Öisi Ziitig herunterladen - Seniorenzentrum Wiesengrund

Jung und Alt
Ausgabe 124,
Ende Februar 2017
AKTUELLES
GRÜEZI MITENAND
Es ist soweit, unsere sehr langjährige
Mitarbeiterin
Frau Elisabeth Bühler
wird in den frühzeitigen Ruhestand treten.
(offene Aktivitäten, Angebote in festen
Gruppen sind hier nicht aufgeführt)
Lismitreff mit Fr.Ch.Fries und Fr.U.Ulmann
im Konzertsaal am Montag, 13. und
27. März 2017 ab 14.00 Uhr.
Die Gesprächsrunde vom Montag um
15.00 Uhr mit Fr.A.Pfister im Aufenthaltsraum Eichgut und Hrn.Ch.Stampa im Aufenthaltsraum 6. Etage fällt im März aus.
Jeden Dienstagnachmittag wird ab
14.00 Uhr mit den Herren T.Huber, T.Bänziger und H.Heinisch im Speisesaal gejasst.
Jeden Dienstag ab 14.30 Uhr 4 PfotenGruppe (Fr.Elmer mit Valou oder Fr.Erb
mit Feeli).
„Manne-Gruppe“ um 08.45 Uhr am Mittwoch, 15. und 29. März 2017, im Aufenthaltsraum 6. Etage mit Hrn.H.Ruchti.
Am Dienstag, 21.3., ab 15.00 Uhr,
werden wir uns am Nachmittag
offiziell bei einem schönen Apéro von
ihr verabschieden. Sie alle sind
herzlich eingeladen, um noch ein
letztes Mal mit ihr zu plaudern und
mit ihr anzustossen.
In der nächsten Ausgabe der Ziitig werden
wir einiges über Frau Bühler erfahren, wir
dürfen gespannt sein.
Jeden Mittwoch um 10.00 Uhr im Konzertsaal Gottesdienst, abwechselnd reformiert
und katholisch.
Am Mittwoch, 29. März 2017, können Sie
ab 14.00 Uhr mit Hrn.u.Fr.P.u.Ch.Frey im
Speisesaal Lotto spielen.
Am Mittwoch, 1. März 2017, gemeinsames Singen im Konzertsaal um 15.00 Uhr
mit Fr.U.Bachofner und Fr.M.Waldvogel
am Klavier, am 8. März 2017 mit
Hrn.u.Fr.H.u.M.Bieri im Aufenthaltsraum
Eichgut.
Am Donnerstag um 09.00 Uhr Apfelgruppe im Aktivierungsraum 9. Etage mit
Fr.R.Arndt.
Ob es wohl ein
Abschiedsgeschenk gibt
aus unserer
Aktivierungstherapie? z.B.
ein Päckli
getrocknete
Apfelstückli…?
Die Französisch Konversation mit
Hrn. G.Schneuwly findet am Freitag,
10. März 2017, um 14.30 Uhr im Aktivierungsraum 9. Etage statt.
Spielnachmittag jeweils am Freitag um
15.00 Uhr im Speisesaal mit Fr.D.Messmer.
Am Freitag um 15.00 Uhr können Sie im
Speisesaal mit Hrn.M.Hardegger jassen.
Bastelgruppe am Freitag um 15.00 Uhr
im Stübli 8. Etage mit Fr.M.Hertenstein und
Fr.B.Feuerstein.
2
Anlässe im März 2017
Sonntag, 5.3., Tag der Kranken mit
dem Motto: Schau mich an: ich bin
voll im Leben!
Um 15.00 Uhr im Konzertsaal spielt das
Duo Päuli und Röbi
Mo, 6.3., Fasnachtsmontag
Ab 15.00 Uhr im Konzertsaal mit dem Duo
Sylv und Dölf
Herzlichen Glückwunsch zum
Dienst-Jubiläum:
Herr Victor Campos
arbeitet 5 Jahre bei uns ☺
Herr Christoph Heinzle und
Frau Gordana Pezic arbeiten
10 Jahre bei uns !!!
Herr Hubert Breitenstein arbeitet
20 Jahre bei uns !!! Herzlichen Dank
für deine Treue !!
Do, 9.3., um 15.00 Uhr im Konzertsaal
Diaschau von und mit Herrn Robert Schulhof: Naturschönheiten Nordaustraliens
Freitag, 10.3., um 15.00 Uhr im Konzertsaal
Gedenkfeier für unsere Verstorbenen des
letzten Quartals mit anschliessendem Zusammensitzen
Mittwoch und Donnerstag, 15. und
16.3., Frühlingsbrunch im Konzertsaal,
von 09.30 – ca. 13.00 Uhr, mit Musik vonRomantic Flute
Dienstag, 21.3., ab 15.00 Uhr im
Konzertsaal
Abschiedsapéro für Frau E. Bühler
Herzlichen DANK für die gute Zusammenarbeit und EUREN wertvollen
Einsatz in unserem Betrieb. Wir
freuen uns auf weitere erfreuliche
gemeinsame Jahre.
Herzliche Gratulation an
Arlinda Ramaj…
Do, 23.3., Thementag 2017
zum Sternzeichen Widder
(21. März 20. April), um
15.00 Uhr im
Konzertsaal
Veeh Harfen – Feen-Konzert
Am Mittwoch, 22.3., findet am Nachmittag
die Weiterbildung für Mitarbeitende
statt: Gewaltfreie Kommunikation
…zur Geburt von Gjon Ramaj, geboren am
01.02.2017 um 08:12 Uhr. Grösse 51 cm,
Gewicht 3240 g.
