nord 7. Mai 2017 Schleswig-Holstein wählt Dafür treten wir ein: Gute Arbeit. Soziale Gerechtigkeit. Weltoffenheit. Für Schleswig-Holstein. 7. Mai 2017. Landtagswahl. Die Bürgerinnen und Bürger Schleswig-Holsteins bestimmen die Zukunft des Landes. Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben besondere Erwartungen: Sie wollen die Wertschätzung ihrer Leistung und soziale Sicherheit, auch im Alter. Gute Arbeit mit fairen Löhnen. Zusammenhalt und Chancen, auch für die Kinder. Gute Bildung und Ausbildung. Bezahlbare Wohnungen und starke Infrastruktur. Eine Regierung, die die Arbeitnehmer und ihre Familien in den Mittelpunkt stellt. Abschottung, Hass und Hetze passen nicht zum Land zwischen den Meeren: Nur gerecht, modern und weltoffen hat der Norden eine gute Zukunft. Der DGB will`s wissen. Die Gewerkschaften sagen, worauf es bei der Landtagswahl ankommt. Wir sind dafür und nicht nur dagegen. Am 7. Mai für Schleswig-Holstein wählen! »Am 7. Mai entscheidet sich auch, ob rechts extreme und rechtspopulistische Neinsager mit ihren gefährlichen Parolen Zugang zum Parlament erhalten und so die Zukunft des Landes mitbestimmen dürfen. Die Gewerk schaften wollen ein modernes, demokratisches und weltoffenes Schleswig-Holstein. Ein handlungsfähiger Sozialstaat gibt allen Men schen, ob sie hier geboren sind oder einwan dern, die Chance auf ein besseres Leben. Wir lassen es nicht zu, dass unser Land ge spalten wird.« Uwe Polkaehn, Vorsitzender des DGB Nord Am 7. Mai für Schleswig-Holstein wählen! Für Gute Arbeit Gute Arbeit mit fairen Löhnen gibt es nur dort, wo Tarifverträge gelten – nur so reicht es später auch für die Rente. Manche Arbeitgeber in Schleswig-Holstein wollen sich davor drücken, jeder 4. Vollzeitbeschäftigte bekommt nur Niedriglohn. Frauen verdienen 21 Prozent weniger als die Männer, etwa ein Viertel aller Beschäftigungsverhältnisse im Norden sind Minijobs. Die Landesregierung hat einen Mindestlohn festgelegt, wenn sie öffentliche Aufträge vergibt: 9,99 Euro. Das ist ein bundesweiter Spitzenwert. Mehr als bisher ist die Landespolitik gefordert, die Wirtschaftsförderung und Vergabe öffentlicher Aufträge an die Kriterien Guter Arbeit zu binden. Lohnd umping darf nicht belohnt werden. Tarifverträge müssen mehr als bisher auf Landesebene für allgemeinverbindlich erklärt werden. Der Befristungswahn muss beendet werden. Das Land muss hier als Arbeitgeber mit gutem Beispiel vorangehen. Frauen dürfen nicht weniger verdienen als Männer. Und die Ausbeutung der Beschäftig ten im Tourismus muss aufhören. Gute Arbeit für alle! Am 7. Mai für Schleswig-Holstein wählen! Für nachhaltige Industriepolitik Ohne Industrie kann der Norden nicht stark sein. Maschinenbau, Ernährungs- und Chemieindustrie, Medizintechnik, maritime Unternehmen wie die Werften, Windkraftfirmen, auf die Luft- und Raumfahrtindustrie zugeschnittene Zulieferer prägen die industrielle Basis im Land. Sie und die mit ihr verbundenen Dienstleistungen bieten im Zusammenwirken neue Chancen für Wachstum und Beschäftigung. Eine ökologisch, ökonomisch und sozial gestaltete Energiewende schafft weitere Entwicklungspers pektiven für Schleswig-Holstein. Um den Klimawandel zu begren zen, brauchen wir einen stärkeren Ausbau der Windenergie an Land und auf See sowie den Ausbau der Stromnetze. Der Norden soll sich zum führenden Technologieanbieter in Sachen Energiewende entwickeln. Die Arbeitsbedingungen in der noch jungen Branche müssen verbessert werden. Mit dem „Bündnis für Industrie.SH“ wurde ein wichtiger Prozess angestoßen. Nötig sind Erhalt und Ausbau von Industrie arbeitsplätzen zu fairen und tarifvertraglich abgesicherten Bedingungen. Die Digitalisierung der Arbeit darf nicht zulasten der Beschäftigten gehen. Arbeitsforschung an der Universität zeigt Wege auf zu einer guten Digitalisierung, von der auch die Beschäf tigten einen Nutzen haben. Für eine nachhaltige Industriepolitik müssen im Norden Ländergrenzen überwunden werden. Am 7. Mai für Schleswig-Holstein wählen! Für Arbeit statt Armut Mehr als 30.000 Menschen finden in Schleswig-Holstein schon länger keine Arbeit und sind langzeitarbeitslos. Sie verdienen neue Chancen, sei es durch Qualifizierung oder auch eine öffentlich geförderte sozialversicherte Beschäftigung, die gesellschaftliche Teilhabe