2 | Region Zürcher Unterländer Dienstag, 7. März 2017 Nächste Hürde für Sporthalle steht an WEHNTAL In acht Tagen stimmen die Wehntaler über den Projektierungskredit für die Doppelturnhalle ab. Dieser beträgt knapp eine Million Franken. Mit einer weiteren halben Million liesse sich der Bau sechs Monate früher fertigstellen. Die Wehntaler Turnhallen sind übernutzt und veraltet. So lautete das Ergebnis der breit angelegten Schulraumbedarfsplanung und einer grossen Umfrage bei den Wehntaler Vereinen. Die Hallen seien dauerbelegt, für neue Angebote gebe es keinen Platz, erklärte Schulpflegepräsidentin Barbara Franzen bereits in der Vergangenheit. Nun könnte sich das Problem gar verschärfen. Seit mehreren Jahren führt die Schule Wehntal vier Klassen in der ersten Sekundarschule. Diese erhalten ab der zweiten Klasse geschlechtergetrennten Sportunterricht, führt Franzen aus. Um die Kapazitätsprobleme zu lösen, soll eine Doppelsporthalle her. Der Bau auf dem Areal Schmittenwis in Niederweningen soll neben der Sporthalle auch ausgewiesenen zusätzlichen Schulraum enthalten wie Klassenzimmer, Therapieräume, Büro und Räume für die Schulsozialarbeit und Tagesstrukturen. Die Gesamtkosten werden auf rund 12 Millionen Franken geschätzt. Vor etwas mehr als einem Jahr bewilligten die Stimmberechtigten im Wehntal einen Planungskredit von 450 000 Franken, um das Projekt anzugehen. Mittlerweile wurde ein Sieger gekürt. Das Projekt «Louis Zutter» des Zürcher Architekturbüros E2A überzeugte die Jury durch seine Zweiteiligkeit. Indem es die Schulräume in einem separaten Anbau unterbringen will, kann das Volumen des Neubaus, welches lediglich die Doppelsporthalle, Foyer und Räume für Tagesstrukturen umfasst, klein gehalten werden. Halbes Jahr schneller An der Schulgemeindeversammlung vom 15. März muss das Projekt nun die nächste Hürde nehmen. Diesmal stimmen die Wehntaler über den Projektierungskredit von 975 000 Franken ab. Wird der Hauptantrag angenommen, können die Wehntaler in einem Zusatzantrag darüber befinden, ob nochmals 525 000 Franken genehmigt werden sollen. Dadurch können gewisse Planungsarbeiten vorgezogen werden und das Projekt sechs Monate früher realisiert werden. Sowohl Schulpflege wie auch Rechnungsprüfungskommission plädieren für ein doppeltes Ja. Auf die Frage, ob die Behörde mit der Planung der neuen Sporthalle in Verzug sei, dass es nun so eile, erklärt Barbara Franzen: «Nein, die Schule käme auch mit der langsamen Variante klar.» Gesamtkosten bleiben gleich Allerdings hätten sich viele Wehntaler erkundigt, weshalb es Sagen die Wehntaler am 15. März zweimal Ja zur Doppelsporthalle, könnte die Inbetriebnahme bereits Anfang 2020 erfolgen. so lange dauern würde, bis die Halle steht. Dies liege an den langwierigen politischen Prozessen, die eine vorberatende Gemeindeversammlung und eine Urnenabstimmung vorsehen würden. «Wird nur der Hauptantrag angenommen, käme es zu einem Planungsstopp von sechs Monaten.» Mit einem doppelten Ja könne man diesen Unterbruch verhindern. «Wir wollen den Stimmbürgern die Möglichkeit bieten, das Projekt zu beschleunigen», sagt Franzen. Die Gesamtkosten würden dadurch nicht teurer. Was man nun mehr ausgebe, könne man anschliessend beim Objektkredit einsparen, heisst es in der Weisung. Einziges Problem: Bei einer Ablehnung des Objektkredits an der Urne wäre bei einem doppelten Ja bereits eine grössere Summe investiert. Kritik am Standort Die Doppelturnhalle erfährt eine breite Unterstützung. Bereits sei eine IG gegründet worden, die sich aus den grossen Vereinen des Tals zusammensetze. Die IG rufe alle Vereinsmitglieder auf, an die Gemeindeversammlung zu gehen und Ja zu stimmen. Laut Gerüchten gebe es aber auch kritische Stimmen. Demnach seien vor allem Bürger im oberen Wehntal nicht glücklich darüber, dass die Doppelsporthalle in Niederweningen zu stehen komme. Barbara Franzen kann die Gerüchte nicht bestätigen. Sie räumt aber ein: «Die Frage nach dem Standort ist durchaus berechtigt.» Franzen betont jedoch, dass man alle Möglichkeiten im oberen Wehntal ausgiebig geprüft habe. Doch sämtliche Parzellen wären entweder zu klein, zu weit weg von der Schule oder zu teuer gewesen. Schnell und günstig Die Parzelle beim Schulhaus Schmittenwis hingegen befindet sich bereits im Besitz der Schule pd Wehntal. Zudem ist sie in der Nähe zweier Schulhäuser und des Bahnhofs und verfügt damit über eine gute Anbindung an den öffentlichen Verkehr. «Es ist der Standort mit den besten, schnellsten und günstigsten Realisierungsmöglichkeiten», bekräftigt Franzen. Doch was wären die Folgen eines Neins zum Projektierungskredit? Bis ein neues Projekt aufgegleist wäre, würden mehrere Jahre ins Land ziehen. «Ob dieses wohl dann teurere Projekt bei den Stimmbürgern Gefallen fände, ist eine andere Frage», wirft die Schulpräsidentin ein. Caroline Bossert
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