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NACHRICHTEN AUS
IST dIE TRUmpREgIERUNg
März 2017 / 5777
pRo ISRAEl?
ÜbERRASCHENdE AUSSAgE
Ex-UN-Generalsekretär: UN sei von «Israel besessen»
ZAHlEN ÜbER ZAHlEN
Wird die jüdische Bevölkerung in Israel 2020 in der Minderheit sein?
Nr.
3
> Je besser Sie das Neue Testament
verstehen, desto mehr werden Sie
es lieben!
Ron Rhodes
In 90 Tagen durch das
Neue Testament
Eine Einführung und Erklärung in
chronologischer Reihenfolge. Gewinnen Sie einen chronologischen
Überblick über das Neue Testament
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Ihnen ein tiefgründiges Verständnis
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Neuen Testaments geben.
• Paperback, 414 Seiten
Bestell-Nr. 180063
CHF 26.00, EUR 19.00
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Editorial
Liebe Israelfreunde
15
26
5
TITEL: Ist die Trump-Regierung
Pro Israel?
8
TITEL: Was würde ein Umzug
der US-Botschaft nach Jerusalem
bedeuten?
9
TITEL: Implikationen der TrumpWirtschaftspolitik für Israel
POLITIK
10
Kurzmeldungen
13
Zu radikale Reaktion?
14
Grosse Sorge in Israel
16
Israelfeindlichkeit auf internationalem
Niveau
Gesellschaft
18
Kurzmeldungen
20
Antisemitismus 2016
22
Zahlen über Zahlen
wissenschaft
24
Kurzmeldungen
24
Zufällige israelische Innovationen
26
Dem Immunsystem gut zugehört
29
BIBEL: Israel, ein Volk von ganz
besonderer Art
Teil 12: Das Heiligtum
Die wohl bemerkenswerteste Aussage des neuen amerikanischen Präsidenten Donald
Trump, anlässlich seiner Rede bei seiner Amtseinsetzung, war: «Von nun an wird alles
anders sein.» Was diese Aussage alles beinhaltet, muss sich noch herausstellen. Etwas
hat er jedoch klar beim Namen genannt, dass nämlich der islamische Terror ausgemerzt
werden soll.
Die ganz rechts Gerichteten in Israel setzen aufgrund gewisser Aussagen von Trump
die grössten Hoffnungen auf den neuen Präsidenten der USA. Einige von ihnen reisten
sogar extra in die USA, um an den Einsetzungsfeierlichkeiten teilzunehmen. Sie liessen
für den Anlass extra Mützen mit der Aufschrift: «Build Israel, Great Again», herstellen.
Sie wollten auch gleich nach der Amtseinsetzung von Trump mit der Annektierung der
Gebiete C innerhalb des palästinensischen Gebiets beginnen, die immer noch unter
voller israelischer Kontrolle stehen. Und wenn das nicht möglich sein würde, dann
doch wenigstens die drei grossen Siedlungsblöcke Ariel, Ma’aleh-Adumim und GushEtzion. Die neue US-Administration rief Israel jedoch umgehend auf, keine einseitigen
Schritte zu unternehmen.
Der israelische Ministerpräsident Netanjahu gerät durch die extrem Rechten innerhalb
seiner Regierung immer mehr unter Druck. Sie fordern ihn auf, die Zweistaatenlösung
endgültig ad acta zu legen, und Menachem Begin, den Gründer der Likud-Partei, zum
Vorbild zu nehmen, der damals kurzerhand den Golan annektiert hatte.
Der israelische Verteidigungsminister Avigdor Liberman, der eigentlich auch zu den
Falken in der israelischen Regierung zählt, warnte jedoch, nichts zu überstürzen, sondern
zu warten, bis die neue Regierung in den USA richtig im Amt sei, um dann zu verhandeln.
Er sagte weiter, dass diejenigen falsch liegen würden, die meinen, die Annektierung von
Land in den palästinensischen Gebieten läge in der Macht des israelischen Parlamentes.
So etwas könne nur durch eine Verständigung mit der Regierung der USA geschehen.
Jene, die eine Annektierung lautstark und verfrüht vorantreiben wollten, würden einer
erfolgreichen Annektierung der drei grossen Siedlungsblöcke nur schaden.
Der israelische Verteidigungsminister hat mit seiner Erklärung unmissverständlich
deutlich gemacht, dass eine zukünftige Regelung mit den Palästinensern nur über eine
Verständigung mit der Regierung der USA möglich sein wird. Der neue US-Präsident
Trump hatte diesbezüglich schon einmal die Bemerkung gemacht, dass er beabsichtige,
das Palästinenserproblem durch einen «Deal» zu lösen, doch was er damit genau meinte,
weiss bis jetzt niemand wirklich. Seine Aussage lässt jedoch verstehen, dass sich die USA
wieder vermehrt in den Nahostkonflikt einmischen werden, was unter der Administration
von Obama nicht der Fall war. Es ist zu bedenken, dass der Frieden mit Ägypten und auch
mit Jordanien nur unter der Vermittlung der USA zustande gekommen war. Auch eine Regelung mit den Palästinensern wird nur unter der Vermittlung der USA zustande kommen.
Ein ägyptischer Journalist schrieb im Hinblick auf die US-Politik: «Das Problem von uns
Arabern ist, dass wir nicht wirklich hören, was die Amerikaner sagen, weil wir selbst normalerweise etwas anderes sagen als das, was wir nachher tun. Doch die USA tun das, was
sie sagen. Obama sagte: ‹Wir mischen uns nicht mit Bodentruppen in die innerarabischen
Kämpfe ein›, und wir fragten uns danach verwundert, warum greifen sie nicht ein? »
Diese Erfahrung der Vergangenheit lehrt, dass es vielleicht gut ist, auf das zu hören, was
der neue Präsident Trump sagt, nämlich: «America first». Er sagte auch, dass die USA
zwar bereit sein werden, anderen Staaten zu helfen, doch dass die Hilfe auch einen Preis
haben wird. Diese Aussage gilt sicher allen, den Arabern wie auch den Israelis. Für Israel
bedeutet es wahrscheinlich, dass mit der neuen US-Administration vielleicht doch nicht
alles besser und leichter werden wird, so wie es sich viele in Israel vorstellen.
In der Gewissheit, dass Gott das Weltgeschehen so lenkt, dass letztendlich Sein Wille
geschieht und alles, was die Propheten gesagt haben, sich erfüllt, ganz besonders im
Hinblick auf das Geschehen in und um Israel, grüsst Sie herzlich mit Shalom, Ihr
Nachrichten aus Israel | 3/2017
3
Titel
TITEL
Ist die
Trump-Regierung
Pro Israel
Schon im Wahlkampf kam Wirbel um
antisemitisch gefärbte Statements von
Trump und seinen Mitarbeitern auf. In
sein Team nahm er sowohl Personen,
die felsenfest an Israels Seite stehen,
als auch Personen, denen Antisemitismus vorgeworfen wird, auf. Wie wird
das Zusammenspiel aussehen?
4
Nachrichten aus Israel | 3/2017
Titel
D
Die israelische Regierung hat sich unzweifelhaft Donald
Trump als Wahlsieger gewünscht. Die Rechtskonservative, die in
Israel am Regierungsruder sitzt, und vor allem auch die Siedler
und ihre Befürworter sind erfreut über Trumps Wahlsieg. Sie sehen sich durch Trumps Kommentare zu der UN-Resolution bestätigt. Als der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen einen Schlag
gegen die israelische Siedlungspolitik verabschiedete, meldet
sich der zu dem Zeitpunkt noch nicht vereidigte Trump mit der
Bemerkung zu Wort: «Israel wird sehr, sehr unfair behandelt.»
Weitere Bestätigungen einer pro-israelischen Linie der
Trump-Administration sah man vor Amtsantritt in der Ernennung des neuen US-Botschafters in Israel. Rechtsanwalt David
Friedman ist Trumps Immobilienrechtsanwalt und berät ihn
schon seit längerer Zeit in allen Angelegenheiten, die Israel betreffen, dies u. a., weil er als Jude eine besondere Verbundenheit mit Israel pflegt. Friedman stellte im Verlauf des Jahres
2016 unter Beweis, dass er die Linie seines neuen Dienstherrn
fährt, wenn es um «deftige Statements» geht, denn er befand
die Mitglieder einer friedenspolitisch orientierten jüdischen USOrganisation für «schlimmer als Kapos». Aus seiner Befürwortung der israelischen Siedlungspolitik macht er keinen Hehl,
wozu einige anfügen, dass er noch viel rechtskonservativer
als die gegenwärtige israelische Regierung eingestellt ist, was
Friedman durch seine Äusserungen bezüglich einer Annektierung des Westjordanlandes bestätigte. Er amtierte in der
Vergangenheit als Präsident der Amerikanischen Freunde von
Bet El, einer israelischen Siedlung nordöstlich von Ramallah.
Somit darf auch nicht verwundern, dass der designierte USBotschafter in Israel in Zusammenhang mit seiner Ernennung
gegenüber der Presse meinte, dass er sich darauf freuen würde,
seiner Arbeit «in der US-Botschaft in Jerusalem» nachzugehen.
In diesem Zusammenhang wurde in Israel von rechtskonservativen Kreisen auch die Ernennung von Trumps Schwiegersohn
Jared Kushner in einen hochrangigen Beraterstatus mit Fokus u.
a. auf Nahost-Angelegenheiten in einem positiven Licht gesehen.
Kushner, der aus einer modern-orthodoxen jüdischen Familie
stammt, führt mit Trumps zum Judentum konvertierten Tochter
Ivanka einen religiösen Lebensstil. Noch vor Trumps Vereidigung
wurde bekannt, dass die Kushners über ihre Familienstiftung in
den Jahren 2011 und 2013 für religiöse Institutionen israelischer
Siedlungen in Judäa und Samaria gespendet haben, wenngleich
die Summen in Anbetracht des millionenschweren Stiftungsbudgets nur verschwindend gering waren. Zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses hatte sich Kushner noch nicht öffentlich zu
seiner neuen Position geäussert.
Auch andere Ernennungen, die Trump in den Wochen nach
seiner Wahl bekannt gab, stiessen bei der israelischen Regierung auf Wohlwollen. Experten warnen allerdings,
dass dennoch keineswegs klar ist, welche Richtung
Jared Kushner, Trumps jüdischer
Schwiegersohn, wurde zu hochrangigem Beraterstatus mit Fokus u. a. auf
Nahost-Angelegenheiten ernannt.
die Trump-Regierung letztlich bezüglich Nahost-Angelegenheiten einschlagen wird. Man sollte auch Ernennungen wie die
von Ex-Marinegeneral James Mattis zum Verteidigungsminister
berücksichtigen, der sich alles andere als positiv über die israelische Siedlungspolitik geäussert und zudem offen bekundet
hat, dass die «USA einen ‹Preis› für ihre Unterstützung Israels
zahlen». Ferner brachte er bereits zum Ausdruck, dass er die Verlegung der US-Botschaft nach Jerusalem nicht gutheisst. Klar ist
aber dennoch: Es wurden eindeutige Weichen gestellt, um eine
wesentlich weniger israelkritische Richtung als die der ObamaRegierung einzuschlagen, wobei auch die republikanisch-christliche Schiene zum Tragen kommen wird, die in Israel das Heilige
Land sieht und an der Seite des jüdischen Volkes steht.
Auf der anderen Seite ist festzuhalten, dass sich die Verunglimpfungen und auch die Angriffe auf Juden im Laufe des USWahlkampfes massiv vermehrt haben. Alleine in den ersten zehn
Tagen nach Trumps Wahlsieg wurden in den USA 867 rassistisch
motivierte Vorfälle registriert, von denen sich rund 100 gegen Juden richteten. Diese Entwicklung weist darauf hin, dass Trump
Unterstützung aus Kreisen des Ku Klux Klans und sonstiger Anhänger der Alt-Right-Bewegung, die sich für eine «Vorherrschaft
der weissen Rasse» stark macht, erhält. Viele sahen dies durch
die Ernennung von Steve Bannon zum Chefstrategen von Trumps
Beraterteam bestätigt. Bannon steht eng mit dem 2007 gegründeten Internetauftritt Breitbart News Network in Verbindung, das
als Plattform für u. a. antisemitische Weltanschauungen genutzt
wird. Israels Premier Netanjahu meldete sich wiederholt in den
Medien mit Bemerkungen zu Wort, in denen er die Bedeutung
des Breitbart News Network als «marginal» einstufte.
In den USA sind sowohl streng warnende wie auch schlichtende bis beruhigende Stimmen zu hören. Das Gleiche gilt für
Israel. Dies lässt sich vielleicht durch die Aussagen zweier
Holocaust-Überlebender, die für die relevanten Themenkreise
besonders feinfühlig sind, am nachhaltigsten veranschaulichen.
