Bericht PKS Land Brandenburg für 2016 Auswertung der Polizeilichen Kriminalstatistik des Landes Brandenburg für das Jahr 2016 Vorbemerkungen Durch die Erfassung von Straftaten mit unbekannten Tatorten in der PKS ist in einzelnen Deliktsbereichen keine regionale Zuordnung dieser Straftaten zu den Polizeibereichen möglich. Deshalb unterscheidet sich die Summe der Straftaten der Polizeidirektionen in diesen Deliktsbereichen von der Landeszahl. Die abschließend bearbeiteten Straftaten der Bundespolizei und des Zolls (nur Verstöße gegen das BtMG) werden nach dem Tatortprinzip den Polizeidienststellen des Landes zugeordnet. Das Auf- bzw. Abrunden von Prozentangaben erfolgt auf eine Dezimalstelle nach dem Komma und demzufolge im Allgemeinen ohne Rücksicht auf Gesamtsummen (z. B. Gesamtsumme beträgt 99,9 % bzw. 100,1 %). In einigen wenigen Fällen wurden durch diese Rundungsregeln prozentuale Anteile von 0,0 berechnet. Diese Werte wurden zur besseren Darstellung um eine zweite Dezimalstelle nach dem Komma ergänzt. 1 Bekannt gewordene Fälle Im Jahr 2016 wurden in der PKS des Landes Brandenburg ohne Verkehrs- und Staatsschutzdelikte 185.831 Fälle registriert. Das waren 2.433 bzw. 1,3 % weniger als im Vergleich zu 2015. Die registrierte Kriminalität ist in den letzten 20 Jahren um 101.720 Fälle bzw. 35,4 % zurückgegangen. Für den Zeitraum 2007 bis 2016 ist ein Rückgang um 40.635 Fälle bzw. 17,9 % zu verzeichnen. Für das Jahr 2016 betrug die Kriminalitätshäufigkeitszahl 7.479 (Anzahl der erfassten Fälle, berechnet auf 100.000 Einwohner). Im Jahr 2015 lag die Häufigkeitszahl in Brandenburg bei 7.660. Im Ranking der Bundesländer steht Brandenburg (Wert aus dem Jahr 2016) damit vor Sachsen, Saarland, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt und den Stadtstaaten Bremen, Hamburg und Berlin (Werte aus dem Jahr 2015). Der Bundesdurchschnitt im Jahr 2015 betrug 7.797. Inwiefern sich Brandenburg im Jahr 2016 dem Bundesdurchschnitt weiter angenähert hat, kann aktuell nicht dargestellt werden. Wenn die durch die Bundespolizei mit Tatorten im Land Brandenburg abschließend bearbeiteten Straftaten nicht berücksichtigt werden (2016: 9.340 Fälle; 2015: 8.086 Fälle), ergeben sich für die Jahre 2016 und 2015 Kriminalitätshäufigkeitszahlen von 7.103 bzw. 7.331. Werden die Verstöße gegen das Aufenthalts-, Asyl- und Freizügigkeitsgesetz/EU nicht berücksichtigt (2016: 4.426 Fälle; 2015: 3.492 Fälle), ergibt sich für das Jahr 2016 eine Fallzahl von 181.405 1 Bericht PKS Land Brandenburg für 2016 (3.367 Fälle bzw. 1,8 % weniger gegenüber dem Vorjahr) sowie eine Häufigkeitszahl von 7.301 Straftaten je 100.000 Einwohner (2015: 7.518). Ausschlaggebend für den Rückgang der registrierten Kriminalität waren im Jahr 2016 in erster Linie die Entwicklungen im Diebstahlsbereich (3.812 Fälle bzw. 4,8 % weniger als im Vorjahr), wie z. B. Tageswohnungseinbruch (489 Fälle bzw. 21,9 % weniger als im Vorjahr), Diebstahl in/aus Warenhäusern, Verkaufsräumen (1.083 Fälle bzw. 9,1 % weniger als im Vorjahr), Diebstahl in/aus Garagen, Carports (560 Fälle bzw. 18,6 % weniger als im Vorjahr) und Diebstahl an/aus Kraftfahrzeugen (855 Fälle bzw. 8,6 % weniger als im Vorjahr. Weitere deutliche Rückgänge der Fallzahlen waren bei Vermögens- und Fälschungsdelikten (1.899 Fälle bzw. 6,4 % weniger als 2015), insbesondere bei Betrug (2.163 Fälle bzw. 9,8 % weniger als 2015) und Veruntreuung (119 Fälle bzw. 11,1 % weniger als 2015) festzustellen. Auch für den Bereich der allgemeinen Verstöße nach § 29 BtMG (881 Fälle bzw. 13,0 % weniger als 2015) kann für 2016 ein deutlicher Rückgang der Fallzahlen registriert werden. Ein Anstieg der Fallzahlen war vor allem bei Körperverletzung (1.923 Fälle bzw. 14,8 % mehr als 2015), Volksverhetzung (151 Fälle bzw. 60,4 % mehr als 2015) sowie unerlaubtem Aufenthalt nach dem AufenthaltsG (1.569 Fälle bzw. 114,1 % mehr als 2015) zu verzeichnen. Im Bereich der Diebstahlsdelikte wurden insbesondere beim Diebstahl von Kraftwagen, einschließlich unbefugter Gebrauch (288 Fälle bzw. 11,2 % mehr als 2015) sowie Taschendiebstahl (190 Fälle bzw. 11,8 % mehr als 2015) Anstiege der Fallzahlen festgestellt. In den nach kriminologischen Gesichtspunkten klassifizierten Straftatengruppen der PKS (z. B. Straßenkriminalität) wurde ein Rückgang der erfassten Fälle vor allem bei Rauschgiftkriminalität (823 Fälle bzw. 10,1 % weniger als 2015), Wirtschaftskriminalität (529 Fälle bzw. 25,0 % weniger als im Vorjahr), Kfz-Kriminalität (699 Fälle bzw. 3,7 % weniger als 2015) sowie bei Straftaten insgesamt auf dem Umwelt- und Verbraucherschutzsektor (180 Fälle bzw. 13,3 %) registriert. Dagegen sind die Delikte der Computerkriminalität um 804 Fälle bzw. 62,8 % und die Delikte der Gewaltkriminalität um 642 Fälle bzw.15,6 % gestiegen. 