Die TZ-Kulturseiten vom 7. März 2017

KULTUR
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Frank Lehmann
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DIENSTAG, 7. MÄRZ 2017 | SEITE 16
Tolle Veranstaltungen und weitreichende Pläne
Interview mit Heidi Peterson, Kulturhauschefin und Geschäftsführerin des Vereins Torgau Kultur
TORGAU. Von den einen geliebt, von den
anderen geschmäht. Das Torgauer Kulturhaus polarisiert. Und das hat die unterschiedlichsten Gründe. Eine Frau, die sich
mit enormem Engagement, mit immer
neuen Ideen und Projekten für das Haus
und dessen Nutzungsvielfalt einsetzt, ist
Heidi Peterson. Mit ihr als Hausherrin und
Geschäftsführerin des Vereins Torgau
Kultur sprach die TZ über das Programm
im Jahr 2017, die Zukunft des Objektes
und das Jahresmotto „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es“.
TZ: Hat das Torgauer Kulturhaus als bauliche Hülle, als kulturelles Zentrum der
Stadt ausgedient?
H. Peterson: Die Substanz der baulichen
Hülle ist echt ein Problem - die Wirkung
als kulturelles Zentrum hingegen - enorm
wichtig für Torgau. Denn das Haus ist die
einzige Kulturstätte in Torgau mit einer
Platzkapazität von 500 Plätzen, Theaterbühne und einer ausgezeichneten Akustik! Davor kann und sollte man nicht die
Augen verschließen. Eine Lösung, die sowohl sinnvoll als auch finanzierbar ist,
muss gefunden werden.
Der Stadtrat, aber auch die Bürger unserer Stadt, sollten sich positionieren und in
die Entscheidungsfindung direkt mit einbezogen werden. Wir haben in den letzten Jahren immer wieder nach unseren
Möglichkeiten Sanierungen realisiert. Ich
denke da beispielsweise an den Bühnenbereich.
Welche Lösung schwebt Ihnen vor?
Ideen habe ich schon, doch die sind gegenwärtig noch Phantasie, denn derzeit
laufen Absprachen auf allen beteiligten
Ebenen, allen voran mit unserer OBM und
Vereinschefin Romina Barth. Deshalb
möchte ich nicht vorgreifen.
Realität sind aber Ihre Planungen in Sachen Veranstaltungen und Projekte.
Das kann ich unterschreiben. Einen absoluten Höhepunkt haben wir bereits erlebt. Das Konzert mit Armin Mueller-Stahl
am 22. Januar verursacht noch heute bei
mir Gänsehaut, wenn ich daran denke.
Niemanden hielt es am Ende mehr auf
seinem Platz. Der Applaus und die gesamte Atmosphäre beeindruckten selbst einen Künstler von Weltruf, wie Armin Mueller-Stahl sehr nachhaltig, der von der
sehr guten Akustik des Saals begeistert
war.
Werfen wir einen Blick auf die kommenden Wochen und Monate.
Da bieten wir Traditionelles, viele Neu-
Heidi Peterson sitzt in ihrem Büro schon wieder über neuen Projekten.
Foto: TZ/Lehmann
heiten und natürlich spielt auch das Reformationsjubiläum eine große Rolle. Außerdem wollen wir uns mit Projekten an
der Flüchtlingsarbeit und im Jugendbereich beteiligen.
Schauen wir zunächst auf den März.
Da steht mit der 10. Auflage vom Irish Heartbeat Festival am 11. März ein weiterer
Höhepunkt an, und zum Frühlingsball mit
der Reinhard Stockmann Band laden wir
am 25. März alle Tanzbegeisterten.
Sie erwähnten schon Neuheiten.
Dafür steht beispielsweise der Künstler
„ENNIO MARCHETTO“, der nie ohne
Standing-Ovations von der Bühne geht.
In der Welt ein Star, in Deutschland noch
ein Geheimtipp. Der Venezianer rast in
Papierkleidern durch die Welt der internationalen Stars, wie Madonna, Michael
Jackson oder Marilyn Monroe. Gefeiert
von „Theater heute“, ist er mit 4 Millionen Klicks längst ein Star bei You Tube,
und am 8. April mit seiner Show aus Papier und Pappe zu Gast im Kulturhaus.
Unbedingt vormerken!
Was steuert der Verein Torgau-Kultur
zum Elbe Day bei?
