März 2017 Angedacht von Pastor Jannasch: Frühlingsgefühle und Passion Aus dem kalten Boden kommt das Grün. Es kommt unaufhaltsam und streckt sich der Sonne entgegen. Die scheint von Tag zu Tag länger. An den Zweigen überall bricht es auf. Blüten entfalten sich. Vögel füllen morgens das Ohr. Im Wald erwacht das Leben aus dem Winterschlaf und es beginnt die Balz. Der Schöpfer malt uns ein Bild der Hoffnung und des Lebens vor die Augen und singt uns dessen Melodie ins Ohr. Unbezwingbar wird es Frühling. Trotz des Terrors und der Angst. Trotz der Ungerechtigkeit der Welt. Trotz der Kälte so vieler Herzen, die sich vergiften mit Hass und Selbstgerechtigkeit. Seine Sonne geht auf über allen Menschen, sie scheint auf Böses und auf Gutes. Sie scheint auf Reichtum und Armut. Diese Sonne eröffnet die Saison der Verliebten und die Saison des nächsten Massensterbens im Mittelmeer. In unseren Kirchen scheint sie durch die Fenster auf das Kreuz. Wir feiern Passion, Christi Passion für uns. Die Lieder klingen viel in Moll und meditieren diesen anderen, schmerzhaften, unbezwingbar-wahren Frühling der Unsterblichkeit: Seine Liebe nämlich, die nicht im Himmel blieb hoch über uns und alles teilnahmslos bescheint. Sondern die Liebe, die so wahrhaftig und so gnadenreich ertrug, erlitt und starb und lebt, dass sie den Winter unserer Herzen ein für alle mal vertreibt. Wer es wagt solches zu glauben, erlebt im Frühling mehr als schöne Tage. Wer es wagt solches zu glauben wird ein Teil des himmlischen Widerstandes gegen Hass und kalte, harte Herzen. Das ist ein Mut, vor dem die Mächtigen der Welt zittern, denn sie leben von der Angst und der Feigheit starker Menschen. Wer es aber wagt dem Kreuz zu glauben wird Teil des unbezwingbaren Frühlings der Gerechtigkeit und der echten Liebe, wird also Salz und Licht in dieser noch kalten Welt. Herzliche Grüße Ihr Pastor Stephan Jannasch
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