3
Mutationen
Wir nehmen Abschied von
Bewohnerinnen und Bewohner:
Frau Heidi Hirs (5)
03.02.2017
Wir heissen herzlich willkommen
Frau Hedi Anrig (20)
31.01.2017
Familie Attilio und Doris Nisoli (605/606)
31.01.2017
Frau Valerie Hochreutener (509)
02.02.2017
Herrn Paul Schaad (309)
02.02.2017
Frau Juliana Kappeler (210)
03.02.2017
Frau Margrit Schwab(25)
05.02.2017
Herrn Kamil Niederle (45)
07.02.2017
Frau Nadezda Niederle (45)
07.02.2017
Frau Maria Städler (708)
07.02.2017
Frau Daniela Dhimpali (406)
08.02.2017
Frau Ruth Schuppisser (310)
09.02.2017
Herrn Jakob Stäubli (209)
09.02.2017
Frau Nascia Antonioli (913)
10.02.2017
Frau Gertrud Morf (111)
10.02.2017
Frau Barbara Isler (510)
13.02.2017
Herrn Walter Krumm (713)
13.02.2017
Herrn Carlo Platzgummer (305)
13.02.2017
Herrn Jürg Bosshart (501)
14.02.2017
Frau Regula Müller (20)
15.02.2017
Frau Erika Ruckstuhl (309)
16.02.2017
Frau Alice Grob-Meyer (607)
17.02.2017
Frau Gertrud Flach (104)
20.02.2017
Herr Franz Schwager (110)
22.02.2017
Frau Hedi Anrig (20)
Nach Hause
06.02.2017
Frau Liselotte Fürst (104)
06.02.2017
Herrn Armin Benz (111)
06.02.2017
Frau Erna Hablützel (110)
07.02.2017
Frau Anna Marga Beglinger (307)
13.02.2017
Herrn Paul Schaad (309)
Nach Hause
15.02.2017
Frau Ute Sommer (305)
Nach Hause
17.02.2017
Frau Eleonore Walser (40)
Nach Hause
19.02.2017
Frau Elisabeth Steinemann (407)
22.02.2017
Frau Gertrud Morf (111)
Nach Hause
23.02.2017
Herrn Walter Stahel (506)
26.02.2017
Mitarbeitende:
Wir heissen herzlich willkommen
Frau Claudia Maurer (Service)
01.02.2017
Frau Corinne Portmann (Administration)
20.02.2017
Herrn Andreas Eppsteiner (Pflege)
01.03.2017
Wir verabschieden uns von
Frau Michèle Maraschiello (Pflege)
28.02.2017
4
Aus „Hundetherapie“ wird
„4 Pfoten-Gruppe“
Lachen ist gesund,
sich freuen ist Medizin.
Wie gut tut es doch, wenn wir einmal
herzlich lachen oder uns einfach freuen
können. Das möchten wir zusammen mit
unseren Bewohnern, wenn wir am Dienstagnachmittag mit unseren Therapiehunden zu Besuch sind. Dann ist Spiel
und Spass angesagt. Wir sitzen mit unseren Besuchern im Kreis und zusammen
schauen wir gespannt, ob der Hund die
Leckerli, die wir in der Stube herum versteckt haben, findet. Oder fröhliches Lachen ertönt rundum, wenn unser Schlitzohr nicht durch den Reif springen will,
sondern untendurch kriecht. Wen freut
es nicht, wenn der Hund vertrauensvoll
seinen Kopf auf das Knie einer Bewohnerin oder eines Bewohners legt, mit seinen flehenden Hundeaugen zu ihm aufschaut und ihm sagt:
gehören auch Hygienevorschriften für
Mensch und Hund. Die bestandene schriftliche Theorieprüfung und die praktische
Abschlussprüfung zusammen mit dem
Hund sind Voraussetzungen, um mit dem
Hund Einsätze leisten zu können. Der
Hund muss zudem regelmässig vom Tierarzt untersucht
werden, nur gesunde Hunde dürfen Besuche machen.
Hier noch ein paar
„hündische“ Fragen: Die Antworten sehen Sie
weiter hinten.
•
•
•
„Ich hab dich lieb.“
Mensch und Hund sind glücklich, wenn
sie zusammen „sprechen“ können, der
Mensch dem Hund antwortet, indem er
ihm sachte über das Fell streicht und ihm
dabei ein paar Koseworte ins Ohr flüstert. Und die Hunde sind immer aufmerksame Zuhörer! Übrigens, die Hunde sind
Sprachgenies, sie verstehen alle Sprachen. Auch kleine Kunststücklein gehören zum Programm, z.B., wenn der Hund
ein fliegendes Leckerli auffangen kann
oder sich mit einem Tänzchen auf seinen
Hinterbeinen die Belohnung verdient.
Bis der Hund ein Therapiehund ist, muss
er zusammen mit seiner Führerin/seinem
Führer eine spezielle Ausbildung absolvieren, die mit einem Eignungstest beginnt.
Ängstliche oder schreckhafte Hunde oder
solche, die sich wehren, wenn sie angefasst werden, sind nicht zugelassen. Während der Ausbildung lernt der Hund verschiedene, spezielle Situationen kennen,
z.B. das Verhalten bei ungewohntem Lärm
oder das Gehen neben hinkenden Bewohnern oder solchen mit Gehhilfen oder Rollstühlen. Die Hundeführerin/der Hundeführer lernt die Bedingungen , um mit dem
Hund Einsätze leisten zu können. Dazu
•
Der Hund hat 4 Beine und 4 Pfoten.
Aber wie viele Zehen und Hüftgelenke
hat er?
Der Hund hat einen Knochen weniger
als der Mensch.
Welcher fehlt ihm?
Haben sie schon einmal einem Hund
ins Maul geguckt?
Wie viele Beisser hat’s da drin? Wie
gefährlich sind diese?
Von welchem Tier stammt der Hund
ursprünglich ab?
Wie lange ist das her?
Hunde sind die besten Freunde des
Menschen.
Sie schenken uns ihr ganzes Vertrauen und akzeptieren uns so,
wie wir sind.
Hunde haben alle Eigenschaften,
die ein guter Freund braucht,
sie sind Freunde fürs Leben.
Ida Erb
5
Mannegruppe
Bastelgruppe am Freitag
Referat
von Wald und Landschaft
Seit Mitte Januar 2017 findet neu eine
Bastelgruppe am Freitagnachmittag von
15.00 Uhr bis ca. 16.00 Uhr im Stübli
8. Etage statt.
Basteln, malen,
kleben und schmücken, lassen Sie
sich inspirieren!
Frau M. Hertenstein und Frau Brigitta Muggli sind
ein motiviertes
und hilfreiches
Team, welches
sich freut, mit
Ihnen zu basteln.
Am 25. Januar 2017 fand ein Referat über
Wald und Landschaft statt.
Herr Andres
Trümpy, Hauptabteilungsleiter
von Stadtgrün
Winterthur, hat
über Wald und
Waldfunktion,
Walddefinition,
Waldbewirtschaftung, Wald als
Ökosystem, die Flächenverteilung und natürlich über den Wald in Winterthur u.s.w.
referiert.
