Egy fordított utat járok - portré Sprok Antal bútorszobrászról 29,07

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Ich gehe den umgekehrten Weg - Portrait des Möbel-Bildhauers Antal Sprok 29,07
Inserts:
Antal Sprok Möbel-Bildhauer
Miklós Szőcs TUI Bildhauer, Munkácsy Mihály-Preisträger, Mitglied der Ungarischen
Akademie der Künste
Moderation:
Skulpturmöbel - so nennt Sprok Antal seine Objekte. Ihn berührte der Zauber des Holzes
schon in der Kindheit. Er richtete sich in seinem ganz speziell gestalteten Haus auch eine
Werkstatt mit individuellen Möbeln ein, in der immer wieder neue Wunderwerke entstehen.
Der Meister hat nie verlernt, mit den Augen eines Kindes zu sehen. Deshalb schuf er um sich
herum eine wahre Märchenwelt.
In der Herstellung von Möbeln in Großbetrieben fand er keine Erfüllung. So stellte er schon
bald auf Bestellung individuelle Möbel her. Was er aber wirklich wollte, war noch mehr:
Freude in dem zu finden, was er schuf.
0,30-1,09
(Antal Sprok )
Man hat mich schon öfters gefragt, ob das in Ungarn außer mir noch jemand
macht. Ich antworte darauf immer, dass ich denjenigen in all den Jahren wohl
schon getroffen hätte, bei einer Ausstellung, oder im Internet. Hab ich aber
noch nicht. Ob es auf der Welt noch jemand macht, das weiß ich nicht. Es ist
wohl meinem Lebensweg zu verdanken, dass Erfahrungen im Bereich Möbel
und die Affinität zu figuraler Kunst irgendwie aufeinander gestoßen sind und
ich sie kombinieren konnte. Es klingt vielleicht hochmütig, wenn ich sage,
dass ich eine Kunstgattung erschaffen habe, aber vielleicht trifft es doch zu.
1,10-1,20
HAUPTTITEL:
1,29-2,58
Ich gehe einen umgekehrten Weg - Portrait des Möbelbildhauers Antal
Sprok Das ist eine harte Eiche, dennoch ist sie mit einem so scharfen Werkzeug ganz
leicht zu sägen.
In Japan verbringen übrigens Arbeiter bei einer Arbeitszeit von 8 Stunden 2
Stunden mit der Wartung des Werkzeugs. Zimmerer, die Kirchen bauen,
stehen dort an der Spitze der Holzhandwerker.
1,55 Antal Sprok, Möbel-Bildhauer
Es war etwas ganz Besonderes für mich, als ich das erste Mal eine solche
Zugsäge in Händen hielt. Sie wird in Japan hergestellt. Ihre Klinge ist so dünn,
dass sie knittern würde, wenn wir sie schieben. Deshalb wird sie gezogen, und
ihr Schnittspalt ist so schmal, dass man einen Strich in zwei Hälften schneiden
könnte. Als ich eine Vorführung über japanische Holzverbindungen sah, fragte
ich den Meister, warum er die Verzapfung nicht mit einem Bleistift auf dem
Holz kennzeichnet – jetzt gibt es ja schon so ganz dünne Bleistifte. Dann sah
2
3,12-3,39
3,48-5,27
4,17 - 4,22
5,38-
mich der Meister an, er war Mitglied einer Gruppe von Zimmerern, die
Kirchen bauten, und er antwortete: "Haben Sie schon einmal unter der Lupe
eine Oberfläche gesehen, auf der mit Bleistift die Fasern zerstört werden?" Da habe ich begriffen, dass es hier um eine ganz andere Art der Betrachtung
geht.
Miklós Szőcs TUI Bildhauer, Munkácsy Mihály-Preisträger, Mitglied
der Ungarischen Akademie der Künste
Er ist einfach unglaublich, ein richtiges Unikat. Ein Mensch, frei von
Dämonen, kennt keine Hemmungen, gibt sich nicht mit Zweifeln ab. Nichts
kann ihn bremsen. Er geht seinen Weg gleichmäßig und mit einem
unglaublichen Tempo, er ist wie eine Fabrik: Er erschafft etwas, und das macht
ihm Freude.
