Boxdorfer Werkstatt Kundenmagazin 2017

Der besondere Arbeitsplatz
für Menschen mit Behinderung
Das Magazin der Boxdorfer Werkstatt Ausgabe März 2017
Mitten im Ort
BoXX Shop eröffnet in Boxdorf
Mitten im Leben
Boxdorfer Werkstatt beim Kärwa-Umzug
Mitten im Beruf
25. Vermittlung durch „arbeit plus“
Editorial
Fenster mit Blick nach Drinnen und nach Draußen
Vier Schaufenster in der
wachsen, eigene Wünsche zu entwickeln und auszu-
Herboldshofer Straße in
probieren ist Idee und Ziel des Projektes BoXX Shop.
Boxdorf haben eine neue
Ebenso wie die Öffnung unserer Einrichtungen nach
Aufschrift erhalten: der
außen. In der Kinderkrippe und dem Kindergarten des
BoXX Shop der Tagesför-
Vereins für Menschen mit Körperbehinderung – beides
derstätte und Boxdorfer
integrativ – erfahren Kinder mit und ohne Behinderung
Werkstatt ist eingezogen,
spielerisch und barrierefrei, dass sie voneinander lernen
die Fenster gewähren in-
können und gegenseitige Hilfe alltäglich ist.
teressante Ein- und Ausblicke für Begegnungen.
Wie spannend das sein kann und was es dabei noch alles
Interessierte sind eingeladen, einen Blick nach innen zu
Am besten geht das natürlich bei einem Besuch
werfen, wo Teilnehmer und Assistenzpersonal gemein-
im BoXX Shop – wir eröffnen am 05. Mai
sam Schmuck herstellen. Wer neugierig geworden ist,
und freuen uns auf Ihren Besuch!
zu entdecken gibt, lesen Sie in diesem Magazin.
kann sich im Laden die einzelnen Herstellungsschritte
erklären lassen, die weiteren Artikel aus der Boxdorfer
Designlinie begutachten, probieren und natürlich kaufen.
Die Teilnehmer der Förderstätte können einen völlig
neuen Blick nach draußen entwickeln – und Erfahrungen
sammeln, die im geschützten Bereich der Einrichtung
auf dem weitläufigen Gelände am Spund so nicht möglich sind. Sie können erklären, wie sie den Schmuck aus
dem BoXX Art Sortiment herstellen, beraten und in die
Aufgabe des Verkaufspersonals hineinwachsen.
Menschen mit Behinderung und Einschränkungen, aber
auch mit ganz besonderen Fähigkeiten die Möglich-
BoXX Shop – 100% Spezialmischung „Gute Tat &
keit zu geben, neue Erfahrungen zu machen, daran zu
Genuss”, mehr auf Seite 4/5. und auf boxxshop.de
Herzlichst, Ihr
Jürgen Emisch
Geschäftsführer der BZB gemeinnützigen GmbH
Vorstand des Vereins für Menschen
mit Körperbehinderung Nürnberg e.V.
Impressum
Das Magazin der Boxdorfer Werkstatt
ViSdP: Jürgen Emisch
Herausgeber: Boxdorfer Werkstatt
Redaktion: Jürgen Emisch, Thomas Wedel
BZB Behinderten-Zentrum-Boxdorf gemeinnützige GmbH,
Design: ATELIER VAN RIESEN
Am Spund 4, 90427 Nürnberg, T: 0911·9 30 99-0
Text: Richard Wolny
[email protected], boxdorfer-werkstatt.de
Druck: FLIERL DRUCK KG, Auflage 2500
2 Der besondere Arbeitsplatz – Boxdorfer Werkstatt 2017
Auf geht’s! Bei der bunten Truppe ist Gaudi beim Kirchweihumzug garantiert.
