Pressemitteilung

Pressemitteilung
Griechenland wird nach den Balearen zweitbeliebtestes Ziel für den Sommerurlaub
2. März 2017
Dörte Nordbeck
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Julia Richter
Corporate Communications
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Nürnberg, 2. März 2017 – Für den Sommerurlaub 2017 ist die Türkei
derzeit kaum gefragt. Stattdessen buchen die Deutschen lieber Griechenland, Bulgarien oder Kroatien. Auch Kreuzfahrten sind bei deutschen Urlaubern immer beliebter. Städtereisen verlieren dagegen aufgrund der jüngsten Ereignisse und Anschläge an Attraktivität. Das
zeigt eine GfK-Analyse zum Reiseverhalten der Deutschen.
Für ihren Sommerurlaub 2017 haben die Deutschen bislang 5,8 Milliarden
Euro im Reisebüro und auf Online-Reiseportalen ausgegeben. Damit sind
in den Reisebüros Deutschlands bis Ende Januar rund 40 Prozent der Umsätze einer Sommersaison bereits gebucht.
Für den Sommerurlaub 2017 steht Griechenland bei deutschen Urlaubern
hoch im Kurs. Kein anderes Reiseland gewinnt in absoluten Umsatzzahlen
derzeit so stark. Griechenland steigt damit nach den Balearen zum zweitstärksten Urlaubsziel im deutschen Markt auf. Im Vergleich zum bislang
schwächsten Sommer im Jahr 2012 haben sich die Griechenland-Umsätze
im Reisebüro mehr als verdreifacht. Im Mittelmeerraum sind zudem Urlaube in Bulgarien und Kroatien derzeit stark nachgefragt. Für Ägypten ziehen
die Buchungen wieder sichtlich an, haben alte Bestmarken aber noch nicht
erreicht.
Türkei bleibt schwach, Ägypten kehrt zurück
Für die Türkei zeichnet sich bislang keine Erholung ab. Im Reisebüro haben sich die mit Türkei-Sommerurlauben erzielten Umsätze im Vergleich
zum Vorjahr mehr als halbiert. Dabei waren die Türkei-Buchungen schon
vor einem Jahr von massiven Rückgängen gekennzeichnet.
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Familien mit Kindern, die ihren Sommerurlaub 2015 noch in der Türkei oder
in nordafrikanischen Urlaubsländern verbracht haben, sind im Sommer
2016 überwiegend auf andere Reiseziele ausgewichen. Die Anzahl der
Sommerurlaube in Deutschland etwa hat sich bei diesen Familien verdreifacht. Statt in die Türkei reisten sie außerdem verstärkt auf die Balearen,
nach Portugal oder Bulgarien.
Für den Sommerurlaub 2017 profitieren von der anhaltenden TürkeiSchwäche bei den Veranstalterreisen vor allem Griechenland, Bulgarien,
Kroatien, Zypern und, wieder sichtlich zunehmend, auch Ägypten. Zusammengenommen reicht deren aktuelles Umsatzwachstum im stationären
Reisevertrieb (fast 380 Millionen Euro) aus, die aktuellen Türkei-Verluste
mehr als wettzumachen: Die Region Östliches Mittelmeer wächst um sie1
ben Prozent.
Bedeutsamer bleibt die Region Westliches Mittelmeer mit Spanien, Italien
oder Portugal, die zum jetzigen Zeitpunkt annähernd 30 Prozent der Gesamtumsätze beziehungsweise mehr als 1,4 Milliarden Euro auf sich vereint. Einer der großen Wachstumstreiber bleiben außerdem die Kreuzfahrten mit einem gut zweistelligen Umsatzzuwachs im Reisebüro.
