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sudhoffs archiv 100, 2016/2, 263–264
Johann Friedrich Blumenbach
Beyträge zur Naturgeschichte
Mit einer Einleitung herausgegeben von Mario Marino.
Olms-Weidmann ­(Hildesheim, Zürich, New York) 2014. 408 Seiten, mit 16 Abb.,
ISBN 978-3-487-14428-3, ISSN 1430-8320, 88,00 €
Mit Johann Friedrich Blumenbachs zweiteiligem Werk Beyträge zur Naturgeschichte (Erster Theil:
1790 bzw. 1806, Zweyter Theil: 1811) nimmt sich der Verlag Olms-Weidmann einer der weniger
bekannten, jedoch nicht minder relevanten Publikationen des herausragenden Göttinger Wissenschaftlers an und macht dieses im Original sehr seltene Werk einer breiteren Öffentlichkeit als
Nachdruck zugänglich. Anders als beispielsweise bei der in drei Auflagen zwischen 1781 und 1791
publizierten berühmten Studie Blumenbachs Über den Bildungstrieb und das Zeugungsgeschäfte (die
bereits im Jahr 2012 bei Olms-Weidmann als Reprint erschienen ist) richtet der Autor diese Schrift
nicht primär an seine Fachkollegen, sondern stellt darin in populärer Diktion diverse naturhistorische Themenkomplexe vor. Ein wichtiges Anliegen ist ihm hierbei, die Gleichwertigkeit aller Menschen, unabhängig von ihrer Hautfarbe, zu propagieren.
Dem Nachdruck vorangestellt sind auf mehr als 110 Seiten eine ausführliche, von Mario Marino
verfasste Einleitung (S. V–LXII) und umfängliche Anmerkungen hierzu (S. LXIII–CXX). Hierdurch wird der Leser in die Lage versetzt, auch ohne vertiefende Kenntnisse der naturwissenschaftlichen Forschung im ausgehenden 18. und beginnenden 19. Jahrhundert das Werk zu kontextualisieren und dessen Inhalt im Spiegel der Zeit zu reflektieren.
Marino beginnt mit einem Überblick über die zeitgenössische internationale Rezeption der
Beyträge in Form partieller Übersetzungen ins Russische, Italienische und Englische. Im Folgenden
zeigt Marino die Zusammenhänge zwischen den vierzehn einzelnen Kapiteln der 1790 erschienenen
ersten Auflage von Teil 1 (die paläontologische, geologische, zoologische und anthropologische Themen umfassen) auf und setzt diese nicht nur in einen (wissenschafts)historischen, sondern auch in
einen werkgenetischen Kontext. Nicht zu kurz kommt hierbei die Herausarbeitung der von Erkenntnis- und Erfahrungsgewinn ausgelösten Veränderungen in der zweiten Auflage (1806) dieses Teils.
Teil 2 der Beyträge (1811) enthält nur zwei – jedoch sehr umfangreiche – Kapitel mit anthropologischen Erörterungen („Vom Homo sapiens ferus LINN. [...]“ und „Über die Ägyptischen Mumien“), die von Blumenbach sowohl aus einem naturhistorischen Blickwinkel, als auch von kulturhistorischer Seite beleuchtet werden. Hier versteht es Marino exzellent, Blumenbachs Ausführungen
in den Kontext vorangegangener und nachfolgender wissenschaftlicher Auseinandersetzung mit
den entsprechenden Themenkomplexen zu stellen und den Einfluss von Blumenbachs Texten auf
Letztere herauszuarbeiten.
Insgesamt stellt der umfassend durch Mario Marino eingeleitete Nachdruck eine wertvolle Bereicherung für die wissenschaftshistorische Forschung dar, der aber durchaus auch den für die GeThis material is under copyright. Any use outside of the narrow boundaries
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schichte ihrer Disziplin affinen Natur- und Kulturwissenschaftlern, sowie dem interessierten Laien
eine instruktive Lektüre sein wird.
