FERIDUN ZAIMOGLU DENIS SCHECK EVA GRITZMANN DR. HEINER GEISSLER AMELIE FRIED AKOS DOMA MARTIN WALKER NAVID KERMANI WLADIMIR KAMINER 24. INGOLSTÄDTER LITERATURTAGE 26. April – 17. Mai 2017 Eine Veranstaltung der Mit freundlicher Unterstützung von Vorwort „In Büchern liegt die Seele aller gewesenen Zeit.“ Thomas Carlyle, schottischer Essayist Die Ingolstädter Literaturtage jähren sich 2017 zum 24. Mal und warten wieder mit einer großen Bandbreite an hochkarätigen Autoren und Werken auf. Das abwechslungsreiche Programm eröffnet spannende literarische Perspektiven auf das Zeitgeschehen und hält geistreiche Unterhaltung bereit. Thematisch dreht sich das Literaturfestival mitunter um das Jubiläum „500 Jahre Reformation“. So die Eröffnung mit Feridun Zaimoglu, der in seinem neuesten Roman Evangelio mit erstaunlichem Kenntnisreichtum die Geschichte eines großen deutschen Mannes erzählt: Martin Luther. Einer der besten politischen Redner der Bundesrepublik, Dr. Heiner Geißler, beschäftigt sich in seinem Sachbuch Was müsste Luther heute sagen? mit der Frage: Könnte Luther auch heute die Welt verändern? Denis Scheck und seine Co-Autorin Eva Gritzmann betreiben unterdessen kulinarische Geschlechterforschung (Sie & Er – Der kleine Unterschied beim Essen und Trinken) und präsentieren Ansätze, wie wir uns an den Vorzügen unseres jeweiligen Lebensalters erfreuen können (Solons Vermächtnis: Vom richtigen Zeitpunkt im Leben). Lebensfreude ist ein Stichwort, das auch Wladimir Kaminer sich zu Herzen genommen hat. In Meine Mutter, ihre Katze & der Staubsauger hält er uns in Person seiner Mutter auf witzige und ironische Weise den Spiegel vor und deckt all die Vorurteile auf, die in unserer Gesellschaft grassieren. Navid Kermani, Friedenspreisträger des Deutschen Buchhandels, beschreibt in seinem Liebesroman Sozusagen Paris das Zusammentreffen mit einer Jugendliebe beziehungsweise von Menschen, die alles über sich zu wissen glauben, und plötzlich ahnen, dass sie sich noch gar nicht kennen. Krimifans kommen bei der Lesung von Martin Walker auf ihre Kosten: In Grand Prix, dem inzwischen neunten Fall des Chef de police Bruno, begibt sich dieser auf eine halsbrecherische Jagd nach dem begehrtesten und wertvollsten Auto aller Zeiten. Weniger bunte Seiten des Lebens in der Nachkriegsära zeigen die beiden Autoren Amelie Fried und Akos Doma auf. In ihrem einfühlsamen Familienroman Ich fühle was, was du nicht fühlst spürt Amelie Fried den Verletzungen nach, die zwischen den Generationen unter dem Deckmantel der Flower-Power-Bewegung in den 1970-er Jahren entstehen. Im selben Jahrzehnt bewegt sich die Handlung des Romans Der Weg der Wünsche. Der in Eichstätt lebende Autor Akos Doma, der selbst als Jugendlicher mit seiner Familie Ungarn verließ, beleuchtet das Flüchtlingsschicksal einer Familie inmitten politischer Querelen, Entwurzelung, angetrieben von der Hoffnung auf ein besseres Leben jenseits der jugoslawischen Grenze. Abgerundet wird das Programm von einer Neuauflage der Literarischen Nacht, bei der Mitglieder des Ingolstädter Autorenkreises aus ihren Werken lesen. Junge Schreibtalente werden durch den Schülerschreibwettbewerb gefördert, außerdem werden Poetry Slam-Workshops an mehreren Ingolstädter Gymnasien organisiert. Gabriel Engert Kulturreferent Tobias Klein Geschäftsführer Theresa von Fumetti Projektleitung Wir wünschen Ihnen nun viel Spaß beim Schmökern und unterhaltsame, packende und anspruchsvolle Lesungen bei den 24. Ingolstädter Literaturtagen! 