Die Boxdorfer in Boxdorf: Kennenlernen durch Begegnung
Kennenlernen heißt aufeinander zugehen. Mit
traditionellen „Kärwa“-Umzug. 2016 bot der Zug Kett-
Aktionen im sozialen Umfeld der Boxdorfer Werk-
cars, Handbikes, Dreirädern, Dreiradtandems und Elek-
statt leistet die Einrichtung einen Beitrag zur An-
trorollern. In diesem Jahr werden zum vierten Mal Men-
näherung. Die Teilnahme am Umzug der „Kärwa“ schen mit Behinderung die Veranstaltung noch bunter
ist ein publikumswirksamer Auftritt. Im Hinter-
und vielfältiger machen – und hoffentlich wieder groß-
grund geschieht jedoch mehr.
em Applaus der Boxdorfer ernten.
Inklusion ist eine Forderung an die Gesellschaft, die
gelebt werden muss. Immerhin ist Boxdorf Heimat von
107 Menschen mit Behinderung, das sind 4,12% der Bewohner im Stadtteil. Das Bewusstsein über Teilhabe am
gesellschaftlichen Leben, dazu gehört auch Barrierefreiheit, ist noch nicht ausreichend geschärft.
Abhilfe sollten Netzwerktreffen mit Organisationen vor
Ort schaffen, darunter die beiden Kirchengemeinden,
Sportvereine und Parteien. Der erste „Runde Tisch“ dazu fand im März 2016 mit 25 Teilnehmern statt. Dabei
wurden die Anliegen nach Wichtigkeit geordnet. Im
Mobilität ist Voraussetzung für Teilhabe am öffentlichen
Lauf der folgenden vier Treffen wurde klar, dass der
Leben. Viel Aufmerksamkeit beim Kirchweihumzug.
Wunsch nach einem barrierefreien Anlaufpunkt, den es
bisher nicht gibt, für gemeinsame Aktivitäten oberste
Priorität hat.
Ungeklärt ist die Finanzierung für ein barrierefreies
Gebäude. Ohne geeignete Lokalität ist es auch für die
Boxdorfer mit Behinderung grundsätzlich schwierig, an
Veranstaltungen teilzunehmen, was den Austausch mit
der Wohnbevölkerung begrenzt. Doch die Boxdorfer
Werkstatt erkundet weiterhin aussichtsreiche Finanzierungsmöglichkeiten und Standorte für einen Treffpunkt
für alle Boxdorfer, mit und ohne Behinderung.
Auch dieses Jahr beteiligt sich die Einrichtung am
Beim Kettcar werden so manche Zuschauer neidisch.
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Teilnehmer und Mitarbeiter der Förderstätte freuen sich auf die neuen Eindrücke im frisch renovierten BoXX Shop.
Mittendrin angekommen: Der BoXX Shop in Boxdorf
Wer Schönes zeigen kann, sollte nichts verbergen.
Zur Präsentation einer eigenen Produkt- und Designlinie eröffnet ein Team aus der Förder-
stätte als Pilotprojekt ein Ladengeschäft in Boxdorf. Das attraktive Sortiment des BoXX Shops entstand aus der Kooperation von Werkstatt
und Förderstätte.
Klar und doch emotional sind die Räume im Herzen von
Boxdorf. Das Zuhause des jüngsten Projekts der Boxdorfer war eine Apotheke, die nach Prinzipien des uni-
Die Schmuckfertigung ist Teil der Förderung im Shop.
versellen Designs umgebaut wurde. Eine bereits vorhandene Rampe ermöglicht auch Rollstuhlfahrern und
Noch vor der Eröffnung im Ort steht der BoXX Shop
Eltern mit Kinderwagen einen einfachen Zutritt. Eröffnet
schon online zur Verfügung. Dort finden Privat- und
wird treffend am 5. Mai, dem Protest-Tag zur Gleich-
Geschäftskunden passende Geschenk BoXXen. Der In-
stellung von Menschen mit Behinderung.