(Antal Sprok )
Ich war bei vielen Ausstellungen im Ausland, vor allem in Deutschland, aber
am liebsten stelle ich an Orten aus, zu denen ich eine emotionale Bindung
habe. Das ist vor allem mein Geburtsort, Nagymágocs. Als Kind verbrachte
ich viel Freizeit hier in diesem Park. Schon mit 9 Jahren zeichnete ich
Landkarten mit den Namen der Bäume im Schlossgarten und der Bezeichnung
der anderen Gebäude.
An der Holzfachschule in Csongrád, mussten wir im ersten Jahr eine
Blättercollage machen. Ich borgte oft meinen Mitschülern Blätter, weil es bei
uns 70-80 verschiedene Baumarten gibt, darunter Raritäten, die schier
einzigartig sind.
Hier sind wir in einem kleinen Buxuswald, diese Pflanzen kennt man
normalerweise als Büsche. Ich schätze, die hier sind 80-90 Jahre alt, aber wenn
wir weiter gehen, diese dickeren Exemplare, die sind schon so 150 Jahre alt,
einen Buxus in dieser Größe sieht man selten. Er ist schon deshalb eine ganz
besondere Pflanze, weil er nur wenige Millimeter große Jahresringe hat und
aus einem äußerst dicht strukturierten, hellgelben Material ist. Beim Schnitzen
ist das, als würde man einen Knochen schnitzen.
Es gab neben meinen Eltern, viele Menschen, die mich geprägt haben. Da war
zum Beispiel Pater Felician, ein Franziskaner, der 57 Jahre hier im Dorf lebte.
Wer ihn nicht kannte, hätte ihn für einen Landstreicher gehalten, er hielt nichts
von den eitlen Freuden dieser Welt, sein Äußeres war ihm egal, für ihn war nur
der Geist wichtig. Wer ihn kannte, wusste, dass er hier im Dorf der geistige
Mittelpunkt war, er konnte jedem viel geben. Einmal sagte er: "Kinder, in 2
Wochen machen wir im Pfarrhaus eine Ausstellung." Ich fragte in
fieberhaftem Übereifer: "Und was machen wir?" Er sagte: "Denk dir etwas
aus." Ich wusste damals freilich noch nicht, was eine Montage ist. Ich ging
immer zu Pater Felician in den Briefmarken-Fachkreis, und klebte
Briefmarken auf einen großen Karton, dazwischen zeichnete ich etwas. Das
stellte ich dann aus, und obwohl Pater Felician sehr streng war, sagte er da ein
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paar anerkennende, ermutigende Sätze, sogar meinen Eltern. Es war für mich
um die Matura herum auch wirklich ein Dilemma, ob ich die künstlerische
Richtung einschlagen oder auf die Universität für Forst- und Holzindustrie
gehen sollte. Ich habe nie bereut, dass ich die Ausbildung in der Holzindustrie
absolviert habe und dann erst wieder den Weg Richtung bildender Kunst
eingeschlagen habe. 7,04
7,18 Meine Mutter lebt zum Glück noch, und ich besuche sie immer wieder
gerne. Sie ist eine unendlich großherzige, bescheidene Frau, die nie versucht
hat, mir meinen Weg vorzugeben. Ich könnte dafür viele Beispiele nennen,
dass sie mir immer zugetraut hat, meinen Weg zu gehen, auch wenn das oft
völlig unvernünftig erschien. Von meinem Vater lernte ich das Kämpfen. Ich
bin beiden sehr dankbar.
8,17-9,09
Ich hatte einen Vertrag bei der Möbelfabrik in Csongrád, aber ich sah schon in
den ersten Monaten, dass das nichts Langfristiges wird. Es war auch beruflich
nicht besonders aufregend, wie aus Pressspanplatten Kisten und Elemente für
Küchenmöbel hergestellt wurden. Ich hatte damals noch nicht einmal eine
Bohrmaschine, nur Handwerkzeug. Ein Freund half mir, eine TischlerKreissäge herzustellen. Das war die Grundlage für alles Weitere.
