Seit fast zehn Jahren steht die Klinik St. Raphael leer

33. Jahrgang
GZA/PP 8048 Zürich, Post CH AG
Donnerstag, 9. März 2017
Nr. 10
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Herausgeber: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 www.lokalinfo.ch
Seit fast zehn Jahren steht die Klinik St. Raphael leer
als die Unterschutzstellung der Villa», erläutert Erb. Als der Neubau
platzte, stellte die Gemeinde die Villa erneut unter Denkmalschutz. Die
Besitzer der Klinik rekurrierten gegen diesen Entscheid. Das Bundesgericht erkannte in der Villa aber
ein Stück Schweizer Architekturgeschichte und hielt den Schritt der
Gemeinde für berechtigt. Ob der
Denkmalschutz für ein konkretes
Projekt wieder aufgehoben würde,
scheint unsicher. Es müsste im Einzelfall geprüft werden, erklärt die
Gemeindeschreiberin. «An die Aufhebung
der
Unterschutzstellung
würden aber hohe Anforderungen
gestellt.»
Die Klinik St. Raphael
schloss 2008 ihre Türen.
Der Verkauf ist aber bis
heute nicht gelungen. Zwei
Besonderheiten des Landes
könnten die Ursache sein.
Oliver Linow
«Bei einem Spaziergang suchte ich
die ehemalige Klinik St. Raphael
auf.» Dies schrieb uns eine Leserin.
Die ehemalige Privatklinik liegt in
der Hinterzelg 85 in Küsnacht in der
Nähe des Rumensees. Es habe sie
interessiert, was daraus geworden
sei, da sie eine Zeit lang dort als
Pflege gearbeitet hatte. «Was ich
sah, ist erschütternd, ein ehemals so
wunderschönes stolzes Haus steht
vergammelt inmitten einer sehr gepflegten Umgebung», schreibt die
Leserin weiter.
Gemeinde wollte das Grundstück
Das Land sollte verkauft werden
Tatsächlich hat die Klinik ihren Betrieb bereits Ende Mai 2008 eingestellt. Eigentlich hätte auf dem
Grundstück ein Neubau entstehen
sollen. Dies war der Plan der Klinik
Pyramide am See in Zürich und einer Gruppe bisheriger Belegärzte.
Sie hatten die Klinik 2001 übernommen und wollten eine hundertprozentige Belegarztpraxis errichten.
Es kam aber anders: «Leider hat
sich das Neubauprojekt aufgrund
von langwierigen Einsprachen einiger Nachbarn über mehrere Jahre
verzögert.» So schrieb es die Klinik
St. Raphael im Januar 2009 in einer
Medienmitteilung. Dies habe dazu
geführt, dass unzählige Ärzte, die
sich ursprünglich am Projekt beteiligt hätten, von einem Engagement
absahen. Gemäss Mitteilung war der
Der Verkauf der Klinik St. Raphael gestaltet sich schwierig. Seit fast zehn Jahren steht sie leer.
Verwaltungsrat vorerst zuversichtlich gewesen, den Neubau dennoch
realisieren zu können. In den letzten
Monaten des Jahres 2008 habe sich
aber abgezeichnet, dass die Finanzkrise und die zunehmend ungünstigen Entwicklungen im Gesundheitswesen auch negative Auswirkungen
auf das Neubauprojekt haben könnten. Die Verunsicherung über die
Zukunft der privaten Medizin schien
alle Akteure in ihren finanziellen
Möglichkeiten einzuschränken. Ein
verbindliches Zugeständnis zugunsten der Klinik St. Raphael zu den
festgelegten Bedingungen war nicht
mehr möglich. «Nun wird auch die
Liegenschaft abgebrochen und das
Land verkauft.» So lautete die
Schlussfolgerung der Mitteilung.
Rekurs gegen Denkmalschutz
Dies ist bis heute – über acht Jahre
später – aber nicht geschehen. Beat
Huber, Direktor der Klinik Pyramide
am See, möchte sich auf Anfrage
nicht zu den Gründen äussern. Das
Grundstück weist aber zwei Besonderheiten auf, die den Kreis möglicher Käufer wahrscheinlich ein-
Foto: O. Linow
schränken. Dies bestätigt die Küsnachter Gemeindeschreiberin Catrina Erb Pola auf Anfrage. Erstens
steht das Haupthaus der Klinik, die
Villa Nager, unter Denkmalschutz.
«Zusätzliche Überbauungen dürfen
die Villa und deren Garten nicht beeinträchtigen», erklärt sie. Das Gebäude war schon länger im Inventar
der schutzwürdigen Bauten aufgeführt. Als es 2001 einen Neubau geben sollte, hob die Gemeinde den
Schutz auf. «Das öffentliche Interesse an einer Weiterführung des Klinikbetriebs wurde höher eingestuft
Die zweite Besonderheit ist, dass
sich rund 11 000 Quadratmeter des
fast 18 000 grossen Grundstücks in
der Zone für öffentliche Bauten befindet. Wenn ein Privater in dieser
Zone bauen möchte, muss er einen
Gestaltungsplan ausarbeiten. Die
Gebäude in dieser Zone müssen zudem eine öffentliche Aufgabe erfüllen. Möglich sind beispielsweise Spitäler, Schulen oder Altersheime.
Um das Grundstück anders zu
nutzen, müsste die Gemeinde das
Land umzonen. Das geht aber nur,
wenn sich die Verhältnisse seit der
Planfestsetzung geändert haben. Anschliessend liegt der Entscheid bei
der Gemeindeversammlung. Im Juni
stimmt das Volk über eine Teilrevision der Bau- und Zonenordnung ab.
Gemäss Unterlagen steht das Land
der Klinik St. Raphael aber nicht zur
Diskussion.
Die Gemeinde selbst bekundete
übrigens bereits einmal Interesse,
das Land zu kaufen. «Die Preisvorstellungen lagen aber zu weit auseinander», erzählt Erb Pola.
Das Gewerbe diskutiert
Die Kindergärten ziehen um
Ein Erlenbacher pflanzt an
Viele News an einem Abend. An der GV des Gewerbevereins
Küsnacht gab es einen Rücktritt, einen neuen Bezirkspräsidenten und einen Verlust in der Vereinskasse zu vermelden.
Künstlerische Darbietungen untermalten den Anlass. Seite 3
Drei bis vier Monate müssen die Kindergärten Bettlen I und
II aus Itschnach umziehen. Wegen einer defekten Heizleitung
im Untergrund flossen grosse Mengen Wasser in den Boden.
Der Schaden blieb lange Zeit unbemerkt.
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Plantagen sind das Gegenteil von nachhaltigem Anbau. Auch
der Erlenbacher Dominic Ziegler pflanzt in Ecuador über viele Hektaren Teak-Bäume. Er verkauft sie an Investoren und
nutzt das Geld für nachhaltige Projekte.
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Stadt Zürich
Nr. 10
9. März 2017
AKTUELL
Eines von Bernd Römmelts vielen fotografischen Highlights: Herzerwärmende Eisbärenidylle im kalten Kaktovik.
Foto: Bernd Römmelt
«Neue Natürlichkeit». Die Giardina 2017 stellt kreative, trendige Ideen für die Gartengestaltung, aber auch für
die Terrasse oder den Balkon vor.
Fotos: Giardina/ Winkler Richard Naturgärten (links) und Egli Grün Sirnach
Abenteuer in Alaska
Inspiration pur für den eigenen Garten
In seinem Multimediavortrag «Alaska – die letzte
Wildnis» begeistert Fotograf
Bernd Römmelt mit spektakulären Aufnahmen.
Imposante Schaugärten
und trendige Produkte
machen die Giardina zum
europaweit unvergleichlichen Gartenerlebnis.
«Alyeska» – Grosses Land – so nennen
die Aleuten ihre Heimat. Gross ist es
wahrlich, dieses Land der Extreme,
aber vor allem ist es reich an zauberhafter Natur und einsamer Landschaft. Nur 700 000 Menschen leben
hier auf einer Fläche, die vierzigmal
grösser ist als die Schweiz. Sie teilen
sich das Land mit über 20 000 Braunbären, Tausenden Weisskopfseeadlern
und den grössten Elchen der Erde.
Der deutsche Fotograf und Reisejournalist Bernd Römmelt hat Alaska
auf über 30 abenteuerlichen Reisen
erkundet – zu Fuss, mit dem Kajak
und dem Wasserflugzeug. Er campierte inmitten der grössten BraunANZEIGEN
Wettbewerb
Lokalinfo verlost 5×2 Tickets für
Bernd Römmelts Multimedia-Vortrag. Einfach bis spätestens
13. März ein E-Mail mit Betreffzeile «Alaska» schicken an:
[email protected]
oder eine Postkarte an:
Lokalinfo AG
«Wettbewerb Alaska»
Buckhauserstrasse 11
8048 Zürich
bären der Erde, fotografierte Eisbären in Kaktovik, durchstreifte mit
Moschusochsen die arktische Tundra,
bewunderte Nordlichter über der
Brooks Range und beobachtete Buckelwale in den sagenhaften Fjorden
und Schwarzbären in den Regenwäldern. (pd./mai.)
Mittwoch, 22. März, 19.30 Uhr, Volkshaus,
Stauffacherstrasse 60, 8004 Zürich.
Die bedeutendsten Anbieter der Branche präsentieren auf rund 30 000 m2
neue Produkte und kreative Lösungen bei der Gestaltung von Garten,
Terrasse und Balkon. Inspiration pur
für alle, die das Besondere lieben.
Neue Natürlichkeit
Die Giardina 2017 steht ganz im Zeichen der neuen Natürlichkeit, die immer mehr Einzug in Schweizer Gärten
hält. Gartengestalter erschaffen mit
baulichen Massnahmen, sorgfältiger
Pflanzenwahl und dem Einsatz ausgesuchter Materialien natürlich anmutende Wohlfühlgärten. Das Publikum
erwarten vielseitige Umsetzungen des
Leitthemas, mal architektonisch, mal
verspielt, mit Biopools mit Wasser in
Trinkqualität oder auch als 600 m2
grosse multimediale Installation.
Wohnraum Balkon
Städtische Balkone, Kleinterrassen
und Kleinstgärten verwandeln sich
immer mehr zu grünen Oasen. Ungebrochen ist auch der Trend des Urban Gardenings und Urban Farmings. An der Giardina zeigen Profis,
wie begrenzte Outdoor-Räume raffiniert mit neuesten Produkten gestaltet und ganzjährig erlebt werden. Im
eigenen Themenbereich finden Besucherinnen und Besucher Pflanzen,
Produkte und Accessoires, die selbst
kleinste Räume in ein Idyll zum Relaxen und Ernten verwandeln.
Unikate aus erster Hand
Traditionsreiche Schweizer Manufakturen sowie Designer und Konstrukteure zeigen Objekte, Möbel und
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Einfach bis morgen Freitag,
10. März, 15 Uhr, eine Mail mit
Betreffzeile «Giardina» und vollständigem Absender schicken an:
[email protected].
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Terrasse oder dem Balkon stimmungsvolle Akzente setzen. Die Giardina 2017 ermöglicht modernen
Handwerkskünstlerinnen und -künstlern, ihre Unikate und Produkte aus
Kleinserien einer breiten Öffentlichkeit zu zeigen und direkt vor Ort zu
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9–18 Uhr. www.giardina.ch.
Küsnachter
AKTUELL
Küsnachter Gewerbler trotz Verlust zufrieden
Viele News an einem
Abend: An der GV des
Gewerbevereins Küsnacht
gab es einen Rücktritt, einen
neuen Bezirkspräsidenten
und einen Verlust in der
Vereinskasse zu vermelden.
Leichtes Minus 2016
Etwas weniger Grund zum Scherzen
gab es bei der Präsentation der Jahresrechnung 2016, die jedoch ohne
Gegenstimme angenommen wurde.
Der Gewerbeverein beendet das vergangene Vereinsjahr mit einem Verlust von rund 1700 Franken. Insbesondere bei der Dorfpost wurde das
Ziel verfehlt. «Wir werden diese Entwicklungen im Auge behalten und
schauen, dass es nicht zu einem strukturellen Defizit kommt», meinte Thomas Fisler, der im Vorstand für die Finanzen zuständig ist. In den letzten 19
Jahren habe die Dorfpost wesentlich
dazu beigetragen, dass ein Vermögen
geäufnet werden konnte. Die aktuelle
Finanzlage lasse noch ein bis zwei
AUF
EIN WORT
Niemals hätte ich gedacht, dass
ich dies einmal sagen würde:
«Rettet das Latein!» Was tat ich
mich doch damals schwer, die
unzähligen Konjugationen, Deklinationen und grammatikalischen
Finessen einer längst ausgestorbenen Sprache zu büffeln. Geflucht habe ich, weil die Konjugationen und Fälle einfach nicht in
meinen Kopf wollten. «Sum, es,
Rettet das Latein!
Der altehrwürdige «Sonnen»-Saal bot einen gediegenen Rahmen für die GV des Gewerbevereins.
Fotos: A. Just
Nur noch eine Amtszeit: Präsident
Martin Schneider.
«50-Jahr-Planungs-Jubiläum»
Im präsidialen Jahresrückblick kam
Schneider dann kurz auf die politischen Entwicklungen in den USA und
in Europa zu sprechen und lobte sich
die Schweiz – genauso wie die verschiedenen gut gelungenen Anlässe
des vergangenen Vereinsjahres.
Aufgrund eines Leserbriefs in dieser Zeitung («Küsnachter» vom 23.
Februar) betrachtete er es als notwendig, auf das Verhalten des Gewerbevereins im Zentrums-Abstimmungskampf zu sprechen zu kommen. «Der
Vorstand des Gewerbevereins hat sehr
wohl Flagge gezeigt, allen voran unser
Detaillisten-Obmann Andreas Eugster», so der Präsident zum Vorwurf,
der Gewerbeverein habe sich zu wenig entschieden für das Projekt Zentrumsentwicklung eingesetzt. Ein noch
grösseres Engagement wäre aber gemäss Schneider sehr schwierig gewesen, da die Mitglieder aus verschiedenen Lagern kommen und man daher
schlecht deren Gelder für eines der
beiden Projekt habe ausgeben können. «Nun feiern wir nächstes Jahr
das 50-Jahr-Planungs-Jubiläum des
Parkplatz-Provisoriums. Da wäre doch
ein
Fest
angebracht»,
scherzte
«Schneidi». Damit könne man die beiden Zentrums-Fronten vielleicht wieder vereinen, so der SVP-Gemeinderat.
9. März 2017
Nele Fischer
Annina Just
Wenn sich der Küsnachter Gewerbeverein (GV) zur Generalversammlung
trifft, wird traditionsgemäss mit der
grossen Kelle angerührt: Apéro und
Gala-Dinner mit künstlerischer Darbietung umrahmen den offiziellen
Teil der Versammlung. Der Verein
lässt sich den Anlass im Seehotel
Sonne stolze 11 000 Franken kosten.
Das Festmahl musste allerdings
verdient sein: Fast zwei Stunden dauerte die Bearbeitung der Traktandenliste inklusive der Referate von drei
Gästen. Einer davon war Philippe G.
Chevroulet, Ad-interim-Präsident des
Gewerbeverbands Bezirk Meilen. Er
informierte die knapp 60 teilnehmenden Vereinsmitglieder und ihre Begleiter über die erfolgreich verlaufene
Suche nach einem neuen Verbandspräsidenten. «Wir sind sehr glücklich
über die Lösung, die wir nun präsentieren können», so Chevroulet. Als
neuer Präsident werde der Delegiertenversammlung im Mai Peter Vollenweider, FDP-Kantonsrat aus Stäfa,
vorgeschlagen. Er wird auf Jürg
Waldvogel folgen, der im Dezember
nach nur einem Jahr in diesem Amt
zurückgetreten war.
Nr. 10
Lorenzo Senese tritt zurück.
Fatima N’Gom und Larissa Baumann boten eine gelungene Show.
Jahre rote Zahlen für die Gewerbezeitschrift zu, danach müsse jedoch
die Trendwende kommen. «Oder wir
müssen sonst zu sparen beginnen», so
Fisler. Für 2017 budgetiert der Verein
dann auch ein Minus von gut 5000
Franken. Aufgrund der vorgegebenen
Traktandenliste wurde dies erst bekannt, nachdem bereits unveränderte
Mitgliederbeiträge beschlossen wurden. Dies veranlasste Revisor Norbert
Cajochen dazu, für ein nächstes Mal
eine umgekehrte Reihenfolge vorzuschlagen. «Dann hätte wohl der eine
oder andere für eine Beitragserhöhung gestimmt», meinte Präsident
Schneider einsichtig.
er sehr gerne den Posten. Dies tut
auch Lorenzo Senese. Der Dienstleister-Obmann gab nach sechs Jahren
seinen Rücktritt bekannt. Grund ist
ein Stellenwechsel, aufgrund dessen
er nun öfter von Küsnacht weg sei.