halt besteht aus der Genuss BoXX mit Kaffee aus einer
Was Kunden und Freunde der Einrichtung vorfinden, sind
regionalen Rösterei, Kakaomandeln und Fruchtgum-
originelle Geschenkideen in naturbraunen Kartons im
mis aus hochwertigen Rohstoffen ohne künstliche Farb-
Design der Boxdorfer Geschenk BoXX. Doch der Shop
stoffe. Den von der Förderstätte selbst entworfenen und
bietet mehr. Er ist Treffpunkt für Stadtteilbewohner mit
gestalteten Schmuck gibt es dort als BoXX Art.
und ohne Behinderung. Und er ist Gruppenraum für vier
Teilnehmer aus verschiedenen Gruppen der Förderstätte und ihre Assistenten. Das Shop-Team erprobt seit Januar 2017 den Alltag im Laden. Auch für die Mitarbeiter
der Einrichtung ist die Situation ungewohnt. Sie haben sogar einen Kurs in Kundenorientierung absolviert.
Denn der Laden soll seinen Zweck erfüllen: Verkauf von
Spezereien und selbstgestalteten Schmuckartikeln
sowie Tassen. Produkte die sowohl aus der Werkstatt
als auch aus der Förderstätte stammen und den einmaligen Charme des Unikats besitzen. Auch eine Zusammenarbeit mit anderen Werkstätten ist angedacht.
Der Raum wird zudem zur Schmuckfertigung genutzt,
damit die Kunden sehen, wie die ausgefallenen Kreationen aus Upcyclingmaterial entstehen.
Hier wird Suchen mit Finden belohnt:
Wer hochwertigen Kaffee sucht, kann den direkt vor
www.boxxshop.de oder im BoXX Shop, Herbolds-
Ort frisch zubereitet verkosten und kaufen.
hofer Str. 2a, 90427 Nürnberg.
4 Der besondere Arbeitsplatz – Boxdorfer Werkstatt 2016
Kombinieren Sie! Bei Leckereien wie Kaffee und der Schmuckkollektion hat der Kunde die Freiheit der Wahl. Was er erhält ist immer besonders.
Ein Design, viele Hände – das Konzept der BoXX Shops
Als Mensch mit Behinderung eigene Ideen umsetzen im Rahmen der persönlichen Fähigkeiten und
des kreativen Potenzials: Am Konzept der BoXX
mit den Varianten Genuss, Geschenk und Art wirken Boxdorfer Werkstatt und Förderstätte synergetisch zusammen.
Was nicht geht, wird möglich gemacht, wer mag macht
dabei mit. Das Konzept der Boxdorfer BoXX eröffnet
Förder- und Beschäftigungspotenziale für Mitarbeiter
sowie Teilnehmer und bietet einen Mehrwert, der auf
dem Markt Nachfrage schafft.
Sei es die Genuss BoXX in der Geschenk BoXX oder die
BoXX Art, das Konfektionieren für die Kunden gehört
zu den klassischen Dienstleistungen der Werkstatt. Was
dabei zur BoXX zusammenkommt, wurde entweder sorgfältig ausgewählt oder im Haus geschaffen. Alles unter
dem Siegel der sozialen Nachhaltigkeit und fairen
Auch im Shop steht jedem Teilnehmer ein Assistent
Produktion. Das Besondere daran ist die Individualität
zur Seite.
der eigenen Linie. Denn sowohl der Schmuck aus Upcycling-Material als auch die bemalten Tassen entstehen in
eignen sich als Versandartikel für den Onlinehandel.
einem Prozess der Förderung durch fähigkeitsgerechtes
Damit haben die Boxdorfer neben dem stationären Han-
Gestalten. Das Ergebnis sind Unikate, die ihre Liebhaber
del auch einen zeitgemäßen Absatzweg eingeschlagen.
bald im BoXX Shop in Boxdorf finden werden. Die kon-
Das erlaubt den Ausbau des Sortiments zur kunden-
fektionierte Genuss und Geschenk BoXX wiederum
genauen Leistung für Privat- und Geschäftskunden.
