18 extra blick Nummer 3, 3. März 2017 In guten wie in Genau vor einem Jahr hat die Diözese Linz öffentlich gemacht, dass sie die Burg Altpernstein nach siebzig Jahren nicht mehr als Haus für die Katholische Jugend nutzen will. Doch so einfach ist es gar nicht, die Burg dem Eigentümer, dem Stift Kremsmünster, zurück zu geben. Die Gastterrasse der Burg Altpernstein. Die Burg Altpernstein ist seit vielen Jahrzehnten – für viele tausend Menschen – Wallfahrtsort, Zuflucht, Begegnungsstätte. An den Wänden im Keller haben sie ihre Spuren hinterlassen. Das hat seinen Grund in den Anfängen der Jugendarbeit auf der Burg: „Ein Gutteil der lebendigen Gruppenarbeit, die heute in unserer Diözese da ist, wurde auf Burg Altpernstein angekurbelt. Allein auf der „Burg“ wurden bis heute über 200 Jugenderholungs- und Schulungswochen gehalten. Mehr als 6000 Jugendliche unserer Diözese sind über die „Burg“ gegangen. Mehr als 50% der Helferschaft wurde auf der Burg geschult.“ So steht es im Diözesanjahrbuch des Jahres 1951 zu lesen. Fünf Jahre nachdem die Katholische Jugend begonnen hat, die Burg zu nutzen, unter ihrem „Burgvater“, dem Priester Johann Gebetsberger. Und weil die Burg so wichtig ist für die Katholische Jugend, wurde die langfristige Nutzung des Hauses auch in einem Vertrag für neunundneunzig Jahre festgeschrieben – die Diözese darf die Burg um den symbolischen Pachtzins von einem Schilling im Jahr nutzen. Die Diözese erhält die Burg dafür, bei größeren Bauvorhaben hat sich das Stift Kremsmünster beteiligt. Für Trennung braucht es Einigkeit Um diesen Vertrag zu beenden, braucht es das Einvernehmen zwischen den beiden Vertragsparteien – das macht ja Sinn: So muss das Stift sich nicht nach ein paar Jahren um einen neuen Pächter umsehen und die Diözese muss nicht fürchten mit ihrer Jugendarbeit auf der Straße zu landen. Als die Ordinariatskonferenz der Diözese im Februar 2016 beschließt, die Burg Altpernstein nicht mehr weiter zu führen, wird das mit hohen Kosten für die notwendige Sanierung begründet. Das kommt recht überraschend – für die Menschen, die auf der Burg arbeiten, für die Planer, den Micheldorfer Pfarrer und den Bürgermeister und auch für das Stift Kremsmünster. Mit niemandem ist vorher über die Schließung gesprochen worden. Jetzt werden diese Gespräche wohl doch noch in Gang kommen: Das Stift Kremsmünster lehnt die Rückgabe der Burg durch die Diözese am Ende des Jahres 2017 ab: Es braucht mehr Zeit, um einen guten Übergang zu einer neuen Nutzung für die Burg zu finden. Das Kapitel des Klosters Kremsmünster, die Versammlung der Mönche, hat beschlossen, die Burg nicht zu verkaufen. Es soll versucht werden, wieder einen Pächter zu finden – möglicherweise lässt sich die Burg auch als Jugendhaus weiter führen. Bis das geklärt ist, ist die Diözese verpflichtet, das Haus zu erhalten, auch wenn sie es selbst nicht mehr nutzen will: Die Katholische Jugend hat von der Diözese den Auftrag, das Haus bis Ende 2017 zu verlassen. Zu Pfingsten soll es noch ein Abschlussfest geben, dann werden keine Kurse mehr angeboten. Christoph Burgstaller, Leiter der diözesanen Jugendstelle, hofft, dass sich jene Menschen in der Region zusammen finden, die an einer Zukunft für die Burg interessiert sind. Hoffnung gibt es, dass die Burg auch in Zukunft ein offenes Haus bleibt: Ab Juni dürfen die Mitglieder des Burgteams auch im
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