33. Jahrgang GZA/PP 8048 Zürich, Post CH AG Donnerstag, 9. März 2017 Nr. 10 Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Herausgeber: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 www.lokalinfo.ch Seit fast zehn Jahren steht die Klinik St. Raphael leer als die Unterschutzstellung der Villa», erläutert Erb. Als der Neubau platzte, stellte die Gemeinde die Villa erneut unter Denkmalschutz. Die Besitzer der Klinik rekurrierten gegen diesen Entscheid. Das Bundesgericht erkannte in der Villa aber ein Stück Schweizer Architekturgeschichte und hielt den Schritt der Gemeinde für berechtigt. Ob der Denkmalschutz für ein konkretes Projekt wieder aufgehoben würde, scheint unsicher. Es müsste im Einzelfall geprüft werden, erklärt die Gemeindeschreiberin. «An die Aufhebung der Unterschutzstellung würden aber hohe Anforderungen gestellt.» Die Klinik St. Raphael schloss 2008 ihre Türen. Der Verkauf ist aber bis heute nicht gelungen. Zwei Besonderheiten des Landes könnten die Ursache sein. Oliver Linow «Bei einem Spaziergang suchte ich die ehemalige Klinik St. Raphael auf.» Dies schrieb uns eine Leserin. Die ehemalige Privatklinik liegt in der Hinterzelg 85 in Küsnacht in der Nähe des Rumensees. Es habe sie interessiert, was daraus geworden sei, da sie eine Zeit lang dort als Pflege gearbeitet hatte. «Was ich sah, ist erschütternd, ein ehemals so wunderschönes stolzes Haus steht vergammelt inmitten einer sehr gepflegten Umgebung», schreibt die Leserin weiter. Gemeinde wollte das Grundstück Das Land sollte verkauft werden Tatsächlich hat die Klinik ihren Betrieb bereits Ende Mai 2008 eingestellt. Eigentlich hätte auf dem Grundstück ein Neubau entstehen sollen. Dies war der Plan der Klinik Pyramide am See in Zürich und einer Gruppe bisheriger Belegärzte. Sie hatten die Klinik 2001 übernommen und wollten eine hundertprozentige Belegarztpraxis errichten. Es kam aber anders: «Leider hat sich das Neubauprojekt aufgrund von langwierigen Einsprachen einiger Nachbarn über mehrere Jahre verzögert.» So schrieb es die Klinik St. Raphael im Januar 2009 in einer Medienmitteilung. Dies habe dazu geführt, dass unzählige Ärzte, die sich ursprünglich am Projekt beteiligt hätten, von einem Engagement absahen. Gemäss Mitteilung war der Der Verkauf der Klinik St. Raphael gestaltet sich schwierig. Seit fast zehn Jahren steht sie leer. Verwaltungsrat vorerst zuversichtlich gewesen, den Neubau dennoch realisieren zu können. In den letzten Monaten des Jahres 2008 habe sich aber abgezeichnet, dass die Finanzkrise und die zunehmend ungünstigen Entwicklungen im Gesundheitswesen auch negative Auswirkungen auf das Neubauprojekt haben könnten. Die Verunsicherung über die Zukunft der privaten Medizin schien alle Akteure in ihren finanziellen Möglichkeiten einzuschränken. Ein verbindliches Zugeständnis zugunsten der Klinik St. Raphael zu den festgelegten Bedingungen war nicht mehr möglich. «Nun wird auch die Liegenschaft abgebrochen und das Land verkauft.» So lautete die Schlussfolgerung der Mitteilung. Rekurs gegen Denkmalschutz Dies ist bis heute – über acht Jahre später – aber nicht geschehen. Beat Huber, Direktor der Klinik Pyramide am See, möchte sich auf Anfrage nicht zu den Gründen äussern. Das Grundstück weist aber zwei Besonderheiten auf, die den Kreis möglicher Käufer wahrscheinlich ein- Foto: O. Linow schränken. Dies bestätigt die Küsnachter Gemeindeschreiberin Catrina Erb Pola auf Anfrage. Erstens steht das Haupthaus der Klinik, die Villa Nager, unter Denkmalschutz. «Zusätzliche Überbauungen dürfen die Villa und deren Garten nicht beeinträchtigen», erklärt sie. Das Gebäude war schon länger im Inventar der schutzwürdigen Bauten aufgeführt. Als es 2001 einen Neubau geben sollte, hob die Gemeinde den Schutz auf. «Das öffentliche Interesse an einer Weiterführung des Klinikbetriebs wurde höher eingestuft Die zweite Besonderheit ist, dass sich rund 11 000 Quadratmeter des fast 18 000 grossen Grundstücks in der Zone für öffentliche Bauten befindet. Wenn ein Privater in dieser Zone bauen möchte, muss er einen Gestaltungsplan ausarbeiten. Die Gebäude in dieser Zone müssen zudem eine öffentliche Aufgabe erfüllen. Möglich sind beispielsweise Spitäler, Schulen oder Altersheime. Um das Grundstück anders zu nutzen, müsste die Gemeinde das Land umzonen. Das geht aber nur, wenn sich die Verhältnisse seit der Planfestsetzung geändert haben. Anschliessend liegt der Entscheid bei der Gemeindeversammlung. Im Juni stimmt das Volk über eine Teilrevision der Bau- und Zonenordnung ab. Gemäss Unterlagen steht das Land der Klinik St. Raphael aber nicht zur Diskussion. Die Gemeinde selbst bekundete übrigens bereits einmal Interesse, das Land zu kaufen. «Die Preisvorstellungen lagen aber zu weit auseinander», erzählt Erb Pola. Das Gewerbe diskutiert Die Kindergärten ziehen um Ein Erlenbacher pflanzt an Viele News an einem Abend. An der GV des Gewerbevereins Küsnacht gab es einen Rücktritt, einen neuen Bezirkspräsidenten und einen Verlust in der Vereinskasse zu vermelden. Künstlerische Darbietungen untermalten den Anlass. Seite 3 Drei bis vier Monate müssen die Kindergärten Bettlen I und II aus Itschnach umziehen. Wegen einer defekten Heizleitung im Untergrund flossen grosse Mengen Wasser in den Boden. Der Schaden blieb lange Zeit unbemerkt. Seite 4 Plantagen sind das Gegenteil von nachhaltigem Anbau. Auch der Erlenbacher Dominic Ziegler pflanzt in Ecuador über viele Hektaren Teak-Bäume. Er verkauft sie an Investoren und nutzt das Geld für nachhaltige Projekte. Seite 9 2 Stadt Zürich Nr. 10 9. März 2017 AKTUELL Eines von Bernd Römmelts vielen fotografischen Highlights: Herzerwärmende Eisbärenidylle im kalten Kaktovik. Foto: Bernd Römmelt «Neue Natürlichkeit». Die Giardina 2017 stellt kreative, trendige Ideen für die Gartengestaltung, aber auch für die Terrasse oder den Balkon vor. Fotos: Giardina/ Winkler Richard Naturgärten (links) und Egli Grün Sirnach Abenteuer in Alaska Inspiration pur für den eigenen Garten In seinem Multimediavortrag «Alaska – die letzte Wildnis» begeistert Fotograf Bernd Römmelt mit spektakulären Aufnahmen. Imposante Schaugärten und trendige Produkte machen die Giardina zum europaweit unvergleichlichen Gartenerlebnis. «Alyeska» – Grosses Land – so nennen die Aleuten ihre Heimat. Gross ist es wahrlich, dieses Land der Extreme, aber vor allem ist es reich an zauberhafter Natur und einsamer Landschaft. Nur 700 000 Menschen leben hier auf einer Fläche, die vierzigmal grösser ist als die Schweiz. Sie teilen sich das Land mit über 20 000 Braunbären, Tausenden Weisskopfseeadlern und den grössten Elchen der Erde. Der deutsche Fotograf und Reisejournalist Bernd Römmelt hat Alaska auf über 30 abenteuerlichen Reisen erkundet – zu Fuss, mit dem Kajak und dem Wasserflugzeug. Er campierte inmitten der grössten BraunANZEIGEN Wettbewerb Lokalinfo verlost 5×2 Tickets für Bernd Römmelts Multimedia-Vortrag. Einfach bis spätestens 13. März ein E-Mail mit Betreffzeile «Alaska» schicken an: [email protected] oder eine Postkarte an: Lokalinfo AG «Wettbewerb Alaska» Buckhauserstrasse 11 8048 Zürich bären der Erde, fotografierte Eisbären in Kaktovik, durchstreifte mit Moschusochsen die arktische Tundra, bewunderte Nordlichter über der Brooks Range und beobachtete Buckelwale in den sagenhaften Fjorden und Schwarzbären in den Regenwäldern. (pd./mai.) Mittwoch, 22. März, 19.30 Uhr, Volkshaus, Stauffacherstrasse 60, 8004 Zürich. Die bedeutendsten Anbieter der Branche präsentieren auf rund 30 000 m2 neue Produkte und kreative Lösungen bei der Gestaltung von Garten, Terrasse und Balkon. Inspiration pur für alle, die das Besondere lieben. Neue Natürlichkeit Die Giardina 2017 steht ganz im Zeichen der neuen Natürlichkeit, die immer mehr Einzug in Schweizer Gärten hält. Gartengestalter erschaffen mit baulichen Massnahmen, sorgfältiger Pflanzenwahl und dem Einsatz ausgesuchter Materialien natürlich anmutende Wohlfühlgärten. Das Publikum erwarten vielseitige Umsetzungen des Leitthemas, mal architektonisch, mal verspielt, mit Biopools mit Wasser in Trinkqualität oder auch als 600 m2 grosse multimediale Installation. Wohnraum Balkon Städtische Balkone, Kleinterrassen und Kleinstgärten verwandeln sich immer mehr zu grünen Oasen. Ungebrochen ist auch der Trend des Urban Gardenings und Urban Farmings. An der Giardina zeigen Profis, wie begrenzte Outdoor-Räume raffiniert mit neuesten Produkten gestaltet und ganzjährig erlebt werden. Im eigenen Themenbereich finden Besucherinnen und Besucher Pflanzen, Produkte und Accessoires, die selbst kleinste Räume in ein Idyll zum Relaxen und Ernten verwandeln. Unikate aus erster Hand Traditionsreiche Schweizer Manufakturen sowie Designer und Konstrukteure zeigen Objekte, Möbel und Wettbewerb Lokalinfo verlost 5 × 2 Tageskarten für die Giardina 2017. Mit etwas Glück ist man dabei: Einfach bis morgen Freitag, 10. März, 15 Uhr, eine Mail mit Betreffzeile «Giardina» und vollständigem Absender schicken an: [email protected]. Skulpturen, die im Garten, auf der Terrasse oder dem Balkon stimmungsvolle Akzente setzen. Die Giardina 2017 ermöglicht modernen Handwerkskünstlerinnen und -künstlern, ihre Unikate und Produkte aus Kleinserien einer breiten Öffentlichkeit zu zeigen und direkt vor Ort zu verkaufen. (pd./ mai.) 15. bis 19. März, Messe Zürich, Wallisellenstrasse 49, 8050 Zürich. Öffnungszeiten: Mi/Do 9–20 Uhr, Fr 9–22 Uhr, Sa/So 9–18 Uhr. www.giardina.ch. Küsnachter AKTUELL Küsnachter Gewerbler trotz Verlust zufrieden Viele News an einem Abend: An der GV des Gewerbevereins Küsnacht gab es einen Rücktritt, einen neuen Bezirkspräsidenten und einen Verlust in der Vereinskasse zu vermelden. Leichtes Minus 2016 Etwas weniger Grund zum Scherzen gab es bei der Präsentation der Jahresrechnung 2016, die jedoch ohne Gegenstimme angenommen wurde. Der Gewerbeverein beendet das vergangene Vereinsjahr mit einem Verlust von rund 1700 Franken. Insbesondere bei der Dorfpost wurde das Ziel verfehlt. «Wir werden diese Entwicklungen im Auge behalten und schauen, dass es nicht zu einem strukturellen Defizit kommt», meinte Thomas Fisler, der im Vorstand für die Finanzen zuständig ist. In den letzten 19 Jahren habe die Dorfpost wesentlich dazu beigetragen, dass ein Vermögen geäufnet werden konnte. Die aktuelle Finanzlage lasse noch ein bis zwei AUF EIN WORT Niemals hätte ich gedacht, dass ich dies einmal sagen würde: «Rettet das Latein!» Was tat ich mich doch damals schwer, die unzähligen Konjugationen, Deklinationen und grammatikalischen Finessen einer längst ausgestorbenen Sprache zu büffeln. Geflucht habe ich, weil die Konjugationen und Fälle einfach nicht in meinen Kopf wollten. «Sum, es, Rettet das Latein! Der altehrwürdige «Sonnen»-Saal bot einen gediegenen Rahmen für die GV des Gewerbevereins. Fotos: A. Just Nur noch eine Amtszeit: Präsident Martin Schneider. «50-Jahr-Planungs-Jubiläum» Im präsidialen Jahresrückblick kam Schneider dann kurz auf die politischen Entwicklungen in den USA und in Europa zu sprechen und lobte sich die Schweiz – genauso wie die verschiedenen gut gelungenen Anlässe des vergangenen Vereinsjahres. Aufgrund eines Leserbriefs in dieser Zeitung («Küsnachter» vom 23. Februar) betrachtete er es als notwendig, auf das Verhalten des Gewerbevereins im Zentrums-Abstimmungskampf zu sprechen zu kommen. «Der Vorstand des Gewerbevereins hat sehr wohl Flagge gezeigt, allen voran unser Detaillisten-Obmann Andreas Eugster», so der Präsident zum Vorwurf, der Gewerbeverein habe sich zu wenig entschieden für das Projekt Zentrumsentwicklung eingesetzt. Ein noch grösseres Engagement wäre aber gemäss Schneider sehr schwierig gewesen, da die Mitglieder aus verschiedenen Lagern kommen und man daher schlecht deren Gelder für eines der beiden Projekt habe ausgeben können. «Nun feiern wir nächstes Jahr das 50-Jahr-Planungs-Jubiläum des Parkplatz-Provisoriums. Da wäre doch ein Fest angebracht», scherzte «Schneidi». Damit könne man die beiden Zentrums-Fronten vielleicht wieder vereinen, so der SVP-Gemeinderat. 