Polizeipräsidium Mittelhessen Polizeidirektion Wetterau P K S 2016 olizeiliche riminal tatistik • weniger Wohnungseinbrüche als 2015 • die Aufklärungsquote steigt weiter Polizeiliche Kriminalstatistik der Polizeidirektion Wetterau - 2016 1 Vorbemerkungen 1.1 Allgemeine Erläuterungen zur Polizeilichen Kriminalstatistik Bei der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) handelt es sich um eine Ausgangserfassung aller polizeilich bearbeiteten Straftaten1, unter Beschränkung auf ihre erfassbaren wesentlichen Inhalte, welche nach bundeseinheitlichen Richtlinien erstellt wird. Die Erfassung der Straftaten erfolgt nach Abschluss der polizeilichen Ermittlungen mit Aktenabgabe an die Staatsanwaltschaft oder das Gericht. Hierdurch wird die zur Anzeige gebrachte Kriminalität dargestellt, wodurch eine Auswertung einzelner Deliktsarten, des Umfangs und der Zusammensetzung des Kreises der Tatverdächtigen ermöglicht wird. Die PKS kann zu Hilfe gezogen werden, um anhand der hieraus gewonnenen Erkenntnisse Formen der Kriminalitätsbekämpfung anzupassen, organisatorische Planungen und Entscheidungen, wie auch kriminalpolitische Maßnahmen zu treffen. Die PKS sollte hierbei jedoch nicht als alleiniges Mittel genommen werden, um den Kriminalitätsbelastungsquotienten ausgewählter Regionen darzustellen. In der PKS werden wesentliche, auf die Kriminalitätslage Einfluss nehmende Faktoren, wie zum Beispiel strukturelle Gegebenheiten, nicht berücksichtigt. Dies lässt sich zum Beispiel anhand der Häufigkeitszahl (HZ), die Zahl der Straftaten pro 100.000 Einwohner, welche ebenfalls in der PKS dargestellt wird, verdeutlichen. Mit der Häufigkeitszahl wird lediglich das Hellfeld der Kriminalität im Verhältnis, d. h. prozentual zur gemeldeten Wohnbevölkerung, abgebildet. Nach kriminalistischer Erfahrung steigen oder sinken Tatgelegenheiten jedoch mit den strukturellen Gegebenheiten und nicht allein mit der Bevölkerungszahl. Insofern kann die Häufigkeitszahl bestenfalls ein Anhaltspunkt für ein Viktimisierungsrisiko, d. h. das Risiko, Opfer einer Straftat zu werden, sein. Die Aussagekraft der Polizeilichen Kriminalstatistik wird zusätzlich dadurch eingeschränkt, dass der Polizei ein Teil der begangenen Straftaten nicht bekannt wird. Der Umfang dieses Dunkelfeldes hängt von der Art des Deliktes ab und kann sich unter dem Einfluss variabler Faktoren ändern. Es kann daher nicht von einer feststehenden Relation zwischen begangenen und polizeilich / statistisch erfassten Straftaten ausgegangen werden. Folgende Faktoren können auf das Hell- / Dunkelfeld eines Deliktsbereiches Einfluss nehmen: • • • • Anzeigeverhalten der Bevölkerung (z.B. Versicherungsaspekt) Intensität der Kriminalitätsbekämpfung durch die Polizei - Polizeiliche Kontrolle Kriterien der statistischen Erfassung Änderung des Strafrechts 1 Verbrechen und Vergehen einschließlich der mit Strafe bedrohten Versuche, ausgenommen politisch motivierte Kriminalität, Steuer- und reine Verkehrsdelikte. 