Rede Hugo Ackermann - Andrea Rippstein

andrea
Ehrenbürgerwürde Hugo Ackermann
„Es ist leichter, ein Held zu sein, als ein Ehrenmann.
Ein Held muss man nur einmal sein, ein Ehrenmann immer.“
Mit diesen weisen Worten des italienischen Dichters Pirandello möchte ich Sie, verehrte Gäste und Dich, lieber Hugo Ackermann, herzlich begrüßen.
Als erstes darf ich Dir im Namen von Gerhard Zösch die herzlichsten Glückwünsche aussprechen. Gerhard bedauert es wirklich sehr, heute auf Grund seiner Reha
nicht hier sein zu können. Ich soll Dir ausrichten, sobald er wieder in Sand ist, wird
er dies persönlich nachholen.
Deine Laudatio, im Rahmen dieser Feierstunden halten zu dürfen, ist auch für mich
– als jemanden, der erst vor ein paar Jahren unsere Gemeinde und ihre Menschen
kennen und lieben gelernt hat – eine ganz besondere Ehre.
Dabei spielt für mich weniger die Tatsache der gemeinsamen politischen Ausrichtung eine Rolle, als vielmehr die Anerkennung – und auch der persönliche Respekt
vor deinem ehrenamtlichen Wirken.
Dein vorbildhafter Einsatz für unsere Gemeinde – welchen es heute zu würdigen
gilt – ist beispielhaft und sollte auch folgenden Generation aufzeigen, dass eine
Gesellschaft immer Menschen braucht, die während eines Lebens nicht nur an sich
selbst denken, denn nur so können wir auch als Dorfgemeinschaft die zukünftigen
Herausforderungen und Aufgaben bewältigen. Wenn nicht wir selbst, wer sonst
sollte es tun?
Im Mai diesen Jahres wurde von unserem CSU Ortsverband gemeinsam mit den
Gemeinderäten der CSU/Freie Sander Wähler, der Antrag zu Ehrenbürgerwürde an
die Gemeinde übergeben.
Hugos jahrzehntelanges politisches Engagement, seine zahlreichen Ehrenämter in
verschiedenen Sander Ortsvereinen und nicht zuletzt auch sein berufliches Wirken
trugen nachweislich zum Wohl unserer Gemeinde und ihren Bürgerinnen und Bürgern maßgeblich mit bei.
Der Beschluss zur Verleihung der Ehrenbürgerwürde – Fraktionsübergreifend zeigt,
welch öffentliche und nicht zuletzt auch über allen Parteigrenzen hinweg persönliche Anerkennung, Hugo Ackermann sich in den vielen Jahrzehnten durch seinen
großen Einsatz erarbeitet hat.
andrea
In über 40 Jahren Gemeinderat dürfte es im Rathaus so einige kontroverse Sitzungen gegeben haben und mit Sicherheit brachte dabei Hugos Persönlichkeit und
seine Beharrlichkeit, so manch politischen Gegner das ein oder andere Mal schier
zur Verzweiflung.
Frei nach unserer Kanzlerin – „Politik heißt nicht, ständig nach dem Wetterhahn
auf dem Dach zu schauen, sondern seine Überzeugungen umzusetzen“!
Schließlich galt es damals wie auch heute, sich mit komplexen Sachverhalten und
nicht immer einfachen kommunalen Themen auseinanderzusetzen. Dabei hast Du
vieles erreicht und umsetzt – und somit die Entwicklung von Sand entscheidend
mit geprägt.
Die uns zu Teil gewordene Unterstützung für diesen Antrag zeigt auch, dass wenn
man für seine Positionen und Überzeugungen mit guten Argumenten kämpft, sich
dabei treu und authentisch, vielleicht manchmal auch etwas unbequem – aber immer sachlich und fair bleibt, dies durchaus mit einem hohen Maß an Akzeptanz und
Respekt bei Ratskollegen und Bürgern gewürdigt wird.
Bei dieser Gelegenheit möchte ich mich im Namen des CSU Ortsverbandes noch
einmal für die Unterstützung durch die Freien Sander Bürger und die SPD recht
herzlich bedanken.
Meine Damen und Herren, unser Bürgermeister hat ja bereits ausführlich die maßgeblichen Lebensstationen von Hugo Ackermann dargelegt, so dass ich Ihnen nun
diese nicht erneut auflisten möchte.