Alexander Gehler
Göttingen
sudhoffs archiv 100, 2016/2, 264–267
Jens Loescher
Schreiben. Literarische und wissenschaftliche Innovationen bei Lichtenberg,
Jean Paul, Goethe
Berlin / Boston: de Gruyter 2014 (= spectrum Literaturwissenschaft 45)
„Jetzo indem ich zum Aufschreiben einer Bemerkung nach Vita hinlange, hab ich sie vergessen; und
nur durch Schreiben hab ich dies Bemerken des Vergessens nicht vergessen.“ Diese Notiz von Jean
Paul gewährt Einblick in die Schreibpraxis eines Autors, dessen Aufzeichnungen sich aus internen
wie externen Speichern speisen – seinem mehr oder weniger zuverlässigen Gedächtnis einerseits,
den Exzerpten seines Vita-Buchs andererseits, nach dem der Schreibende greift, um einer Assoziation zu folgen, die ihm aber in eben dieser Geste abhanden kommt.
Es ist kaum verwunderlich, dass eine derart komplexe Reflexion des Verhältnis von mentalen,
körperlichen und medialen Aspekten des Schreibens im Rahmen des aktuellen literaturwissenschaftlichen Interesses an Schreibszenen und Schreibtechniken auf besonderes Interesse stößt – so
auch im Fall der vorliegenden Habilitationsschrift von Jens Loescher, in der sie herangezogen wird
(vgl. S. 247), um die Relevanz assoziativer Schreibexperimente für literarische Innovationsstrategien um 1800 zu belegen. Das Innovative dieses Ansatzes selbst wiederum besteht darin, dass Loescher den Begriff des Experiments im Unterschied zur in der jüngeren Fachdebatte gängigen metaphorischen Rede von literarischen Versuchen im naturwissenschaftlichen Sinne ernst nimmt und
wörtlich versteht: Die Arbeit fragt nicht nach Darstellung, Reflexion oder methodischer Simulation naturwissenschaftlicher Anordnungen in fiktionalen Texten, sondern nach dem Schreibvorgang
selbst als materielle und ergebnisoffene Versuchsanordnung, die aus kognitiven Prozessen, Körperbewegungen und Papiertechnologien zusammengesetzt ist. Auf dieser Grundlage hat der Verfasser
selbst Versuche zu Reaktionszeiten, Gedächtnisspannen und Emotionsanteilen von Schreibprozessen durchgeführt und seine Ergebnisse anschließend unter der Maßgabe, es sei „kaum wahrscheinlich, dass sich erst heute messbare basale kognitive Fähigkeiten in zweihundert Jahren evolutionär
verändert hätten“ (S. 8), auf die Analyse von Manuskripten Lichtenbergs, Jean Pauls sowie Goethes
übertragen.
Die aus den eigenen Versuchsreihen abgeleitete Hypothese lautet dabei, dass dem Schreiben
eine kognitive Entlastungsfunktion zukomme, insofern es imstande sei, als körperliche Technik
kognitive Blockaden der Kreativität, Erinnerung oder Assoziation zu lösen. Und entsprechend
hätten auch die drei Beispielautoren in ihren Schreibbewegungen kognitive Praxen externalisiert
bzw. eine „Indienstnahme der papiernen Techniken als kognitives Werkzeug“ vollzogen (S. 22). Die
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materiellen Spuren solcher mentalen Spannungslösungen sucht Loescher in ihren Sudelbüchern,
Exzerptheften und Notizbüchern auf, und zwar in Form von überaus detaillierten Analysen von
Manuskripten, auf denen Durchstreichungen, Hervorhebungen und graphische Elemente die Körperlichkeit und Prozessualität der jeweiligen Schreibvorgänge eindrücklich dokumentieren.
Auf der Grundlage dieser im Buch sorgfältig reproduzierten handschriftlichen Aufzeichnungen
verfolgt Loescher den „offensichtlichen Zusammenhang zwischen Schreibmotorik und Ideation,
der sich gleichsam performativ auf dem Schriftträger konstituiert“ (S. 281) – mit dem frappierenden Ergebnis, dass es möglich wird, vertraute ästhetische Modellierungen in Lichtenbergschen,
Richterschen bzw. Goetheschen Werken auf die graphisch nachvollziehbare Schreibbewegung auf
bislang nur als Vorstufen beachteten Manuskriptseiten zurückzuführen.