24. Ingolstädter Literaturtage • Seite 2|3 Feridun Zaimoglu Foto: © Melanie Grande Evangelio. Ein Luther-Roman Mi., 26. April 2017 19:30 Uhr, Altstadttheater Die Versuchungen des Bibelübersetzers – Feridun Zaimoglu überrascht mit einem teutschen Roman 4. Mai 1521 bis 1. März 1522: Martin Luther hält sich auf der Wartburg auf. Gänzlich unfreiwillig, denn er ist auf Geheiß des Kurfürsten von Sachsen in Gewahrsam genommen worden. Dort sieht er sich größten Anfechtungen ausgesetzt, vollbringt aber auch sein größtes Werk: In nur zehn Wochen übersetzt er das Neue Testament ins Deutsche. Feridun Zaimoglu begibt sich in die Zeit, auf die Burg und in die Kämpfe, die der Verdolmetscher auszufechten hat. Dazu bedient er sich eines Ich-Erzählers, der zwar eine erfundene Figur, aber äußerst faszinierend ist: Landsknecht Burkhard, ein ungeratener Kaufmannssohn, ist Martin Luther zum Schutze an die Seite gestellt. Seine Perspektive ist es, die den Blick auf das Leben, das Streben und die Qualen des Reformators eröffnet. Mit klingender Sprache, erstaunlichem Kenntnisreichtum und dramatischer Zuspitzung erzählt Zaimoglu von einem großen Deutschen, einer Zeit im Umbruch und der Macht und Ohnmacht des Glaubens. Feridun Zaimoglu, geboren 1964 im anatolischen Bolu, lebt seit seinem sechsten Lebensjahr in Deutschland. Er studierte Kunst und Humanmedizin in Kiel und schreibt für Die Welt, die Frankfurter Rundschau, Die Zeit und die FAZ. 2002 erhielt er den Hebbel-Preis, 2003 den Preis der Jury beim Bachmann-Wettbewerb in Klagenfurt und 2005 den Adelbert-von-Chamisso-Preis. Im Jahr 2005 war er Stipendiat der Villa Massimo in Rom. Im Jahr 2015 war er Stadtschreiber von Mainz, 2016 bekam er den Berliner Literaturpreis. Nach seinen Bestsellern „Leyla“ und „Liebesbrand“ erschien zuletzt der erfolgreiche Roman „Siebentürmeviertel“. 2016 erhielt Feridun Zaimoglu die Ehrenprofessur des Landes Schleswig-Holstein. Moderation: Dr. Thomas Kraft VVK: 10 Euro / Ermäßigt: 8 Euro AK: 12 Euro / Ermäßigt 10 Euro 24. Ingolstädter Literaturtage • Seite 4|5 Denis Scheck Eva Gritzmann Foto: © Privat Auszüge aus „Solons Vermächtnis. Vom richtigen Zeitpunkt im Leben“ und „Sie & Er. Der kleine Unterschied beim Essen und Trinken“ Do., 27. April 2017 20:00 Uhr, Diagonal/ Bürgerhaus Der Mensch hat die Zeit über das Essen entdeckt. Er orientierte sich am Reifegrad von Wurzeln und Gräsern, Beeren und Früchten. Das Wissen um den richtigen Zeitpunkt gehörte von Beginn an zum menschlichen Überlebensrepertoire. Der athenische Staatsmann und Lyriker Solon führte es früh zu höchster Blüte. Denis Scheck und Eva Gritzmann greifen Solons Vermächtnis auf und begegnen Menschen, die es mit Leben füllen. Wie schon die Jäger und Sammler interessieren sie sich besonders fürs Kulinarische, allerdings auf entschieden höherem Niveau. Unübersehbar ist dabei, dass Männer und Frauen unterschiedlich schmecken, kochen und bestellen. Genießen Sie an diesem Abend einen lustvoll-lehrreichen Streifzug durch die Esskultur. Apropos Esskultur: Die Küche im Diagonal öffnet um 19 Uhr und erwartet Sie gerne! Denis Scheck, geboren 1964, ist einer der bekanntesten deutschen