ermöglicht und die betroffenen Menschen stärkt. Wir fordern, dass es in Schleswig-Holstein keinen Haushalt mehr gibt, in dem beide Elternteile Hartz-IV-beziehen müssen – die Kinder brauchen positive Erfahrungen, die aus öffentlich geförderter Beschäftigung für ihre Eltern entstehen. Die finanzielle Ausstattung der Jobcenter im Norden muss nachhaltig verbessert werden. Für ein neues Programm zur öffentlich geförderten Beschäftigung werden Landesmittel zur Verfügung gestellt. Der Aspekt der sozialen Teilhabe muss dabei im Fokus stehen. Am 7. Mai für Schleswig-Holstein wählen! Für gesunde Arbeit Gesunde Arbeitsbedingungen sind Pflicht und nicht Kür. Jeder zweite Arbeitnehmer sagt: Die Arbeitsbelastungen nehmen auch durch Computer, Roboter und Smartphone zu. Der digitale Wildwuchs belastet viele Arbeitnehmer und ihre Jobperspektive. Das hat betriebliche und gesellschaftliche Folgen, um die sich die Arbeitsmarktpolitiker jetzt kümmern müssen. Nur wenn wir ent sprechende Regeln haben, kann die Digitalisierung in die richtige Richtung verlaufen, Beschäftigung und Arbeit sicher und humaner machen. Gegen den Abbau von Jobs müssen die Betriebs- und Personalräte mehr Mitbestimmungsrechte erhalten. Die Arbeitswelt 4.0 verlangt deshalb auch nach Mitbestimmung 4.0. Die Betriebe müssen seitens der Landesregierung sowohl unterstützt als auch effektiv überwacht werden, weil nur wenige Unternehmen bislang eine Strategie zum Schutz ihrer Mitarbeiter vor psychischen Belastungen haben. Eine landesweite Befragung der Beschäftigten soll Auskunft geben, wie groß der Stress und die Gesundheitsgefahren sind. Medizinische Versorgung muss im ganzen Land gut erreichbar sein, auch die Beschäftigten der Gesundheitswirtschaft brauchen bessere Arbeitsbedingungen. Am 7. Mai für Schleswig-Holstein wählen! Für Zusammenarbeit im Norden Die norddeutsche Kooperation, ein gemeinsames Auftreten ge genüber der Bundesregierung sind notwendig. Die norddeutschen Küstenländer haben durch ihre Häfen eine besondere Bedeutung für ein vom internationalen Handel abhängiges Land wie Deutschland. Norddeutschland braucht gut ausgebaute Häfen und leistungsfähige Hinterland-Verbindungen, die eine Anbindung an die europäischen Verkehrsnetze ermöglichen; auch der Ausbau der Windkraftanlagen und Stromtrassen ist ein Gemeinschaftsprojekt. Wir brauchen gute Verkehrsverbindungen mit einem attraktiven, bezahlbaren und verlässlichen Angebot im öffentlichen Nahverkehr, dazu gehört auch ein Ticket für den ganzen Norden. Von den S chulen über den Wohnungsbau bis zum Nordverbund im Nahverkehr: Gemeinsam geht es am besten. Am 7. Mai für Schleswig-Holstein wählen! Für solide Finanzen und gute öffentliche Dienste Einnehmen statt Kaputtsparen: Gerade die Städte, die viele Leistungen für die gesamte Region erbringen, sind hoch verschul det. Privates Geld ist reichlich vorhanden: Die reichsten zehn Prozent besitzen über 60 Prozent des Vermögens – jede einzelne Steuerprüfung bei Millionären bewirkt im Schnitt eine Nachzahlung von 135.000 Euro. Investieren und umverteilen – das sind die Gebote der Stunde. Das Land braucht die Entschuldungshilfe des Bundes, aber die Kommunen benötigen auch die Unterstützung des Landes. Der Norden braucht gerechte Spitzensteuersätze und auch kredit finanzierte Investitionen. Privatisierung öffentlicher Aufgaben darf es nicht geben – dann wird`s teurer, für die Bürger und die Beschäftigten. Der Sparzwang hat Spuren hinterlassen: Seit Jahren mussten Rathäuser, Ämter und öffentliche Einrichtungen herbe Kürzungen hinnehmen. Immer weniger Beschäftigte müssen immer mehr leisten. Für ihr Steuergeld haben die Bürger den Anspruch auf gute öffentliche Dienstleistungen. Die Beschäftigten brauchen Wertschätzung und eine solide Perspektive. Die Tarifabschlüsse des öffentlichen Dienstes müssen auch für die Beamten gelten. Die Arbeitszeit muss runter, die Besoldung muss rauf. Am 7. Mai für Schleswig-Holstein wählen! Für bessere Bildung und Ausbildung Bildung ist der Schlüssel zur Zukunft. Manches ist passiert, aber in maroden Schulen, in denen der Putz von der Decke fällt, lernt niemand gern. Schleswig-Holstein muss mehr Geld für Bildung ausgeben, das gilt auch für die Besoldung der Grundschullehrer und die Qualität der Kitas. Stellenstreichungen an den Schulen darf