Mit Kindern die Reformation entdecken Aktionen, Geschichten, Ideen Das Begleitheft zur Reformationsschatzkiste Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis Grußwort Bischof Gerhard Ulrich Grußwort Prof. Dr. Margot Käßmann Reformation und Kinder? 04 05 06 Teil I Einführung für Erwachsene – damit Sie wissen, worum es geht 3. Umgang mit Fehlern, Schuld, Vergebung Steine der Angst ablegen Gott gibt eine zweite Chance immer wieder Jona, ein Auftrag, ein schlechtes Gewissen und eine zweite Chance Eine zweite Chance für die Stadt Ninive „Ich darf neu anfangen“ - Zachäus Fehler mit der Teekanne ausgießen In die Schachtel gesprochen Durch die Blume gesagt 44 4. Ich und mein Glaube 4.1. Das „Vierfache Allein“ anhand der Taufe 4.2. Ganz umsonst! 4.3. Pfingsten mit Seifenblasen und Chiffontüchern 4.4. Ich - ein Teil der Schöpfung: Wunderbar bin ich gemacht 4.5. Tanzlied zu Psalm 139 4.6. Ich bin wertvoll! Ich bin einzigartig! 4.7. Salbung der Kinder 4.8. Psalm 150 mit Bewegungen und Instrumenten 4.9. Der Schatz im Acker als „Rückengeschichte“ 4.10. Seligpreisungen für Eltern 51 60 60 5. 5.1. 5.2. 5.3. 5.4. 61 62 62 64 65 3.1. 3.2. 3.3. 07 3.4. 1. 2. 3. Was meint „Reformation“? Martin Luther und die reformatorischen Entdeckungen – gut zu wissen Reformation heute 08 09 14 Teil II Wie Sie mit diesem Begleitheft arbeiten können 15 Teil III Ideen für die Praxis 21 Das Material in der Reformationsschatzkiste 22 1. Die Geschichte von Martin Luther und der Reformation 1.1. „Keine Angst – Gott hat dich lieb!“ 1.2. Martin verliert seine Angst und bekommt Mut 1.3. In Luthers Küche 1.4. Saatbox: Was Familie Luther aß 1.5. Tischgebete für Kinder 1.6. Martin Luthers Zeit entdecken 2. Angst und Vertrauen 2.1. Martin Luther und die Nuss 2.2. Martin Luther und das Gewitter 2.3. Jesus und der Gelähmte 2.4. „Sturm, sei still!“ 2.5. “... weil Jesus es will“ 2.6. Ein einmaliger Augenblick 2.7. Unter Gottes Flügeln 2.8. Eine Burg als Schutzraum 2.9. Ich vertraue dir – du vertraust mir 2.10.Der Wunschbaum 2.11.Der Sorgenstein 2.12.Nest der Geborgenheit – besonders für die Jüngsten 2.13.Kinderpsalmen entwerfen 2.14.Reformation besiegt Halloween 2.15.Halloweenfeier in der evangelischen Kita? 2 23 24 26 29 30 30 32 33 34 35 36 37 38 38 40 40 41 41 41 41 42 42 3.5. 3.6. 3.7. 3.8. Mut und Selbstvertrauen Lauter Lebeworte Aufbrechen mit Abraham Die Suche nach dem eigenen Schatz Die kleinen Leute von Swabedoo 6. Beteiligung: Du hast das Wort 6.1. Auf die Reformationsschatzkiste steigen 6.2. „Bibelübersetzungen“ altersgemäß 6.3. 95 Thesen oder wie eine Kita-Post entsteht 6.4. Jetzt kann auch ich es lesen! 6.5. Pressefreiheit – Wir gestalten eine Zeitung 6.6. Du hast das Wort! 6.7. Die Bibel mit Beteiligung 43 Begleitheft Reformationsschatzkiste 45 45 46 47 48 49 50 50 52 53 55 56 57 58 59 59 66 68 69 69 70 70 71 74 Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 7. 7.1. 7.2. 7.3. 