Literaturkritiker. Er studierte Geschichte, Politik und Literaturwissenschaft in Tübingen, Düsseldorf und Dallas und arbeitet heute als Literaturredakteur des Deutschlandfunks sowie als Moderator der Fernsehsendungen „Lesenswert“ im SWR und „Druckfrisch“ in der ARD. Er lebt in Köln. Dr. med. Eva Gritzmann, geboren 1965, studierte nach einer Banklehre Betriebswirtschaft und Medizin in Bayreuth, Berlin und Düsseldorf und konzipierte den Internet-Auftritt des Deutschlandfunks. Heute lebt sie als Fachärztin für Allgemeinmedizin in Stuttgart. Einlass: 19:00 Uhr VVK: 10 Euro / Ermäßigt: 8 Euro AK: 12 Euro / Ermäßigt 10 Euro 24. Ingolstädter Literaturtage • Seite 6|7 Dr. Heiner Geißler Foto: © Privat Was müsste Luther heute sagen? Di., 2. Mai 2017 19:00 Uhr, Rudolf-Koller-Saal (VHS) „Jeder intelligente Katholik ist im Innern auch immer ein Protestant.“ „Was müsste Luther heute sagen?“ ist eine sehr persönliche Annäherung an den Reformator durch den Jesuitenschüler und Katholiken Heiner Geißler. Könnte Martin Luther auch heute die Welt verändern? Was müsste er jetzt in den christlichen Kirchen reformieren? Geißler spannt einen Bogen zwischen Luther und Papst Franziskus. Und er zeigt, warum es zu einem Unglück für die ganze Menschheit werden muss, wenn die Einheit der Kirchen von den Verantwortlichen weiter verhindert wird. Dr. Heiner Geißler, geboren 1930, war 25 Jahre lang Mitglied des deutschen Bundestages, Landesminister in Rheinland-Pfalz, Bundesminister für Jugend, Familie und Gesundheit in Bonn und gilt als einer der besten politischen Redner der Bundesrepublik. Er ist Autor zahlreicher Bücher, u.a. der Bestseller „Was würde Jesus heute sagen?“ und „Sapere aude!“. Moderation: Friedrich Kraft VVK: 10 Euro / Ermäßigt: 8 Euro AK: 12 Euro / Ermäßigt 10 Euro 24. Ingolstädter Literaturtage • Seite 8|9 Amelie Fried Foto: © Annette Hornischer Ich fühle was, was du nicht fühlst Mi., 3. Mai 2017 19:30 Uhr, Museum f. Konkrete Kunst Die 13-jährige India lebt mit ihren Hippie-Eltern und ihrem Bruder Che in der bürgerlichen Umgebung einer süddeutschen Kleinstadt. Intelligent und mit spöttischem Scharfblick betrachtet sie die Welt der Erwachsenen und durchschaut deren Lebenslügen. Ihr Nachbar, ein Musiklehrer, überredet sie zu Klavierstunden und entdeckt ihre große musikalische Begabung. Während ihre Eltern mit einer Ehekrise beschäftigt sind und Che in die Kriminalität abzudriften droht, entsteht zwischen India und ihrem Lehrer eine einzigartige Verbindung, getragen von der Liebe zur Musik. Doch in einem einzigen Moment zerstört er ihr Vertrauen, und India steht vor einer furchtbaren Entscheidung: Ihr Geheimnis öffentlich zu machen – oder für immer zu schweigen. Amelie Fried, Jahrgang 1958, wurde als TV-Moderatorin bekannt. Alle ihre Romane waren Bestseller. „Traumfrau mit Nebenwirkungen“, „Am Anfang war der Seitensprung“, „Der Mann von nebenan“, „Liebes Leid und Lust“ und „Rosannas Tochter“ wurden erfolgreiche Fernsehfilme. Für ihre Kinderbücher erhielt sie verschiedene Auszeichnungen, darunter den Deutschen Jugendliteraturpreis. Zusammen mit ihrem Mann Peter Probst schrieb sie den Sachbuch-Bestseller „Verliebt, verlobt – verrückt?