„Bitte“ oder „Bitte flott“

„Bitte“ oder „Bitte flott“
Ein Kind kommt zur Mutter und verlangt nach etwas.
Die sagt: Ich habe das Zauberwort mit den zwei „Ts“ noch nicht gehört!
Aber statt dem erwartenden „Bitte“ tönt es: „Aber flott!“
Was vielleicht witzig gemeint ist, entspricht durchaus dem Zeitgeist.
Wer sagt schon gerne „Bitte“?
Das Anspruchsdenken ist hoch, Kinder lernen da schnell von den
Erwachsenen. Und wer wartet heutzutage schon gerne? Schlangen an
der Supermarktkasse oder Staus auf der Autobahn gehören zu den
Horrorzenarien der modernen Welt.
Die evangelische Fastenaktion „Sieben Wochen ohne sofort“ will
dagegen halten. Warten können soll als Tugend eingeübt werden; statt
auf Konsum wird auf Geschwindigkeit verzichtet.
Und wenn Sie diesen Text bis zum Ende lesen, statt nach der Hälfte zum
nächsten Artikel zu huschen, haben Sie bereits für ein „Moment mal“
entschleunigt.
Wenn Sie dafür auch noch dankbar sind, dann hatten Sie einen guten
Start in die Fastenzeit.
Burkard Vogt
Gemeindereferent Aschaffenburg