7.4. Beschwerde – Luther lässt grüßen Wunsch- und Beschwerdewand Tische umwerfen Vom bittenden Freund Eine eigene Gebetsmauer 75 76 77 78 79 8. Kirchräume entdecken 8.1. Mit den Kleinen eine Kirche besichtigen: Gottes Haus 8.2. Kirche umarmen 8.3. Kirche abmessen 8.4. Kirche malen 8.5. Kirchen-Memory herstellen 8.6. Fotorallye 8.7. Kirchenführung 80 Mit der Bibel durch das Kirchenjahr – vor allem mit den Jüngsten Advent 9.1. „Vom Himmel hoch, da komm ich her“ 9.2. Ankündigung der Geburt Jesu 9.3. Von der Dunkelheit ins Licht Nikolaus 9.4. Die Geschichte von der wundersamen Kornvermehrung Weihnachten 9.5. An der Krippe 9.6. Weihnachten ganz sinnlich 9.7. Im Weihnachtsstall Epiphanias 6. Januar 9.8. Die drei Weisen aus dem Morgenland 9.9. Sterne für die Kleinsten 9.10. Weißt du, wie viel Sternlein stehen? Passion 9.11. Das letzte Mahl Karfreitag 9.12. Jesus im Garten Gethsemane 9.13. Nie ganz dunkel 9.14. Die Kreuzform erleben Ostern – Jesus Christus ist auferstanden 9.15. Die Ostergeschichte für die Jüngsten Himmelfahrt 9.16. Himmelfahrt – das große Fragezeichen 9.17. Weg und doch nicht weg! Pfingsten 9.18. Pfingsten – Sturm im Haus 9.19. Ein feuriges Ereignis 9.20. Wer kann den Wind sehen? Trinitatis, Sommer 9.21 Gott – immer wieder anders 9.22. Sommer – „Gott sei Dank“ 9.23. Psalm 104 für Krippenkinder 81 82 82 82 83 83 83 9. 84 85 85 86 86 87 87 88 88 89 89 90 90 91 91 92 92 93 93 94 94 95 95 96 Erntedank 9.24. Groß werden und wachsen mit Gott Reformationstag Buß- und Bettag Ewigkeitssonntag 9.25 Trost und Zuversicht – Psalm 23 105 105 105 105 105 106 10. Reformation weiterdenken: Interreligiöses Miteinander 10.1. Wie alles begann: Die Weihnachtsgeschichte 10.2. Der Weg ins Unbekannte: Die Flucht nach Ägypten 10.3. Jesus, Himmelfahrt, Vaterunser – und die Kinder aus anderen Religionen? 10.4. Wie riecht eine Kirche, wie eine Moschee? 107 109 110 111 112 11. Liturgische Bausteine für Andachten und Kindergottesdienste 113 11.1. Liturgischer Ablauf eines Kindergottesdienstes oder einer Andacht für Kinder 114 11.2. Liturgische Elemente: Gebet und Segen 116 11.3. Elemente zur Tauferinnerung 118 Teil IV Anhang 119 Lieder-Liste 120 Literatur und Medien 121 Verzeichnis der Autorinnen 123 Impressum 125 Dank 125 96 97 98 98 99 100 102 102 103 104 Begleitheft Reformationsschatzkiste 3 Teil III: Ideen für die Praxis Teil III Ideen für die Praxis Begleitheft Reformationsschatzkiste 21 Teil III.2: Angst und Vertrauen 2.2. Martin Luther und das Gewitter Erzählt für und mit Kindern von 0-3 Jahren Material dunkelrotes Tuch M9, Kinderbibel Ich möchte euch heute eine Geschichte erzählen; eine Geschichte von einem Gewitter! Und von einem Mann, der Martin heißt. Erzählung Aktion Gewitter kennt ihr, oder? Da gibt es Regen. Mit den Kindern gemeinsam entsprechende Geräusche machen; erst „tröpfeln“ mit den Fingern, dann wird der Regen kräftiger – mit den Händen auf den Boden klopfen o. ä. Dann gibt es Blitze. Mit den Händen „Blitze“ in die Luft zeichnen, entsprechende Geräusche dazu – huiii! Und auch den lauten, lauten Donner. Mit den Fäusten auf den Boden hauen, aufstehen und mit den Füßen stampfen – so laut, wie es die Kinder aushalten. Und dann ist es irgendwann wieder vorbei – alles ist Wir setzen uns wieder. ruhig! Solch ein Gewitter kann Angst machen, es ist laut, Mit den Händen ein Hausdach über unseren Köpes knallt und donnert. Gut, wenn man da geschützt fen machen. ist, wie in einem Haus. Vor ganz langer Zeit nun war dieser Martin unterWir stehen auf, machen