“. Bei Heyne erschien zuletzt der Roman „Traumfrau mit Lackschäden“. Die Autorin lebt mit ihrer Familie in München. Moderation: Martina Boette-Sonner (Bayerischer Rundfunk) VVK: 10 Euro / Ermäßigt: 8 Euro AK: 12 Euro / Ermäßigt 10 Euro 24. Ingolstädter Literaturtage • Seite 10|11 Akos Doma Foto: © Hubert P. Klotzeck Der Weg der Wünsche Do., 4. Mai 2017 19:30 Uhr, Buchhandlung Stiebert Es beginnt mit einem Kindergeburtstag im Kreis der Familie, doch nicht nur die Kirschbäume werfen ihren Schatten: Für die Eltern Teréz und Károly ist das Leben im sozialistischen Ungarn unerträglich geworden. Niemand darf von ihren Fluchtplänen erfahren – schon gar nicht die Kinder Misi und Borbála, die einem Urlaub am Plattensee entgegenfiebern und sich bald wundern müssen, als der geliebte See am Fenster vorbeifliegt. Mit viel Wagemut schaffen es die vier über die Grenze nach Italien – dort stellt sie der sich endlos dehnende Sommer im desolaten Auffanglager auf eine Probe, die keinen von ihnen unberührt lässt: Károly und Teréz werden sich fremd; der achtjährige Misi erfährt die volle Härte der Erwachsenenwelt; Borbála verliebt sich zum ersten Mal. Auch längst Vergangenes bricht auf: Teréz musste als junges Mädchen vor der heranrückenden Ostfront fliehen, Károly wurde mit seiner Mutter zwangsausgesiedelt. Die Familie droht zu zerbrechen, noch bevor sie ihr Ziel – Deutschland – erreicht... Akos Doma, der selbst als Jugendlicher mit seiner Familie Ungarn verließ, erzählt die Geschichte einer dramatischen Flucht. Hellsichtig und mit großer sprachlicher Kraft zeigt sein Roman, was Heimatlosigkeit und Ungewissheit im Menschen anrichten können – und wie sie ihn verändern. Akos Doma, geboren 1963 in Budapest, ist Autor und Übersetzer. Er hat unter anderem Werke von Sándor Márai, László F. Földényi und Péter Nádas ins Deutsche übertragen. 2001 erschien sein Debütroman „Der Müßiggänger“, 2011 „Die allgemeine Tauglichkeit“. Doma erhielt zahlreiche Preise und Stipendien, zuletzt etwa das Grenzgängerstipendium der Robert Bosch Stiftung, den Adelbert-von-Chamisso-Förderpreis 2012 und das Prager Literaturstipendium 2014. Akos Doma lebt mit seiner Familie in Eichstätt. Moderation: Dr. Thomas Kraft VVK: 10 Euro / Ermäßigt: 8 Euro AK: 12 Euro / Ermäßigt 10 Euro 24. Ingolstädter Literaturtage • Seite 12|13 Martin Walker Foto: KlausEinwanger, © DiogenesVerlag Grand Prix. Der neunte Fall für Bruno, Chef de police So., 7. Mai 2017 19:30 Uhr, Sparkasse Hauptfiliale Aus dem Englischen von Michael Windgassen Es ist Hochsommer im Périgord und Hochsaison für ausgedehnte Gaumenfreuden und Fahrten mit offenem Verdeck durch malerische Landschaften. Eine Oldtimer-Rallye, von Bruno, Chef de police, organisiert, bringt auch zwei besessene junge Sammler nach Saint-Denis. Sie sind auf der Jagd nach dem begehrtesten und wertvollsten Auto aller Zeiten: dem letzten von nur vier je gebauten Bugattis Typ 57SC Atlantic, dessen Spur sich in den Wirren des Zweiten Weltkriegs im Périgord verlor. Ein halsbrecherisches Wettrennen um den großen Preis beginnt. Der Bugatti Typ 57SC Atlantic gilt als der schönste und teuerste „Gebrauchtwagen“ der Welt. Nur vier davon wurden je gebaut. Ein Museum in Kalifornien bezahlte über 37 Millionen Dollar für einen, Ralph Lauren kaufte einen anderen, der dritte kollidierte mit einem Zug. Die Spur des vierten verlor sich in den Wirren des Zweiten Weltkriegs. Als zwei junge Rennfahrer sich auf dessen Spur setzen und bei einer