Von Mai bis Oktober 2017 wird es ein wenig enger in der Evangelischen Kirche Burgholzhausen. In dieser Zeit werden auch unsere Freunde von der katholischen Gemeinde Heilig-Kreuz ihre Gottesdienste in unserer Kirche feiern. Der Grund: Ihr Gotteshaus in der Ober-Erlenbacher Straße wird aufwendig saniert. „Wir werden nicht nur den Innenraum renovieren“, erklärt Diakon Diethard Fries, „auch jedes Bild und jede Statue wird restauriert.“ Das hat natürlich seinen Preis. Die Kosten betragen insgesamt rund 300.000 Euro. Neben einem Zuschuss vom Bistum Mainz tragen vor allem Spenden dazu bei, dass die Gemeinde den Betrag aufbringen kann. Auf Bitte der katholischen Gemeinde hat der Kirchenvorstand beschlossen, unsere Kirche auch für die katholischen Gottesdienste zur Verfügung zu stellen. Das ist mit einer vorübergehenden Verschiebung der Gottesdienstzeiten am Sonntag verbunden. Zwischen Mai und Oktober beginnt der Gottesdienst am Sonntag bereits um 9.30 Uhr. Um 11 Uhr folgt eine katholische Wortgottesfeier. Samstags feiert die katholische Gemeinde um 18 Uhr eine Messe. Am letzten Wochenende im Monat be- ginnt diese bereits um 17 Uhr, damit um 18 Uhr der evangelische Abendgottesdienst stattfinden kann. „An Feiertagen und zu besonderen Anlässen wie der Konfirmation werden wir uns absprechen“, sagt der Vorsitzende des Kirchenvorstands, Stephan Hild. Entscheidend sei, dass die Burgholzhäuser Christen im Geist der Ökumene ein wenig zusammenrücken. „Das ist doch selbstverständlich ein Jahr vor dem 300-jährigen Bestehen unserer beiden Kirchen“, so Stephan Hild. (kr) Ich bin (14) und gehe in die 8. Klasse der Philipp-Reis-Schule. Meine Lieblingsfächer sind Sport, Chemie und BKU. An der Kirche gefällt mir besonders, dass man an etwas glauben und Gott um einen Gefallen oder um Hilfe bitten kann. Meine Hobbys sind Fahrrad fahren, Parcours, Skifahren und Jugendfeuerwehr. Ich bin (14 Jahre) und wohne seit 2012 mit meiner Familie in Burgholzhausen. Zurzeit besuche ich die 8. Klasse des KaiserinFriedrich-Gymnasiums in Bad Homburg. In meiner Freizeit fahre ich gerne Fahrrad, spiele Tennis und verabrede mich mit meinen Freunden. Ich gehe zum Konfi-Unterricht und freue mich auf meine Konfirmation, um selbst „Ja“ zu meinem christlichen Glauben zu sagen. Mein Hobbies sind Segeln und Hapkido. Ich segel im Friedrichsdorfer Yacht Club und möchte dort auch gerne ab Februar im neu gebildeten Jugendvorstand aktiv sein. Der FRYC macht jeden Sommer ein Wochenende am Edersee. Dort beziehen wir mit ungefähr 30 Leuten ein Ferienhaus auf einer Halbinsel gegenüber des Ortes Rehbach. Dort leihen wir uns dann fast die ganze Flotte von der Segelschule Rehbach. Leztes Jahr wurde ich beim Ederseecup Zweiter, mit meinem Freund als Vorschoter. Damit beim Segeln mit den vielen unterschiedlichen Booten die Wertung auch gerecht ist, gibt es die Jardstickzahl. Diese und die gesegelte Zeit werden sehr kompliziert verrechnet. Man kann z. B. als Lezter ins Ziel kommen und trotzdem gewinnen. (14) Bis zur Reformation gab es nur eine christliche Glaubensrichtung, die katholische. In der mittelalterlichen Weltordnung fühlten sich Kaiser und Papst für die Menschen verantwortlich. Politik und Religion gehörten zusammen. Für