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Newsletter 03/2017
Asien-Newsletter
05. März 2017
Inhaltverzeichnis
China
Seite
Chinesische Elektronikfirmen auf dem Vormarsch
1
David gegen Goliath
1
Autozulieferer hofft auf Hilfe aus China
2
Taiwan
Buchmesse in Taipeh Treffpunkt kritischer Literatur
2
Japan
Exporte kurbeln Japans Wirtschaft an
3
Südkorea
Korruptionsskandal um Samsung-Chef
3
China
Chinesische Elektronikfirmen auf dem Vormarsch
Das Vorurteil, chinesische Elektronikfirmen seien
weder kreativ noch an brandneuen Entwicklungen
interessiert ist überholt. Chinesische
Technologiefirmen mit Markennamen wie Skyworth,
Haier, ZTE oder Huawei etablieren sich bereits
weltweit. Bei komplettvernetzten Heimgeräten, in
der Gesundheitstechnik und Robotik liegen sie in
Führung und entwickeln sich zum Trendsetter in der
Mobilbranche. Staatliche Banken unterstützen
Startups und Großkonzerne und ermöglichen ein
Wachstum durch Preiskampf. Der Staat investiert
direkt in relevante Forschungszweige und digitale
Ausbildung und bremst ausländische Firmen aus. Die
kalifornischen Großkonzerne in Silicon Valley
brauchen aber den Zugang zum chinesischen Markt
für ihr Wachstum und zur Teilnahme an der nächsten
Phase der Digitalisierung. Noch kontrollieren sie die
zentrale digitale Infrastruktur, doch das kann sich
jederzeit ändern. Die USA stehen vor ungewissen
Zeiten. Ein von Trump ausgelöster Handelskrieg
könnte für Konzerne wie Apple ein Riesenproblem
sein und Firmen von einem wichtigen Zukunftsmarkt
abschneiden. Ein Visa-Stopp für ausländische
Experten und ein forschungsfeindliches Klima wären
ebenfalls sehr schlecht. Die Vormachtstellung in der
globalen Digital-Ökonomie könnte dann durch Politik,
und nicht durch Erfindungsreichtum bestimmt sein.
Quelle: Süddeutsche Zeitung, 10.10.2016
David gegen Goliath
Der chinesische Landwirt Wang Enlin sammelte über
16 Jahre Beweise gegen einen staatlichen
Chemiekonzern, der im Jahr 2001 begann in seinem
Dorf illegal Abfälle zu entsorgen. Der Landwirt
brachte sich unter größten Anstrengungen selbst ein
juristisches Grundwissen bei. Eine auf
Umweltverschmutzung spezialisierte Kanzlei wurde
auf Ihn aufmerksam und bot kostenlose
Unterstützung an. Wang gelang es nachzuweisen,
dass der Konzern in den letzten 16 Jahren jährlich ca
20000 Tonnen Chemieabfälle auf eine Fläche von 28
Hektar illegal entsorgt hat. Das Gericht verurteile
darauf hin die staatliche Qihua Group, den Müll zu
entfernen und den betroffenen Familien ein
Entschädigung zu zahlen.
Quelle: Süddeutsche Zeitung, 07.02.2017
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Newsletter 03/2017
Autozulieferer hofft auf Hilfe aus China
Dem umkämpften bayrischen Autozulieferer Grammer
springt der chinesische Mittelständler Jifeng mit
einem geplanten Aktienkauf von fast 10 Prozent zur
Seite. Mit diesem Angebot soll der Machteinfluss der
bosnischen Unternehmerfamilie Hastor, die mit 20
Prozent an Grammer beteiligt ist, geschwächt
werden. Hastor betreibt zudem die
Autozuliefergruppe Prevent, die im letzten Jahr
Volkswagen mit einem Lieferstopp zu einem teuren
Produktionsausfall zwang. Die Weiterentwicklung
wird deshalb von Volkswagen wie auch BMW
aufmerksam verfolgt.
