Datum: 05.03.2017 Hauptausgabe Zentralschweiz am Sonntag 6002 Luzern 041/ 429 51 51 www.luzernerzeitung.ch Medienart: Print Medientyp: Tages- und Wochenpresse Auflage: 80'293 Erscheinungsweise: wöchentlich Themen-Nr.: 999.219 Abo-Nr.: 1095889 Seite: 6 Fläche: 62'924 mm² Die FDP sucht ihre Seele Energiewende Kontrovers, emotional und grundsätzlich haben die Freisinnigen gestern die Energiestrategie 2050 diskutiert. Schliesslich beschlossen die FDP-Delegierten mit 175 zu 163 die Ja-Parole zur Abstimmung vom 21. Mai. Roger Braun 1 Von links: Die Nationalräte Peter Schilliger (LU), Jacques Bourgeois (FR), Christian Lüscher (GE), Christian Wasserfallen (BE) und Benoit SchneideriKeystone (Freiburg, 4. März 2017) Bild: Peter Schneider/Keystone Genecand (GE) diskutieren an der Delegiertenversammlung über die Energiestrategie 2050. Die Delegiertenversammlung Subventionen, Vorschriften und rale Partei unschön sei, doch im der FDP zur Energiestrategie Planwirtschaft. Dementspre- Gegenzug würden die Subventio2050 in Freiburg: Es war ein chend oft appellierten die Red- nen für erneuerbare Energien Kampf um und mit den Grund- ner beider Lager an diese Werte, werten der Partei. «Mit dieser um die Delegierten auf ihre Seite zeitlich begrenzt. «Es ist das Vorlage entscheiden Sie, ob wir zu ziehen. Doch was hat ein guter Libewirklich das liberale Original sind oder nicht», redete der Zürcher raler bei der Energiestrategie Nationalrat Hans-Peter Port- 2050 nun zu stimmen? Mit dem mann den Delegierten ins Gewis- Gesetz sollen die Energieeffizienz sen. «Haben Sie Mut, Nein zu sa- erhöht und erneuerbare Energien gen!» Die Waadtländer Regie- gefördert werden, damit die rungsrätin Jacqueline de Quattro widersprach. «Mut ist nicht, ein- Schweiz auf Atomstrom verzichfach nichts zu tun», sagte sie. «Es ten kann. Der Netzzuschlag auf ist der visionäre Geist, der die der Stromrechnung soll dazu von 1,5 auf 2,3 Rappen erhöht werden. DNA der FDP ausmacht.» Wer die ideologischen Pro Haushalt kostet das jährlich Grundsätze der Partei nicht rund 40 Franken mehr. kannte, der wusste es spätestens erste Mal, dass wir es schaffen, eine Subvention abzuschaffen», warb der Luzerner Nationalrat Peter Schilliger für ein Ja. «Sagen wir hingegen Nein, gilt das alte Energiegesetz, und die Subven- tionen laufen unbefristet weiter.» Der Berner Nationalrat Christian Wasserfallen konterte: «Wenn Sie die Wirtschaftszwei- ge mit jährlich 1,3 Milliarden Franken erst mal abhängig ge- macht haben, wird es sehr schwierig, wieder davon abzukommen - zu süss ist das Gift der «Mein freisinniges Subventionen.» Herz blutet» Streit entzündete sich auch der Markt, die Freiheit und die Innovation; pfui dagegen Die Befürworter räumten ein, um die Förderung der erneuerbaseit gestern: Hui sind für die FDP dass die Erhöhung für eine libe- Medienbeobachtung Medienanalyse Informationsmanagement Sprachdienstleistungen ARGUS der Presse AG Rüdigerstrasse 15, Postfach, 8027 Zürich Tel. 044 388 82 00, Fax 044 388 82 01 www.argus.ch Argus Ref.: 64491415 Ausschnitt Seite: 1/2 Datum: 05.03.2017 Hauptausgabe Zentralschweiz am Sonntag 6002 Luzern 041/ 429 51 51 www.luzernerzeitung.ch Medienart: Print Medientyp: Tages- und Wochenpresse Auflage: 80'293 Erscheinungsweise: wöchentlich Themen-Nr.: 999.219 Abo-Nr.: 1095889 Seite: 6 Fläche: 62'924 mm² ren Energien. «Unsere Partei erhalten. Ein Delegierter stieg in ideologischen Schützengräben steht für Innovation und Fort- auf seinen Stuhl, um auf sich auf- zu verharren.» Nach eineinhalb schritt», sagte der Luzerner Stän- merksam zu machen. Vor allem derat Damian Müller. «Verab- die Gegner fuhren hartes ideoloschieden wir uns von der Stein- gisches Geschütz auf. Der Wallizeit, und machen wir die Schweiz ser Nationalrat Philippe Nanterzum Innovationspark!» Wasser- mod redete sich in Rage. «Jeder Stunden Debatte wurde schliesslich abgestimmt. Mit 175 zu 163 Stimmen stellte sich die FDP hinter die Energiestrategie 2020. fallen liess das unbeeindruckt: Subventionsfranken ist ein wei«Wir dürfen Innovation nicht mit terer Sargnagel für die WasserSubventionen verwechseln. Wir kraft», rief er in den Saal. Eine sind die Partei des Marktes, nicht Grossrätin klagte: «Wenn ich der Subventionen.» dieses Gesetz sehe, blutet mein Bei jedem Votum wurde der freisinniges Herz.» Auf der Applaus stärker - nicht, weil die Gegenseite rief der Zürcher Stän- schen Fronten geklärt. Die SVP, welche das Referendum ergriffen Voten stetig besser wurden, son- derat Ruedi Noser zu mehr Pragdern weil jeder wusste: Es würde matismus auf. Vieles, was die knapp werden. Eine Wortmel- Gegner vorbrächten, habe nichts dung folgte auf die andere. Zeit- mit dem vorliegenden Gesetz zu weise bemühten sich 20 Leute tun, sagte er. «Wir müssen konaus dem Publikum, das Wort zu krete Lösungen suchen, anstatt miesuisse wird die Parole am Medienbeobachtung Medienanalyse Informationsmanagement Sprachdienstleistungen Damit sind die parteipolitihatte, kämpft als einzige Partei gegen das Gesetz. Gegen sich hat sie weiter den Gewerbeverband sowie die Umweltverbände. Der Wirtschaftsdachverband Econo13. März fassen, sich in der Kampagne aber so oder so zurückhalten. Es wird bei der Volksabstimmung am 21. Mai also sein wie so oft: die SVP gegen den Rest. ARGUS der Presse AG Rüdigerstrasse 15, Postfach, 8027 Zürich Tel. 044 388 82 00, Fax 044 388 82 01 www.argus.ch Argus Ref.: 64491415 Ausschnitt Seite: 2/2
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