2 Bericht PKS Land Brandenburg für 2016 2 Aufklärung Von den im Jahr 2016 in der PKS erfassten 185.831 Straftaten konnten 98.457 aufgeklärt werden. Das entspricht einer Aufklärungsquote von 53,0 %. Gegenüber dem Jahr 2015 ist die Aufklärungsquote um 0,5 Prozentpunkte angestiegen. Wenn bei der Gesamtaufklärung die Zahlen der Bundespolizei herausgerechnet werden, ergibt sich eine Aufklärungsquote von 51,9 % (2015: 51,8 %). Bei Nichtberücksichtigung der Straftaten gegen das Aufenthalts-, das Asyl- und das Freizügigkeitsgesetz/EU ergibt sich eine Aufklärungsquote von 51,9 % (2015: 51,7 %). Vergleich der Aufklärungsquoten der Straftatenhauptgruppen gegenüber dem Vorjahr Schl.- Deliktsbereich zahl 000000 Straftaten gegen das Leben 100000 Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung 200000 Rohheitsdelikte, Straftaten gegen die persönliche Freiheit 3***00 Diebstahl ohne erschwerende Umstände 4***00 Diebstahl unter erschwerenden Umständen ****00 Diebstahl insgesamt 500000 Vermögens- und Fälschungsdelikte 600000 Sonstige Straftatbestände (StGB) 700000 Strafrechtliche Nebengesetze ------ Straftaten insgesamt Jahr 2016 2015 Veränd. 2016/15 in % 2016 2015 Veränd. 2016/15 in % 2016 2015 Veränd. 2016/15 in % 2016 2015 Veränd. 2016/15 in % 2016 2015 Veränd. 2016/15 in % 2016 2015 Veränd. 2016/15 in % 2016 2015 Veränd. 2016/15 in % 2016 2015 Veränd. 2016/15 in % 2016 2015 Veränd. 2016/15 in % 2016 2015 Veränd. 2016/15 in % 3 erfasste Fälle aufgeklärte AufklärungsFälle quote in % 90 79 87,8 107 91 85,0 -15,9 -13,2 2,8 1.509 1.251 82,9 1.386 1.166 84,1 8,9 7,3 -1,2 23.771 20.969 88,2 21.670 19.191 88,6 9,7 9,3 -0,4 31.027 12.794 41,2 30.876 13.583 44,0 0,5 -5,8 -2,8 44.529 6.842 15,4 48.492 7.637 15,7 -8,2 -10,4 -0,3 75.556 19.636 26,0 79.368 21.220 26,7 -4,8 -7,5 -0,7 27.828 19.831 71,3 29.727 21.726 73,1 -6,4 -8,7 -1,8 41.950 22.562 53,8 40.956 21.567 52,7 2,4 4,6 1,1 15.127 14.129 93,4 15.050 13.868 92,1 0,5 1,9 1,3 185.831 98.457 53,0 188.264 98.829 52,5 -1,3 -0,4 0,5 Bericht PKS Land Brandenburg für 2016 3 Tatverdächtige 3.1 Tatverdächtige insgesamt - Altersstruktur und Geschlecht Im Jahr 2016 wurden durch die Aufklärung von 98.457 Fällen insgesamt 67.127 Tatverdächtige (TV) ermittelt. Das sind 648 bzw. 1,0 % weniger als 2015. Tatverdächtigenstruktur bei Straftaten gesamt Tatverdächtige gesamt 2016 absolut 67.127 2015 absolut 66.479 in % in % männlich weiblich 50.394 16.733 75,1 24,9 49.716 16.763 74,8 25,2 Kinder Jugendliche Heranwachsende unter 21 Jahren gesamt Erwachsene 2.805 5.533 4.594 12.932 54.195 4,2 8,2 6,8 19,3 80,7 2.549 5.221 4.552 12.322 54.157 3,8 7,9 6,8 18,5 81,5 3.2 Nichtdeutsche Tatverdächtige Im Jahr 2016 wurden insgesamt 15.407 nichtdeutsche TV in der PKS erfasst. Das sind 2.680 bzw. 21,1 % mehr als im Vorjahr. Der Anstieg der TV-Zahlen wurde durch die Entwicklung im Bereich des unerlaubten Aufenthaltes im Jahr 2016 maßgeblich beeinflusst. In diesem Deliktsbereich wurden 1.572 nichtdeutsche TV mehr erfasst als im Jahr 2015 (2016: 2.894 TV; 2015: 1.322 TV). Des Weiteren ist bei Körperverletzung ein sehr hoher Anstieg nichtdeutscher TV zu verzeichnen (2016: 2.305 TV; 2015: 1.277 TV). Der Anteil der nichtdeutschen TV an allen ermittelten TV betrug im Berichtsjahr 23,0 %. Im Vergleich zu 2015 hat sich der Anteil um 3,9 Prozentpunkte gesteigert. Im Vorjahr lag dieser noch Anteil bei 19,1 %. Nichtdeutsche Tatverdächtige bei Straftaten gesamt Tatverdächtige gesamt 2016 absolut 15.407 2015 absolut 12.727 in % in % männlich weiblich 12.403 3.004 80,5 19,5 10.189 2.538 80,1 19,9 Kinder Jugendliche Heranwachsende unter 21 Jahren gesamt Erwachsene 972 962 1.425 3.359 12.048 6,3 6,2 9,2 21,8 78,2 618 709 1.231 2.558 10.169 4,9 5,6 9,7 20,1 79,9 4 Bericht PKS Land Brandenburg für 2016 Anteil nichtdeutscher TV an ausgewählten Deliktsbereichen Schl.- Delikt(-sbereich) nichtdeutsche Tatverdächtige zahl Anzahl 2016 Anteil an allen Tatverdächtigen in % 2016 220000 Körperverletzung ***100 Diebstahl von Kraftwagen, einschl. unbef. Gebrauch ***300 Diebstahl von Fahrrad einschl. unbefugter Gebrauch *04*00 Diebstahl insg. in/aus Garagen, Carports *10*00 Diebstahl insg. in/aus Dienst-, Büro-, Fabrikations-,Werkstatt- u. Lagerräumen *26*00 Ladendiebstahl *36*00 Tageswohnungseinbruch *50*00 Diebstahl an/aus Kfz *90*00 Taschendiebstahl 511000 Waren/Warenkreditbetrug 515000 Erschleichen von Leistungen 540000 Urkundenfälschung 631000 Hehlerei von Kfz 719000 sonstige Straftaten (Nebengesetze) auf dem Wirtschaftssektor 725000 ST gg. das Aufenthalts-, das Asyl- und das Freizügigkeitsgesetz/EU 2015 Veränderung 2.305 235 18,3 44,4 11,5 50,6 6,8 -6,2 255 25,2 21,7 3,5 89 204 30,2 20,6 26,0 18,2 4,2 2,4 2.142 116 204 36 789 965 654 206 21 29,8 41,6 38,4 40,0 18,5 39,1 38,2 78,0 37,5 30,8 30,7 30,7 53,6 13,5 35,0 33,2 78,1 50,7 -1,0 10,9 7,7 -13,6 5,0 4,1 5,0 -0,1 -13,2 4.268 99,3 99,3 0,0 Ausgewählte Staatsangehörigkeiten nichtdeutscher TV Staatsangehörigkeit Polen Syrien Russische Föderation Afghanistan Albanien Rumänien Iran Libanon Serbien Türkei Irak Vietnam Tatverdächtige insgesamt 2016 Veränderung 2016/15 absolut in % 2.652 -98 -3,6 1.747 1.024 141,6 1.656 674 68,6 765 427 126,3 691 -276 -28,5 667 29 4,5 531 432 436,4 491 351 250,7 444 -161 -26,6 371 -45 -10,8 348 236 210,7 301 -26 -8,0 Anteil an allen nichtdt. TV in % 2016 2015 17,2 11,3 10,7 5,0 4,5 4,3 3,4 3,2 2,9 2,4 2,3 2,0 21,6 5,7 7,7 2,7 7,6 5,0 0,8 1,1 4,8 3,3 0,9 2,6 Der Anstieg der TV-Zahlen bei syrischen, iranischen, irakischen und afghanischen Staatsangehörigen ist insbesondere mit den Flüchtlingszahlen und der Kriminalitätsentwicklung im Kontext der Zuwanderung zu sehen. 