Martin Schneider dankte dem scheidenden Vorstandsmitglied und hielt
fest, dass bereits einige Gespräche mit
potenziellen Nachfolgern stattgefunden hätten, und zeigte sich zuversichtlich, der Versammlung nächstes Jahr
einen Kandidaten vorschlagen zu können.
Nur noch eine Amtszeit
Das Traktandum Wahl des Gesamtvorstandes brachte ebenfalls neue
Entwicklungen zutage: Präsident Martin Schneider wurde zwar einstimmig
im Amt bestätigte, doch er wiederholte eine Ankündigung, die er bereits
letztes Jahr gemacht hatte: «Dies ist
definitiv meine letzte Amtsperiode.
Nach dieser werde ich 16 Jahre im
Amt sein; das reicht.» Es brauche nun
neue Leute und neue Idee, so der Präsident. Wenn sich jemand vor Ablauf
der nun angebrochenen zweijährigen
Amtszeit zur Verfügung stelle, räume
Neue Gemeinderätin stellt sich vor
Nach der Ernennung der ehemaligen
Vorstandsmitglieds François G. Häberli zum Freimitglied und dem Verlesen
der Mutationen war es dann Zeit für
die weiteren Gastreferate.
Die neue Küsnachter Gesundheitsvorsteherin Susanna Schubiger bekam
die Gelegenheit, sich den ortsansässigen Gewerblern vorzustellen. Die
GLP-Politikerin gab den Anwesenden
einen kurzen Einblick in ihr Spezialthema, die Alterspolitik. «Die Dreiteilung von Ausbildung, Arbeit und Pension hat heute ausgedient», hielt Schubiger, die an der Universität Zürich
Gerontologie studiert hatte, fest. Eine
der zentralen Fragen sei daher heute,
wie die Menschen mit Übergängen
zwischen verschiedenen Lebensphasen umgehen. «Es ist die Aufgabe der
Politik, dafür zu sorgen, dass es möglichst keine Hindernisse gibt und auch
50-Jährige noch Arbeit finden können», so die Nachfolgerin von Gemeinderat Marin Bachmann. Sie selber stehe nach 16 Jahren im gleichen
Unternehmen ebenfalls bald wieder
vor einem Übergang. Dieser sei wichtig, «um die Freude und Neugierde
am Beruf hochzuhalten». Mit 54 Jahren müsse sie nämlich damit rechnen,
noch 20 Jahre zu arbeiten. Für ihr
weitsichtiges und auch persönliches
Referat erhielt die gebürtige Küsnachterin viel Applaus.
Nach lobenden Worten von Thomas Hess, Präsident des Kantonalen
Gewerbeverbands, für den Küsnachter Gewerbeverein und einem
kurzen Exkurs in die kantonale Politik
ging es dann auch zum zweiten Apéro
und bald zum Nachtessen über.
Danach sorgte die an diesem Anlass bereits gut bekannte Musikerin
Larissa Baumann zusammen mit der
Stepptänzerin Fatima N’Gom für beste
Unterhaltung. Was diese beiden Frauen nur zu zweit auf die Bühne zauberten, war beeindruckend und ein würdiger Abschluss des Grossanlasses.
est, sumus, estis, sunt» oder
«rex, regis, regi, regem, rege»
und wie sie alle hiessen.
Am Ende der zwei obligatorischen Jahre Latein am Untergymnasium verbrannte ich zusammen mit meiner besten
Freundin unsere Lateinhefte in
feierlicher Zeremonie im Garten.
«Nie wieder Latein!», schrien wir
und tanzten wie Rumpelstilzchen
um das Feuer.
Doch ich war mit meinem Latein noch lange nicht am Ende.
Das Schicksal wollte es so, und
ich begann ein Studium der Anglistik an der Universität Zürich.
Blöd nur, dass dafür Lateinkenntnisse beziehungsweise das grosse
Latinum vorausgesetzt wurde. Die
zwei Jahre Latein am Gymi waren
also für die Katz (für das Latinum
hätte ich anstatt des neusprachlichen das altsprachliche Profil
wählen müssen). Mürrisch besuchte ich Woche für Woche die
sieben (!) Lektionen Latein an der
Uni. Zur Info: Weder die zahlreichen, in meiner kostbaren Freizeit besuchten Stunden noch die
bestandene Prüfung brachten mir
am Ende Punkte für meinen Bachelor-Abschluss in Englisch ein.
Die Uni honorierte diesen unverhältnismässigen Aufwand lediglich mit einem «Erfüllt» in meinem
Online-Leistungsnachweis.
Vielen Dank dafür.
Zwischen Verzweiflung und
Wut schwor ich mir damals, für
die Abschaffung dieses Faches zu
kämpfen. Und nun sitze ich hier,
als Verfechterin des Lateins, und
schreibe diese Kolumne. Klar,
das meiste, was ich damals mühsam lernen musste, ist heute vergessen. Was sich jedoch in mein
Gedächtnis eingebrannt hat, ist
das Gerüst dieser Sprache. Erst
das sture Büffeln der Verbkonjugationen und Nomendeklinationen, verhalf mir dazu, die Logik
einer Sprache zu durchdringen.
Denn dafür ist das Latein eine
Vorzeigesprache. Die grammatikalischen Regeln ziehen sich wie
ein roter Faden durch die einzelnen Bausteine dieser Sprache.
Mühsame Ausnahmen wie im
Französischen gibt es nicht. Stetig neue Änderungen wie beim
Englisch auch nicht – das Latein
ist ja bereits tot. So vermag das
Latein den Lernenden anhand
von banalem Auswendiglernen
zu zeigen, wie Sprachen funktionieren und wie sie aufgebaut
sind. Italienisch lernte ich danach im Handumdrehen. Das
Büffeln Tausender Verbformen
zahlte sich also doch noch aus.
Wie schön (und einfach) es nun
ist, eine neue Sprache zu lernen,
die anstatt sechs verschiedenen
Verbformen der Gegenwart nur
eine besitzt. Schwedisch ahoi –
dem Latein sei Dank.
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Küsnachter
Nr. 10
9. März 2017
AKTUELL
Wasser zwingt Kindergärtner zum Umzug
LESERBRIEF
Terminkollision in den
Küsnachter Kirchen
Die Kindergärten Bettlen I
und II in Küsnacht
Itschnach müssen für drei
bis vier Monate umziehen.
Grund dafür ist ein lange
unbemerkter Wasserschaden.
In den Kindergärten Bettlen I und II
sind Ende Januar unbemerkt grosse
Mengen von Heizwasser in den Boden geflossen. Dies schreibt die Schule Küsnacht in einer Mitteilung.
Grund dafür war eine defekte Heizleitung im Untergrund. Der Schaden
wurde bemerkt, als eine Wand in den
Sanitärräumen
Anzeichen
von
Feuchtigkeit aufwies. Die erste Bestandesaufnahme zeigt, dass ein
grosser Sachschaden entstanden ist.
Die Böden sind mit Wasser vollgesogen und müssen aufwendig saniert
werden.
Die Schule ist daran, die einzelnen Kostenpositionen zusammenzutragen. Genau Zahlen können zurzeit
noch nicht genannt werden. Da sämtliche Bodenbeläge und das fest installierte Mobiliar entfernt werden müssen, rechnen die Verantwortlichen
mit einer Sanierungszeit von drei bis
vier Monaten. In dieser Zeit ist ein
Unterrichten in den bestehenden
Räumlichkeiten schlichtweg nicht
möglich. Längstens bis zu den Sommerferien muss daher der Kindergartenbetrieb ausgelagert werden.
Umzug in die Schule Heslibach
In der Schule liefen während der
Sportferien die Abklärungen für mögliche Alternativstandorte für die beiden Kindergärten auf Hochtouren. In
einem ersten Schritt ist versucht worden, mindestens einen Kindergarten
in einem Provisorium im Quartier
Itschnach unterzubringen. Verschiedene Möglichkeiten wurden geprüft.
Die Rahmenbedingungen für den
Kindergartenalltag sind allerdings an
Die Umzugskartons stehen bereit: Die Kindergärten Bettlen I und II müssen ihre Räume verlassen.
keinem der in Betracht gezogenen
Standorte optimal. Deshalb hat die
Schule entschieden, die beiden Kindergärten in den kommenden Wochen in Räumlichkeiten der Schule
Heslibach zu beherbergen. Während
der Kindergarten Bettlen II den noch
bis im Sommer leerstehenden zweiten Kindergarten Traubenweg nutzt,
wird der Kindergarten Bettlen I in
der Schulanlage Heslibach untergebracht. Dort ist mit dem Neubau des
«Krokidol» ein Kindergartengebäude
mit drei nebeneinanderliegenden
Kindergärten erstellt worden. Eines
davon wird bis anhin nicht fix durch
eine Klasse belegt.
An beiden provisorischen Standorten profitieren die jüngsten Schülerinnen und Schüler aus Itschnach
und ihre Lehrpersonen nicht nur von
einer optimalen Infrastruktur und einem kindergerechten Aussenraum.
Sie können auch Kindergartenkinder
aus einem anderen Quartier kennen
lernen. Die Kinder werden in den
Räumen von Bettlen I und II noch bis
Ende Woche unterrichtet, bis der Betrieb nach den Weiterbildungstagen
am 15. März an den provisorischen
Standorten startet. Dies ist möglich,
weil es keine Pfützen oder Ähnliches
in den Räumen hat. Das Wasser ist
aber unter den Böden und die Feuchtigkeit sichtbar. Die Schule überprüft
die Situation vor Ort zusammen mit
einem Spezialisten regelmässig.
Shuttlebus ist organisiert
Vor dem 15. März bleibt noch einiges
zu organisieren. Neben dem Ein- und
Auspacken von beweglichem Mobiliar und Unterrichtsmaterialien und
dem Umzug muss der Fahrplan für
die nötigen Transporte von Itschnach
ins Quartier Heslibach ausgearbeitet
werden. Täglich werden die Kindergartenkinder vom Sammelplatz in It-
schnach zu den neuen Standorten
geshuttelt. Auch Fahrten während
der Unterrichtszeiten sind nicht ganz
zu vermeiden, so zum Beispiel wenn
es ins Turnen nach Itschnach geht.
Die schulergänzende Betreuung findet wie bis anhin im KICK Itschnach
statt. Durch die eigene hohe Belegung kann die Schule Heslibach in
diesen Bereichen keine Hand bieten.
Die täglichen Transporte der Kindergartenkinder werden auf ein Minimum reduziert. Sie bedeuten aber
dennoch ein erhöhtes Verkehrsaufkommen auf den Zufahrtsstrassen zu
den Ausweichstandorten durch die
Busse des Transportunternehmens
Müller, Erlenbach. Die Schulpflege
beabsichtigt zusammen mit den Elternräten und der Polizei Massnahmen zur besonderen Verkehrssituation zu ergreifen und bittet die Eltern,
auf privaten Bring- und Holservice zu
verzichten. (pd./oli.)
Amtliche Publikationen
Amtliche Informationen
Bauprojekte
Bestattungen
Bauherrschaft:
Freitag geb. Bruppacher, Helena, von Küsnacht ZH, wohnhaft
gewesen in 8700 Küsnacht, Rietstrasse 25, geboren am 2. Februar 1929, gestorben am 21. Februar 2017.
Gemeinde Küsnacht, Obere Dorfstrasse 32,
8700 Küsnacht
Projektverfasser: Greco Kubli Architektur AG, Allmendstrasse 9,
8700 Küsnacht
Objekt/Beschrieb: Umfassende Fassadensanierung am Gebäude
Vers.-Nr. 276, im Grundinventar der schützenswerten Gebäude der politischen Gemeinde verzeichnet, auf dem Grundstück Kat.-Nr. 9809
Zone:
Kernzone K2
Strasse/Nr.:
Obere Wiltisgasse 28, 8700 Küsnacht
Die Bauakte liegt während 20 Tagen, vom Datum der Ausschreibung an, bei der Bauabteilung der Gemeindeverwaltung Küsnacht auf.
Begehren um Zustellung baurechtlicher Entscheide können innert der gleichen Frist schriftlich bei der örtlichen Baubehörde
gestellt werden. E-Mail-Zuschriften erfüllen die Anforderungen
an die Schriftlichkeit in der Regel nicht. Wer das Begehren nicht
innert dieser Frist stellt, hat das Rekursrecht verwirkt. Die Rekursfrist läuft ab Zustellung des Entscheides (§§ 314–316 PBG).
9. März 2017
Die Baukommission
Foto: zvg.
«Am Sonntag um 17 Uhr in der Kirche!»: Das waren die letzten Worte
nach dem Kaffeeklatsch am Freitag.
Nun sehe ich dem Konzert in dieser
Kirche entgegen, welches in wenigen
Minuten beginnen wird. Ganz bewusst
«fiebere» ich ihm nicht entgegen,
denn solche Schübe gehören doch
eher zu längst vergangenen Tagen.
Heute erwarte ich ruhig.
Das Vokalensemble ist aus St. Petersburg angereist. Es tritt nicht zum
ersten Mal hier auf mit seinen klangvollen Stimmen. Sein Repertoire reicht
vom einfachen russischen Volkslied
über klassische Chöre, vielleicht hinein in gregorianische Tonfolgen.
Als der Chor beginnt, schaue ich
von einem der hinteren Bänke über
die fünfzig, sechzig Köpfe vor mir.
Geht es um Musik, sind Küsnachter
wählerisch, entschuldige ich gerade
noch die vielen fehlenden Mitbürger,
als bei mir, genau in diesem Augenblick, der Groschen fällt. Bin ich denn
anders? Ich habe ja auch gewählt,
und zwar diese Kirche, in der Chöre
und Choräle mich nun verzaubern.
Ich hätte ja auch die andere Kirche
wählen können, in welcher in derselben Minute der normalerweise hier
tätige reformierte Kantor am Flügel
und der katholische Organist ihr Zusammenspiel beginnen.
Hätte man den Russen vielleicht
sagen müssen, sie sollen wieder nach
Hause fliegen, wir hätten hier schon
ein Konzert? Zwei Konzerte gleichzeitig seien ein Unsinn? Am einfachsten
scheint mir, die beiden Tastenvirtuosen wären am Samstag angetreten.
Nicht als Alternative, meine ich, sondern als Auftakt zu einem Musikwochenende ohne Kolli-sion. Oder meinetwegen als Verständigung an Reformationsfeiertagen, zu hören einmal
hier und einmal da.
Heinz Eggimann, Küsnacht
9. März 2017
Das Bestattungsamt
Öffnungszeiten Bibliothek Küsnacht
Montag:
Dienstag bis Freitag:
Samstag:
geschlossen
10.00 bis 19.00 Uhr
10.00 bis 14.00 Uhr
In den Schulferien ist die Bibliothek jeweils am Dienstag
und Freitag von 14.00 bis 19.00 Uhr geöffnet.
Öffnungszeiten Lesezimmer
Montag bis Samstag:
9.00 bis 19.00 Uhr
Höchhus, Seestrasse 123, 8700 Küsnacht
Telefon 044 910 80 36 / [email protected]
Gemeindehaus Obere Dorfstrasse 32 8700 Küsnacht T 044 913 11 11 www.kuesnacht.ch
S C H U L E / PA R TE I E N / VE R E I N E
Wandern im Zugerland
Die reformierte Kirche Küsnacht organisiert eine Wanderung in der Innerschweiz. Die majestätische Rigi,
einen fantastischen Blick auf den
Zugersee, die letzten Schneefelder
oder vielleicht schon erste Frühlingsboten begleiten die Wanderer
auf dem Weg zum Pfaffenboden auf
dem Zugerberg (Wanderzeit ca. 1¼
Std.). Nach dem gemeinsamen Mittagessen gehts auf einem anderen
Weg zurück (ca. 1½ Std.) zur Bahnstation Zugerberg.
Die Teilnehmer treffen sich am
Mittwoch, 15. März, am Bahnhof
Küsnacht. Der Zug fährt um 9.01
Uhr. Die Wanderung wird nur bei guten Wetterbedingungen durchgeführt.
Für die Anmeldung oder ein ausführliches Programm wenden sich Interessierte an Katharina Jauch: [email protected], Tel. 044
914 20 45. (e.)
Suppenzmittag im
Kirchgemeindehaus
Er hat bereits Tradition: Am Freitag,
10 März, lädt die reformierte Kirchgemeinde Küsnacht wie jedes Jahr in
der Passionszeit zum Suppenzmittag
ein. Ab 12 Uhr wird im Kirchgemeindehaus Kürbis- und Gerstensuppen
serviert. Heisser Kaffee und Russenzopf runden das Angebot ab. Das
Mittagessen ist gratis. Die Kollekte
geht zugunsten von Schulprojekten
der Heilsarmee in Haiti.
