Bauch anspannen und lächeln!

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Fit & Schön
4. März 2017
Bauch anspannen und lächeln!
Text von unserer Redakteurin Stefanie Sapara
Trendsportart Jumping Fitness ist effektiver als Joggen und dazu gelenkschonender – Ausdauer- und Ganzkörpertraining, das Spaß bringt
W
ie geht es euch?“ Heike
Flinspach fragt es mit
strahlendem Lachen in
die Runde. Ein Lachen bekommt sie auch zurück.
Oder sagen wir: Ein angestrengtes Lächeln.
Denn schon nach der Aufwärmphase im Jumping-Fitness-Kurs läuft bei vielen der
Schweiß. Was sich aufs Erste anhören mag
wie ein bisschen Spaß-Hüpfen auf kleinen
Trampolinen, die zudem noch eine Stange
zum Festhalten zu bieten scheinen, entpuppt
sich beim Ausprobieren als ausgemachtes
Ganzkörpertraining. Bis zu 29 Teilnehmer
kommen zu Heike Flinspachs Montagskurs
ins Bewegungszentrum der TSG Heilbronn
in Sontheim. So viele Trampoline stehen zur
Verfügung. Fast immer ist der Kurs ausgebucht. Und das, obwohl er erst um 20.15 Uhr
beginnt – aus Erfahrung weiß die Trainerin,
dass Kurse zu dieser Uhrzeit kein Selbstläufer sind. Viele kommen lieber direkt im Anschluss an die Arbeit, als sich gegen 20 Uhr zu
Hause nochmal zum Sport aufzuraffen. Bei
Jumping Fitness funktioniert es dennoch.
überlegt sich die erfahrene Trainerin, die
mit Eifer und Herz bei der Sache ist, vorab
eine kleine Choreografie.
Stange als Hilfsgerät
Informationen
Im Bewegungszentrum
der TSG Heilbronn, Hofwiesenstraße 40, 74081
Heilbronn, wird Jumping
Fitness mehrmals pro
Woche angeboten. Teilnehmen kann man zum
Beispiel mit der MiniKurs-Mitgliedschaft, mit
der man sich vier Mal pro
Monat einen Kurs aussuchen kann. Preis pro
Monat 21 Euro.
Gute Körperspannung
Seit knapp zwei Jahren gibt es das Angebot
bei der TSG, „von Anfang an war es der Renner“, erinnert sich Heike Flinspach, die seit
17 Jahren Kurse gibt. „Es ist einfach mal etwas Neues.“ Das lockt Interessenten. Zumal:
„Jumping Fitness ist dreimal so effektiv wie
Joggen und auch viel gelenkschonender. Außerdem werden fast alle Muskeln im Körper
trainiert.“ Das gilt vor allem für den Bauch:
Anspannen heißt das Motto. Wer das nicht
macht, bekommt auf dem Trampolin keine
ordentliche Körperspannung, verliert leichter das Gleichgewicht.
Apropos Gleichgewicht: Das wird
ebenfalls trainiert. Immer wieder verharrt
man kurz in der Waage, streckt ein Bein zur
Seite und versucht mt dem anderen die Balance auf dem wackeligen Untergrund zu
halten. „Und Wechsel!“ Der gelingt nicht immer sofort – aber es wird besser. Konzentration ist gefragt. Und Ausdauer. Die vor allem.
„Das erste Lied ist das Warm-up“, erklärt die
49-Jährige den Aufbau der Stunde. „Danach
steigern wir uns, und spätestens nach dem
dritten Lied geben wir Vollgas.“ Nach 15 Minuten wandert der Blick zum ersten Mal
Richtung Uhr. Schaffe ich das? Der Schweiß
steht auf der Stirn. Trinken hilft – „aber nicht
zu viel“, warnt die Trainerin. Sonst gluckert
es kurz darauf beim Springen im Bauch.
Springen ist dabei übrigens nicht gleichzusetzen mit Hochhüpfen: Die Körpergröße
sollte sich nicht verändern, vielmehr geht es
darum, die Füße bei den einzelnen Schritten
fest in das Trampolin zu stemmen beziehungsweise beim Springen die Knie mög-
Informationen gibt es
beim Bewegungszentrum unter Telefon
07131 507080 und auf
www.tsg-heilbronn.net.