Wir haben einen Blues & Boogi Konzert
im großen Saal geplant. Dazu ist die
“Walker Daniels Band“ aus Leipzig live
am Start. Die Jungs sind kampferprobt
beim Leipziger Hony Tonk Kneipenfestival und garantieren beste Stimmung.
Sie erwähnten als Schwerpunkt für 2017
das Reformationsjubiläum.
Torgau ist die bedeutendste Stadt der Reformation in Sachsen. Dem 500-jährigen
Jubiläum wollen wir mit unseren Mitteln
Rechnung tragen. Unter dem Titel „Martin Luther, Dein Herzliebchen“ gibt es
Theater und Musik aus dem Hause Luther
am 21. April in der Stadtbibliothek. Im
Rahmen des „Kirchentags auf dem Weg
Leipzig“ wird es in Zusammenarbeit mit
der evangelischen Kirche Torgau die Lesung „Luther. Der Zorn Gottes“ mit dem
renommierten Autor Heino Schwilk am
27. Mai geben, organisiert in enger Zusammenarbeit mit Beate Senftleben vom
Bildungsprojekt Wintergrüne.
Was bildet den Höhepunkt?
Unbestritten ist dies das internationale
Theaterprojekt „In Gottes eigenem
Land“, das gemeinsam mit den Landesbühnen Sachsen Open Air auf großer
Bühne aufgeführt wird. Denn nach der
Premiere in Meißen erlebt Schloss Hartenfels nur wenige Tage später, am 22.
Juni, die nächste Aufführung in Torgau.
Beteiligt sind hierbei Chöre der Stadt, wie
der Chor des Johann-Walter-Gymnasiums
und die Musikschule, für die Prof. Elvira
Dreßen mit in die Vorbereitung einbezogen wurde.
Aber auch die Johann-Walter Kantorei
und der Torgauer Singekreis werden an-
Historischer
Tanzworkshop
Torgauer Amtsgericht
als Ausstellungesort
Jochen Hesse zeigt Fotos
im Haus der Presse
Grand View University Choir
aus Iowa ist zu Gast
TORGAU. Am Samstag, dem 1. April 2017
findet im Saal des Technischen Hilfswerks
Ortsverband Torgau zwischen 13 und 17
Uhr der erste diesjährige historische Tanzworkshop „Tanzen wie vor 500 Jahren“,
der Torgauer Renaissancetänzer, statt. Der
Workshop richtet sich an Anfänger und
Fortgeschrittene, Jung und Alt, Männer
und Frauen. Tanzkenntnisse sind nicht
Voraussetzung. Eine paarweise Anmeldung ist nicht nötig. Es kann in Gewandung getanzt werden, muss aber nicht.
Wechselschuhe (Tanzschuhe) werden
empfohlen. Interessenten können sich in
der Kleinen Galerie des Torgauer Kunstund Kulturvereins „Johann Kentmann“,
Pfarrstraße 3, anmelden. Kurzentschlossene können auch ohne Anmeldung auf
einen Platz hoffen und direkt ab 12.45 Uhr
vor Ort sein: Zum Großen Teich 34, in
Torgau. Es wird keine Kursgebühr erhoben, eine Spende ist jedoch erwünscht.
TORGAU. Als Besucher des Amtsgerichtes
Torgau lohnt es sich durchaus auf dem
Weg in die Amtsstube den Blick nach
rechts oder links schweifen zu lassen.
Seit Kurzem kann man hier die neuen
Exponate der Mal- und Zeichengruppe
des Torgauer Kunst- und Kulturvereins
„Johann Kentmann bestaunen.
Im Foyer fallen bereits die mit kräftigen
Farben gemalten Bilder von Sabine
Kretzschmann aus Moschwig ins Auge,
daneben
naturalistische
Torgauer
Motive im Großformat, welche Teile
eines
Projektes
mehrerer
Vereinsmitglieder sind, und ergänzend
kann der Besucher stimmungsvolle
Naturstudien
und
Porträts
ganz
alltäglicher Gesichter gezeichnet von
Hans Jäger aus Sitzenroda bestaunen.
Diese kleine Auswahl an verschiedensten
Kunstobjekten gibt einen kurzen
Einblick in die Schaffensweise der
Malgruppe der Erwachsenen und lässt
auf weitere spannende Arbeiten hoffen.