Die Heilsarmee Haiti ist seit über
60 Jahren im Inselstaat tätig. Die
Hilfsangebote sind entsprechend den
Bedürfnissen und Nöten der Bevölkerung vielseitig. Ein wichtiger Schwerpunkt bildet die Schulbildung. Mit ihrem Primarschulprogramm ermöglichen die Heilsarmeeschulen über
10 000 Kindern in Haiti eine Schulbildung. Ein weiteres aktuelles Projekt
ist das psychosoziale Unterstützungsprogramm, mit welchem vom Erdbeben betroffene Kinder und deren Eltern unterstützt werden. (e)
Freitag, 10. März, 12 Uhr, Kirchgemeindehaus Küsnacht, Untere Heslibachstrasse 5.
Das Fohrbach eröffnet
voraussichtlich im Mai
In der Nacht vom 17. auf den
18. Februar ist im Schwimmbad
Fohrbach in Zollikon ein Brand ausgebrochen. Grund dafür war ein
technischer Defekt im Bereich der
Cafeteria. Personen kamen keine zu
Schaden. Am 1. Mai soll das
Schwimmbad wieder eröffnet werden. Dies schreibt die Gemeinde in
einer Medienmitteilung. Voraussetzung ist, dass alle Reinigungs- und
Instandstellungsmassnahmen
wie
vorgesehen umgesetzt werden können. Es muss allerdings mit gewissen betrieblichen Einschränkungen
gerechnet werden. Alle Abonnements werden um die Dauer der Betriebsschliessung verlängert.
Die Cafeteria und der ganze
Empfangsbereich müssen komplett
ersetzt werden. Diese Arbeiten werden mehrere Monate in Anspruch
nehmen. Für die Kasse wird ein Provisorium eingerichtet. Durch die
starke Rauchentwicklung wurden
auch die Schwimmhallen und insbesondere das ganze Lüftungssystem
stark beeinträchtigt. Durch eine umfassende Spezialreinigung können
diese Schäden jedoch behoben werden. Der Betrieb darf erst aufgenommen werde, wenn die Schadstoffbelastung in der Luft die Grenzwerte nicht mehr übersteigt. Wie
viel die ganzen Arbeiten kosten werden, kann die Gemeinde noch nicht
sagen. (pd.)
Küsnachter
Nr. 10
9. März 2017
5
Erb-Schüler gestalten ihren Pausenplatz
Das Schulhaus Goldbach wird im Moment neu gebaut. Die ganze Primarschule wurde während dieser Zeit ins
Schulhaus Erb verlegt. Der dortige
Pausenplatz ist sehr klein, es gibt keinen Spielplatz und nur wenige Sitzmöglichkeiten. Der Schülerrat besprach das Thema und die Kinder
hatten die Idee, selber Spiel- und Sitzobjekte zu entwerfen und zu bauen.
Acht Wochen Arbeit
Klassenlehrer und Werklehrer Dario
Holdener nahm sich mit einer fünften
Klasse dem Projekt an. «Alle Kinder
haben zuerst eigene Ideen kreiert
und skizziert», erklärt er. Anschliessend stimmten sie darüber ab, welche Ideen sie in die Realität umsetzen
wollten. Nach acht Wochen Arbeit
sind nun sechs Sitzgelegenheiten entstanden – darunter eine Schlange,
ein Pennyboard oder ein Kreuzfahrtschiff. Die Objekte bleiben bis zum
Umzug ins Schulhaus Goldbach auf
dem Pausenplatz im Schulhaus Erb.
Dieser dürfte voraussichtlich Ende
2018 erfolgen. Nachher sollen sie auf
dem neuen Pausenplatz aufgestellt
werden. (oli.)
Bald dient es als Sitzgelegenheit auf dem Pausenplatz: Zwei Schülerinnen schleifen das Holz.
Das Pennyboard wird in verschiedenen Farben angemalt.
Teamarbeit: Drei Schülerinnen
kümmern sich um ein Objekt.
Mit Handschuhen und Schutzbrille
wird das Holz bearbeitet.
Die Schüler nutzen das Holz auch
als Fortbewegungsmittel. Fotos: zvg.
Gemeinderat Arnold Reithaar ist neuer SVP-Präsident
An ihrer GV wählte die SVP
Küsnacht Gemeinderat
Arnold Reithaar zum Nachfolger von Hans-Peter
Amrein als Parteipräsident.
Die Generalversammlung der SVP
Ortspartei Küsnacht vom vergangenen
Montag stand ganz im Zeichen der
Nachfolge des abtretenden Parteipräsidenten Hans-Peter Amrein.
Die statutarischen Geschäfte, wie
Protokollabnahme der letztjährigen
Generalversammlung,
Jahresbericht
des
Präsidenten,
Jahresrechnung
2016, Budget 2017 und Mitgliedermutationen, wickelten sich im gewohnten
Rahmen ab. Die politische Standortbestimmung von Hans-Peter Amrein
zeigte, wie intensiv sich das abgelaufe-
ne Jahr für die
SVP-Ortspartei
darstellte. Insbesondere die
Ersatzwahl für
den zurückgetretenen
Gemeinderat MarNoldi Reithaar.
tin Bachmann,
die intensiven
F: M. Bachmann
Diskussionen
um die Zentrumsentwicklung beim
Bahnhof, die angelaufene Diskussion
um die Einheitsgemeinde, die Revision
der Bau- und Zonenordnung, wie das
Thema einer möglichen Steuererhöhung, zeigen, dass insbesondere der
Parteivorstand stark gefordert war. Im
Vorfeld der SVP Generalversammlung
hat Parteipräsident Amrein öffentlich
seinen Rücktritt angekündigt. Die an
der Versammlung anwesenden Parteimitglieder bedauerten diesen Schritt
ausserordentlich und dankten dem Zurücktretenden für seine immense und
verlässliche Arbeit. Gemeinderat Martin Schneider beantragte in der Folge
der Generalversammlung, Gemeinderat Arnold Reithaar zur Wahl als Parteipräsident der SVP Küsnacht. Die intensiv geführte Diskussion führte zu
keiner weiteren Nomination. In der
Folge wählten die Anwesenden Reithaar zum neuen Parteipräsidenten.
Bald nicht mehr Gemeinderat
Der neue Präsident wurde vorerst für
ein Jahr gewählt, da die reguläre Präsidentenwahl turnusgemäss im Frühjahr 2018 erfolgt. Reithaar ergriff kurz
das Wort, dankte für das Vertrauen
und erklärte, dass er sich in seiner
konsensorientierten Art für das Wohl
der Ortspartei einsetzen werde.
Arnold Reithaar wird bei den Kommunalwahlen 2018 nicht mehr antreten, was ihm die notwendige Unabhängigkeit in der Präsidiumsleitung
garantiert. Zusätzlich sind aus dem
Vorstand Maja Alder, Patricia Höhne
und Hans Mathys zurückgetreten. Vize-Präsident Werner Furrer dankte
den Zurückgetretenen sehr herzlich für
ihr teilweise langjähriges Engagement.
Die Vorstandsmitglieder Werner Furrer, Mik Schollenberger und Adrian
von Burg, wurden in ihren Ämtern bestätigt.
Im Nachgang zur Parteiversammlung hielt Professor Dr. Martin Janssen
zum Thema «Finanzplatz Schweiz,
Chance und Herausforderung» ein
spannendes Referat. (pd.)
Natur- und Vogelschutzverein vermittelt Botanik-Grundwissen
Welche Orchideen gibt es in
Küsnacht? Welche Pflanzen
sind essbar, welche giftig?
Dies und vieles Weitere
lernen Teilnehmer des
Botanik-Kurs des NVVK.
In elf Tagen zum Pflanzenkenner werden – dies kann man dank dem Botanik-Grundkurs des Natur- und Vogelschutzvereins Küsnacht (NVVK): Der
Kurs richtet sich an alle, die motiviert
sind, die lokale Flora besser kennen
zu lernen. Es werden keine Vorkenntnisse vorausgesetzt.
Neben einer Einführung in die Botanik und Systematik der Pflanzen
liegt der Fokus des Kurses auf den
häufigsten Pflanzen in Küsnacht und
Umgebung. Ausserdem werden die
wichtigsten Lebensräume sowie einige
essbare Wildkräuter und Heilkräuter
vorgestellt.
Teilnehmer werden nach dem
Kurs unter anderem Antworten auf
folgende Fragen wissen: Welche Orchideen kommen in Küsnacht vor?
Was sind eigentlich genau Korbblütler
und Kreuzblütler? Gibt es auch seltene
Pflanzen in Küsnacht? Welche Pflanzen kann man essen und welche sind
giftig?
Der Kurs dauert von Mittwoch,
29. März, bis Samstag, 8. Juni. An
sechs Mittwochabenden finden zwischen 19.30 Uhr und 21.30 Uhr im
Kirchgemeindehaus der reformierten
Kirche
(Raum
Zwingli-Bullinger)
Theorielektionen statt. An den darauffolgenden Samstagen wird jeweils ei-
ne Exkursion durchgeführt. Ort und
Zeit dieser werden nach Absprache
mit den Kursteilnehmern festgelegt.
Organisiert und durchgeführt wird der
Botanik-Kurs von den NVVK-Vorstandsmitgliedern Jonas Brännhage
und Jakob Schneller.
Die Kosten betragen 180 Franken
für Mitglieder des NVVK oder der
SVS-Sektion respektive 220 Franken
für Nicht-Mitglieder.
Teilnehmer benötigen als Ausrüstung eine Lupe, Notizblock und
Schreibzeug. Der Kurs wird mit 8 bis
20 Teilnehmenden durchgeführt. Anmeldungen werden nach Eingangsdatum berücksichtigt. (e.)
Anmeldungen bis spätestens 19. März an
Jonas Brännhage, Untere Heslibachstr. 67,
8700
Küsnacht,
E-Mail:
[email protected], Tel. 078 864 94 28.
Für Teilnehmer bald eine Bekannte: Das kleine Tausendgüldenkraut
– oder auf Lateinisch Centaurium
pulchellum.
6
Küsnachter
Nr. 10
9. März 2017
KULTUR
Hommage an Fritz Boscovits –
an dessen ehemaliger Zolliker Wirkungsstätte
Kulturschiene startet mit
Peter Stiefel in ihre 17. Saison
Das Ortsmuseum Zollikon
widmet eine Ausstellung
dem Künstler Fritz Boscovits.
«Bosco» hat nicht nur in
Zollikon Spuren hinterlassen,
sondern auch in der NZZRedaktion und an der ETH.
Unter dem Titel «Durch das
Nacheinander» zeigt die
Kulturschiene Herrliberg
Arbeiten des Zürcher Künstlers Peter Stiefel.
Vor 100 Jahren zog der Künstler Fritz
Boscovits ins Haus «Im Felsengrund»
in Zollikon, das heutige Ortsmuseum.
Knapp 50 Jahre arbeitete und lebte er
hier. Sein Vermächtnis sind zahlreiche
Ölbilder, grafische Arbeiten und Tausende Karikaturen. Letztere zeichnete
er für die humoristisch-satirische Wochenzeitschrift «Nebelspalter», sie
machten ihn unter dem Namen «Bosco» bekannt.
Der Künstler Fritz Boscovits
(1871–1965) durchlief eine klassische
Ausbildung; Studium an der Kunstgewerbeschule Zürich, Kunstakademie
München und Weiterbildung in Florenz. Er machte sich einen Namen als
Maler im Kreis der modernen Schweizer Malerei. Sein Kunstschaffen orientierte sich am Zeitgeist, er malte zunehmend mit kräftigen Farben satte
Striche.
Boscos Wandbild in der Seebadi
Für Gebrauchsgrafik, Werbekunst und
Wandgemälde erhielt Boscovits immer
wieder Aufträge. Beispielsweise die
Serie grossformatiger, plakativer Gemälde, mit der sich die «Neue Zürcher
Zeitung» an der Schweizerischen Landesausstellung in Bern 1914 präsentierte und die auch heute noch in der
ANZEIGEN
NZZ-Redaktion
hängen. Oder das
Wandbild
der
Seejungfrau über
dem
Eingang
vom Seebad Zollikon sowie die
drei
Fresken
«Frauen und Rehe» am naturwissenschaftlichen
Institut der ETH
Zürich.
Buch über Bosco
Im «Auftrag» seiner Kinder malte
er einen Wandfries in deren
Schlafzimmer, einem der heutigen
Ausstellungsräume im Ortsmuseum Zollikon.
Boscovits’ Vater hat 1875 den
«Nebelspalter»
mitgegründet.
Über 3000 Karikaturen zeichnete Fritz Boscovits für
1889
zeichnete die Satirezeitschrift «Nebelspalter».
Foto: zvg
Fritz
Boscovits
junior seine erste Karikatur. Mit mehr spalter», die pünktlich zur Ausstellung
als 3000 Karikaturen hat Bosco den im Verlag «Hier und Jetzt» erscheint,
«Nebelspalter» während 72 Jahren dokumentiert, wie Bosco mal bissig,
mal liebevoll die politischen und gemitgeprägt.
Es ist Zeit für die Aufarbeitung ei- sellschaftlichen Ereignisse seiner Zeit
nes Stücks der «Nebelspalter»-Ge- darstellte. (e.)
schichte, dachte Regula Schmid. Als Ausstellung: 11. März bis 16. Juli im OrtsUrenkelin von Fritz Boscovits ist sie museum. Öffnungszeiten jeweils Di, 16 bis
die Nachlassverwalterin und engagiert 20 Uhr sowie Sa und So, 14 bis 17 Uhr.
sich als Co-Kuratorin der Ausstellung Ausstellungseröffnung und Buchvernissage: Samstag, 11. März, 16 Uhr, Aula
im Ortsmuseum. Ihre Publikation Schulhaus Oescher B, anschliessend im
«Bosco. Fritz Boscovits und der Nebel- Ortsmuseum Zollikon.
Die Arbeit des Zürcher Künstlers Peter
Stiefel ist enorm vielfältig: Sie umfasst
die Bereiche Malerei, Grafik, Monotypie und Objekte aus verschiedensten
Materialien. Ein weiterer wichtiger
Teil seines kreativen Schaffens bilden
die verschiedenen Mappen mit Druckgrafiken, entstanden im eigenen Atelier in Kilchberg oder beim Tessiner
Drucker Franco Lafranca.
In der Landschaftsmalerei geht
Peter Stiefel einen eigenwilligen Weg.
Vor allem Monotypien sind ein fester
Bestandteil dieser Thematik geworden. Die romantische Ausstrahlung
der Landschaften sowie die figurativen Darstellungen von Menschenbildern werden zu «Geschichten».
«Dreidimensionale Zeichnungen»
Bei seinen Objekten können Hauptthemen, wie zum Beispiel das «Schiff» als
Symbol der Reise oder der «Turm» als
ein Ort des Ausblicks, gesehen werden. Diese Arbeiten sind teilweise aus
Schamotterde
gearbeitet,
ergänzt
durch verschiedene Materialien wie
Holz oder auch mit «Ossosepia-Güssen» in Bronze oder Silber. «Dreidimensionale Zeichnungen» nennt der
Künstler diese Arbeiten.
Im Rahmen der ersten Ausstellung der neuen Saison in der Kulturschiene Herrliberg werden zudem
Die Werke des Kilchberger Künstlers
Stiefel sind äussert vielfältig. F: zvg.
Kleinskulpturen von Regula Schiess
zu sehen sein. Vernissage ist morgen
Freitag. (e.)
Ausstellung Peter Stiefel: Fr, 10. bis So,
26. März, Kulturschiene Herrliberg, beim
Bahnhof Herrliberg-Feldmeilen.
Vernissage: Freitag, 10. März, 17–20 Uhr,
Künstlerapéro: Sonntag, 19. März, 14–17
Uhr, Finissage: Sonntag, 26. März, 14–17
Uhr. Öffnungszeiten: Freitag, 15–18 Uhr,
Samstag/Sonntag, 14–17 Uhr oder nach
Vereinbarung.
VE R E I N E / PA R TE I E N
Küsnachter
Nr. 10
9. März 2017
7
SC Küsnacht schafft Ligaerhalt
Die BCKE Wallabies
verlieren unerwartet
In der Abstiegsrunde der
2. Liga blieb es bis zum
Schluss spannend. Dank
zwei Siegen aus den letzten
beiden Spielen konnte der
SCK die Klasse halten.
Am Samstag empfingen die BCKE
Wallabies die Nachwuchsmannschaft
des SAM Basket Massagno. Die Tessiner waren in der Tabelle deutlich
schwächer klassiert. Mit einem Sieg
hätten die Wallabies gute Chancen
auf den dritten Rang gehabt.
Doch die Goldküstenmannschaft
begann das Spiel mit ausserordentlich wenig Energie. Körperlich war
die Heimmannschaft zwar deutlich
stärker und offensiv gelang somit einiges. Die Gäste spielten aber frech
und bestraften die zu langsame Verteidigung der Wallabies mit schnellen
Gegenangriffen.