Gegenüber dem Nachrichtensender i24News sagte die 83-jährige
Haya Kaspy, die den Holocaust in Rumänien überlebte und u. a.
zwei Brüder verlor, sie habe Angst, dass sich das wiederholen
könnte, was einst in Deutschland geschah. Yaacov Walden, der
87 Jahre alt ist und im gleichen Seniorenheim wie Kaspy im Norden Israels wohnt, sieht hingegen lediglich die pro-israelische
Schiene Trumps und seines Mitarbeiterstabs. Für Walden ist
eine der wesentlichen Schlussfolgerungen des Holocaust, dass
Israel stark sein muss. Aus seiner Sicht ist die Verbesserung von
Israels Sicherheit durch Trump sehr viel bedeutsamer als der
sich «am Rande abzeichnende Antisemitismus».
Einstweilen kann man somit vielleicht lediglich schlussfolgern: Nicht nur Trump fällt weiterhin durch einen ZickzackKurs auf, der es unmöglich macht, vorherzusagen,
wohin er – auch geleitet von seinen zahlreichen
Beratern – tatsächlich steuern wird. Bei den
Menschen weltweit und insbesondere Israelis
und Juden in den USA sieht es nicht anders aus:
Man findet inbrünstige Trump-Anhänger wie
auch scharfe Widersacher, dies aus unterschiedlichen Gründen, und doch weiss keiner von ihnen, wohin Trump die USA und damit auch weite
Teile der Welt steuern wird. Antje Naujoks
Nachrichten aus Israel | 3/2017
5
40. OSTERKONFERENZ
> GENERALTHEMA
> REDNER
> 13.–17.04.2017
500 JAHRE
REFORMATION
Michael Kotsch ist
seit 1995 Dozent
an der Bibelschule
Brake. In den vergangenen Jahren
hat er zahlreiche
Bücher zu ethischen und kirchengeschichtlichen
Themen verfasst.
Thomas Lieth ist
Mitarbeiter beim
Mitternachtsruf. Zu
seinen Aufgaben
zählen u.a. die
Verkündigung in
der Gemeinde in
Dübendorf und
auch in Deutschland.
Norbert Lieth
gehört der Leitung
des Mitternachtsruf
an. Ein zentraler
Punkt seines weltweiten Verkündigungsdienstes sind
biblisch-prohetische Themen.
René Malgo absolvierte seine theologische Ausbildung
in Deutschland und
der Schweiz und
ist heute Redaktionsleiter und
Verkündiger des
Mitternachtsruf.
Samuel Rindlis­
bacher ist Mitarbeiter beim
Mitternachtsruf.
Er ist Ältester in
der Gemeinde, im
Verkündigungsdienst und in der
Seelsorge tätig.
Nathanael Winkler
ist Mitarbeiter und
Verkündiger des
Missionswerkes
Mitternachtsruf
und Leiter der
Israel-Abteilung. Er
spricht fliessend
Hebräisch.
> DONNERSTAG, 13. APRIL, 20:00
Eröffnungsgebetsstunde mit Abendmahl
Samuel Rindlisbacher
Umfangreiche musikalische
Darbietungen
Leitung: Govert Roos
Thema: Reformation – der Neue Bund
Livestream
> FREITAG, 14. APRIL, 10:00
Thomas Lieth
Thema: Sola Fide – allein der Glaube
> FREITAG, 14. APRIL, 14:00
René Malgo
Thema: Solus Christus – allein Christus
> FREITAG, 14. APRIL, 17:00
Michael Kotsch
auf live.mnr.ch
Simultanübersetzung
Englisch und Spanisch
Kinderprogramm
(ausser Donnerstag und Samstag)
Babys und Kleinkinder: Betreuung
4–6 Jahre: Hans-Jürgen Braun und sein
rollender Kindertreff
6–13 Jahre: 3-Tage-Programm mit dem
Kinder-Event-Team im Maranatha-Haus.
Thema: Sola Scriptura – allein die Schrift
Grosser Büchertisch
> SAMSTAG, 15. APRIL, 19:00
Musikalisches Festprogramm
Leitung: Govert Roos
> SONNTAG, 16. APRIL, 10:00
Nathanael Winkler
Thema: Sola Gratia – allein die Gnade
> SONNTAG, 16. APRIL, 14:00
Michael Kotsch
Thema: Sola Gratia – allein die Gnade
> MONTAG, 17. APRIL, 10:00
Norbert Lieth
Thema: Soli Deo Gloria – Gott allein
gehört die Ehre
> MONTAG, 17. APRIL, 14:00
Michael Kotsch
Thema: Soli Deo Gloria – Gott allein
gehört die Ehre
Konferenzort
Missionswerk Mitternachtsruf
Zionshalle
Ringwiesenstrasse 15
CH 8600 Dübendorf
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mit vielen Neuheiten. Vortrags-CDs der
Osterkonferenz können direkt nach der
jeweiligen Versammlung mitgenommen
werden.
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der ganzen Konferenz!
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leibliches Wohl. Am Freitag, Sonntag und
Montag können Sie bei uns gratis zu Mittag
essen sowie sich am reichhaltigen Kuchenbuffet bedienen. Getränke inklusive.
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Sollten Sie von weither kommen, so haben
Sie während dieser Tage die Möglichkeit,
bei uns im Begegnungszentrum, dem
Maranatha-Haus, zu übernachten. Es
können mehrere Massenlager eingerichtet
werden und es gibt fünf Doppelzimmer und
vier Acht-Bett-Zimmer. Im Maranatha-Haus
besteht die Möglichkeit zum Frühstück.
Sollte kein Platz mehr vorhanden sein,
sind wir auf Wunsch gerne bereit, für Sie
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nach Lage und Komfort, Hotel ist direkt
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Wir freuen uns auf die Gemeinschaft mit
unseren Freunden von nah und fern!
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0041 (0)44 952 14 14 (Belinda Schmitz)
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weitere Infos im Internet
osterkonferenz.mnr.ch
Titel
Was würde ein Umzug der
US-Botschaft nach Jerusalem bedeuten?
Arabische und muslimische Staaten drohen mit schwerwiegenden Folgen, falls die USA ihre Botschaft verlegen sollten. In den USA und Israel sucht man nach kreativen Alternativen, um dies umzusetzen, ohne dass die US-Interessen
gefährdet werden.
E
Es dauerte, bis die arabische und muslimische Welt sich regte. Doch dann kamen die Reaktionen; kurze Zeit, bevor Donald Trump tatsächlich ins Weisse Haus
einzog. Letztlich handelte es sich bei den
Reaktionen um eine wahrhafte Welle der
Drohungen für den Fall, dass der neue
US-Präsident tatsächlich seine Ankündigung wahr machen sollte und die US-Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem verlegen liesse und damit einen Akt vollzöge,
durch den Jerusalem als Hauptstadt des
Staates Israel anerkannt werden würde.
Die Drohungen, die von arabischen
und muslimischen Staaten laut wurden,
sollte man sehr ernst nehmen. Jordanien
und Ägypten verkündeten, dass eine solche Massnahme «katastrophale Folgen»
haben würde. Von der Palästinensischen
Autonomiebehörde (PA) hörte man, dass
sich in einem solchen Fall «die Tore der
Hölle auftun werden», und Saeb Erekat,
ein Schlüsselpolitiker der Fatah bei der
PA, brachte es auf folgenden Punkt: «Das
bringt das Ende des Friedensprozesses.»
Und er malte auch die weiteren Implikationen aus, denn «infolge einer solchen
Massnahme werden die USA aufgrund
des Drucks der öffentlichen Meinung
der muslimischen Bevölkerung ihre
Botschaften in allen arabischen Staaten
schliessen müssen.» Der französische
Aussenminister warnte vor «schwerwiegenden Folgen», und auch Ex-US-Aussenminister John Kerry schloss sich den
warnenden Stimmen an, indem er von einer «Explosion» redete, «die nicht nur das
Westjordanland erfassen, sondern vermutlich ganz Israel durchdringen und in
der gesamten Region zu spüren sein würde.» Auch er ist der Ansicht, dass «Jordanien und Ägypten dann vor umfassenden
Schwierigkeiten stehen würden, mit
Israel Kontakte wie bisher zu pflegen».
Donald Trump, das haben alle bereits
8
Nachrichten aus Israel | 3/2017
lernen müssen, ist ein Präsident der anderen Strickart. Er scheint unberechenbar und schreckt in keiner Weise davor
zurück, mit Konventionen zu brechen.
Ausserdem fällt er aufgrund seiner Arbeitsumgebung aus der Reihe, denn noch
nie zuvor hat sich ein US-Präsident mit
einem so grossen Heer von Beratern
umgeben, zu denen dieses Mal ebenfalls
Familienmitglieder gehören und unter
denen auch Juden sind, die politisch
eine deutlich rechtskonservative Ausrichtung an den Tag legen. Werden wir
unter diesen Umständen und trotz der
in der Luft hängenden Drohungen schon
bald die Umsetzung dieses besonderen
Wahlversprechens von Trump erleben
und somit die Stars-and-Stripes-Fahne
in der israelischen Hauptstadt am Eingang der US-Botschaften wehen sehen?
Bei Redaktionsschluss war nur klar,
dass es noch keine Antwort auf diese
Frage gibt. Stattdessen schlugen sowohl
Vertreter der neuen US-Regierung als
auch verschiedene politische Kommentatoren eine ganze Reihe von alternativen
Ideen und kreativen Lösungen vor, um
dieses Wahlkampfversprechen einzuhalten und dennoch Schwierigkeiten möglichst zu umgehen. Es bleibt jedoch auch
die Möglichkeit, dass der US-Präsident
im «Trump-Style» reagiert, d. h. sich nicht
um Drohungen scheren wird und an dem
neuen Gebäude, das die USA als Konsulat
in der West-Jerusalemer Nachbarschaft
Talpiot errichtet haben, schlichtweg
ein Schild mit der Aufschrift «Botschaft
der Vereinigten Staaten von Amerika»
anbringen lässt. Um einen solchen
Schritt zumindest etwas abzufedern,
schlugen einige vor, dass die USA
in einem solchen Fall eine Erklärung herausgeben sollten,
die den arabischen und muslimischen Drohungen zumin-
dest etwas den Wind aus den Segeln
nehmen könnte: das Gebäude befindet
sich in West-Jerusalem, in einer Region,
die bis 1967 unter israelischer Kontrolle stand, sodass die USA damit keinerlei
Aussage bezüglich der Zugehörigkeit von
Ost-Jerusalem zum Staat Israel treffen.
Eine andere mögliche Alternative, die
in den Raum gestellt wurde, sieht folgendes Vorgehen vor: Ankündigung, dass
man sich nach einer neuen und adäquaten
Räumlichkeit für die Botschaft umsehen
wird. In Anbetracht der gegebenen israelischen Bürokratie könnte ein solcher
Prozess von der Planung bis zur Genehmigung und der tatsächlichen Errichtung
eines solchen Gebäudes locker auf mehrere Jahre kommen, mit anderen Worten: Er könnte länger dauern als die vier
Amtsjahre von Trump, ja sogar länger als
eine zweite Amtszeit. Eine weitere Alternative, die Stolpersteine zu umschiffen
versucht und kurz vor der Vereidigung
von Trump vorgeschlagen wurde, sähe
vor, dass der zukünftige Botschafter, der
Jude David Friedman, zusammen mit
einem sehr kleinen Mitarbeiterteam
von Jerusalem aus arbeiten würde, während die eigentlichen
Räumlichkeiten der USBotschaft in Tel Aviv
verblieben.
Titel
Implikationen der
Trump-Wirtschaftspolitik für Israel
Doch damit nicht genug der kreativen Vorschläge. Es wurde ebenfalls die
Idee aufgebracht, das Thema mit dem
für Trump «am schwierigsten zu erlangenden Deal» in Verbindung zu bringen,
den er aber dennoch anzugehen bereit
sei. Gemeint ist der «Deal», der zur Beilegung des israelisch-palästinensischen
Konfliktes führen soll. Die Einrichtung
einer US-amerikanischen Botschaft in
Jerusalem könnte sowohl der einleitende
als auch der abschliessende Akt sein, der
zugleich die Rückendeckung, wenn nicht
sogar die Unterstützung eines neuen
Freundes von Trump geniessen könnte –
Putin. Durch Putins Beteiligung könnte
auch Israel gezwungen sein, Zugeständnisse machen zu müssen, sowohl im Hinblick auf die israelischen Siedlungen als
auch bezüglich des Hauptstadtstatus von
Jerusalem. Was wird letztlich passieren?