Holzhausen – erst seit 1939 erhielt das Dorf den Namen Burgholzhausen – hieß dies: Ortsgemeinde gleich Kirchengemeinde. Alle Einwohner waren katholisch. Das kleine Reichsdorf Holzhausen hatte sich um einen Etappenstützpunkt der königlichen Armee rund um das heutige Alte Rathaus entwickelt. An Stelle der heutigen evangelischen Kirche gab es eine kleine Kapelle, die der heiligen Walpurga gewidmet war, die zur Begleitung des Bonifatius gehörte. Die Kapelle wurde als Filiale vom jeweiligen Seulberger Pfarrer mitbetreut und gehörte zum Archidiakonat St. Peter in Mainz. Daran änderte sich auch nach der Einführung der Reformation, die man sich als einen längeren Prozess vorstellen muss, zunächst nichts. Nachdem der Mönch Martin Luther sich mit den Missständen, die sich in der Kirche entwickelt hatten, nicht abfinden wollte, rief er zur Erneuerung auf. Für ihn waren der persönliche Glaube und die Bibel das Wichtigste. Seine Überlegungen fasste er 1517 in 95 Thesen zusammen. Sie führten zu großen Auseinandersetzungen in der Kirche. Der Buchdruck sorgte für eine schnelle Verbreitung seiner Ideen. Der Aufforderung, seine Thesen zu widerrufen kam er auf dem Reichstag in Worms nicht nach. Daraufhin ließ Kaiser Karl V. mit dem Wormser Edikt Luthers Lehre verurteilen. Luther gewann in der Folge die Unterstützung einiger Landesherren. Zu seinen Studenten in Wittenberg gehörten auch der spätere Landgraf von Hessen, Philipp der Großmütige, und der junge Ludwig v. Stolberg, der Neffe und Nachfolger des Grafen Eberhard IV. von Eppstein-Königstein. Zu dessen Herrschaftsbereich gehörte das Dorf Holzhausen. Sowohl Philipp v. Hessen als auch Ludwig v. Stolberg wurden Anhänger der Lehre Luthers. Philipp v. Hessen erschien 1526 auf dem Reichstag zu Speyer erstmals als bekennender Lutheraner. Bis zu einem späteren Konzil gestand der Kaiser nun den Landesherren zu, dass sie sich in Religionsfragen so verhalten sollten, wie sie es vor ihrem Gewissen und dem Kaiser verantworten könnten. Nun konnte der Landesherr die Religion für sein Gebiet bestimmen, d. h. entschied er sich für den lutherischen Glauben, so mussten alle Untertanen diesen Glauben übernehmen. Entschied er sich für die römisch-katholische Richtung, blieben alle Untertanen katholisch. Da sich Landgraf Philipp v. Hessen für das Luthertum entschied, berief er im Oktober 1526 eine Synode nach Homberg/Efze ein, auf der die Richtlinien für die Einführung der Reformation in seiner Landgrafschaft Hessen festgelegt wurden. Diese Entscheidung betraf auch Holzhausen. Bereits 1525 hatte Landgraf Philipp eine Inventurliste über den Besitz der Kirchen im Amt Eppstein, Kronberg und Homburg erstellen lassen. Auch Ludwig v. Stolberg trat nach seiner Rückkehr aus Wittenberg für die Lehre Luthers ein. Sein kinderloser Onkel Eberhard v. Eppstein-Königstein, dessen Nachfolger er werden sollte, hinderte ihn nicht daran, obwohl er selbst bis zu seinem Tode katholisch blieb. Damit waren die Weichen auch für Holzhausen gestellt. Bereits 1527 wurde Ludwig Mitregent und als sein Onkel am 25. Mai 1535 starb, übernahm er die Herrschaft. Doch erst 1537 bekannte sich Ludwig offiziell zur protestantischen Partei und führte am 2. Juli 1540 das Augsburger