2 Polizeiliche Kriminalstatistik der Polizeidirektion Wetterau - 2016 Anhand des Beispieles der Rauschgiftkriminalität wird dies sehr deutlich, denn in diesem Deliktsbereich haben alle Beteiligten kein Interesse an einer Strafverfolgung, da sich Käufer und Verkäufer einer Strafverfolgung aussetzen würden, wenn die Tat zur Anzeige kommt. Daher ist die Polizei in diesem Deliktsbereich ausschließlich auf eigene Feststellungen (sogenannte Kontrollkriminalität) angewiesen. Hier kann die Strafverfolgungsbehörde von einem höheren Fallaufkommen im Dunkelfeld ausgehen. Völlig anders sieht dies beispielsweise bei Delikten des schweren Diebstahls aus. Hier besteht bei den Geschädigten ein hohes Interesse an einer Anzeige bei der Polizei, da eine Entschädigung durch die Versicherung in der Regel an eine Anzeigenerstattung gebunden ist. In diesem Deliktsfeld kann die Polizei aufgrund der Anzeigenbereitschaft der Geschädigten von einem großen Hellfeld ausgehen. Die Polizeiliche Kriminalstatistik stellt also kein reales Spiegelbild der Kriminalitätswirklichkeit dar, sondern bietet eine je nach Deliktsart mehr oder weniger starke Annäherung an die Wirklichkeit. Gleichwohl ist sie, wie bereits dargestellt, für Politik, Legislative, Exekutive und Wissenschaft ein Hilfsmittel, um Erkenntnisse über die Häufigkeit der erfassten Fälle sowie über Formen und Entwicklungstendenzen der Kriminalität zu gewinnen und so gegebenenfalls Bekämpfungsstrategien anzupassen. 1.2 Informationen zum Kreis Der Wetteraukreis ist mit einer Fläche von 1.100,71 km² nach dem Landkreis MarburgBiedenkopf der zweitgrößte Landkreis des Polizeipräsidiums Mittelhessen, mit einer Bevölkerungszahl von knapp 300.000 Einwohnern zudem der Bevölkerungsstärkste. Dem Wetteraukreis gehören 25 Kreisgemeinden an, welche wiederum aus zahlreichen Stadt- bzw. Ortsteilen bestehen. Ein Bevölkerungszuwachs von 19 % (seit der letzten Volkszählung im Jahr 1987) spricht für die hohe Attraktivität der Region, die u. a. der guten Infrastruktur, aber auch der Nähe zur Stadt Frankfurt am Main und deren großen Zahl an Arbeitsplätzen geschuldet sein dürfte. Friedberg ist als Kreisstadt das Schul- und Verwaltungszentrum des Wetteraukreises. Den rund 30.000 Einwohnern stehen allein an der Technischen Hochschule Mittelhessen - Standort Friedberg mehr als 5.800 Studierende gegenüber. Mit der Main – Weser Bahn und gleichzeitig dem Anschluss an zwei wesentliche Autobahnen verfügt der Wetteraukreis sowohl über ein sehr gut ausgebautes Verkehrsnetz des öffentlichen Personen- / Nahverkehrs, des öffentlichen Fernverkehrs, wie auch des Individualverkehrs. Die sehr gute Infrastruktur macht den Wetteraukreis zusätzlich zu einem sehr attraktiven Gewerbestandort. 