TORGAU. Eigentlich lag Dr. Jochen Hesse
eine Ausstellung mit einer derart politischen Attitüde fern. Doch mit der Wahl von
Donald Trump wollte der 68-Jährige ein
deutliches Zeichen setzen. Eines, das die
Vielfalt der Amerikaner sowie das friedliche Miteinander - vor allem der Leute aus
New York -, widerspiegelt. Herausgekommen sind Arbeiten, die seit seit Anfang
März im Torgauer Haus der Presse in Zusammenarbeit mit dem Kentmann-Verein
ausgestellt werden. Bis zum 6. Juli können
Besucher hier 35 Fotos des Torgauers betrachten, das jedes für sich ein Plädoyer für
die kulturelle Vielfalt der Amerikaner ist.
TORGAU. Am Sonnabend, dem 18. März
um 17.00 Uhr gastiert der Grand View University Choir aus Des Moines, Iowa während seiner 2017 International Concert
Tour in der Schlosskirche Torgau. Das Programm unter Leitung von Dr. Kathryn Pohlmann Duffy nimmt mit Chorwerken von
Senfl, Walter oder Schütz Bezug auf das
500. Reformationsgedenken und wird ergänzt mit Werken zeitgenössischer Komponisten wie R. Powell, Rene Clausen,
Stanford Scriven und anderen. Der Eintritt
ist frei. Am Ausgang wird um eine angemessene Spende gebeten.
■ KULTURBEUTEL
Irish Heartbeat Festival im
Kulturhaus
TORGAU. Die Iren haben bekanntlich ein
großes Herz. Ein Herz voller Geselligkeit,
Leidenschaft und Witz. Ausgezeichnete
Voraussetzungen also, um immer wieder
beeindruckende Sänger, Musiker und
Geschichtenerzähler hervorzubringen.
Auch 2017 wird wieder der St. Patrick’s
Day gefeiert mit drei Live-Bands im Kulturhaus Torgau und zwar am 11. März ab
20 Uhr. Mànran - die Jungs begeisterten
bereits im Vorjahr - und Armagh Rhymers sowie Bernie Pháid spielen zum traditionellen Irish Heartbeat Festival in typisch irisch dekoriertem Saal. Das Festival ist bei den Fans längst ein Renner,
denn es hat die Hand am Puls der irischen Musikszene und bringt ihre traditionellen und innovativen Elemente auf
Tour. Beim Irish Heartbeat schlägt das
wahre Herz Irlands und das der kleinen
Leute. Wir sind das Volk! Erleben Sie authentisches St. Patrick’s Day Feeling mit
toller Musik, typisch dekorierter Halle
und irischen Speisen und Getränken.
Tickets Kulturhaus Torgau: 03421903523, TIC 03421 70140 und alle bekannten VVK-Stellen. www.kulturhaus-torgau.de
Meisterwerke der
Kammermusik
TORGAU. Eines der derzeit gefragtesten
jungen Streichquartette Deutschlands
gastiert am Freitag, dem 17. März 2017
um 19.30 Uhr im Festsaal des Rathauses
der Stadt Torgau.
Das Aris Quartett wurde 2009 in Frankfurt a. M. gegründet und hat sich seitdem
international bei großen Musikfestivals
sowie in bedeutenden Konzertsälen in
die Herzen der Musikfreunde gespielt.
Im Rahmen der Torgauer Rathauskonzerte tragen die vier jungen Musiker im Alter von 22 bis 25 Jahren Meisterwerke
von Franz Schubert, Béla Bartók und
Ludwig van Beethoven vor.
Es erklingt unter anderem das berühmte Streichquartett Nr. 14, Opus 131 von
Beethoven. Die Musiker gehören zur
diesjährigen Bundesauswahl Konzerte
junger Künstler (BAKJK). Karten sind
beim TIC (Tel.: 03421-70140) oder an der
Abendkasse erhältlich.
Öl- und Acrylmalerei im
Landratsamt
TORGAU. Seit dem 23. Februar gibt es eine
neue Ausstellung auf Schloss Hartenfels
im Flügel C. Gezeigt werden Werke von
Brigitte Bode aus Döbernitz. Dabei handelt
es sich um Acrylmalerei mit Blumen, Landschaften und Stillleben.
Die in Magdeburg geborene und in
Döbernitz lebende Künstlerin beschäftigt
sich seit mehr als 30 Jahren mit der Malerei und war bereits bei verschiedenen größeren Ausstellungen präsent.