Bei Trump kann man das, wie gesagt, nie
so genau wissen. Zwi Lidar
O
Ohne Frage, am neuen US-Präsidenten Trump scheiden
sich die Geister. Nicht nur seine politische Linie, sondern auch
seine Wirtschaftspolitik beschäftigte schon vor seiner Vereidigung Heere von Experten. Die USA sind Israels grösster Exportmarkt, und zugleich erhält Israel aus den USA eine umfangreiche Militärhilfe. Experten glauben, Trump wird ähnlich
wie einst Ronald Reagan an einer Ideologie des «Friedens
durch Stärke» festhalten, in der Realpolitik aber dennoch der
«verhandelnde Geschäftsmann» sein. Israels Wirtschaft ist eng
an den Dollar gebunden, der gerade wieder in Mode kommt
und durch die Zinsraten, die die Trump-Regierung vermutlich
anheben wird, immer stärker werden wird. Somit werden für
Israel Exporte in die USA teurer werden und die Zinsraten im
Land könnten steigen. Zudem könnte Israel, das ein grosser
Gewinner der Globalisierung ist, Trumps US-amerikanische
Zentriertheit zu spüren bekommen. Diese und andere ökonomische Aspekte werden auch von der Politik beeinflusst. Experten glauben, dass, selbst wenn Trump den Rechtskonservativen in Israel gelegen kommt, die USA letztlich wohl eine
immer geringere Rolle im Nahen Osten spielen werden. Dies
wird neben politischen auch wirtschaftliche Implikationen mit
sich bringen, die Israel, wie einige Experten pessimistisch
meinen, nicht zum Vorteil dienen werden. Antje Naujoks
Nachrichten aus Israel | 3/2017
9
Politik
Wären Wahlen,
dann …
2016
27 000 Neueinwanderer
2015
31 000 Neueinwanderer
Israel, das Einwandererland
Jedes Jahr veröffentlicht Israel Statistiken zu den Neueinwanderern, die ihre Herkunftsländer verlassen, um sich als Juden
in Israel ein neues Leben aufzubauen. Anfang 2016 gab der
Staat bekannt, dass man im Vorjahr Rekordzahlen verzeichnet
hatte – 2015 kamen etwas mehr als 31 000 Neueinwanderer
ins Land, davon zirka 7800 aus Frankreich und über 15 000
aus den Staaten der ehemaligen UdSSR. In Israel hat man seit
2003 keine so hohe jährliche Einwandererzahl verzeichnet.
2016 kehrten nur 27 000 Juden nach Israel zurück, d. h. es
wurden rund 4000 Einwanderer weniger verzeichnet. Rund ein
Drittel dieser Einwanderer sind junge Erwachsene zwischen
18 und 35 Jahren. Bei etwas mehr als 5000 Personen handelt es sich um Minderjährige, während 3000
Personen im Pensionsalter sind. Der Vorsitzende der Jewish Agency for Israel, Natan
Scharansky, hätte gerne mehr Einwanderer
gesehen, wies zugleich aber darauf hin,
dass im Vergleich zu den vergangenen
15 Jahren dennoch eine überdurchschnittliche
Einwandererzahl
verzeichnet wurde.
AN∎
Im Übergang zwischen den Jahren wurde in Israel
inmitten einer politisch turbulenten Zeit durch
eine repräsentative Umfrage ermittelt, wen die
Israelis wählen würden. Tatsächlich käme dabei eine andere Zusammensetzung der Knesset
heraus, denn der Likud unter Ministerpräsident
Netanjahu wäre dann lediglich die zweitstärkste
Partei und würde von Yair Lapids Partei Yesh Atid
auf den zweiten Rang verwiesen. Lapids Partei,
die gegenwärtig elf Mandate innehat, kam bei der
Umfrage auf 27 Knesset-Sitze. Der Likud würde
von 30 auf 23 Sitze zurückfallen. Auch die Partei
HaBeit HaYehudi unter Naftali Bennett würde
zulegen, von gegenwärtig acht auf zwölf Sitze. So
wie der Likud würde auch die Oppositionspartei
Zionistische Union unter Leitung von Isaac Herzog, die auf die frühere Arbeitspartei zurückgeht,
einen Rückschlag verzeichnen. Ihre 24 Sitze
würden auf 16 schrumpfen. Bei den meisten anderen Parteien waren die Differenzen zwischen
tatsächlicher Repräsentanz im Parlament und den
Umfrageergebnissen nur geringfügig. AN∎
Salomonisches Vorgehen in Sachen Röcke und T-Shirts
Wie jedes Parlament der Welt, so hat auch die Knesset eine Kleidervorschrift, die bereits seit
vielen Jahren besteht und eigentlich kaum Schlagzeilen macht. Das änderte sich kürzlich, als
das Sicherheits- und Wachpersonal immer mehr parlamentarischen Mitarbeiterinnen den
Zugang wegen der Länge ihrer Röcke verwehrte. Die Männer hingegen wurden teilweise wegen des Tragens von T-Shirts nicht eingelassen. Die Betroffenen schlossen sich zusammen und
protestierten, denn sie sind der Meinung, dass das Personal die Vorschriften ohne wirklichen
Grund strikter auszulegen begann. In die Angelegenheit schaltete sich Knesset-Sprecher Yuli
Edelstein ein. Er forderte alle Parlamentarier auf, ihre Arbeitnehmer um Fingerspitzengefühl
bei der Garderobenwahl zu bitten, während er zugleich Sorge dafür trug, dass das Wach- und
Sicherheitspersonal die bestehenden Kleidervorschriften weniger strikt auslegt. AN∎
10
Nachrichten aus Israel | 3/2017
> Gott selbst schreibt Geschichte und
greift bewusst und steuernd in sie
ein.
Arnd Bretschneider
Bibel und
Heilsgeschichte
Ein Schlüssel zum Verstehen und Anwenden
der Heiligen Schrift. Wer die Bibel liest, wer
Gottes Wort auslegt und verkündigt, steht vor
der Frage: Wie gehe ich sachgerecht an die
Bibel heran? An welche Prinzipien zur Auslegung des Wortes Gottes halte ich mich? In
diesem Buch wird ein heilsgeschichtlicher
Ansatz zur Bibelauslegung dargestellt. Der
Grundgedanke dabei ist, dass Gottes Heilshandeln nicht ein einmaliges Ereignis ist,
sondern sich in der gesamten Menschheitsgeschichte vollzieht. Daraus ergeben sich
Prinzipien, die beim Lesen der Bibel und bei
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Norbert Lieth
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Jesus sagt: «An dem Feigenbaum lernt ein Gleichnis.» Die von
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Einblicke in das prophetische Wort werden so zu Ausblicken in
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sehen Sie das messianische Licht im Dunkel Israels!
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Politik
Gespaltene Nation
Ein Militärgericht entschied, dass der Soldat Elor Azaria des Todschlages an einem palästinensischen Attentäter schuldig ist. Azaria
hatte den Palästinenser erschossen, als dieser nach einem Angriff auf
israelische Soldaten in Hebron im März 2016 bereits wehrlos am Boden
lag. Vor und während der Gerichtsverhandlung waren die Emotionen in
Israel hochgekocht. Einige sehen mit dem Urteil des Militärgerichts,
dass hier kein Fall von Selbstverteidigung vorliegt, Recht und Ordnung
gesprochen und darin zugleich die Botschaft, dass sich auch Soldaten
an Regeln zu halten haben. Für andere ist es ein politisches Urteil. Sie
glauben, dass an dem jungen Mann ein Exempel statuiert wird und
es überhaupt nicht zu einer Anklage hätte kommen dürfen. Tausende
gingen für Azaria auf die Strasse, eine konservative Zeitung wählte ihn
zum «Mann des Jahres» und in den sozialen Medien gilt er als Volksheld.
Ihnen stehen jene gegenüber, die diese Entwicklungen als «Paradebeispiel für den moralischen Verfall der israelischen Gesellschaft» erachten. Und somit kann man zumindest eins aussagen: Nie zuvor spaltete
ein einziger Schuss die israelische Gesellschaft so sehr und so grundlegend. Zum Redaktionsschluss stand die Urteilsverkündung ebenso
aus, wie die Frage, ob Azarias Verteidigung in Revision gehen wird.
Auch um eine mögliche Begnadigung entbrannte eine leidenschaftliche
Diskussion, die die Emotionen erneut hochkochen liess.
AN∎
Der
Mitternachtsruf
kommt zu Ihnen
Fredy Peter spricht
über das Thema:
Der Tag naht
Do. 04.05.2017, 19.30 Uhr
Wuppertal
CVJM-Bildungsstätte Bundeshöhe,
Bundeshöhe 7,
DE 42285 Wuppertal (Barmen)
Fr. 05.05.2017, 19.30 Uhr
Kassel
CVJM Kassel, Wolfsschlucht 21,
DE 34117 Kassel
Sa. 06.05.2017, 15.00 Uhr
Hannover
Arche Hannover Evangelisch-Freikirchliche
Gemeinde, Gertrud-Greising-Weg 2 / Ecke
Constantinstrasse, DE 30177 Hannover
Verstärkte Integration
israelischer Christen
Rund um die Weihnachtszeit machten in Israel wieder einmal einige Rabbiner Negativschlagzeilen, weil sie die hier und da aufgestellten festlich geschmückten Tannen als «unkoscher» und somit
als verwerflich bezeichneten. Mit lediglich zwei Prozent christlicher
Bevölkerung ist das Weihnachtsfest im Staat Israel tatsächlich nur
wenig spürbar, und doch kommt den jüdisch-christlichen Beziehungen ein hoher Stellenwert zu. Das betonte auch Ministerpräsident Netanjahu in einer Weihnachtsbotschaft, die er beim Besuch
der Internationalen Christlichen Botschaft Jerusalem verkündete.
Parallel empfing Verteidigungsminister Liberman Christen, die bei
der israelischen Armee dienen. Er lobte ihren Dienst für den Staat
und betonte, wie bedeutsam dieser Integrationsschritt ist, der ferner auch aufzeigt, dass Israel das einzige Land des Nahen Ostens
ist, in dem Christen nicht nur nicht verfolgt werden, sondern sich
auch zugehörig fühlen können. Ebenfalls bedeutsam war Libermans
Statement, in das Justizministerin Ayelet Shaked einfiel: Der Staat
werde unnachgiebig dafür sorgen, dass alle, die Christen wegen
dieses Integrationsschrittes angreifen, juristisch zur Rechenschaft
gezogen werden. Abgesehen davon, dass Liberman zudem für Christen im Westjordanland und Gazastreifen Reiseerleichterungen zu
den Feiertagen anordnete, wurde bekannt, dass sein Ministerium
gegenwärtig an der Idee arbeitet, eine Gedenkstätte für gefallene
christliche Soldaten der israelischen Armee zu schaffen.
AN∎
12
Nachrichten aus Israel | 3/2017
So. 07.05.2017, 15.00 Uhr
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Politik
UN-RESOLUTION
Zu radikale Reaktion?
In Israel wurde Kritik laut, dass die israelische Reaktion auf die Resolution des UN-Sicherheitsrates, die israelische
Siedlungen als «widerrechtlich» definiert, unangemessen und vor allem ineffektiv ist.
Es musste eine Entscheidung getroffen
werden. Die Entscheidung, die man
aushandelte, stellte sich ideologisch
hinter die Siedlungspolitik. Die Welt
reagierte, wie zu erwarten war,
mit heftiger Ablehnung.
I
In vielerlei Hinsicht muss man das, was
sich unmittelbar vor Weihnachten 2016
bei den Vereinten Nationen in New York zutrug, als von allen Mitgliedern des UN-Sicherheitsrates ausgeführten K.-o.-Schlag
gegen Israel bezeichnen. Die Resolution
dieses Gremiums der Vereinten Nationen
legte nämlich fest, dass die israelischen
Siedlungen gegen Internationales Recht
verstossen. Zu diesem K.-o.-Schlagtrugen
die USA bei, indem sie sich der Stimme
enthielten, sodass die Entscheidung nicht
durch ihr Veto gestoppt wurde. Das war
aus israelischer Sicht ein zusätzlicher und
ausgesprochen schmerzhafter Schlag unter die Gürtellinie.
Wie jeder, der einen heftigen Schlag
kassiert, so taumelte auch Israel zunächst
im Schock zurück, obwohl der Schlag
nicht unvermittelt gekommen war. Im
Verlauf des letzten Jahres waren nämlich
immer wieder Vermutungen geäussert
worden, dass man mit ebendiesem Szenario nach den US-Wahlen zu rechnen habe.
Doch der Boxer Netanjahu, der dem keinen Glauben geschenkt hatte und somit
zunächst völlig überrumpelt ins Taumeln
geriet, fing sich wieder und holte zu einer Reihe von Gegenschlägen aus. Diese
Schläge sollten jenen Mitgliedern des UNSicherheitsrates gelten, mit denen Israel
diplomatische Kontakte unterhält. Zuerst
traf es den Senegal und Neuseeland, die
als Initiatoren hinter der Resolution ge-
standen haben. Die israelischen Botschafter in diesen beiden Staaten wurden «zu
Beratungen nach Hause zurückberufen»,
was in der diplomatischen Sprache bedeutet, dass ein Land aus Protest seine offiziellen Repräsentanten abzieht. Der Besuch
des senegalesischen Aussenministers, der
für Januar angesetzt war, wurde einfach
abgesagt. Darüber hinaus zitierte man die
Botschafter verschiedener Staaten, die an
der Abstimmung beteiligt gewesen waren,
zu Einzelgesprächen nach Jerusalem, um
ihnen auf die Finger zu klopfen. Der USamerikanische Botschafter wurde zudem
nicht etwa wie die anderen ins Aussenministerium bestellt, sondern zu einem
Gespräch in das Ministerpräsidentenbüro
beordert. Ministerpräsident Netanjahu
gab dem US-Botschafter sehr deutlich zu
verstehen, dass Israel das Abstimmungsverhalten der USA als einen Bruch der
Versprechen der Obama-Regierung gegenüber einem engen Verbündeten ansieht.