Upcycling: Jedes Teil ein Unikat, bei dessen Gestaltung jeder nach seinen Fähigkeiten beteiligt war. Oft mit eigens produzierten Vorrichtungen.
Die aktuelle Schulungsgruppe bei „arbeit plus“ sucht demnächst Praktikumsstellen.
Mit „arbeit plus“ zum eigenen Arbeitsplatz auf Augenhöhe
Die 25. Vermittlung aus Boxdorf: Von der Werk-
agentur für Arbeit ein höhenverstellbarer Schreibtisch
statt zu einem Busunternehmen mit fähigkeits-
und Rollstuhl angeschafft werden. Damit ist Philip Loss
gerechtem Arbeitsplatz. Philip Loos hat eine Voll-
mit seinen Kollegen immer auf Augenhöhe, auch in den
zeitstelle am ersten Arbeitsmarkt und einen
Pausen im Sozialraum. Und es wird noch besser. Der
höhenverstellbaren Rollstuhl.
nächste Schritt für noch mehr Barrierefreiheit ist der
Umbau der Türen im Firmengebäude, die sich dann auto-
Die Boxdorfer Werkstatt und das Team von „arbeit
matisch öffnen lassen werden. Ein Komfort, der für
plus“ feiern mit der 25. Vermittlung, die auf ihr Konto
Philip Loos an seinem alten Arbeitsplatz selbstverständ-
geht, ein kleines Jubiläum. Dieses Mal kann sich Philip
lich war. Und eine Maßnahme, die ihn noch stärker in
Loos darüber freuen, der neben einem neuen Job neue
das Schmetterling-Team inkludiert.
Berufskleidung und ein neues Hilfsmittel hat.
Das Busunternehmen Schmetterling-Reisen beschäftigt
ihn in der Verkehrslogistik, wo rund 100 Busse für den
Linienverkehr und für Vermietungen organisiert werden.
Als Qualifikation brachte Philip Loos seine Tätigkeit beim
Scannen in der Boxdorfer Werkstatt mit. Denn die digitale Erfassung der Eingangspost gehört zu seinem neuen Aufgabenfeld, ebenso wie das nachgelagerte Vorsortieren und Zuordnen der Rechnungen im System des
Unternehmens. Dazu kommt ganz viel Kundenkontakt,
wenn es darum geht, am Telefon zu Fundsachen Auskunft zu geben oder sich Beschwerden von Kunden an-
Im Einsatz: Philip Loos im „Schmetterlingshemd“ mit
zuhören. Aber auch die Bearbeitung von Voranfragen
seinem höhenverstellbaren Rollstuhl.
für Vermietungen übernimmt Philip Loos, bevor er diese an die Disposition weiterleitet.
Erwähnenswert auch: Dass der tägliche Fahrdienst für
Ein wahrer Glücksfall für den Ex-Boxdorfer war, dass
Philip Loos ins fränkische Obertrubach von seinem neu-
Schmetterling-Reisen das gesamte Firmengebäude bar-
en Arbeitgeber erledigt wird, liegt ganz einfach an dem
rierefrei geplant hatte. Allerdings blieb zu Beginn ein
günstigsten Preis, den das Unternehmen in der Aus-
Wermutstropfen. Im ganzen Haus wird an Stehschreib-
schreibung vorlegen konnte. Somit könnte man sagen,
tischen gearbeitet, ein denkbar ungünstiges „Höhen-
er wird von einem firmeneigenen „Dienstwagen“ beför-
verhältnis“ für einen Rollstuhlfahrer. Doch in seinem
dert. Auch darüber freuten sich beide Seiten: der „Neue“
speziellen Fall konnten mit Unterstützung der Bundes-
und sein mobiler Arbeitgeber.