Christoph Bernet
Am Ende schloss der SC Küsnacht
die Abstiegsrunde als Tabellenerster
ab. Doch vor dem letzten Spieltag
hätten die Küsnachter auch noch in
die 3. Liga absteigen können. So eng
waren die Teams mit Ausnahme des
abgeschlagenen HC Ascona beieinander. Der SCK lag vor den beiden
letzten Spielen auf Rang 2, zwei
Punkte vor dem CDH Engiadina auf
dem ersten Abstiegsplatz. Weil den
Engadinern in ihrem zweitletzten
Spiel zu Hause gegen den EHC Lenzerheide-Valbella ein Sieg gelang,
stand der SC Küsnacht am letzten
Donnerstag unter Zugzwang: Ein
Sieg in der KEK gegen den HC Ascona war Pflicht, wollte man die Chancen auf den Ligaerhalt wahren.
Doch die Platzherren schienen dem
Druck nicht gewachsen und spielten
zeitweise fahrig.
Aufholjagd reicht nicht aus
Klarer Sieg dank starkem Schluss
Zwar ging der SCK dank einem Treffer von Barcikowski mit einer Führung in die erste Pause. Im Mitteldrittel verloren sie aber jegliche Organisation, was die Gäste in Überzahl zum Ausgleich ausnutzten. Im
Schlussdrittel löste sich der Knoten
und der SCK kehrte dank einfachem,
geradlinigem Eishockey auf die Siegesstrasse zurück. In den ersten
sechs Minuten erhöhten die Küsnachter auf 5:1. Das zweite Überzahltor des HC Ascona brachte den
SCK nicht aus der Ruhe. Ihm gelangen zwei weitere Treffer zu einem
dank starkem Schlussdrittel verdienten 7:2-Sieg.
Zwei Tage später trat der SC Küsnacht die wichtigste Auswärtsreise
Der Ligaerhalt ist geschafft: Die Spieler des SCK bejubeln einen Treffer gegen Ascona.
dieser Saison an. Im letzten Saisonspiel am Samstag gegen den führenden EHC Lenzerheide-Valbella war
verlieren verboten, wollte man den
Ligaerhalt aus eigener Kraft sichern.
Die Spieler des SCK schienen sich
der Bedeutung der Partie bewusst
zu sein und kamen hoch konzentriert aufs Eis.
Im Startdrittel ohne einzige
Strafminute geblieben, belohnte sich
der SCK drei Minuten vor der ersten
Pause durch einen Treffer von Altmann mit der Führung. Im Mitteldrittel behielt Oechsle die Nerven,
als er in der 26. Minute einen Penal-
ty zum 2:0 verwandelte. Vier Sekunden vor der zweiten Sirene halfen
die Küsnachter den Bündnern ins
Spiel zurück, als diese in Unterzahl
von einem kapitalen Fehlpass des
SCK profitierten und den Anschlusstreffer markierten.
Ausgelassene Feier im Car
Doch die Gäste liessen sich dadurch
nicht aus der Ruhe bringen und kamen fokussiert aus der Garderobe.
Das Schlussdrittel war noch keine
zwei Minuten alt, als Antonio Sette
in Überzahl zum 3:1 traf. Knapp sieben Minuten vor Spielende wurde es
Foto: Sandro Wehrle
noch einmal spannend, als die
Bündner auf 2:3 verkürzten. Drei
Minuten später gelang Barcikowski
der wichtige Treffer zum 4:2, welcher den Widerstand der Bündner
brach. Acht Sekunden vor Spielende
traf Fryba ins leere Tor zum 5:2Endergebnis.
Die Last, die mit dem erfolgreichen Ligaerhalt von den Schultern
der SCK-Spieler fiel, war gross.
Dementsprechend ausgelassen wurde auf der Heimfahrt im Mannschaftscar der versöhnliche Abschluss einer am Ende unfreiwillig
spannenden Saison gefeiert.
AUS DER KÜSNACHTER POLITIK
Die Jungen von heute sind die Politiker von morgen
wird diese in der Politik oftmals unterbewertet. Dies zum Schutze der
jungen Kandidaten und Kandidatinnen, um sie durch eine Nichtwahl
nicht zu verheizen. Sie sollen zuerst
parteiintern das politische Handwerk lernen, sich in einer Kommission die Sporen abverdienen, um
dann mit grösserer Chance zur Exekutiv-Wahl anzutreten. In einer Exekutive braucht es jedoch Vertreter
und Meinungen aller Generationen,
Jung und Alt, von links bis rechts –
Diversifikation.
Adrian von Burg
Junge Erwachsene sucht man heute
in der Exekutive beinahe vergebens.
Einige wenige Ausnahmen bestätigen die Regel, wie beispielsweise
unsere Nachbarsgemeinde Erlenbach.
Junge und Politik sind häufig
zwei Paar Stiefel. Dabei sind die
Jungen von heute die Politiker von
morgen. Ihre Meinung geht häufig
vergessen, unter anderem weil sich
die Jugend immer mehr über andere
Medien austauscht als diejenigen,
über welche die politische Diskussion derzeit (noch) mehrheitlich ausgetragen wird. Neue digitale und alte Medien (Print, Radio, TV) zielen
vielmals aneinander vorbei. Dabei
sind Meinungsaustausch und Politik
von heute die Konsequenz für jene
von morgen.
Erfahrung und junge Impulse
«Junge Erwachsene müssen
vermehrt zur politischen
Debatte angespornt
werden.»
Adrian von Burg (SVP)
Diversifikation in der Exekutive
Die Jungen von heute stehen mehr
unter Druck als frühere Generationen. Auch streben viele von ihnen
gezielter nach oben und wissen genau, was sie wollen. Viele von ihnen
eifern Vorbildern aus Sport und Kultur nach, wie beispielsweise Roger
Federer oder Beatrice Egli. Sie sind
reifer als Junge vorheriger Generationen und in einer Gesellschaft –
welche vor Überfluss strotzt – ge-
zwungen, früh Entscheidungen zu
treffen. Ein gesundes Selbstvertrauen wird ihnen vermittelt, dennoch
ist der Weg nach oben heute steiniger und komplexer. Eine fundierte
Ausbildung reicht längst nicht mehr
aus – gehört bloss noch zum Grundrepertoire –, um anschliessend Karriere zu machen. Während Förderung heute beinahe grenzenlos ist,
Auch in der Politik sind Vorbilder
von Vorteil, um das Interesse der Jugendlichen an der Politik zu wecken.
Zu meiner Zeit waren dies Natalie
Rickli oder Gregor Rutz. Es liegt nahe, dass sich 20-Jährige lieber mit
einem 30-Jährigen über ihre Anliegen austauschen als mit jenen, die
ebenso gut ein Elternteil sein könnten. Mittels Vorbild und viel mehr einer aktiven Stimme der Jungen in
der Küsnachter Politik böte sich die
Chance, dass die Politik für viele
Jungen in unserem Dorf wieder an
Reiz gewinnt.
Erwachsene sprechen immer davon, dass wir unseren Folgegenerationen eine bessere Welt überlassen
wollen. Doch dafür müssen wir wissen, wo der Schuh die Jugend
drückt, ihr den Puls fühlen. Die jungen Erwachsenen brauchen Plattformen, wo sie mitpolitisieren, ihre
Meinung einbringen und mitwirken
können. Sie sind offen, tolerant und
interessiert. Politik ist zugänglich für
alle. Es braucht keine Lizenz zum
Mitspielen, jeder kann sie betreiben,
es gibt kein Richtig oder Falsch, nur
gegenteilige Meinungen.
Ergo muss den Jungen die Gelegenheit geboten werden, sich aktiv
in der Politik und entsprechenden
Ämtern zu engagieren, sprich: Man
soll sie gezielt fördern. Nicht nur
«alte Eisen» sollen die Politik gestalten, sondern Jung und Alt zusammen. Langjährige Erfahrung und
junge Impulse im Gleichschritt dem
stetigen Wandel der Gesellschaft
aussetzen und an der Schraube der
Politik weiterdrehen.
Junge Erwachsene müssen vermehrt zur politischen Debatte angespornt werden. Nur so können die
nachwachsenden Generationen unser Milizsystem weitertragen. Dadurch wird sichergestellt, dass die in
unserer Gesellschaft tief verankerte
und wertvolle direkte Demokratie
weiter gepflegt wird. In positiver Zusammenarbeit zwischen Jung und
Alt sich weiter entwickeln, das muss
die Zukunft sein.
Adrian von Burg gehört zum Vorstand der
SVP Küsnacht.
So verschafften sie sich rasch eine
Führung von über zehn Punkten. Die
Wallabies konnten den Rückstand nie
wesentlich reduzieren und knappe
vier Minuten vor Spielende lagen sie
immer noch mit zehn Punkten hinten. Defensiv waren die Gastgeber
jetzt deutlich aggressiver und konnten zahlreiche Ballverluste erzwingen. Zusätzlich versenkte Winston
kurz hintereinander drei Wahnsinns-Dreier, sodass die Wallabies bei
einer guten Minute verbleibender
Spielzeit nur noch einen Punkt hinten
lagen.
Huber hatte eine gute Chance, um
seine Farben in Führung zu bringen,
doch der Ball rollte aus dem Ring
heraus. Auch zwei weitere Versuche
von Winston, das Spiel auszugleichen, verfehlten ihr Ziel. Damit verloren die Wallabies mit 87:95 und gaben somit zwei Punkte auf, die sie eigentlich fest einkalkuliert hatten.
Dennoch finden sie sich noch auf
dem vierten Tabellenrang und der
dritte bleibt in Reichweite, falls sie
die letzten zwei Vorrundenspiele für
sich entscheiden. (e.)
BCKE bietet Trainings
für U8-Kinder
Basketball entwickelt sich in der
Deutschschweiz definitiv zur Trendsportart. Durch die stetig steigende
Nachfrage von immer jüngeren Kindern ermutigt, bietet der Basketballclub Küsnacht-Erlenbach (BCKE) ab
sofort neu zwei wöchentliche Trainings für 6- und 7-jährige Knaben
und Mädchen (Kategorie U8) an. Diese finden an folgenden Tagen statt:
Dienstags, 17.15–18.15 Uhr, Schulhaus Obermeilen, Meilen, Donnerstags, 17–18 Uhr, Unterer Hitzberg,
Erlenbach.
Die Trainingseinheiten werden jeweils von erfahrenen Juniorentrainern geleitet. Weitere Informationen
erhalten Sie auf der Website
www.bcke.ch/teams/mixed-juniorenu8/ oder bei der Geschäftsstelle des
BCKE: [email protected] (e.)
IT-Stammtisch für
Senioren
Der Verein Senioren für Senioren organisiert am Donnerstag, 16. Màrz ,
einen Stammtisch mit IT-Support.
Bei
zwanglosem
Zusammensein
können die Seniorinnen und Senioren von Küsnacht, Erlenbach und
Zumikon Kontakte vertiefen oder
neue Kontakte knüpfen, Gedanken,
Ideen und Erfahrungen austauschen. Und auch «Fachsimpeln»
über IT-Probleme. Teilnehmer können das Handy oder Tablet zum
Stammtisch mitbringen. (e.)
Donnerstag, 16. Februar, 10 bis 11.30
Uhr. Bistro Tennisclub Itschnach, Zumikerstrasse 80, Küsnacht.
8
Küsnachter
Nr. 10
VE R E I N E / A K TU E L L
9. März 2017
Männerchor Frohsinn blickt auf
erfolgreiches Jubiläumsjahr zurück
Nach einem erfolgreichen
Jubiläumsjahr sind die
Finanzen des Männerchors
Frohsinn von Zumikon im
Lot, doch der Spardruck
der Gemeinde erreicht auch
diesen Verein.
Tiere gehören zu den Lieblingsmotiven von Waldemar Lening.
Foto: zvg.
Lenings Blick auf die Natur
Der Künstler Waldemar Lening stellt
ab dem kommenden Samstag, 11.
März im «Atelier am Rosenhof» in Ebmatingen (Zürichstrasse 123A) seine
Ölmalerei aus.
Lening widmet sich dem zeitgenössischen Realismus und stellt sich gemäss eigener Aussage der Herausforderung, die Welt möglichst realitätsnah
zu zeigen und doch seine eigene persönliche Note in sein Schaffen mit ein-
zubringen. Die Ausstellung dauert bis
zum 19. März. Der Künstler ist an folgenden Tagen anwesend: Sa, 11. März,
15 bis 18 Uhr (Vernissage), So, 12.
März, 14 bis 17 Uhr, Sa, 18. März, 14
bis 17 Uhr (mit Apéro) und an der Finissage am So, 19. März, 14 bis 17
Uhr. Unter der Woche ist die Ausstellung an folgenden Tagen offen: Mo,
und Di, 9 bis 11 und 14 bis 16 Uhr)
sowie Do, 14 bis 16 Uhr. (e.)
Küsnachter Agentur wird zur Kunst-Galerie
Die Küsnachter Branding- und Kommunikationsagentur «A&O Concepts»
ist nun auch eine Kunst-Galerie.
Die erste Ausstellerin ist die FotoKünstlerin Elena Parris aus Luzern
mit Werken zum Thema «MENSCH
finden». Ihre Arbeiten sind am Renn-
weg 1 in Küsnacht vom 9. März bis
27. April zu sehen. «Wir blicken über
den Tellerrand und setzen gerne aussergewöhnliche Ideen um», sagt Carmen Schiltknecht, Agenturinhaberin
über ihre Agentur, zu der die Kunst
von Parris bestens passe. (e.)
Die Sänger des Männerchores Frohsinn von Zumikon hielten traditionsgemäss vor den Sportferien im 126.
Jahr des Bestehens des Vereins ihre
Generalversammlung ab. Der Jahresrückblick galt neben den verschiedenen Anlässen im Dorf und im Bezirk
insbesondere dem eindrücklichen
125-Jahr-Jubiläum im Juni 2016.
Dank der tollen Mitwirkung der Dorfvereine und dem grossen Engagement der Sänger und besonders ihrer
Dirigentin Ildiko Bende gelang ein
grandioses Fest, an das sich alle mit
Freude erinnern.
Überschuss dank Spendern
Ein besonderer Dank gilt Hans-Kaspar Weber, der nicht nur die Ideen
lieferte, sondern mit unermüdlichem
Einsatz die Führung des Vorbereitungskomitees gewährleistete. Er
spendete überdies den Videofilm zum
Jubiläum, der beim Verein erhältlich
ist. Zum Abschluss des Jubiläumsjahres erlebten die Sänger Ende November eine spannende Nachtwächterführung in der Stadt Zürich mit anschliessendem Abendessen. In ihrem
Jahresbericht lobte die Dirigentin ih-
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Küsnacht
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044 910 87 42
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in unserer Rubrik
«Auf einen Blick»:
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Zürich-Leimbach
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www.kaestli-storen-ag.ch
Rudolf Günthardt AG, Seestrasse 89
Küsnacht
044 914 70 80
Dirigentin Ildiko Bende und der Männerchor Frohsinn von Zumikon
haben eine ereignisreiches Jahr 2016 hinter sich.
Foto: zvg.
re Sänger für den gezeigten Fleiss
und den freudigen Einsatz. Sie seien
durch die vielen neuen Lieder gefordert gewesen. Das Jubiläumsjahr
brachte ein Mehrfaches der Ausgaben eines normalen Jahres. Dank der
grosszügigen Spenden aus der Zumiker Bevölkerung konnte die von Markus Ammann sauber geführte und
präsentierte Rechnung mit einem
kleinen Überschuss abgeschlossen
werden. Erfreulich ist, dass der
Stimmbildungsfonds wieder auf seinen ursprünglichen Stand gebracht
werden konnte, was es ermöglicht,
die Stimmbildungskurse mit Andreas
Baumberger weiterhin anzubieten.
Neue Sänger sind herzlich willkommen! Der Spardruck in der Gemeinde
erreichte auch den Männerchor, insofern als die reformierte Kirchgemeinde nicht mehr wie bisher für alle Anlässe der Vereine ihre Räume unentgeltlich zur Verfügung stellt. Das
könnte zu Mehrkosten führen, die
aufgefangen oder vermieden werden
müssen, denn die Einnahmen decken
die Ausgaben nur knapp.
Die Vereinsorgane wurden alle
mit Akklamation wieder gewählt.
Nach schlanker Erledigung der statutarischen Geschäfte unter dem souveränen Präsidenten Rico Graf stimmte
der Chor Lieder an und man genoss
das Zusammensein in der gastlichen
Stube des Restaurants Frohe Aussicht.
Männerchor Frohsinn, Zumikon
Küsnachter
AKTUELL
Nr. 10
9. März 2017
9
Naturschutz und Kapitalanlagen in den Tropen:
Ein Erlenbacher Jungunternehmer kombiniert beides
Der Erlenbacher Dominic
Ziegler pflanzt in Ecuador
über viele Hektaren TeakBäume und verkauft sie an
Investoren. Das Geld nutzt
er für nachhaltige Projekte.
einer internationalen Umweltstiftung
und später als Marketingleiter für einen heutigen Mitbewerber tätig. «Ich
wollte meine eigenen Vorstellungen
von Nachhaltigkeit umsetzen», begründet er seinen Schritt in die Selbstständigkeit.