Bereits 300. Ausstellung in
der Kleinen Galerie
TORGAU. Mit Sabine Hagedorn eröffnete
eine Künstlerin aus Dresden die 300. Ausstellung in der Kleinen Galerie des Torgauer Kunst- und Kulturvereins „Johann Kentmann“. Überschrieben hat sie ihre Exposition mit „Formen und Farben“. Damit
drückt sie ihr Wirken in Porzellankunst
ebenso aus wie in der Malerei. Mit dieser
Vielfalt möchte sie sich ganz bewusst identifiziert wissen, denn sich nur auf einen Bereich zu konzentrieren, ist ihr zu eng. Auf
ihren künstlerischen Wegen bestritt sie
schon zahlreiche Einzel- und Gemeinschaftsexpositionen. Die Ausstellung kann
bis zum 27. April 2017 besichtigt werden.
Proben für Musical
in Torgau
TORGAU. Unter dem Titel „Der falsche
Ritter“ entsteht in Torgau ein Musical,
dass eine Geschichte über Martin Luther
erzählt. Der Probenstart erfolgte am 3.
März. Immer freitags von 16.00 - 16.45
Uhr wird in der in der Wintergrüne 2 geprobt. Die Aufführung zum Kirchentag
unterwegs ist am Samstag, den 27. Mai,
15 Uhr in der Schlosskirche. Anmeldungen bitte an Frau Saretz, Telefon: 03421
90 40 38.
Rathausgalerie zeigt Bilder
von Ulrike Hommel
DOMMITZSCH. In der Rathausgalerie
Dommitzsch präsentiert der Torgauer
Kunst- und Kulturverein „Johann Kentmann“ vom 7. März bis zum 11. September 2017 eine Fotoausstellung von Ulrike Hommel.
Beim Fotografieren betrachtet Ulrike
Hommel ihre Umgebung gern „unter der
Lupe“. Dabei werden Kleinigkeiten groß
und interessant. Scheinbar Großes und
Bedeutendes wirkt nebensächlich und
verschwimmt unscharf, wenn Details im
Mittelpunkt stehen. In den Fokus nimmt
die Hobby-Fotografin aus Süptitz vor allem die Natur und Gebäude, die sie gerade umgeben.
Die Vernissage zur 38. Ausstellung findet am heutigen Dienstag, dem 7. März
2017, um 15:00 Uhr in der 1. Etage des
Rathauses Dommitzsch, statt.
gefragt. Die Torgauer sind überhaupt zum
Mitmachen aufgefordert.
Stimmt es, dass besagtes Stück auch in
den USA aufgeführt wird?
Ja, das Historiendrama handelt vom Wirken eines bekannten Hallenser Missionars in Nordamerika, wo der christliche
Glaube auf die Kultur der Ureinwohner
trifft. Es ist also kein Wunder, dass
DDR-Chefindianer Gojko Mitic eine
Hauptrolle im Stück übernimmt. Natürlich ist er auch in Torgau dabei.
Stichwort Open Air.
Da freuen wir uns schon auf das „Zwingertrio“ mit Tom Pauls, das am 7. Juni auf
Schloss Hartenfels sein 35 jähriges Bühnenjubiläum mit einer tollen Komikerparade begeht. Die ist exklusiv nur in Torgau
und Dresden Open Air zu sehen!
Beim diesjährigen Kultursommer treffen
am 18. August Rock und Klassik aufeinander. Die Rockband „SIX“ und das Leip-
ziger Sinfonieorchester (von den Torgauern geliebt bei „Opera & Pasta“) gestalten ein Crossover - Konzert unterm Wendelstein. Während der nachfolgende
Samstag noch mit einem Fragezeichen
behaftet ist, steht der Sonntag hingegen
fest. Das alljährliche Kindermusical wird
wieder vom Theater Cocomico aus Köln
gespielt. „Ritter Rost“ wird diesmal die
Knirpse und ihre Begleiter begeistern.
Kommen wir zum letzten Punkt. Sie sprachen von Sonderprojekten. Was steckt
dahinter?
Auch wir als Kulturhaus-Team wollen unseren Beitrag zur Flüchtlingsarbeit leisten
und haben mit Daniela Voigt, zuständige
Koordinatorin beim LRA Nordsachsen,
gemeinsame Projekte vereinbart. Gestern
haben wir unsere Nähstube im kleinen
Saal eröffnet, wo 14-tägig ein Nähkurs
stattfindet, der sinnvolle Betätigung und
Gespräche mit einander verbindet. Schon
gut etabliert ist die „Shisha-Party“ im
kleinen Saal. Menschen unterschiedlichster Nationen rauchen hier zusammen
Wasserpfeife, reden miteinander und erzählen sich Geschichten.