Wir waren seinerzeit auf einem Austauschpraktikum in der Sowjetunion, dort
kaufte ich mir im Kaufhaus GUM Meißel von unsagbar schlechter Qualität.
Aber die Begeisterung war groß und ich begann, selbst entworfene Kleinmöbel
herzustellen.
9,24-10,33 Vor 30 Jahren sind wir nach Budapest gezogen, und der primäre Aspekt war,
dass wir aus Geldmangel ein Haus planen, das ich selber bauen kann. Langsam
sind dann die Überlegungen so weit gereift, dass wir sagten, auch die Wände
sollen aus Holz sein.
9,39 Ich habe über 60 m³ Holz eingebaut. Anfangs lief das so, dass wir die
Balken, die ich unter der Woche entrindet und zugeschnitten habe, am
Wochenende mit Freunden einbauten. Ein-zwei Mal geht das, aber ewig kann
man die Gutmütigkeit der Freunde nicht ausnützen. Doch Not macht
erfinderisch und ich konstruierte eine Vorrichtung, mit der ich die schwersten
Balken allein in große Höhen heben konnte. Aus Material, das beim Abriss des
alten Hauses übrig blieb, machte ich mir verschieden große Böcke und so
baute ich mit der Schulter, immer vom kleineren zum größeren Bock, die eine
Hälfte auf. Das war ein wunderschöner Teil meines Lebens, ich liebte diese
Arbeit, das war richtig spektakulär.
10,42-10,57 (Miklós Szőcs TUI )
Sein Leben ist ein Triumphzug. Wie man so schön sagt: Der liebe Gott war
guter Laune, als er ihn schuf. Ohne eine Spur von Neid kann ich nicht an ihn
denken, will ich auch nicht, weil ihm der auch absolut zusteht, aber da hat er
nichts dagegen.
11,05-11,22 (Antal Sprok )
4
11,34-12,57
13,00-13,33
13,40-14,10
14,27-14,47
14,56-15,32
Ich begann mit einem ehemaligen Studienkollegen aus Sopron, auf Bestellung
Möbel zu erzeugen, angefangen von Küchenmöbeln, bis zu Wohnzimmer- und
Kinderzimmermöbel haben wir alles Mögliche gemacht, dabei erlernten wir
das Handwerkliche, die Handgriffe des Tischlers, und nebenbei beschäftigten
wir uns ein wenig mit Innenarchitektur.
Als meine Tochter klein war, verbrachten wir viel Zeit in der Werkstatt, und
wenn ich arbeitete, spielten wir, dass wir eine gemeinsame kleine Firma haben.
Wir können sehr gut zusammenarbeiten, sie ist sehr kritisch und wir
akzeptieren gegenseitig unsere Meinung.
Sie hatte so ihre Wünsche, zum Beispiel wollte sie immer ein Himmelbett
haben. Wir haben schon vor 15 Jahren die Abmachung getroffen, dass
selbstverständlich ich die Möbel machen werde, wenn sie einmal eine eigene
Wohnung hat. Eine Vorgabe war, dass die Möbel aus dunklem Holz sein
mussten.
Dieses Material erhält man auf dem Weltmarkt zum Kilopreis. Wir sprechen
hier von sehr teurem Holz, von Ebenholz und Zirikot. Der Zirikot zum
Beispiel wächst nur in Mexiko. Das wäre unbezahlbar gewesen, daher
arbeitete ich mit aussortiertem Material, das Holzfehler hatte. Ich werfe das nie
weg, sondern steche die Fehler aus, und so entstanden diese Metalleinlagen
durch die Korrektur solcher Fehler. Und da der Hai das Lieblingstier meiner
Tochter Panni ist, habe ich diesen kleinen Hai eingefräst und mit Metall
ausgegossen. Das war schon eine Freude für sie.
(Miklós Szőcs TUI
Seine Nähe tut gut. Es gibt Menschen, deren Nähe einfach gut tut. Sogar so ein
rigoroser Typ wie ich sieht ihm gewisse Dinge nach, einfach, weil er ist, wie er
ist - weil man versteht, dass Dinge, die sonst unentschuldbar sind, aus seinem
Wesen hervorgehen. Das bedeutet nicht, dass diese Dinge schlecht sind, aber
mitunter sind seine Lösungen schon ziemlich mutig.