5 Bericht PKS Land Brandenburg für 2016 3.3 Kriminalität von TV unter 21 Jahren Im Jahr 2016 waren 12.932 bzw. 19,3 % aller ermittelten Tatverdächtigen unter 21 Jahren (2015: 12.322 bzw. 18,5 %). Die Anzahl der Tatverdächtigen unter 21 Jahren stieg gegenüber 2015 um 610 bzw. 5,0 %. Die Tatverdächtigenanteile von Jugendlichen (8,2 %) und Heranwachsenden (6,8 %) lagen im Jahr 2016 im Land Brandenburg unter dem Bundesdurchschnitt1 des Jahres 2015. Dagegen lag der Anteil der tatverdächtigen Kinder im Land Brandenburg mit 4,2 % über dem Bundesdurchschnitt des Vorjahres. Ausgewählte Delikte mit hohem Anteil an Tatverdächtigen unter 21 Jahren Schl.zahl 217000 222000 ***300 *26*00 641000 674300 731800 732800 899500 Deliktsbereich/Summenschlüssel Sonstige Raubüberfälle auf Straßen, Wegen oder Plätzen Gefährliche und schwere Körperverletzung Diebstahl insg. von Fahrrad einschl. unbefugter Gebrauch Diebstahl insg. Ladendiebstahl vorsätzliche Brandstiftung und Herbeiführen einer Brandgefahr sonstige Sachbeschädigung auf Straßen, Wegen oder Plätzen Allg. Verstoß (§ 29 BtMG) - mit Cannabis und Zubereitungen Unerl. Handel und Schmuggel (§ 29 BtMG) mit/von Cannabis und Zubereitungen Sachbeschädigung i.Z.m. Graffiti 2016 2015 Veränderung absolut in % absolut in % absolut in % 121 46,5 134 45,6 -13 -9,7 1.120 30,4 853 28,7 267 31,3 370 36,6 331 36,1 39 11,8 1.900 113 26,5 47,1 2.189 158 27,3 53,2 -289 -45 -13,2 -28,5 357 58,6 369 60,0 -12 -3,3 1.294 43,3 1.492 44,4 -198 -13,3 219 49,4 220 50,1 -1 -0,5 381 66,4 366 64,9 15 4,1 Im Zehnjahresvergleich ist die Tatverdächtigenzahl bei den 14- bis unter 21-jährigen TV um insgesamt 50,3 % gesunken (2007: 20.372 TV; 2016: 10.127 TV). Dabei ging die Anzahl der jugendlichen TV seit dem Jahr 2007 um 4.714 (-46,0 %) und die Anzahl der heranwachsenden TV um 5.531 (-54,6 %) zurück. Die Anzahl der tatverdächtigen Kinder ist in den letzten zehn Jahren leicht angestiegen (2007: 2.719 TV; 2016: 2.805 TV). Im Jahr 2016 waren bei Delikten der Gewaltkriminalität 1.359 bzw. 29,9 % der Tatverdächtigen unter 21 Jahre alt (2015: 1.128 bzw. 28,7 %). 1 Bundesdurchschnitt TV-Anteil Kinder Jahr 2015: 2,9 % (2014: 3,1 %); TV Anteil Jugendliche Jahr 2015: 8,5 % (2014: 8,9 %); TV Anteil Heranwachsende Jahr 2015: 9,0 % (2014: 8,8 %) 6 Bericht PKS Land Brandenburg für 2016 4 Opfer Opfer im Sinne der PKS sind natürliche Personen, gegen die sich die rechtswidrige Tat richtet. Diese werden nur bei bestimmten, im Straftatenkatalog mit „O“ gekennzeichneten, Delikten erfasst. Im Jahr 2016 wurden zu den 26.006 Opferdelikten (2015: 23.692) insgesamt 27.738 Opfer (2.802 Opfer bzw. 11,2 % mehr als 2015) erfasst. Dabei handelt es sich bei 94,4 % um Opfer einer vollendeten Straftat (2015: 94,5 %). Opferangaben zu Straftaten gesamt 2016 Opfer 2015 absolut 27.738 gesamt in % absolut 24.935 in % männlich weiblich 16.335 11.403 58,9 41,1 14.128 10.807 56,7 43,3 Kinder Jugendliche Heranwachsende unter 21 Jahren gesamt Erwachsene 2.563 2.593 1.854 7.010 20.728 9,2 9,3 6,7 25,3 74,7 2.313 2.028 1.491 5.832 19.103 9,3 8,1 6,0 23,4 76,6 Der Anteil der Kinder, Jugendlichen und Heranwachsenden lag besonders hoch bei: • • • • • Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung Vergewaltigung und sexueller Nötigung sonstigen Raubüberfällen auf Straßen, Wegen oder Plätzen gefährlicher und schwerer Körperverletzung auf Straßen, Wegen oder Plätzen vorsätzliche einfache Körperverletzung 67,3 % (2015: 67,6 %), 35,0 % (2015: 37,1 %), 41,2 % (2015: 38,3 %), 30,1 % (2015: 30,2 %), 27,1 % (2015: 24,7 %). Von 2.563 Kindern wurden 727 bzw. 28,4 % Opfer von Straftaten des sexuellen Missbrauchs bzw. der Misshandlung und 963 bzw. 37,6 % Opfer einer (vorsätzlich einfachen) Körperverletzung. Weitere Informationen, insbesondere zu kindlichen Opfern von vollendeten Straftaten und Einzelfalldarstellungen zu kindlichen Todesopfern aus der PKS des Jahres 2016 sind der Anlage 11.11 zu entnehmen. 7 Bericht PKS Land Brandenburg für 2016 5 Ausgewählte Deliktsbereiche/Delikte 5.1 Straftaten gegen das Leben Im Jahr 2016 wurden einschließlich der mit Strafe bedrohten Versuche insgesamt 90 Fälle erfasst (2015: 107 Fälle). Es konnten 79 Fälle bzw. 87,8 % der Straftaten gegen das Leben aufgeklärt werden (2015: 91 Fälle bzw. 85,0 %). Prozentuale Anteile ausgewählter Delikte zu Straftaten gegen das Leben Abbruch der Schwangerschaft 7,8 % Mord 17,8 % fahrlässige Tötung 42,2 % Totschlag und Tötung auf Verlangen 32,2 % Fallentwicklung und Aufklärungsergebnisse Schl.Delikt(-sbereich) zahl 010000 Mord 020000 Totschlag u. Tötung auf Verlangen 030000 fahrlässige Tötung 040000 Abbruch der Schwangerschaft Veränd. 