Die diplomatischen Faustschläge richteten sich zudem ebenfalls gegen andere
Regierungsoberhäupter. Der Besuch von
Wolodymyr Hrojsman, der als erster Jude
als Ministerpräsident der Ukraine amtiert
und im Januar einen Israel-Besuch hätte
absolvieren sollen, wurde abgesagt. Zudem lies Netanjahu bereits angesetzte
Unterredungen mit der britischen Ministerpräsidentin Theresa May und mit dem
chinesischen Regierungschef Li Keqiang
absagen, die auf einer Zusammenkunft in
Davos hätten stattfinden sollen. May, die
nur wenige Tage zuvor vor einem Forum
von britischen Juden eine Rede gehalten
hatte, die viele als «zionistisch» bezeichneten, war über die Absage überrascht.
Natürlich trafen einige Schläge ebenfalls
die UN, denn Israel gab bekannt, die 40
Millionen US-Dollar, die das Land diesem
Gremium Jahr für Jahr zukommen lässt,
um sechs Millionen zu kürzen, was jener
Summe entspricht, die anteilig vier UNGremien zukommt, die sich palästinensischen Themen widmen. Ägypten musste
keine Schläge einstecken. Das Land hatte die Abstimmung ursprünglich initiiert,
dann jedoch einen Rückzieher gemacht.
Auch Russland blieb von den israelischen
Schlägen verschont, denn die russische
UN-Botschafterin hatte noch versucht, die
Abstimmung in dieser Sache zu verzögern,
sodass sie erst im Januar nach Amtsantritt
von Donald Trump erfolgt wäre.
Dieses Vorgehen Netanjahus erntete
in Israel massive Kritik, dies keineswegs
nur aus Oppositionskreisen. Unter den
kritischen Stimmen stach die von Amos
Jadlin besonders hervor, der einst als Leiter des militärischen Nachrichtendienstes
der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte
(IDF) amtierte und inzwischen das Institut
für Nationale Sicherheitsstudien (INSS) an
der Universität von Tel Aviv leitet. Er kommentierte, dass Verletzung und Wut sowie
Nachrichten aus Israel | 3/2017
13
Politik
das Gefühl, hintergangen worden zu sein, keine gute Grundlage für eine durchdachte und
effektive Politik sind. Er vertritt die Ansicht,
dass die Absage von Gesprächen mit Amtskollegen kein weises Vorgehen ist, da so die
politisch-diplomatische Isolation Israels sogar
noch gesteigert und gefestigt wird. Somit sei
Netanjahus Reaktion nicht nur kontraproduktiv, sondern ein Eigentor – ein Selbstboykott,
der letztlich eine Förderung des BDS bewirke.
Einstweilen stellte sich heraus, dass diese
heftige Reaktion Israels in keiner Weise weitere internationale Prozesse stoppen konnte,
die aus israelischer Sicht gegen das Land
gerichtet sind. Die französische Regierung
entschied, die vor einiger Zeit eingeläutete Initiative eines Friedensgipfels in Paris wieder
voranzutreiben, um zu versuchen, eine internationale Lösung für den israelisch-palästinensischen Konflikt zu finden. Diese Initiative
steigert die israelische Isolation auf der internationalen Bühne und zwingt die israelische
Regierung dazu, sich endgültig ernsthaft mit
der neuen Realität zu befassen. ZL∎
Der
Mitternachtsruf
kommt zu Ihnen
mit René Malgo
Thema:
Der unausforschliche
Reichtum des Christus
Biblische Prophetie im Epheserbrief
Berlin
EC Gemeinschaftshaus Spandau,
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Fr.
Sa.
So.
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17.03.2017,
18.03.2017,
19.03.2017,
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14.30
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14
Nachrichten aus Israel | 3/2017
SYRIEN
Grosse
Sorge in
Israel
Wegen des Sieges der russischtürkisch-iranischen Koalition in Syrien
könnten zukünftig Soldaten der
Revolutionsgarde des Iran mit Hilfe von
Hisbollah-Kämpfern auf dem Golan und
somit direkt an der Grenze zu Israel
Fuss fassen und das Land bedrohen.
N
Nach Jahren der Kämpfe, nach Hunderttausenden von Toten, Millionen von Verletzten und weiteren Millionen von Flüchtlingen
endete der Bürgerkrieg in Syrien mit einem
Sieg von Präsident Baschar al-Assad. Gegenwärtig herrscht das Regime in Damaskus über rund 70 Prozent der syrischen
Bevölkerung und zirka 30 Prozent des
Staatsterritoriums. Die diversen Rebellenmilizen, die in dem restlichen Territorium
herrschen, mussten erkennen, dass es nicht
in ihrer Macht liegt, einen strategischen
Politik
Sieg zu erringen, da die Landstriche,
die sie unter Kontrolle haben, zerklüftet
sind. Deshalb sind sie nun bereit, sich
am Verhandlungstisch einzufinden und
folglich könnte in Aussicht stehen, dass
in diesem Land wieder Ruhe einkehrt.
Baschar al-Assad gilt zumindest
formal als Sieger. Der eigentliche Sieger, der mit der Gesamtkasse nach
Hause geht, ist jedoch Russland, das
unter Wladimir Putin vor zwei Jahren
entschied, sich in die Kämpfe einzuschalten. Putin wollte Assad zur Seite
stehen, der damals beinahe vor dem
Aus seiner Herrschaft stand. Russlands
mächtiger Mann, den man wohl oder
übel als brillanten Strategen bezeichnen muss, füllte damals ein Vakuum
aus, das entstanden war, weil die USRegierung unter Barack Obama zögerte,
an einem weiteren Brennpunkt des Nahen Ostens militärisch aktiv zu werden.
Putin ging ein Bündnis mit der Türkei
und zudem mit dem Iran ein, in das als
eine Art Mitgift auch die libanesische
Hisbollah eingebracht wurde. Auf diese
Weise entstand eine Koalition, die letztlich die entscheidende Oberhand erringen sollte.
Die russische Involvierung in Syrien schwächte massiv die ohnehin
schwindende Machtposition der USA
im Nahen Osten und den Einfluss dieser
Grossmacht in den arabischen Ländern.
Diese Aussage lässt sich sogar noch
steigern: Putins Koalition, der nicht ein
einziger arabischer Partner angehört
(vor diesem Hintergrund erachtet man
die Hisbollah als nebensächlich), vermochte nicht nur die syrischen Rebellen
zu besiegen, sondern letztlich auch all
jene, die sie unterstützten, sprich die
arabisch-sunnitische Koalition unter
saudischer Schirmherrschaft, die sich
der zunehmenden regionalen Hegemonie des schiitischen Iran in den Weg gestellt hatte. Im Zuge der militärischen
Kämpfe an den Fronten und der Machtkämpfe hinter den Kulissen kam es zu
einer schwerwiegenden Krise zwischen
den beiden führenden Staaten der sunnitischen Welt: Ägypten und Saudi-Arabien. Ägypten machte eine Kehrtwende.
Das Land stimmte bei den Vereinten
Nationen gegen die saudische Haltung,
schlug sich in der Sache des syrischen
Bürgerkrieges auf die Seite Russlands
und liess Assad als Hilfestellung sogar
18 ägyptische Kampfjets zukommen.
Diese Entwicklungen neutralisierten den US-amerikanischen Einfluss,
schwächten Saudi-Arabien und führten
zum Auseinanderbrechen der sunnitischen Koalition, sodass Russland
und seine Verbündeten zum neuen
Hausherrn im Nahen Osten avancierten.
Die Implikationen, die dieser neuen
geopolitischen Konstellation entspringen, verheissen für Israel nichts Gutes.
Die sunnitische Front unter Saudi-Arabien und Ägypten hätte eigentlich jene
verdeckte, aber dennoch zentrale Achse
sein sollen, mit der Israel gegen den zunehmenden Einfluss des Iran gemeinsam hätte kooperieren können. Dass
diese Front nun nicht mehr besteht,
stellt Israel im regionalen Machtgerangel in eine sehr viel schwächere Position; dies ausgerechnet zu einer Zeit,
in der nicht nur der Iran, sondern auch
die Hisbollah direkt vor der Haustür des
jüdischen Staates erstarken. In Israel
herrscht Sorge, dass sich Assad aufgrund des Drucks der schiitischen Partner als Nächstes das Ziel setzen könnte,
die Rebellen in der Region der Golan-Höhen zu besiegen. Zur Umsetzung dieses
Zieles könnte er die Revolutionsgarde
des Iran und ebenfalls die Hisbollah als
Agenten einsetzen, die somit direkt an
der Grenze zu Israel aktiv werden würden. Gegenwärtig bräuchte Assad für
ein solches Vorgehen noch die Zustimmung Russlands. Doch ausgerechnet
deren Haltung zu diesem Teilaspekt ist
unklar. Zurzeit unterhält Russland weiterhin einen Dialog mit Israel, der zudem ebenfalls eine militärisch-taktische
Absprache umfasst, um zu verhindern,
dass sich die in Syrien agierenden russischen Truppen mit den IDF-Truppen
im Norden Israels in die Quere kommen. Diese Koordination hielt Russland
allerdings nicht davon ab, erst kürzlich
Boden-Boden-Raketen mit Mittelstreckenreichweite an Damaskus zu liefern,
die im syrischen Norden stationiert wurden und in deren Reichweite nicht nur
die israelische Armee, sondern auch
die urbanen Zentren des Landes liegen.
Russland agiert, wie bereits in früheren
Beiträgen für NAI festgehalten, einzig
und allein aus Eigeninteresse. Man
kann nicht sagen, ob Russland in die
Geschehnisse auf dem Golan eingreifen
wird und wenn ja, zu welchem Zeitpunkt
das in Aussicht stehen könnte. Dann
würde auf jeden Fall ein israelischer
Albtraum zur Realität werden: iranischmilitärische Aktivitäten direkt vor der
Haustür des Staates Israel. AN∎
Nachrichten aus Israel | 3/2017
15
Politik
VEREINTE NATIONEN
Israelfeindlichkeit auf internationalem Niveau
Was haben der Ex-UNGeneralsekretär Ban
Ki-Moon, Ministerpräsident Netanjahu und der
frischgewählte USPräsident Donald Trump
gemeinsam?
Sie sind sich einig,
dass die Vereinten
Nationen gegenüber
Israel unfair sind.
knappe zwei Wochen vor
Ausscheiden aus seinem Amt
gibt ausgerechnet
Generalsekretär Ban Ki Moon
zu, die UN sei von «Israel
besessen», habe viel zu viele
Resolutionen in Bezug auf
Israel erlassen und sei auch
aus seiner Sicht dem Land
gegenüber «voreingenommen»
16
Nachrichten aus Israel | 3/2017
I
In Israel glaubte man, sich verhört
zu haben. Nachdem der Staat Israel
schon seit Jahren beklagt, dass sich die
Vereinten Nationen immer wieder ungerecht gegenüber dem jüdischen Staat
verhalten, gibt ausgerechnet deren Generalsekretär Ban Ki Moon knappe zwei
Wochen vor Ausscheiden aus seinem
Amt zu, die UN sei von «Israel besessen», habe viel zu viele Resolutionen in
Bezug auf Israel erlassen und sei auch
aus seiner Sicht dem Land gegenüber
«voreingenommen».
Diese Worte nahm er im Rahmen
einer Rede vor dem Sicherheitsrat der
Vereinten Nationen in den Mund, der
zusammengekommen war, um auf ein
Jahrzehnt Dienstzeit dieses Generalsekretärs zurückzublicken. «Im Verlauf
meiner zehnjährigen Dienstzeit fällten
die UN unverhältnismässig viele Beschlüsse zu Israel und richtete sich
in Berichten und Debatten gegen den
Staat», sagte Ban Ki-Moon auf dieser
ihm zu Ehren einberufenen Sitzung.
«Diese Realität verhinderte, dass die
UN in gebührender Art und Weise ihrer
Arbeit nachging.» Trotzdem konnte der
scheidende Generalsekretär es nicht
lassen, Israel wie so häufig zuvor noch
im gleichen Atemzug zu kritisieren.
Der Fokus lag dabei selbstverständlich wieder einmal auf der israelischen
Siedlungspolitik. «Israel muss einfach
verstehen, dass es Kritik auf sich zieht,
wenn es als demokratischer Staat weiterhin eine militärische Besatzung des
palästinensischen Volkes fortsetzt und
wird akzeptieren müssen, dass das
Land dafür geradestehen muss.»
Schaut man sich die Statistiken zu
den UN-Beschlüssen an, so kann man
nur sagen, dass Ban Ki-Moon mit seiner
Aussage zur Unverhältnismässigkeit
goldrichtig liegt. Im Verlauf des vergangenen Jahrzehnts verabschiedeten
die Vereinten Nationen insgesamt 223
Resolutionen gegen Israel. Zu Syrien,
wo seit sechs Jahren ein blutiger und
grausamer Bürgerkrieg tobt, bei dem
es auch zum Einsatz von chemischen
Kampfstoffen und laut Amnesty International zu unzähligen Verbrechen
gegen die Menschheit kam, verabschie-
deten die UN im letzten Jahrzehnt gerade einmal acht Resolutionen.