Oldtimer-Rallye im Périgord auftauchen, ist Bruno, Chef de police, zuerst wider Willen fasziniert, dann aber zunehmend irritiert. Denn in ihrem Windschatten reisen auch internationale Geldwäscher, Erbschleicher sowie der französische Geheimdienst, Letzterer in Gestalt von Brunos alter Liebe, Commissaire Isabelle Perrault. Martin Walker, geboren 1947 in Schottland, ist Schriftsteller, Historiker und politischer Journalist. Er lebt in Washington und im Périgord und war 25 Jahre lang Journalist bei der britischen Tageszeitung The Guardian. Er ist im Vorstand eines Think Tanks für Topmanager in Washington, den er sieben Jahre präsidierte, und ist außerdem Senior Scholar am Woodrow Wilson Center in Washington DC. Seine „Bruno“-Romane erscheinen in fünfzehn Sprachen. Moderation: Dirk Kruse (Bayerischer Rundfunk) Veranstaltungsraum 3. OG: Eingang gegenüber Café Moritz VVK: 10 Euro / Ermäßigt: 8 Euro AK: 12 Euro / Ermäßigt 10 Euro 24. Ingolstädter Literaturtage • Seite 14|15 Foto: © Peter-Andreas Hassiepen Navid Kermani Sozusagen Paris So., 14. Mai 2017 19:30 Uhr, Kulturzentrum neun Ein Schriftsteller hat einen Roman geschrieben über die große Liebe seiner Jugend. Nach der Lesung steht eine Frau vor ihm, die er nicht erkennt. Aber sie ist es trotzdem. Was wird aus einer großen Liebe – dreißig Jahre später? Ein junges Mädchen wie damals ist sie natürlich nicht mehr, aber der Erzähler ist ja auch nicht mehr der leidenschaftliche, etwas naive junge Mann, der so unsterblich in sie verliebt war. Er ist jetzt Autor, und sie ist seine Romanfigur geworden – und ganz offensichtlich eine interessante, auch anziehende, aber verheiratete Frau. Die Situation wird etwas komisch: Man setzt sich zusammen, trinkt ein Glas Wein, redet über französische Liebesromane, fragt sich, was man von der Liebe erwartet, wenn man älter geworden ist, Juttas Ehemann sitzt im Nebenzimmer – wie soll das alles enden? Navid Kermani schreibt einen Liebesroman ganz eigener Art, tiefgründig, überraschend, witzig. Er erzählt von Menschen, die alles über sich zu wissen glauben, und plötzlich ahnen, dass sie sich noch gar nicht kennen. Ist die Sehnsucht ein Elixier oder ein Gift? Navid Kermani, geboren 1967 in Siegen, lebt in Köln. Für sein literarisches und essayistisches Werk erhielt er unter anderem den Kleist-Preis, den Joseph-Breitbach-Preis und 2014 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Zuletzt erschienen bei Hanser „Dein Name“ (Roman, 2011), „Über den Zufall“ (Edition Akzente, 2012), „Große Liebe“ (Roman, 2014) und „Album“ (Das Buch der von Neil Young Getöteten / Vierzig Leben / Du sollst / Kurzmitteilung, 2014). Moderation: Dr. Thomas Kraft VVK: 10 Euro / Ermäßigt: 8 Euro AK: 12 Euro / Ermäßigt 10 Euro 24. Ingolstädter Literaturtage • Seite 16|17 Wladimir Kaminer Foto: © Bogenberger/autorenfotos.com. Meine Mutter, ihre Katze & der Staubsauger - Die Kaminer Show 2017 Mi., 17. Mai 2017 19:30 Uhr, Kulturzentrum neun Trotz ihrer 84 Jahre erkundet Wladimir Kaminers Mutter munter die Welt und erlebt dank ihrer unersättlichen Neugier mehr Abenteuer als alle anderen Familienmitglieder - ob beim Englisch lernen, beim Verreisen oder beim Einsatz hypermoderner Haushaltsgeräte. Dabei sammelt sie eine Menge Erfahrungen, die sie natürlich nicht für sich behalten, sondern an die nächste Generation weiterreichen