Es war sehr informativ und interessant.
Bäume fällen – früher und heute…
Die Bastelgruppe bietet noch das Einpacken von Geschenken an. Wenn ein
Bewohnender gerne
ein Geschenk für jemanden einpacken
möchte, kann dies
immer freitags von 16.00 bis 16.15 Uhr
im 8. Stock gemacht werden. Einpackmaterial ist vorhanden.
6
Das Interview
Anne-Marie und Cyprian Mani
1. Etage
Herr und Frau Mani bewohnen zwei Zimmer,
eines ist als Schlafzimmer eingerichtet und
dieses zweite hier als Stube. Sie empfangen
mich sehr freundlich und sind gerne bereit,
mir etwas für die Ziitig zu erzählen.
Wie geht es Ihnen hier im Wiesengrund?
Wir sind sehr zufrieden, ausser dass im
Moment eine Grippe im Umlauf ist, die
auch uns erwischt hat.
Herr Mani: Hierher kommt man erst, wenn
es nicht mehr anders geht. Bei uns ist es
so, dass ich als Spätfolge meiner Kinderlähmung nicht mehr gehen kann, und
dass meine Frau zunehmend Probleme mit
dem Gedächtnis hat. Zum Glück bekamen
wir 10 Tage nach unserem Anruf bei Frau
Rhyner bereits eine Zusage.
Dann ging alles sehr schnell. Wir mussten
uns von 80% unserer Habe trennen und
hatten wenig Zeit, auszuwählen. Aber nun
haben wir losgelassen und trauern unseren Sachen nicht mehr nach. Das Einleben
im neuen Umfeld gestaltete sich nicht so
einfach. Wir alten Leute bringen alle unsere Gewohnheiten mit und müssen uns hier
miteinander arrangieren. Ich darf allerdings sagen, dass im Wiesengrund alle die
grösstmögliche Freiheit geniessen.
Woher stammen Sie, Herr Mani?
Ich bin im Avers geboren, in einem abgelegenen Bauernhof zuhinterst im Madriser
Tal. Ende des ersten Weltkrieges übernahm mein Vater als jüngstes von 5 Geschwistern traditionsgemäss den Hof, der
aber nur für eine Familie die Existenz sicherte.
Die wirtschaftliche Lage war in jenen Zeiten im ganzen Lande sehr schlecht, so
dass für viele nur noch die Auswanderung
in Frage kam. Ein Bruder und zwei
Schwestern des Vaters gingen nach Kalifornien und ein Bruder nach Australien.
Das hatte zur Folge, dass mein Vater die
Geschwister auszahlen musste und sich
stark verschuldete. So erging es vielen
Talbewohnern. Ich selber hatte auch fünf
Geschwister, von denen ich allein übrig
geblieben bin. („Zum Glück!“, wirft Frau
Mani hier ein).
Mit sieben Jahren kam ich ins Schulalter.
Die Winterthalbjahres-Schule war für Erstklässler kein Zuckerschlecken, da der tägliche Schulweg hin und zurück je 1½ bis 2
Stunden dauerte, und das bei jedem Wetter. Morgens um 7 Uhr machten wir Schüler uns auf den Weg und kamen erst
abends um ca. 5 Uhr nach Hause. Unsere
liebenswerte Lehrerfamilie betreute und
verpflegte uns den ganzen Tag, was man
sich heute kaum mehr vorstellen könnte.
1936 – ich war 11 Jahre alt – erkrankte
ich an Kinderlähmung. Schon einige Tage
vorher war mir übel, so dass meine Eltern
mir Bettruhe verordneten. Am nächsten
Tag fühlte ich mich wohler und wollte aufstehen, aber o weh, ich konnte mich nicht
mehr bewegen. Man brachte mich für 10
Wochen ins Spital nach Thusis. Danach
folgte ein 6-monatiger Aufenthalt in einem
Heim in Flims, wo man mir mit Bädern
und Massagen zu helfen versuchte. Ein
Arzt hatte sich dort auf die Behandlung
von Polio-Kranken spezialisiert. Danach
verbrachte ich ein Jahr im Orthopädie-Spital im Balgrist in Zürich. Auch hier erhielten wir Patienten viele Therapien, hatten
aber auch Schulunterricht.
Als 13-Jähriger konnte ich endlich nach
Hause zurückkehren. Bis auf ein lahmes
Bein und andere Beeinträchtigungen war
der Therapieerfolg gut. Mit einem Stützapparat versehen war ich wieder gehfähig
und konnte versuchen, mich im Alltag einzugliedern.
Dann kam das Schulproblem! Den weiten
Schulweg konnte ich nicht gehen. Meine
Eltern mussten sich entscheiden und zu
ihrem Leidwesen den Hof verkaufen. Zum
Glück besass ein Onkel, der ausgewandert
war, talauswärts in Ausserferrera einen
kleinen Bauernhof. So konnten meine Eltern diesen erwerben, und das Problem
war gelöst. Für mich begann ein ganz anderer Tagesablauf als vor der Krankheit.
Ich konnte mich nur noch an wenigen
Spielen meiner Kameraden beteiligen und
nicht mehr auf dem Hof und in den Feldern mithelfen.
7
Wanderjahre
Am Ende der Schulzeit stellte sich die
Frage, wie es nun weitergehen sollte. Unser Pfarrer setzte sich mit Pro Infirmis in
Verbindung, und diese Organisation fand
für mich eine Lehrstelle bei einem Schneider in Schönengrund im Appenzellerland.
Es war Kriegszeit, deshalb bildeten die Militäraufträge unsere Haupteinnahmen. Genau so war es für die Sattler und Schuster. Damals musste man noch Lehrgeld
bezahlen und bekam dafür Kost und Logis.
Während der ganzen 3½ Lehrjahre war
ich nie zuhause.
Bei meinen ersten beiden Arbeitsstellen in
Urnäsch und Chur verdiente ich nicht genug, um Kost und Logis bezahlen zu können. Es wurde aufgeschrieben, was ich
schuldig war.
Mit 21 Jahren trat ich eine Stelle in Lachen
an. Hier gab es hauptsächlich Flickarbeiten zu erledigen. Mein italienischer Arbeitgeber betrieb ausserdem ein Kino, wo ich
mich abends auch noch als Platzanweiser
betätigte. Ausser Kost und Logis verdiente
ich hier wiederum nichts.
