Test + Technik Citroën Jumpy T S E T I F PRO or ter Jan Burgdorf/VerkehrsRundschau ransp 2 , 8 -t -T Der Jumpy ist weitgehend mit dem Peugeot Expert und dem Toyota Proace baugleich Kleiner ist das neue Groß Die neue Generation des Citroën Jumpy zeichnet sich vor allem durch kompakte Abmessungen aus. Ob sich diese Bauweise im Transportalltag nachteilig und auf den Verbrauch positiv auswirkt, klärt der Profi-Test. P latz wird in den urbanen Metropolen zunehmend zur Mangelware. Vor allem die Städte Südeuropas versinken mehr und mehr im Verkehrschaos. Kompakte Bauweise und Wendigkeit können hier über durchkommen oder nicht durchkommen entscheiden. Traditionell in diesen Metropolen zu Hause ist der im letzten Jahr neu vorgestellte Citroën Jumpy. Weshalb die Franzosen Alle Tests und Fahrberichte für Abonnenten www.verkehrsrundschau.de/testdatenbank 38 09/2017 VerkehrsRUNDSCHAU dem gängigen Trend, Transportermodelle stetig wachsen zu lassen, ein Ende setzten. 4,95 Meter misst der Testwagen in der Eine Klassenneuheit ist das Head-Up-Display Länge und ist damit fünf Zentimeter kürzer als beispielsweise der Klassenprimus VW T6. Und es handelt sich hier bereits um die mittlere Karosserie-Varinate, „M“ genannt. Noch mal 35 Zentimeter kürzer wäre die „XS“-Version. Auch in Breite (mit Spiegeln) und Höhe verordnete Citroën eine Schrumpfkur und unterbietet den Volkswagen jeweils um neun Zentimeter. Möglich macht´s die neue EMP2-Plattform, die auch einen kürzeren Frontüberhang erlaubt. So konnte der Fahrerplatz ein paar Zentimeter nach vorne rücken, der dadurch gewonnene Platz kommt in vollem Umfang dem Laderaum zugute. Testwagen mit niedrigem Leergewicht Auch gewichtsseitig bringt die neue Plattform dank festerer, leichterer Stähle Vorteile: Lediglich 1,9 Tonnen wog der voll ausgestattete Testwagen. Ergibt 820 Kilo Nutzlast, für einen 2,7-Tonner ein respektabler Wert. Beim Frachtabteil offenbart sich aber der Nachteil des Konzeptes, denn das bietet weniger Platz als bei den Konkurrenten. In Zahlen kann der Jumpy 5,3 Kubik einladen, VW, Mercedes, Ford & Co. reichen dagegen an die Sechs-Kubik-Grenze heran. Weniger für den KEP-Einsatz taugt das optionale Moduwork-Paket, durch das man mittels Durchladeklappe in der Trennwand und hochklappbaren Beifahrersitzes zusätzlichen Platz für Langgut schaffen kann. Da greifen Transporteure besser gleich zur 6,1 Kubik fassenden XL-Version, die aber 630 Euro teurer kommt und den Jumpy außen auf 5,30 Meter verlängert. Auch im Bereich vor der serienmäßigen Trennwand geht es eher beengt zu, hier Citroën Jumpy Test + Technik T E C H N I S C H E D AT E N Motor Mehr Ladelänge durch das „Moduwork“-Paket, ergonomischer, aber eng geschnittener Innenraum rächt sich die geringere Außenbreite des Jumpy. Was durch die wuchtige Schaltkonsole noch verstärkt wird, mit der das rechte Fahrerknie zwangsläufig kollidiert. Eine bequeme Sitzposition einzunehmen gelingt dank ausreichendem Sitzverstellbereich und dem in Höhe und Weite einstellbaren Lenkrad dennoch problemlos. In der Stadt agil und wendig Auf der Straße und vor allem im großstädtischen Verkehrschaos spielt der Citroën dann die Vorteile seiner Kompaktbauweise aus. Kein anderer Van gibt sich