Unseren kleinen Saal wollen wir in der
zweiten Jahreshälfte als „Wohnzimmer“
gestalten, in dem wöchentlich 1 -2 mal
Aktionen laufen, wie Musik hören & machen, Filme gucken, Essen, Trinken, miteinander reden … für Torgauer und
Flüchtlinge gleichermaßen. Selbstverständlich verlieren wir auch die Torgauer
Jugendlichen nicht aus dem Blickwinkel.
Mit ihnen wollen wir ein Graffiti-Projekt
anschieben und Sprayer sowie Hip
Hop-Szene einbinden. Die Ergebnisse
werden an der Skaterbahn präsentiert.
Mehr wird noch nicht verraten, weil erstens alles noch in Planung ist und zweitens die Fördermittel noch nicht bestätigt
sind. Das zweite Problem, dass uns unter
den Nägeln brennt, ist der zunehmende
Drogenkonsum in Torgau, besonders die
verheerende Wirkung von Chrystal Meth.
Es bereitet uns echte Sorgen, was da in
Torgau abläuft. Aus diesem Grund planen
wir verschiedene Aktivitäten. Angefangen bei Infoabenden und Gesprächsrunden mit Insidern, Betroffenen und Leuten,
die es geschafft haben auszusteigen.
Denn wir finden es falsch, das Problem zu
verschweigen und wollen etwas tun.
Denn unser Motto für 2017 lautet frei nach
Erich Kästner: „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.“
Gespräch: Frank Lehmann
Manfred Mann‘s Earth Band live
Legendäre Rockstars geben Open Air Konzert am 17. Juni 2017
TORGAU. Gegründet wurde Manfred
Mann‘s Earth Band 1971. Seitdem ist die
Band um ihren Namensgeber am Keyboard nicht mehr aus der Rockszene
wegzudenken. Seine Hits und Interpretationen verschiedener Künstler von
Bruce Springsteen bis Bob Marley sind
zeitlos und haben die Jahrzehnte bestens
überstanden: „Blinded by The Light“,
„Spirits In The Night“, „Davy’s On The
Road Again“, „Redemption Song“, „For
You“ und auch „Mighty Quinn“ haben
ihr eigenes Leben entfaltet und sind auf
dem Album „Budapest Live“ von 1984 in
großartigen Fassungen vertreten. Nach
einer kurzen Pause Anfang der Neunziger ist Manfred Mann’s Earth Band weiter live aktiv. Zum Beispiel konnte die
Band als Special Guest des einzigen (und
nach dem Tod von Glenn Frey auch letzten) Deutschland-Konzerts der Eagles in
Vechta im Juni 2014 begeistern. Im Juni
2016 spielte die Band bei den beiden ausverkauften Monsters Of Rock Konzerten
auf der Loreley und in Bietigheim-Bissingen. Im Rahmen einer ausgiebigen Europa-Tournee macht die Band am 17. Juni
Station in der Kulturbastion Torgau, wo
sie live beim Open Air zu erleben ist. Die
aktuelle Besetzung besteht aus Manfred
Mann (k), Mick Rogers (g, v), Steve Kinch
(b), Jimmy Copley (dr) und Robert Hart
(v) und befindet sich zurzeit auf ausgiebiger Europa-Tournee. Der Kartenvorverkauf bei allen Reservix-VVK-Stellen hat
begonnen.
PI/fl
„Die über die Stühle steigt“
Katrin Weber begeisterte erneut mit aktuellem Soloprogramm
TORGAU. Und sie tat es doch, wenn auch
erst im Rahmen ihrer Zugabe. Katrin Weber stieg in ihrer unnachahmlichen Art
mitten durch das Publikum über die
Stühle und erntete dafür reichlich Applaus. Eigentlich sollte das nicht passieren, hatte sie sich vorgenommen und
auch öffentlich erklärt. Aber wenn die
Zuhörer und Zuschauer so von dem Programm gefesselt wurden, da konnte sie
Katrin Weber und Rainer Vothel auf der
Bühne des Torgauer Kulturhauses. Foto:
TZ/Lehmann
einfach nicht anders. Vor ausverkauftem
Haus war Katrin Weber mit ihrem aktuellen Solo-Programm, unterstützt von
Rainer Vothel (zuständig unter anderem
für die Spezialeffekte wie Seifenblasen)
am Freitag zu Gast im Kulturhaus in
Torgau.
