Mit Kindern die Reformation entdecken

Mit Kindern
die Reformation entdecken
Aktionen, Geschichten, Ideen
Das Begleitheft
zur Reformationsschatzkiste
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
Grußwort Bischof Gerhard Ulrich
Grußwort Prof. Dr. Margot Käßmann
Reformation und Kinder?
04
05
06
Teil I Einführung für Erwachsene –
damit Sie wissen, worum es geht
3.
Umgang mit Fehlern, Schuld,
Vergebung
Steine der Angst ablegen
Gott gibt eine zweite Chance immer wieder
Jona, ein Auftrag, ein schlechtes
Gewissen und eine zweite Chance
Eine zweite Chance für die
Stadt Ninive
„Ich darf neu anfangen“ - Zachäus
Fehler mit der Teekanne ausgießen
In die Schachtel gesprochen
Durch die Blume gesagt
44
4. Ich und mein Glaube
4.1. Das „Vierfache Allein“
anhand der Taufe
4.2. Ganz umsonst!
4.3. Pfingsten mit Seifenblasen und
Chiffontüchern
4.4. Ich - ein Teil der Schöpfung:
Wunderbar bin ich gemacht
4.5. Tanzlied zu Psalm 139
4.6. Ich bin wertvoll! Ich bin einzigartig!
4.7. Salbung der Kinder
4.8. Psalm 150 mit Bewegungen
und Instrumenten
4.9. Der Schatz im Acker
als „Rückengeschichte“
4.10. Seligpreisungen für Eltern
51
60
60
5.
5.1.
5.2.
5.3.
5.4.
61
62
62
64
65
3.1.
3.2.
3.3.
07
3.4.
1.
2.
3.
Was meint „Reformation“?
Martin Luther und die reformatorischen
Entdeckungen – gut zu wissen
Reformation heute
08
09
14
Teil II Wie Sie mit diesem Begleitheft
arbeiten können
15
Teil III Ideen für die Praxis
21
Das Material in der Reformationsschatzkiste
22
1.
Die Geschichte von Martin Luther
und der Reformation
1.1. „Keine Angst – Gott hat dich lieb!“
1.2. Martin verliert seine Angst
und bekommt Mut
1.3. In Luthers Küche
1.4. Saatbox: Was Familie Luther aß
1.5. Tischgebete für Kinder
1.6. Martin Luthers Zeit entdecken
2. Angst und Vertrauen
2.1. Martin Luther und die Nuss
2.2. Martin Luther und das Gewitter
2.3. Jesus und der Gelähmte
2.4. „Sturm, sei still!“
2.5. “... weil Jesus es will“
2.6. Ein einmaliger Augenblick
2.7. Unter Gottes Flügeln
2.8. Eine Burg als Schutzraum
2.9. Ich vertraue dir – du vertraust mir
2.10.Der Wunschbaum
2.11.Der Sorgenstein
2.12.Nest der Geborgenheit –
besonders für die Jüngsten
2.13.Kinderpsalmen entwerfen
2.14.Reformation besiegt Halloween
2.15.Halloweenfeier in der
evangelischen Kita?
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3.5.
3.6.
3.7.
3.8.
Mut und Selbstvertrauen
Lauter Lebeworte
Aufbrechen mit Abraham
Die Suche nach dem eigenen Schatz
Die kleinen Leute von Swabedoo
6. Beteiligung: Du hast das Wort
6.1. Auf die Reformationsschatzkiste
steigen
6.2. „Bibelübersetzungen“ altersgemäß
6.3. 95 Thesen oder
wie eine Kita-Post entsteht
6.4. Jetzt kann auch ich es lesen!
6.5. Pressefreiheit –
Wir gestalten eine Zeitung
6.6. Du hast das Wort!
6.7. Die Bibel mit Beteiligung
43
Begleitheft Reformationsschatzkiste
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70
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74
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
7.
7.1.
7.2.
7.3.
7.4.