9. März 2017 Nele Fischer Annina Just Wenn sich der Küsnachter Gewerbeverein (GV) zur Generalversammlung trifft, wird traditionsgemäss mit der grossen Kelle angerührt: Apéro und Gala-Dinner mit künstlerischer Darbietung umrahmen den offiziellen Teil der Versammlung. Der Verein lässt sich den Anlass im Seehotel Sonne stolze 11 000 Franken kosten. Das Festmahl musste allerdings verdient sein: Fast zwei Stunden dauerte die Bearbeitung der Traktandenliste inklusive der Referate von drei Gästen. Einer davon war Philippe G. Chevroulet, Ad-interim-Präsident des Gewerbeverbands Bezirk Meilen. Er informierte die knapp 60 teilnehmenden Vereinsmitglieder und ihre Begleiter über die erfolgreich verlaufene Suche nach einem neuen Verbandspräsidenten. «Wir sind sehr glücklich über die Lösung, die wir nun präsentieren können», so Chevroulet. Als neuer Präsident werde der Delegiertenversammlung im Mai Peter Vollenweider, FDP-Kantonsrat aus Stäfa, vorgeschlagen. Er wird auf Jürg Waldvogel folgen, der im Dezember nach nur einem Jahr in diesem Amt zurückgetreten war. Nr. 10 Lorenzo Senese tritt zurück. Fatima N’Gom und Larissa Baumann boten eine gelungene Show. Jahre rote Zahlen für die Gewerbezeitschrift zu, danach müsse jedoch die Trendwende kommen. «Oder wir müssen sonst zu sparen beginnen», so Fisler. Für 2017 budgetiert der Verein dann auch ein Minus von gut 5000 Franken. Aufgrund der vorgegebenen Traktandenliste wurde dies erst bekannt, nachdem bereits unveränderte Mitgliederbeiträge beschlossen wurden. Dies veranlasste Revisor Norbert Cajochen dazu, für ein nächstes Mal eine umgekehrte Reihenfolge vorzuschlagen. «Dann hätte wohl der eine oder andere für eine Beitragserhöhung gestimmt», meinte Präsident Schneider einsichtig. er sehr gerne den Posten. Dies tut auch Lorenzo Senese. Der Dienstleister-Obmann gab nach sechs Jahren seinen Rücktritt bekannt. Grund ist ein Stellenwechsel, aufgrund dessen er nun öfter von Küsnacht weg sei. Martin Schneider dankte dem scheidenden Vorstandsmitglied und hielt fest, dass bereits einige Gespräche mit potenziellen Nachfolgern stattgefunden hätten, und zeigte sich zuversichtlich, der Versammlung nächstes Jahr einen Kandidaten vorschlagen zu können. Nur noch eine Amtszeit Das Traktandum Wahl des Gesamtvorstandes brachte ebenfalls neue Entwicklungen zutage: Präsident Martin Schneider wurde zwar einstimmig im Amt bestätigte, doch er wiederholte eine Ankündigung, die er bereits letztes Jahr gemacht hatte: «Dies ist definitiv meine letzte Amtsperiode. Nach dieser werde ich 16 Jahre im Amt sein; das reicht.» Es brauche nun neue Leute und neue Idee, so der Präsident. Wenn sich jemand vor Ablauf der nun angebrochenen zweijährigen Amtszeit zur Verfügung stelle, räume Neue Gemeinderätin stellt sich vor Nach der Ernennung der ehemaligen Vorstandsmitglieds François G. Häberli zum Freimitglied und dem Verlesen der Mutationen war es dann Zeit für die weiteren Gastreferate. Die neue Küsnachter Gesundheitsvorsteherin Susanna Schubiger bekam die Gelegenheit, sich den ortsansässigen Gewerblern vorzustellen. Die GLP-Politikerin gab den Anwesenden einen kurzen Einblick in ihr Spezialthema, die Alterspolitik. «Die Dreiteilung von Ausbildung, Arbeit und Pension hat heute ausgedient», hielt Schubiger, die an der Universität Zürich Gerontologie studiert hatte, fest. Eine der zentralen Fragen sei daher heute, wie die Menschen mit Übergängen zwischen verschiedenen Lebensphasen umgehen. «Es ist die Aufgabe der Politik, dafür zu sorgen, dass es möglichst keine Hindernisse gibt und auch 50-Jährige noch Arbeit finden können», so die Nachfolgerin von Gemeinderat Marin Bachmann. Sie selber stehe nach 16 Jahren im gleichen Unternehmen ebenfalls bald wieder vor einem Übergang. Dieser sei wichtig, «um die Freude und Neugierde am Beruf hochzuhalten». Mit 54 Jahren müsse sie nämlich damit rechnen, noch 20 Jahre zu arbeiten. Für ihr weitsichtiges und auch persönliches Referat erhielt die gebürtige Küsnachterin viel Applaus. Nach lobenden Worten von Thomas Hess, Präsident des Kantonalen Gewerbeverbands, für den Küsnachter Gewerbeverein und einem kurzen Exkurs in die kantonale Politik ging es dann auch zum zweiten Apéro und bald zum Nachtessen über. Danach sorgte die an diesem Anlass bereits gut bekannte Musikerin Larissa Baumann zusammen mit der Stepptänzerin Fatima N’Gom für beste Unterhaltung. Was diese beiden Frauen nur zu zweit auf die Bühne zauberten, war beeindruckend und ein würdiger Abschluss des Grossanlasses. est, sumus, estis, sunt» oder «rex, regis, regi, regem, rege» und wie sie alle hiessen. Am Ende der zwei obligatorischen Jahre Latein am Untergymnasium verbrannte ich zusammen mit meiner besten Freundin unsere Lateinhefte in feierlicher Zeremonie im Garten. «Nie wieder Latein!», schrien wir und tanzten wie Rumpelstilzchen um das Feuer. Doch ich war mit meinem Latein noch lange nicht am Ende. Das Schicksal wollte es so, und ich begann ein Studium der Anglistik an der Universität Zürich. Blöd nur, dass dafür Lateinkenntnisse beziehungsweise das grosse Latinum vorausgesetzt wurde. Die zwei Jahre Latein am Gymi waren also für die Katz (für das Latinum hätte ich anstatt des neusprachlichen das altsprachliche Profil wählen müssen). Mürrisch besuchte ich Woche für Woche die sieben (!) Lektionen Latein an der Uni. Zur Info: Weder die zahlreichen, in meiner kostbaren Freizeit besuchten Stunden noch die bestandene Prüfung brachten mir am Ende Punkte für meinen Bachelor-Abschluss in Englisch ein. Die Uni honorierte diesen unverhältnismässigen Aufwand lediglich mit einem «Erfüllt» in meinem Online-Leistungsnachweis. Vielen Dank dafür. Zwischen Verzweiflung und Wut schwor ich mir damals, für die Abschaffung dieses Faches zu kämpfen. Und nun sitze ich hier, als Verfechterin des Lateins, und schreibe diese Kolumne. Klar, das meiste, was ich damals mühsam lernen musste, ist heute vergessen. Was sich jedoch in mein Gedächtnis eingebrannt hat, ist das Gerüst dieser Sprache. Erst das sture Büffeln der Verbkonjugationen und Nomendeklinationen, verhalf mir dazu, die Logik einer Sprache zu durchdringen. Denn dafür ist das Latein eine Vorzeigesprache. Die grammatikalischen Regeln ziehen sich wie ein roter Faden durch die einzelnen Bausteine dieser Sprache. Mühsame Ausnahmen wie im Französischen gibt es nicht. Stetig neue Änderungen wie beim Englisch auch nicht – das Latein ist ja bereits tot. So vermag das Latein den Lernenden anhand von banalem Auswendiglernen zu zeigen, wie Sprachen funktionieren und wie sie aufgebaut sind. Italienisch lernte ich danach im Handumdrehen. Das Büffeln Tausender Verbformen zahlte sich also doch noch aus. Wie schön (und einfach) es nun ist, eine neue Sprache zu lernen, die anstatt sechs verschiedenen Verbformen der Gegenwart nur eine besitzt. Schwedisch ahoi – dem Latein sei Dank. 3 4 Küsnachter Nr. 10 9. März 2017 AKTUELL Wasser zwingt Kindergärtner zum Umzug LESERBRIEF Terminkollision in den Küsnachter Kirchen Die Kindergärten Bettlen I und II in Küsnacht Itschnach müssen für drei bis vier Monate umziehen. Grund dafür ist ein lange unbemerkter Wasserschaden. In den Kindergärten Bettlen I und II sind Ende Januar unbemerkt grosse Mengen von Heizwasser in den Boden geflossen. Dies schreibt die Schule Küsnacht in einer Mitteilung. Grund dafür war eine defekte Heizleitung im Untergrund. Der Schaden wurde bemerkt, als eine Wand in den Sanitärräumen Anzeichen von Feuchtigkeit aufwies. Die erste Bestandesaufnahme zeigt, dass ein grosser Sachschaden entstanden ist. Die Böden sind mit Wasser vollgesogen und müssen aufwendig saniert werden. Die Schule ist daran, die einzelnen Kostenpositionen zusammenzutragen. Genau Zahlen können zurzeit noch nicht genannt werden. Da sämtliche Bodenbeläge und das fest installierte Mobiliar entfernt werden müssen, rechnen die Verantwortlichen mit einer Sanierungszeit von drei bis vier Monaten. In dieser Zeit ist ein Unterrichten in den bestehenden Räumlichkeiten schlichtweg nicht möglich. Längstens bis zu den Sommerferien muss daher der Kindergartenbetrieb ausgelagert werden. Umzug in die Schule Heslibach In der Schule liefen während der Sportferien die Abklärungen für mögliche Alternativstandorte für die beiden Kindergärten auf Hochtouren. In einem ersten Schritt ist versucht worden, mindestens einen Kindergarten in einem Provisorium im Quartier Itschnach unterzubringen. Verschiedene Möglichkeiten wurden geprüft. Die Rahmenbedingungen für den Kindergartenalltag sind allerdings an Die Umzugskartons stehen bereit: Die Kindergärten Bettlen I und II müssen ihre Räume verlassen. keinem der in Betracht gezogenen Standorte optimal. Deshalb hat die Schule entschieden, die beiden Kindergärten in den kommenden Wochen in Räumlichkeiten der Schule Heslibach zu beherbergen. Während der Kindergarten Bettlen II den noch bis im Sommer leerstehenden zweiten Kindergarten Traubenweg nutzt, wird der Kindergarten Bettlen I in der Schulanlage Heslibach untergebracht. Dort ist mit dem Neubau des «Krokidol» ein Kindergartengebäude mit drei nebeneinanderliegenden Kindergärten erstellt worden. Eines davon wird bis anhin nicht fix durch eine Klasse belegt. An beiden provisorischen Standorten profitieren die jüngsten Schülerinnen und Schüler aus Itschnach und ihre Lehrpersonen nicht nur von einer optimalen Infrastruktur und einem kindergerechten Aussenraum. Sie können auch Kindergartenkinder aus einem anderen Quartier kennen lernen. Die Kinder werden in den Räumen von Bettlen I und II noch bis Ende Woche unterrichtet, bis der Betrieb nach den Weiterbildungstagen am 15. März an den provisorischen Standorten startet. Dies ist möglich, weil es keine Pfützen oder Ähnliches in den Räumen hat. Das Wasser ist aber unter den Böden und die Feuchtigkeit sichtbar. Die Schule überprüft die Situation vor Ort zusammen mit einem Spezialisten regelmässig. Shuttlebus ist organisiert Vor dem 15. März bleibt noch einiges zu organisieren. Neben dem Ein- und Auspacken von beweglichem Mobiliar und Unterrichtsmaterialien und dem Umzug muss der Fahrplan für die nötigen Transporte von Itschnach ins Quartier Heslibach ausgearbeitet werden. Täglich werden die Kindergartenkinder vom Sammelplatz in It- schnach zu den neuen Standorten geshuttelt. Auch Fahrten während der Unterrichtszeiten sind nicht ganz zu vermeiden, so zum Beispiel wenn es ins Turnen nach Itschnach geht. Die schulergänzende Betreuung findet wie bis anhin im KICK Itschnach statt. Durch die eigene hohe Belegung kann die Schule Heslibach in diesen Bereichen keine Hand bieten. Die täglichen Transporte der Kindergartenkinder werden auf ein Minimum reduziert. Sie bedeuten aber dennoch ein erhöhtes Verkehrsaufkommen auf den Zufahrtsstrassen zu den Ausweichstandorten durch die Busse des Transportunternehmens Müller, Erlenbach. Die Schulpflege beabsichtigt zusammen mit den Elternräten und der Polizei Massnahmen zur besonderen Verkehrssituation zu ergreifen und bittet die Eltern, auf privaten Bring- und Holservice zu verzichten. (pd./oli.) Amtliche Publikationen Amtliche Informationen Bauprojekte Bestattungen Bauherrschaft: Freitag geb. Bruppacher, Helena, von Küsnacht ZH, wohnhaft gewesen in 8700 Küsnacht, Rietstrasse 25, geboren am 2. Februar 1929, gestorben am 21. Februar 2017. Gemeinde Küsnacht, Obere Dorfstrasse 32, 8700 Küsnacht Projektverfasser: Greco Kubli Architektur AG, Allmendstrasse 9, 8700 Küsnacht Objekt/Beschrieb: Umfassende Fassadensanierung am Gebäude Vers.-Nr. 276, im Grundinventar der schützenswerten Gebäude der politischen Gemeinde verzeichnet, auf dem Grundstück Kat.-Nr. 9809 Zone: Kernzone K2 Strasse/Nr.: Obere Wiltisgasse 28, 8700 Küsnacht Die Bauakte liegt während 20 Tagen, vom Datum der Ausschreibung an, bei der Bauabteilung der Gemeindeverwaltung Küsnacht auf. Begehren um Zustellung baurechtlicher Entscheide können innert der gleichen Frist schriftlich bei der örtlichen Baubehörde gestellt werden. E-Mail-Zuschriften erfüllen die Anforderungen an die Schriftlichkeit in der Regel nicht. Wer das Begehren nicht innert dieser Frist stellt, hat das Rekursrecht verwirkt. Die Rekursfrist läuft ab Zustellung des Entscheides (§§ 314–316 PBG). 9. März 2017 Die Baukommission Foto: zvg. «Am Sonntag um 17 Uhr in der Kirche!»: Das waren die letzten Worte nach dem Kaffeeklatsch am Freitag. Nun sehe ich dem Konzert in dieser Kirche entgegen, welches in wenigen Minuten beginnen wird. Ganz bewusst «fiebere» ich ihm nicht entgegen, denn solche Schübe gehören doch eher zu längst vergangenen Tagen. Heute erwarte ich ruhig. Das Vokalensemble ist aus St. Petersburg angereist. Es tritt nicht zum ersten Mal hier auf mit seinen klangvollen Stimmen. Sein Repertoire reicht vom einfachen russischen Volkslied über klassische Chöre, vielleicht hinein in gregorianische Tonfolgen. Als der Chor beginnt, schaue ich von einem der hinteren Bänke über die fünfzig, sechzig Köpfe vor mir. Geht es um Musik, sind Küsnachter wählerisch, entschuldige ich gerade noch die vielen fehlenden Mitbürger, als bei mir, genau in diesem Augenblick, der Groschen fällt. Bin ich denn anders? Ich habe ja auch gewählt, und zwar diese Kirche, in der Chöre und Choräle mich nun verzaubern. Ich hätte ja auch die andere Kirche wählen können, in welcher in derselben Minute der normalerweise hier tätige reformierte Kantor am Flügel und der katholische Organist ihr Zusammenspiel beginnen. Hätte man den Russen vielleicht sagen müssen, sie sollen wieder nach Hause fliegen, wir hätten hier schon ein Konzert? Zwei Konzerte gleichzeitig seien ein Unsinn? Am einfachsten scheint mir, die beiden Tastenvirtuosen wären am Samstag angetreten. Nicht als Alternative, meine ich, sondern als Auftakt zu einem Musikwochenende ohne Kolli-sion. Oder meinetwegen als Verständigung an Reformationsfeiertagen, zu hören einmal hier und einmal da. Heinz Eggimann, Küsnacht 9. März 2017 Das Bestattungsamt Öffnungszeiten Bibliothek Küsnacht Montag: Dienstag bis Freitag: Samstag: geschlossen 10.00 bis 19.00 Uhr 10.00 bis 14.00 Uhr In den Schulferien ist die Bibliothek jeweils am Dienstag und Freitag von 14.00 bis 19.00 Uhr geöffnet. Öffnungszeiten Lesezimmer Montag bis Samstag: 9.00 bis 19.00 Uhr Höchhus, Seestrasse 123, 8700 Küsnacht Telefon 044 910 80 36 / [email protected] Gemeindehaus Obere Dorfstrasse 32 8700 Küsnacht T 044 913 11 11 www.kuesnacht.ch S C H U L E / PA R TE I E N / VE R E I N E Wandern im Zugerland Die reformierte Kirche Küsnacht organisiert eine Wanderung in der Innerschweiz. Die majestätische Rigi, einen fantastischen Blick auf den Zugersee, die letzten Schneefelder oder vielleicht schon erste Frühlingsboten begleiten die Wanderer auf dem Weg zum Pfaffenboden auf dem Zugerberg (Wanderzeit ca. 1¼ Std.). Nach dem gemeinsamen Mittagessen gehts auf einem anderen Weg zurück (ca. 1½ Std.) zur Bahnstation Zugerberg. Die Teilnehmer treffen sich am Mittwoch, 15. März, am Bahnhof Küsnacht. Der Zug fährt um 9.01 Uhr. Die Wanderung wird nur bei guten Wetterbedingungen durchgeführt. Für die Anmeldung oder ein ausführliches Programm wenden sich Interessierte an Katharina Jauch: [email protected], Tel. 044 914 20 45. (e.) Suppenzmittag im Kirchgemeindehaus Er hat bereits Tradition: Am Freitag, 10 März, lädt die reformierte Kirchgemeinde Küsnacht wie jedes Jahr in der Passionszeit zum Suppenzmittag ein. Ab 12 Uhr wird im Kirchgemeindehaus Kürbis- und Gerstensuppen serviert. Heisser Kaffee und Russenzopf runden das Angebot ab. Das Mittagessen ist gratis. Die Kollekte geht zugunsten von Schulprojekten der Heilsarmee in Haiti. Die Heilsarmee Haiti ist seit über 60 Jahren im Inselstaat tätig. Die Hilfsangebote sind entsprechend den Bedürfnissen und Nöten der Bevölkerung vielseitig. Ein wichtiger Schwerpunkt bildet die Schulbildung. Mit ihrem Primarschulprogramm ermöglichen die Heilsarmeeschulen über 10 000 Kindern