(Antal Sprok )
Wir hatten immer bessere Aufträge, aber nach all den Jahren hatte ich es
langsam satt, die vielen verschiedenen Bedürfnisse der Kunden zu befriedigen.
Als wieder eine Bestellung kam und wir uns nicht mehr heraussahen, haben
wir nicht abgesagt, sondern weitere Leute aufgenommen. Am Ende habe ich
festgestellt, dass ich etwas mache, was ich gar nicht gerne mache.
Das ist eine Ein-Personen-Disziplin. Als wir auf Bestellung Küchenmöbel
herstellten, da mussten wir zu dritt, zu viert arbeiten, alleine hätte man die
Teile nicht montieren können, aber hier haben sich die Griffe schon gezeigt.
Oft sprenge ich fast die Grenzen meiner Werkstatt, mit dem Platz komme ich
gerade aus, deshalb muss man auch immer wieder Ordnung schaffen.
Man merkt es gar nicht, es gehört einfach dazu, dass man zeitweise schwerere
Dinge heben muss.
Seit über 10 Jahren spiele ich wettkampfmäßig Tischtennis. Das ist zum Glück
5
15,43
15,44-16,23
16,30-17,08
17,31-18,32
18,40-19,55
ein Sport, den man unbeschränkt ausüben kann. Wir werden nicht
Europameister, aber wir lieben diesen Sport.
(Antal Sprok ) Schön!
Damit es mir in der Seele wieder besser ging, begann ich, mich mit Dingen zu
beschäftigen, wo es keine Bindung gab. Ich machte figurale Schnitzarbeiten,
am Anfang schnitzte ich kleine Tierfiguren. Da wusste ich noch nicht, dass ich
mir damit später den Lebensunterhalt sichern würde. Man kommt während der
Arbeit auf viele kleine Handgriffe drauf. Nach ein paar Jahren ergab es sich
plötzlich, dass ich meine Erfahrungen aus dem Möbelbau und die figuralen
Schnitzarbeiten aus der Kindheit mit der Affinität zur Kunst verbinden konnte
und so entstand die erste Möbelskulptur für eine Kölner Ausstellung.
Beim ersten Mal durften wir bei dieser Ausstellung, nicht nur aus Ungarn,
sondern aus ganz Osteuropa, zu zweit ausstellen, und zwar im AvantgardePavillon. Unser Stand war ganz am Ende eines kleinen, engen Ganges, direkt
neben dem WC. Das hatte aber, wie sich später herausstellte, auch Vorteile,
weil bei einer Ausstellung viele das WC aufsuchen. Wir waren schon
aufgeregt, ob überhaupt jemand stehen bleibt und unsere Objekte anschaut.
Zum Glück verkaufte ich dort meine erste Möbelskulptur um gutes Geld, und
da kam mir plötzlich der Gedanke, dass ich einmal von dem leben werde
können, was ich wirklich von Herzen gerne mache.
Ich weiß es nicht genau, aber ich habe schon mit 70-80 Holzarten gearbeitet.
Ich habe daraus eine kleine Holzwürfelsammlung zusammengestellt, die ich
manchmal zu einer Ausstellung mitnehme, weil es die Besucher interessiert.
Neuartiges Material in die Hände zu bekommen, ist für mich bis heute etwas
Besonderes.
Vor einigen Jahrzehnten war die Zahl der Holzarten für die Herstellung von
Möbeln noch sehr beschränkt, jetzt beginnt sich die Welt zu öffnen und es
gelangen immer mehr und immer aufregendere Materialien ins Land. Natürlich
sind da exotische Hölzer dabei, die auf dem Weltmarkt zum Kilopreis sehr
teuer verkauft werden. Ich wage es gar nicht zu sagen, was ein Kubikmeter
Ebenholz kostet. Mit solchem Material muss man sehr behutsam umgehen. Oft
kombiniere ich alte, von der Zeit gezeichnete Oberflächen mit wertvollen,
exotischen Hölzern, weil die einander eher stärken, als stören.
