Kunst und Kapital. Werke von 1967 bis 2017 11. März bis 16. Juli 2017

KATHARINA SIEVERDING
Kunst und Kapital. Werke von 1967 bis 2017
11. März bis 16. Juli 2017
Medienkonferenz: Freitag, 10. März 2017, 11 Uhr
Inhalt
1.
Allgemeine Informationen
Seite 2
2.
Informationen zur Ausstellung
Seite 4
3.
Biografie von Katharina Sieverding
Seite 6
4.
Publikation
Seite 8
5.
Rahmenprogramm zur Ausstellung (Auswahl)
Seite 9
6.
Laufende und kommende Ausstellungen
Seite 13
Leiter Unternehmenskommunikation / Pressesprecher
Sven Bergmann
T +49 228 9171–204
F +49 228 9171–211
[email protected]
Allgemeine Informationen
Dauer
11. März bis 16. Juli 2017
Intendant
Rein Wolfs
Kaufmännischer Geschäftsführer
Bernhard Spies
Kuratorin und Ausstellungsleiterin
Susanne Kleine
Leiter Unternehmenskommunikation / Sven Bergmann
Pressesprecher
Publikation / Presseexemplar
32 € / 15 €
Öffnungszeiten
Dienstag und Mittwoch: 10 bis 21 Uhr
Donnerstag bis Sonntag: 10 bis 19 Uhr
Feiertags: 10 bis 19 Uhr
Freitags für angemeldete Gruppen und
Schulklassen ab 9 Uhr geöffnet
Montags geschlossen
Eintritt
regulär / ermäßigt / Familienkarte
10 € / 6,50 € / 16 €
Happy-Hour-Ticket
7 € für alle Ausstellungen
Dienstag und Mittwoch: 19 bis 21 Uhr
Donnerstag bis Sonntag: 17 bis 19 Uhr
(nur für Individualbesucher)
Öffentliche Turnusführungen
Sonn- und feiertags: 14 Uhr
3 € / ermäßigt 1,50 €, zzgl. Eintritt
Kunstvermittlung
Sonn- und feiertags: 11 bis 17 Uhr
Um mit den Besuchern über die Kunst
und die Ausstellung zu sprechen, halten
sich Kunstvermittler/-innen in der
Ausstellung auf.
Verkehrsverbindungen
U-Bahn-Linien 16, 63, 66 und BusLinien 610, 611 und 630 bis Heussallee /
Museumsmeile
Parkmöglichkeiten
Parkhaus Emil-Nolde-Straße
Navigation: Emil-Nolde-Straße 11,
53113 Bonn
Presseinformation (dt. / engl.)
www.bundeskunsthalle.de/presse
Informationen zum Programm
und Anmeldung zu
Gruppenführungen
T +49 228 9171–243
F +49 228 9171–244
[email protected]
Allgemeine Informationen (dt. / engl.) T +49 228 9171–200
www.bundeskunsthalle.de
Kulturpartner
Gefördert durch
Informationen zur Ausstellung
„Kein Bild ist denkbar ohne die Gesamtheit aller Bilder, die in der Welt sind.“
Katharina Sieverding, 2015
Katharina Sieverding gehört zu den Künstlerinnen, die schon früh mit
ungewöhnlichen Bildfindungen und einer innovativen medialen Kunstpraxis das
künstlerische Potenzial der Fotografie erneuert haben. Als eine der wenigen
Frauen im bundesdeutschen Kunstbetrieb hat sie sich durchgesetzt und seit den
frühen 1970er-Jahren mit ihrer Arbeit Erfolge gefeiert. So gehörte auch die
Einführung des Großformates zu ihren essenziellen Ausstellungspraktiken zu
einem Zeitpunkt, als dies im Formatkanon noch nicht selbstverständlich war:
Durch das Austesten von Größen durch Projektionen im Raum manifestiert sich
das ungewöhnliche Format.
