Schlichter Frauen mal hinter Gittern

Schlichter Frauen mal hinter Gittern
Schlicht (ct). Die Justizvollzugsanstalt Amberg
war das Ziel einer Informationsfahrt von 23
Frauen des KdFB Schlicht. Eindrucksvoll wurde
ihnen von Lehrer Heribert Hohlmeier in diesem
Männergefängnis das Leben hinter Gittern veranschaulicht. Unterstützt wurde er von KdFB Mitglied Johanna Schertl, die in der Metzgerei
und Küche der Anstalt berufstätig ist.
Gemeinschaftszellen, die für sechs Personen
Platz bieten, mit zwei Waschbecken und einem
abgemauerten WC ausgestattet, luden nicht unbedingt zum Verweilen ein. Da konnte auch ein
kleiner Röhrenfernseher im Raum nicht viele
Pluspunkte verbuchen - insbesondere wenn man
weiß, dass die Stromzufuhr von außen durch die
Wärter abgeschaltet werden kann.
Die Besucherinnen erfuhren auch, dass die Amberger JVA 589 Haftplätze hat und ca. 280 Arbeitsstellen bietet. Pro Tag und Person belaufen
sich die „Haft-Kosten“ auf ca.100 €. Das Gefängnis besteht schon seit 1786. Es wurde immer wieder erweitert und umgebaut. Es gibt aber auch
noch alte Gänge mit Stuck an den Decken und
einer gusseiserne Wendeltreppe, die den Urzustand belegen. Jeder Bedienstete trägt einen großen Schlüsselbund mit unzähligen Schlüsseln mit
sich, wodurch im Gebäude laufend ein Sperren
und Schließen der eisernen Türen zu hören ist.
Zum Abschluss des Besuchs versammelten sich
die Frauen in der Gefängniskirche, die für ca. 400
Personen Platz bietet. Bei einem gemeinsamen
Kaffeetrinken außerhalb der Anstalt wurden die
besonderen Eindrücke noch rege ausgetauscht.
Bild (ct). Einen interessanten Blick hinter Gefängnismauer warfen die Frauen des KdFB Schlicht.