Geh-Bewegungen. wegs, zu Fuß, ein langer Weg. Der Himmel wurde ganz dunkel, ganz schwarz. Ein Kinder und Erwachsene rücken – in der Mitte? – Gewitter kam. Martin machte sich ganz klein. dicht zusammen, unter das dunkle Tuch. Es knallte, blitzte, donnerte und Martin hatte Angst; Wir rücken noch dichter zusammen, singen er sprach mit Gott, hat gebetet oder gesungen. vielleicht gemeinsam ein Lied „gegen die Angst“. Lied-Idee: „Wege gehen, Wege gehen wir tagaus, tagein …“ Dann hörte das Gewitter auf; es wurde wieder hell. Wir „werfen“ die Decke, das Tuch fort, krabbeln hervor, stellen uns in einem Kreis auf. Martin sagte: Gott hat mir geholfen – danke, lieber Erwachsene und Kinder fassen sich an, sprechen Gott! gemeinsam ein kurzes Gebet, z. B.: Guter Gott, du passt auf uns auf. Danke. Amen. Weitere Idee für den Abschluss Martin wollte jetzt ganz viel über Gott wissen; er ging in ein Kloster; er las in der Bibel, betete und sang Lieder von Gott. Und wir wissen auch schon ganz viel über Gott; wir haben unsere Bibeln, wir können beten und singen. Wir singen ein Lied, eine Kinderbibel wird in die Mitte gelegt. Erwachsene und Kinder fassen sich an, sprechen gemeinsam ein kurzes Gebet, z. B.: Guter Gott, du passt auf uns auf. Danke. Amen. Wenn man mag, schaut man noch gemeinsam in die Bibel; oder die Kinder schauen sich die Bibel an. Begleitheft Reformationsschatzkiste 35 Teil III.4: Ich und mein Glaube 4.9. Der Schatz im Acker als „Rückengeschichte“ Langsam schaufelt er weiter. Matthäus 13, 44 Da sieht er Holz – eine Kiste! Jesus erzählt in einem Gleichnis davon, dass der Glaube Menschen ganz wichtig sein kann. Dass es wie ein „Schatz“ sein kann, mit Gott im Kontakt zu sein. Die Kinder finden sich zu zweit zusammen. Während der Erzählung „spielt“ ein Kind das Gehörte mit Bewegungen, Streicheln, Klopfen auf dem Rücken des anderen Kindes mit. Danach wird gewechselt, und die Geschichte wird ein zweites Mal gespielt. Die Geschichte Da ist ein armer Bauersmann; und da sind seine Frau und seine vielen Kinder. Jeden Morgen gehen sie hinaus auf den Acker hinter ihrer Hütte. Schnell gräbt er weiter. Eine Kiste! Ja, vielleicht ein Schatz! Der Bauer läuft und holt seine Frau und die Kinder. „Was sollen wir tun? Der Acker gehört dem reichen Herrn. Er will bestimmt auch den Schatz haben.“ Alle gehen auf und ab und denken nach. Die älteste Tochter läuft zum Vater und sagt: „Vater, wir habe alle ein wenig gespart. Das legen wir zusammen und du kaufst dem Großbauern das Feld ab.“ Alle laufen schnell nach Hause, suchen ihr Geld zusammen, aus allen Ecken. Der Bauer geht damit zum Großbauern, gibt ihm das Geld, und der gibt ihm das kleine Stück Land dafür. Dort angekommen, hacken und graben sie den ganzen Tag lang. Da freut sich der arme Mann, springt und hüpft auf dem Weg zu seiner Familie. Gemeinsam graben alle die Kiste aus und schleppen sie in ihre Hütte. Plötzlich stößt der Bauer auf etwas Hartes im Boden. Dort machen sie die Schatzkiste auf. Was dort wohl darin war? 4.10. Seligpreisungen für Eltern Gedanken vorweg Aktion Luther hat deutlich gemacht, dass Glaube immer persönlich und individuell ist. Zugleich ist er Geschenk Gottes. Glaube kann zur inneren Freiheit werden, weil er anderen Einflüssen ihre Macht nimmt. Glaube kann frei machen von Fragen wie „Was werden die anderen sagen?