Beschwerde – Luther lässt grüßen
Wunsch- und Beschwerdewand
Tische umwerfen
Vom bittenden Freund
Eine eigene Gebetsmauer
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76
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8. Kirchräume entdecken
8.1. Mit den Kleinen eine Kirche besichtigen:
Gottes Haus
8.2. Kirche umarmen
8.3. Kirche abmessen
8.4. Kirche malen
8.5. Kirchen-Memory herstellen
8.6. Fotorallye
8.7. Kirchenführung
80
Mit der Bibel durch das Kirchenjahr –
vor allem mit den Jüngsten
Advent
9.1. „Vom Himmel hoch, da komm ich her“
9.2. Ankündigung der Geburt Jesu
9.3. Von der Dunkelheit ins Licht
Nikolaus
9.4. Die Geschichte von der wundersamen
Kornvermehrung
Weihnachten
9.5. An der Krippe
9.6. Weihnachten ganz sinnlich
9.7. Im Weihnachtsstall
Epiphanias 6. Januar
9.8. Die drei Weisen aus dem Morgenland
9.9. Sterne für die Kleinsten
9.10. Weißt du, wie viel Sternlein stehen?
Passion
9.11. Das letzte Mahl
Karfreitag
9.12. Jesus im Garten Gethsemane
9.13. Nie ganz dunkel
9.14. Die Kreuzform erleben
Ostern – Jesus Christus ist auferstanden
9.15. Die Ostergeschichte für die Jüngsten
Himmelfahrt
9.16. Himmelfahrt – das große
Fragezeichen
9.17. Weg und doch nicht weg!
Pfingsten
9.18. Pfingsten – Sturm im Haus
9.19. Ein feuriges Ereignis
9.20. Wer kann den Wind sehen?
Trinitatis, Sommer
9.21 Gott – immer wieder anders
9.22. Sommer – „Gott sei Dank“
9.23. Psalm 104 für Krippenkinder
81
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82
82
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83
83
9.
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90
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95
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Erntedank
9.24. Groß werden und wachsen mit Gott
Reformationstag
Buß- und Bettag
Ewigkeitssonntag
9.25 Trost und Zuversicht – Psalm 23
105
105
105
105
105
106
10. Reformation weiterdenken:
Interreligiöses Miteinander
10.1. Wie alles begann:
Die Weihnachtsgeschichte
10.2. Der Weg ins Unbekannte:
Die Flucht nach Ägypten
10.3. Jesus, Himmelfahrt, Vaterunser –
und die Kinder aus anderen
Religionen?
10.4. Wie riecht eine Kirche,
wie eine Moschee?
107
109
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111
112
11. Liturgische Bausteine für Andachten
und Kindergottesdienste
113
11.1. Liturgischer Ablauf eines
Kindergottesdienstes oder einer
Andacht für Kinder
114
11.2. Liturgische Elemente:
Gebet und Segen
116
11.3. Elemente zur Tauferinnerung
118
Teil IV Anhang
119
Lieder-Liste
120
Literatur und Medien
121
Verzeichnis der Autorinnen
123
Impressum
125
Dank
125
96
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99
100
102
102
103
104
Begleitheft Reformationsschatzkiste
3
Teil III: Ideen für die Praxis
Teil III
Ideen für die Praxis
Begleitheft Reformationsschatzkiste
21
Teil III.2: Angst und Vertrauen
2.2. Martin Luther und das Gewitter
Erzählt für und mit
Kindern von 0-3 Jahren
Material
dunkelrotes Tuch M9,
Kinderbibel
Ich möchte euch heute eine Geschichte erzählen; eine Geschichte von einem
Gewitter! Und von einem Mann, der Martin heißt.
Erzählung
Aktion
Gewitter kennt ihr, oder?
Da gibt es Regen.
Mit den Kindern gemeinsam entsprechende Geräusche machen; erst „tröpfeln“ mit den Fingern, dann
wird der Regen kräftiger – mit den Händen auf den
Boden klopfen o. ä.
Dann gibt es Blitze.
Mit den Händen „Blitze“ in die Luft zeichnen, entsprechende Geräusche dazu – huiii!
Und auch den lauten, lauten Donner.
Mit den Fäusten auf den Boden hauen, aufstehen
und mit den Füßen stampfen – so laut, wie es die
Kinder aushalten.
