S ylvia K otting – U hl U we K ekeritz Mitglieder des Deutschen

Sylvia Kotting–Uhl
Uwe Kekeritz
Mitglieder des Deutschen Bundestages
Bundestagsfraktion Bündnis 90 / Die Grünen
Sylvia Kotting-Uhl
Telefon: +49 30 227-74740
Fax: +49 30 227-76742
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Uwe Kekeritz
Telefon: +49 30 227-77346
Fax: +49 30 227-76346
Mail: [email protected]
Uwe Kekeritz, Platz der Republik 1, 11011 Berlin
An den
Botschafter der Republik Malawi
S.E. Herr Michael Barth Kamphambe Nkhoma
Per Fax: 030-84315430
Berlin, 28. Februar 2017
Rechtsstaatliches Verfahren für tansanischen Umweltaktivist*innen sicherstellen
Sehr geehrter Herr Botschafter Nkhoma,
seit dem 20. Dezember letzten Jahres, werden die tansanischen Aktivist*innen Briton Mateus Mgaya,
Wakisa Elias Mwansangu, Majidi Nkota, Christandusi Ngowi, Ashura Kyula, Martin Guido Ndunguru,
Wilbert Mahundi und Rainery Komba in ihrem Heimatland festgehalten, ohne Zugang zu einem rechtstaatlichen Verfahren zu haben.
Wie Sie wissen, wurden die Betroffenen von den malawischen Behörden festgenommen, als sie versuchten die derzeit stillgelegte Uranmine Kayelekera in Karonga zu besichtigen. Als Gründe für die Festnahme wurden Einreisevergehen und Hausfriedensbruch angeführt. Diese Vorwürfe rechtfertigen eine
derart langfristige Inhaftierung jedoch nach unserer Auffassung in keiner Weise. Die Betroffenen sind
nun seit über zwei Monaten den Haftbedingungen des Gefängnisses Mzuzu ausgesetzt, die massiv gegen
menschenrechtlicher Standards verstoßen. Unter anderem ist die Lebensmittelversorgung äußerst prekär
und aus der Überbelegung des Gefängnisses ergeben sich untragbare Zustände.
Hinzu kommt, dass die Inhaftierten keinen vertraulichen Kontakt zu ihren Anwält*innen haben. Dies
verstößt gegen die fundamentalen Grundsätze eines rechtstaatlichen Verfahrens. Wie Sie wissen, besteht
von deutscher Seite ein starkes Interesse an einer unabhängigen Justiz, sowie der Achtung und dem
Schutz von Menschenrechten in Malawi. Wir teilen daher, die Ihnen bekannten Bedenken des deutschen Außenministeriums, in Bezug auf die Inhaftierung der Aktivist*innen und hoffen, dass die malawische Regierung diese Sorgen ernstnimmt. Denn eine freie Zivilgesellschaft ist für Demokratie und
Rechtstaatlichkeit unerlässlich. Die Inhaftierung friedlicher Vertreter*innen der Zivilgesellschaft hingegen, steht im direkten Widerspruch zu diesen Grundsätzen.
Vor diesem Hintergrund bitten wir Sie dringend, sich für ein rechtstaatliches Verfahren einzusetzen.
Ohne ein solches sollten die Aktivist*innen unverzüglich auf freien Fuß gesetzt werden.
Mit freundlichen Grüßen
Uwe Kekeritz
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Sylvia Kotting-Uhl