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08.03.2017
51. Jahrgang / E 55 27
Eine Publikation der cci Dialog GmbH
www.cci-dialog.de/zeitung
Macht Wohnungslüftung mit Befeuchtung Sinn oder nicht? Die LüKK diskutiert.
Weil ich es mir wert bin!
Seit etwa 40 Jahren benutzt der Haarpflegekonzern L’Oréal seinen Slogan „Weil ich es mir wert bin“ –
Protagonistin der Werbung ist eine aparte Dame, die ihre gut sitzende Wallemähne schüttelt.
Was hat dies alles mit Wohnungslüftung und Befeuchtung zu tun?
cci Branchenticker ausgelöst wurde.
Dr. Walter Hugentobler kommentierte: „Ich befeuchte im Winter bei
mir zuhause seit 25 Jahren – weil
ich es mir wert bin!“ Luftbefeuchtung als Wellnessfaktor? Oder im
Wohnbereich doch eher eine Gefahr
für die Bausubstanz durch Feuchtebildung und falsche Handhabung?
Manche mögen‘s heiß
Was die Behaglichkeit betrifft,
wünschen sich fast 40 % der Deutschen in Wohnzimmer und Bad
Temperaturen von mehr als 22 °C.
Das zeigt das Ende Januar veröffentlichte Ergebnis einer von Techem beauftragten deutschlandweiten repräsentativen Befragung
(2.000 Befragte über 18 Jahren)
zum individuellen Heiz- und Lüftungsverhalten von Mietern. Insbesondere Menschen ab 59 Jahren
mögen es in Wohnzimmer und Bad
gerne warm und geben im Schnitt
eine 0,5 bis 0,6 °C höhere Wohlfühltemperatur an. Genau umgekehrt
verhält es sich in Küche, Flur und
Schlafzimmer. Hier sinken die angegebenen Wohlfühltemperaturen
Messkapsel-Wärmezähler
(Abb.: Techem GmbH)
mit zunehmendem Alter. Besonders groß ist der Unterschied im
Schlafzimmer: Während sich Menschen mit 29 Jahren dort im
Das ist offenbar ein schwieriges
Thema, das kontroverse Meinun-
Schnitt eine Temperatur von 18,4 °C
wünschen, liegt die durchschnittliche Wunschtemperatur bei Menschen ab 59 Jahren bei nur 16,8 °C.
Dabei darf nicht vergessen werden,
dass die Raumtemperatur nicht nur
Einfluss auf das Wohlbefinden hat,
sondern auch wesentlich den Energieverbrauch bestimmt. Jedes Grad
weniger, spart 6 % Energie. Um den
Energieverbrauch nicht unnötig in
die Höhe zu treiben, ist es daher
sinnvoll – und wird von 37 % der
Befragten auch gemacht – bei kälteren Raumtemperaturen nicht direkt zur Heizung, sondern zu wärmerer Kleidung zu greifen. Auch
die Kontrolle, ob alle Fenster geschlossen sind (das machen 20 %)
und das Schließen von Türen innerhalb der Wohnung (15 %) trägt zu
Energieeinsparungen bei. (TW)
In dieser Ausgabe
gen verursacht. Die einen sagen,
auch im Wohnbereich sollte unbedingt eine ausreichende Raumluftfeuchte vorhanden sein, und
dies nicht nur aus Gründen des
Wohlbefindens, sondern der Gesunderhaltung: Schleimhäute
verfügen über einen besonders
geringen Verdunstungsschutz und
zeigen eine stark verminderte Immunabwehr bei Trockenheit. Diesen Folgen zu geringer Raumluftfeuchte kann und sollte die Technische Gebäudeausrüstung vorbeugen. Das Gegenteil ist der Fall:
„Alle haben nur eine Angst und einen Fokus: Schäden an Bauwerken
und -teilen durch zu hohe Luftfeuchtigkeit und Schimmelbildung“, so ein Leser.
Vertreter der Meinung „Wohnungslüftung nur ohne Befeuchtung“ argumentieren mit dem
Kein Retrofit ohne
dichte Luftleitungen
Vorschau, Trends und mehr Noch ganz dicht? •
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Lüftung
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Stärker im Verbund Heißt das im Umkehrschluss:
Wenn eine energieeffiziente Befeuchtung in der Wohnungslüftung möglich wäre, hygienisch
einwandfrei und einfach zu bedienen sowie zu warten, wäre diese
dann akzeptabel? Dies wird sicher
ein heißes Thema auf der ISH/Aircontec sein. (AS)
The Indoor Climate Company
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Die LüKK auf der
ISH/Aircontec 2017
ab Seite 5
energieeffizienten und hygienegerechten Betrieb, der durch eine Befeuchtung in Frage gestellt wird.
Zum einen würde für die Befeuchtung der Raumluft viel Energie benötigt, zum anderen seien die
meisten Privathaushalte und auch
Betreibergesellschaften von Wohnungsbauten mit der fachgerechten Wartung und dem Betrieb von
Befeuchteranlagen überfordert.
Mögliche Schäden könnten die geringen Nutzen bei weitem übersteigen.
Semipermeabel und steril
08.02.2017 09:13:21
www.hoval.de
„Weil ich es mir wert bin“: In der
Werbung (gut sitzende Haare) ist
dies ein Frauenthema, es geht um
Schönheit und damit verbundenen
positiven Emotionen. Auch ein wenig um Gesundheit und Wohlergehen.
Dies stand auch im Fokus einer Diskussion, die durch eine Meldung in
Ausgelöst wurde die lebhafte Online-Diskussion durch die öffentlich gestellte Frage eines Lesers, der
wissen wollte: „Ist es richtig, dass
es für Systeme der kontrollierten
Wohnungslüftung keine Richtlinien oder Normen gibt, die die Regelung der Raumluftfeuchte vorschreiben? In der kommerziellen
Komfort-Klimatisierung spielt die
Zuluftbefeuchtung schon immer
eine wichtige Rolle, um für Behaglichkeit zu sorgen (Stichwort:
Arbeitsschutz). Im Privatsektor
nimmt man offenbar eher in Kauf,
dass Bewohner von Niedrigenergie- oder Passivhäusern durch zu
trockene Raumluft im Winter krank
werden, als dass man für Feuchteschäden der Bausubstanz zur Verantwortung gezogen wird.“
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