Abbildung VI.32c - Sozialpolitik aktuell

Ärztliches Personal und Pflegepersonal in Krankenhäusern 1991 - 2015
Personal insgesamt, darunter ärztliches Personal und Pflegedienst in 1.000
1200
1192,9
868
859,4
825,7
1178,7
1128,4
816,3
850,1
1113,0
807,9
1164,1
1096,5
797,6
837,7
1078,2
792,3
600
1146,5
1067,3
832,5
791,9
1101,4
834,6
1064,4
1100,5
843,5
796,1
1105,9
850,9
1063,2
1116,3
861,5
805,3
1124,9
880
1071,8
1142,2
887,6
824
1153,2
880,1
1096,4
1138,2
875,1
833,5
1126,4
882,4
1112,4
1124,7
800
1111,6 875,8
1000
Personal insgesamt
umgerechnet in Vollzeitkräfte
400
200
0
380
Pflegedienst1)
330
326,1
331,3
342,3
349,4
337,7
332,3
327,4
280
309,5
230
umgerechnet in Vollzeitkräfte
299,3
300,4
306,2
313,5
318,7
320,9
Ärztliches Personal1)
180
130
95,2
97,6
97,1
104,4
107,1
108,7
112,8
117,7
123,7
128,1
134,8
142,9
150,8
154,4
80
1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015
1) Beschäftigte umgerechnet auf die volle tarifliche Arbeitszeit; nur mit direkter Beschäftigung bei der Einrichtung
Quelle: Statistisches Bundesamt (zuletzt 2016), Krankenhausstatistik, Fachserie 12, Reihe 6.1.1
abbVI32c
Kommentierung und methodische Hinweise > Seite 2
Personalentwicklung im Krankenhaus 1991 - 2015
In den Krankenhäusern (ohne Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen) waren im Jahr 2015 ca. 1,2 Mio. Personen beschäftigt (vgl. Tabelle
VI.16). Allerdings darf nicht übersehen werden, dass ein immer größerer Anteil des Personals auf Teilzeitbasis (bis hin zu Mini-Jobs) arbeitet.
Teilzeitbeschäftigung konzentriert sich hier auf die weiblichen Beschäftigten, die im Krankenhaus 81 % des nichtärztlichen Personals und 44 % des
ärztlichen Personals stellen. Unter den weiblichen Beschäftigten des nicht-ärztlichen Personals arbeiten 52,6 % auf Teilzeitbasis, unter den weiblichen Beschäftigten des ärztlichen Personals arbeiten 31,7 % auf Teilzeitbasis.
Bereinigt man die Personalentwicklung um diesen Teilzeiteffekt und rechnet die Beschäftigtenzahlen in Vollzeitäquivalente um, so ist seit Anfang
der 1990er Jahre ein merklicher Rückgang feststellbar. Erstmals im Jahr seit 2008 ist wieder ein Anstieg zu notieren.
Dieser Rückgang ist bemerkenswert, weil gleichzeitig die Fallzahlen gestiegen und die durchschnittliche Verweildauern gesunken sind (vgl. Abbildung VI.32) und diese beiden Trends einen erhöhten Arbeitsaufwand zur Folge haben. Insofern muss der in Vollzeitäquivalenten berechnete Personalabbau eher mit Rationalisierungs- und Sparmaßnahmen im Krankenhaus erklärt werden. Auch sind viele Funktions- und Tätigkeitsbereiche im
Krankenhaus auf Fremdfirmen ausgegliedert worden, so im Reinigungs- und Küchenbereich.
Unterscheidet man zwischen der Personalentwicklung im Pflegedienst und im ärztlichen Dienst, zeigt sich, dass der Rückgang nicht die Ärztinnen
und Ärzte betrifft. Zwischen 1991 und 2015 sind die Beschäftigtenzahlen (in Vollzeitäquivalenten) ununterbrochen gestiegen. Der Zuwachs beläuft
sich in diesem Zeitraum auf 62,2 %. Spürbar rückläufig haben sich demgegenüber die Beschäftigtenzahlen im Pflegedienst entwickelt. Zwischen
dem Spitzenwert im Jahr 1996 und dem Jahr 2015 errechnet sich hier ein Personalabbau (in Vollzeitäquivalenten) um 8,2 %. Allerdings steigt die
Besetzung im Pflegedienst seit 2006 (299.300) wieder an – bis auf 320.900 im Jahr 2015.
Methodische Anmerkungen
Berücksichtigt sind nur Beschäftigte, die direkt bei der Einrichtung angestellt sind. Personen, die für Fremdfirmen (Werkvertragsnehmer) im Krankenhaus arbeiten, so z.B. in der Essensversorgung oder bei der Bettenreinigung, sind nicht erfasst. Im Zuge der Outsourcing-Strategien gewinnt die
Zahl dieser Beschäftigten an steigender Bedeutung.
Die Daten entstammen der Krankenhausstatistik des Statistischen Bundesamtes. Die Krankenhäuser sind verpflichtet, ihre Daten an die statistischen
Ämter zu übermitteln. Die Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen werden statistisch gesondert erfasst.
www.sozialpolitik-aktuell.de
Institut Arbeit und Qualifikation der Universität Duisburg-Essen
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