Vor zwei Jahren kaufte er in Ecuador eine 103 Hektaren grosse Finca.
Sie liegt nahe der Pazifikküste, ungefähr drei Autostunden landeinwärts.
Dass sich Ziegler für Ecuador entschied, hat verschiedene Gründe:
Nach seinem Studium trampte er als
Backpacker durch Südamerika. Drei
Monate verbrachte er damals in Ecuador. Dort lernte er seine aus dem östlichen Ecuador stammende Frau kennen. Ausserdem bietet das Land sowohl für den Teak-Anbau wie auch
den Bio-Kakao, das zweite Standbein
der Firma, ideale Wachstumsbedingungen. Die Regierung unterstützt die
Forst- und Agrarwirtschaft mit einem
Förderprogramm. Sie hofft, dass die
vielen brachen Flächen so effizienter
genutzt werden. «Die Behörden kontrollieren besser, als ich erwartet habe», verrät Ziegler.
Oliver Linow
Plantagen sind das Gegenteil von nahhaltigem Anbau. Ziel ist es, auf einer
Fläche möglichst viel Geld zu verdienen. Auch der Erlenbacher Dominic
Ziegler besitzt mit seiner Firma Arbofino AG Plantagen. Auf momentan
rund 42 Hektar baut er in Ecuador
Teak-Bäume an.
Das Geld ist aber nur ein Teil seiner Motivation. «Ich möchte eine positive und messbare Wirkung für die
Umwelt erzielen», erklärt er im Gespräch mit dem «Küsnachter». Sein
Konzept zeigt, dass dies keine leeren
Worte sind.
Wirtschaft mit Natur verbinden
Die Teak-Bäume auf seiner Plantage
verkauft er an Investoren. Für Fr.
22.50 bis Fr. 23.75 ist ein Setzling zu
haben. Mit seinen Leuten vor Ort
pflegt er die Bäume, fällt sie und verkauft das Holz. Der Erlös geht nach
Abzug einer Kommission an den Investor. Die prognostizierte Rendite beträgt zwischen drei und sechs Prozent.
Ob dieses Ziel erreicht wird oder die
Rendite noch höher ausfällt, hängt von
der Natur und vom Markt ab. Neben
der Bewirtschaftung der Plantagen
kümmert sich Ziegler – ebenfalls in
Ecuador – um nachhaltige Projekte.
Für jede Hektare Teak-Bäume, die
er verkauft, soll eine halbe Hektare
vielfältiger Naturwald wachsen oder
geschützt werden. Eine Möglichkeit
besteht darin, bereits existierenden
Sekundärwald zu kaufen und unter
Schutz zu stellen. Dieser bildet sich,
wenn auf zerstörten Tropenwaldflächen wieder junger natürlicher Wald
nachwächst. Ein solcher kann biologisch sehr wertvoll sein. Ziegler forstet
zudem ehemalige Weideflächen zu
Naturwäldern auf. Neben den Pflanzen interessieren ihn auch die Tiere.
Nur Leute aus der Region
Dominic Ziegler verkauft Teak-Bäume in Ecuador und finanziert damit seine nachhaltigen Projekte.
Dank Fotofallen und der Zusammenarbeit mit Biologen will er überprüfen,
wie sich die Artenvielfalt in diesen
aufgeforsteten Gebieten über die
nächsten Jahre entwickelt.
«Die Teak-Bäume haben wir nur
aus wirtschaftlicher Sicht gewählt»,
gibt der Erlenbacher unumwunden
zu. Heimisch sind sie in Ecuador nämlich nicht. Das Land ist zwar nach
Brasilien der zweitgrösste Teak-Exporteur Lateinamerikas, ursprünglich
wachsen die Pflanzen aber in Südund Südostasien. Ihr Holz ist robust
gegen Witterung, stark wasserabweisend und hat eine hohe Abriebfestigkeit. Für Möbel, Böden oder Schiffe ist
die Sorte deshalb sehr beliebt. «Ohne
die Teak-Investoren könnte ich meine
Nachhaltigkeitsprojekte nicht umsetzen», erläutert Ziegler. Die Herausforderung sei es, die Wirtschaftlichkeit
mit Naturschutz zu verbinden.
Als Kind nie auf dem Jetski
Das Nebeneinander von Wirtschaft
und Umwelt kennt Dominic Ziegler
schon aus seiner Kindheit. Er wuchs
in einem Hotel auf und lernte dort
ökonomisch zu denken. Gleichzeitig
interessierte er sich schon damals für
die Umwelt. «Wenn er im Fernsehen
einen Bericht über eine Umweltkatastrophe sah, konnte er nachher
Foto: zvg.
kaum noch schlafen», erinnert sich
sein Vater Christoph, der beim Gespräch ebenfalls dabei ist. Als Verwaltungsratspräsident ist er Mitinhaber
des Familienunternehmens. Seine Eltern waren es, die ihm den Respekt
vor der Natur beibrachten. «In den
Ferien am Meer durfte ich beispielsweise nie Jetski fahren», erinnert sich
Ziegler. Als kleiner Bub hat er ausserdem Tiere, beispielsweise kleine Frösche, aufgezogen.
Nach der Schule hätte er am liebsten Forstwirtschaft oder Biologie studiert. Wegen der besseren Jobaussichten wählte er aber Betriebsökonomie.
Anschliessend war er Geschäftsführer
Vor ein paar Monaten hat er die ersten Bäume an Investoren verkauft, elf
Hektaren sind es unterdessen. Dreimal pro Jahr schaut der Chef persönlich auf seiner Finca vorbei. Im April
reist er das nächste Mal mit der ganzen Familie nach Südamerika. Der
persönliche Kontakt mit seinen Arbeitern in Ecuador ist ihm sehr wichtig.
«Sie waren am Anfang schon überrascht, dass ich mich überhaupt mit
ihnen unterhalte und mich für ihr
Wohlbefinden interessiere», erinnert
er sich. Auf der Finca beschäftigt er
nur Leute aus der Region. Ziegler
hofft, in den nächsten zehn bis zwanzig Jahren eine möglichst grosse Fläche Naturwald schützen zu können.
«Vierhundert bis fünfhundert Hektaren möglichst zusammenhängender
Wald wären meine Vision.» Das Ziel
sei realistisch, wenn auch direkt vom
erfolgreichen Verkauf seiner TeakBäume abhängig.
www.arbofino.ch
Erlenbacher Gymnasiast an Jugendfilmtagen nominiert
Die 41. Schweizer Jugendfilmtage finden vom 15.
bis 19. März im Theater der
Künste und neu im Kino
Xenix statt. Für den Wettbewerb ist auch ein Erlenbacher nominiert.
winner des Wettbewerbs werden von
der fünfköpfigen Jury bestimmt.
Seit 2013 stellen die Fokusprogramme der Jugendfilmtage Filmproduktionen von Jugendlichen aus anderen Ländern oder ausgewählte
Kurzfilmprogramme von Jugendfilmfestivals aus einer bestimmten Region in den Mittelpunkt. Der Fokus
liegt heuer auf Kosovo. Das «DokuFest» aus Prizren, Kosovo, sendet
Grüsse und Gäste ans Festival.
Kernstück des Festivals ist der Wettbewerb: In fünf Kategorien messen
sich für die 41. Ausgabe 45 Kurzfilme
aus der Deutschschweiz, der Romandie und dem Tessin. Zu gewinnen
gibt es Preise im Gesamtwert von
15 000 Franken.
Neu auch im Kino Xenix
Filmische Grüsse aus Kosovo
«I’m not here» des Erlenbacher Gymnasiasten Julian Quentin.
Nominiert ist auch der Erlenbacher
Julian Quentin mit seinem Film «I’m
not here». Er tritt in der Kategorie C
an. Dort werden Produktionen von
Jugendlichen bis 19 Jahre ausgezeichnet. Der Film erzählt die Geschichte von Menschen, die in einer
dystopischen Gesellschaft eingesperrt
sind. Einer der Protagonisten entdeckt dabei seine Menschlichkeit und
versucht, das System zu brechen.
«Grossen Wert habe ich auf den Aus-
druck gelegt», erzählt der 17-Jährige.
Er soll die Geschichte, die ohne Dialoge auskommt, möglichst gut unterstützen. Quentin versteht seinen Film
durchaus als Gesellschaftskritik. Er
beschreibe die Herausforderung in
einer Leistungsgesellschaft die eigene
Individualität zu leben und trotzdem
nicht ausgeschlossen zu werden.
Auch wenn der Filmnachwuchs im
Wettbewerbsprogramm nicht explizit
F: zvg.
politische Parolen verfilmt, so häufen
sich bei den diesjährigen Einsendungen die gesellschaftskritischen Werke.
Das ist mitunter brutal, mitunter
ironisch, mitunter deprimierend. Die
Nachwuchstalente bespielen das gesamte Emotionsspektrum und nehmen ihre Zuschauerinnen und Zuschauer mit auf eine Achterbahn der
Gefühle. Die Gewinnerinnen und Ge-
Zum ersten Mal wird 2017 das Kino
Xenix als zweite Spielstelle – zusätzlich zur Bühne A an der Gessnerallee
– genutzt. Nebst der feierlichen Eröffnung werden hier alle Fokusprogramme sowie der Pitching-Wettbewerb «Klappe auf!» durchgeführt. Als
Zentrum für Filmliebhabende mitten
im Herzen der Stadt und als Kino,
das sich mit verschiedenen Gefässen
auch der Förderung junger Talente
verschrieben hat, ist das Kino Xenix
die ideale zweite Spielstelle der
Schweizer Jugendfilmtage. (pd.)
Das
vollständige
Programm
der
41. Schweizer Jugendfilmtage ist online
aufgeschaltet auf www.jugendfilmtage.ch.
Die Schweizer
Jugendfilmtage
Die Schweizer Jugendfilmtage
sind das grösste nationale Filmfestival für Nachwuchsfilmschaffende. Das Festival fand 1976
zum ersten Mal statt und hat
sich zur wichtigsten Plattform
für junge Schweizer Filmschaffende entwickelt. Kernstück ist
der Kurzfilmwettbewerb: In fünf
Kategorien messen sich Schulund Jugendtrefffilme, freie Produktionen und Filme von Filmstudierenden. Über 2000 Jugendliche sind jedes Jahr an den
Filmen beteiligt. Die im Vorfeld
eingereichten Filme werden von
einer
Fachjury
ausgewertet.
Rund 45 davon werden dann an
den Jugendfilmtagen gezeigt und
ausgezeichnet.
Die Schweizer Jugendfilmtage
sind als gemeinnütziger Verein
organisiert. Die Geschäftsleitung
teilen sich Selina Wenger und
Laura Walde. Vereinspräsidentin
ist Susanne Kunz. (pd.)
10
Stadt Zürich
Nr. 10
9. März 2017
AKTUELL
Berufstätig und Cannabis konsumierend
Die interurbane Arbeitsgruppe Cannabis – involviert sind die Städte
Basel-Stadt, Bern, Zürich und Genf –
hat im vergangenen Dezember eine
anonyme Online-Befragung durchgeführt. In der Zwischenzeit ist die Umfrage ausgewertet und werden die
konkreten Projekte fortgesetzt.
Die Online-Befragung hatte zum
Ziel, die Teilnahmebereitschaft an Pilotprojekten zum regulierten Cannabisverkauf zu klären. Rund 5300 Personen starteten die Umfrage. Da ein
Cannabis-Konsum innerhalb der letzten 30 Tage Voraussetzung für die
Fortsetzung war, fuhren rund 4300
Cannabiskonsumierende mit der Be-
fragung fort. Rund 3700 Personen
oder 86 Prozent der Teilnehmenden
haben das Interview vollständig beantwortet. Die Cannabiskonsumierenden sind durchschnittlich 30 Jahre alt, der Einstieg erfolgte mit etwa
16 Jahren. Eine Mehrheit geht einer
Vollzeiterwerbstätigkeit nach. Zwei
Drittel beziehen Cannabis oft oder
immer über den Schwarzmarkt, weitere 30 Prozent über Bekannte und
10 Prozent bauen selber an. Ein Joint
mit Tabak ist die vorherrschende
Konsumform. Die Motive für den
Konsum sind rund zur Hälfte primär
aus hedonistischen Gründen, bei den
meisten anderen «Selbstmedikation».
Die meisten Konsumierenden sind
bereit, Restriktionen bei einem regulierten Cannabiserwerb in Kauf zu
nehmen. Rund die Hälfte würde
grundsätzliche Rahmenbedingungen
akzeptieren, welche für ein wissenschaftlich begleitetes Pilotprojekt
zwingend erforderlich sind.
Basierend auf der Teilnehmerzahl
und den Auswertungen setzen die
teilnehmenden Partner der interurbanen Arbeitsgruppe nun die konkrete Ausgestaltung der Projekte fort.
Die Pläne für einen regulierten
Cannabisverkauf sind bei den vier
beteiligten Partnern unterschiedlich
weit fortgeschritten. (pd./pm.)
Globi entdeckt die Welt der ETH
Die Uetliberg-Landschaft schützen
werden sollen und wie das Gebiet
künftig genutzt werden kann. Mit Hilfe
von Bestimmungen, die den heutigen
Bedürfnissen und Ansprüchen angepasst sind, soll die Landschaft weiterhin Raum für Landschaftserlebnisse
und Erholungsaktivitäten bieten. Zudem soll die Kulturlandschaft erhalten
bleiben sowie die Land- und Forstwirtschaft zeitgemäss und nachhaltig wirtschaften können. (pd./pm.)
Das Gebiet Uetliberg-Albis ist eine
wertvolle naturnahe Landschaft vor
den Toren der Stadt Zürich, wie der
Regierungsrat festhält. «Es zeichnet
sich durch eine grosse Vielfalt an Lebensräumen für Pflanzen und Tiere
aus.» Gleichzeitig ist der Uetliberg
ein attraktives Ziel für Erholungssuchende und Freizeitsportler. Die Baudirektion hat unter Einbezug der betroffenen Gemeinden, Grundeigentümer, Bewirtschafter und verschiedener Interessengruppen die Schutzver-
ordnung Uetliberg-Albis (1. Etappe)
erarbeitet und nun festgesetzt.
Der kantonale Richtplan sowie das
Planungs- und Baugesetz verpflichten
den Kanton Zürich, Schutzmassnahmen für das Gebiet Uetliberg-Albis zu
treffen. Die Schutzverordnung hat zum
Ziel, die landschaftliche Eigenart des
Gebiets mit den vorhandenen Naturwerten auch für künftige Generationen
zu bewahren. Sie stimmt die verschiedenen Interessen aufeinander ab und
zeigt auf, welche Schutzziele erreicht
Strafverfahren gegen
städtischen Mitarbeiter
Alles dreht sich ums Gehirn
Immobilien Stadt Zürich (Immo) hat
bei einem Mitarbeiter Hinweise auf
mögliche Unregelmässigkeiten bei
der Abrechnung von Aufträgen an
externe Firmen festgestellt. Dies
teilte die Immo mit.
Die detaillierte Überprüfung habe ergeben, dass strafrechtlich relevante Verfehlungen nicht ausgeschlossen werden könnten. Die Immo hat deshalb Strafanzeige gegen
den Mitarbeiter erstattet, schreibt
sie in der Mitteilung weiter.
Untersuchung im Gang
Die Staatsanwaltschaft I des Kantons Zürich hat ein Strafverfahren
eröffnet. Die Untersuchungen seien
im Gang.
Aufgrund des laufenden Verfahrens können zum konkreten Fall
keine weiteren Auskünfte erteilt
werden, so die Immo. Es gilt die
Unschuldsvermutung. (pd./pw.)
Gisela Klinkenberg, Leiterin des Globi-Verlags (links), und ETH-Rektorin
Foto: nc.
Sarah Springman mit ihrem besten Studenten.
Das Gehirn steht im Mittelpunkt von vielen Veranstaltungen, die im Rahmen der
«Brainweek» vom 13. bis
18. März an verschiedenen
Orten stattfindet. Themen
sind unter anderem Bewegungskoordination, Einfluss
der Gene, Hirnverletzung,
Krankheit und Psyche.
In der Schweiz erleiden rund 16 000
Menschen jährlich einen Schlaganfall
und 4000 ein Schädel-Hirn-Trauma
als Folge eines Unfalls. Doch Hirnverletzungen sind nur eines von vielen
Themen rund um das Gehirn, die an
der «Brainweek» beleuchtet werden.
Das Gehirn ist wohl das komplizierteste, aber auch faszinierendste
Organ. Es umfasst etwa 100 Milliarden Nervenzellen, die für das Funk-
www.aln.zh.ch/publikationen
tionieren vom Körper und Geist verantwortlich sind. Wie kommunizieren
diese Nervenzellen miteinander? Was
passiert, wenn die Zellen verletzt
oder angegriffen werden? Was
braucht das Gehirn, um optimal zu
funktionieren? Und welche Techniken werden heute in der Hirnforschung eingesetzt? Diese und weitere
Fragen werden zum 20-jährigen Bestehen der «Woche des Gehirns» in
Diskussionsforen und Vorträgen diskutiert und beantwortet.