in Haiti eine Schulbildung. Ein weiteres aktuelles Projekt ist das psychosoziale Unterstützungsprogramm, mit welchem vom Erdbeben betroffene Kinder und deren Eltern unterstützt werden. (e) Freitag, 10. März, 12 Uhr, Kirchgemeindehaus Küsnacht, Untere Heslibachstrasse 5. Das Fohrbach eröffnet voraussichtlich im Mai In der Nacht vom 17. auf den 18. Februar ist im Schwimmbad Fohrbach in Zollikon ein Brand ausgebrochen. Grund dafür war ein technischer Defekt im Bereich der Cafeteria. Personen kamen keine zu Schaden. Am 1. Mai soll das Schwimmbad wieder eröffnet werden. Dies schreibt die Gemeinde in einer Medienmitteilung. Voraussetzung ist, dass alle Reinigungs- und Instandstellungsmassnahmen wie vorgesehen umgesetzt werden können. Es muss allerdings mit gewissen betrieblichen Einschränkungen gerechnet werden. Alle Abonnements werden um die Dauer der Betriebsschliessung verlängert. Die Cafeteria und der ganze Empfangsbereich müssen komplett ersetzt werden. Diese Arbeiten werden mehrere Monate in Anspruch nehmen. Für die Kasse wird ein Provisorium eingerichtet. Durch die starke Rauchentwicklung wurden auch die Schwimmhallen und insbesondere das ganze Lüftungssystem stark beeinträchtigt. Durch eine umfassende Spezialreinigung können diese Schäden jedoch behoben werden. Der Betrieb darf erst aufgenommen werde, wenn die Schadstoffbelastung in der Luft die Grenzwerte nicht mehr übersteigt. Wie viel die ganzen Arbeiten kosten werden, kann die Gemeinde noch nicht sagen. (pd.) Küsnachter Nr. 10 9. März 2017 5 Erb-Schüler gestalten ihren Pausenplatz Das Schulhaus Goldbach wird im Moment neu gebaut. Die ganze Primarschule wurde während dieser Zeit ins Schulhaus Erb verlegt. Der dortige Pausenplatz ist sehr klein, es gibt keinen Spielplatz und nur wenige Sitzmöglichkeiten. Der Schülerrat besprach das Thema und die Kinder hatten die Idee, selber Spiel- und Sitzobjekte zu entwerfen und zu bauen. Acht Wochen Arbeit Klassenlehrer und Werklehrer Dario Holdener nahm sich mit einer fünften Klasse dem Projekt an. «Alle Kinder haben zuerst eigene Ideen kreiert und skizziert», erklärt er. Anschliessend stimmten sie darüber ab, welche Ideen sie in die Realität umsetzen wollten. Nach acht Wochen Arbeit sind nun sechs Sitzgelegenheiten entstanden – darunter eine Schlange, ein Pennyboard oder ein Kreuzfahrtschiff. Die Objekte bleiben bis zum Umzug ins Schulhaus Goldbach auf dem Pausenplatz im Schulhaus Erb. Dieser dürfte voraussichtlich Ende 2018 erfolgen. Nachher sollen sie auf dem neuen Pausenplatz aufgestellt werden. (oli.) Bald dient es als Sitzgelegenheit auf dem Pausenplatz: Zwei Schülerinnen schleifen das Holz. Das Pennyboard wird in verschiedenen Farben angemalt. Teamarbeit: Drei Schülerinnen kümmern sich um ein Objekt. Mit Handschuhen und Schutzbrille wird das Holz bearbeitet. Die Schüler nutzen das Holz auch als Fortbewegungsmittel. Fotos: zvg. Gemeinderat Arnold Reithaar ist neuer SVP-Präsident An ihrer GV wählte die SVP Küsnacht Gemeinderat Arnold Reithaar zum Nachfolger von Hans-Peter Amrein als Parteipräsident. Die Generalversammlung der SVP Ortspartei Küsnacht vom vergangenen Montag stand ganz im Zeichen der Nachfolge des abtretenden Parteipräsidenten Hans-Peter Amrein. Die statutarischen Geschäfte, wie Protokollabnahme der letztjährigen Generalversammlung, Jahresbericht des Präsidenten, Jahresrechnung 2016, Budget 2017 und Mitgliedermutationen, wickelten sich im gewohnten Rahmen ab. Die politische Standortbestimmung von Hans-Peter Amrein zeigte, wie intensiv sich das abgelaufe- ne Jahr für die SVP-Ortspartei darstellte. Insbesondere die Ersatzwahl für den zurückgetretenen Gemeinderat MarNoldi Reithaar. tin Bachmann, die intensiven F: M. Bachmann Diskussionen um die Zentrumsentwicklung beim Bahnhof, die angelaufene Diskussion um die Einheitsgemeinde, die Revision der Bau- und Zonenordnung, wie das Thema einer möglichen Steuererhöhung, zeigen, dass insbesondere der Parteivorstand stark gefordert war. Im Vorfeld der SVP Generalversammlung hat Parteipräsident Amrein öffentlich seinen Rücktritt angekündigt. Die an der Versammlung anwesenden Parteimitglieder bedauerten diesen Schritt ausserordentlich und dankten dem Zurücktretenden für seine immense und verlässliche Arbeit. Gemeinderat Martin Schneider beantragte in der Folge der Generalversammlung, Gemeinderat Arnold Reithaar zur Wahl als Parteipräsident der SVP Küsnacht. Die intensiv geführte Diskussion führte zu keiner weiteren Nomination. In der Folge wählten die Anwesenden Reithaar zum neuen Parteipräsidenten. Bald nicht mehr Gemeinderat Der neue Präsident wurde vorerst für ein Jahr gewählt, da die reguläre Präsidentenwahl turnusgemäss im Frühjahr 2018 erfolgt. Reithaar ergriff kurz das Wort, dankte für das Vertrauen und erklärte, dass er sich in seiner konsensorientierten Art für das Wohl der Ortspartei einsetzen werde. Arnold Reithaar wird bei den Kommunalwahlen 2018 nicht mehr antreten, was ihm die notwendige Unabhängigkeit in der Präsidiumsleitung garantiert. Zusätzlich sind aus dem Vorstand Maja Alder, Patricia Höhne und Hans Mathys zurückgetreten. Vize-Präsident Werner Furrer dankte den Zurückgetretenen sehr herzlich für ihr teilweise langjähriges Engagement. Die Vorstandsmitglieder Werner Furrer, Mik Schollenberger und Adrian von Burg, wurden in ihren Ämtern bestätigt. Im Nachgang zur Parteiversammlung hielt Professor Dr. Martin Janssen zum Thema «Finanzplatz Schweiz, Chance und Herausforderung» ein spannendes Referat. (pd.) Natur- und Vogelschutzverein vermittelt Botanik-Grundwissen Welche Orchideen gibt es in Küsnacht? Welche Pflanzen sind essbar, welche giftig? Dies und vieles Weitere lernen Teilnehmer des Botanik-Kurs des NVVK. In elf Tagen zum Pflanzenkenner werden – dies kann man dank dem Botanik-Grundkurs des Natur- und Vogelschutzvereins Küsnacht (NVVK): Der Kurs richtet sich an alle, die motiviert sind, die lokale Flora besser kennen zu lernen. Es werden keine Vorkenntnisse vorausgesetzt. Neben einer Einführung in die Botanik und Systematik der Pflanzen liegt der Fokus des Kurses auf den häufigsten Pflanzen in Küsnacht und Umgebung. Ausserdem werden die wichtigsten Lebensräume sowie einige essbare Wildkräuter und Heilkräuter vorgestellt. Teilnehmer werden nach dem Kurs unter anderem Antworten auf folgende Fragen wissen: Welche Orchideen kommen in Küsnacht vor? Was sind eigentlich genau Korbblütler und Kreuzblütler? Gibt es auch seltene Pflanzen in Küsnacht? Welche Pflanzen kann man essen und welche sind giftig? Der Kurs dauert von Mittwoch, 29. März, bis Samstag, 8. Juni. An sechs Mittwochabenden finden zwischen 19.30 Uhr und 21.30 Uhr im Kirchgemeindehaus der reformierten Kirche (Raum Zwingli-Bullinger) Theorielektionen statt. An den darauffolgenden Samstagen wird jeweils ei- ne Exkursion durchgeführt. Ort und Zeit dieser werden nach Absprache mit den Kursteilnehmern festgelegt. Organisiert und durchgeführt wird der Botanik-Kurs von den NVVK-Vorstandsmitgliedern Jonas Brännhage und Jakob Schneller. Die Kosten betragen 180 Franken für Mitglieder des NVVK oder der SVS-Sektion respektive 220 Franken für Nicht-Mitglieder. Teilnehmer benötigen als Ausrüstung eine Lupe, Notizblock und Schreibzeug. Der Kurs wird mit 8 bis 20 Teilnehmenden durchgeführt. Anmeldungen werden nach Eingangsdatum berücksichtigt. (e.) Anmeldungen bis spätestens 19. März an Jonas Brännhage, Untere Heslibachstr. 67, 8700 Küsnacht, E-Mail: [email protected], Tel. 078 864 94 28. Für Teilnehmer bald eine Bekannte: Das kleine Tausendgüldenkraut – oder auf Lateinisch Centaurium pulchellum. 6 Küsnachter Nr. 10 9. März 2017 KULTUR Hommage an Fritz Boscovits – an dessen ehemaliger Zolliker Wirkungsstätte Kulturschiene startet mit Peter Stiefel in ihre 17. Saison Das Ortsmuseum Zollikon widmet eine Ausstellung dem Künstler Fritz Boscovits. «Bosco» hat nicht nur in Zollikon Spuren hinterlassen, sondern auch in der NZZRedaktion und an der ETH. Unter dem Titel «Durch das Nacheinander» zeigt die Kulturschiene Herrliberg Arbeiten des Zürcher Künstlers Peter Stiefel. Vor 100 Jahren zog der Künstler Fritz Boscovits ins Haus «Im Felsengrund» in Zollikon, das heutige Ortsmuseum. Knapp 50 Jahre arbeitete und lebte er hier. Sein Vermächtnis sind zahlreiche Ölbilder, grafische Arbeiten und Tausende Karikaturen. Letztere zeichnete er für die humoristisch-satirische Wochenzeitschrift «Nebelspalter», sie machten ihn unter dem Namen «Bosco» bekannt. Der Künstler Fritz Boscovits (1871–1965) durchlief eine klassische Ausbildung; Studium an der Kunstgewerbeschule Zürich, Kunstakademie München und Weiterbildung in Florenz. Er machte sich einen Namen als Maler im Kreis der modernen Schweizer Malerei. Sein Kunstschaffen orientierte sich am Zeitgeist, er malte zunehmend mit kräftigen Farben satte Striche. Boscos Wandbild in der Seebadi Für Gebrauchsgrafik, Werbekunst und Wandgemälde erhielt Boscovits immer wieder Aufträge. Beispielsweise die Serie grossformatiger, plakativer Gemälde, mit der sich die «Neue Zürcher Zeitung» an der Schweizerischen Landesausstellung in Bern 1914 präsentierte und die auch heute noch in der ANZEIGEN NZZ-Redaktion hängen. Oder das Wandbild der Seejungfrau über dem Eingang vom Seebad Zollikon sowie die drei Fresken «Frauen und Rehe» am naturwissenschaftlichen Institut der ETH Zürich. Buch über Bosco Im «Auftrag» seiner Kinder malte er einen Wandfries in deren Schlafzimmer, einem der heutigen Ausstellungsräume im Ortsmuseum Zollikon. Boscovits’ Vater hat 1875 den «Nebelspalter» mitgegründet. Über 3000 Karikaturen zeichnete Fritz Boscovits für 1889 zeichnete die Satirezeitschrift «Nebelspalter». Foto: zvg Fritz Boscovits junior seine erste Karikatur. Mit mehr spalter», die pünktlich zur Ausstellung als 3000 Karikaturen hat Bosco den im Verlag «Hier und Jetzt» erscheint, «Nebelspalter» während 72 Jahren dokumentiert, wie Bosco mal bissig, mal liebevoll die politischen und gemitgeprägt. Es ist Zeit für die Aufarbeitung ei- sellschaftlichen Ereignisse seiner Zeit nes Stücks der «Nebelspalter»-Ge- darstellte. (e.) schichte, dachte Regula Schmid. Als Ausstellung: 11. März bis 16. Juli im OrtsUrenkelin von Fritz Boscovits ist sie museum. Öffnungszeiten jeweils Di, 16 bis die Nachlassverwalterin und engagiert 20 Uhr sowie Sa und So, 14 bis 17 Uhr. sich als Co-Kuratorin der Ausstellung Ausstellungseröffnung und Buchvernissage: Samstag, 11. März, 16 Uhr, Aula im Ortsmuseum. Ihre Publikation Schulhaus Oescher B, anschliessend im «Bosco. Fritz Boscovits und der Nebel- Ortsmuseum Zollikon. Die Arbeit des Zürcher Künstlers Peter Stiefel ist enorm vielfältig: Sie umfasst die Bereiche Malerei, Grafik, Monotypie und Objekte aus verschiedensten Materialien. Ein weiterer wichtiger Teil seines kreativen Schaffens bilden die verschiedenen Mappen mit Druckgrafiken, entstanden im eigenen Atelier in Kilchberg oder beim Tessiner Drucker Franco Lafranca. In der Landschaftsmalerei geht Peter Stiefel einen eigenwilligen Weg. Vor allem Monotypien sind ein fester Bestandteil dieser Thematik geworden. Die romantische Ausstrahlung der Landschaften sowie die figurativen Darstellungen von Menschenbildern werden zu «Geschichten». «Dreidimensionale Zeichnungen» Bei seinen Objekten können Hauptthemen, wie zum Beispiel das «Schiff» als Symbol der Reise oder der «Turm» als ein Ort des Ausblicks, gesehen werden. Diese Arbeiten sind teilweise aus Schamotterde gearbeitet, ergänzt durch verschiedene Materialien wie Holz oder auch mit «Ossosepia-Güssen» in Bronze oder Silber. «Dreidimensionale Zeichnungen» nennt der Künstler diese Arbeiten. Im Rahmen der ersten Ausstellung der neuen Saison in der Kulturschiene Herrliberg werden zudem Die Werke des Kilchberger Künstlers Stiefel sind äussert vielfältig. F: zvg. Kleinskulpturen von Regula Schiess zu sehen sein. Vernissage ist morgen Freitag. (e.) Ausstellung Peter Stiefel: Fr, 10. bis So, 26. März, Kulturschiene Herrliberg, beim Bahnhof Herrliberg-Feldmeilen. Vernissage: Freitag, 10. März, 17–20 Uhr, Künstlerapéro: Sonntag, 19. März, 14–17 Uhr, Finissage: Sonntag, 26. März, 14–17 Uhr. Öffnungszeiten: Freitag, 15–18 Uhr, Samstag/Sonntag, 14–17 Uhr oder nach Vereinbarung. VE R E I N E / PA R TE I E N Küsnachter Nr. 10 9. März 2017 7 SC Küsnacht schafft Ligaerhalt Die BCKE Wallabies verlieren unerwartet In der Abstiegsrunde der 2. Liga blieb es bis zum Schluss spannend. Dank zwei Siegen aus den letzten beiden Spielen konnte der SCK die Klasse halten. Am Samstag empfingen die BCKE Wallabies die Nachwuchsmannschaft des SAM Basket Massagno. Die Tessiner waren in der Tabelle deutlich schwächer klassiert. Mit einem Sieg hätten die Wallabies gute Chancen auf den dritten Rang gehabt. Doch die Goldküstenmannschaft begann das Spiel mit ausserordentlich wenig Energie. Körperlich war die Heimmannschaft zwar deutlich stärker und offensiv gelang somit einiges. Die Gäste spielten aber frech und bestraften die zu langsame Verteidigung der Wallabies mit schnellen Gegenangriffen. Christoph Bernet Am Ende schloss der SC Küsnacht die Abstiegsrunde als Tabellenerster ab. Doch vor dem letzten Spieltag hätten die Küsnachter auch noch in die 3. Liga absteigen können. So eng waren die Teams mit Ausnahme des abgeschlagenen HC Ascona beieinander. Der SCK lag vor den beiden letzten Spielen auf Rang 2, zwei Punkte vor dem CDH Engiadina auf dem ersten Abstiegsplatz. Weil den Engadinern in ihrem zweitletzten Spiel zu Hause gegen den EHC Lenzerheide-Valbella ein Sieg gelang, stand der SC Küsnacht am letzten Donnerstag unter Zugzwang: Ein Sieg in der KEK gegen den HC Ascona war Pflicht, wollte man die Chancen auf den Ligaerhalt wahren. Doch die Platzherren schienen dem Druck nicht gewachsen und spielten zeitweise fahrig. Aufholjagd reicht nicht aus Klarer Sieg dank starkem Schluss Zwar ging der SCK dank einem Treffer von Barcikowski mit einer Führung in die erste Pause. Im Mitteldrittel verloren sie aber jegliche Organisation, was die