Und dann ist es irgendwann wieder vorbei – alles ist Wir setzen uns wieder.
ruhig!
Solch ein Gewitter kann Angst machen, es ist laut,
Mit den Händen ein Hausdach über unseren Köpes knallt und donnert. Gut, wenn man da geschützt fen machen.
ist, wie in einem Haus.
Vor ganz langer Zeit nun war dieser Martin unterWir stehen auf, machen Geh-Bewegungen.
wegs, zu Fuß, ein langer Weg.
Der Himmel wurde ganz dunkel, ganz schwarz. Ein Kinder und Erwachsene rücken – in der Mitte? –
Gewitter kam. Martin machte sich ganz klein.
dicht zusammen, unter das dunkle Tuch.
Es knallte, blitzte, donnerte und Martin hatte Angst; Wir rücken noch dichter zusammen, singen
er sprach mit Gott, hat gebetet oder gesungen.
vielleicht gemeinsam ein Lied „gegen die Angst“.
Lied-Idee: „Wege gehen, Wege gehen wir tagaus,
tagein …“
Dann hörte das Gewitter auf; es wurde wieder hell. Wir „werfen“ die Decke, das Tuch fort, krabbeln
hervor, stellen uns in einem Kreis auf.
Martin sagte: Gott hat mir geholfen – danke, lieber
Erwachsene und Kinder fassen sich an, sprechen
Gott!
gemeinsam ein kurzes Gebet, z. B.:
Guter Gott, du passt auf uns auf. Danke. Amen.
Weitere Idee für den Abschluss
Martin wollte jetzt ganz viel über Gott wissen; er
ging in ein Kloster; er las in der Bibel, betete und
sang Lieder von Gott.
Und wir wissen auch schon ganz viel über Gott; wir
haben unsere Bibeln, wir können beten und singen.
Wir singen ein Lied, eine Kinderbibel wird in die
Mitte gelegt.
Erwachsene und Kinder fassen sich an, sprechen
gemeinsam ein kurzes Gebet, z. B.:
Guter Gott, du passt auf uns auf. Danke. Amen.
Wenn man mag, schaut man noch gemeinsam in
die Bibel; oder die Kinder schauen sich die Bibel
an.
Begleitheft Reformationsschatzkiste
35
Teil III.4: Ich und mein Glaube
4.9. Der Schatz im Acker als „Rückengeschichte“
Langsam schaufelt er weiter.
Matthäus 13, 44
Da sieht er Holz – eine Kiste!
Jesus erzählt in einem Gleichnis davon, dass der
Glaube Menschen ganz wichtig sein kann. Dass es
wie ein „Schatz“ sein kann, mit Gott im Kontakt zu
sein.
Die Kinder finden sich zu zweit zusammen. Während der Erzählung „spielt“ ein Kind das Gehörte
mit Bewegungen, Streicheln, Klopfen auf dem
Rücken des anderen Kindes mit. Danach wird
gewechselt, und die Geschichte wird ein zweites
Mal gespielt.
Die Geschichte
Da ist ein armer Bauersmann; und da sind seine
Frau und seine vielen Kinder.
Jeden Morgen gehen sie hinaus auf den Acker
hinter ihrer Hütte.
Schnell gräbt er weiter.
Eine Kiste! Ja, vielleicht ein Schatz! Der Bauer läuft
und holt seine Frau und die Kinder.
„Was sollen wir tun? Der Acker gehört dem reichen
Herrn. Er will bestimmt auch den Schatz haben.“
Alle gehen auf und ab und denken nach.
Die älteste Tochter läuft zum Vater und sagt: „Vater,
wir habe alle ein wenig gespart. Das legen wir
zusammen und du kaufst dem Großbauern das
Feld ab.“ Alle laufen schnell nach Hause, suchen ihr
Geld zusammen, aus allen Ecken.
Der Bauer geht damit zum Großbauern, gibt ihm
das Geld, und der gibt ihm das kleine Stück Land
dafür.
Dort angekommen, hacken und graben sie den
ganzen Tag lang.