Tag der offenen Tür
Wer anfangs denkt, die Stange am Trampolin
sei zum Abstützen und Ausruhen gedacht,
irrt sich. Auch nicht zum Festhalten: Wer das
probiert, geht mit dem Trampolin auf Reise
durch den Übungsraum. Dennoch hat die
Stange eine Funktion – als Hilfsgerät für weitere Übungen: Die Unterarme werden abgelegt, die Beine machen kleine Kicks nach hinten. Die Truppe hält mit, ist gut konditioniert.
Zwischen 18 und 60 Jahre alt seien die Teilnehmer, erzählt Heike Flinspach. Geeignet
sei das Angebot quasi für jedermann, der
Freude an Bewegung zur Musik hat.
Nach einer Stunde ist es geschafft –
und man selbst zwar auch, aber in einem positiven, zufriedenen Sinn. Ein Cool-DownLied zum Herunterfahren des Kreislaufs
gibt es noch, den Abschluss bildet ein leichtes Stretching. Was hinter einem liegt, ist
Ausdauer- und Ganzkörpertraining in Perfektion. Den Beweis für Letzteres bekommt
man ungefähr am übernächsten Tag, wenn
sich die Muskeln melden. Befragt man die
Teilnehmer zu dem Kurs, ist es vor allem ein
Satz, der fällt: „Er bringt Spaß.“ Und das wiederum hat das Training mit dem Hüpfen auf
Garten-Trampolins gemeinsam: Irgendwie
weckt das Springen unbeschwerte Kindheitserinnerungen, vermittelt ein Gefühl
von Leichtigkeit und Ausgelassenheit. Das
Lächeln steht einem dann fast automatisch
im Gesicht. Zumal man in diesem Fall noch
etwas für seine Gesundheit getan hat.
Am Wochenende 18.
und 19. März findet bei
der TSG in HeilbronnSontheim ein Tag der
offenen Tür statt, am
Samstag, 18. März, mit
kostenlosen 30-minütigen Schnupperkursen,
unter anderem auch zu
Jumping Fitness
(11.20 und 16.40 Uhr).
Trainerin Heike Flinspach bringt ihre Gruppe eine Stunde lang zum Schwitzen.
lichst weit hochzuziehen, ohne dass sich der
Oberkörper ebenfalls nach oben bewegt.
„Bauch anspannen“, ruft die Trainerin der
Truppe, die vorwiegend aus Frauen besteht,
immer wieder zu. „Und lächeln!“
Nach einer halben Stunde schweißtreibender Fitness zu Charthits entlässt die
Trainerin alle aufs Trapez. Heißt: Jeder darf
sich auf das Trampolin setzen. Als Neuling
wittert man eine Verschnaufpause. Zu Unrecht, wie sich herausstellt, denn auf dem
Trampolin lassen sich durch das Federn mit
dem Po sehr gezielte – anstrengende – Kräftigungsübungen für den Bauch machen.
Nach einem Lied geht es zurück in die
Senkrechte. Der Side-to-side-Schritt, bei
dem man mit geschlossenen Füßen mal
langsam, mal schnell auf dem Trampolin
hin- und herspringt, hat es beim nächsten
Song in sich. „Das ist auch der anstrengendste“, gibt Heike Flinspach zu. Rund 15
Schritte gebe es insgesamt, je nach Lied
Der Side-to-side-Schritt gilt als der
anstrengendste. Fotos: Mario Berger
Alles ist möglich
Text Andrea Abrell, dpa
Wenn modisch alles gemischt werden kann, was genau ist dann im Sommer 2017 im Trend?
Bald ist wieder Sommer! Das steht für Sonne,
Wärme und Lebensfreude. Vor allem aber bedeutet das: endlich wieder neue Modetrends.
Was ist in dieser Saison angesagt, worauf sollten modebewusste Frauen nicht verzichten?