Bezüglich der zweiten Aussage von
Ban Ki-Moon zur israelischen Siedlungspolitik hofft man in Israel, dass
sich das Blatt schon demnächst wenden wird, denn man setzt grosse Hoffnungen auf Donald Trump als neuen
Spieler auf der internationalen Bühne.
Bisher hat sich Trump öffentlich immer
mit positiven und unterstützenden Botschaften zu Israel geäussert. Da Trump
ebenfalls alles andere als begeistert
von den Vereinten Nationen ist, hofft
man, zukünftig an dieser Front auf seine vorbehaltlose Unterstützung bauen
zu können.
Diese Hoffnung wurde umso grösser, als der UN-Sicherheitsrat einige
Tage nach der Rede von Ban Ki Moon
eine Resolution verabschiedete, die die
israelische Siedlungspolitik als gegen
internationales Recht verstossend deklarierte. Trumps Reaktion liess nicht
lange auf sich warten. Auf Twitter teilte
er mit: «Die UN haben zwar ein sehr
grosses Potenzial, doch gegenwärtig
ist das ein Klub von Leuten, die sich
treffen, miteinander reden und eine
gute Zeit haben. Das ist sehr traurig.»
Parallel dazu liess er Jerusalem eine
kurze, aber deutliche Botschaft der
Solidarität zukommen: «Israel, halte
durch, der 20. Januar rückt näher.»
Und Trump hatte selbstverständlich
auch einen seiner bissigen Kommentare
zur Rede parat, die der aus dem Amt
scheidende US-Aussenminister John
Kerry über seine «Friedensvision» hielt.
Trump nahm Bezug darauf, dass Israel
mit vielen Dutzend feindlich gesinnten
Entscheidungen der UN umgehen muss,
während andere Länder, «schreckliche
Orte, die ihre Menschen ganz schrecklich behandeln», keinen einzigen Angriff
von der UN hinnehmen müssten … «Irgendetwas geht da vor sich», schrieb
Trump auf Twitter, «und es ist sehr unfair gegenüber Israel, sehr unfair.» Es
scheint schon fast ironisch, dass diese
letzten Worte wohl auch die Zustimmung von keinem anderen als dem ExGeneralsekretär der Vereinten Nationen
ML∎
geerntet hätten. Scofield-Bibel: Dauerhafte Preissenkung
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Nachrichten aus Israel | 3/2017
17
Gesellschaft
Bundesverdienstkreuz für Israeli
Die durchaus lange Liste von Israelis, die mit einem Bundesverdienstkreuz
ausgezeichnet wurden, ist seit einigen Wochen noch ein wenig länger, denn der
Tel Aviver Geigenbauer Amnon Weinstein erhielt diese Auszeichnung vom amtierenden deutschen Aussenminister Frank-Walter Steinmeier in Anerkennung
seiner Verdienste in Zusammenhang mit dem Projekt «Violinen der Hoffnung».
Weinstein sucht und restauriert seit zwei Jahrzehnten Instrumente jüdischer Musiker, die von den Nazis vertrieben oder ermordet wurden. Steinmeier sagte in der
Laudatio: «Hinter jeder Ihrer kostbaren Geigen verbirgt sich eine menschliche Seele. Ein Mensch, der verfolgt wurde, gepeinigt, zum Schweigen gebracht – durch
unvorstellbare Gewalt und Grausamkeit. Sie holen diese Stimmen heraus aus dem
dumpfen Dunkel der Vergangenheit und lassen sie erklingen, hier und heute, im
Licht der Gegenwart.» Die über 50 Geigen, die Weinstein restaurierte, gehören zu
einer einzigartigen Sammlung, die nicht nur die Geschichten der einstigen Besitzer
erzählt, sondern auch im Rahmen von besonderen Konzerten in aller Welt erneut
«die Seele, die sich hinter jeder Geige verbirgt, in Ehrfurcht erklingen lässt». AN∎
Für Allergiker wichtiges Gesetz verabschiedet
Die Knesset ratifizierte in letzter Lesung ein vom Likud-Abgeordneten Yehuda Glick
eingebrachtes Gesetz, sodass zukünftig in allen Caféhäusern, Bistros, Restaurants und
Kantinen ebenso wie an Bildungseinrichtungen Adrenalin-Fertigspritzen griffbereit zur
Verfügung stehen müssen. In Israel hatte es wiederholt teils tödliche Zwischenfälle
gegeben, weil auswärts essende Allergiker anaphylaktische Schockzustände z. B. infolge von Nussrückständen im servierten Essen erlitten. Allergiker tragen die EpiPen
genannten Fertigspritzen oftmals bei sich, doch es kommt vor, dass sie sie vergessen mitzunehmen. Glick, der selbst seit seiner Kindheit unter einer ErdnussAllergie leidet, war der Ansicht, dass man in solchen Fällen nicht
auf Ärzte und Sanitäter warten dürfe und drängte mit anderen
Parlamentariern, die ihm beipflichteten, auf eine zügige
Verabschiedung und Umsetzung. AN∎
Ende einer Ära in Aussicht
1969 wurde er zum musikalischen Berater des Israel Philharmonic Orchestra (IPO)
ernannt. 1977 wurde er Musikalischer Direktor dieses weltberühmten Orchesters, das ihn 1981 zu seinem Musikalischen Direktor auf Lebenszeit machte. Die
Rede ist hier vom legendären Dirigenten Zubin Mehta, der aus Indien stammt und
zudem US-Bürger ist. Mehta, der über 2000 Konzerte alleine dieses Orchesters dirigierte und u. a. den Berliner Philharmonikern besonders verbunden ist, gab bekannt, Ende 2018 den Dirigentenstab niederzulegen. Er habe mit dem IPO eine
erfüllte Karriere erleben dürfen, wenngleich er sich gewünscht hätte, mit dem
Orchester auch in Amman, Damaskus und Kairo auftreten zu können, wie man
aus seiner kürzlich auf Hebräisch erschienenen Biografie erfahren kann.
AN∎
18
Nachrichten aus Israel | 3/2017
Schuss ging nach
hinten los
Oxfam ist eine international tätige Wohltätigkeitsorganisation,
die für ihre pro-palästinensische
Haltung bekannt ist. Daher passte
es Oxfam so gar nicht, dass sich
eine ihrer Fürsprecherinnen, die
US-amerikanische Schauspielerin Scarlett Johansson, ebenfalls
für die israelische Firma SodaStream einsetzte. SodaStream
war aufgrund seiner einstigen
Produktionsstätte im Westjordanland zur Zielscheibe der BDSBewegung geworden. Auf diesen
Zug war Oxfam aufgesprungen
und hatte Johansson vor die Wahl
gestellt: wir oder SodaStream. Johansson liess sich nicht beirren,
sodass Oxfam letztlich bekannt
gab, jede Verbindung zu Johansson zu lösen. Oxfam glaubte sich
im Vorteil mit dieser eindeutig
politischen Haltung, musste aber
kürzlich öffentlich – und zudem
recht kleinlaut – eingestehen,
dass die Organisation dadurch
mehrere Tausend Spender verlor
und Spendeneinbussen in Millionenhöhe hinnehmen musste.
Johansson steht weiterhin zu der
Apparatur von SodaStream, mit
der man Zuhause bequem und zudem umweltfreundlich Sprudelwasser herstellen kann. Zudem
gibt es einen weiteren Verlierer:
SodaStream verlegte die Produktionsstätte ins israelische Kernland, sodass mehrere Hundert palästinensische Arbeitnehmer ihre
Jobs bei der Firma verloren. AN∎
Szépalma-Woche
9. bis 16. Juli 2017
mit
Norbert Lieth
Thema:
1. und 2. Thessalonicher-Brief
Leben in der Gegenwart mit Ausblick
auf die Zukunft
Szépalma Hotel- und Konferenzzentrum
8429 Porva-Szépalmapuszta / Ungarn
Nähere Infos und Unterlagen:
Telefon Schweiz: 044 952 14 14
Telefon Deutschland: 07745 8001
E-Mail: [email protected]
Neue Botschafts-CDs!
Ernst Kraft
Martin Manten
Nathanael Winkler
René Malgo
Trost und Ermutigungen in
stürmischen Zeiten
Wandeln in Neuheit des
Lebens
Der Zerfall des Christentums
Die Liebe, die alle
Erkenntnis übersteigt
Es ist keine einfache Zeit, in der
wir leben und bei manchen
Nachrichten könnten wir schier
verzweifeln, wenn … ja, wenn wir
nicht wüssten, dass Gott alles
unter Kontrolle hat. Ernst Kraft
zeigt ganz praktisch und sehr ermutigend auf, dass wir uns in allen Situationen auf Jesus verlassen können, auch wenn alle Zeichen auf Sturm stehen.
Audio-CD, Bestell-Nr. 130143
CHF 5.50, EUR 4.00
Die Bibel spricht von Neugeburt,
wenn wir Jesus in unser Leben
aufgenommen haben. Was es
bedeutet, erklärt Bibellehrer
Martin Manten anhand von Römer 6 und vielen biblischen Beispielen und Vorbildern, an denen wir uns als Christen bestens
orientieren können.
Audio-CD, Bestell-Nr. 130144
CHF 5.50, EUR 4.00
Was haben die sieben Sendschreiben der Offenbarung heute zu sagen? Was können wir aus
ihnen lernen? Auf leicht verständliche und kompakte Art
und Weise führt Nathanael Winkler den Hörer durch diese sieben
Gemeindebriefe und zeigt ihre
Relevanz für das moderne Christentum auf.
Audio-CD, Bestell-Nr. 130145
CHF 5.50, EUR 4.00
Die Liebe Jesu Christi für uns
übersteigt unsere Erkenntnis bei
Weitem. Trotzdem fordert der
Apostel Paulus uns auf, über genau diese Liebe nachzudenken
und die Gesinnung Jesu anzunehmen. Und was das ganz praktisch bedeutet, ist die grösste
Herausforderung des christlichen Lebens.
Audio-CD, Bestell-Nr. 130146
CHF 5.50, EUR 4.00
Nachrichten aus Israel | 3/2017
19
Gesellschaft
JAHRESRÜCKBLICK
Antisemitismus 2016
S
Die Jahresrückblicke der NAI zeigen auf,
dass Antisemitismus kein Phänomen der
Vergangenheit ist. Die aktuelle Flut des
Antisemitismus besitzt neue Eigenschaften, die mehr als nur bedenklich sind.
Schon seit vielen Jahren verfassen wir Artikel für
NAI, die sich Jahr für Jahr mit
einem Rückblick auf die antisemitischen Zwischenfälle in aller Welt
befassen. So auch dieses Mal. Und doch
ist alles irgendwie anders, denn es geht
nicht mehr um eine blosse Auflistung von
Zwischenfällen wie Vandalismus, Schändungen und gar tätlichen Übergriffen, sondern um einen Antisemitismus, der sich in
den Gesellschaften weltweit manifestiert.
Deshalb gab die Anti-Defamation League
(ADL) dieses Jahr eine Liste heraus, in
der die zehn schwerwiegendsten antisemitischen Vorfälle des Jahres 2016 angeführt sind. Leider könnte man diese «Hitliste» um etliche Posten erweitern. In der
Einleitung hält die
US-amerikanische
Alleine bei Twitter fand die ADL über 2,6 Millionen ADL, die gegen die
Diskriminierung
Mitteilungen, die antisemitische Hassbotschaften
und Diffamierung
und Drohungen sowie Verunglimpfungen von
von Juden eintritt,
fest: «Im vergangeHolocaust-Opfern in Wort und Bild enthielten.
nen Jahr wurde ein
Umfang von antisemitischem Cyber-Hass beispiellosen Ausmasses verzeichnet. Unsere Liste enthält
daher nicht nur jüdische Benutzer von so-
20 Nachrichten aus Israel | 3/2017
zialen Netzwerken, die wegen ihres Glaubensbekenntnisses angegriffen wurden,
sondern auch antisemitische Internetphänomene, die sich viral verbreiteten und das
Netz einnahmen, wobei das Hakenkreuz
das bevorzugt gewählte Hasssymbol blieb.
Auch setzte sich die iranische sowie die
palästinensische Hetze fort und das europäische Judentum scheint einer übergreifenden Gefahr ausgesetzt zu sein.»
In der Liste der ADL sind selbstverständlich international in Erscheinung tretende antisemitische Phänomene gelistet,
doch prominent kommen – aufgrund des
Wandels, der sich in den USA im Zuge des
letzten Wahlkampfes vollzog – auch spezifisch US-amerikanische Phänomene zum
Tragen, so z. B., dass das Hakenkreuz nicht
mehr nur hier und da in Sprühereien und
Ähnlichem in Erscheinung tritt, sondern
als Statement mittlerweile «salonfähig»
und beinahe allgegenwärtig ist. Man findet
Hakenkreuze als Drohung nicht mehr nur
an Synagogen und auf jüdischen Friedhöfen, sondern auch auf Campusgeländen,
an Geschäften und Privatwohnungen. In
diesem Kontext wird der Aufstieg der «AltRight»-Bewegung erwähnt, einstmals ein
loser Zusammenschluss von Nationalisten
der «White Supremacists» – der Verfechter
Gesellschaft
der «Vorherrschaft der weissen Rasse» –, der sich
lautstark an die Seite von Trump stellte und mit dessen Wahl endgültig «salonfähig» wurde. Diese und
andere Gruppierungen fanden eine weitere Plattform für ihren Antisemitismus: die Campusgelände
von Hochschulen, die zum fruchtbaren Boden einer
Anti-Israel-Hetze wurden, der ein alttradierter Antisemitismus unterliegt, sodass hier die zukünftige
intellektuelle Elite Hakenkreuzfahnen schwingt.