2016/2015 erfasste Fälle 16 29 absolut -11 -11 38 7 1 4 davon Veränd. AQ in % Veränd. in % Versuche 2016/2015 2016/2015 -40,7 9 -8 100,0 0,0 -27,5 18 -14 103,4 3,4 2,7 133,3 - -1 71,1 85,7 Mit der Schusswaffe wurde in einem Fall geschossen (2015: drei Fälle) und in keinem Fall gedroht (2015: ein Fall). Zu Straftaten gegen das Leben wurden insgesamt 104 TV ermittelt (2015: 130 TV). 8 11,6 19,0 Bericht PKS Land Brandenburg für 2016 Tatverdächtigenstruktur bei Straftaten gegen das Leben Tatverdächtige 2016 absolut 2015 in % abolut in % gesamt 104 130 männlich weiblich 76 28 73,1 26,9 109 21 83,8 16,2 Kinder Jugendliche Heranwachsende unter 21 Jahren gesamt Erwachsene 0 1 8 9 95 0,0 1,0 7,7 8,7 91,3 0 3 9 12 118 0,0 2,3 6,9 9,2 90,8 Bei 17 TV bzw. 16,3 % handelt es sich um nichtdeutsche TV (2015: 13 TV bzw. 10,0 %). Opfer von Straftaten gegen das Leben wurden 86 Personen (2015: 114 Personen). Opferangaben zu Straftaten gegen das Leben 2016 Opfer 2015 absolut in % absolut in % gesamt 86 114 männlich weiblich 57 29 66,3 33,7 70 44 61,4 38,6 Kinder Jugendliche Heranwachsende unter 21 Jahren gesamt Erwachsene 8 1 6 15 71 9,3 1,2 7,0 17,4 82,6 5 3 2 10 104 4,4 2,6 1,8 8,8 91,2 9 Bericht PKS Land Brandenburg für 2016 5.2 Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung Im Jahr 2016 wurden 1.509 Straftaten registriert. Das waren 123 bzw. 8,9 % mehr als im Jahr 2015. Es konnten 82,9 % aufgeklärt werden (2015: 84,1 %). Die Kriminalitätshäufigkeitszahl lag bei 61 Straftaten je 100.000 Einwohner (2015: 56). Der Anteil der Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung an der Gesamtkriminalität betrug für das Berichtsjahr 0,8 % (2015: 0,7 %). Entwicklung der Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung 2.497 2.500 2.053 2.000 1.755 1.547 1.357 1.500 1.493 1.369 1.439 1.386 1.509 2.094 1.000 1.529 1.472 500 1.290 1.141 1.160 1.274 1.273 1.166 1.251 0 2007 2008 2009 2010 2011 erfasste Fälle 2012 2013 2014 2015 aufgeklärte Fälle Anteile ausgewählter Deliktsbereiche sonstige 10,1 % Vergewaltigung und sex. Nötigung 13,5 % sonstige sex. Nötigung 11,7 % Ausnutzung sex. Neigungen 18,9 % exhibitionistische Handlungen und Erregung öffentl. Ärgernisses 12,1 % sex. Missbrauch von Kindern 33,7 % 10 2016 Bericht PKS Land Brandenburg für 2016 Entwicklung ausgewählter Sexualdelikte Schl.Delikt(-sbereich) zahl 111000 Vergewaltigung und sexuelle Nötigung erfasste Fälle 204 112000 sonstige sexuelle Nötigung 113000 sexueller Missbrauch von Schutzbefohlenen 131000 sexueller Missbrauch von Kindern 132000 exhibitionistische Handlungen und Erregung öffentl. Ärgernisses 100000 Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung insgesamt Veränderung 2016/2015 absolut AQ in % Veränd. 2016/2015 80,9 -2,5 in % 11 5,7 176 29 25 -2 16,6 -6,5 88,6 93,1 7,1 -0,4 509 183 57 27 12,6 17,3 87,0 51,9 -3,0 -3,2 1.509 123 8,9 82,9 -1,2 Den Schwerpunkt im Bereich der Sexualdelikte bildet nach wie vor der sexuelle Missbrauch von Kindern. Der Anteil dieser Straftaten an allen Sexualdelikten betrug 33,7 % (2015: 32,6 %). Es wurden 443 Fälle bzw. 87,0 % aufgeklärt (2015: 407 Fälle bzw. 90,0 %). Im Jahr 2016 wurden zu 1.251 aufgeklärten Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung 1.192 TV ermittelt (2015: zu 1.166 aufgeklärten Fällen 1.070 TV). Tatverdächtigenstruktur bei Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung Tatverdächtige 2016 absolut 2015 in % absolut in % gesamt 1.192 männlich weiblich 1.143 49 95,9 4,1 1.013 57 94,7 5,3 42 180 81 303 889 3,5 15,1 6,8 25,4 74,6 66 115 79 260 810 6,2 10,7 7,4 24,3 75,7 Kinder Jugendliche Heranwachsende unter 21 Jahren gesamt Erwachsene 1.070 Zu Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung wurden 1.313 Opfer erfasst (2015: 1.166 Opfer). Opferangaben zu Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung 11 Bericht PKS Land Brandenburg für 2016 2016 Opfer absolut 2015 in % absolut in % gesamt 1.313 männlich weiblich 270 1.043 20,6 79,4 219 947 18,8 81,2 556 253 74 883 430 42,3 19,3 5,6 67,3 32,7 506 195 87 788 378 43,4 16,7 7,5 67,6 32,4 Kinder Jugendliche Heranwachsende unter 21 Jahren gesamt Erwachsene 12 1.166 Bericht PKS Land Brandenburg für 2016 5.3 Körperverletzung Im Jahr 2016 wurden 14.882 Fälle der Körperverletzung registriert. Das waren 1.923 Fälle bzw. 14,8 % mehr als im Vorjahr. Der Anteil dieser Delikte an der Gesamtkriminalität betrug 8,0 % (2015: 6,9 %). Es wurden insgesamt 13.459 Fälle bzw. 90,4 % (2015: 90,6 %) der Körperverletzungen aufgeklärt. Fallzahlen Körperverletzung Delikt(-sbereich) erfasste Fälle Körperverletzung AQ in % Veränd. 