Ihre seriellen Fotoarbeiten sind Ausdruck von Reflexionen sowohl über die
eigene Identität und das Individuum, über Genderdiskurse und die notwendige
Emanzipation der Rolle der Künstlerin als auch über die gesellschaftliche,
politische, soziale und kulturelle Gegenwart. Ihr Archiv ist Gedächtnis- und
Wissensspeicher, der die subjektive Wahrnehmung des Zeitgeschehens und der
Themen der Künstlerin spiegelt und damit ein Bild der jeweiligen Zeit
transportiert. Sie durchdenkt das Tagesgeschehen und stellt – unter
Einbeziehung der eigenen Person und von Geschichte – visuelle, künstlerische
„Diagnosen“. Die permanente Auseinandersetzung mit dem Medium Film / Kino
bleibt bis heute in vielen ihrer Arbeiten sichtbar, so wie sie auch, vom
Bühnenbild kommend, um die Kraft vom magischen Bildraum und um die
subversiv-kritische Kraft einer visuellen Aussage weiß.
Bekannt geworden ist Sieverding sicher durch die beispiellose Konsequenz, mit
der sie seit den 1960er-Jahren filmisch und fotografisch ihr zum Teil extrem
vergrößertes und auf vielfältige Weise manipuliertes Porträt einsetzt. Ab den
1970er-Jahren entstehen die großformatigen Multilayer-Montagen zur Weltlage,
die 1977 erstmalig auf der documenta 6 international veröffentlicht wurden. Die
Künstlerin untersucht bis heute mit der Intervention der Found FootageMontage tief verankerte Macht- und Moralansprüche, stellt sie in Frage und
versucht den „Kern des Geschehens“ zu treffen. Gefundene Bilder und Texte
werden aus dem gewohnten Kontext genommen und in neue
Sinnzusammenhänge gebracht – so platziert sie mit großer Klarheit neue Bilder
im kollektiven Bildgedächtnis.
Aber sie stellt auch grundsätzliche Fragen zur Kunst und zu den Bedingungen
ihrer Produktion und Rezeption, darüber hinaus untersucht sie bildnerisch den
Zusammenhang zwischen individuellen und globalen Strukturen. Ihre
künstlerische Praxis, ihr ‚Spiel‘ mit unserem Bildgedächtnis bildet die
beschleunigten Bildprozesse der Gegenwart nicht nur ab, sondern hinterfragt
kritisch die Kraft und Macht von Bildern im Sinne einer Verantwortung sich
selbst und uns gegenüber.
Der retrospektive Charakter der Ausstellung zeigt sich in einem Überblick ihrer
seriellen Fotoarbeiten von 1967 bis heute, ergänzt durch raumhohe
Projektionen, die es der Künstlerin erlauben, die innovative Kraft ihres
Bildarchivs zu visualisieren. Eine Ergänzung im Foyer und eine künstlerische
Erweiterung in den Stadtraum hinein belegen die notwendige öffentliche
Sensibilisierung für die Kraft und Macht von Bildern.
Biografie von Katharina Sieverding
„In diesem Gebiet der Fotografie, mit der wir alle täglich überflutet werden, geht
es natürlich vorrangig um den Wahrheitsgehalt der Bilder. Die Form der
Benutzung resultiert aus dem Anliegen, KLARE Bilder zu machen. Doch es gibt
nur wenige, die ich als Vision in die Kunstgeschichte einbringen möchte.“
Katharina Sieverding, 1988
Katharina Sieverding wurde als Tochter einer Goldschmiedin und eines
Radiologen in Prag geboren und wuchs im Ruhrgebiet auf. Heute lebt und
arbeitet sie in Düsseldorf. Sie hat weltweit an zahlreichen Einzel- und
Gruppenausstellungen teilgenommen.
Von 1963 bis 1964 studierte sie an der Hochschule für bildende Künste in
Hamburg und wechselte dann an die Kunstakademie Düsseldorf, wo sie bis 1967
mit Teo Otto, bis 1971 mit Joseph Beuys und bis 1974 mit Ole John Povlsen
arbeitete. Zwischen 1972 und 1988 unternahm sie ausgedehnte Studienreisen in
die USA, nach China und in die Sowjetunion. 1976 absolvierte sie das
Independent Study Program am Whitney Museum of American Art in New York
und 1977 ein Studium an der Graduate Faculty of Political and Social Science der
New School for Social Research. Während dieser Zeit hielt sie zahlreiche
Vorlesungen, gab Performances und schuf mehrere Installationen in den USA
und Kanada (u. a. in Toronto, Montreal, Minneapolis, Los Angeles, San Francisco
und Buffalo).