Bekenntnis (die evangelische Lehre) in seiner Grafschaft ein. Der Neuordnung der Kirche legte er die Nürnberger Kirchenordnung, eine streng lutherische Ordnung, zugrunde. Curt Linden amtierte 1540 als lutherischer Pfarrer in Seulberg. Da er auch für die Filiale Holzhausen zuständig war, wurde unser Dorf 1540 offiziell evangelischlutherisch, eine katholische Gemeinde gab es nicht mehr. Das sollte sich ändern, als Freiherr v. Ingelheim in den Besitz des Dorfes kam und die Gegenreformation betrieb. Er versuchte, in Holzhausen die katholische Religion wieder einzuführen. Das verstieß gegen eine 1648 im Frieden vom Münster geschlossene Vereinbarung, die 1624 als "Normaljahr“ festlegte, d.h. die Religionszugehörigkeit sollte so bleiben wie 1624. Die versuchte Gegenreformation scheiterte am erbitterten Widerstand der Holzhäuser und führte zu jahrhundertelangen Querelen zwischen Lutheranern und der kleinen katholischen Gemeinde, die sich unter ingelheimischer Herrschaft gebildet hatte. Als der Landgraf von Hessen-Kassel 1641 unter Berufung auf das Erbrecht Holzhausen in Besitz nahm, wollte er die immer wieder aufflammenden konfessionellen Querelen zwischen Katholiken und Lutheranern in Holzhausen endlich beenden und erließ am 24. August 1764 ein Dekret, in dem es hieß: „Wer die katholische Religion im Orte nur im geringsten beeinträchtigt, hat mit empfindlichen Strafen, Verlust seiner Habe und dem Verweis des Landes zu rechnen“. Nun schien endlich Ruhe einzukehren, aber weit gefehlt, denn nun kam es zu Auseinandersetzungen zwischen den streitbaren Lutheranern und der kleinen evangelisch-reformierten Gemeinde, die inzwischen entstanden war. In der zweiten Novemberwoche erhielten etwa 50 Kinder unserer Gemeinde eine Einladung zur Teilnahme und Vorbereitung des Krippenspiels. Neun von ihnen kamen zur ersten Probe am 23. November – ein viel versprechender Start. Wir konnten den Text des Krippenspiels "Balthasar – verlaufen und doch angekommen" von Jutta und Friedrich Behmenburg in verteilten Rollen lesen. Allerdings waren insgesamt 15 Rollen zu besetzen und zunächst war kein Kind bereit, die Rolle des Joseph zu übernehmen. Zur dritten Probe konnten wir ein Kind „engagieren“, das den „Joseph“ spielte. Andere Kinder übernahmen zum Teil mehrere Rollen. Die "Schauspieler" führten an Heiligabend während des Familiengottesdienstes das Krippenspiel lebendig, anschaulich und unterhaltsam auf. Die Blockflötengruppe, Bert Jonas mit dem Akkordeon und Jutta Knorr an der Orgel begleiteten das Krippenspiel stimmungsvoll. Herzlichen Dank allen Mitwirkenden und Helfern im Hintergrund, verbunden mit der Hoffnung auf ein Wiedersehen im Advent 2017. Viel zu erleben gab es in der Adventszeit rund um den Kirchturm. Es begann mit dem Konzert in der „Kirche im Kerzenlicht“. Das von Jutta Knorr zusammengestellte Programm bot Musik von der Renaissance bis zur Gegenwart. Es spielten unter anderem die Flötenkreise mit Annette Hannappel und der Posaunenchor unter Stefan Daniel (Fotos unten). Die Flötenkinder waren auch beim "Lebendigen Adventskalender" im Alten Rathaus im Einsatz (rechts). Weiterer Höhepunkt war die Burgholzhäuser Weihnacht. Der Posaunenchor musizierte (oben), die Konfirmanden