Es gibt eine Firma Würth – nennen wir sie Mäzen – mit der Zentrale in
Deutschland; ihr Eigentümer, ein älterer Herr um die 80, ist Besitzer einer der
größten Sammlungen der Welt, mit 15.000 Objekten. Mittlerweile sind 21
Objekte von mir in dieser riesigen Sammlung, von der es laufend
Ausstellungen zu verschiedenen Themen gibt. Ich arbeite gerade an 7
Objekten für das Würth-Museum. Das hier wird ein geknitterter Tisch mit
organischer Form, auf dem die einzelnen Phasen während des Klebens zu
sehen sind.
Ich klebe und verdichte diese Elemente und verhindere so, dass sie sich später
6
20,03-20,33
20,53-21,39
22,29-22,46
22,56-23,14
23,18-24,00
24,05-25,01
verziehen und Sprünge bekommen. Dann folgt die Bearbeitung mit
verschiedenen Werkzeugen, das ist schon die genussvolle, spektakuläre Phase.
Für das Kleben braucht man viel Zeit und Geduld, die Aneinanderfügungen
müssen perfekt sein.
Miklós Szőcs TUI
Seine Sachen gehen in eine Ausstellung, es gibt einen Unfall, alle Skulpturen
sind kaputt, es kümmert ihn nicht. Ich würde verrückt werden. Er schneidet
sich bei einem Arbeitsunfall in die Hand, er verblutet fast, es kümmert ihn
nicht, weiter geht´s. Und seine Hand heilt, ein anderer wäre ein Krüppel
geworden. Er ist einfach ein Lucky Guy, das irritiert mich maßlos, aber so ist
es nun mal, wir sind eben nicht alle gleich.
(Antal Sprok )
Ich bin jetzt hinter Materialien her, an denen der Zahn der Zeit schon sichtbar
genagt hat. Wenn ich die morschen Teile beseitigt habe, kommt erst die wahre
Schönheit zum Vorschein. Das ist ein bisschen so wie damals, als es noch
keine Digitalkameras gab und wir im Fotolabor die Filme entwickelten. Es war
so spannend, zu beobachten, welche neuen Teile jeden Augenblick entstehen.
Genauso geht es mir mit diesen Oberflächen. Solange sie nicht gereinigt sind,
sehen sie sehr hässlich aus, aber wenn ich die morsche Schicht abgebürstet
habe, kommen diese schönen alten, gerippten Oberflächen zum Vorschein.
Als diese alte Scheune abgerissen wurde, war sie ca. 150 Jahre alt. Über ein
wurmstichiges Holz, natürlich ohne Schmarotzer, kann ich mich richtig freuen.
(Miklós Szőcs TUI)
Dieses Material nehme ich gar nicht in die Hand, so ein kariöses, schreckliches
Holz, das würde ich nicht einmal zum Heizen verwenden. Und er verwendet
es und es passt. Es entsteht etwas in seiner eigenen, organischen Ganzheit.
(Antal Sprok )
Da gibt es eine lustige Geschichte über eine Ausstellung in Szeged. Da habe
ich die Elemente eines alten Zauns ein bisschen angeschnitzt, also die Bretter
und Latten. Dieses Objekt tanzte unter den übrigen, kunstvoll ausgearbeiteten
Skulpturmöbeln ein wenig aus der Reihe, aber es gab Menschen, die sagten,
ich sei schon auf dem richtigen Weg, andere meinten, das passt nicht in das
Ganze, es gab sogar einen Eintrag ins Gästebuch, dass das ein bisschen schräg
und verrückt ist. Jedenfalls nahm ich den Zaun mit zur nächsten Ausstellung,
die meine bisher größte in Deutschland war, und er war unter den ersten
Objekten, die einer der größten Kunstsammler der Welt kaufte.
Ich war einmal in Siebenbürgen unterwegs und in einem Wald stolperten wir
über zwei alte Holzschnitzer, die eine Sensenhütte bauten.