Von 1990 bis 1992 hatte sie eine Gastprofessur an der Hochschule für bildende
Künste Hamburg inne und von 1992 bis 2010 den von ihr begründeten Lehrstuhl
für Visual Culture Studies an der Universität der Künste Berlin. Im Ausland
unterrichtete sie unter anderem an der Internationalen Sommerakademie für
Bildende Kunst, Salzburg (1995 bis 2016), dem Center for Contemporary Art
Kitakyushu, Japan (1995, 1999), dem Atlanta College of Art (2001), der
Washington University Saint Louis (2002), der China Art Academy, Hangzhou,
Shanghai (2002, 2003), an der FAMU, Academy of Performing Arts in Prag
(2005), der Azad-University Gallery, Teheran, Iran (2007), den Harvard Art
Museums, Cambridge, Massachusetts (2012) sowie in Deutschland u. a. in Berlin,
Kiel, Potsdam-Babelsberg, Düsseldorf und zuletzt an der Kunstakademie
Münster. Darüber hinaus gehörte Sieverding von 2008 bis 2013 dem
Universitätsrat der Akademie der bildenden Künste Wien an.
Seit 1965 nimmt Katharina Sieverding an zahlreichen internationalen
Ausstellungen teil, u.a. an der Biennale de Paris, Musée d’Art Moderne (1965, 1973),
der documenta in Kassel (1972, 1976, 1982), der Biennale di Venezia (1976, 1980,
1995, 1997, 1999), der 4th Biennale of Sydney (1982), der Shanghai Biennale (2002),
sowie in jüngerer Zeit an den Projekten Wack! (Los Angeles, Washington DC,
2007; New York, Vancouver, 2008) und Glam! (Liverpool, Frankfurt a. M., Linz,
2013), der Überblicksausstellung Excitement – An Exhibition by Rudi Fuchs im
Stedelijk Museum in Amsterdam (2016) und der Busan Biennale, Südkorea (2016).
Ihr Werk und ihre rege Ausstellungstätigkeit wurden mit zahlreichen
Kunstpreisen, Ehrungen und Stipendien gewürdigt, u. a. dem Poensgen-Preis
(Düsseldorf, 1967), dem Förderpreis des Landes Nordrhein-Westfalen (Düsseldorf,
1975), einem DAAD-Stipendium (USA, 1976/77), dem Förderpreis Kulturkreis BDI
(Köln, 1979), einem Projektzuschuss des Bonner Kunstfonds (Bonn, 1981), dem Karl
Schmidt-Rottluff Stipendium (Darmstadt, 1980–1982), dem Kunstpreis der
Stadtsparkasse Düsseldorf (Düsseldorf, 1991), dem Deutschen Kritikerpreis (Berlin,
1994), dem Lovis-Corinth-Preis (Künstlergilde Esslingen, 1996), dem Kaiserring
Goslar (Goslar, 2004), dem Cologne Fine Art Preis (Köln, 2008) und zuletzt dem
Käthe-Kollwitz-Preis (Berlin, 2017).
Publikation
- Monografie zu Katharina Sieverding, Pionierin der Großformatfotografie
- Überblick ihrer seriellen Fotoarbeiten von 1967 bis heute
Herausgeber: Bundeskunsthalle
Katharina Sieverding
Kunst und Kapital
Hardcover
256 Seiten, ca. 300 Abbildungen in Farbe
24,5 x 28 cm, gebunden
Museumsausgabe: 32 €
ISBN 978-3-7774-2837-6 (Deutsch)
ISBN 978-3-7774-2808-6 (Englisch)
Rahmenprogramm zur Ausstellung (Auswahl)
Workshop zur Ausstellung für Erwachsene
Fotografie und Bildbearbeitung
BIOMETRIC_ME
Sonntag, 19. März 2017, 15–18 Uhr
Sonntag, 14. Mai 2017, 15–18 Uhr
Identität, Erkennbarkeit und Verfremdung suchen wir in den innovativen
Bildfindungen von Katharina Sieverding. Ausgehend von biometrischen
Passbildern, entwickeln wir unsere eigenen Bildkonzepte und setzen diese
technisch-visuell um.