Gäste in Überzahl zum Ausgleich ausnutzten. Im Schlussdrittel löste sich der Knoten und der SCK kehrte dank einfachem, geradlinigem Eishockey auf die Siegesstrasse zurück. In den ersten sechs Minuten erhöhten die Küsnachter auf 5:1. Das zweite Überzahltor des HC Ascona brachte den SCK nicht aus der Ruhe. Ihm gelangen zwei weitere Treffer zu einem dank starkem Schlussdrittel verdienten 7:2-Sieg. Zwei Tage später trat der SC Küsnacht die wichtigste Auswärtsreise Der Ligaerhalt ist geschafft: Die Spieler des SCK bejubeln einen Treffer gegen Ascona. dieser Saison an. Im letzten Saisonspiel am Samstag gegen den führenden EHC Lenzerheide-Valbella war verlieren verboten, wollte man den Ligaerhalt aus eigener Kraft sichern. Die Spieler des SCK schienen sich der Bedeutung der Partie bewusst zu sein und kamen hoch konzentriert aufs Eis. Im Startdrittel ohne einzige Strafminute geblieben, belohnte sich der SCK drei Minuten vor der ersten Pause durch einen Treffer von Altmann mit der Führung. Im Mitteldrittel behielt Oechsle die Nerven, als er in der 26. Minute einen Penal- ty zum 2:0 verwandelte. Vier Sekunden vor der zweiten Sirene halfen die Küsnachter den Bündnern ins Spiel zurück, als diese in Unterzahl von einem kapitalen Fehlpass des SCK profitierten und den Anschlusstreffer markierten. Ausgelassene Feier im Car Doch die Gäste liessen sich dadurch nicht aus der Ruhe bringen und kamen fokussiert aus der Garderobe. Das Schlussdrittel war noch keine zwei Minuten alt, als Antonio Sette in Überzahl zum 3:1 traf. Knapp sieben Minuten vor Spielende wurde es Foto: Sandro Wehrle noch einmal spannend, als die Bündner auf 2:3 verkürzten. Drei Minuten später gelang Barcikowski der wichtige Treffer zum 4:2, welcher den Widerstand der Bündner brach. Acht Sekunden vor Spielende traf Fryba ins leere Tor zum 5:2Endergebnis. Die Last, die mit dem erfolgreichen Ligaerhalt von den Schultern der SCK-Spieler fiel, war gross. Dementsprechend ausgelassen wurde auf der Heimfahrt im Mannschaftscar der versöhnliche Abschluss einer am Ende unfreiwillig spannenden Saison gefeiert. AUS DER KÜSNACHTER POLITIK Die Jungen von heute sind die Politiker von morgen wird diese in der Politik oftmals unterbewertet. Dies zum Schutze der jungen Kandidaten und Kandidatinnen, um sie durch eine Nichtwahl nicht zu verheizen. Sie sollen zuerst parteiintern das politische Handwerk lernen, sich in einer Kommission die Sporen abverdienen, um dann mit grösserer Chance zur Exekutiv-Wahl anzutreten. In einer Exekutive braucht es jedoch Vertreter und Meinungen aller Generationen, Jung und Alt, von links bis rechts – Diversifikation. Adrian von Burg Junge Erwachsene sucht man heute in der Exekutive beinahe vergebens. Einige wenige Ausnahmen bestätigen die Regel, wie beispielsweise unsere Nachbarsgemeinde Erlenbach. Junge und Politik sind häufig zwei Paar Stiefel. Dabei sind die Jungen von heute die Politiker von morgen. Ihre Meinung geht häufig vergessen, unter anderem weil sich die Jugend immer mehr über andere Medien austauscht als diejenigen, über welche die politische Diskussion derzeit (noch) mehrheitlich ausgetragen wird. Neue digitale und alte Medien (Print, Radio, TV) zielen vielmals aneinander vorbei. Dabei sind Meinungsaustausch und Politik von heute die Konsequenz für jene von morgen. Erfahrung und junge Impulse «Junge Erwachsene müssen vermehrt zur politischen Debatte angespornt werden.» Adrian von Burg (SVP) Diversifikation in der Exekutive Die Jungen von heute stehen mehr unter Druck als frühere Generationen. Auch streben viele von ihnen gezielter nach oben und wissen genau, was sie wollen. Viele von ihnen eifern Vorbildern aus Sport und Kultur nach, wie beispielsweise Roger Federer oder Beatrice Egli. Sie sind reifer als Junge vorheriger Generationen und in einer Gesellschaft – welche vor Überfluss strotzt – ge- zwungen, früh Entscheidungen zu treffen. Ein gesundes Selbstvertrauen wird ihnen vermittelt, dennoch ist der Weg nach oben heute steiniger und komplexer. Eine fundierte Ausbildung reicht längst nicht mehr aus – gehört bloss noch zum Grundrepertoire –, um anschliessend Karriere zu machen. Während Förderung heute beinahe grenzenlos ist, Auch in der Politik sind Vorbilder von Vorteil, um das Interesse der Jugendlichen an der Politik zu wecken. Zu meiner Zeit waren dies Natalie Rickli oder Gregor Rutz. Es liegt nahe, dass sich 20-Jährige lieber mit einem 30-Jährigen über ihre Anliegen austauschen als mit jenen, die ebenso gut ein Elternteil sein könnten. Mittels Vorbild und viel mehr einer aktiven Stimme der Jungen in der Küsnachter Politik böte sich die Chance, dass die Politik für viele Jungen in unserem Dorf wieder an Reiz gewinnt. Erwachsene sprechen immer davon, dass wir unseren Folgegenerationen eine bessere Welt überlassen wollen. Doch dafür müssen wir wissen, wo der Schuh die Jugend drückt, ihr den Puls fühlen. Die jungen Erwachsenen brauchen Plattformen, wo sie mitpolitisieren, ihre Meinung einbringen und mitwirken können. Sie sind offen, tolerant und interessiert. Politik ist zugänglich für alle. Es braucht keine Lizenz zum Mitspielen, jeder kann sie betreiben, es gibt kein Richtig oder Falsch, nur gegenteilige Meinungen. Ergo muss den Jungen die Gelegenheit geboten werden, sich aktiv in der Politik und entsprechenden Ämtern zu engagieren, sprich: Man soll sie gezielt fördern. Nicht nur «alte Eisen» sollen die Politik gestalten, sondern Jung und Alt zusammen. Langjährige Erfahrung und junge Impulse im Gleichschritt dem stetigen Wandel der Gesellschaft aussetzen und an der Schraube der Politik weiterdrehen. Junge Erwachsene müssen vermehrt zur politischen Debatte angespornt werden. Nur so können die nachwachsenden Generationen unser Milizsystem weitertragen. Dadurch wird sichergestellt, dass die in unserer Gesellschaft tief verankerte und wertvolle direkte Demokratie weiter gepflegt wird. In positiver Zusammenarbeit zwischen Jung und Alt sich weiter entwickeln, das muss die Zukunft sein. Adrian von Burg gehört zum Vorstand der SVP Küsnacht. So verschafften sie sich rasch eine Führung von über zehn Punkten. Die Wallabies konnten den Rückstand nie wesentlich reduzieren und knappe vier Minuten vor Spielende lagen sie immer noch mit zehn Punkten hinten. Defensiv waren die Gastgeber jetzt deutlich aggressiver und konnten zahlreiche Ballverluste erzwingen. Zusätzlich versenkte Winston kurz hintereinander drei Wahnsinns-Dreier, sodass die Wallabies bei einer guten Minute verbleibender Spielzeit nur noch einen Punkt hinten lagen. Huber hatte eine gute Chance, um seine Farben in Führung zu bringen, doch der Ball rollte aus dem Ring heraus. Auch zwei weitere Versuche von Winston, das Spiel auszugleichen, verfehlten ihr Ziel. Damit verloren die Wallabies mit 87:95 und gaben somit zwei Punkte auf, die sie eigentlich fest einkalkuliert hatten. Dennoch finden sie sich noch auf dem vierten Tabellenrang und der dritte bleibt in Reichweite, falls sie die letzten zwei Vorrundenspiele für sich entscheiden. (e.) BCKE bietet Trainings für U8-Kinder Basketball entwickelt sich in der Deutschschweiz definitiv zur Trendsportart. Durch die stetig steigende Nachfrage von immer jüngeren Kindern ermutigt, bietet der Basketballclub Küsnacht-Erlenbach (BCKE) ab sofort neu zwei wöchentliche Trainings für 6- und 7-jährige Knaben und Mädchen (Kategorie U8) an. Diese finden an folgenden Tagen statt: Dienstags, 17.15–18.15 Uhr, Schulhaus Obermeilen, Meilen, Donnerstags, 17–18 Uhr, Unterer Hitzberg, Erlenbach. Die Trainingseinheiten werden jeweils von erfahrenen Juniorentrainern geleitet. Weitere Informationen erhalten Sie auf der Website www.bcke.ch/teams/mixed-juniorenu8/ oder bei der Geschäftsstelle des BCKE: [email protected] (e.) IT-Stammtisch für Senioren Der Verein Senioren für Senioren organisiert am Donnerstag, 16. Màrz , einen Stammtisch mit IT-Support. Bei zwanglosem Zusammensein können die Seniorinnen und Senioren von Küsnacht, Erlenbach und Zumikon Kontakte vertiefen oder neue Kontakte knüpfen, Gedanken, Ideen und Erfahrungen austauschen. Und auch «Fachsimpeln» über IT-Probleme. Teilnehmer können das Handy oder Tablet zum Stammtisch mitbringen. (e.) Donnerstag, 16. Februar, 10 bis 11.30 Uhr. Bistro Tennisclub Itschnach, Zumikerstrasse 80, Küsnacht. 8 Küsnachter Nr. 10 VE R E I N E / A K TU E L L 9. März 2017 Männerchor Frohsinn blickt auf erfolgreiches Jubiläumsjahr zurück Nach einem erfolgreichen Jubiläumsjahr sind die Finanzen des Männerchors Frohsinn von Zumikon im Lot, doch der Spardruck der Gemeinde erreicht auch diesen Verein. Tiere gehören zu den Lieblingsmotiven von Waldemar Lening. Foto: zvg. Lenings Blick auf die Natur Der Künstler Waldemar Lening stellt ab dem kommenden Samstag, 11. März im «Atelier am Rosenhof» in Ebmatingen (Zürichstrasse 123A) seine Ölmalerei aus. Lening widmet sich dem zeitgenössischen Realismus und stellt sich gemäss eigener Aussage der Herausforderung, die Welt möglichst realitätsnah zu zeigen und doch seine eigene persönliche Note in sein Schaffen mit ein- zubringen. Die Ausstellung dauert bis zum 19. März. Der Künstler ist an folgenden Tagen anwesend: Sa, 11. März, 15 bis 18 Uhr (Vernissage), So, 12. März, 14 bis 17 Uhr, Sa, 18. März, 14 bis 17 Uhr (mit Apéro) und an der Finissage am So, 19. März, 14 bis 17 Uhr. Unter der Woche ist die Ausstellung an folgenden Tagen offen: Mo, und Di, 9 bis 11 und 14 bis 16 Uhr) sowie Do, 14 bis 16 Uhr. (e.) Küsnachter Agentur wird zur Kunst-Galerie Die Küsnachter Branding- und Kommunikationsagentur «A&O Concepts» ist nun auch eine Kunst-Galerie. Die erste Ausstellerin ist die FotoKünstlerin Elena Parris aus Luzern mit Werken zum Thema «MENSCH finden». Ihre Arbeiten sind am Renn- weg 1 in Küsnacht vom 9. März bis 27. April zu sehen. «Wir blicken über den Tellerrand und setzen gerne aussergewöhnliche Ideen um», sagt Carmen Schiltknecht, Agenturinhaberin über ihre Agentur, zu der die Kunst von Parris bestens passe. (e.) Die Sänger des Männerchores Frohsinn von Zumikon hielten traditionsgemäss vor den Sportferien im 126. Jahr des Bestehens des Vereins ihre Generalversammlung ab. Der Jahresrückblick galt neben den verschiedenen Anlässen im Dorf und im Bezirk insbesondere dem eindrücklichen 125-Jahr-Jubiläum im Juni 2016. Dank der tollen Mitwirkung der Dorfvereine und dem grossen Engagement der Sänger und besonders ihrer Dirigentin Ildiko Bende gelang ein grandioses Fest, an das sich alle mit Freude erinnern. Überschuss dank Spendern Ein besonderer Dank gilt Hans-Kaspar Weber, der nicht nur die Ideen lieferte, sondern mit unermüdlichem Einsatz die Führung des Vorbereitungskomitees gewährleistete. Er spendete überdies den Videofilm zum Jubiläum, der beim Verein erhältlich ist. Zum Abschluss des Jubiläumsjahres erlebten die Sänger Ende November eine spannende Nachtwächterführung in der Stadt Zürich mit anschliessendem Abendessen. In ihrem Jahresbericht lobte die Dirigentin ih- ANZEIGEN IMMOBILIEN Auf einen Blick Bäckerei-Konditorei Von Burg, Allmendstrasse 4 Küsnacht 044 910 42 75 Teppiche/Parkett Vorhänge/PVC-Beläge Schmidli Innendekoration, Drusbergstr. 18, Erlenbach 044 910 87 42 Für Ihre Eintragungen in unserer Rubrik «Auf einen Blick»: Umzüge Hausräumungen Frau H. Haltiner berät Sie gerne. Telefon 044 910 88 26 Kehrichtabfuhr/ Tankstelle Rudolf Günthardt AG, Seestrasse 89 Küsnacht 044 914 70 80 Storenfabrik Kästli Storen AG, Leimbachstrasse 46 Zürich-Leimbach 044 482 36 81 www.kaestli-storen-ag.ch Rudolf Günthardt AG, Seestrasse 89 Küsnacht 044 914 70 80 Dirigentin Ildiko Bende und der Männerchor Frohsinn von Zumikon haben eine ereignisreiches Jahr 2016 hinter sich. Foto: zvg. re Sänger für den gezeigten Fleiss und den freudigen Einsatz. Sie seien durch die vielen neuen Lieder gefordert gewesen. Das Jubiläumsjahr brachte ein Mehrfaches der Ausgaben eines normalen Jahres. Dank der grosszügigen Spenden aus der Zumiker Bevölkerung konnte die von Markus Ammann sauber geführte und präsentierte Rechnung mit einem kleinen Überschuss abgeschlossen werden. Erfreulich ist, dass der Stimmbildungsfonds wieder auf seinen ursprünglichen Stand gebracht werden konnte, was es ermöglicht, die Stimmbildungskurse mit Andreas Baumberger weiterhin anzubieten. Neue Sänger sind herzlich willkommen! Der Spardruck in der Gemeinde erreichte auch den Männerchor, insofern als die reformierte Kirchgemeinde nicht mehr wie bisher für alle Anlässe der Vereine ihre Räume unentgeltlich zur Verfügung stellt. Das könnte zu Mehrkosten führen, die aufgefangen oder vermieden werden müssen, denn die Einnahmen decken die Ausgaben nur knapp. Die Vereinsorgane wurden alle mit Akklamation wieder gewählt. Nach schlanker Erledigung der statutarischen Geschäfte unter dem souveränen Präsidenten Rico Graf stimmte der Chor Lieder an und man genoss das Zusammensein in der gastlichen Stube des Restaurants Frohe Aussicht. Männerchor Frohsinn, Zumikon Küsnachter AKTUELL Nr. 10 9. März 2017 9 Naturschutz und Kapitalanlagen in den Tropen: Ein Erlenbacher Jungunternehmer kombiniert beides Der Erlenbacher Dominic Ziegler pflanzt in Ecuador über viele Hektaren TeakBäume und verkauft sie an Investoren. Das Geld nutzt er für nachhaltige Projekte. einer internationalen Umweltstiftung und später als Marketingleiter für einen heutigen Mitbewerber tätig. «Ich wollte meine eigenen Vorstellungen von Nachhaltigkeit umsetzen», begründet er seinen Schritt in die Selbstständigkeit. Vor zwei Jahren kaufte er in Ecuador eine 103 Hektaren grosse Finca. Sie liegt nahe der Pazifikküste, ungefähr drei Autostunden landeinwärts. Dass sich Ziegler für Ecuador entschied, hat verschiedene Gründe: Nach seinem Studium trampte er als Backpacker durch Südamerika. Drei Monate verbrachte er damals in Ecuador. Dort lernte er seine aus dem östlichen Ecuador stammende Frau kennen. Ausserdem bietet das Land sowohl für den Teak-Anbau wie auch den Bio-Kakao, das zweite Standbein der Firma, ideale