Musik am Xantener Dom

Horst Remmetz ist seit 1983 Kantor an der
Herz Jesu Kirche in Oberhausen-Mitte. Er
studierte Kirchenmusik in Aachen, Orgel
bei KMD Viktor Scholz und Klavier bei
Rudolf Dohm. Weitere Orgelstudien führten
ihn im Rahmen der „Internationalen Meisterkurse für Musik“ zu Jean Guillou, Paris.
Bei Prof. Almut Rößler studierte er Orgelwerke Olivier Messiaens. Neben seiner Tätigkeit als Kirchenmusiker konzertiert er als
Pianist in verschiedenen kammermusikalischen Besetzungen.
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Musik am Xantener Dom
Sonntag, 26.03.2017, 9.30 Uhr - Choralamt
Schola Cantorum / Leitung: Matthias Zangerle
Gründonnerstag, 13.04.2017, 20.00 Uhr
Kantorengesänge und Gemeindelieder
Orgelkonzert
Karfreitag, 14.04.2017, 15.00 Uhr - Motetten alter Meister
Xantener Vokalquartett / Anja Schröder, Cello
Marcel Dupré:
„Le Chemin de la Croix“ op. 29
(Der Kreuzweg)
Meditationen von Paul Claudel
Osternacht, 15.04.2017, 21.00 Uhr
Österliche Chor- und Orgelmusik
Domchor / Leitung: Matthias Zangerle
Ostersonntag, 16.04.2017, 9.30 Uhr - Choralamt
Schola Cantorum / Leitung: Matthias Zangerle
Ostermontag, 17.04.2017, 9.30 Uhr
Valentin Rathgeber: Missa in F für Chor, Streicher, Orgel
Chöre am Dom / Leitung: Matthias Zangerle
Sonntag, 21.05.2017, 20.00 Uhr
Harfenkonzert im Kapitelsaal
Fabiana Trani, Soloharfenistin der Düsseldorfer Philharmoniker
Horst Remmetz, Orgel
Matthias Zangerle, Sprecher
Samstag, 25.03.2017, 19.30 Uhr
Eintritt: 10 € /7 € (Schüler/Studenten)
PROGRAMM
1. Station: Jesus wird zum Tode verurteilt
Maestoso Eine Gerichtsfanfare.
Agitato Sensationsgieriges Volk strömt zusammen. Erst vereinzelt, dann
häufiger, schließlich die Szene beherrschend der Ruf „Kreuzige“ (crucifie). Die
Menge läuft wieder auseinander.
2. Station: Jesus wird das Kreuz aufgebürdet
Largo, pesante Der schleppende Schritt unter des Last des Kreuzes. Das
später in der Trompete erklingende „Wegmotiv“ kehrt sinngemäß wieder in 5
und 6.
3. Station: Jesus stürzt unter der Last des Kreuzes
Moderato assai Das „Leidensmotiv“, wiederkehrend in 11 und 14. Der Sturz
wird durch eine Generalpause dargestellt, der die Auflösung des SchrittRhythmus, das Stolpern also, vorangeht.
4. Station Jesus begegnet seiner Mutter
Andante cantabile Eine immer wieder in sich zusammenfallende Melodie
(Flöte) lässt Verzweiflung und Resignation der Mutter Maria spüren.
5. Station: Simon von Cyrene hilft Jesus das Kreuz tragen
Andante con moto Das „Wegmotiv“ (s. 2) wird zunächst bis auf einen Rest
von zwei Tönen verstümmelt = Jesus kann das Kreuz nicht mehr allein tragen. Wiederaufbau des Motivs in der Umkehrung und zweistimmig als Kanon
= Jesus und Simon gehen hintereinander unter dem Kreuz. Am Schluss: Aufhebung des Kanon, beide Stimmen unisono = in Simon vollzieht sich die
Wandlung vom unwillig Mithelfenden zum Jünger.
6. Station: Veronica reicht Jesus ihr Schweißtuch
Cantabile Terzenmotiv als Ausdruck gefühlsbetonter Fraulichkeit. Wegmotiv
aus 2 und 5.
7. Station: Jesus stürzt zum zweiten Mal
Moderato assai Variante zu 3.
8. Station: Jesus tröstet die Frauen Israels, die ihm folgen
Adagio cantabile Vierstimmiger Klagegesang (Flöten) der Frauen, wiederkehrend in 14. Einstimmiges Motiv (Trompete), bei dessen Erklingen die
Frauen zunächst verstummen = Andeutung einer Aussage von besonderer
Bedeutung („Wahrlich, ich sage euch!“), wiederkehrend in 12.
9. Station: Jesus stürzt ein drittes Mal
Molto animato Atemlose Hetze und Überanstrengung. Darstellung des Zusammenbruchs wie in 3 und 7.
10. Station: Jesus wird seiner Kleider beraubt
Allegro agitato Ein makabres Scherzo = die Menge lacht über den entkleideten Jesus.
Moderato Die Reaktion Jesu ist nicht, wie die Spottenden hoffen, ohnmächtige Wut. Der Verzicht auf musikalisches und orgelklangliches Raffinement im
zweiten Teil vermittelt den Eindruck des „Über-den-Dingen-Stehens“.
11. Station: Jesus wird an das Kreuz genagelt
Largo, pesante Die volle Orgel, hier nicht strahlende „Königin der Instrumente“, sondern nur noch Künderin von Brutalität.
12. Station: Jesus stirbt am Kreuz
Adagio Die sieben Worte Jesu am Kreuz = siebenmaliger Einsatz einer Solostimme (Vox humana). Das letzte Wort erklingt als Ausdruck der Verlassenheit unbegleitet.
Impetuoso Realistische Darstellung des Todesschreis.
Calmato – Tempo I Die letzten Herzschläge des Sterbenden.
13. Station: Der Leichnam Jesu wird vom Kreuz genommen und seiner Mutter überlassen
Allegro ma non troppo Der Eindruck von Heimlichkeit und Eile bei der
Kreuzesabnahme verblasst vor dem Schmerz der Mutter (Zitat aus 4).
Andante cantabile
14. Station: Jesus wird in das Grab gelegt
Quasi lento Zitate von Motiven aus den vorangegangenen Stücken, vor allem des Klagemotivs aus 8, im Stil eines Trauermarschs.
Adagio Der Schluss hält zwar am Rhythmus des Trauermarsches fest, doch
weicht der dumpfe, erdgebunden schwere Klang des Anfangs einer vox celesta („Himmelsstimme“), hier wohl mehr als nur Registernahme. Die Engel, im
Wissen um die Auferstehung, beenden ihre Klage mit einem Dur-Sextakkord.
Tröstlich und doch unabgeschlossen endet so das gesamte Werk: Die Auferstehung wird damit nicht in den Zusammenhang der 14 Leidensstationen
einbezogen, sondern nur angedeutet.