35 € inkl. Eintritt in die Ausstellung
Kunstvermittlung / Bildung: T +49 228 9171–243 (Montag–Donnerstag 9–15
Uhr, Freitag 9–12 Uhr)
Themenführung
Kunst: Freiheit in Verantwortung?
Dienstag, 21. März 2017, 19–20 Uhr
Dienstag, 25. April 2017, 19–20 Uhr
Samstag, 3. Juni 2017, 14–15 Uhr
Mittwoch, 12. Juli 2017, 19–20 Uhr
60 Minuten
6 € / ermäßigt 4 € zzgl. Eintritt
Teilnahmekarten sind am Führungstag an der Kasse oder über Bonnticket im
Vorverkauf erhältlich.
Auch frei buchbar: 220 € zzgl. Eintritt in die Ausstellung, max. Gruppengröße 25
Personen
Kunstvermittlung / Bildung: T +49 228 9171–243 (Montag–Donnerstag 9–15
Uhr, Freitag 9–12 Uhr)
Kuratorenführungen
KATHARINA SIEVERDING. KUNST UND KAPITAL. WERKE VON 1967 BIS
2017
Dienstag, 28. März 2017, 19 Uhr
Dienstag, 4. April 2017, 19 Uhr
Dienstag, 30. Mai 2017, 19 Uhr
Dienstag, 20. Juni 2017, 19 Uhr
Dienstag, 11. Juli 2017, 19 Uhr
Mit Rein Wolfs, Intendant, oder Susanne Kleine, Kuratorin der Ausstellung
90 Minuten
3 € / ermäßigt 1,50 €, zzgl. Eintritt
Führungen und Gespräche für Eltern mit Baby
BABY-ART-CONNECTION. VOM WICKELTISCH INS MUSEUM
Die Welt im Bild
Mittwoch, 29. März 2017, 10.15–11.45 Uhr
Mittwoch, 5. April 2017, 10.15–11.45 Uhr
In einem flexibel gehaltenen Rahmen können Eltern mit dem Baby vor dem
Bauch oder im Kinderwagen mit der Kunsthistorikerin Judith Graefe die Welt der
Kunst und der Wissenschaft im Rahmen der Ausstellung Katharina Sieverding
erkunden. Im Anschluss kann das Gesehene in lockerem Rahmen und bei Kaffee
und Kuchen reflektiert werden (Selbstzahler).
Dauer: 90 Minuten
12 €, inkl. Ausstellungsbesuch (ein Elternteil und Baby)
Führung und Lunchpaket
KUNSTPAUSE
Große Formate, kurze Pause
Mittwoch, 29. März 2017, 12.30–13 Uhr
Mittwoch, 12. April 2017, 12.30–13 Uhr
Als Ausgleich zum täglichen Arbeitsleben bieten wir Ihnen während Ihrer
Mittagspause kurzweilige Speedführungen zu einem bestimmten Thema. Im
Anschluss gibt es ein leckeres Lunchpaket auf die Hand.
9 € (Führung, Eintritt und Lunchpaket, bitte telefonische Anmeldung)
4 € (ohne Lunchpaket)
Individuelle Termine für Gruppen buchbar
Interkultureller Fotografie-Workshop
CLOSE_UP
my photo_my story
Samstag, 1. April 2017, 14‒17 Uhr
Samstag, 29. April 2017, 14‒17 Uhr
Samstag, 20. Mai 2017, 14‒17 Uhr
Samstag, 10. Juni 2017, 14‒17 Uhr
Für Refugees, locals and friends
Menschen mit und ohne internationale Geschichte und Freunde
Kostenfrei für Geflüchtete (mit Nachweis)
Voraussetzung für die kostenfreie Teilnahme ist das Zustandekommen einer
interkulturellen Gruppe mit Geflüchteten (anderenfalls kostet die Teilnahme
35 €).
Wer bin ich? Was macht mich aus? Welche Geschichte erzählt mein Gesicht?
Mit Hilfe der Fotografie gehen wir diesen Fragen nach und experimentieren mit
den Mitteln der digitalen Bildbearbeitung: Verfremden, Manipulieren,
Collagieren. Ergebnis unseres Workshops ist ein ganz persönliches Foto.
Kostenfrei buchbar für internationale Vorbereitungsklassen,
Willkommensklassen, ehrenamtliche Flüchtlingshilfen, Vereine, Organisationen
und Initiativen, die einen Beitrag zur Flüchtlingsaufnahme und Integration
leisten.