2016/2015 in % 14.882 1.540 13,9 90,4 -0,2 3 -3 -50,0 66,7 0,0 3.478 679 24,3 85,5 -1,0 208 -40 -16,1 97,6 2,4 10.460 1.317 14,4 92,3 0,2 733 -30 -3,9 85,4 -0,7 Körperverletzung mit Todesfolge gefährliche u. schwere Körperverletzung Misshandlung von Schutzbefohlenen (vorsätzliche einfache) Körperverletzung Veränderung 2016/2015 absolut in % fahrlässige Körperverletzung Es wurde in drei Fällen mit der Schusswaffe gedroht (zwei Fälle mehr als im Vorjahr) und in 13 Fällen geschossen (ein Fall weniger als im Vorjahr). Tatverdächtigenstruktur bei Delikten der Körperverletzung Tatverdächtige gesamt 2016 absolut 12.614 männlich weiblich Kinder Jugendliche Heranwachsende unter 21 Jahren gesamt Erwachsene 2015 absolut 11.074 in % 10.218 2.396 81,0 19,0 8.801 2.273 79,5 20,5 597 1.253 945 2.795 9.819 4,7 9,9 7,5 22,2 77,8 545 963 712 2.220 8.854 4,9 8,7 6,4 20,0 80,0 2.305 bzw. 18,3 % waren nichtdeutsche TV (2015: 1.277 bzw. 11,5 %). Von 15.609 Opfern (2015: 13.464) waren • • in % 9.750 bzw. 62,5 % (2015: 8.096 bzw. 60,1 %) männlichen und 5.859 bzw. 37,5 % (2015: 5.368 bzw. 39,9 %) weiblichen Geschlechts. 13 Bericht PKS Land Brandenburg für 2016 Kfz-Kriminalität 2 5.4 Im Jahr 2016 wurden 17.963 Fälle der Kfz-Kriminalität (699 Fälle bzw. 3,7 % weniger als im Vorjahr) registriert. Insgesamt waren 9,7 % (2015: 9,9 %) der Gesamtkriminalität Straftaten aus dem Bereich der KfzKriminalität. Es wurden 3.452 Fälle bzw. 19,2 % der Kraftfahrzeugdelikte (2015: 3.710 Fälle bzw. 19,9 %) aufgeklärt. Entwicklung der Kfz-Kriminalität im Land Brandenburg 2007 - 2016 35.000 28.000 25.587 23.330 23.834 24.510 24.151 22.611 22.204 20.984 21.000 18.662 17.963 14.000 6.596 4.761 7.000 5.250 4.916 4.217 4.044 4.270 4.175 3.710 3.452 0 2007 2008 2009 2010 2011 erfasste Fälle 2012 2013 2014 2015 2016 aufgeklärte Fälle Anteile ausgewählter Delikte der Kfz-Kriminalität Diebstahl von Kraftwagen, einschl. unb. Gebrauch 15,9 % Diebstahl von Mopeds/Krafträdern, einschl. unb. Gebrauch 4,2 % Sachbeschädigung an Kfz 26,0 % sonstige 3,2 % Diebstahl an/aus Kfz 50,7 % 2 Kfz-Kriminalität beinhaltet: Diebstahl von Kraftwagen, einschließlich unbefugter Gebrauch, Diebstahl von Mopeds und Krafträdern, einschließlich unbefugter Gebrauch, Diebstahl an/aus Kfz, Betrügerisches Erlangen von Kfz, Unterschlagung von Kfz, Hehlerei von Kfz, Sachbeschädigung an Kfz 14 Bericht PKS Land Brandenburg für 2016 15 Bericht PKS Land Brandenburg für 2016 Die Kriminalitätshäufigkeit im Land Brandenburg ist bei Delikten der Kfz-Kriminalität gesunken und betrug 723 Straftaten je 100.000 Einwohner (2015: 759). Die höchsten Kriminalitätshäufigkeiten weisen im Jahr 2016, neben der PI Flughafen-Schönefeld, die Gemeinden und Städte der Zuständigkeitsbereiche der PI Brandenburg, der PI Potsdam, der PI Havelland und der PI Oder-Spree/Frankfurt (Oder) aus. Territoriale Verteilung der Kfz-Kriminalität 16 Bericht PKS Land Brandenburg für 2016 Bereich PD Nord PI Ostprignitz-Ruppin PI Prignitz PI Oberhavel PD Ost PI Oder-Spree/Frankfurt(O.) PI Märkisch-Oderland PI Barnim PI Uckermark PD Süd PI Cottbus-Spree/Neiße PI Elbe-Elster PI Dahme-Spreewald PI Oberspreewald-Lausitz PI Flughafen Schönefeld PD West PI Brandenburg PI Potsdam PI Havelland PI Teltow-Fläming eVR Grenzgemeinden Land Brandenburg erfasste Fälle Häufigkeitszahl aufgeklärte Fälle 2016 2.128 528 381 1.219 5.211 1.811 1.416 1.233 751 4.198 1.659 591 942 633 373 6.415 2015 2.271 645 511 1.115 5.322 1.898 1.249 1.318 857 4.077 1.390 556 1.071 786 274 6.975 2016 554 533 491 587 714 753 742 695 621 701 763 565 627 563 2.629 831 2015 596 652 659 544 739 806 663 753 709 682 639 530 723 696 1.972 918 2016 428 119 108 201 909 309 231 154 215 858 334 137 181 157 49 1.252 2015 509 157 143 209 1.116 436 253 230 197 857 329 143 188 174 23 1.219 1.612 2.388 1.139 1.276 8.971 1.797 17.963 1.852 2.567 1.284 1.272 8.997 1.692 18.662 911 874 720 780 828 851 723 1.057 960 826 788 846 814 759 365 438 210 239 1.401 372 3.452 402 322 295 200 1.414 435 3.710 17 AQ in % 2016 2015 20,1 22,4 22,5 24,3 28,3 28,0 16,5 18,7 17,4 21,0 17,1 23,0 16,3 20,3 12,5 17,5 28,6 23,0 20,4 21,0 20,1 23,7 23,2 25,7 19,2 17,6 24,8 22,1 13,1 8,4 19,5 17,5 22,6 18,3 18,4 18,7 15,6 20,7 19,9 21,7 12,5 23,0 15,7 15,7 25,7 19,9 Bericht PKS Land Brandenburg für 2016 Die höchsten Fallzahlen bei Diebstahl von Kraftwagen sind im Jahr 2016 in den Polizeiinspektionen Cottbus/Spree-Neiße, Oder-Spree/Frankfurt (Oder) und Potsdam festzustellen. In vielen PI-Bereichen war ein Rückgang der Fallzahlen bei Diebstahl an/aus Kfz festzustellen. Nur in den Zuständigkeitsbereichen der PI Oberhavel, PI Märkisch-Oderland, PI Cottbus/Spree-Neiße, und PI Elbe-Elster waren Anstiege zu verzeichnen. Diebstahl von Kraftwagen und an/aus Kfz nach Polizeidirektionen und -inspektionen Bereich PD Nord PI Ostprignitz-Ruppin PI Prignitz PI Oberhavel PD Ost PI Oder-Spree/Frankfurt (O.) PI Märkisch-Oderland PI Barnim PI Uckermark PD Süd PI Cottbus/Spree-Neiße PI Elbe-Elster PI Dahme-Spreewald PI Oberspreewald-Lausitz PI Flughafen Schönefeld PD West PI Brandenburg PI Potsdam PI Havelland PI Teltow-Fläming eVR Grenzgemeinden Land BB Diebstahl von Kraftwagen Veränd . 2016 2015 in % 224 226 -0,9 49 59 -16,9 27 30 -10,0 148 137 8,0 874 790 10,6 382 344 11,0 221 165 33,9 127 165 -23,0 144 116 24,1 930 751 23,8 435 266 63,5 74 55 34,5 227 277 -18,1 136 103 32,0 58 50 16,0 830 805 3,1 146 144 1,4 354 367 -3,5 119 121 -1,7 211 173 22,0 Diebstahl an/aus Kfz Veränd. 