“, „Wie verhalte ich mich so, dass ich es allen recht mache?“, „Was muss ich tun, damit ich wertvoll werde?“. Am Reformationstag – oder zu anderer Zeit – findet sich im Foyer eine große Schatzkiste, daneben zwei Schilder: Luther hat in der Bibel entdeckt: Jeder Mensch ist wertvoll und von Gott geliebt, egal, was er ist und tut. Das macht frei. Zugleich trägt damit jeder Mensch – als Geschöpf Gottes – Verantwortung für andere. In der Schatzkiste liegen Zettel, auf jedem Zettel ist eine der Seligpreisungen aus Matthäus 5 gedruckt. Alle Eltern dürfen sich eine Seligpreisung ziehen, mitnehmen und sie still auf sich selbst beziehen. Und schauen, wie diese Zusage sie an diesem Tag oder in dieser Woche begleitet. Material Ein Christenmensch ist ein freier Herr über alle Dinge und niemandem untertan. Ein Christenmensch ist ein dienstbarer Knecht aller Dinge und jedermann untertan. Reformationsschatzkiste M15, eine Sammlung von Seligpreisungen aus Mt 5 auf Zettel notiert, zwei Schilder mit den beiden Sätzen Luthers zum Christenmenschen (siehe rechts) 60 Begleitheft Reformationsschatzkiste Teil III.6: Beteiligung: Du hast das Wort 6.6. Du hast das Wort! Die Kinder schreiben ein Elfchen-Gedicht und verkünden es von der Kanzel Für Schulkinder Ein Elfchen ist eine einfache kreative Ausdrucksmöglichkeit. Es ist ein Gedicht, das aus fünf Zeilen und insgesamt elf Wörtern besteht, sich aber nicht reimen muss. Es hat folgende Struktur: 1. Zeile: ein Wort z. B. eine Farbe, eine Eigenschaft, ein Gegenstand, eine Person 2. Zeile: zwei Wörter wo und wie ist der Gegenstand, was tut die Person 3. Zeile: drei Wörter was passiert? 4. Zeile: vier Wörter meine Gedanken als Schreibende/r zu dem gewählten Wort, Thema 5. Zeile: ein Wort ein Wort zum Abschluss, Fazit) „Elfchen“ — Ein Beispiel: Farbe Bunt. —— Was ist es? Ein Fenster. ——— Was passiert? Sonne scheint hindurch. ———— Erzähl noch mehr! Knallbunte Flecken leuchten überall. — Ein Wort zum Abschluss! Schön! Die Kinder können z. B. ein Elfchen schreiben... … nach einer Kirchenerkundung. Sie sitzen an ihrem Lieblingsplatz in der Kirche und schreiben ein Elfchen zu einem Eindruck, Gefühl, Gegenstand. Etwas, das ihnen an diesem Platz besonders lieb oder wichtig ist. … zu einer biblischen Geschichte. Sie hören die Geschichte. Welches Wort, welche Person fällt ihnen danach als Erstes ein? Das schreiben sie in die erste Zeile ihres Elfchens und entwickeln daraus das Gedicht. Wenn alle fertig sind, versammeln sie sich, gehen nacheinander auf die Kanzel oder stellen sich nach vorne, je nachdem, wo der Kindergottesdienst, die Andacht oder die Gruppenstunde stattfindet. Von dort aus trägt jedes Kind sein persönliches Elfchen vor. In der Kirche gerne mit Mikrofon! Die anderen lauschen. Die Kinder können ihr Schreibstück anschließend noch farblich gestalten, z. B. den ersten Buchstaben des Elfchens besonders groß, schön und wertvoll ausführen, wie es einst die Mönche in den Schreibstuben machten, als sie die Bibel und andere Texte handschriftlich und mit viel Sorgfalt abschrieben. Oder sie gestalten das gesamte Papier und den Text farblich, basteln