieht sie eher als Pflichttermin. Doch die Geschichte ist kompliziert. Zum einen weil sich Hanna tatsächlich in den Kollegen Itaj verliebt. Dann haben die Kinder in dem Heim tatsächlich etwas Anrührendes. Und weil sich der Pflichttermin als eine spannende Begegnung erweist. Der Tonfall des Dramas HANNAS REISE ist oft schnoddrig, Doch Zynismus prägt den Film keineswegs. Julia von Heinz, die für WAS AM ENDE ZÄHLT den Deutschen Filmpreis bekam, lässt alle Klischees in der Schublade. Das hat Witz und ist vor allem ehrlich. 24.2., 18 Uhr. Bethlehem Der palästinensische Jugendliche Sanfur (Shadi Marei) spielt ein doppeltes Spiel. Der israelische Geheimdienstoffizier Razi (Tsahi Halevy) hat ihn als Informanten gewonnen. Doch inzwischen ist so etwas wie Freundschaft gewachsen. Zugleich fühlt sich Sanfur seinem Bruder, einem Untergrundkämpfer, verpflichtet. Als der Geheimdienst erkennt, dass der Junge mehr als einem Herren dient, ist er bereit, ihn zu opfern. Das stürzt Razi in einen Gewissenskonflikt, denn für ihn ist der Junge mehr als nur ein Bauernopfer. Yuval Adlers Thriller BETHLEHEM entlarvt das grausame Spiel der Macht und führt dabei in eine Grauzone, in der sich die Entscheidung über Gut oder Böse nicht bruchlos treffen lässt. Yuval Adler schrieb das Buch zusammen mit dem arabischen Journalisten Ali Waked, dessen Insiderkenntnisse der Geschichte ein hohes Maß an Authentizität vermitteln. 25.2., 18 Uhr. (OmU) Max Davidson Comedies Die Bergung vergessener Schätze. In den 1920er Jahren gehörte Max Davidson zu den Stummfilmkomikern mit Star-Appeal. Gemeinsam mit Laurel und Hardy drehte der 1875 in Berlin geborene jüdische Immigrant. Und mit Charley Chase. Die HalRoach-Studios hatten ihn unter Vertrag und realisierten mit ihm eine eigene Reihe, DIE MAX DAVIDSON COMEDIES. Davidson spielt darin den Papa Grimplewalt. 17 kurze Komödien entstanden und sie belustigten sich über die Probleme einer jüdischen Familie in Amerika. Drei der meisterhaften Miniaturen feiern während der „jüdischen Kulturtage“ die Rückkehr auf die Leinwand: FLAMING FATHERS (1927, 25 min) beschreibt die Kino-Kunst des Menschenauflaufs. In CALL OF THE CUCKOO (1927/19 min) wirken Stan Laurel, Oliver Hardy und Charley Chase mit. Der EsstischEinakter PASS THE GRAVY (1928, 25 min) gilt als das beste Stück der Reihe. Die drei Filme werden von Joachim Bärenz am Klavier begleitet. 26.2., 18 Uhr. w w w. f i l m f o r u m . d e Februar Sonderprogramme Le cinéma en français Bevor der Winter kommt: Avant l’hiver bröckeln. Ist Lou nur das Symptom oder die Ursache für dieses Rütteln an Stäben eines goldenen Käfigs? Der Autor Philippe Claudel hat es sich im Regiestuhl bequem gemacht. Das Ehe-Drama mit Thriller-Touch AVANT L’HIVER (BEVOR DER WINTER KOMMT) ist bereits seine dritte Regiearbeit. In seinem Jahreszeiten-Vierklang ist er im Herbst – seiner liebsten Jahreszeit – angekommen und erzählt von diesen kühlen Tagen, denen die letzte Sonne noch etwas Süße schenken möge. In der Reihe Le cinéma en français mit einer Einführung von Wolfgang Schwarzer, am 23.2., 18 Uhr (OmU). Weitere Aufführung am 25.2., 20.30 Uhr. (OmU) K]fgY\Ybibg" :YfbgY\YbZf8i]gVif[ibXXYbB]YXYff\Y]b" kkk"ghiX]c(+"XY Der Gehirnchirurg Paul (Daniel Auteuil) bekommt Rosen geschenkt. Immer wieder, immer heimlich. Wer ist die Verehrerin? Vielleicht die ebenso junge wie geheimnisvolle Marokkanerin Lou (Leila Bekthi), der er wie zufällig immer wieder begegnet? In einer Bar hat sie ihn angesprochen, bei einem Konzert sitzt sie unweit von ihm. Langsam sickert ihre schiere Anwesenheit in den Alltag eines Mannes, den das Leben wie einen trägen Stein einfach mitgeschleppt hat. Allmählich zersetzt Lou die Beziehung zu seiner Frau Lucie (Kristin Scott Thomas). Ihre Ehe wäre das schiere Glück, wenn sie nur glücklich wären. Paul versagt im Beruf, soll sich eine Auszeit gönnen. Die Beziehung zu seinem Freund, dem Psychiater Gérard (Richard Berry), beginnt zu > A]hh YXYb kcW \a 7\f] ] gh]b h U BcU W_ STRANGER #17 THAN FICTION dokumentarfilmfest KÖLN 23. Januar bis 1. Februar 2015 Partner: Gefördert von: Dokumentarfilme international Dokumentarfilme aus NRW Werkstattgespräche Gerd Ruge Stipendium www.strangerthanfiction-nrw.de
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