Themenführung
LOOK AT ME!
Dienstag, 4. April 2017, 19 Uhr
Samstag, 13. Mai 2017, 12 Uhr
Samstag, 10. Juni 2017, 12 Uhr
Samstag, 1. Juli 2017, 12 Uhr
60 Minuten
6 € / ermäßigt 4 € zzgl. Eintritt
Teilnahmekarten sind am Führungstag an der Kasse oder über Bonnticket im
Vorverkauf erhältlich.
Auch frei buchbar: 220 € zzgl. Eintritt in die Ausstellung, max. Gruppengröße 25
Personen
Kunstvermittlung / Bildung: T +49 228 9171–243 (Montag–Donnerstag 9–15
Uhr, Freitag 9–12 Uhr)
WEDNESDAY_LATE_ART
FACE_TO_FACE
Mittwoch, 19. April, 18–21 Uhr
10 € / 6 € mit ELLAH-Card, inklusive einem Drink
Tickets sind an der Abendkasse erhältlich.
Ein Abend voller Abwechslung rund um Kunst und Kultur:
WEDNESDAY_LATE_ART ist die Chance, nach der Arbeit aktuelle
Ausstellungen in der Bundeskunsthalle kennenzulernen, gemeinsam Spaß zu
haben und bei einem Drink zu entspannen.
Dein Gesicht im Rampenlicht – Wednesday_Late_Art erklärt dir, warum Größe
zählt, und lässt dich die Sonne um Mitternacht schauen.
Speedführungen
Deutsch und Englisch zu den Ausstellungen
Katharina Sieverding. Kunst und Kapital. Werke von 1967 bis 2017
Iran. Frühe Kulturen zwischen Wasser und Wüste
MitMach-Aktion
Pimp my portrait – Selfies à la Sieverding im Foyer
Lounge & DJ & Drinks
Quizbar im Café Infopunkt, Hauptgebäude Universität Bonn
„QUIZLICHTGEWITTER“
Dienstag, 25. April, 19 Uhr
5 € / frei für Studierende mit Ausweis (Abendkasse)
Sie fotografieren gerne? Die Kunstkritik lobt Ihre ungewöhnlichen
Bildfindungen und wie Ihre Fotos Bildprozesse der Gegenwart abbilden und
zugleich hinterfragen? Ja? Na, dann sind Sie ja schon bestens vorbereitet auf
unser Quiz zu Katharina Sieverding! Aber auch wenn Sie nur eine
Einwegkamera besitzen, Sie eher auf handliche Abzüge als auf sperrige
Großformate stehen, Sie statt mit künstlerischen Selbstporträts eher mit den
Bildern aus dem letzten Lanzarote-Urlaub aufwarten können und Ihre Kritiker
eigentlich Tante Doris und Onkel Diether heißen, haben Sie Chancen! Suchen
Sie sich ein paar fotogene Mitstreiter, landen Sie die schönsten Schnappschüsse
des Abends und zeigen Sie der unterbelichteten Konkurrenz, wo der Auslöser
sitzt! Gespielt wird in Teams aus maximal fünf Spielern. Aber auch ohne
Mitspieler und in kleineren Gruppen sind Sie herzlich willkommen. Ihr
Quizteam finden wir vor Ort.
Moderation: Darren Grundorf und Tom Zimmermann
(www.daskneipenquiz.de)
Laufende und kommende Ausstellungen
EINE KURZE GESCHICHTE DER MENSCHHEIT
100 000 Jahre Kulturgeschichte
bis 26. März 2017
Eine kurze Geschichte der Menschheit – unter diesem Titel ist das Buch des
israelischen Historikers Yuval Noah Harari erschienen, das die Erzählstruktur der
gleichnamigen Ausstellung bestimmt. Anlässlich des 50-jährigen Bestehens des
Israel Museums in Jerusalem wurde die Schau mit herausragenden Objekten aus
dessen Sammlung entwickelt und kann nun erstmalig in Europa präsentiert
werden.
Die archäologischen Objekte erzählen die Geschichte der Menschheit von ihrem
Aufbruch in die Zivilisation bis in die Gegenwart. Warum starb der Neandertaler
aus? Wird ihm der Eisbär folgen? Welchen Anteil haben wir daran?