Am Freitag, 17. März 2017, bieten mehrere Institute und Kliniken zu
einer Fülle von Themen Demonstrationen und Vorträge für Schulklassen
an. Ausserdem gibt es am Samstag,
18. März, einen «Tag der offenen
Tür», an dem Interessierte Labore,
Kliniken und Institute besuchen und
die Forschung hautnah miterleben
können. (zk.)
Das gesamte Programm findet man auf
www.brainfair.uzh.ch.
Publireportage
Der neugierige Kinderheld
macht seine ersten Schritte
in der Wissenschaft.
Nicole Caola
Der neue Globi-Band ist erschienen:
«Globi und die verrückte Maschine».
Am Anfang des Buches trifft Globi eine Professorin der ETH Zürich: Hier
beginnt Globis Reise an die ETH. Die
Professorin lädt ihn ein, ihre Arbeitswelt zu entdecken. Zahlreiche Erfindungen der ETH kommen im Buch
vor:
Roboterhunde,
«Schoggi»Drucker und sogar ein Erdbebensimulator begleiten Globi und die jungen Leser bei der Entdeckung der
Wissenschaftswelt.
Vergangene Woche hat die BuchVernissage im erdwissenschaftlichen
Forschungs- und Informationszentrum «focus Terra» der ETH stattgefunden. Die ETH-Rektorin Sarah
Springman, die Leiterin des GlobiVerlags Gisela Klinkenberg, der Illus-
Wettbewerb
Lokalinfo verlost sechs Exemplare
von «Globi und die verrückte Maschine». Einfach bis spätestens
Montag, 13. März, eine E-Mail
mit Betreffzeile «Globi» und vollständigem Absender senden an:
[email protected].
Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist
ausgeschlossen.
trator Daniel Frick und die ETH-Mediensprecherin Franziska Schmid,
erzählten dem Publikum von der Entstehung des neuen Buches und von
der Zusammenarbeit mit der Hochschule. Das Ziel des Buches sei es,
die Kinder für die wissenschaftlichen
Fächer zu begeistern. Darum wurden
ETH-Erfindungen wie der «Schoggi»-Drucker vor Ort präsentiert. «Wir
sind gespannt, ob nun alle Kinder
Forscher werden wollen», sagte Gisela Klinkenberg .
Auf dem Weg zum Schafott
Das Friedhof Forum organisiert auch
in diesem Jahr öffentliche Führungen.
So zum Beispiel am 5. April eine Führung unter dem Titel «Auf dem Weg
zum Schafott – Zürichs Justiz um
1600». Sie folgt dem historischen Weg
einer zum Tode verurteilten Person in
Zürich um 1600. Im alten Zürich war
die Todesstrafe ein gängiges Mittel,
mit dem die Obrigkeit auf Verbrechen
reagierte. Strafen hatten eine Vergeltungs- und Abschreckungsfunktion.
«Böses» sollte gesühnt und ausgerot-
tet werden. Auf der Führung kommt
das zeitgenössische Verständnis von
Recht und Unrecht zur Sprache, was
Einblicke in die Alltagsgeschichte der
frühen Neuzeit vermittelt. In der
Schweizerischen Bundesverfassung ist
das Verbot der Todesstrafe erst seit
dem Jahr 2000 verankert. Nicole Billeter, Historikerin, ist zuständig für die
Führung. Treffpunkt ist beim Grossmünster, rechts vom Eingang. (pd.)
Anmeldung: www.stadt-zuerich.ch/friedhofforum. Kosten: 20 Franken.
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Küsnachter
H I N TE R G R U N D
Nr. 10
9. März 2017
11
Diskussion um Versorgungssicherheit ist nötig
Die Schweiz war in diesem
Winter wie bereits im Vorjahr
mit einer angespannten
Stromversorgungssituation
konfrontiert. Im kalten
Januar 2017 wurden die
Energiereserven knapp.
gungsgesetz (StromVG) beim Netzbetreiber. Im Falle des Höchstspannungsnetzes ist dies die Nationale
Netzgesellschaft Swissgrid – Eigentümerin des Übertragungsnetzes.
Beobachtet und überwacht wird die
Entwicklung der Elektrizitätsmärkte
im Hinblick auf eine sichere und erschwingliche Versorgung von der
unabhängigen staatlichen Regulierungsbehörde ElCom.
Silvan Rosser
Am 28. Februar ging der meteorologische Winter zu Ende und damit
auch die heisse Phase für die Versorgungssicherheit in der Schweiz.
Bereits im zweiten Jahr in Folge
hatte die Schweiz auch in diesem
Winter mit einer «angespannten»
Energie- und Netzsituation im
Strombereich zu kämpfen.
Bemerkbar machte sich das mit
«knappen» Energiereserven in der
Schweiz. Wobei mit Energiereserven steuerbare Kraftwerke und die
dazu notwendigen Netzkapazitäten
gemeint sind, also Kernkraftwerke
und Speicherkraftwerke. Letztere
wiederum können nur so lange produzieren, wie sie Energiereserven
in Form von Wasser in den Speicherseen haben.
Kernkraftwerke ausser Betrieb
Die Verknappung der Energiereserven kam durch eine Verkettung besonderer Umstände zustande. Gegenüber den Vorjahren fehlten in
beiden Wintern Kernkraftwerke,
welche wegen Defekten längere Zeit
vom Netz mussten. Das Kernkraftwerk Beznau 1 fehlt aktuell schon
seit mehr als zwei Jahren und stand
in beiden Wintern nicht zur Verfügung.
Im Frühwinter 2015/16 fehlte
zudem das Kernkraftwerk Beznau
2. Dieses konnte den Betrieb jedoch
an Weihnachten 2015 wieder auf-
Thema gewinnt an Brisanz
Wie viel Strom die Schweiz benötigt und wie der Bedarf gedeckt wird, kann mittels einer Badewanne erklärt
werden. Diese stellt den Verbrauch dar. Je grösser der Verbrauch, desto grösser die Badewanne. Grafik: Swissgrid
nehmen. Im nun zu Ende gegangenen Winter 2016/17 fehlte neben
dem Kernkraftwerk Beznau 1 auch
Leibstadt – das grösste aller fünf
Schweizer Kernkraftwerke. Diese
fehlenden Strommengen mussten
durch Importe oder anderweitige
Produktion, insbesondere aus Speicherkraftwerken, kompensiert werden. So kam es dazu, dass die Spei-
cherseen in der Schweiz in den beiden vergangenen Wintern deutlich
unterdurchschnittliche
Füllstände
vorwiesen.
Diese Ausgangslage veranlasste
Swissgrid jeweils in beiden Wintern, eine interne Task Force sowie
eine Arbeitsgruppe mit der Schweizer Energiewirtschaft ins Leben zu
rufen. Gemeinsam wurden Mass-
Versorgungssicherheit Teil 1
Wie entwickelt sich die Versorgungslage bei einem Ausstieg aus
der Kernenergie in der Schweiz?
Dieser ist ja nun kurzfristig vom
Tisch, aber langfristig wird er voraussichtlich trotzdem Realität. Und
was geschieht, wenn die Nachbarländer die Schweiz im Winter
nicht mehr mit Strom bedienen
können, weil sie selber zahlreiche
Kraftwerke abschalten? Wie diese
heisse Phase der Versorgungssicherheit angegangen werden kann,
wird der zweite Teil zum Thema
Versorgungssicherheit in einer der
nächsten Ausgaben erklären.
nahmen zur Bewältigung der «angespannten» Energie- und Netzsituation getroffen. Denn eine sichere
Stromversorgung ist eine Grundbedingung für ein modernes und
hochindustrialisiertes Land wie die
Schweiz.
Wer ist verantwortlich?
Gemäss dem Schweizerischen Energiegesetz (EnG) umfasst eine sichere Energieversorgung die ausreichende Verfügbarkeit, ein breit gefächertes Angebot sowie ein technisch sicheres und leistungsfähiges
Versorgungssystem. Während nach
den Leitlinien des EnG die Stromversorgung Sache der Energiewirtschaft ist, liegt die Verantwortung
für die Gewährleistung eines sicheren, leistungsfähigen und effizienten Netzes gemäss Stromversor-
Nach den beiden Wintern mit Task
Force zur Energie- und Netzsituation kommen in Wirtschaft und Gesellschaft möglicherweise Zweifel
auf, ob die Versorgungssicherheit in
der Schweiz in Zukunft gewährleistet ist. Zu Recht. Denn während unsere Nachbarländer Deutschland
und Frankreich seit Jahren rege
Diskussionen über ihre Versorgungssicherheit führen, wurde dieses relevante Thema in der Schweiz
stiefmütterlich
behandelt.
Jetzt
kann auch die Schweiz nicht mehr
darüber hinwegsehen, denn das
Thema Versorgungssicherheit gewinnt in den kommenden Jahren
zusätzlich an Brisanz.
Zur Erreichung der Klimaschutzziele muss Deutschland in den
nächsten Jahren unter dem Projekt
«Kohleausstieg» zahlreiche Kraftwerke abschalten. In Frankreich
wiederum sieht die aktuelle Politik
eine entscheidende Reduktion des
Atomstroms vor und wird in den
kommenden Jahren möglicherweise
zahlreiche Kernkraftwerke ausser
Betrieb nehmen. Die Schweiz ist gut
beraten, diese Entwicklung genauestens mitzuverfolgen, denn sie ist
zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit auf Importe angewiesen.
Wetter, Klimawandel und Energiewende in
Zürich: www.meteozurich.ch.
Dehei im Herrliberg
12
Stadt Zürich
Nr. 10
9. März 2017
AU TO M O B I L
Am Autosalon in Genf checken und staunen
Heute Donnerstag eröffnet
der 87. Internationale
Automobil-Salon Genf.
Bis zum 19. März wird
das Auto-Mekka mit
Neuheiten, Studien und
aktuellen Modellen für das
Publikum geöffnet sein.
Im Rampenlicht werden an den beiden Pressetagen vor der offiziellen
Eröffnung in Anwesenheit von Bundesrat Johann Schneider-Ammann
rund 900 Modelle stehen, davon 148
Welt- und Europapremieren. 180
Aussteller werden präsent sein. Ob
grosse Hersteller oder Produzenten
exklusiver Kleinserien, Tuner von
Sport- und Luxuswagen, Designer
von kompromisslos zeitlosen Modellen, Zubehörspezialisten oder Branchenzulieferer – sie werden alles daransetzen, dem Besucher ein einzigartiges Erlebnis in der wunderbaren
Welt des Automobils zu verschaffen.
«Spannende Entdeckungsreise»
«Technologie und Design sind die
beiden Schlüsselbegriffe, die den
Genfer Salon am besten charakterisieren und bei den rund 700 000 erwarteten Besuchern grossen Anklang finden. Beim Rundgang durch
den Salon taucht man ein in die Welt
der Karosserien mit fliessenden oder
markanten Linien, der leuchtenden
oder nüchternen Farben hochleistungsfähiger Lackierungen und des
Dufts von robustem und wertigem
Leder», erklärt Maurice Turrettini,
Präsident des Automobil-Salons. Generaldirektor André Hefti fügt hinzu:
«Es ist auch eine spannende Entdeckungsreise zu neuesten Infotainment-Technologien im Auto, zu Fahrerassistenzsystemen jeglicher Art,
die das Fahren effizienter, sicherer
und komfortabler machen.»
Der Startschuss fiel bereits am
Montag um 15 Uhr, wenn im sechsten Jahr in Folge unter sieben Finalisten der «Car of the Year» gewählt
wurde. Es folgten die beiden Pressetage, zu denen jedes Jahr mehr als
10 000 Medienvertreter aus aller
Welt kommen. 62 der 180 Aussteller
werden eine oder mehrere ihrer
Premieren unter den 148 angekündigten enthüllen. So lassen sich unter anderem folgende Perlen entde-
Jedes Jahr stellen Autoproduzenten und Importeure ihre neuen Modelle in Genf vor. Auch heuer gibt es wieder viel zu sehen.
Fotos: zvg.
Jaguar zeigt das neues Elektroauto
I-Pace erstmals in der Schweiz.
Hingucker: Kia zeigt sein erstes
Sportcoupé, den Stinger.
Designer Sbarro sorgt immer für eine Überraschung: der Sbarro Arcad.
Volkswagen zeigt mit einer BusStudie einen E-Bulli.
cken: der erste Bolide des indischen
Herstellers Tata, das von Pininfarina
realisierte Traumauto des zweifachen
Formel-1-Weltmeisters Emerson Fittipaldi oder auch der Sportwagen des
Konstrukteurs David Brown Automotive mit typisch britischer Eleganz.
Die Effizienz wird ebenfalls grossgeschrieben: Der Schweizer Designer
Sbarro überrascht mit einem extrem
wendigen Kleinwagen, die Aussteller
Dendrobium und Catecar versprechen Autos, die sehr leistungsstark
und umweltfreundlich zugleich sind,
und das französische Unternehmen
Segula Technologies präsentiert mit
seinem
Konzeptfahrzeug
einen
Strauss neuer Technologien, darunter die Augmented Reality, also die
erweiterte Realität. Der Salon hat
heute Donnerstagmorgen, 9. März,
seine Pforten für das Publikum geöffnet, in Anwesenheit des Bundesrats und Vorstehers des Departements
für
Wirtschaft,
Johann
Schneider-Ammann, und des Präsidenten des Genfer Staatsrats, François Longchamp.
renhersteller verbindet die Präzision
seiner Uhren mit den technologischen Leistungen des Automobilsports. Sportwagen werden sich mit
Rennsimulatoren den Platz streitig
machen.
an elf Tagen von 10 bis 20 Uhr unter
der Woche und von 9 bis 19 Uhr an
den Wochenenden geöffnet. Um die
Besucherzahl tagsüber besser zu verteilen und somit den Komfort der Besucherinnen und Besucher wesentlich zu verbessern, wird ab 16 Uhr
ein Nachlass von 50 Prozent auf den
Eintrittspreis gewährt. Der Internationale Automobil-Salon Genf zählt
zu den «Top 5»-Carshows weltweit,
ist aber der einzige jährlich stattfindende Salon in Europa, welcher auch
von der Internationalen Automobilherstellervereinigung anerkannt ist.
(zb.)
Auf keinen Fall versäumen
Die Sonderausstellung von TAG Heuer in der Halle 3: Der Schweizer Uh-
Salon-App zum Runterladen
Die App «Salon Car Collector», entwickelt vom Bundesamt für Energie,
Presenting-Partner der Veranstaltung
mit seiner Kampagne «co2tieferlegen», weist den Weg zu Fahrzeugen
der Energieeffizienzkategorie A mit
einem maximalen CO2-Ausstoss von
95 g/km. Der Autosalon in Genf ist
Peugeot 3008 ist das «Auto des Jahres 2017»
figurierbar ist und mit einer modernen, verspielten Grafik punktet.
Der 3008 von Peugeot gewinnt am Autosalon in Genf
den äusserst begehrten
Titel des «Auto des Jahres»
Zwei Benzin-, vier Diesel-Motoren
Dave Schneider/Andreas Minor
Der Peugeot 3008 (319 Punkte) konnte in intensiven Testfahrten überzeugen und setzte sich im Finale um den
renommierten Autopreis gegen sechs
Mitstreiter durch. In die FinalistenAuswahl geschafft hatten es in diesem Jahr: Alfa Romeo Giulia (296
Punkte), Mercedes-Benz E-Klasse
(197), Volvo S90/V90 (172), Citroën
C3 (166), Toyota C-HR (165) und Nissan Micra (135).
Erfrischend neu, auffallend attraktiv, fast wie ein Concept Car – das
sind die ersten Gedanken, die uns bei
der Fahrzeugübernahme des neuen
3008 in Bologna durch den Kopf gehen. Der neue Peugeot ist futuristisch
gestaltet, gefällt mit einer sehr eleganten Linienführung und mit hochwertigen Details. Besonders auffällig
sind die Heckleuchten mit drei paral-
Futuristisch innen wie aussen: Peugeot 3008.
lel verlaufenden LED-Streifen im Adidas-Stil. Im Innenraum ist der neue
3008 erfrischend anders. Ins Auge
springt das sehr kleine, sehr tief positionierte Lenkrad, das unten und
oben abgeflacht ist, sowie das darüber platzierte Display des virtuellen
Fotos: zvg.