Wachstumsbedingungen. Die Regierung unterstützt die Forst- und Agrarwirtschaft mit einem Förderprogramm. Sie hofft, dass die vielen brachen Flächen so effizienter genutzt werden. «Die Behörden kontrollieren besser, als ich erwartet habe», verrät Ziegler. Oliver Linow Plantagen sind das Gegenteil von nahhaltigem Anbau. Ziel ist es, auf einer Fläche möglichst viel Geld zu verdienen. Auch der Erlenbacher Dominic Ziegler besitzt mit seiner Firma Arbofino AG Plantagen. Auf momentan rund 42 Hektar baut er in Ecuador Teak-Bäume an. Das Geld ist aber nur ein Teil seiner Motivation. «Ich möchte eine positive und messbare Wirkung für die Umwelt erzielen», erklärt er im Gespräch mit dem «Küsnachter». Sein Konzept zeigt, dass dies keine leeren Worte sind. Wirtschaft mit Natur verbinden Die Teak-Bäume auf seiner Plantage verkauft er an Investoren. Für Fr. 22.50 bis Fr. 23.75 ist ein Setzling zu haben. Mit seinen Leuten vor Ort pflegt er die Bäume, fällt sie und verkauft das Holz. Der Erlös geht nach Abzug einer Kommission an den Investor. Die prognostizierte Rendite beträgt zwischen drei und sechs Prozent. Ob dieses Ziel erreicht wird oder die Rendite noch höher ausfällt, hängt von der Natur und vom Markt ab. Neben der Bewirtschaftung der Plantagen kümmert sich Ziegler – ebenfalls in Ecuador – um nachhaltige Projekte. Für jede Hektare Teak-Bäume, die er verkauft, soll eine halbe Hektare vielfältiger Naturwald wachsen oder geschützt werden. Eine Möglichkeit besteht darin, bereits existierenden Sekundärwald zu kaufen und unter Schutz zu stellen. Dieser bildet sich, wenn auf zerstörten Tropenwaldflächen wieder junger natürlicher Wald nachwächst. Ein solcher kann biologisch sehr wertvoll sein. Ziegler forstet zudem ehemalige Weideflächen zu Naturwäldern auf. Neben den Pflanzen interessieren ihn auch die Tiere. Nur Leute aus der Region Dominic Ziegler verkauft Teak-Bäume in Ecuador und finanziert damit seine nachhaltigen Projekte. Dank Fotofallen und der Zusammenarbeit mit Biologen will er überprüfen, wie sich die Artenvielfalt in diesen aufgeforsteten Gebieten über die nächsten Jahre entwickelt. «Die Teak-Bäume haben wir nur aus wirtschaftlicher Sicht gewählt», gibt der Erlenbacher unumwunden zu. Heimisch sind sie in Ecuador nämlich nicht. Das Land ist zwar nach Brasilien der zweitgrösste Teak-Exporteur Lateinamerikas, ursprünglich wachsen die Pflanzen aber in Südund Südostasien. Ihr Holz ist robust gegen Witterung, stark wasserabweisend und hat eine hohe Abriebfestigkeit. Für Möbel, Böden oder Schiffe ist die Sorte deshalb sehr beliebt. «Ohne die Teak-Investoren könnte ich meine Nachhaltigkeitsprojekte nicht umsetzen», erläutert Ziegler. Die Herausforderung sei es, die Wirtschaftlichkeit mit Naturschutz zu verbinden. Als Kind nie auf dem Jetski Das Nebeneinander von Wirtschaft und Umwelt kennt Dominic Ziegler schon aus seiner Kindheit. Er wuchs in einem Hotel auf und lernte dort ökonomisch zu denken. Gleichzeitig interessierte er sich schon damals für die Umwelt. «Wenn er im Fernsehen einen Bericht über eine Umweltkatastrophe sah, konnte er nachher Foto: zvg. kaum noch schlafen», erinnert sich sein Vater Christoph, der beim Gespräch ebenfalls dabei ist. Als Verwaltungsratspräsident ist er Mitinhaber des Familienunternehmens. Seine Eltern waren es, die ihm den Respekt vor der Natur beibrachten. «In den Ferien am Meer durfte ich beispielsweise nie Jetski fahren», erinnert sich Ziegler. Als kleiner Bub hat er ausserdem Tiere, beispielsweise kleine Frösche, aufgezogen. Nach der Schule hätte er am liebsten Forstwirtschaft oder Biologie studiert. Wegen der besseren Jobaussichten wählte er aber Betriebsökonomie. Anschliessend war er Geschäftsführer Vor ein paar Monaten hat er die ersten Bäume an Investoren verkauft, elf Hektaren sind es unterdessen. Dreimal pro Jahr schaut der Chef persönlich auf seiner Finca vorbei. Im April reist er das nächste Mal mit der ganzen Familie nach Südamerika. Der persönliche Kontakt mit seinen Arbeitern in Ecuador ist ihm sehr wichtig. «Sie waren am Anfang schon überrascht, dass ich mich überhaupt mit ihnen unterhalte und mich für ihr Wohlbefinden interessiere», erinnert er sich. Auf der Finca beschäftigt er nur Leute aus der Region. Ziegler hofft, in den nächsten zehn bis zwanzig Jahren eine möglichst grosse Fläche Naturwald schützen zu können. «Vierhundert bis fünfhundert Hektaren möglichst zusammenhängender Wald wären meine Vision.» Das Ziel sei realistisch, wenn auch direkt vom erfolgreichen Verkauf seiner TeakBäume abhängig. www.arbofino.ch Erlenbacher Gymnasiast an Jugendfilmtagen nominiert Die 41. Schweizer Jugendfilmtage finden vom 15. bis 19. März im Theater der Künste und neu im Kino Xenix statt. Für den Wettbewerb ist auch ein Erlenbacher nominiert. winner des Wettbewerbs werden von der fünfköpfigen Jury bestimmt. Seit 2013 stellen die Fokusprogramme der Jugendfilmtage Filmproduktionen von Jugendlichen aus anderen Ländern oder ausgewählte Kurzfilmprogramme von Jugendfilmfestivals aus einer bestimmten Region in den Mittelpunkt. Der Fokus liegt heuer auf Kosovo. Das «DokuFest» aus Prizren, Kosovo, sendet Grüsse und Gäste ans Festival. Kernstück des Festivals ist der Wettbewerb: In fünf Kategorien messen sich für die 41. Ausgabe 45 Kurzfilme aus der Deutschschweiz, der Romandie und dem Tessin. Zu gewinnen gibt es Preise im Gesamtwert von 15 000 Franken. Neu auch im Kino Xenix Filmische Grüsse aus Kosovo «I’m not here» des Erlenbacher Gymnasiasten Julian Quentin. Nominiert ist auch der Erlenbacher Julian Quentin mit seinem Film «I’m not here». Er tritt in der Kategorie C an. Dort werden Produktionen von Jugendlichen bis 19 Jahre ausgezeichnet. Der Film erzählt die Geschichte von Menschen, die in einer dystopischen Gesellschaft eingesperrt sind. Einer der Protagonisten entdeckt dabei seine Menschlichkeit und versucht, das System zu brechen. «Grossen Wert habe ich auf den Aus- druck gelegt», erzählt der 17-Jährige. Er soll die Geschichte, die ohne Dialoge auskommt, möglichst gut unterstützen. Quentin versteht seinen Film durchaus als Gesellschaftskritik. Er beschreibe die Herausforderung in einer Leistungsgesellschaft die eigene Individualität zu leben und trotzdem nicht ausgeschlossen zu werden. Auch wenn der Filmnachwuchs im Wettbewerbsprogramm nicht explizit F: zvg. politische Parolen verfilmt, so häufen sich bei den diesjährigen Einsendungen die gesellschaftskritischen Werke. Das ist mitunter brutal, mitunter ironisch, mitunter deprimierend. Die Nachwuchstalente bespielen das gesamte Emotionsspektrum und nehmen ihre Zuschauerinnen und Zuschauer mit auf eine Achterbahn der Gefühle. Die Gewinnerinnen und Ge- Zum ersten Mal wird 2017 das Kino Xenix als zweite Spielstelle – zusätzlich zur Bühne A an der Gessnerallee – genutzt. Nebst der feierlichen Eröffnung werden hier alle Fokusprogramme sowie der Pitching-Wettbewerb «Klappe auf!» durchgeführt. Als Zentrum für Filmliebhabende mitten im Herzen der Stadt und als Kino, das sich mit verschiedenen Gefässen auch der Förderung junger Talente verschrieben hat, ist das Kino Xenix die ideale zweite Spielstelle der Schweizer Jugendfilmtage. (pd.) Das vollständige Programm der 41. Schweizer Jugendfilmtage ist online aufgeschaltet auf www.jugendfilmtage.ch. Die Schweizer Jugendfilmtage Die Schweizer Jugendfilmtage sind das grösste nationale Filmfestival für Nachwuchsfilmschaffende. Das Festival fand 1976 zum ersten Mal statt und hat sich zur wichtigsten Plattform für junge Schweizer Filmschaffende entwickelt. Kernstück ist der Kurzfilmwettbewerb: In fünf Kategorien messen sich Schulund Jugendtrefffilme, freie Produktionen und Filme von Filmstudierenden. Über 2000 Jugendliche sind jedes Jahr an den Filmen beteiligt. Die im Vorfeld eingereichten Filme werden von einer Fachjury ausgewertet. Rund 45 davon werden dann an den Jugendfilmtagen gezeigt und ausgezeichnet. Die Schweizer Jugendfilmtage sind als gemeinnütziger Verein organisiert. Die Geschäftsleitung teilen sich Selina Wenger und Laura Walde. Vereinspräsidentin ist Susanne Kunz. (pd.) 10 Stadt Zürich Nr. 10 9. März 2017 AKTUELL Berufstätig und Cannabis konsumierend Die interurbane Arbeitsgruppe Cannabis – involviert sind die Städte Basel-Stadt, Bern, Zürich und Genf – hat im vergangenen Dezember eine anonyme Online-Befragung durchgeführt. In der Zwischenzeit ist die Umfrage ausgewertet und werden die konkreten Projekte fortgesetzt. Die Online-Befragung hatte zum Ziel, die Teilnahmebereitschaft an Pilotprojekten zum regulierten Cannabisverkauf zu klären. Rund 5300 Personen starteten die Umfrage. Da ein Cannabis-Konsum innerhalb der letzten 30 Tage Voraussetzung für die Fortsetzung war, fuhren rund 4300 Cannabiskonsumierende mit der Be- fragung fort. Rund 3700 Personen oder 86 Prozent der Teilnehmenden haben das Interview vollständig beantwortet. Die Cannabiskonsumierenden sind durchschnittlich 30 Jahre alt, der Einstieg erfolgte mit etwa 16 Jahren. Eine Mehrheit geht einer Vollzeiterwerbstätigkeit nach. Zwei Drittel beziehen Cannabis oft oder immer über den Schwarzmarkt, weitere 30 Prozent über Bekannte und 10 Prozent bauen selber an. Ein Joint mit Tabak ist die vorherrschende Konsumform. Die Motive für den Konsum sind rund zur Hälfte primär aus hedonistischen Gründen, bei den meisten anderen «Selbstmedikation». Die meisten Konsumierenden sind bereit, Restriktionen bei einem regulierten Cannabiserwerb in Kauf zu nehmen. Rund die Hälfte würde grundsätzliche Rahmenbedingungen akzeptieren, welche für ein wissenschaftlich begleitetes Pilotprojekt zwingend erforderlich sind. Basierend auf der Teilnehmerzahl und den Auswertungen setzen die teilnehmenden Partner der interurbanen Arbeitsgruppe nun die konkrete Ausgestaltung der Projekte fort. Die Pläne für einen regulierten Cannabisverkauf sind bei den vier beteiligten Partnern unterschiedlich weit fortgeschritten. (pd./pm.) Globi entdeckt die Welt der ETH Die Uetliberg-Landschaft schützen werden sollen und wie das Gebiet künftig genutzt werden kann. Mit Hilfe von Bestimmungen, die den heutigen Bedürfnissen und Ansprüchen angepasst sind, soll die Landschaft weiterhin Raum für Landschaftserlebnisse und Erholungsaktivitäten bieten. Zudem soll die Kulturlandschaft erhalten bleiben sowie die Land- und Forstwirtschaft zeitgemäss und nachhaltig wirtschaften können. (pd./pm.) Das Gebiet Uetliberg-Albis ist eine wertvolle naturnahe Landschaft vor den Toren der Stadt Zürich, wie der Regierungsrat festhält. «Es zeichnet sich durch eine grosse Vielfalt an Lebensräumen für Pflanzen und Tiere aus.» Gleichzeitig ist der Uetliberg ein attraktives Ziel für Erholungssuchende und Freizeitsportler. Die Baudirektion hat unter Einbezug der betroffenen Gemeinden, Grundeigentümer, Bewirtschafter und verschiedener Interessengruppen die Schutzver- ordnung Uetliberg-Albis (1. Etappe) erarbeitet und nun festgesetzt. Der kantonale Richtplan sowie das Planungs- und Baugesetz verpflichten den Kanton Zürich, Schutzmassnahmen für das Gebiet Uetliberg-Albis zu treffen. Die Schutzverordnung hat zum Ziel, die landschaftliche Eigenart des Gebiets mit den vorhandenen Naturwerten auch für künftige Generationen zu bewahren. Sie stimmt die verschiedenen Interessen aufeinander ab und zeigt auf, welche Schutzziele erreicht Strafverfahren gegen städtischen Mitarbeiter Alles dreht sich ums Gehirn Immobilien Stadt Zürich (Immo) hat bei einem Mitarbeiter Hinweise auf mögliche Unregelmässigkeiten bei der Abrechnung von Aufträgen an externe Firmen festgestellt. Dies teilte die Immo mit. Die detaillierte Überprüfung habe ergeben, dass strafrechtlich relevante Verfehlungen nicht ausgeschlossen werden könnten. Die Immo hat deshalb Strafanzeige gegen den Mitarbeiter erstattet, schreibt sie in der Mitteilung weiter. Untersuchung im Gang Die Staatsanwaltschaft I des Kantons Zürich hat ein Strafverfahren eröffnet. Die Untersuchungen seien im Gang. Aufgrund des laufenden Verfahrens können zum konkreten Fall keine weiteren Auskünfte erteilt werden, so die Immo. Es gilt die Unschuldsvermutung. (pd./pw.) Gisela Klinkenberg, Leiterin des Globi-Verlags (links), und ETH-Rektorin Foto: nc. Sarah Springman mit ihrem besten Studenten. Das Gehirn steht im Mittelpunkt von vielen Veranstaltungen, die im Rahmen der «Brainweek» vom 13. bis 18. März an verschiedenen Orten stattfindet. Themen sind unter anderem Bewegungskoordination, Einfluss der Gene, Hirnverletzung, Krankheit und Psyche. In der Schweiz erleiden rund 16 000 Menschen jährlich einen Schlaganfall und 4000 ein Schädel-Hirn-Trauma als Folge eines Unfalls. Doch Hirnverletzungen sind nur eines von vielen Themen rund um das Gehirn, die an der «Brainweek» beleuchtet werden. Das Gehirn ist wohl das komplizierteste, aber auch faszinierendste Organ. Es umfasst etwa 100 Milliarden Nervenzellen, die für das Funk- www.aln.zh.ch/publikationen tionieren vom Körper und Geist verantwortlich sind. Wie kommunizieren diese Nervenzellen miteinander? Was passiert, wenn die Zellen verletzt oder angegriffen werden? Was braucht das Gehirn, um optimal zu funktionieren? Und welche Techniken werden heute in der Hirnforschung eingesetzt? Diese und weitere Fragen werden zum 20-jährigen Bestehen der «Woche des Gehirns» in Diskussionsforen und Vorträgen diskutiert und beantwortet. Am Freitag, 17. März 2017, bieten mehrere Institute und Kliniken zu einer Fülle von Themen Demonstrationen und Vorträge für Schulklassen an. Ausserdem gibt es am Samstag, 18. März, einen «Tag der offenen Tür», an dem Interessierte Labore, Kliniken und Institute besuchen und die Forschung hautnah miterleben können. (zk.) Das gesamte Programm findet man auf www.brainfair.uzh.ch. Publireportage Der neugierige Kinderheld macht seine ersten Schritte in der Wissenschaft. Nicole Caola Der neue Globi-Band ist erschienen: «Globi und die verrückte Maschine». Am Anfang des Buches trifft Globi eine Professorin der ETH Zürich: Hier beginnt Globis Reise an die ETH. Die Professorin lädt ihn ein, ihre Arbeitswelt zu entdecken. Zahlreiche Erfindungen der ETH kommen im Buch vor: Roboterhunde, «Schoggi»Drucker und sogar ein Erdbebensimulator begleiten Globi und die jungen Leser bei der Entdeckung der Wissenschaftswelt. Vergangene Woche hat die BuchVernissage im erdwissenschaftlichen Forschungs- und Informationszentrum «focus Terra» der ETH stattgefunden. Die ETH-Rektorin Sarah Springman, die Leiterin des GlobiVerlags Gisela Klinkenberg, der Illus- Wettbewerb Lokalinfo verlost sechs Exemplare von «Globi und die verrückte Maschine». Einfach bis spätestens Montag, 13. März, eine E-Mail mit Betreffzeile «Globi» und vollständigem Absender senden an: [email protected]. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. trator Daniel Frick und die ETH-Mediensprecherin Franziska Schmid, erzählten dem Publikum von der Entstehung des neuen Buches und von der Zusammenarbeit mit der Hochschule. Das Ziel des Buches sei es, die Kinder für die wissenschaftlichen Fächer zu begeistern. Darum wurden ETH-Erfindungen wie der «Schoggi»-Drucker vor Ort präsentiert. «Wir sind gespannt, ob nun alle Kinder Forscher werden wollen», sagte Gisela Klinkenberg . Auf dem Weg zum Schafott Das Friedhof Forum organisiert auch in diesem Jahr öffentliche Führungen. So zum Beispiel am 5. April eine Führung unter dem Titel «Auf dem Weg zum Schafott – Zürichs Justiz um 1600». Sie folgt dem historischen Weg einer zum Tode verurteilten Person in Zürich um 1600. Im alten Zürich war die Todesstrafe ein gängiges Mittel, mit dem die Obrigkeit auf Verbrechen reagierte. Strafen hatten eine Vergeltungs- und Abschreckungsfunktion. «Böses» sollte gesühnt und ausgerot- tet werden. Auf der Führung kommt das zeitgenössische Verständnis von Recht und Unrecht zur Sprache, was Einblicke in die Alltagsgeschichte der frühen Neuzeit vermittelt. In der Schweizerischen Bundesverfassung ist das Verbot der Todesstrafe erst seit dem Jahr 2000 verankert. Nicole Billeter, Historikerin, ist zuständig für die Führung. Treffpunkt ist beim Grossmünster, rechts vom Eingang. (pd.) Anmeldung: www.stadt-zuerich.ch/friedhofforum. Kosten: 20 Franken. ANZEIGEN Paradies für Uhren seit über 60 Jahren in Zürich Uhren, die nicht mehr ticken, sind ein Fall für die beiden Spezialisten Moritz und Bendicht Steinhauer. In der Uhren-Boutique 25 wird aber noch viel mehr geboten. www.lokalinfo.ch Spezialisten für mechanische Uhren: Moritz (l.) und Bendicht Steinauer. In der Uhren-Boutique 25 werden zudem Wand, Tisch und Standuhren sowie Armband und Taschenuhren angeboten. Diese gibt es in allen Grössen, Formen, Farben und Materialien zu kaufen. Die Firma Steinauer importiert auch Grossuhren und F: pm. ganze Anlagen für Unternehmen wie etwa Banken und Versicherungen. (pd./pm.) Uhren Boutique 25, Universitätsstrasse 47. Telefon 044 241 09 22. www.uhrenboutique25.ch. KLEINANZEIGEN Seit nunmehr zwölf Jahren ist das Fachgeschäft Uhren-Boutique 25, das sich bereits seit Jahrzehnten auf dem Markt behauptet, an der Universitätsstrasse 47. Dort offerieren die beiden Spezialisten für mechanische Uhren Moritz und Bendicht Steinauer ihren bewährten Service, der auch international in Anspruch genommen wird. Weitere Dienstleistungen sind Gratisofferten für die Restauration antiker Uhren sowie das Abholen und Reinigen von Grossuhren. Egal, ob eine Uhr 40 oder 400 Jahre alt ist, Moritz und Bendicht Steinauer wissen, wie man sie originalgetreu zu neuem Leben erweckt. Das heisst, Originalteile werden repariert und nicht ersetzt. Das ganze Jahr gut informiert: Kleinanzeigen kosten pro Doppelzeile Fr. 20.-. Chiffrezuschlag Fr. 5.- Bargeld beilegen und mit dem Coupon einsenden an: Lokalinfo AG, «Kleinanzeigen», Buckhauserstr. 11, 8048 Zürich. Diese Inserate sind nur für private Anbieter. Aufträge, die bis Freitag, 10.00 Uhr, bei uns eintreffen, erscheinen in der nächsten Ausgabe. Den Text bitte in Blockschrift ausfüllen (pro Feld 1 Buchstabe, Satzzeichen oder Wortzwischenraum). ❏ Freizeit/Ferien ❏ Unterricht/Kurse ❏ Fitness/Gesundheit ❏ Musik/Unterhaltung ❏ Diverses ❏ Fahrzeuge Name/Vorname: Strasse: PLZ/Ort: Telefon: ❏ Wohnungen ❏ Möbel/Antiquitäten Küsnachter H I N TE R G R U N D Nr. 10 9. März 2017 11 Diskussion um Versorgungssicherheit ist nötig Die Schweiz war in diesem Winter wie bereits im Vorjahr mit einer angespannten Stromversorgungssituation konfrontiert. Im kalten Januar 2017 wurden die Energiereserven knapp. gungsgesetz (StromVG) beim Netzbetreiber. Im Falle des Höchstspannungsnetzes ist dies die Nationale Netzgesellschaft Swissgrid – Eigentümerin des Übertragungsnetzes. Beobachtet und überwacht wird die Entwicklung der Elektrizitätsmärkte im Hinblick auf eine sichere und erschwingliche Versorgung von der unabhängigen staatlichen Regulierungsbehörde ElCom. Silvan Rosser Am 28. Februar ging der meteorologische Winter zu Ende und damit auch die heisse Phase für die Versorgungssicherheit in der Schweiz. Bereits im zweiten Jahr in Folge hatte die Schweiz auch in diesem Winter mit einer «angespannten» Energie- und Netzsituation im Strombereich zu kämpfen. Bemerkbar machte sich das mit «knappen» Energiereserven in der Schweiz. Wobei mit Energiereserven steuerbare Kraftwerke und die dazu notwendigen Netzkapazitäten gemeint sind, also Kernkraftwerke und Speicherkraftwerke. Letztere wiederum können nur so lange produzieren, wie sie Energiereserven in Form von Wasser in den Speicherseen haben. Kernkraftwerke ausser Betrieb Die Verknappung der Energiereserven kam durch eine Verkettung besonderer Umstände zustande. Gegenüber den Vorjahren fehlten in beiden Wintern Kernkraftwerke, welche wegen Defekten längere Zeit vom Netz mussten. Das Kernkraftwerk Beznau 1 fehlt aktuell schon seit mehr als zwei Jahren und stand in beiden Wintern nicht zur Verfügung. Im Frühwinter 2015/16 fehlte zudem das Kernkraftwerk Beznau 2. Dieses konnte den Betrieb jedoch an Weihnachten 2015 wieder auf- Thema gewinnt an Brisanz Wie viel Strom die Schweiz benötigt und wie der Bedarf gedeckt wird, kann mittels einer Badewanne erklärt werden. Diese stellt den Verbrauch dar. Je grösser der Verbrauch, desto grösser die Badewanne. Grafik: Swissgrid nehmen. Im nun zu Ende gegangenen Winter 2016/17 fehlte neben dem Kernkraftwerk Beznau 1 auch Leibstadt – das grösste aller fünf Schweizer Kernkraftwerke. Diese fehlenden Strommengen mussten durch Importe oder anderweitige Produktion, insbesondere aus Speicherkraftwerken, kompensiert werden. So kam es dazu, dass die Spei- cherseen in der Schweiz in den beiden vergangenen Wintern deutlich unterdurchschnittliche Füllstände vorwiesen. Diese Ausgangslage veranlasste Swissgrid jeweils in beiden Wintern, eine interne Task Force sowie eine Arbeitsgruppe mit der Schweizer Energiewirtschaft ins Leben zu rufen. Gemeinsam wurden Mass- Versorgungssicherheit Teil 1 Wie entwickelt sich die Versorgungslage bei einem Ausstieg aus der Kernenergie in der Schweiz? Dieser ist ja nun kurzfristig vom Tisch, aber langfristig wird er voraussichtlich trotzdem Realität. Und was geschieht, wenn die Nachbarländer die Schweiz im Winter nicht mehr mit Strom bedienen können, weil sie selber zahlreiche Kraftwerke abschalten? Wie diese heisse Phase der Versorgungssicherheit angegangen werden kann, wird der zweite Teil zum Thema Versorgungssicherheit in einer der nächsten Ausgaben erklären. nahmen zur Bewältigung der «angespannten» Energie- und Netzsituation getroffen. Denn eine sichere Stromversorgung ist eine Grundbedingung für ein modernes und hochindustrialisiertes Land wie die Schweiz. Wer ist verantwortlich? Gemäss dem Schweizerischen Energiegesetz (EnG) umfasst eine sichere Energieversorgung die ausreichende Verfügbarkeit, ein breit gefächertes Angebot sowie ein technisch sicheres und leistungsfähiges Versorgungssystem. Während nach den Leitlinien des EnG die Stromversorgung Sache der Energiewirtschaft ist, liegt die Verantwortung für die Gewährleistung eines sicheren, leistungsfähigen und effizienten Netzes gemäss Stromversor- Nach den beiden Wintern mit Task Force zur Energie- und Netzsituation kommen in Wirtschaft und Gesellschaft möglicherweise Zweifel auf, ob die Versorgungssicherheit in der Schweiz in Zukunft gewährleistet ist. Zu Recht. Denn während unsere Nachbarländer Deutschland und Frankreich seit Jahren rege Diskussionen über ihre Versorgungssicherheit führen, wurde dieses relevante Thema in der Schweiz stiefmütterlich behandelt. Jetzt kann auch die Schweiz nicht mehr darüber hinwegsehen, denn das Thema Versorgungssicherheit gewinnt in den kommenden Jahren zusätzlich an Brisanz. Zur Erreichung der Klimaschutzziele muss Deutschland in den nächsten Jahren unter dem Projekt «Kohleausstieg» zahlreiche Kraftwerke abschalten. In Frankreich wiederum sieht die aktuelle Politik eine entscheidende Reduktion des Atomstroms vor und wird in den kommenden Jahren möglicherweise zahlreiche Kernkraftwerke ausser Betrieb nehmen. Die Schweiz ist gut beraten, diese Entwicklung genauestens mitzuverfolgen, denn sie ist zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit auf Importe angewiesen. Wetter, Klimawandel und Energiewende in Zürich: www.meteozurich.ch. Dehei im Herrliberg 12 Stadt Zürich Nr. 10 9. März 2017 AU TO M O B I L Am Autosalon in Genf checken und staunen Heute Donnerstag eröffnet der 87. Internationale Automobil-Salon Genf. Bis zum 19. März wird das Auto-Mekka mit Neuheiten, Studien und aktuellen Modellen für das Publikum geöffnet sein. Im Rampenlicht werden an den beiden Pressetagen vor der offiziellen Eröffnung in Anwesenheit von Bundesrat Johann Schneider-Ammann rund 900 Modelle stehen, davon 148 Welt- und Europapremieren. 180 Aussteller werden präsent sein. Ob grosse Hersteller oder Produzenten exklusiver Kleinserien, Tuner von Sport- und Luxuswagen, Designer von kompromisslos zeitlosen Modellen, Zubehörspezialisten oder Branchenzulieferer – sie werden alles daransetzen, dem Besucher ein einzigartiges Erlebnis in der wunderbaren Welt des Automobils zu verschaffen. «Spannende Entdeckungsreise» «Technologie und Design sind die beiden Schlüsselbegriffe, die den Genfer Salon am besten charakterisieren und bei den rund 700 000 erwarteten Besuchern grossen Anklang finden. Beim Rundgang durch den Salon taucht man ein in die Welt der Karosserien mit fliessenden oder markanten Linien, der leuchtenden oder nüchternen Farben hochleistungsfähiger Lackierungen und des Dufts von robustem und wertigem Leder», erklärt Maurice Turrettini, Präsident des Automobil-Salons. Generaldirektor André Hefti fügt hinzu: «Es ist auch eine spannende Entdeckungsreise zu neuesten Infotainment-Technologien im Auto, zu Fahrerassistenzsystemen jeglicher Art, die das Fahren effizienter, sicherer und komfortabler machen.» Der Startschuss fiel bereits am Montag um 15 Uhr, wenn im sechsten Jahr in Folge unter sieben Finalisten der «Car of the Year» gewählt wurde. Es folgten die beiden Pressetage, zu denen jedes Jahr mehr als 10 000 Medienvertreter aus aller Welt kommen. 62 der 180 Aussteller werden eine oder mehrere ihrer Premieren unter den 148 angekündigten enthüllen. So lassen sich unter anderem folgende Perlen entde- Jedes Jahr stellen Autoproduzenten und Importeure ihre neuen Modelle in Genf vor. Auch heuer gibt es wieder viel zu sehen. Fotos: zvg. Jaguar zeigt das neues Elektroauto I-Pace erstmals in der Schweiz. Hingucker: Kia zeigt sein erstes Sportcoupé, den Stinger. Designer Sbarro sorgt immer für eine Überraschung: der Sbarro Arcad. Volkswagen zeigt mit einer BusStudie einen E-Bulli. cken: der erste Bolide des indischen Herstellers Tata, das von Pininfarina realisierte Traumauto des zweifachen Formel-1-Weltmeisters Emerson Fittipaldi oder auch der Sportwagen des Konstrukteurs David Brown Automotive mit typisch britischer Eleganz. Die Effizienz wird ebenfalls grossgeschrieben: Der Schweizer Designer Sbarro überrascht mit einem extrem wendigen Kleinwagen, die Aussteller Dendrobium und Catecar versprechen Autos, die sehr leistungsstark und umweltfreundlich zugleich sind, und das französische Unternehmen Segula Technologies präsentiert mit seinem Konzeptfahrzeug einen Strauss neuer Technologien, darunter die Augmented Reality, also die erweiterte Realität. Der Salon hat heute Donnerstagmorgen, 9. März, seine Pforten für das Publikum geöffnet, in Anwesenheit des Bundesrats und Vorstehers des Departements für Wirtschaft, Johann Schneider-Ammann, und des Präsidenten des Genfer Staatsrats, François Longchamp. renhersteller verbindet die Präzision seiner Uhren mit den technologischen Leistungen des Automobilsports. Sportwagen werden sich mit Rennsimulatoren den Platz streitig machen. an elf Tagen von 10 bis 20 Uhr unter der Woche und von 9 bis 19 Uhr an den Wochenenden geöffnet. Um die Besucherzahl tagsüber besser zu verteilen und somit den Komfort der Besucherinnen und Besucher wesentlich zu verbessern, wird ab 16 Uhr ein Nachlass von 50 Prozent auf den Eintrittspreis gewährt. Der Internationale Automobil-Salon Genf zählt zu den «Top 5»-Carshows weltweit, ist aber der einzige jährlich stattfindende Salon in Europa, welcher auch von der Internationalen Automobilherstellervereinigung anerkannt ist. (zb.) Auf keinen Fall versäumen Die Sonderausstellung von TAG Heuer in der Halle 3: Der Schweizer Uh- Salon-App zum Runterladen Die App «Salon Car Collector», entwickelt vom Bundesamt für Energie, Presenting-Partner der Veranstaltung mit seiner Kampagne «co2tieferlegen», weist den Weg zu Fahrzeugen der Energieeffizienzkategorie A mit einem maximalen CO2-Ausstoss von 95 g/km. Der Autosalon in Genf ist Peugeot 3008 ist das «Auto des Jahres 2017» figurierbar ist und mit einer modernen, verspielten Grafik punktet. Der 3008 von Peugeot gewinnt am Autosalon in Genf den äusserst begehrten Titel des «Auto des Jahres» Zwei Benzin-, vier Diesel-Motoren Dave Schneider/Andreas Minor Der Peugeot 3008 (319 Punkte) konnte