Bundesgerichtshof erklärt sog. Schreibtischklausel bei

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09.03.2017
Bundesgerichtshoferklärtsog.Schreibtischklauselbei
Berufsunfähigkeitsversicherungenfürunwirksam
TobiasStrübing
©TobiasStrübingRAeWirth
DieinBerufsunfähigkeitsversicherungenverwendeteKlausel,diedenzuletztausgeübtenBerufzumindestens90
ProzentalsSchreibtischtätigkeitinBüro,PraxisoderKanzleivorgibt,istintransparentunddamitunwirksam.
MitseinemUrteilvom15.02.2017(Az.:IVZR91/16)hatderBundesgerichtshofklargestellt,dasseineinder
BerufsunfähigkeitsversicherungverwendeteKlausel,diedenzuletztausgeübtenBerufdesVersicherungsnehmers
unabhängigvomtatsächlichenBerufsbildabstraktmitmindestens90ProzentalsSchreibtischtätigkeitinBüro,Praxis
oderKanzleizugrundelegt,wegenVerstoßesgegendassog.Transparenzgebotunwirksamist.Erbestätigtedamitdie
vorangegangenenEntscheidungendesLandgerichtsBerlinunddesKammergerichts.
DemvomUrteilbetroffenenVersichererwurdedieweitereVerwendungderKlauselundihreAnwendungbeider
AbwicklungvonVerträgenuntersagt.BerufsunfähigkeitsversicherungenverwendeninihrenVerträgengelegentlich
Klauseln,diedenBerufdesVersicherungsnehmersbereitsimVertragdefinierensollen.MitdiesenKlauselnweichen
dieVersichererjedochvondergesetzlichenVorgabeab.
FachanwaltfürVersicherungsrechtTobiasStrübing,vonWirthRechtsanwälte,erläutertdazu:„Das
Versicherungsvertragsgesetzsiehtvor,dassesfürdieFrage,obBerufsunfähigkeitvorliegt,daraufankommt,obder
VersicherteseinenzuletztausgeübtenBeruf,sowieerzugesundenZeitenausgestaltetwar,nochausübenkann.Es
gehtalsonichtumeinabstraktesBerufsbild–wieesdienunfürunwirksameerklärteKlauselvorsah.Vielmehrmuss
imEinzelfallkonkretgeprüftwerden,obeinBetroffenerseinetatsächlicheberuflicheTätigkeitnochineinembestimmten
Umfangausübenkann.“
EineAbweichungvondieserVorgabeistinVersicherungsbedingungennurinengengesetzlichenGrenzenmöglich.So
mussfürdenVersicherungsnehmerzumeinenklarerkennbarsein,dassessichumeineeventuellfürihnnachteilige
AbweichungvomgesetzlichenLeitbildhandelt.ZumanderendarfihneinesolcheKlauselauchnichtunangemessen
benachteiligen.
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