2016 2015 in % 1.143 1.214 -5,8 283 317 -10,7 188 290 -35,2 672 607 10,7 2.569 2.648 -3,0 819 854 -4,1 737 659 11,8 740 754 -1,9 273 381 -28,3 1.875 1.997 -6,1 635 620 2,4 305 285 7,0 457 530 -13,8 255 401 -36,4 223 161 38,5 3.518 4.094 -14,1 1.012 1.244 -18,6 1.187 1.396 -15,0 655 776 -15,6 664 678 -2,1 1.326 446 1.203 337 10,2 32,3 4.949 672 5.048 692 -2,0 -2,9 2.861 2.573 11,2 9.109 9.964 -8,6 18 Bericht PKS Land Brandenburg für 2016 5.5 Gewaltkriminalität3 Im Land Brandenburg wurden im Jahr 2016 insgesamt 4.767 Gewaltdelikte erfasst (642 Fälle bzw. 15,6 % mehr als im Vorjahr). Ihr Anteil an der Gesamtkriminalität betrug 2,6 % (2015: 2,2 %). Die Aufklärungsquote lag bei 79,5 % (2015: 80,4 %). Es wurden 192 Straftaten je 100.000 Einwohner registriert (2015: 168). In 74 Fällen der Gewaltkriminalität verwendeten die TV Schusswaffen (zehn Fälle mehr als im Vorjahr). Das waren 1,6 % aller registrierten Gewaltdelikte (2015: 1,6 %). In 57 Fällen bzw. 77,0 % wurde mit der Schusswaffe gedroht (2015: 47 Fällen bzw. 73,4 %) und in 17 Fällen bzw. 23,0 % geschossen (2015: 17 Fällen bzw. 26,6 %). Entwicklung der Gewaltkriminalität 7.000 6.000 5.934 5.655 Fallzahlen 5.161 5.067 5.000 4.567 4.605 4.767 4.254 4.178 4.125 2013 2014 2015 4.000 3.000 2.000 1.000 0 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2016 Straftaten der gefährlichen und schweren Körperverletzung (2016: 73,0 %; 2015: 67,9 %), des Raubes, der räuberischen Erpressung und des räuberischen Angriffs auf Kraftfahrer (2016: 21,7 %; 2015: 25,6 %) bildeten den Hauptanteil an den Gewaltdelikten. 3 Zur Gewaltkriminalität zählen folgende Delikte: Mord, Totschlag und Tötung auf Verlangen, Vergewaltigung und sexuelle Nötigung, Raub, Körperverletzung mit Todesfolge, gefährliche und schwere Körperverletzung, erpresserischer Menschenraub, Geiselnahme, Angriff auf den Luft- und Seeverkehr. 19 Bericht PKS Land Brandenburg für 2016 Gewaltkriminalität im Einzelnen Schl.- Delikt(-sbereich) zahl erfasste Fälle Häufigkeitszahl 2016 2016 2015 AQ in % 2015 2016 2015 010000 Mord 16 27 1 1 100,0 100,0 020000 Totschlag und Tötung auf Verlangen 29 40 1 2 103,4 100,0 111000 Vergewaltigung und sexuelle Nötigung 210000 Raub, räub. Erpressung und räuberischer Angriff auf Kraftfahrer 221000 Körperverletzung mit Todesfolge 204 1.036 193 1.058 8 42 8 43 80,9 58,4 83,4 62,7 3 6 0 0 66,7 66,7 222000 gefährliche und schwere Körperverletzung 3.478 2.799 140 114 85,5 86,5 233000 erpresserischer Menschenraub 1 2 0 0 234000 Geiselnahme 0 0 0 0 0,0 0,0 235000 Angriff auf den Luft- und Seeverkehr 0 0 0 0 0,0 0,0 4.767 4.125 192 168 79,5 80,4 892000 Gewaltkriminalität insgesamt 100,0 100,0 Bei 77,8 % (2015: 77,5 %) aller aufgeklärten Gewaltdelikte wurden allein handelnde TV ermittelt. An 67,9 % (2015: 68,8 %) der aufgeklärten Kriminalität bei Gewaltdelikten waren polizeilich bereits zuvor in Erscheinung getretene TV beteiligt. Durch die Aufklärung von 3.792 Gewaltstraftaten wurden 4.552 TV ermittelt. Es wurden 1.092 nichtdeutsche TV wegen Gewaltstraftaten registriert, das waren 24,0 % aller ermittelten TV (2015: 610 TV bzw. 15,5 %). Tatverdächtigenstruktur bei Gewaltkriminalität 2016 Tatverdächtige absolut 2015 in % absolut in % gesamt 4.552 3.925 männlich weiblich 3.955 597 86,9 13,1 3.351 574 85,4 14,6 Kinder Jugendliche Heranwachsende unter 21 Jahren gesamt Erwachsene 231 601 527 1.359 3.193 5,1 13,2 11,6 29,9 70,1 227 494 407 1.128 2.797 5,8 12,6 10,4 28,7 71,3 Opferangaben zu Gewaltkriminalität 2016 Opfer absolut 2015 in % absolut in % gesamt 5.162 männlich weiblich 3.681 1.481 71,3 28,7 2.961 1.409 67,8 32,2 Kinder Jugendliche Heranwachsende unter 21 Jahren gesamt Erwachsene 317 607 476 1.400 3.762 6,1 11,8 9,2 27,1 72,9 266 438 366 1.070 3.300 6,1 10,0 8,4 24,5 75,5 20 4.370 Bericht PKS Land Brandenburg für 2016 6 Kriminalität in den Grenzgemeinden zur Republik Polen In den 24 Gemeinden entlang der polnischen Grenze leben 8,6 % der Gesamtbevölkerung des Landes (2015: 8,5 %). In diesen Gemeinden wurden im Jahr 2016 insgesamt 19.618 Straftaten (266 bzw. 1,3 % weniger als 2015) registriert. Das waren 10,6 % aller im Land Brandenburg für das Jahr 2016 in der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) ausgewiesenen Fälle (2015: 10,6 %). Im Zeitraum von 2007 bis 2016 verringerte sich die Anzahl der für die Grenzgemeinden in der PKS des Landes Brandenburg ausgewiesenen Fälle um 8.869 bzw. 31,1 %. Entwicklung der registrierten Kriminalität in den Grenzgemeinden für die Jahre 2007 bis 2016 35.000 65,0 70,0 54,0 52,8 52,5 Anzahl der Fälle 30.000 53,4 57,3 53,1 57,3 60,0 48,2 54,7 25.000 50,0 40,0 20.000 30,0 15.000 20,0 10.000 10,0 5.000 0 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 ST Grenzgemeinden 28.487 24.748 23.241 22.373 21.990 20.251 22.184 20.567 19.884 19.618 ST gesamt Land BB 226.466 209.087 200.474 204.310 197.664 195.146 197.228 196.033 188.264 185.831 Aufklärung in % 65,0 54,0 