„Ars legendi“-Fakultätenpreis vergeben Professor Dr. Claudia Schäfle, Professor Dr. Silke Stanzel und Professor Dr. Elmar Junker von der Hochschule Rosenheim werden für die Fortentwicklung und Verbreitung neuer innovativer Lehrmethoden mit dem deutschlandweiten „Ars legendi“-Fakultätenpreis des Stifterverbandes in der Kategorie Physik ausgezeichnet. Der „Ars legendi“-Fakultätenpreis für exzellente Hochschullehre in der Kategorie Physik geht in diesem Jahr gemeinschaftlich an Professor Dr. Claudia Schäfle, Professor Dr. Silke Stanzel und Professor Dr. Elmar Junker von der Hochschule Rosenheim. Sie führen in mehreren, sehr unterschiedlichen Studiengängen Lehrveranstaltungen im Bereich der angewandten Physik durch. Besonders im Vordergrund steht dabei das „Just in Time Teaching“ (JiTT), bei dem Studierende sich selbständig anhand vorgegebener Literatur vorbereiten und mit Hilfe von Online-Fragen den Dozenten Rückmeldung über ihren Verständnisgrad geben. Die folgende Lehrveranstaltung wird in Abhängigkeit von diesem Feedback flexibel gestaltet. Außerdem wird die Methode „Peer-Instruction“ genutzt, bei der die Studierenden sich gegenseitig physikalische Sachverhalte erläutern, die sie so besser vertiefen und damit gleichzeitig die fachliche Diskussionskultur einüben. Die Verwendung von besonderen, wissenschaftlich entwickelten qualitativen Arbeitsblättern erlaubt den Studierenden ihre Fehlkonzepte selbst zu erkennen und zu korrigieren. „Die Studierenden sehen so rechtzeitig, wo sie stehen und die Dozenten identifizieren Wissenslücken und Verständnisschwierigkeiten schneller. Der Lernprozess der Studierenden kann damit individueller unterstützt werden“, fasst Prof. Dr. Stanzel die Vorteile zusammen. Ziel der aktivierenden Lehrmethoden ist es unter anderem, die Studieneingangsphase zu erleichtern, Studienabbrüchen entgegenzuwirken und die Studierbarkeit der MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) zu verbessern. Überzeugt hat die Jury neben der vorbildhaften kollegialen Zusammenarbeit der Preisträger vor allem die Tatsache, dass die Motivation der Studierenden, sich auf Veranstaltungen vorzubereiten, eindrücklich erhöht werden konnte. Die elfköpfige Jury besteht aus Fachvertretern, Vertretern der Hochschuldidaktik sowie Studierenden. Bereits im Januar erhielt die Hochschule Rosenheim für das Projekt des Fachbereichs Physik „Pro Aktjv: Physik in Rosenheim – Aktiv kontinuierlich just-in-time verstehen“ eine Fördersumme von 112.000 Eurto vom Bayerischen Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst, um die von den Preisträgern eingesetzten Lehrmethoden zu fördern und weiterzuentwickeln. Damit die neuen Lehrmethoden auch in anderen Fachdisziplinen Anwendung finden, werden Schu- lungen und Veranstaltungen für Lehrende angeboten wie z.B. Abendworkshops an der Hochschule Rosenheim, der Fachdidaktikarbeitskreis Mathematik/Physik am Didaktikzentrum in Ingolstadt und das MINT-Symposium an der TH Nürnberg. Der „Ars legendi“-Fakultätenpreis Mathematik und Naturwissenschaften 2017 wird an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vergeben, die sich durch herausragende, innovative und beispielgebende Leistungen in Lehre, Beratung und Betreuung auszeichnen. Der Preis wird vom Stifterverband, der Deutschen Mathematiker-Vereinigung, der Deutschen Physikalischen Gesellschaft, der Gesellschaft Deutscher Chemiker und dem Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland ausgelobt. Die Auszeichnung wird seit 2014 in den Kategorien Biowissenschaften, Chemie, Mathematik und Physik vergeben und ist mit je 5.000 Euro dotiert. Foto oben (von links): Prof. Dr. Junker, Prof. Dr. Stanzel, Prof. Dr. Schäfle.
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