Die Vielzahl und der Detailreichtum der dabei getätigten Nachweise, wie Schreiben als körperlicher Akt kognitiv bzw. ästhetisch innovatives Potential freisetzt, können hier nur angedeutet
werden. Sie legen zugleich den im engeren naturwissenschaftlichen Sinne experimentellen Charakter literarischen Schreibens offen: Schon Lichtenbergs Sudelbücher sind Labortagebücher im
doppelten Sinne – zum einen, weil sie physikalische Versuche dokumentieren, zu Debatten in der
zeitgenössisch von Lavoisier revolutionierten Chemie Stellung nehmen und wissenschaftliche Instrumente beschreiben bzw. graphisch skizzieren; zum anderen aber auch, weil Lichtenberg als Kenner psychophysiologischer Theorien seiner Zeit das Schreiben selbst als Tätigkeit versteht, die als
Körperbewegung von denselben Nervenbahnen gesteuert wird, die für gedankliche Assoziationen
verantwortlich sind. Im Bewusstsein dieses Zusammenhangs führt Lichtenberg Sudelbücher, und
folglich kann Jens Loescher ihn als „Schreibforscher“ (S. 26, 48) avant la lettre im gleichermaßen
experimental- wie literaturwissenschaftlichen Sinne bezeichnen.
Damit positioniert sich Schreiben auf eine bemerkenswerte Weise innerhalb der zuletzt überaus
kontrovers und polemisch geführten Debatte, ob die Zukunft der Literaturwissenschaft in einer
Rückkehr zum philologischen Kerngeschäft oder der Öffnung für kulturwissenschaftliche Kontexte zu sehen sei. Denn Loeschers Ansatz impliziert, dass gerade der Rückgang auf die Manuskripte
die Integration fachfremder Methoden nach sich zieht: Nur wer Editionsphilologie mit Erträgen
der Kognitionsforschung verbindet, vermag die literaturwissenschaftlich einschlägige, methodisch aber offene Frage nach der Genese literarische Werke aus den mentalen Prozessen des Autors (brainwriting) bzw. den einzelnen Manuskriptstufen (handwriting) zu stellen – und also nichts
weniger als das „Geheimnis des Übergangs vom Gehirn zur Hand zu lüften“, wie Loescher eine
führende Vertreterin der critique génétique, Almuth Grésillon, zitiert (S. 64).
Damit ist aber auch einer Überwindung der vermeintlichen Alternative zwischen ‚harter‘ und
‚weicher‘ Wissenschaft im Zeichen eines disziplinenübergreifenden cognitive turn das Wort geredet,
in dessen Rahmen auch philologisches als empirisches Material kenntlich wird und an die Stelle der
herkömmlichen Gegenüberstellung von Hirnforschung und Geisteswissenschaft die Einheit von
„Cognition and culture“ (S. 10) tritt, wie sie bislang auf naturwissenschaftlicher Seite von Autoren
wie Michael Tomasello postuliert wurde und nun in Loeschers Studie ihre literaturwissenschaftliche Formulierung findet.
Dass damit eine Lücke identifiziert wird, die Bestandteil der meisten produktionsästhetischen
Theorien ist, wird man kaum bestreiten wollen: Natürlich hat jeder handgeschriebene Text psychische und physiologische Prozesse zur Voraussetzung, ohne die er keine materielle Existenz hätte. In
diesem Sinne ignorieren literaturwissenschaftliche Analysen, die die empirischen Grundlagen des
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Schöpfungsprozesses als nicht beobachtbare Größe ausblenden, Wesentliches. Die Frage ist aber,
ob die Bedeutung, die dieser Dimension für die materielle Textgenese zukommt, auch für ästhetische Aspekte gilt oder ob hier nicht formale bzw. strukturale Eigenlogiken des Mediums höher zu
gewichten sind. Dies sei auch insofern zu Bedenken gegeben, als dem Imperativ ad fontes! unweigerlich eine paradoxe Logik des Aufschubs innewohnt: So wie die genetische Textkritik den Schritt
von den fertigen Texten zurück zu den Manuskripten fordert, versucht Loescher einen weiteren
Schritt von den „paper tools“ zurück zur Schreibbewegung und von dieser zu den ihr zugrundeliegenden kognitiven Impulsen zu tun.