Ich hatte in Zürich-Wollishofen Bekannte:
Zwei Brüder, die mich einluden, bei ihnen
zu wohnen. Also kündigte ich meine Stelle
in Lachen. Drei Monate lebte ich in Zürich,
flickte meinen Freunden die Kleider und
nähte auch einen neuen Anzug.
Winterthur
nach 16 Jahren bei PKZ nichts anderes
übrig als eine KV-Umschulung.
In diesem Bereich arbeitete ich dann 4
Jahre bei Volg und danach 23 Jahre bis zu
meiner Pensionierung im Elektrizitätswerk
(Stadtwerk).
Wann haben Sie Ihre Frau kennengelernt?
Mit 25 Jahren. Das war aber meine erste
Frau. Sie arbeitete im Laden gegenüber
von PKZ, und unsere erste Kontaktaufnahme geschah durchs Ladenfenster. Wir
waren 30 Jahre verheiratet.
1983 ist sie an Knochenkrebs gestorben.
Sie hat viel leiden müssen.
„Ich musste das Glück nur packen“
Und nun tritt Anne-Marie Blanchoud ins
Leben von Cyprian Mani. Als gute Freundin seiner verstorbenen Frau kannte er sie
schon lange. Bis kurz vor der Hochzeit waren sie aber noch per „Sie“. Die Umstellung war gar nicht so einfach. Wer das
„Du“ wieder vergass, zahlte 50 Rappen in
ein Kässeli. So höflich war man damals.
Endlich fand ich
eine richtige
Stelle, nämlich bei
PKZ in Winterthur. Damals
wurden sämtliche
Anzüge im Geschäft selbst hergestellt.
8 Schneider und
ein Zuschneider
arbeiteten für die
exklusive Kundschaft.
Während dieser Zeit konnte ich endlich
meine Schulden bezahlen, die ich in meinen Wanderjahren notgedrungen hatte
machen müssen.
Langsam hielt die industrielle Konfektion
Einzug. Auch den Gutbetuchten wurde die
Massschneiderei zu teuer. So blieb mir
8
Anne-Marie Blanchoud ist in Lausanne zusammen mit einer Schwester und einem
Bruder aufgewachsen. Sie absolvierte eine
Lehre bei „Winterthur“-Versicherungen.
Nach der Lehre arbeitete sie in Winterthur
bei derselben Gesellschaft und lernte dabei schnell ausgezeichnet Deutsch.
30 Jahre blieb sie der „Winterthur“ treu,
dann wurde sie Direktionssekretärin bei
der „Krankenfürsorge“ (heute Sanitas)
und blieb dort bis zum Verkauf der Versicherung an die „Winterthur“. Aber sie war
nicht nur eine tüchtige Berufsfrau, sondern setzte sich in ihrer Freizeit unermüdlich für die Behinderten ein. 45 Jahre lang
arbeitete sie freiwillig beim Invalidenverein (wie auch Herr Mani, er sogar 65 Jahre
lang) und beim Behindertensport. „Ich
habe es gerne gemacht“, sagt sie, und
deshalb hatte sie wohl auch die Kraft für
die vielen verschiedenen Aufgaben. Denn
sie war auch im Samariterverein aktiv und
sang im Chor des „Cercle Romand“.
Anne-Marie war neugierig auf andere Länder und hat viele davon bereist, zum Teil
auf Kreuzfahrten: Frankreich und Italien,
aber auch Nordafrika.
Mit über 60 absolvierte sie einen Rotkreuzhelfer-Kurs und arbeitete noch einige
Jahre Teilzeit im Krankenheim Oberi.
Schlussworte von Cyprian Mani
Meiner alten Heimat blieb ich immer verbunden, besonders der aus dem 12. Jahrhundert stammenden Walsersiedlung Cresta, einem kleinen Dörflein oberhalb Ausserferrera, mit ca 40 Häusern, Ställen und
Kirche, heute nur noch von einigen Bauern und Feriengästen bewohnt. Dort verbrachten wir jeweils unsere Ferienzeit,
über 30 Jahre lang.
Es bildete sich eine untrennbare Gemeinschaft; viele Freundschaften bestehen
heute noch.
Als ich 80 wurde, beschlossen wir - da
meine Frau „Welsche“ ist und ihre Familie
in Lausanne wohnt – einen Ferienort in
der Umgebung zu suchen. Die Wahl fiel
auf Les Diablerets, wieder eine Bergregion. Sechs Sommer lang erlebten wir diesen wunderschönen Ort und die einmalige
Umgebung. Dann wurden uns die Umtriebe zu viel, und wir nahmen Abschied.
Vier Jahre lang waren wir noch zuhause
und wurden von der Spitex versorgt, bis
es nicht mehr ging, so dass wir nun im
Wiesengrund sind, das Lebensende erwartend.
Den beiden Menschen, die im Leben so viel
bewegt und geleistet haben, ist hier eine gute
und lebenswerte Zeit zu wünschen.
Margrit Tenger
Maiensässdorf Cresta. Das weisse Haus links von der Strasse ist das Ferienhaus der Familie Mani.
9
Bezirksgericht Winterthur
Ein formvollendetes Bauwerk
Das Bezirksgebäude an der Lindstrasse 10
gehört neben dem Stadthaus von Gottfried Semper zu den eindrücklichsten und
schönsten Bauten des 19. Jahrhunderts in
Winterthur. Seit 1931 gehört es dem Kanton Zürich, der dort das Bezirksgericht
Winterthur eingerichtet hat.
Bezirksgebäude Südfassade
Foto:Karl Fülscher
Der Lichthof bringt die äusserst kunstvoll
gestalteten Terrazzoböden, die Marmorsäulen und die marmorierten Pilaster vorzüglich zur Geltung. Das reich geschmückte Treppenhaus führt ins erste
Obergeschoss und dort in den eleganten
und prächtig ausgestatteten Verwaltungsratssaal. Lloyds nutzte diesen Saal zur Repräsentation und für die Sitzungen der
Verwaltungsräte.
Das zwischen 1876 und 1879 von der
Schweizerischen Lloyd erstellte und von
dem Architekten Ernst Jung (1841-1912)
realisierte Bauwerk diente dem rasant
wachsenden Versicherungsunternehmen
als Verwaltungsgebäude. Lloyd, die international tätige Transportversicherungsgesellschaft, reihte sich zu den neu gegründeten Finanzinstituten auf Stadtgebiet ein.
