Aachen gegen den Schlaganfall: Mehr Teilnehmer als erwartet Aachen, 08.03.2017 – Nach Abschluss der Datenerhebungsphase zieht das Team der Initiative „Aachen gegen den Schlaganfall“ eine positive Bilanz. Rund 7.600 Personen ab 65 Jahren aus Aachen und der Städteregion haben an der Großstudie teilgenommen – deutlich mehr als erwartet. In Apotheken wurde in einem Schnelltest geprüft, ob sie möglicherweise Vorhofflimmern haben und damit zur Risikogruppe für einen Schlaganfall gehören. Die Ergebnisse werden nun ausgewertet und innerhalb eines Jahres mit weiteren Befragungen der Teilnehmer verglichen. Die bundesweit einmalige Studie soll herausfinden, ob mit flächendeckenden Tests die Zahl der Schlaganfälle verringert werden kann. Für das Projektteam der Uniklinik RWTH Aachen ist die große, positive Resonanz auf die Studie überwältigend. „Ursprünglich hatten wir mit 6.000 Teilnehmern gerechnet. Dass wir nun deutlich mehr Personen testen konnten, ist natürlich äußerst erfreulich. Jeder weitere Teilnehmer macht unsere Erhebung noch repräsentativer“, so Univ.-Prof. Dr. med. Nikolaus Marx, Direktor der Klinik für Kardiologie, Pneumologie, Angiologie und Internistische Intensivmedizin (Medizinische Klinik I) an der Uniklinik RWTH Aachen. Neben den Kardiologen der Uniklinik sind die Klinik für Neurologie und das Lehrgebiet Allgemeinmedizin der Uniklinik RWTH Aachen sowie der Apothekerverband Aachen e. V. in die Studie involviert. Als Schirmherr unterstützt Aachens Oberbürgermeister Marcel Philipp das Projekt. Insgesamt rechnet das Projektteam damit, dass bei einigen hundert Menschen Unregelmäßigkeiten des Herzschlags festgestellt wurden. Ihnen wurde in den Apotheken geraten, das genauer vom jeweiligen Hausarzt abklären zu lassen. In wenigen Wochen fasst das Studienteam bei diesen Patienten telefonisch nach, was bei ihrer Untersuchung festgestellt wurde und ob sie dahingehend behandelt werden. Nach einem Jahr wird das Team dann alle Teilnehmer noch einmal zu ihrem Gesundheitszustand, ihrer Behandlung und gegebenenfalls Änderung der Medikation befragen. Anschließend werden die Ärzte und Wissenschaftler eine Empfehlung abgeben können, ob ein breites Screening älterer Patienten in Zukunft hilfreich ist, die Schlaganfallrate durch unentdecktes Vorhofflimmern zu reduzieren. Über Vorhofflimmern Vorhofflimmern ist die häufigste therapiebedürftige Herzrhythmusstörung. In Deutschland leben rund zwei Millionen Menschen mit Vorhofflimmern. Betroffene Patienten haben ein bis zu fünfmal höheres Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden. Ist das Vorhofflimmern erkannt, kann dem Schlaganfall durch eine medikamentöse Behandlung sehr effektiv vorgebeugt werden. Bei einem Drittel der Patienten tritt Vorhofflimmern jedoch unbemerkt auf, weshalb die Herzrhythmusstörung häufig erst nach einem stattgehabten Schlaganfall diagnostiziert wird. Ziel der Initiative „Aachen gegen den Schlaganfall“ ist daher, unentdecktes Vorhofflimmern früh zu diagnostizieren und so Patienten vor einem Schlaganfall zu schützen. Informationen zur Studie auf der Website www.aachen-gegen-den-schlaganfall.de. Pressekontakt: Uniklinik RWTH Aachen Dr. Mathias Brandstädter Leitung Unternehmenskommunikation Pauwelsstraße 30 52074 Aachen Telefon: 0241 80-89893 Fax: 0241 80-3389893 [email protected] Über die Uniklinik RWTH Aachen (AöR) Die Uniklinik RWTH Aachen verbindet als Supramaximalversorger patientenorientierte Medizin und Pflege, Lehre sowie Forschung auf internationalem Niveau. Mit 34 Fachkliniken, 25 Instituten und fünf fachübergreifenden Einheiten deckt die Uniklinik das gesamte medizinische Spektrum ab. Hervorragend qualifizierte Teams aus Ärzten, Pflegern und Wissenschaftlern setzen sich kompetent für die Gesundheit der Patienten ein. Die Bündelung von Krankenversorgung, Forschung und Lehre in einem Zentralgebäude bietet beste Voraussetzungen für einen intensiven interdisziplinären Austausch und eine enge klinische und wissenschaftliche Vernetzung. Rund 7.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgen für patientenorientierte Medizin und eine Pflege nach anerkannten Qualitätsstandards. Die Uniklinik versorgt mit 1.400 Betten rund 48.000 stationäre und 183.000 ambulante Fälle im Jahr.
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