Da freut sich der arme Mann, springt und hüpft auf
dem Weg zu seiner Familie. Gemeinsam graben alle
die Kiste aus und schleppen sie in ihre Hütte.
Plötzlich stößt der Bauer auf etwas Hartes im Boden.
Dort machen sie die Schatzkiste auf. Was dort wohl
darin war?
4.10. Seligpreisungen für Eltern
Gedanken vorweg
Aktion
Luther hat deutlich gemacht, dass Glaube immer persönlich und individuell ist. Zugleich ist er
Geschenk Gottes. Glaube kann zur inneren Freiheit
werden, weil er anderen Einflüssen ihre Macht
nimmt. Glaube kann frei machen von Fragen wie
„Was werden die anderen sagen?“, „Wie verhalte
ich mich so, dass ich es allen recht mache?“, „Was
muss ich tun, damit ich wertvoll werde?“.
Am Reformationstag – oder zu anderer Zeit – findet
sich im Foyer eine große Schatzkiste, daneben zwei
Schilder:
Luther hat in der Bibel entdeckt: Jeder Mensch ist
wertvoll und von Gott geliebt, egal, was er ist und tut.
Das macht frei. Zugleich trägt damit jeder Mensch –
als Geschöpf Gottes – Verantwortung für andere.
In der Schatzkiste liegen Zettel, auf jedem Zettel ist
eine der Seligpreisungen aus Matthäus 5 gedruckt.
Alle Eltern dürfen sich eine Seligpreisung ziehen,
mitnehmen und sie still auf sich selbst beziehen.
Und schauen, wie diese Zusage sie an diesem Tag
oder in dieser Woche begleitet.
Material
Ein Christenmensch ist ein freier Herr über alle
Dinge und niemandem untertan.
Ein Christenmensch ist ein dienstbarer Knecht
aller Dinge und jedermann untertan.
Reformationsschatzkiste M15, eine Sammlung
von Seligpreisungen aus Mt 5 auf Zettel notiert,
zwei Schilder mit den beiden Sätzen Luthers zum
Christenmenschen (siehe rechts)
60
Begleitheft Reformationsschatzkiste
Teil III.6: Beteiligung: Du hast das Wort
6.6. Du hast das Wort!
Die Kinder schreiben ein Elfchen-Gedicht und
verkünden es von der Kanzel
Für Schulkinder
Ein Elfchen ist eine einfache kreative Ausdrucksmöglichkeit. Es ist ein Gedicht, das aus fünf Zeilen und
insgesamt elf Wörtern besteht, sich aber nicht reimen muss.
Es hat folgende Struktur:
1. Zeile: ein Wort
z. B. eine Farbe, eine Eigenschaft, ein Gegenstand, eine Person
2. Zeile: zwei Wörter
wo und wie ist der Gegenstand, was tut die Person
3. Zeile: drei Wörter
was passiert?
4. Zeile: vier Wörter
meine Gedanken als Schreibende/r zu dem gewählten Wort, Thema
5. Zeile: ein Wort
ein Wort zum Abschluss, Fazit)
„Elfchen“
—
Ein Beispiel:
Farbe
Bunt.
——
Was ist es?
Ein Fenster.
———
Was passiert?
Sonne scheint hindurch.
————
Erzähl noch mehr!
Knallbunte Flecken leuchten überall.
—
Ein Wort zum Abschluss!
Schön!
Die Kinder können z. B. ein Elfchen schreiben...
… nach einer Kirchenerkundung.
Sie sitzen an ihrem Lieblingsplatz in der Kirche und
schreiben ein Elfchen zu einem Eindruck, Gefühl,
Gegenstand. Etwas, das ihnen an diesem Platz
besonders lieb oder wichtig ist.
… zu einer biblischen
Geschichte.
Sie hören die Geschichte. Welches Wort, welche
Person fällt ihnen danach als Erstes ein? Das
schreiben sie in die erste Zeile ihres Elfchens und
entwickeln daraus das Gedicht. Wenn alle fertig
sind, versammeln sie sich, gehen nacheinander auf
die Kanzel oder stellen sich nach vorne, je nachdem, wo der Kindergottesdienst, die Andacht oder
die Gruppenstunde stattfindet. Von dort aus trägt
jedes Kind sein persönliches Elfchen vor. In der
Kirche gerne mit Mikrofon! Die anderen lauschen.