In ihrer zweistündigen Vorstellung bewies Katrin Weber eindrucksvoll, dass sie
zu den derzeit geistreichsten deutschsprachigen Kabarett- und Comedy-Stars
zu zählen ist. Da wurden auch die aktuellen Themen zielsicher und wortgewandt aufs Korn genommen. Und wenn
sie die leicht bzw. schon mäßig alkoholisierte Dame der feinen Gesellschaft
mimt, dann kommt der Hintersinn dabei
keineswegs zu kurz.
Darüber hinaus bewies sie eindrucksvoll
ihre gesanglichen Fähigkeiten und ihre
Bühnenpräsenz, die sie bis ins Publikum
ausdehnte, und mit dem sie auch gekonnt spielte. Langanhaltender Applaus
war der Lohn. Den gab es auch voller
Hochachtung, als sie auf der Bühne mal
so eben einen halben Liter Bier in einem
Zug leerte. Ja, so ist die Weber und so
mag sie das Publikum! Das freut sich
schon auf ein Wiedersehen im kommenden Jahr.
fl
KULTUR
DIENSTAG, 7. MÄRZ 2017
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KAP mit Viererpack in dieser Woche
Musical Comedy zum Frauentag, Blues vom Feinsten, ein Kabarett der Extraklasse sowie ein spezielles Kinderprogramm
TORGAU. Das KAP-Team hält in dieser Woche gleich mehrere Leckerbissen parat.
schem Kabarett wohltuend gut und
macht in jedem Fall schon neugierig auf
sein Programm „Warnung vor dem Munde“.
Irmgard Knef
Popa Chubby
Nur einen Tag später gastiert Popa Chubby im Rahmen seiner „The Catfish´“ European Tour 2017 ab 20 Uhr im KAP. Ted
Horowitz / Popa Chubby, geboren am 31.
März 1960, ist ein Überlebenskünstler. Ein
Kind der Straßen New Yorks, geprägt
durch den kantigen urbanen Sound des
Big Apple. Er definiert Independent und
trotzt jeglicher Einordnung in Genres. Ihn
„Fridolin Farbenfroh“
Fotos: PR
Los geht es am Mittwoch, dem 8. März mit
einem Frauentagsprogramm, das auch die
Männer begeistern dürfte. Der singende
und schauspielernde Wahl-Berliner Ulrich
Michael Heissig kommt als Irmgard Knef
mit seiner Musical Comedy: „Ein Lied
kann eine Krücke sein“ab 20 Uhr in die
Kulturbastion. 90 Jahre und kein bisschen
leise… Irmgard Knef, Alterspräsidentin
des deutschen Kabarett-Chanson feiert in
ihrem neuen, mittlerweile 8. Solo-Programm das Leben und die Liebe. Wenn
auch ein wenig gebrechlich, präsentiert
sie doch mit ungebrochenem Kampfgeist
neue Geschichten, neue Chansons und
bekannte Songs, die man so noch nicht gehört hat. Dankbar noch Mumm in den
Knochen zu haben, statt Honig im Kopf,
bietet die witzig - skurrile Entertainerin
dem Alter die Stirn und dem Publikum
kurzweilige Unterhaltung. Diese Frau
lässt sich nicht in die Suppe spucken - erst
recht nicht, wenn man sowieso bald den
Löffel abgeben muss. Die hoffnungslose
Optimistin lässt am Spätabend ihres Lebens noch mal die Korken knallen. Eine
satirische Ode an die Vitalität einer unverwüstlichen Berlinerin und wie immer auch
eine stilistisch-musikalische Hommage,
bzw. „Oma“-ge an die Schwester mit dem
großen Namen.
Irmgard Knef
Popa Chubby
René Sydow
Dirk Pursche als Fridolin Farbenfroh
einen Blues Musiker zu nennen würde
nicht dem gerecht, was er ist und wofür er
steht. Popa Chubby ist einfach so viel
mehr als das: Sänger, Songwriter, Gitarren-Künstler - die Leidenschaft steckt tief
in ihm und lässt ihn erstrahlen. Sein neuestes Werk – The Catfish – beinhaltet
zwölf großartige Songs, die allesamt die
Attitüde des knallharten Typen des selbsternannten „King Of The New York City
Blues“ zum Ausdruck bringen. Der Titel
des Albums ist passend gewählt und verkörpert das Konzept, das Popa Chubby zu
dem macht, was er ist: Königlich und köstlich. So sind alle Songs gespickt mit unterschiedlichsten, musikalischen (Geschmacks-)Richtungen und Weltlichkeit.