6 Der besondere Arbeitsplatz – Boxdorfer Werkstatt 2017
Berufsbildungsbereich bietet kreatives Gestalten
Eine Spende von 1000 weißen Tassen dient den
Teilnehmern des Berufsbildungsbereichs zur Förderung ihrer Kreativität. Dafür wurden spezielle
Vorrichtungen für das Malen nach eigenen Ideen
und Fähigkeiten entwickelt.
Eine Spende von 1000 reinweißen Kaffeetassen eröffnete neue Perspektiven. Damit konnte der Berufsbildungsbereich das Tassen-Bemalen in das Bildungsangebot aufnehmen. Das ist nur dann möglich, wenn das
runde Objekt Tasse gehalten oder fixiert werden kann.
Dieser Aufgabe widmeten sich das Team des Berufsbildungsbereichs Jana Lichtenberger und Benjamin
Knorpp. Der Weg zur optimierten Vorrichtung begann
mit einem Pappkarton, der sich allerdings als zu instabil
erwies, besonders bei Menschen mit starken Einschränkungen. Auch die Idee, mit Stempeln zu gestalten, wurde aufgrund der begrenzten Entfaltungsmöglichkeiten
verworfen. Inzwischen wird an einer schweren Holzkonstruktion gemalt, mit Ablage für Stifte und Armstütze,
die vom hauseigenen, spezialisierten Vorrichtungsbau
Gestaltet wird mit Porzellanstiften, die liegend gela-
gefertigt wurde.
gert werden müssen. Dafür gibt es eine Ablage.
Handschuhe verhindern Fingerabdrücke auf dem Material.
Beim Malen können die Hände abgestützt werden.
So können aufgetragene Muster nachgemalt werden,
Ein übergreifender Aspekt: Die Tassen sind Teil der indi-
ebenso ist freies Arbeiten möglich. Dabei haben sich
viduellen Designlinie rund um die Geschenk BoXX, die
Punktmuster aufgrund der vielfältigen und doch ein-
gerade mit dem Laden in Boxdorf eine Öffnung ins sozi-
fachen Umsetzung als beliebtestes Verfahren durch-
ale Umfeld erfährt. Dort wird Kreativität auf Basis des
gesetzt. Der pädagogische Ansatz der Einzelförderung
Machbaren für Menschen mit Behinderung im Kunden-
verfolgt neben der „Auszeit“ die Stärkung des Selbstbe-
kontakt weiterentwickelt. Denn das Projekt ist noch
wusstseins mit den positiven Nebeneffekten einer Ver-
nicht abgeschlossen. Wer das Bemalen selbst auspro-
besserung der Körperwahrnehmung, Bewegung und
bieren möchte, ist herzlich auf der Werkstätten:Messe
Konzentration. Und natürlich jeder Menge Spaß.
2017 eingeladen, seine Ideen auf die Tasse zu bringen.
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R outine, Erfahrung und optimierte Prozesse im gesamten Werkstatt-Team garantieren die hohe Kundenzufriedenheit.
Win-Win-Situation im Büro
Seit Mitte 2015 ist die Auto Zentrum NürnbergFeser GmbH Kunde der Boxdorfer Werkstatt. Während die Boxdorfer auf ihre langjährige Erfahrung
mit dem Bürobedarf-Shop zurückgreifen, freut
sich die Belegschaft des Autohauses über einen
komfortablen Rundum-Service.
Nachdem die Zusammenarbeit von Anfang an reibungslos verlief, schlossen sich zwei weitere Häuser an. Nun
erleben die Beschäftigten dreier Feser-Niederlassungen,
wie einfach Beschaffungsprozesse sein können. Jeder
Ohne Kontrolle verlässt kein Paket die Werkstatt.
kann seinen Bürobedarf bequem online bestellen und
direkt an den Arbeitsplatz liefern lassen.