in intensiven Testfahrten überzeugen und setzte sich im Finale um den renommierten Autopreis gegen sechs Mitstreiter durch. In die FinalistenAuswahl geschafft hatten es in diesem Jahr: Alfa Romeo Giulia (296 Punkte), Mercedes-Benz E-Klasse (197), Volvo S90/V90 (172), Citroën C3 (166), Toyota C-HR (165) und Nissan Micra (135). Erfrischend neu, auffallend attraktiv, fast wie ein Concept Car – das sind die ersten Gedanken, die uns bei der Fahrzeugübernahme des neuen 3008 in Bologna durch den Kopf gehen. Der neue Peugeot ist futuristisch gestaltet, gefällt mit einer sehr eleganten Linienführung und mit hochwertigen Details. Besonders auffällig sind die Heckleuchten mit drei paral- Futuristisch innen wie aussen: Peugeot 3008. lel verlaufenden LED-Streifen im Adidas-Stil. Im Innenraum ist der neue 3008 erfrischend anders. Ins Auge springt das sehr kleine, sehr tief positionierte Lenkrad, das unten und oben abgeflacht ist, sowie das darüber platzierte Display des virtuellen Fotos: zvg. Cockpits. Ungewohnt ist auch die strikte Abgrenzung zwischen Fahrer und Beifahrer, wie man sie aus Sportwagen kennt. Cool ist das virtuelle Cockpit, das ideal im Blickfeld des Fahrers sämtliche relevanten Informationen anzeigt, relativ frei kon- Die Mittelkonsole ist geschmackvoll geformt, auffällig sind die klaviertastenähnlichen Bedienknöpfe. Besonders gefallen uns die konkaven Bögen, die sich von den Türen in das Armaturenbrett ziehen – sie sind auf Wunsch auch mit Holz beplankt und wirken äusserst elegant. Insgesamt wirkt der neue Peugeot von aussen und innen sehr hochwertig – ein Riesenschritt im Vergleich zum Vorgänger. Der 3008 baut auf einer neuen Plattform auf. Mit 4,45 Metern Länge misst er acht Zentimeter mehr als der Vorgänger, wobei vor allem der Radstand zugelegt hat (+6,2 Zentimeter) – das kommt dem Innenraum und natürlich auch dem Ladevolumen zugute, welches mit 520 bis maximal 1580 Litern sehr grosszügig bemessen ist. Es sind zwei Benziner und vier Dieselvarianten erhältlich, die ein Leistungsspektrum von 100 bis 180 PS abdecken. Je nach Motor stehen manuelle Getriebe mit fünf oder sechs Gängen oder eine Sechgangautomatik zur Wahl. Während der Fahrt zeigt sich der Franzose typisch französisch. Sanft und anmutig gleitet er dahin, ist in Kurven dadurch aber auch etwas schaukelig. Der Sport-Modus scheint etwas vermessen, doch immerhin ist die leichtgängige Lenkung gefühlvoller. Sportliche Ambitionen sollte ein solches Fahrzeug ohnehin nicht haben, dafür aber komfortabel, geräumig und praktisch sein – diese Punkte erfüllt der neue 3008 durchaus. Ab 2019 wird ein Plug-in-Hybrid mit Elektro-Power an der Hinterachse dieses Manko teilweise wettmachen. Bis es so weit ist, können sich die 3008-Kunden anders elektrisch fortbewegen: Als Option steht nämlich der «e-Kick» des Schweizer Herstellers Micro in der Preisliste – mit Halterung und Ladevorrichtung im Kofferraum. Das Trottinett mit Elektro-Unterstützung kostet 1300, die Ladehalterung 330 Franken. Der Peugeot 3008 ist ab 27 350 Franken zu haben. Stadt Zürich Nr. 10 9. März 2017 13 ZÜRICH INSIDE Ursula Litmanowitsch E-Mail: [email protected] Schauspieler Joel Basman trägt den Ring «Chreis Cheib» aus der Züri-Kollektion von Lisa Lesunja. Aufgestellt: Sasha und Milan Prenosil, Mitinhaber und VR-Präsident Confiserie Sprüngli. In Festlaune: UBS-Top-Manager Lukas Gähwiler und seine Gattin Sandra. «Alles Walzer»: Gastgeber und Intendant der Oper Zürich, Andreas Homoki, mit seiner Gattin Aurelia. Lindt-&-Sprüngli-Boss Ernst Tanner mit Gattin Renate in «Elie Saab». Bettina und Joachim Masur, CEO Zurich Switzerland. Tanzen für die Fitness: Schriftsteller Adolf Muschg, Gattin Atsuko. Elegant: Gesundheitsdirektor Thomas Heiniger mit Gattin Susanne. Gern dabei: Stadtpräsidentin Corine Mauch, Stadtrat André Odermatt. Unternehmer René Beyer (Beyer Chronometrie) mit Renée Chen. Gäste von Eventpartner Swiss Casinos: Eric Hättenschwiler, Marc Sway, Dominik Flaschka (v. l.). Opernball – traditionell und doch ganz neu Am 17. Opernball mischten sich heuer unter die Gäste aus Wirtschaft, Politik und Kultur auch sogenannte Influencers. Die Bloggerinnen und Blogger stehen für eine Trendwende und eine Öffnung des Hauses für die junge Generation im Zeitalter von Social Media. Jung, aber dennoch ganz traditionell war hingegen der Auftritt der 32 Debütantenpaare (Choreografie: Marianne Kaiser). Manch nervöse Eltern konnten sich erst nach bestandener Feuerprobe ihres Nachwuchses entspannt dem Ballgeschehen hingeben. ANZEIGEN So etwa Sasha und Milan Prenosil, deren Sohn Andreas debütierte. Als Repräsentant der jungen Garde zählte auch Shooting-Star Joel Basman («Tatort»), der den Hauptpreis von Juwelier Lesunja vergab. Die omnipräsente Lifestyle-Selfie-Kultur war aber sichtlich nicht sein Lieblingsthema. Hinter dem perfekten Opernball mit 1400 Gästen standen die Freunde der Oper Zürich mit Präsident Harold Grüninger und Martina BaeriswylHolzach mit ihrem Team Amaya Al- bers-Schönberg, Béatrice Hunn, Serena Menzi, Katrin von Merey, Tanja Wittmann sowie Julia Schnorr. Der Erlös aus der Bene•zgala wird dieses Mal für Vermittlungsprogramme für Jugendliche eingesetzt. Gleichgeblieben wie früher ist der opulente Blumenschmuck, der den Frühling spüren liess, sowie die obligate Aufforderung von Intendant Andreas Homoki: «Alles Walzer!» Für Schriftsteller Adolf Muschg (82) bedeutet das Drehen im Dreivierteltakt alljährlich den Gradmesser für seine Fitness. 14 Küsnachter Nr. 10 9. März 2017 Veranstaltungen & Freizeit BUCHTIPP Die Bibliothek Küsnacht empfiehlt: Was, wann, wo – Tipps für Anlässe in der Region Donnerstag, 9. März Verzweifeltes Wunderkind 20.00 Überraschungs-Film zum Thema «Unterwegs»: Apéro ab 19.30 Uhr, Eintritt frei. Bibliothek, Seestrasse 123, Küsnacht. William Sidis wurde 1898 in New York geboren und gilt mit seinem unglaublich hohen Intelligenzquotienten zwischen 250 und 300 als einer der intelligentesten Menschen der Welt. Trotzdem hat er in der Wissenschaftswelt kaum Spuren hinterlassen. Der dänische Autor Morten Brask ist für seinen Roman «Das perfekte Leben des William Sidis» den Hintergründen nachgegangen und hat sich mit der erstaunlichen Biografie des Genies auseinandergesetzt. Schon im Alter von 18 Monaten liest Sidis die «New York Times» und mit vier hat er sich Griechisch und Latein selber beigebracht. Sein Harvard-Studium beginnt er mit elf Jahren. Für seine Eltern aber war er kein Wunderkind, sondern das Ergebnis einer geplanten Erziehung. So meint sein Vater: «Das ganze Geheimnis von Billys Erziehung ist, dass wir ihm zeitig die Liebe zum Lernen eingepflanzt haben. Wir haben beschlossen, Billy von Anfang an wie einen Erwachsenen zu behandeln.» Sidis’ eigene Vorstellung eines perfekten Lebens entspricht aber nicht den Vorstellungen seines Vaters. Sidis möchte nur ein ruhiges, unspektakuläres Leben in Abgeschiedenheit führen und arbeitet so sein Leben lang als Büroangestellter. Entstanden ist ein fesselnder Roman über ein aussergewöhnliches Leben, das den Leser mit dem Wunderkind mitleiden lässt. Freitag, 10. März Morten Brask: Das perfekte Leben des William Sidis. Nagel & Kimche, 2017. 367 Seiten. Gibt es einen Weg zwischen gläubig und säkular? Peri, die Hauptfigur in Elif Shafaks neuem Roman «Der Geruch des Paradieses», wächst in Istanbul auf. Ihre Eltern leben in ständigem Streit. Die Mutter ist sehr gläubig und hat sich einem fundamentalen Kreis angeschlossen, der Vater dagegen zieht das Trinken dem Beten vor. Angesichts dieser Zerrissenheit sucht Peri für sich einen «dritten Weg». Während ihres Studiums in Oxford trifft sie auf den charismatischen Professor Azur, der ein Seminar über «Gott» anbietet. Findet Peri in diesem Seminar einen Weg für sich? Die Autorin zeigt uns in ihrem Roman, wie sich junge muslimische Frauen einen Weg zwischen Tradition und Moderne suchen müssen, gibt aber auch einen Einblick in die Zerrissenheit der heutigen Gesellschaft in der Türkei. Dabei greift Shafak Glaubensfragen und verschiedene philosophische Denkansätze auf. Elif Shafak, geboren in Strassburg, lebt mit ihrem 9.30–10.30 Sprechstunde Kinderernährung: Nicole Meybohm, Ernährungsberaterin. Familienzentrum Küsnacht, Tobelweg 4, Küsnacht. 14.00–17.00 «Welcome-Kafi»: Ein Nachmittag, der ausländischen Gästen und Küsnachterinnen/Küsnachtern Raum für Begegnungen, Austausch, Gemeinschaft und Kreativität bietet. Jürgehus, Untere Heslibachstrasse 2, Küsnacht. 17.00–20.00 Vernissage Peter Stiefel: «Durch das Nacheinander» Bilder, Grafik und Objekte von Peter Stiefel. Ausstellung bis Sonntag, 26. März, offen jeweils Fr, 15–18 Uhr und Sa/So, 14–17 Uhr oder nach Vereinbarung. Kulturschiene, General-Wille-Strasse, Herrliberg. 17.00–20.00 Vernissage Jean-Louis Bertrand: Oelmalerei und Zeichnungen. Ausstellung bis 27. März. Jeweils Freitag, 17 bis 20 Uhr, Samstag und Sonntag, 14 bis 17 Uhr. Galerie im Höchhuus, Seestrasse 123, Küsnacht. Weitere Infos: www.kulturelle-vereinigung-kuesnacht.ch. 20.15–21.05 Aquafit-Training: mit dem Delfin-Club Küsnacht. Mitgliedbeitrag 25 Franken pro Jahr oder 10 Franken pro Lektion. Neue Mitglieder sind jederzeit herzlich willkommen (auch für einen Schnupperabend). Hallenbad, Küsnacht. Samstag, 11. März 10.00 Baby- und Kinderkonzert: Für 0- bis 6-Jährige und ihre Betreuer und Begleiter. Unkostenbeitrag 20 Franken pro Familie. Kontakt: Katrin Heeb, Tel. 044 914 20 47, [email protected]. 15.15 Fasnacht Erlenbach: Kinderumzug, Treffpunkt Erlibacherhof. Organisiert vom Verein GoldküsteFasnachtsHäxe und dem Familienclub Erlenbach. 16.00 Vernissage Fritz Boscovits: «Fritz Boscovits – Ölgemälde. Karikaturen. Grafik» und Buchvernissage «Bosco. Fritz Boscovits und der Nebelspalter». Aula Schulhaus Oescher B, danach im Ortsmuseum: Regula Schmid, Urenkelin von Fritz Boscovits, Co-Kuratorin der Ausstellung und Autorin der Publikation «Bosco» im Gespräch mit Denise Schmid, Historikerin und Verlegerin. Ausstellung im Ortsmuseum Zollikon bis zum 16. Juli, offen jeweils Di, 16–20 Uhr und Sa/So, 14–17 Uhr. 17.00 Fussball FCK - FC Horgen: Trainingsspiel. Sportplatz Fallacher. Sonntag, 12. März 17.00 Konzert: Reiseträumereien – von Napoli nach Dresden und Wien. Mit dem Blockflötisten Maurice Steger. Der Virtuose wird von Daniele Caminiti und Mauro Valli auf alten Saiteninstrumenten begleitet. Ref. Kirche, Küsnacht. Dienstag, 14. März 18.30.00 Podiumsdiskusison: «Meinungsbildung in der Welt von fake news, microtargeting und social media». Diskussion mit: Hannes Grassegger: Ökonom und Tech-Reporter für «DAS MAGAZIN», Jonas Projer: Redaktionsleiter und Moderator SRF «Arena», Werner Wirth: Professor für Medienpsychologie und Medienwirkung UZH, und Roger Wüthrich: Konzernleitung Swisscom, Chief Digital Officer. Eintritt kostenlos, Vogtei, Schulhausstrasse 49, Herrliberg. 19.00 «Kooperation 5+» im Dialog: Mitmach-Anlass zur Zusammenarbeit der Kirchgemeinden der Kooperation 5+. Kirchgemeindesaal, Herrliberg. Mittwoch, 15. März 14.15 Theater Sgaramusch «Alleidihei»: Für Kinder ab 6 Jahren. Aula Buechholz, Buechholzstrasse 9, Zollikon. 14.45 Forschen mit Kindern: Experimente mit Luft. Wir experimentieren spielerisch und lustvoll, um die unsichtbare Luft zu entdecken. Für kleine Forscher von 3 bis 7 Jahren in Begleitung. Leitung: Rahel Fierz, Naturwissenschaftlerin, Kosten Fr. 20.– pro Familie, Anmeldung im Familienzentrum, Tel. 079 837 18 27, [email protected], Tobelweg 4, Küsnacht. 16.00–17.45 Kinderkino: Die Bibliothek Küsnacht zeigt in ihrem Leszimmer einen Überraschungsfilm für Kinder ab 6 Jahren. Seestrasse 123, Küsnacht. 19.00 «Kooperation 5+» im Dialog: Mitmach-Anlass zur Zusammenarbeit der Kirchgemeinden der Kooperation 5+. Reformiertes Kirchgemeindehaus, Untere Heslibachstrasse 5, Küsnacht. Donnerstag, 16. März 10.00–11.30 Stammtisch mit IT-Support: Für die Seniorinnen und Senioren von Küsnacht, Erlenbach und Zumikon. Bistro Tennis-Club Itschnach, Zumikerstrasse 80, Küsnacht. 16.00–16.45 Storytime in English: Spielerischer Einstieg ins Englische für Schüler/-innen 2. und 3. Klasse, Bibliothek , Seestrasse 123, Küsnacht 20.15 «Separate Kunststoffsammlung – das macht Sinn»: Vortrag im Rahmen der Generalversammlung des Quartiervereins Zollikerberg. Statutarische Traktanden ab 19.45 Uhr, danach öffentliche Veranstaltung. Referenten: Christoph Hess, Geschäftsleiter Grimm AG in Oetwil am See, und Frank Neuhäuser, Abteilungsleiter Sicherheit und Umwelt, nimmt Stellung aus Sicht der Gemeinde. Gerenhaus, Quartiertreff Zollikerberg. Das hilft gegen trockene Augen Jeder Lidschlag fühlt sich an, als ob Sandkörner über das Auge schleifen. Brennen, Jucken, Rötungen und geschwollene Lider: Trockene Augen sind äusserst unangenehm und gehören zu den häufigsten Augenleiden in der Schweiz. Was kann man tun? Gerät die Zusammensetzung der Tränenflüssigkeit aus dem Gleichgewicht, kann sie ihre Schutzfunktion auf der Hornhaut nicht mehr richtig wahrnehmen. Hornhaut und Binde-haut trocknen aus, obwohl Tränen fliessen. Die Folge sind schmerzhafte Entzündungen. «Tränenfilmprobleme beginnen meist bei 40-bis 50-Jähri- gen und nehmen mit dem Alter zu. Frauen sind besonders betroffen», sagt Dr. med. Selina Zamboni Zeltner, FEBO, medizinische Standortleiterin Zumikon. Sie informiert am Donnerstag, 16. März, im Gasthof Rössli in Zumikon über das Thema «Das trockene Auge». Die Veranstaltung ist kostenlos, um Anmeldung wird gebeten. (pd.) Referat Dr. med. Selina Zamboni Zeltner, Medizinische Standortleiterin Pallas Klinik, Zumikon. Donnerstag, 16. März, 18.30 bis 19.30 Uhr. Gasthof Rössli, Dorfstrasse 60, Zumikon. Anmeldung unter Tel. 058 335 00 00 oder online unter www.pallas-kliniken.ch/infoveranstaltung. KIRCHEN Katholisches Pfarramt Küsnacht-Erlenbach Küsnacht, St. Georg Samstag, 11. März 17.00 Uhr, Eucharistiefeier Erlenbach Kirchenzentrum St. Agnes Samstag, 11. März 18.30 Uhr, Eucharistiefeier Sonntag, 12. März Zweiter Fastensonntag 10.30 Uhr, Eucharistiefeier Itschnach Friedhofkapelle Hinterriet Sonntag, 12. März 9.00 Uhr, Eucharistiefeier Reformierte Kirchgemeinde Küsnacht Sonntag, 12. März 10.00 Uhr, Kirche Pfrn. Irena Widmann Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Auflage: 12’327 (Wemf beglaubigt) Jahresabonnement: Fr. 90.