möchte. Schließlich ist Wladimir mittlerweile in einem Alter, in dem man gute Ratschläge zu schätzen weiß und Erziehungsarbeit langsam sinnvoll wird. Wladimir folgt den Eskapaden seiner Mutter daher mit aufmerksamer Neugier, allzeit bereit, etwas zu lernen. Und sei es nur, sich nicht von einer sprechenden Uhr terrorisieren zu lassen... Wladimir Kaminer wurde 1967 in Moskau geboren. Er absolvierte eine Ausbildung zum Toningenieur für Theater und Rundfunk und studierte anschließend Dramaturgie am Moskauer Theaterinstitut. Seit 1990 lebt er mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in Berlin. Er veröffentlicht regelmäßig Texte in verschiedenen Zeitungen und Zeitschriften und organisiert Veranstaltungen wie seine mittlerweile international berühmte „Russendisko“. Mit der gleichnamigen Erzählsammlung sowie zahlreichen weiteren Büchern avancierte er zu einem der beliebtesten Autoren Deutschlands. VVK: 10 Euro / Ermäßigt: 8 Euro AK: 12 Euro / Ermäßigt 10 Euro 24. Ingolstädter Literaturtage • Seite 18|19 DK-Redakteure lesen Stadtgeflüster So., 30. April 2017 19:30 Uhr, Neue Welt Bereits zum dritten Mal nach 2013 und 2016 erhebt die Ingolstädter Lokalredaktion des DONAUKURIER bei den Literaturtagen das Wort und trägt eine Auswahl ihrer besten Stadtgeflüster vor. Wie im Vorjahr wird die Lesung wieder eine Benefizveranstaltung, die dieses Mal dem Verein Familien in Not e.V. in Ingolstadt zugutekommt. Im Journalismus gilt die Reportage als die Königsdisziplin. Doch Kenner wissen längst, dass die Stilform Glosse der eigentliche Höhepunkt jedes journalistischen Schaffens ist. Und so ist es wenig verwunderlich, dass die rechte Spalte auf der ersten Seite des Ingolstädter Lokalteils im DONAUKURIER eine große und treue Anhängerschar aufweist. Denn hier steht in jeder Ausgabe das Stadtgeflüster. Mit mal mehr, mal weniger spitzer Feder nehmen die Lokaljournalisten der Ingolstädter Tageszeitung an dieser Stelle das lokale Geschehen aufs Korn. Ein ironisches Augenzwinkern darf also nie fehlen. Deshalb sollte niemand diese Lokalspitzen wortwörtlich nehmen. Die Unterhaltung des Lesers steht an erster Stelle. Darauf hofft die Mannschaft der Ingolstädter Lokalredaktion des DONAUKURIER, wenn sie am Sonntag, 30. April, um 19.30 Uhr in der Neuen Welt die gelungensten Beiträge vorträgt. Der Erlös aus dem Verkauf der Eintrittskarten geht in voller Höhe an den Verein Familien in Not e. V. in Ingolstadt. Informationen zum Verein finden Sie hier: www.familieninnotingolstadt.de Eintrittskarten erhalten Sie in der DK-Geschäftsstelle, den Buchhandlungen Hugendubel und Stiebert sowie direkt in der Neuen Welt, der Kartenpreis beträgt 5 Euro, ermäßigt 4 Euro. Preisverleihung Schülerschreibwettbewerb Sa., 6. Mai 2017 11:00 Uhr, Stadtbücherei Anlässlich besonderer Jubiläen 2017, beispielsweise der Streckeneröffnung der Transsibirischen Eisenbahn vor 101 Jahren, der Jungfernfahrt der Titanic vor 105 Jahren oder dem 100. Todestag des Zeppelin-Entwicklers Ferdinand von Zeppelin, erwartete die Teilnehmer(innen) des Schülerschreibwettbewerbs dieses Jahr ein ganz besonderes Thema: Über 100 Jahre unbegrenztes Reisen. Egal ob zu Lande, zu Wasser oder in der Luft - der Kreativität der Schüler(innen) wurden keine Grenzen gesetzt. So freut sich die Jury darauf, viele spannende Reiseabenteuer rund