Bei diesem Blick auf die gesellschaftlichen Phänomene darf man trotzdem nicht die psychische
und physische Gewalt aus den Augen verlieren,
mit der Juden vor allem in Europa auf einem seit
Ende der NS-Herrschaft nicht mehr dagewesenen
Niveau konfrontiert sind. Die Zahlen der tätlichen
Übergriffe auf Juden nur aufgrund ihrer Zugehörigkeit zum jüdischen Volk gehen in die Hunderte.
Diese Entwicklung wird von den sozialen Medien noch weiter geschürt. Diesbezüglich griff die
ADL zwei Phänomene heraus: die systematischen
Internet-Angriffe auf jüdische Journalisten sowie
die neue Taktik von Verfechtern der «Vorherrschaft der weissen Rasse», Juden in den sozialen
Medien auszugrenzen. Rund 800 Journalisten
berichteten, dass sie mit insgesamt über 19 000
antisemitischen Botschaften beschimpft wurden.
Die Zahl von Juden, die in den sozialen Medien
mit dem antisemitischen Symbol «(((echo)))» markiert wurden, um sie für alle, die Hassbotschaften
versenden, angreifbar zu machen, lässt sich laut
ADL überhaupt nicht ermitteln. Während Google
versuchte, der (((echo)))-Kampagne entgegenzuwirken, blieben andere untätig. Alleine bei Twitter
fand die ADL über 2,6 Millionen Mitteilungen, die
antisemitische Hassbotschaften und Drohungen
sowie Verunglimpfungen von Holocaust-Opfern in
Wort und Bild enthielten.
Auf der Liste der antisemitischen Vorfälle befinden sich ausserdem die Hetzbotschaften der
palästinensischen Führungsschicht, die Förderung
des weltweiten Antisemitismus durch den Iran und
die Verbreitung von antisemitischen Geschichten
durch islamistische Terrorgruppen sowie einige
arabischsprachige Medien. Diese Manifestationen
näher zu erläutern würde ganze Bände füllen, sodass lediglich ein prominentes Beispiel herausgegriffen sei: Der Präsident der Palästinensischen
Autonomiebehörde Abbas führte in einer Rede vor
dem EU-Parlament u. a. aus, dass «einige Rabbiner
in Israel ihre Regierung deutlich dazu aufgefordert
haben, unser Wasser zu vergiften». Abgesehen davon, dass in keiner Weise solche Äusserungen seitens irgendwelcher Rabbiner gemacht wurden, ist
die Verwendung des altbekannten antisemitischen
Motivs der Brunnenvergiftung extrem auffällig.
Das jedoch hielt die europäischen Parlamentarier
nicht davon ab, tosend Beifall zu klatschen. AN∎
Der
Mitternachtsruf
kommt zu Ihnen
Fredy Peter spricht
über das Thema:
Der Tag naht
Mi. 15.03.2017, 19.00 Uhr
Thun
Paulus Kapelle EMK, Sternensaal,
Klosestrasse 10, CH 3600 Thun
Do. 16.03.2017, 19.30 Uhr
Frenkendorf BL
Stiftung Eben-Ezer, Grosser Saal, EbenEzerweg 50, CH 4402 Frenkendorf BL
Fr. 17.03.2017, 19.30 Uhr
Egerkingen
Gasthof Kreuz, Oltnerstrasse 11,
CH 4622 Egerkingen
Sa. 18.03.2017, 17.00 Uhr
Adelboden
Hotel Hari im Schlegeli, Lärchsaal,
Gartenweg 5, CH 3715 Adelboden
So. 19.03.2017, 15.00 Uhr
Interlaken
Zentrum Artos Interlaken,
Alpenstrasse 45, CH 3800 Interlaken
Mo. 20.03.2017, 19.30 Uhr
Bärau b. Langnau im Emmental
Inforama Emmental, Hörsaal, Bäregg 830,
CH 3552 Bärau b. Langnau im Emmental
Grosser Büchertisch
mit vielen Neuheiten!
Nachrichten aus Israel | 3/2017
21
Gesellschaft
DEMOGRAPHIE
Zahlen
über Zahlen
Laut Daten der palästinensischen
Behörde für Statistik wächst die
palästinensische Bevölkerung
Israels so stark, dass sie bald mit
der jüdischen gleichziehen wird.
Geht das Wachstum dieser Bevölkerung so weiter, muss sich Israel
schon bald überlegen, welche
seiner beiden Definitionsaspekte
es in den Vordergrund stellt:
jüdisch oder demokratisch.
22 Nachrichten aus Israel | 3/2017
S
Sollten die Angaben der palästinen- fen, dann hat dies folgende Bedeutung:
sischen Behörde für Statistik tatsächlich Schon in Kürze wird aus der jüdischen
zutreffen, dann könnte der Staat Isra- Mehrheit Israels eine Minderheit werden.
el schon in sehr naher Zukunft mit dem
In vielerlei Hinsicht spielt dieser Beschwierigsten Problem in der Geschichte richt mit seinen Zahlen in die Hände all
seines Bestehens konfrontiert sein. Der jener, die an eine Zwei-Staaten-Lösung
von dieser Behörde für das Jahr 2016 ver- glauben, darunter auch Ex-US-Aussenmiöffentlichte statistische Bericht hält näm- nister John Kerry, der sich im Dezember
lich fest, dass die Zahl der Palästinenser, 2016 kurz vor seinem Ausscheiden aus
die in Israel und den palästinensischen dem Amt nochmals mit einer GrundsatzGebieten leben, bereits 2017 mit der Zahl rede zu seiner Vision für den Konflikt im
der jüdischen Bürger des Staates gleich- Nahen Osten zu Wort meldete. In seiner
ziehen wird. Des Weiteren hält der Bericht langen Rede führte Kerry u. a. aus, dass
fest, dass die Zahl der in der benannten die Siedlungen wie auch die Politik der
Region lebenden Palästinenser, trotz des rechtskonservativen Regierung unter
Rückgangs der durchschnittlichen Kin- Benjamin Netanjahu lieber eine Zweiderzahl in den palästinensischen Fami- Staaten-Lösung anstreben sollten, da die
lien, im Jahr 2020
Israel offenstehende
die Zahl der Juden
Alternative bedeuten
überholen wird und
würde, dass das Land
Laut Bericht soll sich 2020
fortan Palästinenser
gezwungen wäre, seine
die Zahl der Palästinenser auf Identität neu zu überdie Mehrheit der
Bevölkerung stellen
denken: Möchte der
7,12 Millionen Personen bewerden.
Staat Israel jüdisch
Unter der Überdemokratisch
laufen, während Juden dann oder
schrift
«Palästina
sein?
mit 6,96 Millionen Personen
Ende des Jahres
Doch trotz dieser
2016» wird in dem
durchaus
alarmiein der Minderheit wären.
Bericht die Behauprenden Statistiken gibt
tung
aufgestellt,
es weiterhin solche, die
dass gegenwärtig in den «Grenzen des sich nicht von irgendwelchen Zahlen einhistorischen Palästinas», also zwischen schüchtern lassen wollen. Etliche Experdem Jordan und dem Mittelmeer, 6,41 Mil- ten, die sich eingehender mit dem palästilionen Palästinenser leben. Bis Ende des nensischen Bericht befassten, weisen die
Jahres 2017 wird diese Zahl, die zudem Zahlenangaben als «vollkommen unzudie rund 1,8 Millionen arabischen Bürger treffend» zurück. Einer dieser Experten,
des Staates Israel wie auch die Einwohner der an der Hebräischen Universität Jerudes Gazastreifens umfasst, auf 6,58 Milli- salem wirkende Demograf Prof. Sergio
onen ansteigen und somit mit der Anzahl DellaPergola, sagte gegenüber dem Knesder jüdischen Bürger des Staates Israel set-Ausschuss für Aussen- und Sichergleichziehen. Dieser Gleichstand wird al- heitspolitik, dass die Zahl der im Westlerdings nur sehr kurzweilig herrschen, jordanland lebenden Palästinenser die
denn schon 2020 soll sich laut Bericht die Marke von 2,4 Millionen Personen nicht
Zahl der Palästinenser in diesem Gebiet übersteigt und damit die Angaben des Beauf 7,12 Millionen Personen belaufen, richts um mindestens eine halbe Million
während Juden dann mit 6,96 Millionen zu hoch angesetzt sind. Vor diesem HinPersonen in der Minderheit wären.
tergrund hatte der israelische Diplomat
Seit der Zeit der Osloer Abkommen Yoram Ettinger schon vor einiger Zeit geist Israel mitsamt seiner Armee bei der warnt, dass die PA die BevölkerungsstaBeobachtung der demografischen Ent- tistiken absichtlich hochtreibe, um mehr
wicklung der palästinensischen Nach- Finanzhilfen aus dem Ausland zu ergatbarn ausschliesslich auf die Angaben der tern. Ettinger ist z. B. der Ansicht, dass
palästinensischen Behörde für Statistik Ende 2015 im Westjordanland bestenfalls
angewiesen. Viele in Israel sind der An- 1,75 Millionen Menschen lebten. Einstsicht, dass diese Behörde ihre Arbeit in weilen kann man auf jeden Fall festhalprofessioneller Art und Weise ausführt ten, dass zumindest für das israelische
und man den Angaben daher Glauben Kernland ein Wandel eingetreten ist, denn
schenken kann. Sollten also die Ende seit 2015 liegt die Geburtenrate der jü2016 veröffentlichten Zahlen tatsäch- dischen und der arabischen Bevölkerung
lich glaubwürdig sein und somit zutref- des Landes erstmals gleichauf. ML∎
Der
Mitternachtsruf
kommt zu Ihnen
Termine vom 01.03. bis 31.03.2017
Änderungen vorbehalten. Die Agenda im Internet, immer aktuell: agenda.mnr.ch
Mi
01.03.
19:30
DE 74080 Heilbronn
Bürgerhaus Böckingen, Kirchsteige 5
Norbert Lieth
Do
02.03.
19:00
DE 56307 Dernbach
Freikirchliche Baptistengemeinde, Am Schulgarten 2
Norbert Lieth
Fr
03.03.
19:00
DE 56307 Dernbach
Freikirchliche Baptistengemeinde, Am Schulgarten 2
Norbert Lieth
Sa
04.03.
15:00
DE 30177 Hannover
Arche Hannover EFG, Gertrud-Greising-Weg 2
Norbert Lieth
So
05.03.
10:00
CH 3011 Bern
Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39
Nathanael Winkler
So
05.03.
10:00
CH 8600 Dübendorf
Zionshalle, Ringwiesenstr. 15
Samuel Rindlisbacher
So
05.03.
16:00
DE 20095 Hamburg
Saal im Kontorhaus Messberg, Messberg 1
Norbert Lieth
Mo
06.03.
19:30
DE 73312 Geislingen an der Steige
Mehrgenerationenhaus (Samariterstift), Schillerstr. 4
Norbert Lieth
Di
07.03.
19:30
DE 68169 Mannheim
Gemeindezentrum, Paul-Gerhardt-Str. 6
Norbert Lieth
Mi
08.03.
18:30
DE 65520 Bad Camberg
FeG Bad Camberg, Frankfurter Str. 58a
Elia Morise
Do
09.03.
14:30
CH 3011 Bern
Kongress-Zentrum Kreuz, Saal Tavel, Zeughausgasse 39
Nathanael Winkler
Do
09.03.
19:30
DE 57223 Kreuztal bei Siegen
Evang. Gemeinschaft Langenau, Buschhüttener Str. 25
Norbert Lieth
Fr
10.03.
19:30
DE 34117 Kassel
CVJM Kassel, Wolfsschlucht 21
Norbert Lieth
Sa
11.03.
18:30
DE 56068 Koblenz
Gemeindehaus Christuskirche, Von-Werth-Str. 2
Elia Morise
So
12.03.
10:00
CH 3011 Bern
Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39
Erich Maag
So
12.03.
10:00
CH 8600 Dübendorf
Zionshalle, Ringwiesenstr. 15
Victor Kalisher
So
12.03.
19:30
DE 56479 Rehe
Christliches Gästezentrum im «Westerwald», Heimstr. 49
Norbert Lieth
Mo
13.03.
09:30
DE 56479 Rehe
Christliches Gästezentrum im «Westerwald», Heimstr. 49
Elia Morise
Mo
13.03.
15:15
DE 56479 Rehe
Christliches Gästezentrum im «Westerwald», Heimstr. 49
Victor Kalisher
Mo
13.03.
19:30
DE 56479 Rehe
Christliches Gästezentrum im «Westerwald», Heimstr. 49
Nathanael Winkler
Di
14.03.
09:30
DE 56479 Rehe
Christliches Gästezentrum im «Westerwald», Heimstr. 49
Elia Morise
Di
14.03.
