Artikel als PDF - Wasserburger Stimme

Dämmen macht Sinn
Im Landratsamt Rosenheim fand eine sehr gut besuchte Informationsveranstaltung zum
Thema „Dämmen“ statt. Und das sind sie – die Dämm-Experten (von links) David Schmidtner, Peter Mair, Organisatorin Maria Karolina Hoffmann (Wirtschaftsförderstelle), Prof.
Dr. Harald Krause, Stefan Lechner und Alexander Kagerer. Wärmedämmung und Hausbelüftung sind kontrovers diskutierte Themen. Das Interesse daran ist groß.
Das zeigte eine Informationsveranstaltung, die von der Wirtschaftsförderstelle des Landratsamtes
Rosenheim in Kooperation mit der Initiative „Energiezukunft Rosenheim“ organisiert wurde. Der
große Sitzungssaal im Rosenheimer Landratsamt war voll besetzt.
David Schmidtner, der Klimaschutzbeauftragte der Gemeinden Aschau und Bernau nannte als Einstieg ins Thema drei Gründe, warum sich Dämmen lohnt: Der Energieverbrauch sinkt
und damit auch die Kosten, Dämmen ist ein Baustein beim Klimaschutz und der Wohnkomfort erhöht sich.
In einem ersten Vortrag beschäftigte sich Professor Dr. Harald Krause von der Fachhochschule Rosenheim mit dem Lüften, einer Thematik die eng mit dem Dämmen zusammenhängt.
Professor Krause empfahl im Zusammenhang mit einem Fenstertausch immer die Lüftung zu
beachten. Beispielsweise durch Kochen oder Waschen werden in einem Drei-Personen-Haushalt
täglich zwischen fünf und acht Liter Wasser in Form von Dampf erzeugt. Da müsse man lüften, so
Krause. Optimal wäre, wenn pro Person 30 Kubikmeter Luft pro Stunde ausgetauscht würden.
Der Professor stellte verschiedene automatische Lüftungssysteme vor. Im Vergleich zu Anlagen
von vor 20 Jahren seien sie wesentlich leiser und verbrauchten nur noch ein Fünftel der Energie.
Trotzdem, so schränkte Krause ein, rechne sich die Investition über die Energieeinsparung nicht.
Die Vorteile von Lüftungssystemen seien unter anderem die gute Luftqualität, die Verhinderung
von Feuchteschäden wie Schimmel oder Einsparung von Energie, weil die Wärme in der verbrauchten Luft zum Aufwärmen der Frischluft genutzt werde. Zudem könnten Feinstaub und
Pollen aus der Zugluft gefiltert werden.
Im Anschluss daran warben die Unternehmer Peter Mair und Stefan Lechner für den Einsatz
von natürlichen Dämmstoffen. Lechner setzt auf flexible Holzfaser-Dämmmatten und Mair bläst
mit Hilfe eines Schlauches Zellulose oder Holzfaser ein, sowohl in Dachstühlen als auch im Vollwärmeschutz: ‚Die nachwachsenden Dämmstoffe punkten mit erhöhtem Wohnkomfort, ihrer
Brandschutztauglichkeit sowie einem sehr guten Feuchteverhalten. Das heißt, sie können viel
Feuchtigkeit aufnehmen, ohne dass die Dämmung nachlässt.‘
Schmidtner zeigte abschließend noch Fördermöglichkeiten auf. Dabei war ihm der Hinweis ganz
wichtig, wenn Kredite oder Zuschüsse vergeben werden, dass ein zertifizierter Energieberater die
Baumaßnahme begleiten muss.
Sämtliche Präsentationen der Referenten können auf der Internetseite
www.landkreis-rosenheim.de eingesehen werden. Sie sind unter den Rubriken Landratsamt – Wirtschaft – Energie zu finden.