um den Globus zu lesen. Sie steht aber auch vor der nicht ganz leichten Aufgabe, aus den erfahrungsgemäß zahlreichen Einsendungen die Preisträger-Geschichten auszuwählen. Unterteilt wurde bei der Wertung in drei Altersgruppen Schüler(innen) der 4. bis 6. Klasse, 7. bis 9. Klasse sowie 10. bis 12. Klasse. An dieser Stelle gilt ein besonderer Dank den Jurymitgliedern Eva Krause-Geitner (Hugendubel), Heike Marx-Teykal (Stadtbücherei) und Christian Silvester (Lokalredaktion Donaukurier), die zusammen mit Theresa von Fumetti (Projektleitung Literaturtage) die Vielzahl an kreativen Beiträgen gelesen, bewertet und die Sieger erkürt haben. Eintritt frei 24. Ingolstädter Literaturtage • Seite 20|21 Poetry Slam Abschlussveranstaltung 19:00 Uhr, Neue Welt Die literarische Vortragsform des Poetry Slams, übersetzt Dichterwettstreit oder -schlacht, ist zu einem festen Bestandteil der Gegenwartskultur avanciert und erfreut sich weltweit großer Beliebtheit. Bei einem Poetry Slam geben die Dichter selbstverfasste Texte zum Besten. Ausschlaggebend ist dabei, dass der Textvortrag durch performative Elemente des Vortragenden ergänzt wird. Am Ende kürt das Publikum oder eine Jury den besten Poeten des Abends. In Ingolstadt existiert nicht erst seit dem Bayern Slam 2015 eine beachtliche Poetry Slam-Szene. Dieser Szene eine Plattform zu geben und den Nachwuchs zu fördern, ist uns ein besonderes Anliegen im Rahmen der Literaturtage. Somit werden auch dieses Jahr Poetry Slam Workshops an teilnehmenden Ingolstädter Gymnasien angeboten und durchgeführt. Drei Workshopleiter, die selbst erfahrene Poetry Slammer sind, coachen die Jugendlichen intensiv. Dafür konnten erneut die bundesweit erfolgreichen Slam-Poeten Pauline Füg, Tobias Heyel und Hanz gewonnen werden. Zum Abschluss dieser Workshopreihen treten die Teilnehmer am 10. Mai in der Neuen Welt gegeneinander an und präsentieren ihre Texte erstmals vor Publikum. Bei dieser Gelegenheit lassen es sich meist auch die Profi-Slammer nicht nehmen, eine Kostprobe ihres Könnens zu geben. Hinweis: Die Küche in der Neuen Welt ist an diesem Abend geschlossen, Ausschank wie gewohnt. VVK / AK: 5 Euro Foto: © Bogenberger/autorenfotos.com. Mi., 10. Mai 2017 spk-in-ei.de Gut. Das kulturelle Engagement für die Menschen in Ingolstadt, Eichstätt und der Region ist uns eine Herzensangelegenheit. Darum unterstützen wir die Literaturtage als Sponsor. 24. Literarische Nacht Am 12. Mai lädt der Autorenkreis erneut zur literarischen Nacht ein. Autorinnen und Autoren aus Ingolstadt und der Region tragen ihre literarischen Texte vor. Dieses Jahr lesen Alexander Bálly, Susanna Rasch, Linda Sack, Klaus W. Sporer, Fitnat Ahrens, Susanne Feiner, Gerhard Trautmannsberger, Michael von Benkel und Jens Rohrer. Die zwei Erstplatzierten des Schanzer Schülerschreibwettbewerbs (siehe Seite 21) in den Altersgruppen 13-15 und 15-18 Jahren werden ihre prämierten Texte vortragen. Die musikalische Umrahmung des Abends übernimmt die Band Pauli and the Komets, eine neue Formation aus dreistimmigem Gesang, begleitet von Klavier (Paulina Urban), Gitarre (Anna Metko) und Klara Metko (Violoncello). Das Trio verspricht ruhige, stimmungsvolle Songs, die von Alternativ bis Pop reichen. Pauli and the Komets Für Snacks und Erfrischungen ist gesorgt. Fr., 12. Mai 2017 19:00 Uhr, Harderbastei