Vom Funk/Blues-Rock-inspirierten „Going Downtown“ bis zum Resonatorgitarren-getönten klassischen Blues „C’mon In
My Kitchen“ mäandert das Album mit den
Strömungen der musikalischen Meisterhaftigkeit des Königs der Flüsse, dem Catfish (Wels). Popa Chubby bringt Einflüsse
verschiedenster Stile (Jazz, Funk, Blues,
Reggae, Rock) auf diesem Album zusammen. Die Songs können sowohl als individuelle Werke, aber auch als Einheit gesehen werden.
Sydow, darf man sich am Freitag, den 10.
März ab 20 Uhr auf Kabarett der Extraklasse freuen. Nach seinem ersten, mit
11 Kabarettpreisen ausgezeichneten Programm GEDANKEN! LOS!, wurde René
Sydow von der Presse als der „am lautesten geflüsterte Geheimtipp“ des politischen Kabaretts bezeichnet.
Mit seinem zweiten Solo-Programm löst
er dieses Versprechen nun ein. Sydow
lässt die angespitzte Zunge von der Kette und sticht zu: In brandneuen Texten
geht er dem Irrsinn in Politik und TV auf
den Grund, nimmt sich Minister, Medienmacher und andere Mitglieder des organisierten (V)Erbrechens vor. Dabei
geht er über das Tagespolitische hinaus
und hinterfragt unser Weltbild mit seiner
unverwechselbaren Mischung aus
schwarzem Humor, Spott und Poesie.
Vom Lobbyisten zum Waffenhändler,
vom Schönheitschirurgen bis zum eigenen Ich…nichts und niemand bleibt ungeschoren im poetischen Kabarett von
Deutschlands bissigstem Mund. Zentrales Thema ist die Kritik an der Politik, gesellschaftlichen Entwicklungen und den
Mächtigen.
Doch nur selten werden diese Inhalte so
schön verpackt wie von René Sydow. Am
ehesten ähnelt es Hagen Rether, der mit
seinem zynischen Scharfsinn seine Zuhörer beinahe quält. René Sydow gelingt
die Kombination von Poetik und politi-
René Sydow
Mit dem frischgebackenen Träger des
Deutschen Kabarettpreises 2017, René
Lieder der Sehnsucht mit
Björn Casapietra
„Schauen Sie öfter hin!“
Vernissage zur Ausstellung von Angelika Pollmächer in der K&S Seniorenresidenz in Torgau
Star-Tenor gastiert am 22. April in Torgau/TZ verlost Freikarten
TORGAU. Unter dem Titel „Lieder der Sehnsucht“ steht die Konzerttour 2017 des Tenors
Björn Casapietra. Erneut wartet auf die Besucher ein anspruchsvolles Bühnenprogramm.
Davon werden sich seine Fans und die Freunde klassischer Stücke selbst am 22. April ab 19
Uhr im Kulturhaus Torgau überzeugen.
Sehnsucht, Romantik, aber auch Zuversicht
will Björn Casapietra ausstrahlen und mit seiner Musik erreichen, dass die Zuschauer in
dieser unruhigen Zeit ausspannen, innehalten,
die Musik genießen und neue Kraft schöpfen.
Er möchte seinem Publikum ein friedliches, optimistisches Lebensgefühl voller Energie vermitteln.
Dabei schafft er leicht und gekonnt den musikalischen Brückenschlag zwischen den verschiedenen Genres – Lebenslust trotzt Melancholie, Hoffnung verdrängt Trauer, Liebe besiegt Verzweiflung; es gibt nie das eine ohne
das andere. Neben Titeln aus dem aktuellen
Studioalbum gibt es ein Wiederhören mit den
schönsten verzaubernden Liedern der Platten
der vergangenen Jahre. So gehört natürlich
Casapietras unverwechselbare und begeisternde Tenor-Interpretation von Leonard Cohens
Klassiker „Hallelujah“ zum Programm wie das
anrührende „Ave Maria“ von Franz Schubert.
Und für die treuesten seiner Anhänger singt er
selten gehörte, romantische und mystische Lieder aus all seinen Studioalben. Frühe Aufnahmen wie „Holy Waters“ oder „Peace For The
Children“ beginnen die Zeitreise und sind
ganz besondere Perlen des Programms. Sie
wurden für Björn Casapietra eigens komponiert und gehören zu den ganz persönlichen
„Zebra und Papagei“ lautet der Titel des
speziellen Kinderprogramms, das am
Sonntag, den 12. März ab 15 Uhr präsentiert wird.