– Inserate: Fr. 1.07/mm-Spalte Anzeigenschluss: Freitagmorgen, 10 Uhr Geschäftsleitung/Verlag: Liliane Müggenburg Redaktion: Annina Just (aj.), Oliver Linow (oli.) E-Mail: [email protected] Redaktionelle Sonderthemen: Pia Meier (pm.), Lisa Maire (mai.), Pascal Wiederkehr (pw.) Ständige Mitarbeiter: Willy Neubauer (wn.), Annemarie Schmidt-Pfister (asp.) Sport: Hanspeter Rathgeb (hr.) Anzeigenverwaltung: Andrea Kehl, Mayjoy Föhn, Tel. 044 913 53 33 Anzeigenverkauf: Heidi Haltiner, Tel. 044 910 88 26, [email protected] Produktion: AZ Verlagsservice AG, 5001 Aarau Abonnementsdienst: Tel. 044 913 53 33, [email protected] Redaktion/Verlag, Vertrieb: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich, Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 E-Mail: [email protected], www.lokalinfo.ch Druck: St. Galler Tagblatt AG, St. Gallen-Winkeln Küsnachter Veranstaltungen & Freizeit Höchhuus zeigt Bertrands Lebenswerk Die Galerie Höchhuus zeigt eine Auswahl aus dem Lebenswerk von Jean-Louis Bertrand. Bis zu seinem Tod im Sommer arbeitete der Maler im Atelier in Zumikon. Die vornehmlich jungen Frauen auf den Gemälden von Jean-Louis Bertrand ziehen mit ihrem Schalk die Blicke auf sich. Die letzte Serie des im vergangenen Sommer verstorbenen Zürcher Künstlers ist ein Bestandteil der aktuellen Ausstellung in der Galerie Höchhuus in Küsnacht. Ebenfalls zu sehen sind Bertrands wunderbare Akt-Zeichnungen sowie Illustrationen aus früheren Jahren. Seine schwungvolle, farbenfrohe und zum Teil humoristische Handschrift ist in allen Werken zu erkennen. Zeichnen bedeutet Freiheit 1927 im Elsass geboren, zog JeanLouis Bertrand als Neunjähriger mit seinen beiden Brüdern und seiner Mutter nach Zürich. In der Schule zeichnete er unbemerkt ganze Hefte voll. Er schätzte das Zeichnen und Malen nicht nur als Zeitvertreib, sondern insbesondere während längerer Krankheiten auch als Freiheit. Denn wenn er ans Bett gebunden war, liess er Bewegung in Zeichnungen entstehen. Durch stille Beharrlichkeit erhielt er die Zustimmung seiner Eltern, die damalige Kunstgewerbeschule Zürich zu besuchen. Nach der Weiterbildung Vornehmlich junge Frauen schmücken Bertrands Gemälde. an einer Pariser Mode- und Kostümschule arbeitete er in Zürich bei Feldpausch als Dekorationsentwerfer, später in ähnlichen Funktionen bei Modissa und Sommerau. Der Familienvater machte sich als Grafiker selbstständig, erhielt von Modezeitschriften wie Elle und Vogue oder für Beilagen des Tagesanzeigers und des Sonntagsblicks Aufträge als Illustrator. Gleichzeitig dozierte Bertrand an den damaligen Schulen für Foto: zvg. Gestaltung in Zürich und Luzern und war als Lehrer beliebt und bekannt. Viel Zeit verbrachte er im eigenen Atelier – zuletzt bei seiner Lebenspartnerin Karin Sautter, der Witwe des Malers Walter Sautter, in Zumikon. (e.) Vernissage: Freitag, 10. März, 17 bis 20 Uhr. Ausstellung bis zum 26. März. Offen jeweils Freitags 17 bis 20 Uhr, Samstags und Sonntags 14 bis 17 Uhr. Galerie im Höchhuus, Seestr. 123, Küsnacht. www.kulturelle-vereinigung-kuesnacht.ch. ANZEIGEN Junge Musical-Darsteller und Darstellerinnen der Sagadula-Schule. F: zvg. Eine abenteuerliche und musikalische Reise Kinder vom «Sagadula Küsnacht» führen das Musical «De Schatz im Sagadulaland» auf. Es werden hauptsächlich Lieder der bekannten Liederautorin Gerda Bächli gesungen, welche Daniela Vogt, Leiterin vom Sagadula Küsnacht (Kinderzentrum für Musik, Bewegung, Spiel, 0–7 Jahre), zu einer Geschichte geschrieben hat: Auf ihrer Schatzsuche kommen die Forscher, das sind die Kindergartenkinder und Erst- und Zweitklässler, ins Zwergenland zum Dideldudelkönig, zum Schlangenbeschwörer und zu den Cowboys. Nach der wilden Fahrt auf dem Piratenschiff gibt der grosse Pirat dann den entscheidenden Tipp, mit den Luftballons über das weite Meer ins Sagadulaland zu fliegen. Dort muss dann nur noch der Wächter des Schatzes überlistet werden. In der Aufführung kommen alle drei Aktivitäten von Sagadula zur Geltung: Musik, Bewegung, Spiel. (e.) Freitag und Samstag, 17./18. März, 17 Uhr, Singsaal Schulhaus KüsnachtItschnach, Sonnenrain 47. Eintritt frei. Kollekte zugunsten von «Spielzeit», Psychotherapie für schwer erkrankte, behinderte und traumatisierte Kinder/Jugendliche. Weitere Infos: www.sagadula.ch. Nr. 10 9. März 2017 15 16 Küsnachter Nr. 10 9. März 2017 AKTUELL «In den Bergen, da bleib ich!» Es war definitiv die richtige Entscheidung, den Winter als Skilehrerin auf der Lenzerheide zu verbringen. Und dennoch gibt es Sachen, die weniger schön waren. Nele Fischer Unsere Frau im Bündnerland Ich kann es nicht glauben, dass es bereits März ist. Unglaublich, wie schnell die Zeit hier oben in den Bergen vergeht. Oder ist es unten genauso?, frage ich mich, als ich nachts den steilen Weg zu meiner Wohnung hochlaufe. Über mir leuchtet der Sternenhimmel – viel heller als zu Hause in Zürich. Immer wieder bleibe ich stehen und schaue nach oben. Dieser Sternenhimmel ist etwas, das ich hier oben in den Bergen so liebe und den ich vermissen werde. Vermissen werde ich vieles, jedoch gibt es auch Sachen, auf die ich in Zukunft verzichten kann. Die Zürcherin Nele Fischer (22) ist freie Mitarbeiterin unserer Zeitung. Während der gesamten Wintersaison wird sie in den Bündner Bergen als Skilehrerin unterwegs sein und regelmässig von ihren Erlebnissen berichten. Von Snowli-Abenteuern und Slalom-Trainings bis hin zu Après-Ski und Nachtskifahren wird sie dort einiges erleben. In diesem Beitrag – dem letzten von insgesamt sechs – zieht Nele Fischer ihr (durchaus positives) Fazit. Knochenjob mit Bonus Skilehrer zu sein, ist wahrhaftig kein Zuckerschlecken. Wer schon mal mit Kindern zusammen gearbeitet hat, weiss, wie anstrengend das sein kann. Als Skilehrer tut man dies jedoch noch unter erschwerten Bedingungen – besonders bei den Kleinen im Kinderland. Denn dort ist man Tröster, Aufsteller, Clown, Lift, Sänger und Indianer zugleich. Und man tobt sich dabei aus, egal ob es gerade regnet, stürmt, schneit oder die Sonne einen zum Kochen bringt. Eines ist dabei klar: Abends ist man fix und fertig. Trotz all dem würde ich es auf jeden Fall wieder machen. Denn noch nie hat mir ein Job so viel zurückgegeben. Etwa, wenn ein Kind mir lachend ein High Five gibt, es auf einmal schafft, mit der Pizza zu bremsen, mir beim Liftfahren sein Lieblingsessen verrät oder Was gibt es schöneres als an einem sonnigen Tag über den zugefrorenen Heidsee zu spazieren? mich am Ende der Woche fest umarmt. Solche Momente sind jede Schweissperle und jeden Nerv wert. Immer was los Zugegeben, der Skilehrerjob macht einen nicht gerade reich. Zwar ist der Stundenlohn nicht schlecht, dafür arbeitet man in der Hochsaison vielleicht gerade einmal vier Stunden am Tag. Beziehungsweise man bekommt vier Stunden bezahlt, denn das Aufstellen, Abbauen sowie die zahlreichen Rapporte werden nicht entlöhnt. Trotzdem würde mich auch die spärliche Bezahlung nicht davon abhalten, einen weiteren Winter als Skilehrerin in den Bergen zu verbringen, denn der Spassfaktor ist riesig. Kürzlich sagte ein anderer Skilehrer zu mir: «Hier oben erlebt man in zwei Wochen so viel wie unten in einem halben Jahr.» Recht hat er, denn ich habe in einer Saison hier gefühlt mehr unternommen als in meinem ganzen Bachelor-Studium in Zürich. Nachtskifahren, Fondue-Plausch, Pasta-Abende, Skilehrerpartys, Schneeshows und so weiter. Und auch tagsüber erlebt man selten eine ruhige Minute. Klar, die Möglichkeiten auf der Lenzerheide sind gross: mit Skifahren, Langlaufen, Schlitteln, Wellness und Wandern. Der Unterschied aber ist, dass man sie hier oben auch wirklich nutzt. Man geniesst das Leben in vollen Zügen. Ich glaube, dass die Lebensqualität in den Bergen sehr hoch ist. Zumin- Foto: nf. dest habe ich diese Erfahrung gemacht. Es ist die Ruhe in den Bergen und die Zeit, die man draussen an der frischen Luft verbringt – sei es beim Skifahren, Langlaufen oder Spazieren –, die mich entspannen und so extrem glücklich machen. Die andere Seite des Wintersports Und dennoch gibt mir der Wintersport zu denken. Der Schneemangel ist auch diese Saison ein grosses Thema. Fakt ist, dass an Weihnachten ohne künstliche Beschneiung keine einzige Piste offen gewesen wäre. Und auch im Februar war die Situation besorgniserregend. Bei teilweise 10 Grad plus schmolz der Schnee nur so dahin, und nicht einmal nachts konnten die Pisten beschneit werden, weil es zu warm war. Dies macht viele Leute skeptisch und man fragt sich, ob der Wintersport in der Schweiz auch noch in Zukunft bestehen kann. Eigentlich ist es absurd, was bereits jetzt schon mit Kunstschnee möglich gemacht wird und möglich gemacht werden muss. Auch ich stelle mir diese Fragen, besonders als Skilehrerin. Und doch will ich den Teufel nicht an die Wand malen. Viele Einheimischen haben mir schon von einer Phase in den 90er-Jahren erzählt, als es auch nicht viel Schnee gab. Geniessen wir also die kommenden Winter. Ich weiss, dass sich das Glück in den Bergen auch ohne viel Schnee finden lässt. Mit Märchen die Seele stimulieren – aber nicht zu früh Der Februar-Anlass des Literaturforums «booXkey» mit Marie Helen Lüchinger in Küsnacht war den Märchen gewidmet. Zu Anfang ihres Vortrags stellte Marie Helen Lüchinger, Psychologin und Neurofeedbacktherapeutin, einige Fragen: Sind Märchen heute noch aktuell? Dienen sie noch der seelischen Entwicklung eines Kinds? Werden überhaupt noch Märchen gelesen? Was macht Märchen so speziell und wie wirkt ihre Sprache? Die Gebrüder Grimm durchstreiften um 1800 die ländlichen Gegenden im deutschen Hessen, sammelten Volksgut und mündlich überlieferte Geschichten. 1812 erschien das erste Grimm-Märchen «Der Froschkönig». Sein Erfolg veranlasste die Brüder Grimm, weitere Märchen zu schreiben. Sie wurden viel gelesen und bald in andere Sprachen übersetzt. So wuchsen in verschiedenen Kulturkreisen, auch in Nord- und Südamerika, Kinder mit den Grimm-Märchen auf. Voll symbolischer Bedeutungen Den Beginn eines Märchens kennen wir alle: «Es war einmal…» oder «Zur Zeit, als…». Von den Kindern muss meistens der jüngste Sohn sich einer Krise stellen oder auf die Reise gehen. Zudem sind in Märchen, so Lüchinger weiter, viele Symbole eingebaut, die wichtigen Namen oder Handlungen werden mindestens dreimal wiederholt und sie nehmen Ideen. So gibt es an der ETH immer wieder Kurse, um die verlorene Fantasie wieder anzuregen. Ordnung in die Seele bringen Je nach Kulturkreis geküsst oder an die Wand geworfen: Marie Helen Lüchinger zum «Froschkönig». immer ein gutes Ende. Die Hexe wird nicht gezeigt, sie ist nicht blutrünstig. So können sich Kinder ihr eigenes Bild der Hexe gestalten. Der Psychiater C. G. Jung, der bis zu seinem Tod 1961 viele Jahre in Küsnacht gelebt hat, entwickelte die Analytische Psychologie und die «Archetypen». Seine Symbole für die Traumanalyse werden heute weltweit Studierenden vermittelt und in vielen Praxen angewendet. Lüchinger erklärte einige Symbole der internationalen Märchenwelt: Der Frosch im «Froschkönig» zum Beispiel erhält in England einen Kuss und im deutschen Sprachraum wird er wuchtig an die Wand geschmettert. Der Hase symbolisiert in Asien die Mutter, während er in Europa die Fruchtbarkeit und die Auferstehung darstellt. Der Wald steht für das Unbewusste und vermittelt in der Auseinandersetzung damit eine gewisse Reife. Ist jemand im Wald verirrt, bedeutet dies, dass es zum Bewusstsein noch ein weiter Weg ist. Nicht zu früh Märchen vorlesen Wasser symbolisiert die Erneuerung, das geistige Leben, das Überleben und ist in allen Kulturen sehr wichtig. Der Wolf zeigt die unbändige Kraft, die Gefahr und auch das Licht, weil er nachts sieht. Die Stiefmutter wieder- Foto: zvg. um symbolisiert die falsche Mütterlichkeit. Auch die Zahlen haben ihre Bedeutung: Die 2 steht für Weiblichkeit, die 3 für dynamisch und Dreieinigkeit, die 4 für vier Jahreszeiten, vier Himmelsrichtungen und für harmonisch, die 12 für zwölf Monate. Gemäss der Referentin, die auch in ihrer Neurofeedback-Praxis oft mit Märchen arbeitet, sollten Kleinkinder nicht zu früh Märchen hören. Sie entwickeln noch sehr viel Fantasie und bilden sich dann nicht vorhandene Dinge ein. Diese Fantasie schwindet im Laufe der Jugend und fehlt später vielen Studierenden und Wissenschaftlern bei der Entwicklung neuer Märchen seien entspannend, sagt Lüchinger. Die Seele werde stimuliert und der Intellekt geschärft. Die Stimme des Vorlesers sei wichtig – also Mutter, Vater, Oma oder Opa –, denn eine bekannte Stimme vermittle dem Kind Geborgenheit. Zudem solle man beim Vorlesen möglichst am Text bleiben, also dieselbe Sprache und dieselben Texte verwenden. Ein vorgelesenes Märchen verbessere den Einschlafrhythmus und bringe Ordnung in die Seele. Aber die Kinder sollten mindestens vier bis fünf Jahre alt sein, eine gewisse intellektuelle Reife haben. Beim Zuhören werde auch die Aufmerksamkeit geschult. Etwas später könne man die Bildbände der Märchen zu Hilfe nehmen. Lüchinger selbst las ihren Kindern die Harry-Potter-Bücher vor, und erst Jahre später schauten sie gemeinsam die Filme. Den Walt-Disney-Film «Schneewittchen» würde sie erst mindestens acht- bis zehnjährigen Kindern zeigen. Zum Abschluss fragte Lüchinger das Publikum nach Lieblingsmärchen. Genannt wurden unter anderen «Tischlein deck Dich», «Der Wolf und die sieben jungen Geisslein», «Hans im Glück», «Hänsel und Gretel», «Das tapfere Schneiderlein». Ob diese Vorlieben aus der eigenen Jugend oder vom Vorlesen bei Kindern und Enkeln stammen, ist nicht bekannt. (e.)
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