3 Polizeiliche Kriminalstatistik der Polizeidirektion Wetterau - 2016 1.3 Auswirkung der strukturellen Gegebenheiten auf die Kriminalität Die von der Bevölkerung und Unternehmen gleichermaßen als vorteilhaft empfundenen strukturellen Gegebenheiten bieten andererseits auch Straftätern ausgezeichnete Tatgelegenheiten. Insbesondere die sehr gute Verkehrsanbindung hat zur Folge, dass nicht nur örtliche Täter, sondern auch überörtliche Täter, reisende Täter / Tätergruppen, die dargebotenen Tatgelegenheitsstrukturen nutzen. Polizeilichen Erkenntnissen zufolge, geht insbesondere in dem Deliktsbereich Einbruch in Wohnungen ein großer Anteil auf das Konto überregional agierender, professioneller Täter. Die zur bandenmäßigen Begehung von Straftaten zusammengeschlossenen Tätergruppierungen finden ihren Rückzugsraum unter anderem in Ballungsräumen wie dem RheinMain-Gebiet. Eine feststellbare Häufung von Einbruchstaten in Orten mit guter Straßenverkehrsanbindung, zuvorderst Bad Vilbel, Friedberg, Bad Nauheim und Rosbach lässt in groben Linien polizeiliche Einsatzschwerpunkte erkennen. 4 Polizeiliche Kriminalstatistik der Polizeidirektion Wetterau - 2016 2 Entwicklung der Kriminalität im Kreis 2.1 Grundaussagen Für den Wetteraukreis wurden im Jahr 2016 insgesamt 12.850 Straftaten registriert. Somit bewegen sich die Fallzahlen leicht über Vorjahresniveau (12.510). Die Aufklärungsquote konnte mit 57,3 % um 0 ,7 Prozentpunkte gesteigert werden. 2.2 Fallzahlen und Aufklärungsquote Fälle AQ 14.714 14.385 13.970 13.711 13.824 13.226 13.247 12.829 12.853 12.510 12.850 57,4% 57,5% 57,5% 56,2% 56,8% 56,5% 56,60% 57,30% 53,6% 54,8% 55,1% 2006 2007 2008 2009 2010 2011 5 2012 2013 2014 2015 2016 Polizeiliche Kriminalstatistik der Polizeidirektion Wetterau - 2016 3 Entwicklung der Einzeldelikte 3.1 Top 10 – Straftaten Vor einer Betrachtung der Einzeldelikte soll die nachfolgende Darstellung einen Überblick über die am häufigsten verübten Straftaten im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Wetterau geben: Straftaten Platz Straftaten Gesamt Top 10 Gesamt 1 2 3 Sachbeschädigung Diebstahl an / aus Kraftfahrzeug Körperverletzung (vorsätzliche leichte) 4 Waren- / Warenkreditbetrug 5 Beförderungserschleichung 6 sonstige Betrugsdelikte 7 8 9 10 Einfacher Diebstahl ohne weitere Zuordnung Ladendiebstahl Diebstahl von Fahrrädern / unbefugter Gebrauch Wohnungseinbruchsdiebstahl % Anteil Erfasste an allen Fälle Taten Aufklärung Fälle in % 12850 100 7258 57,3 7380 57,4 3776 50,70 11,3 309 21,7 7,6 97 10,1 7,3 874 95,1 5,3 553 84 5 606 96,5 5 566 90,3 4,9 119 19,2 4,7 528 89,5 3,9 68 14,1 3,7 78 16,7 1426 (1332) 961 (781) 919 (799) 658 (742) 628 (687) 627 (676) 621 (629) 590 (602) 483 (482) 467 (507) 6 Polizeiliche Kriminalstatistik der Polizeidirektion Wetterau - 2016 Top 1 – Sachbeschädigung Bei den Sachbeschädigungsdelikten ist ein Anstieg der Fallzahlen um 94 Fälle auf 1426 (1332) Fälle festzustellen. Die Aufklärungsquote stieg ebenfalls um 0,8 % auf 21,7 %. Top 2 – Diebstahl an/aus Kraftfahrzeug Mit 961 (781) Fällen wurden 180 Fälle von Diebstahl an/aus Kraftfahrzeug mehr festgestellt als im Vorjahr. Die Aufklärungsquote sank um 3 % auf 10,1%. Top 3 – Körperverletzung ( vorsätzliche leichte) Die Anzahl der angezeigten Körperverletzungsdelikte stieg im Vergleich zum Vorjahr um 120 Fälle auf 919 (799) Fälle. Die Aufklärungsquote stieg auf 95,1 % (+ 0,1%). Top 4 – Waren-/Warenkreditbetrug Es wurden 658 (742) Fälle des Waren- / Warenkreditbetruges