Dirk Pursche ist seit Jahren sehr erfolgreich auf den deutschen Bühnen unterwegs, als bunter Part des Musikkabarettduos „Schwarze Grütze“. In seinem ersten Kinderprogramm lässt er nun endlich
das Kind von der Leine, das in all den
Jahren etwas zurückstecken musste.
Wenn er als etwas durchgeknallter Maler „Fridolin Farbenfroh“ vor sein Publikum tritt, fliegen ihm nicht nur die Kinderherzen zu, auch die Erwachsenen lieben seine Bühnenfigur sofort.
Farbenfroh singt einen Ohrwurm nach
dem anderen, Kinderlieder voller Fantasie, musikalisch einfallsreich und anspruchsvoll. Noch vor der Veröffentlichung seiner ersten CD erkannte das
auch das WDR-Kinderradio „KIRAKA“
und spielt nun regelmäßig seine Lieder.
Zwischen den Songs kräht sich immer
wieder sein Papagei ins Rampenlicht,
und trägt seine sehr lustigen Gedichte
vor. Und dann ist da auch noch dieses
Zebra…
Dirk Pursche nimmt sein junges Publikum bei aller Komik ernst. Sein Programm ist sprachverspielt, anregend und
vor allem sehr, sehr witzig. Das Konzert
dauert ca. eine Stunde ohne Pause und
ist vor allem für Kinder des letzten Kindergartenjahrganges und im Grundschulalter geeignet.
Reservierungen für alle Veranstaltungen
unter: 03421/737610. Tickets gibt es an
allen bekannten Reservix VVK Stellen
oder direkt im Büro der Kulturbastion.
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Songs wie auch „Zephyr“, das den nordischen
Wind beschreibt, der die Sehnsucht bringt .
Einfühlsam und zuverlässig wird Björn Casapietra wieder vom jungen UdK-Absolvent,
dem charismatischen Pianisten Peter Forster,
begleitet.
Karten gibt es ab sofort unter Telefon 01806
570070 beziehungsweise 03421 903523 (Kulturhaus Torgau). PI/fl
Björn Casapietra lebt und singt mit großem Können, mit Leidenschaft und Gefühl für sein Publikum. Foto: PR
TORGAU. Zahlreiche Bewohner der
K&S Seniorenresidenz in Torgau, Gäste und Mitglieder der Malgruppe 725
waren am vergangenen Mittwoch zur
Vernissage der Ausstellung von Angelika Pollmächer gekommen.
Jana Siegert (K&S) sowie der stellvertretende Vorsitzende des Torgauer
Kunst- und Kulturvereins, Torsten Freche, eröffneten gemeinsam die nun
schon 37. Ausstellung bei K&S. In deren Mittelpunkt stehen diesmal Aquarelle, Ölbilder und Acrylmalerei, die
Märchenmotive, Tiere, die heimatliche
Natur und Stilleben zum Inhalt haben.
Davon konnten sich die Gäste beim anschließenden Rundgang mit der Künstlerin selbst überzeugen. Die Aufforderung: „Schauen Sie öfter hin!“ stieß auf
Eröffneten gemeinsam die Ausstellung
bei K&S: (v.l.n.r.) Sieglinde Lawrenz,
Angelika Pollmächer, Torsten Freche
und Jana Siegert.
fruchtbaren Boden. Insgesamt 24 Bilder umfasst die aktuelle Schau, die für
sechs Monate zu sehen sein wird.
Bevor as an die Einzelbetrachtung der
Bilder ging, stellte Torsten Freche die
Künstlerin und deren Werdegang näher vor. Auch Angelika Pollmächer
selbst sprach zu ihrem künstlerischen
Schaffen, as nicht nur die Malerei beinhaltet. Als kleines Geschenk zur Ausstellungseröffnung überreichte Sieglinde Lawrenz einige Pinsel an ihr Malgruppenmitglied. Übrigens zählt die
Malgruppe 725 aktuell acht Hobbykünstler, die ein umfangreiches Schaffen aufweisen, in diesem Jahr zahlreiche Ausstellungen in der Region und
darüber hinaus gestalten. fl
Zahlreiche Residenzbewohner und
Gäste waren zur Vernissage gekommen.
Fotos: TZ/Lehmann