Katalogisierungshandbuch Lieferungswerke 1/2 Lieferungswerke Allgemeines Für die Erfassung von Lieferungswerken in einem Verbund ist es notwendig, über die knappen Ausführungen der RAK-WB zu diesem Thema hinaus einige besondere Regelungen zu treffen. Diese ermöglichen es den Bibliotheken, trotz zeitweilig unterschiedlichen Bestandes (noch in Lieferungen oder bereits als abgeschlossener Band) dieselbe Aufnahme zu nutzen. Bis zum Abschluss eines Bandes ist ein Nachweis über die tatsächlich in einer Bibliothek vorhandenen Lieferungen nur in den Lokaldaten möglich. Besonderheiten der Aufnahme Ein Lieferungswerk wird wie ein mehrbändiges begrenztes Werk aufgenommen. Stellt sich nach Abschluss der Lieferungen jedoch heraus, dass das Werk nur einbändig ist, wird die Struktur der Aufnahme angepasst. Bei nicht abgeschlossenen Lieferungswerken wird anhand der ersten bzw. der ersten in HeBIS nachzuweisenden Lieferung die offene Bandaufführung erstellt (s. Beispiel 1). Sind die Lieferungen für jeden Band eigens gezählt (s. Beispiel 2), so wird für die erste bzw. die erste in HeBIS nachgewiesene Lieferung jedes Bandes eine offene Bandaufführung aufgenommen (vgl. auch RAK-WB 172,2). Die Abschlussaufnahme (ggf. eines Teilbandes) wird erstellt, sobald das Werk oder der Teilband komplett vorliegt. Bis dahin ist die offene Bandaufführung gültig. Einzelne Lieferungen werden nicht gesondert erfasst, sie können aber in den Lokaldaten nachgewiesen werden. Offene Bandaufführung Es wird ein f-Satz erstellt (Kategorie 0500, 2. Position „f“). Die Kategorie 1100 Erscheinungsjahr wird (analog zu RAK-WB § 147,6) mit der Angabe 19XX besetzt. Als ISBN wird diejenige der ersten oder zuerst vorhandenen Lieferung eingetragen. Weitere ISBNs späterer Lieferungen können nachgetragen werden. In Kategorie 4150 Gesamttitel des Gesamtwerks wird innerhalb der Bandangabe Vorlageform die erste bzw. die zuerst vorhandene Lieferung als offene Angabe aufgeführt (vgl. RAK-WB § 172,2). Außerdem wird am Anfang der Kategorie in #..# die entsprechende Bandangabe Sortierform erfasst. Im Kollationsvermerk Illustrationsangaben. Im Lokaldatenbereich steht es jeder Bibliothek frei, nur für die zuerst in einer Bibliothek vorhandene Lieferung einen Exemplardatensatz anzulegen oder alle Lieferungen nachzuweisen. Es können für die einzelnen Lieferungen auch eigene Exemplardatensätze erfasst werden. entfallen entsprechend RAK-WB § 150,2 Umfangs- und Abschlussaufnahme Liegen alle Lieferungen für einen Band vor, wird bei einbändigen und bei mehrbändigen Lieferungswerken, bei denen die Lieferungen für jeden Band eigens gezählt sind, aus der offenen Bandaufführung die Abschlussaufnahme gemacht. Bei mehrbändigen Lieferungswerken mit durchlaufender Zählung der Lieferungen wird eine Aufnahme für den abgeschlossenen Band erstellt, die offene Bandaufführung wird aber nicht abgeändert. HeBIS-Verbundzentrale letzte Aktualisierung 06/2010 Katalogisierungshandbuch Lieferungswerke 2/2 Dabei bitte die Regeln für mehrbändige Werke beachten. siehe dazu KatHB, Kapitel Mehrbändige Werke. Als Erscheinungsjahr des abgeschlossenen Bandes oder bei einbändigen Werken des Gesamtwerkes wird das Jahr, das auf dem vom Verlag gelieferten Titelblatt steht, genommen. Steht dort keines oder mehrere, wird das letzte Jahr genommen (analog zu RAK-WB § 147,2). Erhält das abgeschlossene Gesamtwerk eine neue ISBN, wird diese bei einbändigen Lieferungswerken in Kategorie 2000 des a-Satzes eingetragen. Bei mehrbändigen Lieferungswerken wird die neue ISBN in Kategorie 2000 des c-Satzes eingetragen, die ISBNs der einzelnen Bände werden in den Aufnahmen für die Bände angegeben. Im Kollationsvermerk werden Umfangs- und Illustrationsangaben eingetragen, bei einbändigen Lieferungswerken im a-Satz, bei mehrbändigen Werken in den Aufnahmen für die Bände. In der Fußnote kann der Erscheinungsbeginn entsprechend RAK-WB § 162,10 angegeben werden. Sonderfall: Lieferungen mit eigener Zählung innerhalb einer Schriftenreihe Haben die einzelnen Lieferungen eines Lieferungswerkes jeweils eine eigene Zählung innerhalb einer Schriftenreihe, werden die Lieferungen einzeln verzeichnet, d.h. pro Lieferung wird ein Bandsatz erstellt, damit die Verknüpfung zur Schriftenreihe hergestellt werden kann. In diesen Fällen werden die Lieferungszählung und das Erscheinungsjahr im Bandsatz angegeben. Sonderfall: Lieferungswerke in der Lehrbuchsammlung siehe KatHB, Kapitel Lehrbuchsammlung, S. 4 HeBIS-Verbundzentrale letzte Aktualisierung 06/2010
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