Wachstum auf 2017 verschoben - Pos-Mail

Markt für Consumer Electronics
in 2016 rückläufig
Wachstum auf
2017 verschoben
Der Umsatz mit Consumer Electronics-Produkten ist im Jahr 2016
um vier Prozent auf knapp 26,6 Milliarden Euro zurückgegangen. Trotz eines stabilen TV-Marktes verzeichnete dabei auch die
klassische Unterhaltungselektronik gegenüber dem Vorjahr ein
Minus von 4,4 Prozent auf 9,2 Milliarden Euro. Der Umsatz mit
privat genutzter Telekommunikation zeigte sich dagegen mit
einem Volumen von 10,4 Milliarden Euro (- 0,2 Prozent) auf dem
Niveau des Vorjahres. Das Segment privat genutzter IT-Produkte
musste mit einem Minus von 8,6 Prozent auf 6,9 Milliarden Euro
die höchsten Umsatzverluste hinnehmen.
kauf von OLED-TVs entwickelte sich
erwartungsgemäß positiv und
erreichte 45.000 Stück (Vorjahr 17.000
Stück); der von 1 .383 Euro in 2015 auf
2.845 Euro gestiegene Durchschnittspreis schlug sich in einem Umsatz von
124 Millionen Euro (plus 173,1 Prozent)
nieder. Auch für dieses Jahr erwartet
die gfu eine Verdopplung der
OLED-Verkäufe.
Die Marktzahlen für die CE-Branche
stammen aus dem offiziellen Consumer Electronics Market Index Cemix,
der von der gfu Consumer & Home
Electronics GmbH und der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK)
herausgegeben wird. Die detaillierten
Ergebnisse zeigen, dass der Rückgang
in der klassischen Unterhaltungselektronik vor allem der schwachen Nachfrage in den Bereichen Foto, Car-­
Multmedia-System und Videokon­
solen zu verdanken ist. So stürzten
die Verkäufe von Digitalkameras um
31,4 Prozent auf 2,335 Millionen Stück
ab; durch den anhaltenden Trend
zu hochwertigen Modellen stieg
der Durchschnittspreis allerdings um
19 Prozent auf 383 Millionen Euro,
so dass unter dem Strich ein Umsatz
von 883 Millionen Euro (minus
18,3 Prozent) in der Kasse blieb.
Erfreulich verlief das Jahr 2016 im
Bereich Audio: Lautsprecher und vernetzbare Systeme setzten ihre positive
Entwicklung fort. Soundbars verzeichneten mit 244 Millionen Euro eine
Umsatzsteigerung von knapp drei Prozent, vernetzbare Audio-Home-Systeme sorgten mit einem Volumen von
388 Millionen Euro für ein Plus von 25
Prozent. Besonders stark stieg der
Absatz von Dockinglautsprechern mit
­Bluetooth-Funkverbindung. Hier wurden 2016 knapp 3,4 Millionen
Stück verkauft (+ 12 Prozent) und
312 Millionen Euro (+ 16 Prozent)
Umsatz generiert. Die Nachfrage
nach Kopfhörern blieb mit 11,5 Millionen Stück (+ 0,2 Prozent) stabil, steigende Durchschnittspreise erzeugten
ein erfreuliches Umsatzplus von
9,5 Prozent auf 434 Millionen Euro.
Der Verkauf von Digitalradios (DAB+)
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TV-Umsatz stabil
Den größten Umsatzanteil in der klassischen Unterhaltungselektronik stellte mit 4,013 Milliarden Euro (2015:
4,015 Millarden) wieder das TV-Geschäft. Die Zahl der verkauften Geräte
ging gegenüber dem Vorjahr um
knapp ein Prozent auf 6,877 Millionen
Stück zurück. Der Trend zu größeren
Bilddiagonalen und gut ausgestatteten Geräten setzte sich auch 2016
fort. Fernseher mit Bildschirmen von 37
Zoll (94 cm) und größer stehen mit
einem Volumen von mehr als 3,4 Milliarden Euro für 85 Prozent des TV-Umsatzes. 54 Prozent des Volumens entfielen 2016 auf UHD-Geräte; mit
knapp zwei Millionen wurde die
Stückzahl dabei gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt, blieb aber
hinter den Prognosen zurück. Der Ver-
Zuwachs bei Audio
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stiegt 2016 gegenüber dem Vorjahr
um satte 21 Prozent auf knapp 1,2 Millionen Geräte. Das bedeutete einen
Umsatzzuwachs von 27, 5 Prozent auf
176 Millionen Euro.
Weniger Smartphones
Erstmals seit dem Beginn der Erhebungen im Jahr 2006 ging der Absatz
von Smartphones 2016 in Deutschland
zurück, und zwar um 7,6 Prozent auf
immer noch sehr respektable 23,2 Millionen Stück. Aufgrund gestiegener
Durchschnittspreise (5,3 Prozent auf
412 Euro) hielt sich das Umsatzminus
von 2,7 Prozent auf knapp 9,6 Milliarden Euro in Grenzen. Nach wie vor
sind Smartphones die größte Einzelkategorie im CE-Gesamtumsatz.
Nach wie vor negativ sind die Zahlen
in der privat ge­nutzten IT, der Umsatz
in diesem Bereich schrumpfte um
8,6 Prozent auf 6,9 Milliarden Euro.
Desktop-PCs zeigten einen Rückgang
um 13,5 Prozent auf 1,1 Millionen
Stück, der Verkauf von Tablet-PCs
ging um 21,8 Prozent auf knapp 4,8
Millionen Stück zurück, das Umsatzminus in diesem Bereich lag bei 17,4
Prozent bei einem Volumen von knapp
1,4 Milliarden Euro. Mit knapp 4,8 Millionen Stück wurden 2016 7,7 Prozent
weniger Notebooks als im Vorjahr verkauft, der Umsatz ging um 5,8 Prozent
auf knapp drei Milliarden Euro zurück.
Wachstum 2017
Nachdem 2016 das erwartete Wachstum in der klassischen Unterhaltungselektronik ausgeblieben ist, soll es
nach Einschätzung der gfu 2017 endlich wieder besser werden. „Für das
laufende Jahr prognostizieren wir eine
stabile Markt­
entwicklung für den
Gesamtmarkt mit CE-Produkten auf
Vorjahresniveau”, erklärte Hans-­
Joachim Kamp, Aufsichtsratsvorsitzender der gfu. „Dabei werden sich der
TV-Bereich und damit die klassische
Unterhaltungselektronik positiv entwickeln. Der ungebrochene Trend zu
großformatigen Fernseh-Geräten und
eine deutliche Steigerung des
Absatzes von UHD-TVs wird dies
begründen und bei TV-Geräten zu
einem Umsatzwachstum von rund vier
Prozent führen. Der private Markt für
Smartphones wird nach vielen Jahren
des starken Wachstums in 2017 bei
leicht steigender Stückzahl nahezu
konstant bleiben. Für den Bereich der
privat genutzten IT-Geräte erwarten
wir einen Rückgang um rund vier Prozent.“
Der TV-Markt soll 2017 sowohl nach Stück als auch im Wert wachsen.
In diesem Jahr soll der Umsatz im Gesamtmarkt Consumer
Electronics nach Einschätzung der gfu nahezu stabil bleiben.
Nach wie vor macht privat genutzte Telekommunikation
den größten Teil des CE-Umsatzes aus.
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