Quelle: Spiegel Online, 14.02.2017
Taiwan
Buchmesse in Taipeh Treffpunkt kritischer Literatur
Offiziell nimmt kein Verlag aus China an der
Buchmesse in Taipeh teil, aber dennoch kommen
zahlreiche chinesische Verleger und Autoren, wie z. B.
Liao Yiwu, der in Berlin im Exil lebt und den
Friedenspreis des deutschen Buchhandels erhielt, Bei
Ling, im Exil in den USA und Vorsitzender des
unabhängigen chinesischen Autorenverbands Pen oder
Lam Wing-kee, der China vorwirft, ihn 2015 in
Hongkong entführt zu haben. Er steht während seines
Aufenthalts in Taipeh unter Polizeischutz. In Taiwan
werden Bücher auf Chinesisch verlegt, die in China
keine Chance hätten. Auch in Hongkong wird es immer
schwieriger, Bücher zu veröffentlichen, die das KPKonzept in Frage stellen. China hat ein staatlich
reglementiertes Verlagswesen, Taiwan ist eine
Demokratie. Die Buchmesse dort ist eine Fach- und
Publikumsmesse mit einer halben Million Besucher
2016, doppelt so viele wie bei der Frankfurter
Buchmesse. Auch deutsche Verlage sind beliebt und
gerne dabei, weil sie keine Rücksicht auf politische
Gefühle nehmen müssen. Verlagsvertreter vertreiben
in der internationalen Zone Taiwan Lizenzen und
Besucher kaufen Bücher zu Sonderpreisen. Deutsche
Sachbücher sind sehr beliebt und auch die
Kinderliteratur ist in Taiwan ein Renner. Sie wuchs
letztes Jahr um 10 Prozent; der Münchner Verlag
Hanser verkaufte kürzlich die Lizenz für das
Jugendbuch „Wer war Adolf H.?“, eine
Hitlerbiografie, an Taiwan.
Quelle: Süddeutsche Zeitung, 13.02.2017
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Newsletter 03/2017
Japan
Exporte kurbeln Japans Wirtschaft an
Die Wirtschaft der weltweit drittgrößten
Volkswirtschaft Japan befindet sich seit Anfang 2016
auf einem stetigen Wachstumskurs, gestützt durch die
starke Nachfrage japanischer Produkte in den USA und
in China. Der private Konsum, der 60 % der
Wirtschaftsleistung beträgt, verläuft in Japan jedoch
weiterhin schleppend; die Kapitalausgaben der
Unternehmen wuchsen hingegen. Experten warnen
vor einer zu starken Abhängigkeit der Wirtschaft von
Exporten. Da jedoch der rechtskonservative
japanische Premier Abe bisher Trump nicht kritisiert,
wird für Japan allgemein ein weiteres Jahr des
Wachstums von mindestens 1,2 Prozent prophezeit.
Quelle: Süddeutsche Zeitung, 13.02.2017
Südkorea
Korruptionsskandal um Samsung-Chef
Jay Y. Lee, Unternehmenschef und Enkel des
Samsung-Firmengründers wurde unter dem Vorwurf
verhaftet, er habe 34 Millionen Euro Schmiergelder an
staatliche Behörden in Südkorea gezahlt. Der Vorfall
steht im Zusammenhang mit dem Korruptionsskandal
um Präsidentin Park Geun Hye, gegen die im
Dezember ein Amtsenthebungsverfahren wegen
Amtsmissbrauch und Verfassungsverstößen eingeleitet
wurde. Lee soll das Schmiergeld an Organisationen
von Parks Freundin gezahlt haben, um sich die
Zustimmung eines staatlichen Pensionsfonds zu einer
milliardenschweren Firmenfusion zu sichern. Sowohl
Lee als auch Park und ihre Freundin bestreiten
sämtliche Anklagen.
Quelle: Süddeutsche Zeitung, 18.02.2017
Redaktion: Ulli Jenisch, Georg Jauamnn
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