52,8 52,5 48,2 53,4 57,3 53,1 57,3 54,7 0,0 ST: Straftaten Die Kriminalitätshäufigkeit für die Grenzgemeinden (Anzahl der erfassten Fälle je 100.000 Einwohner) betrug für das Jahr 2016 somit 9.287 (2015: 9.563). Damit lag diese deutlich über dem Landesdurchschnitt von 7.479 Ohne Straftaten gegen das Aufenthalts-, Asyl- und Freizügigkeitsgesetz/EU reduzierte sich die Anzahl der registrierten Delikte auf 18.336 (353 Fälle bzw. 1,9 % weniger als 2015). Die Kriminalitätsentwicklung in den Grenzgemeinden wurde im Jahr 2016 insbesondere durch den Anstieg der Fallzahlen im Bereich der Körperverletzung (199 Fälle bzw. 16,2 % mehr als im Vorjahr), des Diebstahls von Kraftwagen, einschl. unbefugter Gebrauch (109 Fälle bzw. 32,3 % mehr als im Vorjahr), des unerlaubten Aufenthaltes nach Aufenthaltsgesetz (161 Fälle bzw. 33,8 % mehr als im Vorjahr) sowie den Rückgang bei den Straftaten des Ladendiebstahls (378 Fälle bzw. 20,2 % weniger als im Vorjahr) des Betrugs (343 Fälle bzw. 18,7 % weniger als im Vorjahr) und der Rauschgiftdelikte (BtMG) (334 Fälle bzw. 30,3 % weniger als im Vorjahr) beeinflusst. 21 Aufklärung in % 40.000 Bericht PKS Land Brandenburg für 2016 Werden die Straftaten gegen das Aufenthalts-, Asyl- und Freizügigkeitsgesetz/EU ausgeklammert, so reduziert sich die Kriminalitätshäufigkeit in den Grenzgemeinden auf 8.680 (2015: 8.988) und die des Landes Brandenburg insgesamt auf 7.518 Straftaten je 100.000 Einwohner (2015: 7.301). Wurden im Jahr 2015 in den Grenzgemeinden noch 7,9 % der registrierten Kriminalität durch die Bundespolizei bearbeitet, so stieg dieser Anteil im Jahr 2016 auf 8,5 % an. Werden die durch die Bundespolizei mit Tatorten in den Grenzgemeinden des Landes Brandenburg abschließend bearbeiteten Straftaten nicht berücksichtigt (2016: 1.664 Fälle; 2015: 1.571 Fälle), ergeben sich für die Jahre 2016 und 2015 Kriminalitätshäufigkeitszahlen von 8.499 bzw. 8.807. Die Aufklärungsquote für die Grenzgemeinden betrug für das Berichtsjahr 54,7 % (2015: 57,3 %). Damit lagen diese 1,7 Prozentpunkte über dem Landeswert. Werden bei der Gesamtaufklärung die Ergebnisse der Bundespolizei herausgerechnet, ergibt sich eine AQ von 51,5 % (2015: 54,9 %). 22 Bericht PKS Land Brandenburg für 2016 7 Kriminalitätsentwicklung in den brandenburgischen Gemeinden des engeren Verflechtungsraumes (eVR) Berlin-Brandenburg Der engere Verflechtungsraum Berlin-Brandenburg wird aus Berlin und dem zusammenhängenden Teilraum des Landes Brandenburg gebildet, der strukturell am engsten mit dem Land Berlin verbunden ist. 15 % der Fläche (ca. 4.429 km2) und 15 % aller Gemeinden des Landes Brandenburg (63 Gemeinden) gehören zu diesem Territorialbereich. Betrachtet werden hier allerdings nur die Straftaten in den Brandenburger Gemeinden. Die Bevölkerungsdichte ist mit 240 Personen je km2 fast dreimal so hoch wie im gesamten Land Brandenburg (83 Personen je km2). Auch für das Jahr 2016 ist ein leichter Anstieg der Bevölkerungszahlen zu verzeichnen (19.215 bzw. 1,8 % mehr als 2015). Mittlerweile leben in den brandenburgischen Gemeinden des eVR Berlin-Brandenburg 44,5 % der Gesamtbevölkerung des Landes (2015: 43,7 %). In den 63 Gemeinden des eVR wurden im Jahr 2016 insgesamt 82.651 Straftaten (408 Fälle bzw. 0,5 % mehr als 2015) registriert. In den letzten 10 Jahren verringerte sich die Anzahl der für den eVR registrierten Straftaten um 14,3 %. Darin eingebunden sind auch jährliche Schwankungen der Fallzahlen (Anstiege: 2007; 2010; 2012; 2016; Rückgänge: 2008; 2009; 2011; 2013; 2014; 2015). 140.000 56,9 50,7 51,9 53,4 50,9 53,4 53,1 51,5 50,4 51,5 Anzahl der Fälle 120.000 60 50 100.000 40 80.000 30 60.000 20 40.000 10 20.000 0 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 Fälle 96.466 88.150 85.920 89.407 85.842 86.070 85.348 82.790 82.243 82.651 HZ 9.518 8.627 8.352 8.644 8.250 8.219 8.200 7.881 7.730 7.631 AQ in % 56,9 50,7 51,9 53,4 50,9 53,4 53,1 51,5 50,4 51,5 0 Es wurden 44,5 % aller im Land Brandenburg für das Jahr 2016 in der PKS ausgewiesenen Fälle für diesen Territorialbereich registriert. Damit ist der Anteil an allen im Land Brandenburg registrierten Fällen gestiegen (2015: 43,7 %). 23 Aufklärung in % Entwicklung der Fallzahlen im eVR im Zeitraum 2007 bis 2016 Bericht PKS Land Brandenburg für 2016 Die Kriminalitätsbelastung für diesen Territorialbereich des Landes Brandenburg (Anzahl der erfassten Fälle je 100.000 Einwohner) sank im Jahr 2016 auf 7.631 (2015: 7.730). Damit liegt diese über dem Landesdurchschnitt von 7.479. Überdurchschnittlich viele Delikte der • • • • • • Wirtschaftskriminalität Kfz-Kriminalität Straßenkriminalität Strafrechtlichen Nebengesetze Vermögens- und Fälschungsdelikte Diebstahlsdelikte (2016: 60,6 %; 2015: 54,2 %), (2016: 49,9 %; 2015: 48,2 %), (2016: 48,1 %; 2015: 48,0 %), (2016: 47,7 %; 2015: 45,3 %), (2016: 47,5 %; 2015: 46,0 %), (2016: 45,9 %; 2015: 44,2 %), wurden in der PKS für die Gemeinden und Städte rund um Berlin registriert. Rückgänge waren im Jahr 2016 in den Bereichen der Vermögens- und Fälschungsdelikte (467 Fälle bzw. 3,4 % weniger als im Vorjahr), des Diebstahls insgesamt (389 Fälle bzw. 1,1 % weniger als 2015) sowie der Straftaten gegen das Leben (16 Fälle bzw. 30,2 % weniger als 2015), zu verzeichnen. Dagegen stiegen die Rohheitsdelikte und Straftaten gegen die persönliche Freiheit (711 Fälle bzw. 7,7 % mehr als im Vorjahr), die Strafrechtlichen Nebengesetze (407 Fälle bzw. 6,0 % mehr als 2015), die Sonstigen Straftatbestände (StGB) (97 Fälle bzw. 0,6 % weniger als 2015) sowie die Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung (65 Fälle bzw. 11,2 % mehr als 2015) an. Ausgewählte Delikte mit sinkender Tendenz Schl.