Cockpits. Ungewohnt ist auch die
strikte Abgrenzung zwischen Fahrer
und Beifahrer, wie man sie aus
Sportwagen kennt. Cool ist das virtuelle Cockpit, das ideal im Blickfeld
des Fahrers sämtliche relevanten Informationen anzeigt, relativ frei kon-
Die Mittelkonsole ist geschmackvoll
geformt, auffällig sind die klaviertastenähnlichen Bedienknöpfe. Besonders gefallen uns die konkaven Bögen, die sich von den Türen in das
Armaturenbrett ziehen – sie sind auf
Wunsch auch mit Holz beplankt und
wirken äusserst elegant. Insgesamt
wirkt der neue Peugeot von aussen
und innen sehr hochwertig – ein Riesenschritt im Vergleich zum Vorgänger. Der 3008 baut auf einer neuen
Plattform auf. Mit 4,45 Metern Länge
misst er acht Zentimeter mehr als
der Vorgänger, wobei vor allem der
Radstand zugelegt hat (+6,2 Zentimeter) – das kommt dem Innenraum
und natürlich auch dem Ladevolumen zugute, welches mit 520 bis maximal 1580 Litern sehr grosszügig
bemessen ist.
Es sind zwei Benziner und vier
Dieselvarianten erhältlich, die ein
Leistungsspektrum von 100 bis 180
PS abdecken. Je nach Motor stehen
manuelle Getriebe mit fünf oder
sechs Gängen oder eine Sechgangautomatik zur Wahl. Während der
Fahrt zeigt sich der Franzose typisch
französisch. Sanft und anmutig gleitet er dahin, ist in Kurven dadurch
aber auch etwas schaukelig. Der
Sport-Modus scheint etwas vermessen, doch immerhin ist die leichtgängige Lenkung gefühlvoller. Sportliche
Ambitionen sollte ein solches Fahrzeug ohnehin nicht haben, dafür aber
komfortabel, geräumig und praktisch
sein – diese Punkte erfüllt der neue
3008 durchaus.
Ab 2019 wird ein Plug-in-Hybrid
mit Elektro-Power an der Hinterachse dieses Manko teilweise wettmachen. Bis es so weit ist, können sich
die 3008-Kunden anders elektrisch
fortbewegen: Als Option steht nämlich der «e-Kick» des Schweizer Herstellers Micro in der Preisliste – mit
Halterung und Ladevorrichtung im
Kofferraum. Das Trottinett mit Elektro-Unterstützung kostet 1300, die
Ladehalterung 330 Franken. Der
Peugeot 3008 ist ab 27 350 Franken
zu haben.
Stadt Zürich
Nr. 10
9. März 2017
13
ZÜRICH INSIDE
Ursula Litmanowitsch
E-Mail: [email protected]
Schauspieler Joel Basman trägt
den Ring «Chreis Cheib» aus der
Züri-Kollektion von Lisa Lesunja.
Aufgestellt: Sasha und Milan Prenosil, Mitinhaber
und VR-Präsident Confiserie Sprüngli.
In Festlaune: UBS-Top-Manager
Lukas Gähwiler und seine Gattin
Sandra.
«Alles Walzer»: Gastgeber und Intendant der Oper Zürich, Andreas Homoki, mit seiner Gattin Aurelia.
Lindt-&-Sprüngli-Boss Ernst Tanner
mit Gattin Renate in «Elie Saab».
Bettina und Joachim Masur, CEO
Zurich Switzerland.
Tanzen für die Fitness: Schriftsteller Adolf Muschg, Gattin Atsuko.
Elegant: Gesundheitsdirektor Thomas Heiniger mit Gattin Susanne.
Gern dabei: Stadtpräsidentin Corine
Mauch, Stadtrat André Odermatt.
Unternehmer René Beyer (Beyer
Chronometrie) mit Renée Chen.
Gäste von Eventpartner Swiss Casinos: Eric Hättenschwiler, Marc
Sway, Dominik Flaschka (v. l.).
Opernball – traditionell und doch ganz neu
Am 17. Opernball mischten sich heuer
unter die Gäste aus Wirtschaft, Politik
und Kultur auch sogenannte Influencers. Die Bloggerinnen und Blogger
stehen für eine Trendwende und eine
Öffnung des Hauses für die junge Generation im Zeitalter von Social Media. Jung, aber dennoch ganz traditionell war hingegen der Auftritt der 32
Debütantenpaare (Choreografie: Marianne Kaiser). Manch nervöse Eltern
konnten sich erst nach bestandener
Feuerprobe ihres Nachwuchses entspannt dem Ballgeschehen hingeben.
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So etwa Sasha und Milan Prenosil,
deren Sohn Andreas debütierte.
Als Repräsentant der jungen Garde zählte auch Shooting-Star Joel
Basman («Tatort»), der den Hauptpreis von Juwelier Lesunja vergab.
Die omnipräsente Lifestyle-Selfie-Kultur war aber sichtlich nicht sein Lieblingsthema.
Hinter dem perfekten Opernball
mit 1400 Gästen standen die Freunde
der Oper Zürich mit Präsident Harold
Grüninger und Martina BaeriswylHolzach mit ihrem Team Amaya Al-
bers-Schönberg, Béatrice Hunn, Serena Menzi, Katrin von Merey, Tanja
Wittmann sowie Julia Schnorr. Der
Erlös aus der Bene•zgala wird dieses
Mal für Vermittlungsprogramme für
Jugendliche eingesetzt. Gleichgeblieben wie früher ist der opulente Blumenschmuck, der den Frühling spüren liess, sowie die obligate Aufforderung von Intendant Andreas Homoki:
«Alles Walzer!» Für Schriftsteller
Adolf Muschg (82) bedeutet das Drehen im Dreivierteltakt alljährlich den
Gradmesser für seine Fitness.
14
Küsnachter
Nr. 10
9. März 2017
Veranstaltungen & Freizeit
BUCHTIPP
Die Bibliothek Küsnacht empfiehlt:
Was, wann, wo – Tipps für Anlässe in der Region
Donnerstag, 9. März
Verzweifeltes
Wunderkind
20.00 Überraschungs-Film zum Thema «Unterwegs»:
Apéro ab 19.30 Uhr, Eintritt frei. Bibliothek, Seestrasse 123, Küsnacht.
William Sidis wurde
1898 in New York
geboren und gilt
mit seinem unglaublich hohen Intelligenzquotienten
zwischen 250 und
300 als einer der
intelligentesten Menschen der
Welt. Trotzdem hat er in der Wissenschaftswelt kaum Spuren hinterlassen. Der dänische Autor
Morten Brask ist für seinen Roman «Das perfekte Leben des William Sidis» den Hintergründen
nachgegangen und hat sich mit
der erstaunlichen Biografie des
Genies auseinandergesetzt.
Schon im Alter von 18 Monaten liest Sidis die «New York
Times» und mit vier hat er sich
Griechisch und Latein selber beigebracht. Sein Harvard-Studium
beginnt er mit elf Jahren. Für seine Eltern aber war er kein Wunderkind, sondern das Ergebnis
einer geplanten Erziehung. So
meint sein Vater: «Das ganze Geheimnis von Billys Erziehung ist,
dass wir ihm zeitig die Liebe zum
Lernen eingepflanzt haben. Wir
haben beschlossen, Billy von Anfang an wie einen Erwachsenen
zu behandeln.» Sidis’ eigene Vorstellung eines perfekten Lebens
entspricht aber nicht den Vorstellungen seines Vaters. Sidis möchte nur ein ruhiges, unspektakuläres Leben in Abgeschiedenheit
führen und arbeitet so sein Leben
lang als Büroangestellter. Entstanden ist ein fesselnder Roman
über ein aussergewöhnliches Leben, das den Leser mit dem Wunderkind mitleiden lässt.
Freitag, 10. März
Morten Brask: Das perfekte Leben des William
Sidis. Nagel & Kimche, 2017. 367 Seiten.
Gibt es einen Weg
zwischen gläubig
und säkular?
Peri, die Hauptfigur in Elif Shafaks
neuem
Roman
«Der Geruch des
Paradieses»,
wächst in Istanbul
auf. Ihre Eltern leben in ständigem
Streit. Die Mutter
ist sehr gläubig und hat sich einem
fundamentalen Kreis angeschlossen, der Vater dagegen zieht das
Trinken dem Beten vor. Angesichts
dieser Zerrissenheit sucht Peri für
sich einen «dritten Weg». Während
ihres Studiums in Oxford trifft sie
auf den charismatischen Professor
Azur, der ein Seminar über «Gott»
anbietet. Findet Peri in diesem Seminar einen Weg für sich?
Die Autorin zeigt uns in ihrem
Roman, wie sich junge muslimische Frauen einen Weg zwischen
Tradition und Moderne suchen
müssen, gibt aber auch einen Einblick in die Zerrissenheit der heutigen Gesellschaft in der Türkei. Dabei greift Shafak Glaubensfragen
und verschiedene philosophische
Denkansätze auf. Elif Shafak, geboren in Strassburg, lebt mit ihrem
9.30–10.30 Sprechstunde Kinderernährung: Nicole
Meybohm, Ernährungsberaterin. Familienzentrum Küsnacht, Tobelweg 4, Küsnacht.
14.00–17.00 «Welcome-Kafi»: Ein Nachmittag, der
ausländischen Gästen und Küsnachterinnen/Küsnachtern Raum für Begegnungen, Austausch, Gemeinschaft und Kreativität bietet. Jürgehus, Untere Heslibachstrasse 2, Küsnacht.
17.00–20.00 Vernissage Peter Stiefel: «Durch das
Nacheinander» Bilder, Grafik und Objekte von Peter Stiefel. Ausstellung bis Sonntag, 26. März, offen jeweils Fr, 15–18 Uhr und Sa/So, 14–17 Uhr
oder nach Vereinbarung. Kulturschiene, General-Wille-Strasse, Herrliberg.
17.00–20.00 Vernissage Jean-Louis Bertrand: Oelmalerei und Zeichnungen. Ausstellung bis
27. März. Jeweils Freitag, 17 bis 20 Uhr, Samstag
und Sonntag, 14 bis 17 Uhr. Galerie im Höchhuus, Seestrasse 123, Küsnacht. Weitere Infos:
www.kulturelle-vereinigung-kuesnacht.ch.
20.15–21.05 Aquafit-Training: mit dem Delfin-Club
Küsnacht. Mitgliedbeitrag 25 Franken pro Jahr
oder 10 Franken pro Lektion. Neue Mitglieder
sind jederzeit herzlich willkommen (auch für einen Schnupperabend). Hallenbad, Küsnacht.
Samstag, 11. März
10.00 Baby- und Kinderkonzert: Für 0- bis 6-Jährige
und ihre Betreuer und Begleiter. Unkostenbeitrag
20 Franken pro Familie. Kontakt: Katrin Heeb, Tel.
044 914 20 47, [email protected].
15.15 Fasnacht Erlenbach: Kinderumzug, Treffpunkt Erlibacherhof. Organisiert vom Verein
GoldküsteFasnachtsHäxe und dem Familienclub
Erlenbach.
16.00 Vernissage Fritz Boscovits: «Fritz Boscovits –
Ölgemälde. Karikaturen. Grafik» und Buchvernissage «Bosco. Fritz Boscovits und der Nebelspalter». Aula Schulhaus Oescher B, danach im Ortsmuseum: Regula Schmid, Urenkelin von Fritz Boscovits, Co-Kuratorin der Ausstellung und Autorin
der Publikation «Bosco» im Gespräch mit Denise
Schmid, Historikerin und Verlegerin. Ausstellung
im Ortsmuseum Zollikon bis zum 16. Juli, offen jeweils Di, 16–20 Uhr und Sa/So, 14–17 Uhr.
17.00 Fussball FCK - FC Horgen: Trainingsspiel.
Sportplatz Fallacher.
Sonntag, 12. März
17.00 Konzert: Reiseträumereien – von Napoli
nach Dresden und Wien. Mit dem Blockflötisten
Maurice Steger. Der Virtuose wird von Daniele
Caminiti und Mauro Valli auf alten Saiteninstrumenten begleitet. Ref. Kirche, Küsnacht.
Dienstag, 14. März
18.30.00 Podiumsdiskusison: «Meinungsbildung in
der Welt von fake news, microtargeting und social media». Diskussion mit: Hannes Grassegger:
Ökonom und Tech-Reporter für «DAS MAGAZIN»,
Jonas Projer: Redaktionsleiter und Moderator
SRF «Arena», Werner Wirth: Professor für Medienpsychologie und Medienwirkung UZH, und Roger Wüthrich: Konzernleitung Swisscom, Chief
Digital Officer. Eintritt kostenlos, Vogtei, Schulhausstrasse 49, Herrliberg.
19.00 «Kooperation 5+» im Dialog: Mitmach-Anlass
zur Zusammenarbeit der Kirchgemeinden der
Kooperation 5+. Kirchgemeindesaal, Herrliberg.
Mittwoch, 15. März
14.15 Theater Sgaramusch «Alleidihei»: Für Kinder
ab 6 Jahren. Aula Buechholz, Buechholzstrasse 9,
Zollikon.
14.45 Forschen mit Kindern: Experimente mit Luft.
Wir experimentieren spielerisch und lustvoll, um
die unsichtbare Luft zu entdecken. Für kleine
Forscher von 3 bis 7 Jahren in Begleitung. Leitung: Rahel Fierz, Naturwissenschaftlerin, Kosten
Fr. 20.– pro Familie, Anmeldung im Familienzentrum, Tel. 079 837 18 27, [email protected], Tobelweg 4, Küsnacht.
16.00–17.45 Kinderkino: Die Bibliothek Küsnacht
zeigt in ihrem Leszimmer einen Überraschungsfilm für Kinder ab 6 Jahren. Seestrasse 123, Küsnacht.
19.00 «Kooperation 5+» im Dialog: Mitmach-Anlass
zur Zusammenarbeit der Kirchgemeinden der
Kooperation 5+. Reformiertes Kirchgemeindehaus, Untere Heslibachstrasse 5, Küsnacht.
Donnerstag, 16. März
10.00–11.30 Stammtisch mit IT-Support: Für die Seniorinnen und Senioren von Küsnacht, Erlenbach
und Zumikon. Bistro Tennis-Club Itschnach, Zumikerstrasse 80, Küsnacht.
16.00–16.45 Storytime in English: Spielerischer
Einstieg ins Englische für Schüler/-innen 2. und
3. Klasse, Bibliothek , Seestrasse 123, Küsnacht
20.15 «Separate Kunststoffsammlung – das macht
Sinn»: Vortrag im Rahmen der Generalversammlung des Quartiervereins Zollikerberg. Statutarische Traktanden ab 19.45 Uhr, danach öffentliche
Veranstaltung. Referenten: Christoph Hess, Geschäftsleiter Grimm AG in Oetwil am See, und
Frank Neuhäuser, Abteilungsleiter Sicherheit und
Umwelt, nimmt Stellung aus Sicht der Gemeinde.
Gerenhaus, Quartiertreff Zollikerberg.
Das hilft gegen trockene Augen
Jeder Lidschlag fühlt sich an, als ob
Sandkörner über das Auge schleifen.
Brennen, Jucken, Rötungen und geschwollene Lider: Trockene Augen
sind äusserst unangenehm und gehören zu den häufigsten Augenleiden in
der Schweiz. Was kann man tun?
Gerät die Zusammensetzung der
Tränenflüssigkeit aus dem Gleichgewicht, kann sie ihre Schutzfunktion
auf der Hornhaut nicht mehr richtig
wahrnehmen. Hornhaut und Binde-haut trocknen aus, obwohl Tränen
fliessen. Die Folge sind schmerzhafte
Entzündungen. «Tränenfilmprobleme
beginnen meist bei 40-bis 50-Jähri-
gen und nehmen mit dem Alter zu.
Frauen sind besonders betroffen»,
sagt Dr. med. Selina Zamboni Zeltner,
FEBO, medizinische Standortleiterin
Zumikon. Sie informiert am Donnerstag, 16. März, im Gasthof Rössli in
Zumikon über das Thema «Das trockene Auge». Die Veranstaltung ist
kostenlos, um Anmeldung wird gebeten. (pd.)
Referat Dr. med. Selina Zamboni Zeltner,
Medizinische Standortleiterin Pallas Klinik, Zumikon. Donnerstag, 16. März,
18.30 bis 19.30 Uhr. Gasthof Rössli, Dorfstrasse 60, Zumikon. Anmeldung unter
Tel. 058 335 00 00 oder online unter
www.pallas-kliniken.ch/infoveranstaltung.
KIRCHEN
Katholisches Pfarramt
Küsnacht-Erlenbach
Küsnacht, St. Georg
Samstag, 11. März
17.00 Uhr, Eucharistiefeier
Erlenbach
Kirchenzentrum St. Agnes
Samstag, 11. März
18.30 Uhr, Eucharistiefeier
Sonntag, 12. März
Zweiter Fastensonntag
10.30 Uhr, Eucharistiefeier
Itschnach
Friedhofkapelle Hinterriet
Sonntag, 12. März
9.00 Uhr, Eucharistiefeier
Reformierte Kirchgemeinde
Küsnacht
Sonntag, 12. März
10.00 Uhr, Kirche
Pfrn. Irena Widmann
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag
Auflage: 12’327 (Wemf beglaubigt)
Jahresabonnement: Fr. 90.–
Inserate: Fr. 1.07/mm-Spalte
Anzeigenschluss:
Freitagmorgen, 10 Uhr
Geschäftsleitung/Verlag:
Liliane Müggenburg
Redaktion: Annina Just (aj.),
Oliver Linow (oli.)