Zu den gezeigten Objekten gehören unter anderem die ältesten bekannten
Überreste einer Feuerstelle, die frühesten Zeugnisse für den Gebrauch von
Schrift und Ziffern, eine fotografische Reproduktion der ältesten Niederschrift
der Zehn Gebote sowie eine Ausgabe der Gutenberg-Bibel.
Eine Ausstellung des Israel Museums, Jerusalem, in Kooperation mit der
Bundeskunsthalle, Bonn
IRAN
Frühe Kulturen zwischen Wasser und Wüste
13. April bis 20. August 2017
Vom ewigen Schnee auf den Gipfeln von Alborz und Zagros bis in die Gluthitze
der Wüste Lut: Iran ist ein Land der Kontraste, ein Land der Extreme. Doch
Wüsten und Gebirge umschließen fruchtbare Täler und üppige Oasen,
ökologische Nischen, die seit der Sesshaftwerdung von Menschen bewohnt
wurden. Hier entstanden zunächst Dörfer, bald Städte, in denen Handwerk und
Handel blühten, schließlich Staaten, deren Namen aus der Korrespondenz und
Auseinandersetzung mit Babylonien und später den Griechen überliefert sind.
Hier wurzeln die iranischen Zivilisationen, deren Entwicklung im Aufstieg des
achämenidischen Weltreiches gipfelte. Die Berge boten Schutz und Rohstoffe,
wilde Tiere und mythische Wesen bevölkerten die Wildnis, bezeugt durch ihre
Darstellungen: die Tierkampfszenen auf Steingefäßen aus den erst vor kurzem
entdeckten Gräberfeldern von Dschiroft in Südostiran, die phantasievolle
Malerei auf den Keramikgefäßen aus Susa, die Kampfszenen auf dem Goldbecher
von Hasanlu.
Die Ausstellung lüftet den Schleier vor den lange Zeit verborgenen Schätzen der
iranischen Kulturen der Frühzeit, vom 7. Jahrtausend v. Chr. bis zum Aufstieg
der Achämeniden im 1. Jahrtausend v. Chr., und sie öffnet Perspektiven auf eine
in Europa wenig bekannte Bildwelt aus einem über Jahrzehnte verschlossenen
Land. Die Schätze aus den Gräbern zweier elamischer Prinzessinnen und die
spektakulären Funde aus den Gräberfeldern von Dschiroft werden erstmals
außerhalb Irans gezeigt.
In Kooperation mit dem National Museum of Iran, Teheran, und der Iranian
Cultural Heritage, Handicrafts and Tourism Organization
DER PERSISCHE GARTEN
Die Erfindung des Paradieses
13. April bis 15. Oktober 2017
Zeitgleich zur Ausstellung Iran. Frühe Kulturen zwischen Wasser und Wüste lädt ein
Persischer Garten auf dem Museumsplatz bis in den Oktober hinein zum
Verweilen und Genießen ein. In Iran gehören gleich mehrere Gärten und
Gartenanlagen zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Unser Garten ist keine Nachbildung eines bestimmten realen Gartens, vielmehr
verdeutlicht er, dass die in Persien während der Antike entwickelte Gartenkunst
bis heute unsere Vorstellung von einem idealtypischen Garten prägt – sei es im
morgen- oder im abendländischen Kulturraum.
Licht und Schatten, Hitze und Kühle, das beruhigende Plätschern von Wasser,
der betörende Duft von Blumen – der Garten ist ein von Menschen gemachtes
Paradies. Und nicht von ungefähr ist das Wort „Paradies“ ebenfalls ein
Vermächtnis aus dem alten Persien. Treten Sie ein und genießen Sie die
paradiesische Atmosphäre unseres Persischen Gartens – einer Oase für die
Sinne!
JUERGEN TELLER
Enjoy Your Life!
20. April bis 3. Juli 2017 im Martin-Gropius-Bau, Berlin
Juergen Teller zählt international zu den gefragtesten Fotografen der Gegenwart.