Ein sicherer Beweis für die damalige Bedeutung Winterthurs als Handels- und Finanzplatz.
Jung baute den Verwaltungssitz für Lloyd
als zweigeschossigen kubischen Baukörper
im Stil der Neurenaissance. Die Südfassade gegen den Garten hin ist durch einen
Mittelrisaliten über fünf Achsen gegliedert.
Ein von Volutenkonsolen getragener Balkon erstreckt sich über die drei mittleren
Achsen. Der Eingang des Gebäudes liegt
nach Westen an der Lindstrasse und wird
von einem auf Säulen abgestützten Balkon überdeckt. Das Vestibül führt zum
zentralen quadratischen Lichthof mit umlaufender Galerie, die von Marmorsäulen
gestützt wird.
Verwaltungsratssaal Detail
Foto:Karl Fülscher
Doch bereits vier Jahre nach der Fertigstellung des stolzen Gebäudes musste
Lloyds Konkurs anmelden. Betrügereien
und Misswirtschaft führten 1883 zum
Zusammenbruch des Unternehmens.
Das repräsentative Haus an der Lindstrasse wurde 1886 zum Sitz der Winterthur-Versicherung, die es bis 1925 nutzte.
10
Einen massiven Eingriff erlebte das Gebäude im Jahre 1903, als es die Versicherungsgesellschaft mit einem Attikageschoss aufstocken liess. Äusserlich ging
dabei die wohlproportionierte Gestalt und
die Eleganz des italienischen RenaissanceStils verloren.
Gut 50 Jahre nach der Erstellung kaufte
1931 der Kanton Zürich das ehemalige
Lloyds-Gebäude und machte es zum Bezirksgericht Winterthur. Im stilvollen Verwaltungsratssaal tagte von nun an das
Geschworenengericht.
Neu gestalteter Verhandlungsraum
Das Gebäude wurde daher einer Gesamtrenovation unterzogen. Renoviert wurde
unter laufendem Gerichtsbetrieb und in
Etappen ab März 2008 bis Januar 2009.
Ein besonderes Augenmerk lag dabei auf
dem ehemaligen Verwaltungsratssaal, der
durch Restauratoren von Verunstaltungen
befreit wurde und wieder in seiner einstigen Pracht erstrahlt. Genutzt wird er
heute als Aufenthaltsraum und Bibliothek.
Gleichzeitig musste das Gebäude mit den
neuesten Brandschutz- und Sicherheitsanlagen ausgestattet werden.
Helle Anstriche und Farbakzente verleihen
auch den weiteren Räumlichkeiten ein frisches Aussehen.
Vestibül Teilansicht
Grundsätzlich erfüllte das historische und
ehemalige Verwaltungsgebäude die Bedürfnisse des Bezirksgerichts in seinen
Anfängen. Die grosszügigen Dimensionen
und klaren Raumstrukturen kamen der
Nutzung für Büros und Verhandlungsräume sehr entgegen. Der fast 100qm
grosse Saal wurde jedoch aufgegliedert,
unterteilt und die kostbaren Bemalungen
hinter Täfer „versteckt“. Dieser Umbau
war der Zweckmässigkeit geschuldet, die
für die Geschworenengerichtsprozesse
nötig war.
Im Zuge der Revision der eidgenössischen
Strafprozessordnung wurden 2011 die Geschworenengerichte abgeschafft; der
grosse Saal hatte damit ausgedient. Hingegen fehlten dem Bezirksgericht Büros,
Kanzleizimmer und weitere Räume für
Verhandlungen sowie für neue Mitarbeitende.
Gediegener Aufenthaltsraum
Foto:Karl Fülscher
Das Bezirksgericht ist mit der hervorragend gelungenen Renovation von 2009
nicht nur eine Augenweide, es erfüllt auch
die räumlichen Voraussetzungen, die ein
moderner Gerichtsbetrieb erfordert.
11
Der Baumeister
Mit dem Bau der ersten Siedlungen im
Schönthal und am Deutweg konnte bereits
1872 begonnen werden.
Siedlungsbau an der Töpferstrasse
Ernst Jung um 1910
Der Architekt Ernst Jung wurde 1841 in
Basel geboren, schloss dort seine Lehre
als Maurermeister ab und studierte an der
Bauakademie in Berlin Architektur. Über
das Elsass, wo Ernst Jung 1867 für das
Büro des Architekten Frédéric de Rutté arbeitete, kam er zurück in die Schweiz und
nach Winterthur. De Rutté beauftragte
Jung mit der Bauleitung für die Villa Bühler-Egg an der Lindstrasse 8, die sein erster Leistungsausweis in Winterthur werden
sollte. Bereits zwei Jahre später liess sich
Ernst Jung als selbständiger Architekt in
Winterthur nieder. Er hatte wohl den Aufschwung geahnt, den die Stadt im Zuge
der industriellen Entwicklung nehmen
würde.
Ab 1871 erhielt Ernst Jung vielversprechende Aufträge - nicht nur von der Industrie, sondern auch von einflussreichen
Familien wie Sulzer, Reinhart, Bühler und
weiteren. Doch Jung beschränkte sich
nicht nur auf die Villen der Reichen. Es
ging ihm sehr um das Wohl der unteren
Bevölkerungsschichten und um deren
Wohnsituation. Zusammen mit der 1812
gegründeten Hülfsgesellschaft bereitete
Ernst Jung die Gründung der Wohnbaugenossenschaft zur Erstellung billiger Wohnhäuser GebW vor. Mit seiner humanitären
Grundhaltung trug er viel zu gesunden
Wohnverhältnissen für die Arbeiterklasse
bei.
Charakteristisches Merkmal der Siedlungsbauten von Ernst Jung ist der oft verschiedenfarbige Sichtbackstein der meist
dreigeschossigen Häuser.
Im Gegensatz zu den herrschaftlichen Villen, von denen etliche abgebrochen wurden, sind viele dieser Siedlungen heute
noch bewohnt und zu bewundern.
Mein Dank gilt Hannes Winkler, leitender
Gerichtsschreiber, der mir den Zugang in
das Bezirksgebäude gewährte und wertvolle Hinweise lieferte.