Die Sommermode ist vielseitig,
unter anderem ist das Vichy-Karo
sehr beliebt. Foto: Liu Jo/dpa-tmn
� Das Motto „Alles ist möglich“: Das ist
die Überschrift des Modesommers für Frauen 2017. „So melden sich die 80er Jahre mit
Elementen wie Schulterpolstern wieder zurück, aber auch der Stil von Jackie O. aus den
60ern liegt im Trend“, zählt Stilberaterin Maria Hans aus Hamburg auf. Die Schulterpolster, die seinerzeit der Designer Claude Montana berühmt gemacht hat, sind in der Renaissance aber schlichter als im Original.
Personal Shopper Andrea Lakeberg aus Berlin ist überzeugt: „Diese Polster sorgen für
eine tolle Silhouette.“ Passend zu dem 80erJahre-Trend sind auch Bundfaltenhosen wieder da. Apropos Hosen: „Von Bermudas, die
jetzt mit hohen Absätzen kombiniert werden,
über schmal geschnittene Zigarettenhosen
und Modelle, die bereits am Knöchel enden,
ist alles dabei, was man für immer neue
Looks braucht“, zählt Stilberater Andreas
Rose aus Frankfurt/Main auf.
und hat bis heute nichts von seinem mädchenhaften Charme verloren.
� Die Farben der Sonne: „Leuchtende
Töne wie Blau oder Pink sind ebenso angesagt wie zarte Pastelle, etwa Rosa.“ Vor allem
aber die Sonnentöne, also Orange oder ein
kräftiges Gelb, spielen eine Rolle. „Auch Neonfarben feiern ein Comeback“, ergänzt
Hans. Die schrillen Töne sehen zu gebräunter Haut besonders toll aus. „Daneben gibt es
aber auch viele tolle Stücke in klassischem
Schwarz-Weiß-Kontrast, der besonders bei
grafischen Mustern gefragt ist“, sagt Rose.
� Muster-Mix aus Blüten und Streifen:
Zwei Trends heben sich bei den Mustern in
den Frühlings- und Sommerkollektionen besonders hervor, Blüten und Streifen. „Oft
werden diese Dessins auch miteinander
kombiniert“, sagt Rose. „Das ergibt einen
bunten und mutigen Sommerlook.“ Die Blüten sind meist plakativ und farbenfroh, Streifen dagegen gibt es in vielen Varianten. Auch
Karos, die vor einigen Jahren schon den Aufstieg zum Verkaufshit geschafft haben, bleiben erhalten. Dazu gehört vor allem das
Vichy-Karo, das in Pastellen ebenso angeboten wird wie in leuchtenden Tönen. Dieses
Muster wurde in den 1950er Jahren berühmt
� Outdoor-Look für die Stadt: Wem
durchmischte Blumen, Streifen und Karos zu
verspielt sind, der hat Alternativen. Alles, was
an typische Outdoormode erinnert, ist ein
Thema, wie Lakeberg erklärt. Modisch zählen dazu Elemente aus der Safari-Bekleidung, aber auch Stücke mit Anleihen aus der
Sportmode. „Klassische Khaki-Stoffe gehören zu diesem Trend genauso wie Cargo-Hosen, Field-Jackets oder Sportshirts.“
Weitere Trends
Worauf man laut Experten beim Einkauf noch
achten sollte:
- Offener Saum an lässig
wirkenden Hosen;
- Rüschen, vor allem an
Blusen;
- Slogans auf T-Shirts,
angelehnt an die 1980er
Jahre, am besten kombiniert als Kontrast zu
Röcken.
� Fokus auf Schultern und Armen: Auch
in den Details von vielen Kleidungsstücken
verstecken sich Trends. „So rücken Arme
und Schultern vermehrt in den Mittelpunkt,
sei es durch Carmen-Ausschnitte oder Trompetenärmel“, sagt Hans. Natürlich zählen
auch die Schulterpolster dazu.
� Gürtel als wichtigstes Accessoire: „Vor
allem breite Modelle aus weichem Leder sind
jetzt ein modisches Muss“, findet Lakeberg.
„Sie werden zu Blumenkleidern ebenso kombiniert wie zu Rock und Bluse.“