Die Kinder können ihr Schreibstück anschließend
noch farblich gestalten, z. B. den ersten Buchstaben
des Elfchens besonders groß, schön und wertvoll
ausführen, wie es einst die Mönche in den Schreibstuben machten, als sie die Bibel und andere Texte
handschriftlich und mit viel Sorgfalt abschrieben.
Oder sie gestalten das gesamte Papier und den
Text farblich, basteln Rahmen aus Pappe und
stellen sie im Gruppenraum, der Kirche oder im
Kindergottesdienstraum aus.
Begleitheft Reformationsschatzkiste
71
Teil III.6: Beteiligung: Du hast das Wort
Je nach Veranstaltung wird zum Abschluss z. B. ein Dankeslied gesungen.
Lied
Die Sonne, die Erde, die Wolken
Darauf kann ein Segenskreis folgen:
Segensworte
Aktion
Mein Gott
Arme vor der Brust verschränken
Himmel
Arme nach oben öffnen
und Erde hast du geschaffen.
Arme seitlich im Bogen nach unten zu einer Händeschale zusammenführen
Mich und mein Leben.
Hände übereinander auf das Herz legen
Geh du mit uns auf unseren Wegen
Hände fassen im Kreis
Amen.
... als Meinungsäußerung
Die Kinder schreiben ein Elfchen zu einem Thema,
zu dem ihre Meinung gefragt ist und zu dem sie ihre
Meinung sagen wollen! Im Sinne von: „Mein Gott,
das muss anders werden, das gefällt uns nicht! Hilf
uns, das besser zu machen, mein Gott, erbarme
dich!“ Der Thesenanschlag Martin Luthers kann Anregung sein, die Kinder zu fragen, was heute anders
werden soll, z. B. im Kindergarten, in der Kirche, im
Kindergottesdienst, im Dorf oder in der
Stadt (in der unmittelbaren Lebenswelt der Kinder).
Die Elfchen der Kinder sollten an die jeweiligen
Verantwortlichen weitergeleitet werden, z. B. an die
Kitaleitung, den Kirchengemeinderat, die Schulleitung, den Bürgermeister oder die Bürgermeisterin
mit der Bitte um Rückmeldung. Und wie wäre es mit
einer Einladung zum gegenseitigen Besuch?
Lieder
Mein Gott, das muss anders werden
Singe laut und wild
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4
4
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C
Begleitheft Reformationsschatzkiste
F/D
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C
Teil III.6: Beteiligung: Du hast das Wort
Mein Elfchen
—
— —
— — —
— — — —
—
Begleitheft Reformationsschatzkiste
73
Teil III.11: Liturgische Bausteine für Andachten und Kindergottesdienste
11.1. Liturgischer Ablauf eines Kindergottesdienstes
oder einer Andacht für Kinder
Material
Lied
Reformationsschatzkiste M15, Tuch M5,
große Kerze, goldene
Kugel (z. B. bemalte Holzkugel), Klangschale,
gegebenenfalls Körbe mit kleinen Steinen und
bunten Federn
Ich werde nun ruhig
Gebet
Gebet mit Steinen und Federn, die für Klage und
Bitte (Steine), Dank und Freude (Federn) auf dem
Altar mit einem laut oder leise gesprochenen persönlichen Gebetsanliegen abgelegt werden
Ablauf
Mitte gestalten mit einem Bodentuch und einer
großen Kerze
Begrüßung
Zeit für eine Geschichte von Gott – mitgebracht in
meiner Schatzkiste.
Reformationsschatzkiste wird immer zur Andacht
mitgebracht und enthält das Material zur Geschichte bzw. zur Andacht, für Bodenbilder u.ä.