Mittels individueller Anpassungen wurden die Abläufe
kundengerecht automatisiert. Es gibt Besteller, die nach
„Die Freude der Mitar-
Bedarf ordern, und es sind Verantwortliche hinterlegt,
beiter an ihrer Tätigkeit
die die Bestellung freigeben und dabei gleich die betrof-
macht sich auch daran
fene Kostenstelle sehen – schnell und sicher.
bemerkbar, wie sorgfäl-
Doch die Boxdorfer wären nicht die Boxdorfer, käme
tig alles verpackt ist und
nicht die zwischenmenschliche Komponente ins Spiel.
wie gewissenhaft die Auf-
So fährt ein Beschäftigter der Werkstatt mit zu den
träge ausgeführt werden.
Häusern in Nürnberg und liefert die Artikel direkt zum
Das freut uns sehr.“
Schreibtisch, mit Win-Win-Ergebnis: soziale Nachhaltigkeit wird zur persönlichen Kundenbeziehung.
Projektverantwortliche Tina Buch, Buchhaltung,
Auto-Zentrum Nürnberg-Feser GmbH.
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Und am Ende kann sich die Feser-Graf-Gruppe bei der
Ausgleichsabgabe über Einsparungen freuen.
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Der besondere Arbeitsplatz – Boxdorfer Werkstatt 2017
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Werkstätten:Messe
Halle 12, Stand 329
29. März bis 1. April 2017
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Besondere Geschenkideen
im neuen BoXX Shop!
fer Werk
Verschrauben der Snare-Anschläge der Cajón mit einer Hand.
Musik und Spiele in der Werkstatt
Spielen unter zwei ganz unterschiedlichen Aspek-
Bestellung einzeln oder in Auflagen an Händler nach
ten – die Werkstatt montiert Instrumente und kon-
Kontrolle auf Vollständigkeit und Menge. Und das zur
fektioniert Brettspiele. Dabei zeigen die Beschäf-
vollen Zufriedenheit des Kunden.
tigten die gewohnte Flexibilität und Sorgfalt.
Sein Schlaginstrument Cajón fertigt der fränkische Musikverlag Hage mit Unterstützung der Boxdorfer. Dafür
montieren die Beschäftigten das Gehäuse schrittweise.
Und das ist mehr, als bloßes Zusammenfügen. Denn am
Anfang steht die Selektion der Einzelteile nach Holzmaserung. Hier haben die damit Betrauten eine erstaunliche Perfektion entwickelt, wie der Kunde bescheinigt.
Dann werden die acht Bestandteile mit einer eigens
gebauten Vorrichtung zusammengesteckt, ausgerichtet
Bündig klopfen und Aufbringen des Prüfstempels.
und behutsam bündig geklopft. Eine Arbeit, die so auch
mit einer Hand möglich ist. Das Verschrauben und Einsetzen der Snare-Anschläge erfolgt ebenfalls mit einer
Vorrichtung. Nach dem Kantenbrechen wird der Deckel
eingesetzt und die Füße verschraubt. In einer Sicherheitsverpackung geht die Cajón dann zur Endmontage
zum Kunden.
Das Trendspiel Brändi Dog besteht aus Teilen, deren
Konfektionierung große Sorgfalt erfordert. Zunächst
falzen die Beschäftigten den Karton und dann mittels
einer Vorrichtung die komplexe Einlage. Dann kommen
die Spieleteile, darunter ein Murmelset, das farblich und
Brechen der Kanten des Rückteils der Cajón.
zahlenmäßig exakt passen muss. Versandt wird nach
Falzen der Kartoneinlage mit Vorrichtung und Befüllen mit Spieleteilen.
30 Jahre „Mensch Mobil“
Ausfahrten für Biker mit und ohne Behinderung.