‚Quellen‘ sind aber nie ein tatsächlicher Urquell, sondern immer nur derjenige Aspekt einer
potentiell unendlichen Kausalkette, an der man aus heuristischen Gründen den methodischen
Anfangspunkt setzt – wie man leicht sieht, wenn man sich die denkbare Anregung eines Molekularbiologen vor Augen führt, als Quellen poetischer Produktion diejenigen genetischen Muster
zu analysieren, die die Voraussetzung für die von Loescher ins Feld geführten kognitiven Kompetenzen bilden – usf. Ursprungssuche trägt also nicht zwingend zur Komplettierung literaturwissenschaftlichen Fragens bei, und die Beschränkung auf textuelle Analysen ist möglicherweise weniger
eine Lücke als eine gezielte Beobachterentscheidung – so wie etwa auch in der Luhmannschen
Systemtheorie durchaus zur Kenntnis genommen wird, dass Kommunikation psychische und biologische Systeme als Voraussetzung benötigt, als Kommunikation aber doch nur mit den immanenten Kategorien eines sozialen Systems analysiert werden kann, und zwar ohne Verlust sondern mit
um so sichererem Blick für die autopoietische Geschlossenheit aller Systeme. Auf diese Weise hat
Luhmann die Frage „Ist Bewußtsein an Kommunikation beteiligt?“ zugleich empirisch bejaht und
operativ verneint und so der kognitionswissenschaftlichen Klärung „mentaler Produktivität“ (S. 5)
eine methodische Absage erteilt – nicht zuletzt, weil für die Kognition das gleiche gilt wie für ästhetische Kommunikation: dass sie als geschlossenes System operiert. Demgegenüber schlicht auf
das „empirische Phänomen“ (S. 232) in seiner unhintergehbaren Selbstevidenz zu setzen, überzeugt
kaum.
Das damit angesprochene Problem lässt sich an all denjenigen Stellen der vorliegenden Studie illustrieren, an denen die Argumentation zwangsläufig spekulativ werden muss: Es ist fraglos
richtig, Notizbücher als Raum für kognitive Assoziationen und materielle Konstellationen des
Schreibens zu verstehen, ebenso wie es zutrifft, dass Aspekte wie Tempo, Aufteilung, Skalierung
und graphische Ausgestaltung von Handschriften bislang – sieht man einmal von der Walser- und
Kafka-Forschung ab – zu wenig berücksichtigt wurden. Wo aber findet sich der Beleg für die Unterstellung, dass Anlass für diese Schreibbewegungen das Stocken eines Ideenflusses gewesen sei?
Selbstaussagen der Autoren zu einem derartigen Kausalzusammenhang gewähren ja nicht etwa
Einblick in die kognitiven Prozesse selbst, sondern sind ihrerseits nur wieder interpretationsbedürftige Texte (bzw. Schriftspuren). Das gilt auch für die Klassifizierung von Jean Paul als „emotionaler Autor“ (S. 260, vgl. S. 334) sowie für den Anspruch, an der Schnittstelle zwischen Kognition
und Schreibbewegung den Ort der literarischen Innovation fixieren zu können – und das nicht
zuletzt, weil die Studie den Unterschied zwischen wissenschaftlicher und ästhetischer Innovation
gezielt negiert („Naturwissenschaftler schreiben – auf einer basalen kognitiven Ebene – nicht anders als Schriftsteller“, S. 46; vgl. 232).