Rahmen aus Pappe und stellen sie im Gruppenraum, der Kirche oder im Kindergottesdienstraum aus. Begleitheft Reformationsschatzkiste 71 Teil III.6: Beteiligung: Du hast das Wort Je nach Veranstaltung wird zum Abschluss z. B. ein Dankeslied gesungen. Lied Die Sonne, die Erde, die Wolken Darauf kann ein Segenskreis folgen: Segensworte Aktion Mein Gott Arme vor der Brust verschränken Himmel Arme nach oben öffnen und Erde hast du geschaffen. Arme seitlich im Bogen nach unten zu einer Händeschale zusammenführen Mich und mein Leben. Hände übereinander auf das Herz legen Geh du mit uns auf unseren Wegen Hände fassen im Kreis Amen. ... als Meinungsäußerung Die Kinder schreiben ein Elfchen zu einem Thema, zu dem ihre Meinung gefragt ist und zu dem sie ihre Meinung sagen wollen! Im Sinne von: „Mein Gott, das muss anders werden, das gefällt uns nicht! Hilf uns, das besser zu machen, mein Gott, erbarme dich!“ Der Thesenanschlag Martin Luthers kann Anregung sein, die Kinder zu fragen, was heute anders werden soll, z. B. im Kindergarten, in der Kirche, im Kindergottesdienst, im Dorf oder in der Stadt (in der unmittelbaren Lebenswelt der Kinder). Die Elfchen der Kinder sollten an die jeweiligen Verantwortlichen weitergeleitet werden, z. B. an die Kitaleitung, den Kirchengemeinderat, die Schulleitung, den Bürgermeister oder die Bürgermeisterin mit der Bitte um Rückmeldung. Und wie wäre es mit einer Einladung zum gegenseitigen Besuch? Lieder Mein Gott, das muss anders werden Singe laut und wild 6LQJHODXWXQGZLOG 7X08UVXOD6WDUNH 4 4 C C/E F C 6LQ JH ODXW XQG ZLOG XQG NUlI WLJ XQG IUHL C C/E F C 6LQ JH ODXW XQG ZLOG XQG NUlI WLJ XQG IUHL F OHJ HLQ IDFK ORV F D OHJ HLQ IDFK ORV &RS\ULJKW 8UVXOD 6WDUNH 72 C Begleitheft Reformationsschatzkiste F/D G ZDV LVW VFKRQ GD EHL" G7 NRPP VHL GD EHL C Teil III.6: Beteiligung: Du hast das Wort Mein Elfchen — — — — — — — — — — — Begleitheft Reformationsschatzkiste 73 Teil III.11: Liturgische Bausteine für Andachten und Kindergottesdienste 11.1. Liturgischer Ablauf eines Kindergottesdienstes oder einer Andacht für Kinder Material Lied Reformationsschatzkiste M15, Tuch M5, große Kerze, goldene Kugel (z. B. bemalte Holzkugel), Klangschale, gegebenenfalls Körbe mit kleinen Steinen und bunten Federn Ich werde nun ruhig Gebet Gebet mit Steinen und Federn, die für Klage und Bitte (Steine), Dank und Freude (Federn) auf dem Altar mit einem laut oder leise gesprochenen persönlichen Gebetsanliegen abgelegt werden Ablauf Mitte gestalten mit einem Bodentuch und einer großen Kerze Begrüßung Zeit für eine Geschichte von Gott – mitgebracht in meiner Schatzkiste. Reformationsschatzkiste wird immer zur Andacht mitgebracht und enthält das Material zur Geschichte bzw. zur Andacht, für Bodenbilder u.