es nicht geben, die Schulsozialarbeit muss verstärkt werden. Nötig sind weitere Maßnahmen, um flächendeckend Ganztagsschulen und kostenfreie Krippen und Kitas in Schleswig-Holstein zu erreichen. Alle reden vom Fachkräftemangel, aber die Arbeitgeber tun zu wenig, um allen ausbildungsfähigen Jugendlichen tatsächlich einen Ausbildungsplatz zu verschaffen. Nur noch jeder Vierte unter 30 hat überhaupt eine unbefristete Vollzeitstelle. Vor allem Azubis in Hotels und Gaststätten werden ausgebeutet und erhalten keinen Ausgleich für ihre vielen Überstunden. Es müssen endlich wieder sichere und unbefristete Jobs her, dazu gehören auch Übernahmegarantien für die Zeit nach der Ausbildung. Der Übergang von der Schule in den Beruf muss verbessert werden, auch durch assistierte Ausbildung und Jugendberufsagenturen. Die Industrie- und Handelskammern müssen die Qualität der Ausbildung stärker überwachen und ggf. die Ausbildereignung entziehen. Am 7. Mai für Schleswig-Holstein wählen! Für gute Frauen- und Gleichstellungspolitik Zurück an den Herd? Das wäre Politik von vorgestern. Frauen brauchen Berufsperspektiven, Aufstiegschancen und eine Betriebskultur, die mit der Familie vereinbar sind. Eltern brauchen flexible Arbeitszeitmodelle. Sie müssen über Dauer, Takt und Lage der Arbeitszeiten mitbestimmen können. Dafür sind auch die Gleichstellungsbeauftragten weiter nötig. Denn noch verdienen Frauen 21 Prozent weniger als die Männer – sie sind vielfach in Billig- und Minijobs beschäftigt, die keine guten Renten möglich machen. Es muss das Recht geben, von Teilzeitarbeit in Vollzeit zurückzukehren. Alleinerziehende brauchen eine besondere Förderung des Landes. Elternentlastung und Qualitätsausbau der Kinderbetreuung müssen gleichzeitig vorangetrieben werden. Und Quoten müssen her, um Frauen auch bei Wahlen angemessen zu berücksichtigen. Am 7. Mai für Schleswig-Holstein wählen! Für soziale Sicherheit und sichere Renten Ein Leben in Würde muss auch im Alter für alle erreichbar und selbstverständlich sein. Deshalb brauchen wir eine starke und sichere gesetzliche Rente, bei der die paritätischen Beiträge der Arbeitgeber auf jeden Fall dazu gehören. Die Landesregierung muss sich deshalb dafür einsetzen, das Rentenniveau stabil zu halten und perspektivisch wieder anzuheben. Das neue Pflegeversicherungsgesetz muss schnell und umfassend bis in die Kommunen umgesetzt werden. Eine deutlich bessere Personalausstattung in der ambulanten und stationären Pflege ist hierfür die Grundvoraussetzung. Eine Zwei-Klassen-Medizin darf es nicht geben. Die Landesregierung muss sich deshalb auch für die Wiedereinführung der Parität in der gesetzlichen Krankenversicherung einsetzen. Armut muss aktiv bekämpft werden. Dazu gehört auch ein soziales Wohnungsbauprogramm, vor allem in der Metropolregion und in den Städten. Am 7. Mai für Schleswig-Holstein wählen! Für Weltoffenheit und eine erfolgreiche Integration Die Schleswig-Holsteinerinnen und Schleswig-Holsteiner sind solidarisch. Sie helfen Menschen, die Schutz suchen vor Krieg, Verfolgung und Unrecht. Die Gewerkschaften sind seit jeher der Solidarität verpflichtet. Wir unterscheiden nicht nach Nationalität und lassen nicht zu, dass Gesellschaftsgruppen gegeneinander ausgespielt werden. Gute Bildung, Gute Arbeit und bezahlbarer Wohnraum müssen für alle geschaffen werden. Die Landesregierung hat mit vielen professionellen Maßnahmen zur Erstaufnahme, Information und Integration der Geflüchteten die richtigen Schritte unternommen. Diese Maßnahmen müssen weiter ausgebaut werden. Integration durch Sprache und Bildung bleibt der Schlüssel zur Integration und für die Vermittlung in Arbeit. Beratungs- und Betreuungsangebote müssen erweitert werden, und auch die Arbeitgeber im Norden müssen ihre Angebote ausbauen. Gewalt, Hass und Hetze stellen wir uns gemeinsam ent gegen. Demokratie, Solidarität, Rechtsstaatlichkeit und Weltoffen heit sind die Werte, auf denen unsere Gesellschaft fußt. Am 7. Mai für Schleswig-Holstein wählen! nord 7. Mai 2017. Landtagswahl. Die Bürgerinnen und Bürger Schleswig-Holsteins bestimmen die Zukunft des Landes. Gute Arbeit. Soziale Gerechtigkeit. Weltoffenheit. V.i.S.d.P.: DGB Nord, Günter Beling, Besenbinderhof 60, 20097 Hamburg
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