registriert und damit 84 Fälle weniger als 2015. Die Aufklärungsquote verbesserte sich erneut auf 84 % (77,8%). Top 5 – Beförderungserschleichung Im Jahr 2016 wurden 628 (687) Fälle der Beförderungserschleichung registriert. Dies sind 59 Fälle weniger als im Vorjahr. Die Aufklärungsquote liegt bei 96,5 % (- 3,2 %). Die Zahl der registrierten Fälle steht in Abhängigkeit des Kontroll- und Anzeigeverhaltens der Verkehrsbetriebe und der Bundespolizei. Top 6 – Sonstige Betrugsdelikte Hier wurden in unterschiedlichster Form Opfer, in der Absicht sich oder einen Dritten rechtswidrig zu bereichern, gezielt getäuscht, wodurch es zu einem Vermögensschaden kam. Insgesamt wurden 627 (676) Fälle registriert und damit 49 Fälle weniger als 2015. Die Aufklärungsquote konnte auf 90, 3% (77,1%) verbessert werden. Top 7 – Einfacher Diebstahl (ohne weitere Zuordnung) Hierunter fallen alle Delikte des einfachen Diebstahls, welche nicht einer speziellen Kategorie (z.B. Ladendiebstahl) zuzuordnen sind. Bei den Fallzahlen des einfachen Diebstahls ist ein minimaler Rückgang um 8 Fälle auf 621 (629) Fälle festzustellen. Die Aufklärungsquote liegt bei 19,2 % (23,7%). Top 8 – Ladendiebstahl Auch die Zahl der festgestellten Ladendiebstähle ist weiterhin rückläufig. Im Jahr 2016 wurden 590 (602) Fälle registriert. Dies sind 12 Fälle weniger als im Vorjahr. Die Aufklärungsquote sank ebenfalls um 4,5 % auf 89,5 %. Bei diesem Deliktsfeld steigt und fällt die Zahl der registrierten Fälle mit den von den Geschäftsinhabern getroffenen Maßnahmen und ihrem Anzeigeverhalten. Top 9 – Diebstahl von Fahrrad / unbefugter Gebrauch Die Zahl der gemeldeten Fahrraddiebstähle stieg für das Jahr 2016 um 1 Fall auf 483. Die Aufklärungsquote stieg um 1 % auf 14,1 %. Top 10 – Wohnungseinbruchdiebstahl Im Jahr 2016 wurden 467 (507) Wohnungseinbruchdiebstähle registriert, dies entspricht einen Rückgang um 40 Fälle im Vergleich zum Vorjahr. Die Aufklärungsquote stieg um 1,1 % auf 16,7 %. (Die Vorjahreszahlen sind in Klammern dargestellt). 7 Polizeiliche Kriminalstatistik der Polizeidirektion Wetterau - 2016 3.2 Straftaten gegen das Leben Im Jahr 2016 wurden 10 Straftaten gegen das Leben registriert. Hiervon konnten bis zum Berichtszeitpunkt 8 Straftaten geklärt werden. Bei drei der registrierten Straftaten kam es zu keiner Vollendung der Tat. Von den 10 registrierten Straftaten gegen das Leben wurde in einem Fall wegen des Verdachts des versuchten Mordes, in zwei Fällen wegen versuchtem Totschlag, in sechs Fällen wegen fahrlässiger Tötung und in einem Fall wegen Schwangerschaftsabbruch ermittelt. Die Kriminalpolizei führte neben den Ermittlungen zu den oben genannten Straftaten gegen das Leben noch in 251 Fällen sogenannte „Todesursachenermittlungen“ durch. In diesen 251 Fällen ergaben sich jeweils keine Anhaltspunkte für das Vorliegen einer rechtswidrigen Tat. Daher wurden diese Verfahren auch nicht in die Kriminalstatistik aufgenommen. Folgende Ursachen wurden festgestellt: (Zahl des Vorjahres) • 42 (41) Freitod • 10 (10) Unglücksfälle • 196 (180) natürliche Todesfälle • 3 (3) Drogentote 8 Polizeiliche Kriminalstatistik der Polizeidirektion Wetterau - 2016 3.3 Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung In dieser Deliktsgruppe werden die Fallzahlen im Wesentlichen durch das Anzeigeverhalten von Opfern bzw. Erziehungsberechtigten oder anderen Bezugspersonen bestimmt. Hier ist von einem beachtlichen Dunkelfeld, belegt durch Erkenntnisse aus der kriminologischen Forschung, auszugehen. Es werden viele Straftaten, z. B. aus Scham oder weil das Opfer den Weg zur Polizei bzw. die mit einem Gerichtsverfahren verbundenen Belastungen scheut, nicht angezeigt und fließen somit auch nicht in die Kriminalstatistik ein. Mit 136 (davon 5 Versuche) registrierten Fällen wurden für das Jahr 2016 insgesamt 4 Fälle weniger als im Vorjahr registriert. Die Aufklärungsquote sank um 2,8 % auf 80,1 %. Es konnten 102 Tatverdächtige ermittelt werden, davon waren 5 weiblich. 9 Polizeiliche Kriminalstatistik der Polizeidirektion Wetterau - 2016 3.4 Rohheitsdelikte Die Zahl der registrierten Fälle im Bereich der Rohheitsdelikte bewegt sich mit 1914 Fällen über dem Vorjahresniveau (+249 Fälle, + 15 %). Hiervon wurden 1733 Taten geklärt. Die Aufklärungsquote beträgt 90,5 % und ist damit im Vergleich zum Vorjahr (89,8%) um 0,7% gesteigert worden. 3.4.1 Nötigung Für das Jahr 2016 wurden 150 Nötigungssachverhalte registriert. Dies entspricht einem Rückgang der Fallzahlen um 19,8%. Die Aufklärungsquote liegt bei 76,7 % (-3,5 %). 94 (114) der registrierten Nötigungsdelikte sind auf ein Ereignis im Straßenverkehr zurückzuführen. 3.4.2 Nachstellung (Stalking) Die Zahl der registrierten Fälle des Stalking ist im Jahr 2016 gegenüber dem Vorjahr leicht (+ 7 Fälle) angestiegen. Insgesamt wurden für das Jahr 2016 50 Fälle registriert. Die Aufklärungsquote beträgt 100%. Es wurden 48 Tatverdächtige ermittelt, davon waren 43 männlich. 10 Polizeiliche Kriminalstatistik der Polizeidirektion Wetterau - 2016 3.4.3. Körperverletzungen Die Fallzahlen der registrierten Körperverletzungsdelikte bewegen sich mit 1.381 registrierten Fällen um 248 Fälle über dem Vorjahresniveau. Die Aufklärungsquote sank um 0,2 % auf 92,5 %. Die Körperverletzungsdelikte setzen sich wie folgt zusammen: • Gefährliche Körperverletzungen 397 (290) Fälle • Schwere Körperverletzungen 1 • Misshandlung von Schutzbefohlenen 17 (10) • (Vorsätzliche) leichte Körperverletzungen 919 (799) Fälle • Fahrlässige Körperverletzungen 48 (33) 11 (1) Fall Fälle Fälle Polizeiliche Kriminalstatistik der Polizeidirektion Wetterau - 2016 3.4.4 Raubdelikte Unter diesem Begriff werden Straftaten wie Raub, räuberische Erpressung bzw. räuberischer Angriff auf Geldinstitute / Zahlstellen / Poststellen / Tankstellen / Taxifahrer / Handtaschenraub / in Wohnung und auf Straßen erfasst. Im Jahr 2016 wurden 71 Raubstraftaten registriert. Dies sind zehn Fälle weniger als im Vorjahr. Die Aufklärungsquote stieg um 0,7 % auf 56,3%. 12 Polizeiliche Kriminalstatistik der Polizeidirektion Wetterau - 2016 3.4.4.1 Straßenraub 2016 wurden 25 Fälle des Straßenraubes registriert und damit acht Fälle weniger als im Jahr 2015. 