E-Mail: [email protected]
Redaktionelle Sonderthemen:
Pia Meier (pm.), Lisa Maire (mai.), Pascal
Wiederkehr (pw.)
Ständige Mitarbeiter:
Willy Neubauer (wn.),
Annemarie Schmidt-Pfister (asp.)
Sport: Hanspeter Rathgeb (hr.)
Anzeigenverwaltung: Andrea Kehl,
Mayjoy Föhn, Tel. 044 913 53 33
Anzeigenverkauf:
Heidi Haltiner, Tel. 044 910 88 26,
[email protected]
Produktion: AZ Verlagsservice AG, 5001 Aarau
Abonnementsdienst: Tel. 044 913 53 33,
[email protected]
Redaktion/Verlag, Vertrieb: Lokalinfo AG,
Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich,
Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72
E-Mail: [email protected],
www.lokalinfo.ch
Druck: St. Galler Tagblatt AG, St. Gallen-Winkeln
Küsnachter
Veranstaltungen & Freizeit
Höchhuus zeigt Bertrands Lebenswerk
Die Galerie Höchhuus zeigt
eine Auswahl aus dem
Lebenswerk von Jean-Louis
Bertrand. Bis zu seinem Tod
im Sommer arbeitete der
Maler im Atelier in Zumikon.
Die vornehmlich jungen Frauen auf
den Gemälden von Jean-Louis Bertrand ziehen mit ihrem Schalk die Blicke auf sich. Die letzte Serie des im
vergangenen Sommer verstorbenen
Zürcher Künstlers ist ein Bestandteil
der aktuellen Ausstellung in der Galerie Höchhuus in Küsnacht. Ebenfalls
zu sehen sind Bertrands wunderbare
Akt-Zeichnungen sowie Illustrationen
aus früheren Jahren. Seine schwungvolle, farbenfrohe und zum Teil humoristische Handschrift ist in allen Werken zu erkennen.
Zeichnen bedeutet Freiheit
1927 im Elsass geboren, zog JeanLouis Bertrand als Neunjähriger mit
seinen beiden Brüdern und seiner
Mutter nach Zürich. In der Schule
zeichnete er unbemerkt ganze Hefte
voll. Er schätzte das Zeichnen und
Malen nicht nur als Zeitvertreib, sondern insbesondere während längerer
Krankheiten auch als Freiheit. Denn
wenn er ans Bett gebunden war, liess
er Bewegung in Zeichnungen entstehen. Durch stille Beharrlichkeit erhielt
er die Zustimmung seiner Eltern, die
damalige Kunstgewerbeschule Zürich
zu besuchen. Nach der Weiterbildung
Vornehmlich junge Frauen schmücken Bertrands Gemälde.
an einer Pariser Mode- und Kostümschule arbeitete er in Zürich bei Feldpausch als Dekorationsentwerfer, später in ähnlichen Funktionen bei Modissa und Sommerau.
Der Familienvater machte sich als
Grafiker selbstständig, erhielt von Modezeitschriften wie Elle und Vogue
oder für Beilagen des Tagesanzeigers
und des Sonntagsblicks Aufträge als
Illustrator. Gleichzeitig dozierte Bertrand an den damaligen Schulen für
Foto: zvg.
Gestaltung in Zürich und Luzern und
war als Lehrer beliebt und bekannt.
Viel Zeit verbrachte er im eigenen Atelier – zuletzt bei seiner Lebenspartnerin Karin Sautter, der Witwe des Malers Walter Sautter, in Zumikon. (e.)
Vernissage: Freitag, 10. März, 17 bis 20
Uhr. Ausstellung bis zum 26. März. Offen
jeweils Freitags 17 bis 20 Uhr, Samstags
und Sonntags 14 bis 17 Uhr. Galerie im
Höchhuus,
Seestr.
123,
Küsnacht.
www.kulturelle-vereinigung-kuesnacht.ch.
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Junge Musical-Darsteller und Darstellerinnen der Sagadula-Schule. F: zvg.
Eine abenteuerliche
und musikalische Reise
Kinder vom «Sagadula Küsnacht»
führen das Musical «De Schatz im
Sagadulaland» auf.
Es werden hauptsächlich Lieder
der bekannten Liederautorin Gerda
Bächli gesungen, welche Daniela
Vogt, Leiterin vom Sagadula Küsnacht (Kinderzentrum für Musik, Bewegung, Spiel, 0–7 Jahre), zu einer
Geschichte geschrieben hat: Auf ihrer
Schatzsuche kommen die Forscher,
das sind die Kindergartenkinder und
Erst- und Zweitklässler, ins Zwergenland zum Dideldudelkönig, zum
Schlangenbeschwörer und zu den
Cowboys. Nach der wilden Fahrt auf
dem Piratenschiff gibt der grosse Pirat dann den entscheidenden Tipp,
mit den Luftballons über das weite
Meer ins Sagadulaland zu fliegen.
Dort muss dann nur noch der Wächter des Schatzes überlistet werden.
In der Aufführung kommen alle
drei Aktivitäten von Sagadula zur
Geltung: Musik, Bewegung, Spiel. (e.)
Freitag und Samstag, 17./18. März,
17 Uhr, Singsaal Schulhaus KüsnachtItschnach, Sonnenrain 47. Eintritt frei.
Kollekte zugunsten von «Spielzeit», Psychotherapie für schwer erkrankte, behinderte und traumatisierte Kinder/Jugendliche. Weitere Infos: www.sagadula.ch.
Nr. 10
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Küsnachter
Nr. 10
9. März 2017
AKTUELL
«In den Bergen, da bleib ich!»
Es war definitiv die richtige
Entscheidung, den Winter
als Skilehrerin auf der Lenzerheide zu verbringen. Und
dennoch gibt es Sachen,
die weniger schön waren.
Nele Fischer
Unsere Frau
im Bündnerland
Ich kann es nicht glauben, dass es bereits März ist. Unglaublich, wie schnell
die Zeit hier oben in den Bergen vergeht. Oder ist es unten genauso?, frage ich mich, als ich nachts den steilen
Weg zu meiner Wohnung hochlaufe.
Über mir leuchtet der Sternenhimmel
– viel heller als zu Hause in Zürich.
Immer wieder bleibe ich stehen und
schaue nach oben. Dieser Sternenhimmel ist etwas, das ich hier oben in
den Bergen so liebe und den ich vermissen werde. Vermissen werde ich
vieles, jedoch gibt es auch Sachen, auf
die ich in Zukunft verzichten kann.
Die Zürcherin Nele Fischer (22) ist
freie Mitarbeiterin unserer Zeitung. Während der gesamten Wintersaison wird sie in den Bündner
Bergen als Skilehrerin unterwegs
sein und regelmässig von ihren
Erlebnissen berichten. Von Snowli-Abenteuern und Slalom-Trainings bis hin zu Après-Ski und
Nachtskifahren wird sie dort einiges erleben. In diesem Beitrag –
dem letzten von insgesamt sechs –
zieht Nele Fischer ihr (durchaus
positives) Fazit.
Knochenjob mit Bonus
Skilehrer zu sein, ist wahrhaftig kein
Zuckerschlecken. Wer schon mal mit
Kindern zusammen gearbeitet hat,
weiss, wie anstrengend das sein kann.
Als Skilehrer tut man dies jedoch noch
unter erschwerten Bedingungen – besonders bei den Kleinen im Kinderland. Denn dort ist man Tröster, Aufsteller, Clown, Lift, Sänger und Indianer zugleich. Und man tobt sich dabei
aus, egal ob es gerade regnet, stürmt,
schneit oder die Sonne einen zum Kochen bringt. Eines ist dabei klar:
Abends ist man fix und fertig. Trotz all
dem würde ich es auf jeden Fall wieder machen. Denn noch nie hat mir
ein Job so viel zurückgegeben. Etwa,
wenn ein Kind mir lachend ein High
Five gibt, es auf einmal schafft, mit
der Pizza zu bremsen, mir beim Liftfahren sein Lieblingsessen verrät oder
Was gibt es schöneres als an einem sonnigen Tag über den zugefrorenen Heidsee zu spazieren?
mich am Ende der Woche fest umarmt. Solche Momente sind jede
Schweissperle und jeden Nerv wert.
Immer was los
Zugegeben, der Skilehrerjob macht einen nicht gerade reich. Zwar ist der
Stundenlohn nicht schlecht, dafür arbeitet man in der Hochsaison vielleicht gerade einmal vier Stunden am
Tag. Beziehungsweise man bekommt
vier Stunden bezahlt, denn das Aufstellen, Abbauen sowie die zahlreichen Rapporte werden nicht entlöhnt.
Trotzdem würde mich auch die spärliche Bezahlung nicht davon abhalten,
einen weiteren Winter als Skilehrerin
in den Bergen zu verbringen, denn
der Spassfaktor ist riesig. Kürzlich
sagte ein anderer Skilehrer zu mir:
«Hier oben erlebt man in zwei Wochen so viel wie unten in einem halben Jahr.» Recht hat er, denn ich habe
in einer Saison hier gefühlt mehr unternommen als in meinem ganzen Bachelor-Studium in Zürich. Nachtskifahren, Fondue-Plausch, Pasta-Abende, Skilehrerpartys, Schneeshows und
so weiter. Und auch tagsüber erlebt
man selten eine ruhige Minute. Klar,
die Möglichkeiten auf der Lenzerheide
sind gross: mit Skifahren, Langlaufen,
Schlitteln, Wellness und Wandern. Der
Unterschied aber ist, dass man sie
hier oben auch wirklich nutzt. Man
geniesst das Leben in vollen Zügen.
Ich glaube, dass die Lebensqualität
in den Bergen sehr hoch ist. Zumin-
Foto: nf.
dest habe ich diese Erfahrung gemacht. Es ist die Ruhe in den Bergen
und die Zeit, die man draussen an der
frischen Luft verbringt – sei es beim
Skifahren, Langlaufen oder Spazieren
–, die mich entspannen und so extrem
glücklich machen.
Die andere Seite des Wintersports
Und dennoch gibt mir der Wintersport
zu denken. Der Schneemangel ist
auch diese Saison ein grosses Thema.
Fakt ist, dass an Weihnachten ohne
künstliche Beschneiung keine einzige
Piste offen gewesen wäre. Und auch
im Februar war die Situation besorgniserregend. Bei teilweise 10 Grad
plus schmolz der Schnee nur so dahin,
und nicht einmal nachts konnten die
Pisten beschneit werden, weil es zu
warm war. Dies macht viele Leute
skeptisch und man fragt sich, ob der
Wintersport in der Schweiz auch noch
in Zukunft bestehen kann.
Eigentlich ist es absurd, was bereits jetzt schon mit Kunstschnee
möglich gemacht wird und möglich
gemacht werden muss. Auch ich stelle
mir diese Fragen, besonders als Skilehrerin. Und doch will ich den Teufel
nicht an die Wand malen. Viele Einheimischen haben mir schon von einer Phase in den 90er-Jahren erzählt,
als es auch nicht viel Schnee gab.
Geniessen wir also die kommenden Winter. Ich weiss, dass sich das
Glück in den Bergen auch ohne viel
Schnee finden lässt.
Mit Märchen die Seele stimulieren – aber nicht zu früh
Der Februar-Anlass des
Literaturforums «booXkey»
mit Marie Helen Lüchinger
in Küsnacht war den
Märchen gewidmet.
Zu Anfang ihres Vortrags stellte Marie
Helen Lüchinger, Psychologin und
Neurofeedbacktherapeutin,
einige
Fragen: Sind Märchen heute noch aktuell? Dienen sie noch der seelischen
Entwicklung eines Kinds? Werden
überhaupt noch Märchen gelesen?
Was macht Märchen so speziell und
wie wirkt ihre Sprache?
Die Gebrüder Grimm durchstreiften um 1800 die ländlichen Gegenden
im deutschen Hessen, sammelten
Volksgut und mündlich überlieferte
Geschichten. 1812 erschien das erste
Grimm-Märchen «Der Froschkönig».
Sein Erfolg veranlasste die Brüder
Grimm, weitere Märchen zu schreiben. Sie wurden viel gelesen und bald
in andere Sprachen übersetzt. So
wuchsen in verschiedenen Kulturkreisen, auch in Nord- und Südamerika,
Kinder mit den Grimm-Märchen auf.
Voll symbolischer Bedeutungen
Den Beginn eines Märchens kennen
wir alle: «Es war einmal…» oder
«Zur Zeit, als…». Von den Kindern
muss meistens der jüngste Sohn sich
einer Krise stellen oder auf die Reise
gehen. Zudem sind in Märchen, so
Lüchinger weiter, viele Symbole eingebaut, die wichtigen Namen oder
Handlungen
werden
mindestens
dreimal wiederholt und sie nehmen
Ideen. So gibt es an der ETH immer
wieder Kurse, um die verlorene Fantasie wieder anzuregen.
Ordnung in die Seele bringen
Je nach Kulturkreis geküsst oder an die Wand geworfen: Marie Helen Lüchinger zum «Froschkönig».
immer ein gutes Ende. Die Hexe wird
nicht gezeigt, sie ist nicht blutrünstig.
So können sich Kinder ihr eigenes
Bild der Hexe gestalten.
Der Psychiater C. G. Jung, der bis
zu seinem Tod 1961 viele Jahre in
Küsnacht gelebt hat, entwickelte die
Analytische Psychologie und die «Archetypen». Seine Symbole für die
Traumanalyse werden heute weltweit
Studierenden vermittelt und in vielen
Praxen angewendet. Lüchinger erklärte einige Symbole der internationalen
Märchenwelt: Der Frosch im «Froschkönig» zum Beispiel erhält in England
einen Kuss und im deutschen Sprachraum wird er wuchtig an die Wand
geschmettert. Der Hase symbolisiert
in Asien die Mutter, während er in Europa die Fruchtbarkeit und die Auferstehung darstellt. Der Wald steht für
das Unbewusste und vermittelt in der
Auseinandersetzung damit eine gewisse Reife. Ist jemand im Wald verirrt, bedeutet dies, dass es zum Bewusstsein noch ein weiter Weg ist.
Nicht zu früh Märchen vorlesen
Wasser symbolisiert die Erneuerung,
das geistige Leben, das Überleben und
ist in allen Kulturen sehr wichtig. Der
Wolf zeigt die unbändige Kraft, die Gefahr und auch das Licht, weil er
nachts sieht. Die Stiefmutter wieder-
Foto: zvg.
um symbolisiert die falsche Mütterlichkeit. Auch die Zahlen haben ihre
Bedeutung: Die 2 steht für Weiblichkeit, die 3 für dynamisch und Dreieinigkeit, die 4 für vier Jahreszeiten,
vier Himmelsrichtungen und für harmonisch, die 12 für zwölf Monate.
Gemäss der Referentin, die auch
in ihrer Neurofeedback-Praxis oft mit
Märchen arbeitet, sollten Kleinkinder
nicht zu früh Märchen hören. Sie entwickeln noch sehr viel Fantasie und
bilden sich dann nicht vorhandene
Dinge ein. Diese Fantasie schwindet
im Laufe der Jugend und fehlt später
vielen Studierenden und Wissenschaftlern bei der Entwicklung neuer
Märchen seien entspannend, sagt Lüchinger. Die Seele werde stimuliert
und der Intellekt geschärft. Die Stimme des Vorlesers sei wichtig – also
Mutter, Vater, Oma oder Opa –, denn
eine bekannte Stimme vermittle dem
Kind Geborgenheit. Zudem solle man
beim Vorlesen möglichst am Text
bleiben, also dieselbe Sprache und
dieselben Texte verwenden. Ein vorgelesenes Märchen verbessere den
Einschlafrhythmus und bringe Ordnung in die Seele. Aber die Kinder
sollten mindestens vier bis fünf Jahre
alt sein, eine gewisse intellektuelle
Reife haben. Beim Zuhören werde
auch die Aufmerksamkeit geschult.
Etwas später könne man die Bildbände der Märchen zu Hilfe nehmen. Lüchinger selbst las ihren Kindern die
Harry-Potter-Bücher vor, und erst
Jahre später schauten sie gemeinsam
die Filme. Den Walt-Disney-Film
«Schneewittchen» würde sie erst
mindestens acht- bis zehnjährigen
Kindern zeigen.
Zum Abschluss fragte Lüchinger
das Publikum nach Lieblingsmärchen.
Genannt wurden unter anderen
«Tischlein deck Dich», «Der Wolf und
die sieben jungen Geisslein», «Hans
im Glück», «Hänsel und Gretel», «Das
tapfere Schneiderlein». Ob diese Vorlieben aus der eigenen Jugend oder
vom Vorlesen bei Kindern und Enkeln
stammen, ist nicht bekannt. (e.)