Sie hatten nicht einmal ein Maßband, sondern nur einen Stock. Sie wussten
nicht, wie lang der war, das spielte aber auch gar keine Rolle, dieser Stock war
die Maßeinheit, mit ihm wurde alles gemessen. Sie wussten nur, dass es zwei
oder drei Zimmer geben wird. Sie hatten eine Axt. Mit dieser Axt schlugen sie
7
25,19-25,37
26,00-26,24
26,25-26,41
26,42-26,53
27,04-28,12
28,25-28,44
mit teuflischer Geschicklichkeit immer auf dieselbe Stelle. Ich habe das später
zu Hause ausprobiert, aber dazu braucht man viele Jahre Übung. Es sieht ganz
einfach aus, trotzdem gibt es sehr wenige, die das richtig können. Beim
Tischtennis ist es aber auch so: Man muss nur das und nichts anderes machen,
trotzdem können es nur wenige gut.
So irgendwie wird das aussehen. Zwischen den einzelnen Arbeitsschritten
setze ich mich immer kurz nieder, und schaue vor mich hin. Das ist aber auch
Teil der Arbeit, da denke ich mir den nächsten Schritt aus oder ändere noch
etwas.
(Miklós Szőcs TUI)
Er ernährt sich vom lebendigen Leben und schafft daraus seine Werke mit
selbstverständlicher Natürlichkeit. Und wenn es Fehler gibt, dann gibt es eben
Fehler. Niemand ist vollkommen. Er ist nicht so ein ewig Getriebener wie ich,
der immer perfekt sein muss. Ich beiß mir immer die Zähne aus, aber ich lerne
nicht daraus. Er macht einfach weiter.
(Antal Sprok )
Ich arbeite täglich viele Stunden, aber wenn man Freude dabei hat, dann ist es
egal, wie viel Energie du hineinlegst. Wenn man es von der einen Seite
betrachtet, ist das infantile Spielerei, von der anderen Seite betrachtet, ist es
tägliche, harte, stundenlange Arbeit.
(Miklós Szőcs TUI)
Er will unterhalten. Er ist zufrieden, wenn die Menschen in Gesellschaft seiner
Objekte lächeln und sich wohl fühlen. Das Publikum ist auch dankbar dafür, er
ist sehr populär.
Antal Sprok Möbel-Bildhauer
Ich habe immer das Gefühl, ich muss mehr hervorbringen, weil ich keine
Kunsthochschule absolviert habe, und das ist auch irgendwie eine Triebkraft.
Da ist eine große Durchlässigkeit zwischen Handwerk, Kunsthandwerk und
bildender Kunst. Möbelerzeugung oder Bildhauerei? Ich glaube, man kann das
gar nicht richtig trennen.
Ich lasse mich oft mit dem Mut eines Unwissenden auf Experimente und
Lösungen ein, die andere für haarsträubend halten, sowohl von der Seite der
Möbelerzeugung, als auch der bildenden Kunst. Ich schrecke vor den
Aufgaben im Allgemeinen nicht zurück, im Gegenteil, ich sehe in jedem
Objekt eine Herausforderung, sei es technisch oder formal. Wenn mir dann
irgendwie eine Lösung gelingt, wenn ich ein Erfolgserlebnis habe, dann bringt
mich das weiter.
Ich gehe einen umgekehrten Weg, indem ich später wieder zur bildenden
Kunst zurückgekehrt bin und mir davor auf einem gewissen Niveau das
Arbeiten mit dem Holz angeeignet habe.
Miklós Szőcs TUI Bildhauer, Munkácsy Mihály-Preisträger, Mitglied
der Ungarischen Akademie der Künste
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Er hält sein Tempo. Aber er lebt auch, er sperrt sich nicht in seinen
Elfenbeinturm ein. Und dazwischen Tischtennis, und Zeit für seine Frau, also
er lebt.
Er lebt mit Leib und Seele! Alles Gute für ihn, und Gesundheit! Bis zum
jüngsten Tag, wirklich!
28,47-29,07 Mitwirkung am Schlaginsturment:
Zsuzsanna Wenzon, Máté Ács
Beleuchtung
ANTAL KISS, PÉTER VECSERNYÉS
Schnitt
RÓBERT NÁSZTOR
Kamera
LACKÓ SZÖGI
Redaktion und Regie
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Produktionsleitung
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2016