11 Fälle konnten geklärt werden. Die Aufklärungsquote sank damit um 1,5% auf 44%. Insgesamt konnten 15 Tatverdächtige ermittelt werden, davon waren 14 männlich. 3.5 Diebstahlsdelikte Insgesamt wurden im Jahr 2016 4.978 (4.875) Diebstahlsdelikte registriert, also 103 Fälle mehr als 2015. Die Diebstahlsdelikte bilden einen Anteil von 38,73 % an der Gesamtkriminalität. Folgende Diebstahlsdelikte werden nachfolgend dargestellt: • • • • • Diebstahl ohne erschwerende Umstände (einfacher Diebstahl) Diebstahl unter erschwerenden Umständen (schwerer Diebstahl) Wohnungseinbruchdiebstahl Einbruchdiebstähle in gewerbliche Objekte Diebstahl an/aus Kraftfahrzeug 13 Polizeiliche Kriminalstatistik der Polizeidirektion Wetterau - 2016 3.5.1 Einfacher Diebstahl Im Bereich der einfachen Diebstähle ist gegenüber dem Vorjahr ein Rückgang um 47 Fälle auf 2.547 (2.594) Fälle zu verzeichnen. Allerdings sank auch die Aufklärungsquote um 1,8% auf 38,1 %. 3.5.2 Schwerer Diebstahl Im Jahr 2016 wurden 2.431 (2.281) Fälle des schweren Diebstahls registriert. Dies sind 150 Fälle mehr als im Vorjahr. Die Aufklärungsquote stieg um 6,6 % auf 17,5%. 3.5.2.1 Wohnungseinbruchdiebstahl Der Wohnungseinbruchdiebstahl zählt statistisch zu den schweren Diebstählen. Entsprechend beinhalten die Fallzahlen der vorherigen Darstellung auch die Fallzahlen des Wohnungseinbruchdiebstahls. 14 Polizeiliche Kriminalstatistik der Polizeidirektion Wetterau - 2016 Für das Jahr 2016 wurden 467 (507) Fälle des Wohnungseinbruchdiebstahls registriert. Dies sind 40 Fälle weniger als im Vorjahr. Die Aufklärungsquote stieg um 1,1 % auf 16,7%. 239 Taten endeten im Versuchsstadium. Dies entspricht 51,2%. 3.5.2.2 Einbruchdiebstähle in gewerbliche Objekte2 Es wurden 377 (349) Einbruchdiebstähle in gewerbliche Objekte registriert. Dies entspricht einer Zunahme um 28 Fälle. Die Aufklärungsquote in diesem Deliktsbereich beträgt 20,1 % und liegt damit um 8 % unter der des Vorjahres. Es konnten 76 Fälle geklärt werden. Insgesamt wurde gegen 105 Tatverdächtige ermittelt. 2 In der PKS wird in mehrere Kategorien von gewerblichen Objekten unterschieden. Es existiert kein Summenschlüssel, welcher diese Delikte zusammengefasst darstellt. In dieser Darstellung werden die Schlüsselzahlen folgender Deliktsfelder zusammengefasst: Diebstahl unter erschwerenden Umständen in / aus Dienst/Büroräume, in / aus Gaststätte/Hotel, in/aus Verkaufsräumen. 15 Polizeiliche Kriminalstatistik der Polizeidirektion Wetterau - 2016 3.5.2.3. Diebstahl in/aus Kfz. Diebstähle in/aus Kraftfahrzeugen belegen Platz 2 der „Top Ten“ der im Wetteraukreis am häufigsten verübten Straftaten. Im Jahr 2016 wurden 180 Fälle mehr registriert als im Jahr 2015. Die Fallzahlen haben damit den höchsten Stand seit 10 Jahren erreicht. Die Aufklärungsquote sank um 3 % auf 10,1 %. 