ä. Wenn Menschen zusammenkommen, um von Gott zu hören, mit Gott zu sprechen, also zu beten, und zu singen, dann ist Gott ganz nah – wie ein helles, warmes Licht. Kerze anzünden Oder „Handschalengebet“: Wir öffnen unsere Hände und halten sie vor uns wie eine Schale. Ein Platz wie für einen unsichtbaren, wertvollen Schatz. Wir schließen unsere Hände darum. Ganz leise erzählen wir Gott nun das, was uns heute am allerwichtigsten ist. (in die Hände flüstern) Wir öffnen unsere Hände. (wir pusten das „Hineingelegte“ zart hinaus zu Gott) Abschluss des Gebets: Wo ich gehe, wo ich stehe, bist du, lieber Gott, bei mir. Wenn ich dich auch niemals sehe, weiß ich dennoch: Du bist hier. Amen. Lied Wo ich gehe Lied Die Kerze brennt In der Kirche läuten die Glocken – wir wissen, es beginnt. Hier bei uns beginnt es mit dem Ton, der so besonders ist – der uns still werden lässt. Lied Klangsschale Gott ist da und wir sind da. Namensrunde: Eine goldene (Holz-)Kugel wird herumgegeben, wer sie in der Hand hält, sagt seinen Namen 114 Geschichte oder Bezug zur Lebenswelt der Kinder oder Aktion … Vaterunser Begleitheft Reformationsschatzkiste Teil III.11: Liturgische Bausteine für Andachten und Kindergottesdienste Segen Mein Gott, Arme über Kreuz auf die Brust legen Himmel Arme nach oben öffnen und Erde hast du geschaffen, Arme seitlich, einen großen Kreis zeichnend, nach unten führen mich und mein Leben, Handflächen übereinander auf das Herz legen geh du mit uns auf unseren Wegen. sich die Hände reichen und den Kreis schließen Amen. Verabschiedung der Kinder Lied Ich werde nun ruhig Wenn im selben Raum etwas anderes folgt, bleiben die Kinder sitzen. Sie pusten die Kerze aus und legen gemeinsam das Material der Geschichte wieder in die Schatzkiste. /LHG]XP5XKLJZHUGHQ 7XQG08UVXOD6WDUNH 6LQJHQ D7 6 8 ,FK 9DU:LU ZHU ZHU B‹/G GH GHQ B‹7 |II |II QXQ A7 UXKLJ LFK QXQ UXKLJ ZLU G/E QH QHQ PHLQ XQVHU ELQ F©‹7 MHW]W JDQ] VLQG MHW]W JDQ] VWLOO A7 +HU] XQG +HU] ZLU DŒ„Š7 RIWZLHGHUKROHQ EH XQG LFK VWLOO WH EH ]X WHQ GLU ]X GLU *HVSURFKHQHV*HEHW6WLOOHV*HEHW)UELWWHQ VFKOLHWDQGLH]ZHLWH)HUPDWHDQ OHLWHW]XP9DWHUXQVHUEHURGHUNDQQDEJHVFKORVVHQZHUGHQPLW 6LQJHQ B‹7 ,FK :LU GDQ GDQ ELW OR G/E NH NHQ WHQ EHQ GLU GLU GLFK GLFK *RWW *RWW DŒ„Š7 A7 XQG XQG VD VD JH JHQ $ $ PHQ PHQ &RS\ULJKW8UVXOD6WDUNH XUVXODVWDUNH#WRQOLQHGH Begleitheft Reformationsschatzkiste 115 Teil III.11: Liturgische Bausteine für Andachten und Kindergottesdienste Vaterunser Gesten helfen den Kindern, mitzubeten, ohne alle Worte zu kennen oder auswendig zu können. Es geht darum, das Vaterunser gemeinsam zu beten, es zu hören und als Ritual kennenzulernen. Es geht nicht darum, es den Kindern Wort für Wort beizubringen oder jedes Wort mit einer Geste zu „übersetzen“. Die Kinder sollen nach und nach hineinwachsen in dieses Gebet der christlichen Gemeinschaft. In einem Gottesdienst mit Erwachsenen werden die Gesten weggelassen. Vaterunser Gesten Vater unser Arme über Kreuz vor die Brust legen im Himmel. Arme nach oben öffnen Geheiligt werde dein Name. Arme bleiben nach oben geöffnet Dein Reich komme. Arme zur Seite öffnen Dein Wille geschehe, Haltung bleibt wie im Himmel ein Arm zeigt nach oben so auf Erden. der andere Arm nach unten Unser tägliches Brot gib uns heute. beide Hände bilden eine Schale Und vergib uns unsere Schuld. Haltung bleibt Wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. einander an die Hände nehmen im Kreis Und führe uns nicht in Versuchung, Haltung bleibt sondern erlöse uns von dem Bösen Haltung bleibt Denn dein ist das Reich Hände lösen, Arme zur Seite öffnen und die Kraft Arme langsam nach oben führen und die Herrlichkeit Arme nach oben öffnen in Ewigkeit Haltung