Unbeschadet dieser methodologischen Bedenken ist es aber dennoch hochgradig interessant
zu verfolgen, auf welche Weise um 1800 nicht nur konzeptuell (vgl. die Frühromantiker), sondern
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auch materiell und praktisch Schreibreflexion betrieben und das vermeintlich bloß sekundäre Medium der Aufzeichnung ‚genuiner‘ Gedanken auf diese Weise aufgewertet wurde. Und auch der
Befund, dass Manuskripte de facto komplexe Palimpseste und Text-Bild-Ensembles sind, ist schlagend; desgleichen die Rekonstruktion der Verbindungslinien zwischen der Rezeption der frühen
Hirnforschung bei Lichtenberg und Jean Paul und ihren assoziativen Schreibversuchen. Loescher
geht es in den drei Hauptteilen seiner Studie aber vor allem darum, diese Versuche systematisch
zu differenzieren: Er unterscheidet Lichtenbergs in den Modi des Beobachtens, Modellierens und
Protokollierens vollzogenes kommentierendes Schreiben von Jean Pauls Ideal eines pausenlosen
Schreibens, das bereits Geschriebenes beständig markiert, transformiert und kombiniert; Goethe
schließlich, der bekanntlich zunehmend weniger selbst schrieb und mehr diktierte, wird in Fortführung einschlägiger Thesen von Ernst Robert Curtius bis Cornelia Vismann als bürokratischer
Verwalter der eigenen Schriften kenntlich, die als verzögertes Schreibens verdichtet, gebündelt und
verschoben werden – wobei allerdings die Relativierung der Differenz von Schreiben und Diktieren im Lichte der jüngeren Diktatforschung (vgl. den eben erschienenen Sammelband von Natalie
Binczek / Cornelia Epping-Jäger) kaum haltbar sein dürfte.
Dennoch liegt der Gewinn der Studie von Jens Loescher in einer solchen praxeologischen
Herleitung bislang rhetorisch analysierter Stileigenheiten – Lichtenbergs Konjunktive, Jean Pauls
Ironie oder die lyrische Reihenbildung in der Marienbader Elegie. Methodologisch hingegen ist das
Buch vor allem deshalb ein gewichtiger Debattenbeitrag, weil es das Problem der Vermittlung natur- und geisteswissenschaftlicher Vorgehensweisen gerade an den Stellen, an denen es weiter zu
Sprüngen und Spekulationen gezwungen ist, besonders deutlich beleuchtet.
Nicolas Pethes
Köln
sudhoffs archiv 100, 2016/2, 267–270
Barbara J. Becker (ed.)
Selected Correspondence of William Huggins
London: Pickering & Chatto, 2014 (2 vols.), 641+691 pp., approx. 60 b&w figs,
name & brief subject index. ISBN 13-9781848934153. £275.
Barbara Becker submitted her Ph. D. dissertation on Electricism, opportunism, and the evolution of
a new research agenda : William and Margaret Huggins and the Origins of Astrophysics in 1993 at the
Johns Hopkins University in Baltimore. A heavily revised and amended version finally appeared at
Cambridge University Press in 2011 as “Unravelling Starlight. William and Margaret Huggins and the
Rise of the New Astronomy”. Several of its readers were enthusiastic about this thorough research
into the Huggins couple and their astrophysical context and encouraged the author to also publish
Huggins’s correspondence which she had assembled over the years from two dozen archives (see
p. vii for a full listing). Huggins’s correspondence network reflects the very international character
of astronomical and astrophysical research in the late 19th century, not only incorporating all parts
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of Great Britain today and the European continent, but also reaching into the farthest corners of
the earth – up to the Cape Observatory in South Africa and Australia. The two-volume edition currently under review is the result of Becker’s endeavor. It turns out to be much more than the mere
“Selected Correspondence of William Huggins” since it includes pertinent referee reports for journals either written by William Huggins himself or by others. This is a very valuable addition since
these expert opinions are intensely intertwined with Huggins’s scientific correspondence about the
very same issues. For instance, Huggins rejected a paper by Stoney “on the physical constitution of
the sun and stars” as consisting “entirely of speculation” – thus only a lengthy abstract appeared in
the Proceedings of the Royal Society in 1867.