3.6 Vermögens- und Fälschungsdelikte Im Jahr 2016 wurden im Bereich der Vermögens- und Fälschungsdelikte 2.479 Fälle registriert. Dies sind 300 Fälle weniger als im Vorjahr. Die Aufklärungsquote ist mit 84,6% gegenüber dem Vorjahr (81,1%) um 3,5 ‚% gestiegen. Insgesamt konnten 1.804 Tatverdächtige ermittelt werden. In dieses Deliktsfeld fallen auch die Betrugsstraftaten. Im Vergleich zum Vorjahr sind diese um 191 Fälle gesunken. Gleichzeitig stieg die Aufklärungsquote um 4,9 % auf 88,6 %. 16 Polizeiliche Kriminalstatistik der Polizeidirektion Wetterau - 2016 3.7 Sachbeschädigung Nachdem die Fallzahlen in den letzten beiden Jahren gesunken waren, sind sie im Jahr 2016 erstmals wieder gestiegen. Mit 1.426 Fällen ist die Zahl der festgestellten Sachbeschädigungsdelikte gegenüber dem Vorjahr um 94 Fälle (7,1 % Anstieg) gestiegen. Die Aufklärungsquote stieg um 0,8 % auf 21,7 %. 17 Polizeiliche Kriminalstatistik der Polizeidirektion Wetterau - 2016 3.8 Betäubungsmittelkriminalität Das tatsächliche Ausmaß der Drogenkriminalität lässt sich auf Grundlage dieser Statistik nur eingeschränkt bewerten. Bei den Konsumentendelikten wird die Entwicklung vor allem vom Umfang polizeilicher Kontrollen beeinflusst. Im Bereich der Delikte des Drogenhandels ist es notwendig, umfangreiche Ermittlungen -unter Ausschöpfung aller polizeilichen Möglichkeiten- zu führen, was die Dauer eines solchen Ermittlungsverfahrens erheblich verlängert und starke personelle Ressourcen bindet. Sowohl bei den Konsumentendelikten als auch beim illegalen Handel / Schmuggel stehen annähernd 2/3 der Fälle im Zusammenhang mit Cannabis-Produkten. Im Jahr 2016 wurden 591 Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz festgestellt. Die Fallzahl stieg im Vergleich zum Vorjahr um 162 Fälle. Die Aufklärungsquote liegt bei 97,6 % (97,0%). 18 Polizeiliche Kriminalstatistik der Polizeidirektion Wetterau - 2016 3.9 Straßenkriminalität Straßenkriminalität ist der Oberbegriff für alle Delikte, die auf öffentlichen Straßen, Wegen oder Plätzen begangen werden. Nach einem stetigen Rückgang der Fallzahlen über mehrere Jahre ist im Jahr 2016 erstmals wieder ein Anstieg der Fallzahlen um 298 Fälle auf insgesamt 2799 Fälle festzustellen. Die Aufklärungsquote beträgt 17,8 % und ist damit exakt auf dem Wert des Vorjahres. Hervorzuheben ist insbesondere eine Zunahme der Fälle des Diebstahls auf öffentlichen Wegen und Plätzen um 8,7 % von 1525 Fällen im Jahr 2015 auf 1657 Fälle im Jahr 2016. 19 Polizeiliche Kriminalstatistik der Polizeidirektion Wetterau - 2016 4 Struktur der im Wetteraukreis ermittelten Tatverdächtigen Im Jahr 2016 wurden 5.935 Tatverdächtige ermittelt. Die Struktur der Tatverdächtigen hat sich in den vergangenen Jahren nicht wesentlich verändert. Auch ist die Struktur der Tatort-Wohnort-Beziehung der Tatverdächtigen in den letzten Jahren weitestgehend unverändert geblieben. 