bleibt Amen. Hände fassen im Kreis Begleitheft Reformationsschatzkiste 117 Teil IV: Anhang - Impressum Impressum Herausgeber Verband Evangelischer Kindertageseinrichtungen in Schleswig-Holstein e.V. (VEK) Lise-Meitner-Str. 6-8 24768 Rendsburg Telefon 04331 / 593-171 Fax 04331 / 593-2 96 Mail: [email protected] www.vek-sh.de in Zusammenarbeit mit Gestaltung Angelika Wurth, VEK Bildnachweise Stefan Albrecht, S. 4, Wiebke Drömann S. 28, Ulrike Droste-Neuhaus S. 31, 45, 70, 79, Karin Emersleben S. 24, 53, 81, 83, 84, Bettina Flitner S. 5, Wolfgang Huppertz S. 57, Dörte Jost S. 89, 98, Kerstin Klein S. 42, S. 74, Jonna Lauther S. 6, 14, 17, 19, 36, 45, 63, 85, 94, 96, 101, Franziska Schubert-Suffrian S. 1, 7, 8. 13, 15, 16, 19, 21, 29, 30, 36, 64-68, 76, 119, 126 Angelika Wurth S. 82, privat Arbeitsstelle Reformationsjubiläum der Nordkirche Arbeitsstelle Kindergottesdienst der Nordkirche Diakonisches Werk Mecklenburg-Vorpommern Kita-Fachreferat Religionspädagogik im Ev.-Luth. Kirchenkreis Hamburg-Ost Evangelische Kita Gadeland, Neumünster Kindertagesstätte St. Christophorus I, Lübeck V.i.S.d.P: Markus Potten, VEK Redaktionelle Leitung Wir danken für die freundliche Unterstützung durch die Arbeitsstelle Reformationsjubiläum der Nordkirche. Maike Lauther-Pohl, Verband Evangelischer Kindertageseinrichtungen in Schleswig-Holstein e.V. (VEK) Redaktionskreis Ulrike Droste-Neuhaus, Dipl. Religionspädagogin u. Diakonin, Referentin für Kindergottesdienst in der Nordkirche Karin Emersleben, Pastorin, Reformationsbeauftrage für den Sprengel Schleswig und Holstein Dörte Jost, Kita-Fachreferentin für Religionspädagogik im Ev.-Luth. Kirchenkreis Hamburg-Ost Rendsburg 2015 Dank Wir danken der Tischlerei Aalkate von den Werkstätten Materialhof in Rendsburg für Entwurf und Bau der vielen Schatzkisten. Wir danken der Gartengruppe „Flowerpower der Werk- und Betreuungsstätte für Körperbehinderte GmbH, Ottendorf für die Anfertigung der Saatboxen „Was Familie Luther aß“, siehe www.bibelgarten-im-karton.de. Wir danken Wiebke Drömann für den Beitrag Martin verliert seine Angst und bekommt Mut auf S. 26 ff. Kerstin Klein, Fach- und Praxisberaterin im Fachbereich Erziehung, Bildung, Schule und Familie im Diakonischen Werk Mecklenburg – Vorpommern e.V. Wir danken Jochem Westhof für die Abdruckgenehmigung von: Ganz umsonst! Der verlorene Sohn, Lukas 15, 11-32, aus: Familienkirche macht Spaß, Jochem Westhof (Hg.), Gütersloh 2006, S. 56-59. Anna-Karina Koch, Kindertagesstätte St. Christophorus 1, 23564 Lübeck Wir danken Familie Klein für das Erproben aller Rezepte aus Luthers Küche. Nina Lohr, Leiterin der Evangelischen Kita Gadeland, Neumünster Wir danken Ursula Starke für die freundliche Abdruckgenehmigung der beiden Lieder „Singe laut und wild!“ und „Lied zum Ruhigwerden“. Franziska Schubert-Suffrian, Koordinierende Fachberatung und Stellvertretende Geschäftsführung; VEK Wir danken den Kindern des Evangelischen Kindergartens St. Johannes in Schacht-Audorf, der Evangelischen Kindertagesstätte Hollingstedt und den anderen Kindern für viele schöne Fotos. 125 Mit Kindern die Reformation entdecken Aktionen, Geschichten, Ideen Das Begleitheft zur Reformationsschatzkiste
© Copyright 2025 ExpyDoc