Seine Arbeiten bewegen sich permanent an der Schnittstelle zwischen Kunst und
kommerzieller Fotografie, sein Stilmittel ist das Porträt: In den Bereichen Musik,
Fashion, VIPs, Alltag und Landschaft gelingt es Juergen Teller, mit einem sehr
eigenen Gespür für Personen, Situationen, Milieus und Klischees unmittelbare,
sehr direkte Bildkompositionen zu schaffen. Durch gezielte Brüche unserer
Sehgewohnheiten und Erwartungen scheinen seine Bilder an die Substanz des
Motivs zu reichen, und die Idee einer nicht perfekten Schönheit steht im
Vordergrund. Die Abgebildeten werden gewissermaßen entmystifiziert, indem
Teller private, intime Momente festhält, grenzüberschreitend und distanzlos,
aber nie bloßstellend, da große Empathie und Sensibilität seine Gradmesser sind.
Andere Arbeiten sind autobiografisch geprägt und zeigen als subjektive
Dokumentationen die Auseinandersetzung mit seiner Jugend und Heimat.
Darunter sind auch ungeschönte Selbstinszenierungen – direkt, ehrlich,
manchmal humorvoll und immer berührend.
Comics! Mangas! Graphic Novels!
7. Mai bis 10. September 2017
Mit über 250 Exponaten aus den USA, Europa und Japan ist Comics! Mangas!
Graphic Novels! die bisher umfangreichste Ausstellung zur Geschichte dieser
Gattung in Deutschland. Gesonderte Bereiche der Ausstellung sind Europa und
Japan gewidmet, wo sich nach dem Zweiten Weltkrieg ganz eigene Traditionen
ausbildeten. Der Comic war das erste Bild-Massenmedium der Geschichte.
Ende des 19. Jahrhunderts erreichten die großen Tageszeitungen der USA damit
Millionen von Lesern – und zwar Tag für Tag und sonntags in Farbe. Adressat
war in erster Linie der erwachsene Zeitungsleser und erst dann Kinder und
Jugendliche. Serien wie Winsor McCays Little Nemo in Slumberland oder Krazy Kat
von George Herriman zeugen bis heute von der kulturellen Bedeutung des
Mediums. Mit dem Aufkommen der „comic books“ und der Superhelden in den
frühen 1930er-Jahren entwickelte sich um den Comic die erste mediale
Jugendkultur, lange vor Bill Haley und dem Rock ’n’ Roll.
Mit Künstlern wie Robert Crumb oder Will Eisner und Figuren wie Asterix oder
Barbarella gewann der Comic in den 1960er-Jahren auch zunehmend wieder
ältere Leser. Im Zuge des kulturellen Wandels um 1968 avancierte er sie zur
„neunten Kunst“, und mit dem Phänomen der „Graphic Novel“ erleben wir heute
die Entdeckung auch seines bisher ignorierten literarischen Potenzials. Zugleich
hat sich der Manga als globales Phänomen etabliert.
ALEKSANDRA DOMANOVIĆ
2. Juni bis 24. September 2017
Aleksandra Domanović entwickelt in ihrer Kunst eine forschende Perspektive
auf verschiedenste Phänomene unserer Zeit, auf Kulturtechniken,
wissenschaftliche und technische Entwicklungen, auf Populärkultur und deren
Einfluss auf Ausformung und Entwicklung nationaler und kultureller Identität.
Ausgangspunkt ist häufig der Blick auf die Geschichte und Gegenwart ihrer
Heimat, die Auflösung des jugoslawischen Staates nach dem Ende des Kalten
Krieges und dem Zusammenbruch der Sowjetunion sowie die Konflikte um ein
neues nationales und kulturelles Selbstverständnis. Zusammenbruch und
Zerstörung spielen dabei eine Rolle, ebenso wie Heilung, Erneuerung und
Fortschritt. Aktuelle politische und gesellschaftliche Themen, die von globaler
Bedeutung sind und sich im Werk von Domanović keineswegs auf regionale
oder biografische Beobachtungen beschränken, liefern die Bezugspunkte zu den
zentralen Fragen, die die Künstlerin in ihrem Werk aufwirft. Ihr mediales
Spektrum ist dabei breit gefächert und umfasst sowohl Video als auch
Skulpturen, Installationen und (Computer-) Grafik.
Für die Bundeskunsthalle entwickelt die Künstlerin eine Ausstellung mit neuen
Arbeiten.
Änderungen vorbehalten!
Leiter Unternehmenskommunikation / Pressesprecher
Sven Bergmann
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