Für Fotos danke ich Karl Fülscher, Unterstammheim.
Villa Rychenberg erbaut von Ernst Jung 1887-1888
für Theodor Reinhart-Volkart
Heute Musikschule
Inge Ghelfi
12
THEMENTAG
WIDDER
Als Kind war ich oft im Tessin in den Ferien, bei befreundeten Zürcher "Aussteigern". Der Mann arbeitete in der Fabrik im
Tal, lief morgens halb sechs zu Fuss den
Berg hinunter und abends wieder hinauf,
eine volle Stunde; die Frau besorgte das
Haus (umgebauter Stall), den Gemüsegarten, den kleinen Rebberg und die Tiere.
Zeitweise hatten sie Geissen, zeitweise
Schafe; natürlich gehörte stets ein Bock
zur Herde. Nie vergass ich wie, als einmal
die Auen zwecks Empfängnisverhütung in
den Stall gesperrt wurden, der Schafbock
in einem wahnsinnigen 'Garacho' den steilen Hang herunter galoppierte und mit seinen Hörnern glatt durch die Stalltür
rammte!
Widder verliebt.
Sie hatten bis dahin geglaubt, der Geissbock sei schwer in Zaum zu halten, aber
der sei ja heilig gegen den WIDDER! Nun
ja, Geiss ist STEINBOCK, und dort
herrscht Saturn, der Planet der Vorsicht
und Zurückhaltung, des wohlüberlegten
und ökonomischen Kräfteeinsatzes. Die
Hörner braucht der STEINBOCK vor allem,
um seine Vormacht unter seinesgleichen
zu festigen …
Der WIDDER hingegen will einfach auf
dem schnellsten und direktesten Weg ans
Ziel, ob durch die Stalltür, durch die Wand
oder durch stehenden Stau spielt keine
Rolle, Hauptsache, es läuft etwas!
Eindeutig, klar und entschlossen zeigt sich
das Symbol des Sternzeichens, das den
Tierkreis eröffnet und anführt: ein Paar
Hörner wie Lenkstangen und dazwischen
ein Schnitt, sauber wie ein Spatenstich.
Erinnert an den englischen Ausdruck "to
call a spade a spade" = die Dinge beim
Namen nennen. Denn WIDDER mag nicht
um den Brei herum reden oder lange herumdrucksen; raus mit der Sprache will er,
ehrlich, offen und direkt. Und manchmal
verheerend undiplomatisch.
WIDDER ist nicht bekannt für besonders
feinsinnigen Humor, dafür ist er eine ehrliche Haut. Man sieht ihm sofort an (Gesicht und Körper), was ihn interessiert,
langweilt, ekelt oder demnächst in Wut
ausbrechen lässt. Denn auch Geduld ist
nicht seine Stärke. Aber seine Ausbrüche
sind kurz und heftig wie Gewitter und verursachen nur Strohfeuer; haben sich die
gestauten Emotionen einmal Luft gemacht, vergisst der WIDDER-Typ das
Ganze rasch wieder und geht zur Tagesordnung über – bass erstaunt über die
verletzten Mienen etwa in KREBS, oder
das peinlichen Schweigen von seiten der
WAAGE. Was die nur haben? – WIDDER
selber ist nicht nachtragend, ausser es ist
auch viel Saturn/STEINBOCK im Spiel; der
nämlich vergisst nicht so rasch. Darf er
auch nicht, denn er soll ja Konsequenz
manifestieren!
13
Kampf um Durchsetzung
Herrscherplanet in WIDDER ist Mars, von
dem sich natürlich auch der Monatsname
ableitet. Mars ist Wille, Initiative, Durchsetzung, Kampf. Der römische Mars entspricht in etwa dem griechischen Ares und
dem alemannisch-germanischen Ziu – von
dem sich unser Zieschtig ableitet. (Darum
Diens-tag und nicht etwa Dienst-tag.)
"Im Märzen der Bauer die Rösslein einspannt …" Wenn die Sonne den ersten Abschnitt des Tierkreises betritt, beginnt in
der Natur sichtbar das neue Jahr; die
Knollen- und Zwiebelpflanzen durchstossen endgültig die winterklamme Erde, an
den Bäumen schiessen die Knospen ihre
Schutzhäutchen ab und der Mensch spürt
den Drang, Wintermief und Winterfett abzustossen, am liebsten sofort. Fort mit
dem Alten und her mit dem Neuen! Bewegung muss rein!
Die Bündelung des Willens auf ein Ziel hin,
der Einsatz aller Kräfte ohne Rücksicht auf
Verluste, der eigentliche Setzgrind – das
ist WIDDER in Reinkultur, WIDDER als
Grundprinzip. WIDDER-Züge zeigen aber
auch jene Menschen, die den WIDDERHerrscher Mars auf ihrer Sonne, auf ihrem
Mond oder auf ihrem Aszendenten haben;
besonders letztere erkennt man sofort am
rassigen, zackigen Schritt und teils abrupten Auftritt.
Relativieren muss ich in Bezug auf die
WIDDER-Geborenen der Jahre 1943–
1956: diese haben alle Neptun in WAAGE,
und damit eine mehr oder weniger starke
Neptun-Opposition auf ihre Sonne, die den
marsischen Charakter massiv schwächt.
Es macht diese WIDDER (heute rund 60
bis 74 Jahre alt) untypisch sanft, friedlich,
fügsam, rücksichtsvoll, schwach in der
Durchsetzung, teils geradezu scheu! Ähnliches gilt für Menschen mit Mars/NeptunAspekten, wie sie alle rund 2 Jahre am
Himmel erscheinen.
Mars pur: Kriegsgott und Haudegen
Mars/Ares/Ziu war der Gott des Rechts
und bald auch des Krieges; wenn nicht
anders möglich, müssen Recht und Gesetz
mit Krieg und Gewalt durchgesetzt werden
– so die Mars-Logik. Diplomatie und
Staatskunst hingegen sind im Zeichen
WAAGE gegenüber zuhause, wo erst mal
neutral beobachtet und überlegt wird,
dann komplizierte Strategien entworfen,
alles sorgfältig vorausberechnet und geplant. WAAGE ist Generalstab, verschiebt
die bunten Fähnchen auf der Kriegskarte;
WIDDER kämpft als Soldat vorne an der
Front, im Dreck, direkt mit dem Feind
konfrontiert. Eine wunderbare WIDDER-Figur ist übrigens der Soldat in Grimms
Märchen, Das Blaue Licht.