halfen am Grill (rechts) und Kirchenvorsteher Stephan Hild freute sich über eine Spende für die Gemeinde (oben rechts). (kr) Falls Sie keine Veröffentlichung wünschen, melden Sie sich im Gemeindebüro. Kirchenvorstand der Evangelischen Kirchengemeinde Burgholzhausen, Hintergasse 6, 61381 Friedrichsdorf. Michael Krause Gemeindebriefdruckerei, Martin-Luther-Weg 1, 29393 Groß Oesingen. Stefan Müller, www.designmueller.de. Pfeffer (S. 1), Wodicka (S. 2), Ute Isermann (S. 2), Alexander Friedmann (S. 2), Reiner Guist (S, 2, 7), Beate Hild (S. 3), M. Lohenner (S. 5), epd bild (S. 14), Axel Hannappel (S. 16), Marius Krause (S. 17, 22), Matthias Schneider (S. 17), M. Krause (S. 7-9, 17, 19, 23). Falls Sie keine Veröffentlichung wünschen, melden Sie sich bitte im Gemeindebüro. „Ob der Weihnachtsbaum evangelisch oder katholisch ist, ist uns egal!“ Gunter Schickling bringt es auf den Punkt. Seit 2005 besteht der Männerkreis in der katholischen Gemeinde Heilig-Kreuz, doch nach der Konfession der Mitglieder hat noch niemand gefragt. „Viel wichtiger ist uns die Bereitschaft, einfach mal mitzumachen“, ergänzt Stephan Hild – Mitglied im Männerkreis und Vorsitzender des Kirchenvorstands der Evangelischen Kirchengemeinde. Seit mehr als zehn Jahren treffen sich sechs bis acht Männer an jedem zweiten Donnerstag im Monat im katholischen Pfarrzentrum. Sie tauschen sich aus über Alltags- und Glaubensfragen, sie planen Arbeitseinsätze in der Gemeinde und sind einfach da, wenn sie gebraucht werden. Zum Beispiel beim Martinszug im November, wenn evangelische und katholische Kinder zusammen durch die Straßen des Dorfes ziehen. Dann heizt der Männerkreis den Grill an und bringt frisch gegrillte Brat- und Rindswürste unters Volk. Oder an Weihnachten, wenn die Kirche geschmückt werden soll. Seit vielen Jahren sorgt der Männerkreis für den Weihnachtsbaum in der katholischen Kirche. „Manchmal müssen wir ihn erst noch fällen und durch den halben Vordertaunus fahren“, schmunzelt Stephan Hild. Seit zwei Jahren kümmert sich die ökumenische Truppe auch darum, dass der Baum in der evangelischen Kirche aufrecht steht und unterstützt Küster Christian Buße beim Schmücken. „Wir haben einfach Spaß an guten Gesprächen und daran, auch ab und zu mal zuzupacken“, sagt Gunter Schickling. „Und wir freuen uns über jeden, der dazu kommen will." (kr) Gemeindesekretärin: Petra Steinbach Hintergasse 6 61381 Friedrichsdorf Tel.: 06007 / 7713 E-Mail: [email protected] www.kirche-burgholzhausen.de Mittwoch und Donnerstag von 9.00 bis 12.00 Uhr Michael Lohenner Tel.: 0157 / 82436825 E-Mail: [email protected] Donnerstag, 10.00 bis 11.00 Uhr sowie nach Vereinbarung Stephan Hild Königsteiner Straße 31 Tel.: 06007 / 8843 E-Mail: [email protected] Christian Buße Tel.: 06007 / 930 453 Jutta Knorr Tel.: 06007 / 1756 Evangelische Kirchengemeinde Burgholzhausen Volksbank Mittelhessen e. G. IBAN: DE37 5139 0000 0089 0651 00 BIC: VBMHDE5FXXX Cheshamer Straße 51 F 61381 Friedrichsdorf Tel.: 06172 / 59 88 300 E-Mail: [email protected] http://diakonie-friedrichsdorf.de Heuchelheimer Straße 20 61348 Bad Homburg Tel.: 06172 / 30 88 03 E-Mail: [email protected] www.diakonie-htk.de
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