Landschaft. Dabei können Rollstuhlfahrer problemlos
Was vor 30 Jahren mit alten DDR-Maschinen an-
aufs Motorrad oder in den Beiwagen umsteigen. Ein
fing, ist inzwischen Kult – und Attraktion bei je-
Bus begleitet den Tross, damit jeder nach seinen Fähig-
dem Fest der Boxdorfer. Wer mitfahren möchte,
keiten teilnehmen und jederzeit auch wieder absteigen
bekommt dazu am 14. Mai Gelegenheit. Da wird
kann. Inzwischen haben sich private Motorradfreunde
das Jubiläum mit röhrenden Motoren gefeiert.
der Bewegung angeschlossen, so dass die Gruppe im
Schnitt aus sieben bis zehn Maschinen besteht. Bei
Die MZ ist ein Kultmotorrad aus DDR-Zeiten, ebenso
dem Spaßfaktor sind natürlich Neuzugänge gerne gese-
sind die Ausfahrten mit MZ-Gespannen seit 30 Jahren
hen. Die fünf eigenen Gespanne der Boxdorfer suchen
Kult bei „Mensch Mobil“. Angeregt vom ehemaligen
noch begeisterte Mitfahrer. Die Jubiläumsfeier am 14.
Werkstattleiter Werner Kuba treffen sich die Biker alle
Mai ist ein wunderbarer Anlass, die Biker kennenzuler-
14 Tage zur Ausfahrt in die wunderschöne fränkische
nen. Denn es wird wieder Probefahrten geben.
Fünf eigene Gespanne und jede Menge Zuwachs. Biker kennen keine Grenzen!
Rollentausch mal ganz anders
Jasmin Bieswanger, SPD-Vorsitzende Knoblauchs-
Das Resümee zum Rollentausch: „Beeindruckend und
land und Stadträtin, nahm einen Tag frei, um meh-
unbedingt empfehlenswert.“
rere Stationen in Werkstatt und Förderstätte
hautnah in einem Rollentausch kennenzulernen.
Die Boxdorfer boten der Krankenschwester bisher unbekannte Einblicke. In der Förderstätte erlebte Sie die
Abläufe und die individuelle Förderung. Dann ging es
in die Werkstatt, Süßigkeiten mit Spezialvorrichtungen
konfektionieren. Die größte Herausforderung war jedoch die Fußtastatur am PC. Hier hieß es, umdenken
mit umsetzen zu verbinden. Der Abschluss war ein
Besuch bei Tobias Zabold, der dank „arbeit plus“ bei
Zehenspitzengefühl: Jasmin Bieswanger an der Fuß-
REWE Boxdorf beschäftigt ist.
tastatur von Eduard Doll.
Termine 2017
Mehr Infos auf www.boxdorfer-werkstatt.de!
25.6.17 Jahresfest des Verein für Menschen mit
29.3.-1.4.17 Werkstätten:Messe Nürnberg
Körperbehinderung Nürnberg e.V. auf
05.5.17 Offizielle Eröffnung BoXX Shop
dem Gelände des BZB
14.5.17
Auftakt „30 Jahre Mensch Mobil”
23.9.17 SPD-Kinderfest
Sie können sich über viele tolle Jahre in der Einrichtung freuen: Unsere Jubilare.
Die Boxdorfer Werkstatt ehrt ihre Jubilare
Wir gratulieren unseren Beschäftigten und Mit-
Markus Geisler, Sueleymann Aydin, Guido Mühlbach,
arbeitern zu ihrer langjährigen Werkstatt-Zuge-
Jasmin Majbour, Sabine Seidel, Sven Ahlers, Bernd
hörigkeit.
Thumann, Guenter Widanski, Thomas Windsheimer,
Renate Vogel, Ruza Dombrowski, Funda Akbulut,
Daniel Schraufstetter, Sylvia Brutscher, Martin Helmer,
Susanne Göppel, Petra Persicke, Mehmet Selmani,
Margit Hochmann, Sandra Volk, Hakan Caylioglu,
Sandra Wahib, Klaus Herzog, Heike Werhahn, Sieg-
Eduard Doll, Franziska Walz, Sevda Özcelik, Waldemar
fried Kynast, Alexander Biller, Ulrich Moll, Antje
Dombrowski, Marco Ratajczak, Fadimana Öztürk, Max
Scheffler, Denise Baumann, Jürgen Emisch, Thomas
Tischer, Matthias Wagner, Eray Yilmaz, Gabriele Reinartz,
Wedel, Damian Kulinski, Karl-Heinz Schmidt, Gunter
Tugba Apaydin, Annemarie Izdebski, Benjamin Sirotek,
Avenius, Markus Lang, Liane Schilling.