15:15
DE 56479 Rehe
Christliches Gästezentrum im «Westerwald», Heimstr. 49
Victor Kalisher
Di
14.03.
19:30
DE 56479 Rehe
Christliches Gästezentrum im «Westerwald», Heimstr. 49
Nathanael Winkler
Mi
15.03.
09:30
DE 56479 Rehe
Christliches Gästezentrum im «Westerwald», Heimstr. 49
Norbert Lieth
Mi
15.03.
19:00
CH 3600 Thun
Paulus Kapelle EMK, Sternensaal, Klosestr. 10
Fredy Peter
Do
16.03.
19:30
CH 4402 Frenkendorf BL
Stiftung Eben-Ezer, Grosser Saal, Eben-Ezerweg 50
Fredy Peter
Fr
17.03.
19:30
CH 4622 Egerkingen
Gasthof Kreuz, Oltnerstr. 11
Fredy Peter
Fr
17.03.
19:30
DE 13597 Berlin
EC Gemeinschaftshaus Spandau, Ruhlebener Str. 9
René Malgo
Sa
18.03.
17:00
CH 3715 Adelboden
Hotel Hari im Schlegeli, Lärchsaal, Gartenweg 5
Fredy Peter
Sa
18.03.
19:30
DE 13597 Berlin
EC Gemeinschaftshaus Spandau, Ruhlebener Str. 9
René Malgo
So
19.03.
10:00
CH 3011 Bern
Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39
Benedikt Peters
So
19.03.
10:00
CH 8600 Dübendorf
Zionshalle, Ringwiesenstr. 15
Nathanael Winkler
So
19.03.
11:00
DE 13597 Berlin
EC Gemeinschaftshaus Spandau, Ruhlebener Str. 9
René Malgo
So
19.03.
14:30
DE 13597 Berlin
EC Gemeinschaftshaus Spandau, Ruhlebener Str. 9
René Malgo
So
19.03.
15:00
CH 3800 Interlaken
Zentrum Artos Interlaken, Saal «Quelle», Alpenstr. 45
Fredy Peter
Mo
20.03.
19:30
CH 3552 Bärau b. Langnau im Emmental
Inforama Emmental, Hörsaal, Bäregg 830
Fredy Peter
Do
23.03.
19:30
CH 3011 Bern
Kongress-Zentrum Kreuz, Saal Tavel, Zeughausgasse 39
Nathanael Winkler
So
26.03.
10:00
CH 8600 Dübendorf
Zionshalle, Ringwiesenstr. 15
Elia Morise
So
26.03.
10:00
CH 3011 Bern
Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39
Nathanael Winkler
So
26.03.
10:00
DE 78234 Engen
CGE Christliche Gemeinde Engen, Am Bahndamm 3
Norbert Lieth
Mi
29.03.
18:30
DE 65520 Bad Camberg
FeG Bad Camberg, Frankfurter Str. 58a
Elia Morise
Nachrichten aus Israel | 3/2017
23
Wissenschaft
INNOVATION
Zufällige
israelische
Innovationen
Kinder lernen in der Schule,
welche Anekdote hinter dem
Ausruf «Heureka» steckt. So wie
Archimedes, der bei einem Bad
ein bedeutsames physikalisches
Gesetz entdeckte, rief man auch
in Israels Innovationsstätten ab
und zu wegen zufälliger Entdeckungen «Heureka!».
M
Manchmal kann man über die Geschichten nur schmunzeln. Hinter einigen Innovationen steckt zum Beispiel
schlicht und einfach Vergesslichkeit,
wie eine verlegte Petrischale, die zur
Entdeckung der Wirkung von Antibiotikum führte. Andere Entdeckungen sind
auf menschliche Emotionen zurückzuführen, wie bei dem Koch, der Ärger bekam, weil er die Bratkartoffeln zu dick
geschnitten hatte und sich daraufhin
durch extrem dünn geschnittene Kartoffeln rächte – so entstanden die Kartoffelchips. Herausragende Innovationen
können auch schlichte Nebenprodukte
sein, wie im Fall der Mikrowelle, deren
Idee bei der Erforschung von Radarwellen für US-Kampfjets aufgrund eines in
der Hosentasche verwahrten Schokoriegels entstand, oder auch die Teflonpfanne, die ein Nebenprodukt der modernen
Raumfahrtforschung ist. Diese Liste ist
noch sehr viel länger.
Israel ist als attraktive Innovationsschmiede bekannt. Daher scharen sich
zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses
Sprengstoffe aus sicherer
Distanz aufspüren
Die Firma «Laser-Detect-Systems» wurde 2004 in Ramat
Gan gegründet und konnte kürzlich ihre neueste Innovation vorstellen, die auf einer Fachmesse in Israel rund um
das Thema Sicherheit sehr viel Aufsehen erregte. Schon
vor einiger Zeit stellte die Firma der Fachwelt ihr SensorSystem vor, das Sprengstoffe und andere gefährliche Materialien zu orten vermag. Das System kann sie sowohl in
fester als auch in flüssiger oder Pulverform aufspüren. Das
Handgerät arbeitet extrem zuverlässig, erforderte jedoch,
dass sich ein Mensch den Substanzen nähert, sodass die
Firma dieses System nunmehr weiterentwickelt hat. Die
Sensoren sind inzwischen auf Robotern, ferngesteuerten Fahrzeugen wie auch Drohnen installierbar. Somit kann man verschiedene gefährliche Substanzen
nunmehr aus sicherer Entfernung orten, was sowohl für Polizei und
Sicherheitskräfte als
auch für das Militär sowie Rettungsteams von
grossem Vorteil ist. AN∎
24 Nachrichten aus Israel | 3/2017
dieser Ausgabe Menschen aus aller Welt
am israelischen Gemeinschaftsstand
auf der diesjährigen Innovations-Expo
in den USA. Doch auch den israelischen
Wissenschaftlern und Entwicklern geht
es nicht anders als ihren Kollegen in aller Welt; auch sie stossen immer wieder
unabsichtlich auf neue Ideen.
Man kann also auch in Israel über
das Glück eines Zufalles, über Vergesslichkeit und auch Schlamperei schmunzeln, aus denen letztlich Positives
entstand. In einem israelischen Fall,
der sogar zum Nobelpreis führte, lief
es nochmal ganz anders: Die Wissenschaftler entdeckten bei ihrer Grundlagenforschung, dass ihre Arbeitsthese
nicht zutraf, ganz im Gegenteil. Die meisten Forscher hätten an diesem Punkt
aufgegeben, nicht jedoch Avram Hershko und sein Assistent Aaron Ciechanover, die für ihre daraufhin gemachte
Entdeckung 2004 mit dem Nobelpreis
für Chemie geehrt wurden. Dazu sagten
diese Wissenschaftler des Technion
Haifa: «Die Lehre aus der Geschichte
Kooperation mit
lateinamerikanischen
Universitäten
Während man immer wieder von einem
akademischen Boykott Israels hört, so ist
das Bild keineswegs schwarz-weiss, denn
erst kürzlich unterzeichneten nicht weniger
als 20 Hochschulen lateinamerikanischer
Staaten Kooperationsabkommen mit der
Hebräischen Universität Jerusalem. Der
Präsident dieser namhaften israelischen
Institution der höheren Bildung, Prof. Menahem Ben-Sasson, durfte vor einigen
Wochen Repräsentanten aus Argentinien,
Bolivien, Brasilien, Chile, Costa Rica, der
Dominikanischen Republik, Ecuador, Honduras, Kolumbien, Nicaragua, Paraguay,
Peru, Uruguay und Venezuela in Jerusalem
begrüssen. Man traf sich zur ersten länderübergreifenden Konferenz am Harry S.
Truman Forschungsinstitut zur Förderung
des Friedens und vereinbarte eine wissenschaftliche Kooperation auf vielen verschiedenen Ebenen, die seitens der Hebräischen
Universität als «extrem vielversprechend
und fruchtbar» bezeichnet wurde.
AN∎
Wissenschaft
ist: Selbst wenn du etwas entdeckst,
das du gar nicht entdecken wolltest, so
solltest du trotzdem weiterforschen.»
Ähnlich erging es ebenfalls einer
Gruppe von Wissenschaftlern des renommierten Weizmann Instituts in Rehovot
in den 1990er-Jahren. «Wir waren auf
der Suche nach einer Technologie, um
Solarenergie in Strom zu verwandeln.
Unsere Forschungsergebnisse waren total unerwartet, denn die Nano-Partikel,
mit denen wir experimentierten, zeigten
vollkommen andere Eigenschaften als
wir ursprünglich angenommen hatten.
So stellten wir fest, dass sie u. a. hervorragende Gleitmittel und auch Halbleiter sind.» Die Folge war: Anstatt einen
Beitrag für die Solarenergie zu leisten,
entsprangen dieser Forschung von Prof.
Reshef Tenne die Disufid-Nano-Partikel,
die heutzutage u. a. aus der Produktion
von Schmierölen und Beschichtungen
nicht mehr wegzudenken sind.
Der israelische Chemiker Jonathan
Goldstein experimentierte mit Titandioxid, denn er hatte die Idee, dass diese
anorganische chemische Verbindung
Zahnpasta einfacher fliessen lassen
könnte. Letztlich gilt er als Entdecker
eines kostengünstigen weissen Pulvers, das mit absorbierendem Farbstoff
behandelt lichtempfindlich wird. Und
so entstand aus den Zahnpasta-Experimenten im Jahr 2003 die Firma 3GSolar, die die 1988 vom Schweizer Wissenschaftler Michael Graetzel entwickelte
Farbstoffsolarzellen-Technologie
auf
kostengünstige und effektive Weise
revolutionierte, da dieses Material dreimal effektiver als Siliziumzellen ist.
Schön ist auch die Geschichte des
Pflanzenbiologen Shimon Gepstein.
Er und sein Technion-Team vergassen
einige Pflanzen zu wässern, die sie
genetisch verändert hatten, um deren
Haltbarkeit auf den Verkaufsregalen zu
verlängern. Erst nach einigen Wochen
fiel ihnen ihre Vergesslichkeit auf. Ein
Student goss die völlig vertrockneten
Pflanzen trotzdem und wenig später
erwachten diese wieder zum Leben.
Heute gilt Prof. Gepstein als weltweite
Koryphäe der Produktion von dürreresistenten Nutzpflanzen wie Reis, Getreide, Rübenzucker usw., denn auch
diese Entdeckung wurde patentiert und
bringt seither in vielen Staaten Gutes.
Dr. Shimon Harrus von der Hebräischen Universität Jerusalem wollte
eigentlich herausfinden, wie lange
Zecken brauchen, um auf Hunde die
fatal verlaufende Erkrankung Canine
Monocytic Ehrlichiosis (CMT) zu übertragen. Zu seiner Überraschung stellte er fest, dass zwei Hunde gar nicht
erkrankten. «Daraufhin leiteten wir
eine Grossstudie ein, um den Grund
herauszufinden», sagte Dr. Harrus,
der damit unzweifelhaft dem Vorgehen der israelischen Nobelpreisträger
Hershko und Ciechanover folgte. 2012
stellte er in Beiträgen für Fachzeitschriften sein «Nebenprodukt» vor, das
seit 2013 als erste Impfung für Hunde
gegen diese Erkrankung von Yissum,
der Firma für angewandte Forschung
seiner Hochschule, patentiert und erfolgreich vermarktet wird. ZL∎
Israelische Innovationen im Alltag
Israel glänzt immer wieder mit Innovationen, die in der Forschung neue Richtungen
vorgeben. Doch ebenso häufig wartet die israelische Ideenschmiede mit Entwicklungen auf, die unseren Alltag erleichtern. Dazu gehört ein faltbares Fahrradschloss,
das nicht nur rostresistent und leicht ist, sondern auch extremer Gewalteinwirkung
standhält. Auf eine Grösse von 80 Zentimetern entfaltbar, kann es überall angebracht werden. Es ist leicht mitzuführen und klappert nicht wie die üblichen Fahrradschlösser. Hilfreich ist auch das System GearEye, denn es erlaubt durch kleine
elektronische Etiketten, die an Schlüssel, Handy, Portemonnaie und anderen wichtigen alltäglichen Gegenständen angebracht werden, dass wir sie nicht mehr suchen
müssen, sondern sie sich bei uns melden, sodass man Zeit spart sowie unangenehme
Situationen meidet. Ein weiteres faltbares Gerät aus der israelischen Innovationsschmiede revolutioniert bereits in 15 Ländern die Mobilität von Grossstädtern. Der
EScooter lässt sich mit wenigen Handgriffen zusammenfalten und kann einfach in
überfüllten Verkehrsmitteln mitgenommen werden. Der 48-Volt-Motor dieses zwölf
Kilo wiegenden Skooters wird durch Akkus betrieben und transportiert ein Gewicht von bis zum 130 Kilo mit einer durchaus passablen Geschwindigkeit von A
nach B. Gegenwärtig tüftelt die Firma an einer noch kompakteren Version. AN∎
Nachrichten aus Israel | 3/2017
25
Wissenschaft
MEDIZIN
Dem Immunsystem gut zugehört
Die israelische Firma MeMed entwickelte ein neuartiges Diagnoseverfahren,
mit dessen Hilfe bakterielle Infektionen schneller erkannt werden können,
sodass sogar eine Revolution im Kampf gegen Killer-Bakterien in Aussicht steht.