All diese Zahlen, Fakten und Leistungen sind die nachweisbaren und sichtbaren
Stecknadeln eines individuellen Lebensweges. Heute – in Summe betrachtet – für
uns und die langjährigen Wegbegleiter von Hugo schier beeindruckend.
Was auf den ersten Blick dabei immer verborgen bleibt, was aber all diese Stationen unabdingbar vorausgeht – sind die ganz persönlichen Entscheidungen an den
Kreuzungspunkten eines solchen Lebensweges, die dazu geführt haben.
Wie leicht ist es doch ein angetragenes Amt abzulehnen, eine Verantwortung nicht
zu übernehmen, sich nicht in den Dienst einer Sache zu stellen. Persönliche Befindlichkeiten über das Gemeinwohl zu stellen.
andrea
Die zweiten und dritten Reihen unserer Gesellschaft sind in der Regel eng geschlossen. Dünn wird es in der Ersten – und so manche Spitze kann nur schwer besetzt
werden! Beispiele gibt es dafür genug – auch in unserer Gemeinde.
Du lieber Hugo bist dieser Verantwortung nie aus dem Weg gegangen! Und so ist
die Kernbotschaft all dieser gehörten Leistungen doch unwidersprochen jene:
Hier hat sich jemand generell dafür entschieden, sein Schaffen in jeder Phase seines Lebens auch immer in den Dienst der Allgemeinheit zu stellen und darin lieber
Hugo, sehe ich den entscheidenden und wesentlichen Verdienst, der beispielgebend
und nachahmenswert sein sollte für uns alle.
Mit der heutigen Verleihung der Ehrenbürgerwürde setzen wir in unserer Gemeinde somit ein sichtbares Zeichen, das uneigennütziges Engagement für das Wohl
aller ein wesentlicher Bestandteil für die Gestaltung von Zukunft ist.
Der Begriff „Ehre“ mag heutzutage ein etwas altmodischer Begriff sein – aber das,
was dahinter steht, ist heute mehr denn je von Bedeutung.
Wo stünden wir ohne die Bürgerinnen und Bürger, die sich in ihrer Freizeit ehrenamtlich engagieren und es zu ihrer Passion machen, für das Wohlergehen unserer
Gemeinde tätig zu sein.
Wir brauchen keine Heldinnen oder Helden, sondern Mitmenschen, die sich jeden
Tag aufs neue für unser Gemeinwesen einsetzen und Verantwortung für ihr Umfeld
übernehmen. Sie sind es, die unsere Gemeinschaft – die unsere Gesellschaft – lebendig halten und ihr die nötige Wärme verleihen.
Lieber Hugo Ackermann, deine Lebensleistung findet heute in der Verleihung der
Ehrenbürgerwürde seine angemessene Würdigung. Du warst und bist kein einmaliger Held – viel entscheidender ist, du hast dein Leben lang für Sand gewirkt und
dies ist weitaus bedeutsamer und nachhaltiger.
Dafür wirst Du heute zu Recht geehrt! Darüber hinaus bin ich mir sehr sicher, dass
Du auch in Zukunft weiterhin aktiv sein wirst, denn diese Ehrung wird für Dich eher
Ansporn als Ruhekissen sein.
Ein herzliches Vergelts Gott für dein herausragendes persönliches, ehrenamtliches
und politisches Engagement.
Gestatten sie mir, dass ich diesen Dank noch etwas erweitere und mich im Namen
aller auch bei deiner Frau Mathilde und deiner Tochter Birgit bedanke.
andrea
Denn Aktiv im Ehrenamt zu sein, heißt auch immer ein großes Stück Passiv für die
Familie zu sein.
Und nur wenn aus diesem engsten Kreis das Verständnis und die nötige Unterstützung kommt, das innere Feuer und die Leidenschaft auch ein stückweit mitgetragen werden - nur dann ist es auch möglich, sich über so viele Jahrzehnte und mit
so einer Energie und Leidenschaft für die Gemeinschaft einzusetzen.
Herzlichen Glückwunsch im Namen unseres gesamten CSU Ortsverbandes zur
Verleihung der Ehrenbürgerwürde unserer Gemeinde.
Wir freuen uns sehr – und Ja, wir sind auch ein bisschen stolz darauf, dass Hugo
Ackermann einer von uns ist.
Dankeschön