Sommerurlaub 2017
1
in %
Umsatzanteil
alle Reisen Sommersaison 2017
1
Veränderung
+6%
Westliches Mittelmeer
29%
-1%
Östliches Mittelmeer
24%
+7%
Fernreisen
14%
+3%
Nahziele (erdgebundene Reisen)
9%
-1%
in Reisebüros gebuchte Reisen bis Januar 2017, Vergleich zum Vorjahreszeitraum
Städtereisen aufgrund aktueller Ereignisse weniger gefragt
Mehr Urlaubsreisen im westlichen statt östlichen Mittelmeerraum, mehr
Urlaube im eigenen Land und steigende Beliebtheit von Kreuzfahrten markieren auch die Reisetrends im Jahr 2016. Bei den Städtereisen zeichnet
sich jedoch eine Veränderung ab. Sie sind eigentlich eine der Reiseformen,
die sich am dynamischsten entwickeln. Im Sommer 2016 haben sie aber
ihr vorheriges Wachstum eingebüßt: Städtetrips innerhalb Europas sind
von +14,3 Prozent im Sommer 2014 auf -4,1 Prozent im Sommer 2016
gefallen. Das Wachstum von Städtereisen innerhalb Deutschlands (Anteil
64 Prozent) ist von 3,4 Prozent auf 1,5 Prozent zurückgegangen.
Das liegt nicht zuletzt an Terroranschlägen, die auch europäische Metropolen treffen und veränderte Verhaltensweisen von Urlaubern zur Folge haben. Das zeigt sich besonders stark daran, dass große Events gemieden
werden. Der Besuch solcher Veranstaltungen ist um 13 Prozent zurückgegangen, das „Nachtleben genießen“ um 27 Prozent.
Markt der Urlaubsreisen wächst
Sowohl die Anzahl der Privat- und Urlaubsreisen als auch die Gesamtausgaben dafür in Höhe von fast 60 Milliarden Euro sind im vergangenen Jahr
um jeweils zwei Prozent gestiegen. „Die Deutschen verreisen nach wie vor.
Der Veranstaltermarkt profitiert davon, aber nur unterdurchschnittlich“, erläutert Dörte Nordbeck, Head of Travel & Logistics Germany bei GfK, die
Marktentwicklungen.
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Im Reisebüro, über das gut jede zweite pauschal oder in Bausteinen organisierte Urlaubsreise eines Veranstalters verkauft wird, steht die Sommersaison 2017 aktuell bei einem Umsatzplus in Höhe von sechs Prozent im
Vergleich zu minus neun Prozent im Vorjahr. „Viele Urlauber haben ihre
Sommerferien früher als sonst gebucht. Die starken Frühbucherumsätze
bis Ende Dezember 2016 haben sich im Buchungsmonat Januar aber wieder relativiert“, sagt Nordbeck. „Mit der Türkei ist ein überaus starkes Urlaubsland ins Wanken geraten. Deren Kapazitäten und sehr gutes Preis/Leistungsverhältnis fehlen andernorts. Dazu kommt, dass die Konzentration auf wenige andere Reiseziele zu Engpässen und steigenden Preisen
führt. Die Türkei fehlt.“
Zur Studie
Die GfK-Studie zum Reiseverhalten der Deutschen verbindet Daten aus
dem Vertriebs- und Konsumentenpanel.
Das Vertriebspanel von GfK (Travel Insights) basiert auf den Reisebuchungen am Point of Sale. Die Buchungsdaten von rund 1.500 Reisebüros bilden den stationären Vertriebsmarkt repräsentativ ab. Im Onlinebereich
werden die Buchungsdaten der Reiseportale und der Reiseveranstalter
ausgewertet. Aussagen im Text beziehen sich auf den Buchungsstand
Ende Januar 2017 für die Sommersaison 2017.
Im GfK Konsumentenpanel (MobilitätsMonitor) werden monatlich ca.
19.000 repräsentativ ausgewählte Haushalte (ca. 40.000 Personen) zu
ihrem Reise-, Buchungs- und Informationsverhalten befragt. Erhoben werden neben Urlaubsreisen (Haupturlaub, Zweit- und Dritturlaube) auch Geschäftsreisen, Tagesausflüge und sonstige Privatreisen, etwa Besuche bei
Verwandten/Bekannten. Aussagen im Text beziehen sich auf das abgelaufene Touristikjahr 2016.
Weitere Informationen:
Dörte Nordbeck, T +49 911 395-2357, [email protected]
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