Wenn Menschen zusammenkommen, um von Gott
zu hören,
mit Gott zu sprechen, also zu beten,
und zu singen,
dann ist Gott ganz nah – wie ein helles, warmes
Licht. Kerze anzünden
Oder „Handschalengebet“:
Wir öffnen unsere Hände und halten sie vor uns wie
eine Schale.
Ein Platz wie für einen unsichtbaren, wertvollen
Schatz.
Wir schließen unsere Hände darum.
Ganz leise erzählen wir Gott nun das, was uns
heute am allerwichtigsten ist.
(in die Hände flüstern)
Wir öffnen unsere Hände.
(wir pusten das „Hineingelegte“ zart hinaus zu Gott)
Abschluss des Gebets:
Wo ich gehe, wo ich stehe, bist du, lieber Gott, bei
mir.
Wenn ich dich auch niemals sehe, weiß ich dennoch: Du bist hier. Amen.
Lied
Wo ich gehe
Lied
Die Kerze brennt
In der Kirche läuten die Glocken – wir wissen,
es beginnt.
Hier bei uns beginnt es mit dem Ton, der so
besonders ist – der uns still werden lässt.
Lied
Klangsschale
Gott ist da und wir sind da.
Namensrunde: Eine goldene (Holz-)Kugel wird herumgegeben, wer sie in der Hand hält, sagt seinen
Namen
114
Geschichte oder Bezug zur
Lebenswelt der Kinder oder
Aktion …
Vaterunser
Begleitheft Reformationsschatzkiste
Teil III.11: Liturgische Bausteine für Andachten und Kindergottesdienste
Segen
Mein Gott,
Arme über Kreuz auf die Brust legen
Himmel
Arme nach oben öffnen
und Erde hast du geschaffen,
Arme seitlich, einen großen Kreis zeichnend,
nach unten führen
mich und mein Leben,
Handflächen übereinander auf das Herz legen
geh du mit uns auf unseren Wegen.
sich die Hände reichen und den Kreis schließen
Amen.
Verabschiedung der Kinder
Lied
Ich werde nun ruhig
Wenn im selben Raum etwas anderes folgt, bleiben
die Kinder sitzen. Sie pusten die Kerze aus und legen gemeinsam das Material der Geschichte wieder
in die Schatzkiste.
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Begleitheft Reformationsschatzkiste
115
Teil III.11: Liturgische Bausteine für Andachten und Kindergottesdienste
Vaterunser
Gesten helfen den Kindern, mitzubeten, ohne alle
Worte zu kennen oder auswendig zu können. Es
geht darum, das Vaterunser gemeinsam zu beten,
es zu hören und als Ritual kennenzulernen. Es geht
nicht darum, es den Kindern Wort für Wort
beizubringen oder jedes Wort mit einer Geste zu
„übersetzen“. Die Kinder sollen nach und nach
hineinwachsen in dieses Gebet der christlichen Gemeinschaft. In einem Gottesdienst mit Erwachsenen
werden die Gesten weggelassen.
Vaterunser
Gesten
Vater unser
Arme über Kreuz vor die Brust legen
im Himmel.
Arme nach oben öffnen
Geheiligt werde dein Name.
Arme bleiben nach oben geöffnet
Dein Reich komme.
Arme zur Seite öffnen
Dein Wille geschehe,
Haltung bleibt
wie im Himmel
ein Arm zeigt nach oben
so auf Erden.
der andere Arm nach unten
Unser tägliches Brot gib uns heute.
beide Hände bilden eine Schale
Und vergib uns unsere Schuld.
Haltung bleibt
Wie auch wir vergeben unseren
Schuldigern.
einander an die Hände nehmen im Kreis
Und führe uns nicht in Versuchung,
Haltung bleibt
sondern erlöse uns von dem Bösen
Haltung bleibt
Denn dein ist das Reich
Hände lösen, Arme zur Seite öffnen
und die Kraft
Arme langsam nach oben führen
und die Herrlichkeit
Arme nach oben öffnen
in Ewigkeit
Haltung bleibt
Amen.