derzeit Pkw-artiger als der Jumpy (und seine nahezu baugleichen Brüder Peugeot Expert und Toyota Proace). Der Franzose ist auffallend wendig und lässt sich in Parklücken oder durch Engstellen zwängen, vor denen viele andere Vans kapitulieren müssten. Nur bedingt hilfreich sind dabei aber die kleinen Außenspiegel, die ohne Weitwinkelfeld auskommen müssen. Über Land und auf der Autobahn gefällt vor allem das ausgewogene Jumpy-Fahrwerk, das sich beladen wie unbeladen agil, aber dennoch komfortabel gibt. Gut dazu passt der franko-typisch kultivierte und elastische 2,0-l-HDI-Diesel, der auch niedrigste Drehzahlen von 1000/min nicht scheut. Wobei seine 150 PS und 370 Newtonmeter Drehmoment fast schon verschwenderisch erscheinen. Wir empfehlen daher den ähnlich kultivierten, kleineren Selbstzünder mit 115 PS, der in der Anschaffung mindestens 1950 Euro spart. Und dabei ähnlich knausrig mit dem Diesel umgehen dürfte: 7,0 l/100 km sind auf der gemischten VR-Normstrecke ein sehr guter Wert. Hinzu kamen 0,34 l/100 km AdBlue für die Euro-6-konforme Schadstoffreinigung. Auch hier macht sich der Verzicht auf Länge, Breite, Höhe und ᆙᆚᆚ Gewicht positiv bemerkbar. Jan Burgdorf Vierzyl.-Reihen-Dieselmotor, Common-Rail, Turbo, vier Vent. pro Zyl. Euro 6 (SCR, AGR, DPF), Hubraum: 1997 cm3, Leistung: 150 PS (110 kW) bei 4000/min, max. Drehmoment: 370 kW bei 2000/min, Serviceintervall: 40.000 km Kraftübertragung Sechsgang-Schaltgetriebe, Frontantrieb Fahrwerk & Bremsen vorn: Einzelradaufhängung mit McPhersonFederbeinen, Dreiecks-Querlenker, Stabi, hinten: Einzelradaufhängung an Schräglenkern, Schraubenfedern, Scheibenbremsen vorn und hinten, ABS, ESP, ASR, BA und Hillholder Serie, Bereifung Testwagen: 205/65 R 16 C Maße & Gewichte LxBxH: 4956x2204x1895 mm, Radstand: 3275 mm, LxBxH (Laderaum): 2512x1628x1397 mm, Breite z. Radk.: 1258 mm, Ladevolumen: 5,3 m3, BxH Schiebetür: 935 x 1241 mm, Ladekante: 550 mm, Wendekreis: 12,9 m, zul. GG: 2730 kg, Leergew. (Testwg.): 1910 kg, Nutzlast: 820 kg, Testgew. (700 kg Ballast): 2610 kg, Anhängelast gebr.: 2500 kg, Tanks (Diesel/AdBlue):70 l/22,5 l Messwerte Beschleunigung (0-60/-80/-100 km/h: 5,3/9,4/ 13,4 s, Elastizität: 60-80 km/h (5. Gang) u. 80-100 km/h (6. Gang): 10,0 s. Verbrauch Testrunde: Diesel: 7,0 l/100 km; AdBlue: 0,34 l/100 km Preise & Ausstattungen (€ netto) Citroën Jumpy L2-Kawa 110 kW: ab 28.100,Serie: Fahrer- und Beifahrer-Airbag, BeifahrerDoppelsitzbank, elektr. und beheizb. Außenspiegel, elektr. Fensterheber, Tempomat, ZV mit Funk, Trennwand, Bordcomputer Service & Garantien 24 Monate Mängelbeseitigung ohne kmBegrenzung, 5 Jahre Durchrostung, 2 J. Lack Urteil Dürr anmutende Ösen, kleine Spiegel ohne Weitwinkel, optional öffnet die Schiebetür per Fußsensor kompakte Abmessungen niedriges Leergewicht + niedriger Verbrauch + komfortables Fahrwerk + elastischer Motor – eher kleiner Laderaum – eng geschnittener Innenraum – Außenspiegel für Kastenwagen zu klein + + Vorstehende Trennwand: Die vollen 2,51 Meter Ladelänge bietet der Jumpy nur am Boden Die VR gleicht das bei den Tests anfallende CO2 durch Klimazertifikate von ClimatePartner aus. VerkehrsRUNDSCHAU 09/2017 39
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