Tatsächlich haben viele Menschen mit
WIDDER- oder Mars-Betonung eine Affinität zum Militär, besonders wo "Freiwillige
vor" gilt (Frauen!); Mut und Tatendrang
zeichnen sie aus, Einsatzbereitschaft und
ein naiver Glaube an einfache Lösungen.
(WAAGE hingegen misstraut einfachen Lösungen selbst da, wo sie möglich und angebracht wären.)
WIDDER ist ja, im Gegensatz zu WAAGE,
auch nicht eitel; er krempelt die Ärmel
hoch und hilft, wo immer Not am Mann
ist. Er packt selbstlos zu, wo etwas getan
werden muss; geht man halt Hände waschen nachher, oder duschen.
Freudvoll zum Streit
WIDDER ist kompetitiv und eine starke
Führernatur; er will auch immer wieder
klargestellt haben, wer die Hosen anhat;
schliesslich passt da nur eine(r) rein).
Mars/WIDDER mag Zweikampf und Hahnenkämpfe (güggele) – nicht umsonst ist
der Hahn eines der Mars-Symboltiere. Und
Wettkampf ist eine Vorstufe zum Krieg!
In der griechischen Mythologie heissen die
Söhne von Mars und Venus "Furcht" und
"Schrecken", und genau so (Phobos und
Daimos) hat die moderne Astronomie die
beiden Monde des Mars getauft.
14
Die Farben in WIDDER sind rot, rot und
rot! In allen Nuancen. Typisch sind auch
Hüte, ausserdem sportliche Tenues, robuste Materialien, Leder, insbesondere
Wildleder; auch Manchester, echte Tartans und klassische Karostoffe.
Die Formen sind gradlinig, schlicht und
klar, alles soll unmittelbar erkennbar sein.
WIDDER im Aszendenten ist übrigens,
ebenso wie FISCHE-Aszendent, in der
Nordhemisphäre sehr selten; hier werden
rund fünfmal mehr Menschen mit Aszendent in KREBS und LÖWE geboren als in
FISCHE und WIDDER.
Sehr häufig hingegen ist bei uns die Kombination WIDDER/STEINBOCK bzw. starke
Aspekte zwischen Mars und Saturn; diese
stehen für Einsatzwillen (Mars), der sich
an Widerständen (Saturn) erst recht entzündet und dadurch enorme Leistungen
hervorbringt. Denken wir etwa an die Anstrengungen, die erforderlich sind, um
warm, trocken, gut ernährt und gesund
durch den Winter zu kommen. Ja, man
kann sagen, die ganze europäische Zivilisation und Kulturleistung basiert auf der
Notwendigkeit, Bequemlichkeit und äusseren Widrigkeiten zu überwinden, die in
milderen Klimas so nicht nötig ist …
Am Körper ist dem Zeichen WIDDER der
Kopf zugeordnet (oft relativ gross), mit
dem er bekanntlich durch die Wand muss.
Ferner das Blut (die roten Blutkörperchen!) und die Muskulatur, denn körperliche Anstrengung, Bewegung und Sport
sind Allheilmittel für alle "Marsianer".
Ausdauer und Konsistenz bekommt
Mars/WIDDER dort, wo zugleich Saturn/STEINBOCK stark stehen. Wo sich
Mars mit Neptun/FISCHE verbindet, hat
der Mensch dafür einen ausgeprägten
Sinn für Takt und Rhythmus (Militärmusik!).
Negative Züge sind Egozentrik, Voreiligkeit, rücksichtsloses, ungehobeltes bis rüpelhaftes Benehmen, Taktlosigkeit.
Gertrud Baumann
Astrologin
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Vom närrischen Treiben
Schräge Musik, Lärm, Ausgelassenheit,
Spässe manchmal bis an die Grenzen des
guten Geschmacks, Masken und Fratzen
und zauberhaft geschminkte Gesichter,
Lumpenkleider und wunderbare Fasnachtskostüme, Hässlichkeit und Schönheit – alles gehört zur Fasnacht.
zählen können. Wenn wir uns einmal selber vergessen, die Maske verlieren und
ungeschlacht werden mit Worten und Taten, dann richten wir viel Schaden an.
Hier das Gedicht einer jungen Frau:
Glücklich seinDie Innenseite nach aussen
kehren zu dürfen –
und trotz der Nähte geliebt zu sein.
Claudia 23 Jahre
Von närrischen Treiben…! Der Narr mit
seiner Glögglikappe, dem Samtgewand
und oft auch dem Spiegel, gehört auch zur
Fasnacht.
Ich bin keine Fasnächtlerin, habe aber immer die Freude der Kinder am sich Verkleiden erfahren und frage mich: Wie ist
es, eine Maske anzuziehen? Sich total zu
schminken, dass man einen nicht mehr
erkennt? Einmal die böse Hexe zu sein
oder ein Ungeheuer, gar eine Prinzessin
oder ein Gespenst? Einmal ganz ordinär
zu wirken und einmal reich und schön,
einmal sich auf Kosten anderer lustig zu
machen? Wie ist es, etwas zu zeigen, das
sonst nicht in unserer Vorstellung entspricht, so gar nicht zu uns zu gehören
scheint?
Und doch gehören auch diese Seiten zum
Dasein. Die Frau von Sokrates hiess Xanthippe – Hexe. Es sticht uns manchmal
der Teufel. Manchmal tun wir, als wären
wir Engel. Und wer schaut nicht gern in
Zeitschriften die Fotos von Adligen an, von
Fimstars oder Sportlern. So berühmt, angesehen und gut möchten wir doch auch
sein. Und wer lässt sich nicht neugierig
gefangen nehmen vom Grausamen und
Dunklen?
Unser Alltagsgesicht ist ja auch eine Art
Maske, die oft verbirgt, was wirklich in unserer Seele haust. Wir brauchen sie zu unserem Schutz. Ohne eine Form von
Maske, Persona, kann niemand leben. Einfach bloss sein, die tiefsten Gefühle zeigen, können wir wohl nur den Vertrautesten, auf die wir unter allen Umständen
In ganz früher Zeit nannte man Menschen
mit körperlichen oder geistigen Fehlbildungen, ebenso Menschen, die Aussenseiter waren, z.B. jüdische Menschen oder
damals so genannt, die Mohren – Narren.