Austausch und neue Erfahrungen
Beschäftigte der Unternehmen Universa und
Novartis erlebten einen Tag voller neuer Erfahrungen bei den Boxdorfern. Anpacken war dabei
ganz selbstverständlich.
Am „Freiwilligentag“ der Universa-Versicherung konnten die Angestellten des Unternehmens den Betrieb
erleben, denn Mitarbeit war gefragt. Schließlich gab es
eine besondere Erfahrung: Mit manuell bewegten Rollstühlen galt es einen Parcours zu meistern. Eine echte
Herausforderung. Der „Partnerschaftstag“ von Novar-
Gruppenbild mit Werkstattrat. Wer wollte, konnte aus-
tis galt der Außengestaltung. So wurden vor der Werk-
probieren, wie sich der Rollstuhl manuell bewegen lässt.
statt die Rasenflächen vertikutiert und Gabionen errichtet. Am Nachmittag wurde ebenfalls mitgearbeitet.
it allen Sinnen und Kräften dabei: Von der Garten- und
M
Werkstattarbeit bis zum Parcours.
Kerstin Ammon (4.v.r.) im Kreis von Teilnehmern, Mitarbeitern und Auszubildenden der Förderstätte.
Ein Berufsbild mit Herz und Zukunft
Das Berufsbild Heilerziehungspfleger/in und Pflegefachkraft bietet nicht nur ein äußerst breites
Arbeitsfeld. Auch die Zukunftsaussichten können
sich im wahrsten Wortsinn sehen lassen. Die besondere Ausrichtung der Boxdorfer Werkstatt
und der Förderstätte erweitert dieses Spektrum
auf die Beziehungsebene zwischen Auszubildenden und Teilnehmern.
„Es ist schön, Menschen zu helfen und sie zu fördern, sie
also da abzuholen, wo sie gerade sind.“ Svenja Dürbeck
ist im ersten Schuljahr in der Ausbildung zur Heilerzieherpflegerin – und voller Begeisterung, wenn sie über
ihre bisherigen Erfahrungen in der Förderstätte spricht.
Dort sei sie nah am Menschen, die Zusammenarbeit in
den Gruppen gleiche einem Familienzusammenhalt. Ein
Aspekt, der Kerstin Ammon, der Praxisanleiterin und
Mentorin der Auszubildenden, besonders wichtig ist.
Denn in den festen Gruppen entstehen langfristige Bin-
„Die Gruppe ist wie eine Familie für mich,“ sagt Auszu-
dungen zwischen Teilnehmern und Pflegekräften. Zur
bildende Svenja Dürbeck (links).
Weiterentwicklung bestätigt Kerstin Ammon, dass nach
der Ausbildung sehr schnell verantwortungsvolle Aufgaben mit guten Aufstiegschancen bis hin zu Führungspositionen warten. Die Förderstätte biete zudem den Vorteil von Tagesarbeitszeiten ohne Schichtdienst. Das sei
in der Wohnbetreuung ganz anders, weiß FörderstätKerstin Ammon sieht auch den Beitrag der Auszubildenden, die „Spuren hinterlassen“. Im Idealfall aber im Hause bleiben, da sie nicht nur als Fachkräfte gesucht sind,
sondern auch tiefe Einblicke in die Besonderheiten von
Boxdorfer Förderstätte und Boxdorfer Werkstatt haben.
12
Direkter Kontakt zu den Teilnehmern in der Ausbildung.
Der besondere Arbeitsplatz – Boxdorfer Werkstatt 2017
© Design ATELIER VAN RIESEN · KDZ17
tenleiter Bernd Weschenfelder aus eigener Erfahrung.