J
Jedes Jahr sterben in Europa und in
den USA rund 50 000 Patienten aufgrund
von Infektionen, die durch antibiotikaresistente Bakterien verursacht werden. In
der Vergangenheit griffen viele Mediziner
sehr schnell zum Rezeptblock, um Antibiotika zu verschreiben, doch letztlich
trug gerade dies dazu bei, dass nicht wenige Bakterien eine Resistenz gegen das
Heilmittel entwickeln konnten. Folglich
wird der Kampf gegen Bakterien immer
schwieriger, was die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bereits zu einer Warnung veranlasste: «Diese Situation könnte
uns bezüglich vieler Krankheiten ins Mittelalter zurückkatapultieren, als eine
Halsentzündung oder eine Schnittwunde
das Todesurteil bedeuten konnte.» Die israelische Firma MeMed hat sich auf die
Fahne geschrieben, diese Situation zu ändern, und zwar jetzt, bevor es zu spät ist.
Die 2009 von Dr. Eran Eden und Dr. Kfir
Ofer gegründete Firma widmete sich der
Entwicklung eines neuartigen Testverfahrens, mit dessen Hilfe sich sowohl schnell
als auch zuverlässig ermitteln lässt, ob
ein Patient an einem Virus erkrankt ist
und somit nach Hause geschickt werden
sollte, um zu ruhen, oder ob eine bakterielle Infektion vorliegt, gegen die man ein
antibiotisches Mittel verschreiben sollte.
Dafür zogen diese beiden israelischen
Wissenschaftler, die in verschiedenen Bereichen akademische Titel besitzen, das
Immunsystem des Menschen zu Hilfe.
Bisher dauert es mindestens einen
Tag, um mittels eines herkömmlichen
Testverfahrens feststellen zu können,
ob eine virale oder eine bakterielle Erkrankung vorliegt. Darüber hinaus ist es
möglich, einen Abstrich zur Züchtung der
Kulturen zu nehmen, wie im Fall einer
Halsentzündung, doch dann dauert die
26 Nachrichten aus Israel | 3/2017
Diagnose noch länger. Das von der Firma
MeMed entwickelte Verfahren namens ImmunoXpert verzichtet hingegen auf eine
Analyse der Krankheitsursache, sondern
widmet sich einer genaueren Aufschlüsselung der Reaktion des menschlichen
Immunsystems. Aufbauend auf einer Datenbank zu bakteriellen Infektionen haben
die beiden israelischen Wissenschaftler ein
Verfahren entwickelt, das die Marker des
Immunsystems analysiert und innerhalb
von lediglich einer Stunde feststellt, welche
Reaktion hier vorliegt – die Reaktion auf ein
Virus oder auf ein Bakterium. Im Fall einer
bakteriellen Entzündung kann man anhand
dieses Testverfahrens zudem oftmals auch
noch feststellen, welches Bakterium hier
sein Unwesen treibt und somit noch zielgerichteter Gegenmassnahmen ergreifen.
«Unser Immunsystem ist ein herausragendes Diagnosesystem», sagte dazu Dr.
Eden. «Das menschliche Immunsystem
erkennt, ob ein Virus oder ein Bakterium
den Angriff vornimmt und reagiert entsprechend anders. Um diagnostizieren zu
können, ob eine virale oder eine bakterielle Infektion vorliegt, muss man daher
eigentlich nur genau beobachten, wie das
Immunsystem reagiert, nämlich ob es eine
Kommandoeinheit gegen ein Virus mobilisiert oder aber eine kleine Armee gegen
die Bakterien aufstellt.»
Tests dieses neuartigen Diagnoseverfahrens haben gezeigt, dass der ImmunoXpert zu 93 Prozent die Reaktion des
Immunsystems richtig deutet. Als dieses
herausragend gute Ergebnis bekannt wurde, ging bei der Firma eine Flut von Nachfragen aus aller Welt ein. Das neuartige
Diagnoseverfahren der Firma MeMed wird
bisher bereits in Krankenhäusern in Mitgliedsstaaten der Europäischen Union, in
der Schweiz sowie in Israel eingesetzt. ML∎
Der
Mitternachtsruf
kommt zu Ihnen
Norbert Lieth spricht über
das Thema:
Die letzte
prophetische Bitte
Mi 22.02.2017, 19.30 Uhr
Sa. 04.03.2017, 15.00 Uhr
Evangelisch Freie Gemeinde am
Leinenborn, Soonwaldstrasse 50,
DE 55566 Bad Sobernheim
Arche Hannover EvangelischFreikirchliche Gemeinde,
Gertrud-Greising-Weg 2 /
Ecke Constantinstrasse,
DE 30177 Hannover
Bad Sobernheim
Hannover
Do. 23.02.2017, 19.30 Uhr
Feuchtwangen
So. 05.03.2017, 16.00 Uhr
Fr. 24.02.2017, 18.30 Uhr
Saal im Kontorhaus Messberg
(Ebenezer Hilfsfond Deutschland),
Messberg 1,
DE 20095 Hamburg
Schranne Saal, Untere Torstrasse 3,
DE 91555 Feuchtwangen
Ingolstadt
Freie Baptistengemeinde Ingolstadt,
Friedrich-Ebert-Strasse 68,
DE 85055 Ingolstadt
So. 26.02.2017, 16.00 Uhr
Aue/Sachsen
Mo. 06.03.2017, 19.30 Uhr
Geislingen an der Steige
Mehrgenerationenhaus (Samariterstift),
Schubartsaal, Schillerstrasse 4,
DE 73312 Geislingen an der Steige
Kulturhaus «Aue», Goethestrasse 2,
DE 08280 Aue/Sachsen
Di. 07.03.2017, 19.30 Uhr
Mo. 27.02.2017, 19.30 Uhr
Gemeindezentrum,
Paul-Gerhardt-Strasse 6,
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Dr. Charles C. Ryrie
Dispensationalismus
Der Dispensationalismus ist eine
heilsgeschichtliche Bibelauslegung. Verschiedene Haushaltungen, sogenannten Dispensationen
folgen aufeinander, wovon jede
durch spezifische göttliche Offenbarung, Gehorsams-Prüfung des
Menschen und anschliessendes
Gericht charakterisiert wird.
Aber der Dispensationalismus erfährt viel Widerspruch. Steht er
wirklich im Einklang mit der biblischen Lehre?
Diese Entscheidende Frage beantwortet der bekannte Theologe
Charles C. Ryrie in diesem Buch umfassend und nachvollziehbar.
• Hardcover, 448 Seiten
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Bibel
Bibel
Israel
ein Volk von ganz
besonderer Art
Teil 12
Das Heiligtum
In 2. Mose 40,34 lesen wir, wie Gottes
Herrlichkeit in die Stiftshütte einzog.
Auf der Stiftshütte ruhte eine Wolke, genau
über der Stelle, wo die Bundeslade stand.
Von Thomas Lieth
Anlässlich des Sinaibundes befahl
Gott dem Volk Israel: «Und sie sollen
mir ein Heiligtum machen, dass ich mitten unter ihnen wohne!» (2.Mo 25,8).
Die Israeliten fertigten daraufhin
– nach dem Entwurf und den Anweisungen Gottes – die Stiftshütte an,
damit Gott mitten unter ihnen wohnen
konnte. In 2. Mose 40,34 lesen wir, wie
Gottes Herrlichkeit in die Stiftshütte
einzog. Auf der Stiftshütte ruhte eine
Wolke, genau über der Stelle, wo die
Bundeslade stand. Das war die Wolkensäule, die die Gegenwart Gottes
andeutete. Sie war der Wegweiser für
das Volk Gottes. Wenn sich die Wolke
von der Stiftshütte erhob, musste das
Zelt nach den Vorschriften zusammengepackt werden. Das ganze Volk stellte
sich dann auf und machte sich für die
Abreise fertig. Dann ging es vorwärts, in
die Richtung, die Gott durch die Wolke
angab – solange, bis die Wolke stehen-
blieb. Dann musste alles wieder aufgebaut werden, und die Wolke liess sich
wieder nieder auf der Stiftshütte. Es
ging also alles in einer regelmässigen
Ordnung vonstatten (s. 4.Mo 10,12).
Es war kein wildes, planloses und orientierungsloses Durcheinander, wenn
das Volk sich erhob, um den Marsch
durch die Wüste fortzusetzen. Auch
daran erkennen wir wieder einen Charakterzug Gottes, der ein Gott der Ordnung ist. Gott war sein Führer und Er
gab Seinem Volk zu erkennen, wann
die Reise fortgesetzt würde und wann
es Zeit war, sich zur Ruhe zu setzen
(s. 4.Mo 9,15–23).
«Der Herr aber zog vor ihnen her,
bei Tag in einer Wolkensäule, um sie
auf dem Weg zu führen, und bei Nacht
in einer Feuersäule, um ihnen zu leuchten, damit sie Tag und Nacht wandern
könnten» (2.Mo 13,21).
In der Stiftshütte sollten dann
auch die vielen Opfer vollzogen werden, die Gott nach dem Sündenfall des
Menschen eingeführt hatte, um den
Menschen die Möglichkeit zu geben,
sich eben durch diese Opfer wieder
Gott zu nahen und Reue zu zeigen.
Seit dem Sündenfall, der Trennung
zwischen dem Menschen und Gott,
war es den Menschen unmöglich,
mit dem heiligen Gott Gemeinschaft
zu haben. Der reine und heilige Gott
konnte und kann keinen Kontakt mit
dem Schmutz und Dreck des sündhaften Menschen haben – genauso
wenig wie Plastik am Magnet haften
bleiben kann.
Durch die Opferrituale jedoch gab
Gott den Menschen eine Möglichkeit,
sich Ihm zu nahen. Dies geschah jedoch nur über das Opfer. Einmal im
Jahr kam es zum grossen Versöhnungsfest. Das alttestamentliche Opfer war
dabei kein Opfer für bewusste Sünden,
sondern ein Sühneopfer stellvertretend
für die allgemeinen Sünden eines Jahres. – Und wenn auch heute in Israel
keine Opfer mehr dargebracht werden,
Nachrichten aus Israel | 3/2017
29
Impressum
Bibel
Nachrichten aus Israel
®
Schweiz:
so feiert das Volk doch alljährlich den Versöhnungstag (Jom Kippur).
Der Hohepriester durfte an diesem Versöhnungstag des Alten Bundes bis ins Allerheiligste
treten, um Sühnung für sich und sein Haus sowie für das gesamte Volk Israel zu erlangen. Die
Sünde des Einzelnen jedoch wurde nicht gänzlich
vergeben, sondern nur verdeckt. Der Dreck und
der Schmutz, der sich im Laufe des Lebens angesammelt hatte, wurde lediglich überdeckt und
überpudert. Man könnte hier auch von der sogenannten «französischen Dusche» sprechen mit
Parfüm und Puder. Der Schmutz ist noch da und
nur für einen Moment nicht mehr sichtbar. Aber
es ist nur eine Frage der Zeit, wann dieser wieder
sichtbar hervortritt.
Vor dem Kommen Jesu wurden die Sünden
der Menschen vorausblickend auf das einmal
geschehene vollkommene Opfer Jesu nur
zugedeckt, sodass man immer wieder opfern
musste; und jedes Jahr aufs Neue war das
Volk auf den grossen Versöhnungstag angewiesen. Das Blut des Sohnes Gottes ist das
einzige Blut, das Sünden ein für allemal vergeben kann. Durch das Blut Jesu sind die Sünden nicht verdeckt, sondern vergeben und
vergessen. Durch das Opferlamm Jesus ist
der Schmutz und der Dreck der menschlichen Seele nicht überdeckt und überpudert,
sondern reingewaschen. Und dies wird
durch die Taufe auf den Namen Jesu bekräftigt. Nur ein reiner, sauberer Mensch
kann wieder Kontakt und Gemeinschaft
mit dem heiligen Vater im Himmel haben.
«Daher, wenn jemand in Christus ist,
so ist er eine neue Schöpfung; das Alte
ist vergangen, siehe, Neues ist geworden»
(2.Kor 5,17).
Der Hebräerbrief betont: «Unmöglich
kann Blut von Stieren und Böcken Sünden wegnehmen», und: «In diesem Willen
sind wir geheiligt durch das ein für allemal geschehene Opfer des Leibes Jesu
Christi» (Hebr 10,4.10).
Ja, das Blut von Tieren konnte die
Sünde nicht wegnehmen, sondern lediglich für eine gewisse Zeit überdecken.
Deshalb war es notwendig, immer wieder aufs Neue zu opfern. Das Blut Jesu
hingegen, das Er auf Golgatha vergossen
hat, ist das Versöhnungsblut, das Sünden
hinwegnimmt. Und deswegen brauchen wir
keine anderen oder neuen Opfer. Es ist
alles vollbracht zur Vergebung unserer
Schuld – ein für allemal; wir müssen es
∎
nur in Anspruch nehmen. 30 Nachrichten aus Israel | 3/2017
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