Michael von Benkel Jens Rohrer Ingolstädter Autorenkreis Der Ingolstädter Autorenkreis ist ein freier Zusammenschluss von Autorinnen und Autoren aus der Region, die sich regelmäßig zum kreativen Austausch treffen. Auch während des Jahres veranstaltet der Autorenkreis immer wieder Lesungen und pflegt Kontakte zu anderen künstlerischen Gruppierungen. Einmal in Jahr bietet die Literarische Nacht einen Einblick in die Bandbreite der literarischen Arbeit in Ingolstadt und Umgebung. Die Texte, die dargeboten werden, sind so unterschiedlich wie die Autorinnen und Autoren selbst. Vielfalt und Abwechslung sind garantiert. Eintritt frei! 24. Ingolstädter Literaturtage • Seite 24|25 Ticketinformation Ticketpreise VVK: 10,- Euro / Ermäßigt*: 8,- Euro AK: 12,- Euro / Ermäßigt*: 10,- Euro Abschlussveranstaltung Poetry Slam: 5,- Euro Stadtgeflüster – Donaukurier-Redakteure lesen: 5,- Euro / Ermäßigt: 4,- Euro Literarische Nacht: Eintritt frei Preisverleihung Schülerschreibwettbewerb: Eintritt frei *Ermäßigungen gelten bei Vorlage des Ausweises für Schüler, Studierende und Schwerbehinderte Kartenrückgabe und -tausch sind nicht möglich. Einlass - soweit nicht anders angegeben - jeweils 30 Minuten vor Beginn. Vorverkaufsstellen Donaukurier-Ticketservice Mauthstraße 9, 85049 Ingolstadt Tel.: 0841-96 66 800 Montag bis Freitag von 08:00 bis 17:00 Uhr Samstag von 08:00 bis 12:00 Uhr Buchhandlung Hugendubel Theresienstraße 4, 85049 Ingolstadt Montag bis Samstag von 09:00 bis 19:00 Uhr Buchhandlung Stiebert Schrannenstr. 10, 85049 Ingolstadt Montag bis Freitag von 09:00 bis 18:00 Uhr Samstag von 09:00 bis 13:00 Uhr Impressum Veranstalter: Gemeinnützige Ingolstädter Veranstaltungs GmbH Konzeption & Programmgestaltung: Theresa von Fumetti, Dr. Thomas Kraft Organisation Poetry Slam: Johannes Langer Organisation Literarische Nacht: Michael von Benkel, Jens Rohrer Gefördert von Weitere Infos unter: www.ingolstadt.de/literaturtage 24. Ingolstädter Literaturtage • Seite 26|27 Programmübersicht 24. Ingolstädter Literaturtage 26.04.–17.05.2017 26. April, 19:30 Uhr – Altstadttheater FERIDUN ZAIMOGLU – EVANGELIO. EIN LUTHER-ROMAN 27. April, 20:00 Uhr – Diagonal/ Bürgerhaus DENIS SCHECK/EVA GRITZMANN – Auszüge aus SOLONS VERMÄCHTNIS. VOM RICHTIGEN ZEITPUNKT IM LEBEN und SIE & ER. DER KLEINE UNTERSCHIED BEIM ESSEN UND TRINKEN 30. April, 19:30 Uhr – Neue Welt DONAUKURIER-REDAKTEURE LESEN STADTGEFLÜSTER 2. Mai, 19:00 Uhr – Rudolf-Koller-Saal, VHS HEINER GEISSLER – WAS MÜSSTE LUTHER HEUTE SAGEN? 3. Mai, 19:30 Uhr – Museum für Konkrete Kunst AMELIE FRIED – ICH FÜHLE WAS, WAS DU NICHT FÜHLST 4. Mai, 19:30 Uhr – Buchhandlung Stiebert AKOS DOMA – DER WEG DER WÜNSCHE 6. Mai, 11:00 Uhr – Stadtbücherei PREISVERLEIHUNG SCHÜLERSCHREIBWETTBEWERB 7. Mai, 19:30 Uhr – Sparkasse Ingolstadt (Veranstaltungsraum 3. OG) MARTIN WALKER – GRAND PRIX. DER NEUNTE FALL FÜR BRUNO, CHEF DE POLICE 10. Mai, 19:00 Uhr – Neue Welt POETRY SLAM ABSCHLUSSVERANSTALTUNG 12. Mai, 19:00 Uhr – Harderbastei LITERARISCHE NACHT 14. Mai, 19:30 Uhr – Kulturzentrum neun NAVID KERMANI – SOZUSAGEN PARIS 17. Mai, 19:30 Uhr – Kulturzentrum neun WLADIMIR KAMINER – MEINE MUTTER, IHRE KATZE & DER STAUBSAUGER 24. INGOLSTÄDTER LITERATURTAGE 26. April – 17. Mai 2017 www.ingolstadt.de/literaturtage
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