- Delikt(-sbereich) zahl ***300 *26*00 *36*00 511300 517000 517800 725100 731000 *03*00 Diebstahl von Fahrrädern, einschl. unbefugter Gebrauch Ladendiebstahl Tageswohnungseinbruch Warenbetrug sonstiger Betrug Sozialleistungsbetrug (soweit nicht unter 5177) unerlaubte Einreise (Grenzübertritt) nach dem AufenthaltsG Allgemeine Verstöße nach § 29 BtMG Diebstahl in/aus Gärten, Gartenanlagen, Gartenlauben, Bungalows 24 erfasste Fälle Veränderung 2016 2015 absolut in % 6.572 6.883 -311 -4,5 3.797 3.959 -162 -4,1 1.165 1.351 -186 -13,8 916 1.090 -174 -16,0 3.047 4.026 -979 -24,3 554 911 -357 -39,2 453 954 -501 -52,5 2.531 2.973 -442 -14,9 978 1.145 -167 -14,6 Bericht PKS Land Brandenburg für 2016 Ausgewählte Delikte mit steigender Tendenz Schl.zahl 220000 ***100 *90*00 515000 530000 540000 630000 725700 Delikt(-sbereich) erfasste Fälle Veränderung 2016 2015 absolut in % 6.163 5.470 693 12,7 1.326 1.203 123 10,2 1.257 1.111 146 13,1 1.718 1.245 473 38,0 2.136 1.928 208 10,8 962 825 137 16,6 412 300 112 37,3 2.064 719 1.345 187,1 Körperverletzung Diebstahl von Kraftwagen, einschl. unbefugter Gebrauch Taschendiebstahl Erschleichen v. Leistungen Unterschlagung Urkundenfälschung Begünstigung, Strafvereitelung, Hehlerei und Geldwäsche unerlaubter Aufenthalt nach AufenthaltsG In den nach kriminologischen Gesichtspunkten klassifizierten Straftatengruppen (z. B. Rauschgift-, Gewalt-, Straßenkriminalität) sanken im Vergleich zum Vorjahr die erfassten Fälle bei der Rauschgiftkriminalität um 375 Fälle bzw. 10,4 % auf 3.226 Fälle, der Wirtschaftskriminalität um 185 Fälle bzw. 16,1 % auf 961 Fälle, bei der Kfz-Kriminalität um 26 Fälle bzw. 0,3 % auf 8.971 Fälle, bei der Umweltkriminalität um 29 Fälle bzw. 6,0 % auf 457 Fälle sowie bei der Straßenkriminalität um 45 Fälle bzw. 0,2 % auf 18.076 Fälle. Dagegen stiegen die Straftaten der Gewaltkriminalität um 232 Fälle bzw. 14,0 % auf 1.895 Fälle und Computerkriminalität um 361 Fälle bzw. 65,6 % auf 911 Fälle an. Die Aufklärungsquote für den engeren Verflechtungsraum betrug 51,5 % (2015: 50,4 %). Damit lag diese 1,5 Prozentpunkte unter dem Landeswert. Durch die Aufklärung von 42.530 Fällen (1.054 Fälle mehr als im Vorjahr) wurden insgesamt 30.567 TV (2015: 30.060 TV) ermittelt. Tatverdächtigenstruktur bei Straftaten gesamt Tatverdächtige gesamt 2016 absolut 30.567 2015 absolut 30.060 in % in % männlich weiblich 23.061 7.506 75,4 24,6 22.406 7.654 74,5 25,5 Kinder Jugendliche Heranwachsende unter 21 Jahren gesamt Erwachsene 1.222 2.500 2.227 5.949 24.618 4,0 8,2 7,3 19,5 80,5 1.093 2.453 2.132 5.678 24.382 3,6 8,2 7,1 18,9 81,1 25 Bericht PKS Land Brandenburg für 2016 8 Bundespolizei (BPol) Durch die BPol wurden im Jahr 2016 insgesamt 9.340 Straftaten4 (1.254 Fälle bzw. 15,5 % mehr als 2015) abschließend bearbeitet und zur Erfassung für die PKS des Landes Brandenburg gemeldet. Das waren 5,0 % (2015: 4,3 %) aller im Land Brandenburg in der PKS ausgewiesenen Fälle. Die größten Anteile an den erfassten Fällen der BPol hatten Straftaten gegen das Aufenthalts-, das Asyl- und das Freizügigkeitsgesetz/EU mit 41,1 % (2015: 29,8 %), das Erschleichen von Leistungen mit 20,6 % (2015: 24,6 %) sowie Sachbeschädigungen mit 15,5 % (2015: 18,0 %). Im Vergleich zum Vorjahr wurden bei Straftaten gegen das Aufenthalts-, das Asyl- und das Freizügigkeitsgesetz/EU 1.432 Fälle bzw. 59,5 % mehr registriert. Im Jahr 2016 wurden 6.214 TV (2015: 5.048 TV) ermittelt. Tatverdächtigenstruktur bei Straftaten gesamt 2016 Tatverdächtige 2015 absolut in % absolut in % gesamt 6.214 5.048 männlich weiblich 4.589 1.625 73,8 26,2 3.790 1.258 75,1 24,9 Kinder Jugendliche Heranwachsende unter 21 Jahren gesamt Erwachsene 762 384 606 1.752 4.462 12,3 6,2 9,8 28,2 71,8 439 321 494 1.254 3.794 8,7 6,4 9,8 24,8 75,2 Im Jahr 2016 wurden insgesamt 4.852 nichtdeutsche TV (2014: 3.351 TV) erfasst. Damit wurden gegenüber dem Vorjahr 1.501 bzw. 44,8 % mehr Nichtdeutsche als TV ermittelt. Insbesondere mit Straftaten gegen das Aufenthalts-, das Asyl- und das Freizügigkeitsgesetz/EU wurden im Jahr 2016 insgesamt 1.378 bzw. 58,5 % mehr nichtdeutsche TV erfasst als im Jahr 2015. 4 Die abschließend durch die BPol bearbeiteten Straftaten werden entsprechend dem Tatortprinzip den Polizeidirektionen und Polizeiinspektionen zugeordnet. 26
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