Diese Menschen wurden verachtet. Oder
zur abwertenden Unterhaltung benutzt.
(Auch heute noch sind wir nicht einfach
frei davon!)
Auch Narren genannt wurden Menschen,
die sich selber dümmlich gross und besonders fühlten, in sich selbst verliebt waren.
Deshalb die eigene Realität nicht wahrnehmen konnten. Darum der Spiegel in
der Hand. (In der Weise gibt es heute viel
zu viele Narren!)
An den Königshöfen waren Narren Menschen, die ungestraft, witzig, humorvoll,
mutig und direkt die Wahrheit sagen
konnten über Zustände im Land, über
menschliche Schwächen, sie hielten eigentlich andern den Spiegel vor.
(A.P.
Weber)
16
Denn sie hatten eine religiöse und philosophische Aufgabe: Sie prangerten die
Sündhaftigkeit der Menschen an und erinnerten sie an die Vergänglichkeit, und damit daran, was denn wichtig ist im Dasein.
Meist wurden sie sehr geschätzt. Das
Sprichwort: „Kinder und Narren sagen die
Wahrheit“, erinnert daran.
Heute noch ist ein Narr eine faszinierende
Gestalt.
Er lebt die Unvollkommenheit, das Fehlerhafte, das Hilflose, er tritt ins Fettnäpfchen, er ist auf lächerliche Weise eitel –
wir lachen darüber und lachen indirekt
über uns selbst.
Dann aber auch die andere Seite: Er versteht mehr, sieht tiefer als viele, hat eine
Weisheit, die für andere Torheit ist. Denn
trotz allem, was dagegen spricht, glaubt
er an das Gute, wider alle Vernunft hofft
und vertraut er.
Ernst Ginsberg zeigt es in seinem Gedicht
„Augenschein“
Die Rätseldamen Frau L. Ehrat und
Frau S. Marriott wünschen wie immer
viel Vergnügen.
Ordnung im Setzkasten
Fügen Sie die Buchstabengruppen im kleinen Setzkasten so in den grossen Kasten
ein, dass drei Wörter entstehen, die jeweils einmal waagerecht und einmal senkrecht zu lesen sind.
L
GE
SP
GE
AN L
D
AN GE
(Ernst Ginsberg war ein grosser Schauspieler jüdischer Herkunft am Schauspielhaus Zürich. Dieses Gedicht schrieb er
kurz vor seinem Tod.)
Zur Nacht hat ein Sturm alle Bäume
entlaubt,
Sieh sie dir an die knöchernen Besen.
Ein Narr wer bei diesem Anblick
glaubt,
Es wäre je Sommer gewesen.
Und ein noch grösserer Narr, wer
glaubt und sinnt,
Es könnte je wieder Sommer werden.
Und grad diese gläubige Narrheit
Kind,
Ist die grösste Wahrheit auf Erden.
Bald zeitgt sich der Frühling!
Seraina Bisang
Antworten
1. 2x4 Finger
2x4 Zehen
2 Wolfskrallen
2. Schlüsselbein
3. 42
(erwachsener
Hund)
4. Wolf, ca.
100’000 Jahre
17
Im Februar fanden verschiedene Anlässe statt, z.B.:
Am 2. Februar spielten Tanja Sonc (Violine) und Yasuko Moriyama (Klavier) von…
Gueti Luune
…‚Live Music Now‘
18
…und nun freuen wir uns auf
die närrischen Tage in Winterthur (Auszug aus dem
vielfältigen Programm
www.fakowi.ch):
Narrenbaum stellen
Datum
Freitag, 3. März 2017
Zeit
18:15 Gemeinsamer Marsch zum Neumarkt Start Obertor höhe Guggenbühne
18:25 Eintreffen der Stadtregierung /
Schlüsselübergabe.
Am Thementag der Fische besuchte uns
der Fischerverein Andelfingen mit spannenden Informationen:
Guggenumzug
Datum
Samstag, 4. März 2017
Zeit
18:45 Uhr - Neue Startzeit!!!
Aufstellung
Neustadtgasse ab 18:15 Uhr
Umzugsroute
Innere Tösstalstrasse - Unterer Graben – Marktgasse – Casinostrasse –
Neumarktplatz - Steinberggasse
(Auflösung: Höhe Metzggasse)
Winterthurer Kinderumzug
mit Maskenprämierung
Datum
Montag, 6. März 2017
Teilnehmer
Kostümierte Kinder und Erwachsene, Kinder ab 5 Jahren
Besammlung
13:30 Uhr Steinberggasse
Ablauf
14:00 Uhr Start Umzug
15:00 Uhr Verpflegung im Guggenzelt
(Es werden nur Kinder die am Umzug mitlaufen, GRATIS verpflegt!)
Route
Route
Steinbergasse - Obergasse - Marktgasse - unterer Graben - Stadthausstrasse - Guggenzelt ( Verpflegung )
Uslumpete
Datum Samstag 11. März 2017
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KURZINFORMATIONEN
Wir freuen uns –
Lösung:
SP
SCHLUSSPUNKT
herzlich willkommen:
AN GE
AN GE
L
GE
D
L
© Tebonin
Am 5. März ist wieder
Wer wir sind
Der «Tag der Kranken» ist ein gemeinnütziger Verein, der 1939 gegründet
wurde. Mitglieder des Vereins sind sowohl
Patientenorganisationen als auch Gesundheitsligen, Fachverbände, die Schweizerische Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK)
und andere im Gesundheitswesen tätige
Vereinigungen und Verbände. Der «Tag
der Kranken» sensibilisiert die Bevölkerung einmal pro Jahr zu einem besonderen Thema aus dem Bereich Gesundheit
und Krankheit. Er will dazu beitragen, Beziehungen zwischen Kranken und Gesunden zu fördern, Verständnis für die Bedürfnisse der Kranken zu schaffen und an
die Pflichten der Gesunden gegenüber
kranken Menschen zu erinnern. Zudem
setzt er sich für die Anerkennung der Tätigkeiten all jener ein, die sich beruflich
und privat für Kranke sowie Patientinnen
und Patienten engagieren.
Impressum
Seniorenzentrum Wiesengrund
Wülflingerstrasse 7, 8400 Winterthur
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