Besides Sir William Huggins (1824–1910) we also get a fair share of Lady Huggins. Margaret
Huggins, née Lindsay (1848–1915), took a lively interest in the pursuits of her husband, rapidly becoming his versatile photographic and scientific assistant and – in fact – co-worker in a remarkable
series of their joint experimental endeavors lasting over several decades. After Sir William’s death
in 1910, Margaret continued to work with his scientific papers, a selection of which she edited in
1909. Become his strongest advocate, she was even driven by the controversial issues over his priority to a nervous breakdown. Nearly 100 pages of vol. 2 include excerpts out of her correspondence
after 1910, and many of the earlier letters carry her own passages or postscripts. They are often more
aggressively and candidly worded, very much more to the point than her husband’s courteous and
cautiously phrased style. The arch-enemy of this “creative couple” throughout this period clearly
was Joseph Norman Lockyer (1836–1920), another gentleman scientist who specialized in astrophysics and spectroscopy and enjoyed considerable influence, not least through his editorship of
the journal Nature which he founded in late 1869. (In the view of the Hugginses, he misused this
organ to spread false accusations and skewed versions of history – nowhere did I notice Becker
distancing herself from the Huggins’ point of view in these controversies). To call Lockyer just a
“science editor for The Reader, a weekly review of books and contemporary issues in science and
the arts” (p. 643 of vol. 2) is certainly an unfair way of introducing him in the biographical briefs
in the name index [misnamed “bibliographic glossary and index”]. Whereas Lockyer was a critic
of the Royal Society, Huggins rose to assume important functions in this prestigious society (presidency 1900–05) as well as in the Royal Astronomical Society (RAS). Therefore it is greatly appreciated that vol. 1 carries a tabular survey of the “officers” (i. e. president, treasurer, secretaries and
foreign ­secretaries) of both societies throughout the six decades 1850–1910 of William Huggins’s
active career in both, comprising the positions for the RAS of secretary since 1867, president and
vice-president 1876–79, and foreign-secretary 1873–76 and 1883–1910. Most of the other functionaries mentioned there also feature prominently in Huggins’s correspondence, so we gain interesting
insights into the inner workings of both societies, not to speak of those of the Royal Institution, the
British Association for the Advancement of Science, and a dozen foreign academies of science in which
Sir William was either an active member or foreign associate (cf. p. xix for a detailed listing).
Thematically, the bulk of the material deals with all issues then under discussion in the emerging field of the “new astronomy” (astrophysics). This included spectroscopy, solar and stellar photography with its great challenge to photograph the solar corona outside a solar eclipse.
It was totally new to me that William Huggins also launched a project to record the spectrum
of radium, thus providing a very early link between astrophysics and spectroscopy with the other
new field of research on radioactive elements. Particularly deep insights are obtained on all issues
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dealing with the instrumentation of the Hugginses’ private observatory on Tulse Hill near London,
in which all of their pioneering work was performed on the determination of stellar velocities relative to the earth (by means of the so-called Doppler redshift, a small change in wavelength when
stars are receding from the observer). In these two volumes we can follow the progress of Huggins’s
work on this from the time when he consulted with James Clerk Maxwell (1831–79) on the theory
of this subtle wave-length shift (1867/68), to when the first carefully checked observations were
made of it in several stellar spectra, to the later masterful application of it in hundreds of observations, increasingly supported by the rapid improvements in photographic sensitivity to such faint
spectra. Because many features (e. g., of the solar corona) long denied photographic recordability,
the Hugginses were strongly dependent on high-quality illustrators to document their findings in
print – the lithographer William Henry Wesley (1841–1922) being the most noteworthy example in
this regard. Few people figure more often than he in these two volumes.
Financing expensive optical instruments and paying the high bills of several instrument makers who also appear directly and indirectly in the correspondence (most importantly perhaps Howard & Thomas Gubb), was not always easy for William Huggins, the son of a successful London silk
merchant and thus well-to-do, but not as exceedingly rich as some of his contemporary gentleman
scientists, such as Lord Rayleigh or Lord Ross. So Huggins had to actively seek alliances or cleverly
obtain some instruments on loan either from more affluent individuals or from institutions. One of
the most intense and warm-hearted correspondence in this selection is that between Sir and Lady
Huggins and the American astrophysicist George Ellery Hale (1868–1938) who became the leading
American astrophysical observatory builder and director. The United States of America were then
still a developing country which was heavily banking on the not fully institutionalized new fields
of scientific endeavor such as astrophysics and nuclear physics, consequently eventually taking the
lead in these areas in the 20th century. Selected documents show that Hale visited the Hugginses
several times and obtained a great deal of insight about instrumentation, observatory management,
etc. from his mentors. It is significant also that Lady Huggins eventually donated the invaluable laboratory notebooks of Tulse Hill and various very costly instruments from their collection not to a
British institution but to Wellesley College, on the US East Coast for women. The highly talented
Sarah Frances Whiting (1847–1927) was the first professor of astronomy there and director of the
local observatory. Comparisons with the state of the art at other observatories are facilitated by the
inclusion of select letters by Huggins’s competitors, such as John William Draper and Henry Draper
in the USA (see e. g., excerpts from the correspondence between Draper father and son on pp. 219f.