20 Polizeiliche Kriminalstatistik der Polizeidirektion Wetterau - 2016 4.1 Auswirkungen der Zuwanderung auf die Polizeiliche Kriminalstatistik Die hohen Migrationszahlen haben bereits im letzten Jahr einen Einfluss auf die polizeiliche Kriminalstatistik gehabt. Im Jahr 2016 wurden in den 12850 angezeigten Fällen 5935 Tatverdächtige ermittelt. Bei 641 dieser Tatverdächtigen handelt es sich um sogenannte Zuwanderer. Als Zuwanderer werden im Folgenden Personen bezeichnet, die als Angehörige eines Nicht-EU-Staates einzeln oder in Gruppen in das Bundesgebiet einreisen, um sich hier vorübergehend oder dauerhaft aufzuhalten. Tatverdächtige Zuwanderer im Sinne dieser Definition werden in der PKS mit Aufenthaltsstatus „Asylbewerber“, „Duldung“, „Kontingentflüchtling“, „unerlaubter Aufenthalt“ und „Asylberechtigte und International/National Schutzberechtigte“ registriert. Der Aufenthaltsanlass eines Tatverdächtigen wird nur bei einem geklärten Fall erfasst, so dass nur diese Fälle betrachtet werden. Ausführungen zum Dunkelfeld sind nicht möglich. Diese 641 in der Wetterauer Kriminalstatistik für 2016 registrierten Tatverdächtigen Zuwanderer begingen 797 Straftaten. Da die Anzahl der aufgeklärten Fälle insgesamt bei 7358 Fällen liegt, begingen diese Zuwanderer 10,8 Prozent der aufgeklärten Fälle. In der folgenden Tabelle sind die Hauptnationalitäten der Tatverdächtigen Zuwanderer dargestellt. Diese Fälle beinhalten auch die ausländerrechtlichen Verstöße, die durch die Zuwanderer allein durch ihren Aufenthalt in Deutschland begangen werden. 21 Polizeiliche Kriminalstatistik der Polizeidirektion Wetterau - 2016 Von den 797 Fällen der durch Zuwanderer begangenen Straftaten, handelt es sich in 80 Fällen um Verstöße gegen das Aufenthaltsgesetz. Nach Abzug dieser ausländerrechtlichen Verstöße ergibt sich folgendes Bild bei den Hauptnationalitäten der Tatverdächtigen: Die verbleibenden 711 Straftaten verteilen sich in der Hauptsache auf folgende Delikte: • • • • 175 Körperverletzungs-Delikte 115 Beförderungserschleichung 106 Ladendiebstähle 78 schwere Diebstähle 22 Polizeiliche Kriminalstatistik der Polizeidirektion Wetterau - 2016 Zu den Körperverletzungsdelikten ergibt sich folgende Verteilung der Nationalitäten der Tatverdächtigen: 23 Polizeiliche Kriminalstatistik der Polizeidirektion Wetterau - 2016 Kommunen im Vergleich Bereich Straftaten Einwohner Häufigkeitszahl AQ in % Tatverdächtige ( TV ) Wetteraukreis Altenstadt Bad Nauheim Bad Vilbel Büdingen Butzbach Echzell Florstadt Friedberg Gedern Glauburg Hirzenhain Karben Kefenrod Limeshain Münzenberg Nidda Niddatal Ober-Mörlen Ortenberg Ranstadt Reichelsheim Rockenberg Rosbach v.d.Höhe Wölfersheim Wöllstadt 12.850 356 1.856 1.566 301.931 11.859 31.630 33.020 4256 3.002 5.868 4.743 57,3 57,0 46,6 52,9 5.935 185 711 715 976 1.271 213 289 2.061 236 107 62 796 49 123 137 714 224 265 238 171 154 98 396 247 217 21.785 25.557 5.701 8.695 28.156 7.456 3.032 2.828 22.163 2.726 5.480 5.596 17.299 9.470 5.720 9.091 5.077 6.856 4.361 12.250 9.925 6.198 4.480 4.973 3.736 3.324 7.320 3.165 3.529 2.192 3.592 1.798 2.245 2.448 4.127 2.365 4.633 2.618 3.368 2.246 2.247 3.233 2.761 3.501 66,4 570 691 111 154 1.094 129 60 45 357 32 62 84 395 106 140 150 72 77 80 180 150 88 24 60,0 62,0 53,6 61,5 69,1 68,2 62,9 57,0 75,5 51,2 59,1 61,8 49,6 47,9 72,3 71,3 54,5 73,5 49,2 61,3 43,8
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