Hände fassen im Kreis
Begleitheft Reformationsschatzkiste
117
Teil IV: Anhang - Impressum
Impressum
Herausgeber
Verband Evangelischer Kindertageseinrichtungen
in Schleswig-Holstein e.V. (VEK)
Lise-Meitner-Str. 6-8
24768 Rendsburg
Telefon 04331 / 593-171
Fax 04331 / 593-2 96
Mail: [email protected]
www.vek-sh.de
in Zusammenarbeit mit
Gestaltung
Angelika Wurth, VEK
Bildnachweise
Stefan Albrecht, S. 4, Wiebke Drömann S. 28, Ulrike
Droste-Neuhaus S. 31, 45, 70, 79, Karin Emersleben S. 24, 53, 81, 83, 84, Bettina Flitner S. 5, Wolfgang Huppertz S. 57, Dörte Jost S. 89, 98, Kerstin
Klein S. 42, S. 74, Jonna Lauther S. 6, 14, 17, 19,
36, 45, 63, 85, 94, 96, 101, Franziska Schubert-Suffrian S. 1, 7, 8. 13, 15, 16, 19, 21, 29, 30, 36, 64-68,
76, 119, 126 Angelika Wurth S. 82, privat
Arbeitsstelle Reformationsjubiläum der Nordkirche
Arbeitsstelle Kindergottesdienst der Nordkirche
Diakonisches Werk Mecklenburg-Vorpommern
Kita-Fachreferat Religionspädagogik im Ev.-Luth.
Kirchenkreis Hamburg-Ost
Evangelische Kita Gadeland, Neumünster
Kindertagesstätte St. Christophorus I, Lübeck
V.i.S.d.P: Markus Potten, VEK
Redaktionelle Leitung
Wir danken für die freundliche Unterstützung durch
die Arbeitsstelle Reformationsjubiläum der Nordkirche.
Maike Lauther-Pohl, Verband Evangelischer Kindertageseinrichtungen in Schleswig-Holstein e.V. (VEK)
Redaktionskreis
Ulrike Droste-Neuhaus, Dipl. Religionspädagogin u.
Diakonin, Referentin für Kindergottesdienst in der
Nordkirche
Karin Emersleben, Pastorin, Reformationsbeauftrage für den Sprengel Schleswig und Holstein
Dörte Jost, Kita-Fachreferentin für Religionspädagogik im Ev.-Luth. Kirchenkreis Hamburg-Ost
Rendsburg 2015
Dank
Wir danken der Tischlerei Aalkate von den Werkstätten Materialhof in Rendsburg für Entwurf und
Bau der vielen Schatzkisten.
Wir danken der Gartengruppe „Flowerpower der
Werk- und Betreuungsstätte für Körperbehinderte
GmbH, Ottendorf für die Anfertigung der Saatboxen „Was Familie Luther aß“, siehe www.bibelgarten-im-karton.de.
Wir danken Wiebke Drömann für den Beitrag Martin
verliert seine Angst und bekommt Mut auf S. 26 ff.
Kerstin Klein, Fach- und Praxisberaterin im Fachbereich Erziehung, Bildung, Schule und Familie im Diakonischen Werk Mecklenburg – Vorpommern e.V.
Wir danken Jochem Westhof für die Abdruckgenehmigung von: Ganz umsonst!
Der verlorene Sohn, Lukas 15, 11-32, aus: Familienkirche macht Spaß, Jochem Westhof (Hg.), Gütersloh 2006, S. 56-59.
Anna-Karina Koch, Kindertagesstätte St. Christophorus 1, 23564 Lübeck
Wir danken Familie Klein für das Erproben aller
Rezepte aus Luthers Küche.
Nina Lohr, Leiterin der Evangelischen Kita Gadeland,
Neumünster
Wir danken Ursula Starke für die freundliche Abdruckgenehmigung der beiden Lieder „Singe laut
und wild!“ und „Lied zum Ruhigwerden“.
Franziska Schubert-Suffrian, Koordinierende Fachberatung und Stellvertretende Geschäftsführung;
VEK
Wir danken den Kindern des Evangelischen Kindergartens St. Johannes in Schacht-Audorf, der
Evangelischen Kindertagesstätte Hollingstedt und
den anderen Kindern für viele schöne Fotos.
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Mit Kindern
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