of vol. 1) who were struggling with some of the same problems as the Hugginses in England, esp.
exact chronometric guidance of telescopes for longer exposure times, and improving photographic
emulsions – an ongoing theme with various recipes being exchanged between the observers.
Occasionally, very different topics crop up in these letters, though, ranging from Darwinian
evolution and the inheritance of mental peculiarities (vol. 1, pp. 182ff.) to dogmatic theology (“The
Frankenstein of religion” (W. Huggins in a letter to the English physician and educator Henry W. D.
Acland (1815–1900), vol. 1, p. 345); and from the aesthetics of bronze grilles (designed by Lady Huggins to cover Sir William’s urn, vol. II, p. 527) to the Book of Psalms in Hebrew and English (vol. 1,
p. 230). But topics of the exact sciences absolutely dominate not only the correspondence but also
the lives of both William and Margaret Huggins, who seem to have hardly ever paused in their research – only once did I read something about a longer sailing trip.
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After these laudatory remarks, a few more critical words might also be in order here. First, I find
it a pity that the editor decided to cut away all salutations and closures at the price of the special flair
of letters of the time. (What a difference it makes when someone is addressed with “Dear Sir” rather
than “Hey John,” or when the closing phrase is “respectfully yours”, not “with warmest greetings
from house to house”!) What we get somehow lacks charm, as fairly matter-of-factual excerpts with
the occasional postscript hanging strangely in the air. The few pages that inclusion of these headers
and footers would have cost are now wasted as 13 blank pages at the end of volume 1.
My second gripe is that the annotation is minimalistic, usually one-liners about named third
persons and very brief information on the correspondents and their business with Huggins. Pertinent works in the rich secondary literature on the history of astrophysics, spectroscopy, scientific
photography, etc., even if directly illuminating the issues raised in the letters, are omitted. Instead
of a longer introduction with a lead-in to the themes and methods of spectroscopy, Barbara Becker chose a different point of departure. She selected a few exchanges with Henry Enfield Roscoe
(1833–1915), George Gabriel Stokes (1819–1903), and William Allen Miller (1817–70), three of the
first English-speaking spectroscopists. Thus we get a kind of documentary lead-in, a charming idea
but still a bit strange because this way, the first document pertaining directly to Huggins becomes
document no. 10 (W. Huggins to G. G. Stokes, April 25, 1862 asking for permission to submit his
paper), and no. 13, a referee report by G. G. Stokes on Huggins’s and Miller’s first joint paper submitted to the Royal Society, and published (upon Stokes’s recommendation) in the Philosophical
Transactions of 1864. The editor of this anthology apparently wanted to minimize her own intrusion
in the volume at all costs, placing the documents up front.
For me as a historian of science who has studied this period, range of subjects and community
of science for several decades, it was like Christmas and Easter put together to get so many hitherto
unpublished, interconnected documents (1293 altogether) transcribed, chronologically sorted and
annotated. I am sure that many historians of Victorian and Edwardian science will be equally enthusiastic about the completion of this long-term project. Since the exorbitantly high price of the
edition will prevent individuals from obtaining their own copy, the two volumes will probably only
be found in astronomical and historical research libraries around the world. We thank their editor,
Barbara J. Becker for the patience, care and thoroughness with which she has transcribed and edited
these documents, and hope that she might now consider a facsimile edition with transcription and
commentary of the various nice laboratory and observatory notebooks left by the Huggins couple,
certainly a remarkable, and likely also one of the most productive “creative couples” in the history
of science.
Klaus Hentschel
Univ. of Stuttgart, Germany
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