Doppelmord: Polnische Pflegekraft festgenommen Königsdorf/Lkr. Bad Tölz-Wolfratshausen – Lange setzten die eingesetzten Fahnder und Beamten Mosaikstein um Mosaikstein zusammen, jetzt konnten sie zwei Tatverdächtige ermitteln, die für den Doppelmord im Weiler Höfen verantwortilch gemacht werden können. Eine polnische Staatsangehörige wurde bereits festgenommen. Polizeipräsident Robert Kopp und Leitender Oberstaatsanwalt Hajo Tacke bedankten sich auf der heutigen Pressekonferenz bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Soko „Höfen“ für die bislang geleistete Arbeit bei der Aufklärung des Gewaltverbrechens. „Sie alle haben seit bekannt werden des schockierenden und brutalen Verbrechens mit hohem Engagement an der Aufklärung dieser schweren Straftat gearbeitet. Es ist vor allem für das Sicherheitsgefühl der Menschen in der Region wichtig und von hoher Bedeutung, dass zwei mutmaßlich Tatbeteiligte innerhalb so kurzer Zeit ermittelt werden konnten“, sagte Kopp. In der Nacht auf Faschingssonntag, 26.02.16, hat eine Polizeistreife in einem Einfamilienhaus im Königsdorfer Weiler Höfen zwei Leichen und eine schwerverletzte Frau gefunden, die Opfer eines Gewaltverbrechens geworden sind. Eine 76-jährige Frau aus Eschborn und ein 81-jähriger Mann aus Hagen wurden massiv körperlich misshandelt und sind durch stumpfe Gewalt ums Leben gekommen. Die schwer verletzte 76-jährige Hausbesitzerin ist noch nicht vernehmungsfähig. Die Tat dürfte sich in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag, 23.02.17, ereignet haben. Unter Sachleitung der Staatsanwaltschaft München II wurde bei der Kriminalpolizei Weilheim die Sonderkommission „Höfen“ mit bis zu 55 Mitarbeitern eingerichtet. In Zusammenhang mit dem Gewaltverbrechen sind seither rund 180 Hinweisen aus der Bevölkerung eingegangen. Umfangreiches Spurenmaterial wurde am Tatort gesichert und befindet sich zur kriminaltechnischen Untersuchung beim Institut für Rechtsmedizin und beim Bayerischen Landeskriminalamt. Der Durchbruch in den Ermittlungen gelang der Soko „Höfen“ am Beginn dieser Woche. Während der Absuche des Geländes im erweiterten Außenbereich um das Einfamilienhaus fanden die Einsatzkräfte des Schichtzuges München und der Bayerischen Bereitschaftspolizei einen tatrelevanten Gegenstand, aus dem durch das Institut für Rechtsmedizin in München vollständiges DNA-Muster herausgearbeitet wurde. ein Die Überprüfung mit bislang bekannten Spuren, die innerhalb des Einfamilienhauses gesichert werden konnten, ergaben Übereinstimmungen, begründeten. die einen dringenden Tatverdacht Nach dem Abgleich in der bundesweiten DNA-Datenbank geriet ein 43-jähriger polnischen Staatsangehöriger in den Fokus der Ermittler. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft München II war wegen des dringenden Tatverdachts sowohl ein nationaler als auch ein EU-Haftbefehl erlassen worden. Der Aufenthaltsort des dringend Tatverdächtigen ist derzeit nicht bekannt. Es muss derzeit davon ausgegangen werden, dass sich der 43-jährige Tatverdächtige abgesetzt hat und flüchtig ist. Umfangreiche und intensive Fahndungsmaßnahmen wurden in enger Abstimmung mit dem Bayerischen Landeskriminalamt eingeleitet. Die gesuchte Person ist möglicherweise bewaffnet und gefährlich! Zeitgleich zur laufenden Fahndung vernahm die Soko „Höfen“ eine 49-jährige polnische Staatsangehörige in Prenzlau, die im vergangenen Jahr als Pflegekraft im Haushalt der 76-jährigen Hausbesitzerin tätig war. Die 49-Jährige wurde vor Ort festgenommen, zwischenzeitlich nach Bayern überstellt und dem Ermittlungsrichter vorgeführt. Dieser hat einen Haftbefehl wegen Beihilfe zum Mord erlassen. Ungeachtet der erfolgten Festnahme und den eingeleiteten Fahndungsmaßnahmen laufen die Ermittlungen der Soko „Höfen“ unter der Leitung von Kriminaloberrat Markus Deindl weiter. Bislang und zukünftig gewonnene Erkenntnisse aus Vernehmungen und kriminaltechnischen Untersuchungen müssen mit der gebotenen Sorgfalt gerichtsverwertbar aufbereitet werden. Die Staatsanwaltschaft München II wird gemeinsam mit der Soko „Höfen“ den Sachverhalt in den kommenden Tage und Wochen weiter aufhellen und dabei auf alle denkbaren rechtlichen Fragen eingehen.
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