Mexiko erneuert Einspeiseschema für Klein- 03.03.2017 produzenten von Strom Überschüssige Elektrizität kann zukünftig verkauft werden / Von Florian Steinmeyer Mexiko-Stadt (GTAI) - In Mexiko wird die Nutzung von kleinen Photovoltaik-Anlagen in den kommenden Jahren weiter zunehmen. Grund dafür ist eine neue Regelung, die es Kleinproduzenten erlaubt, Elektrizität an den staatlichen Stromversorger CFE zu verkaufen. Marktexperten gehen davon aus, dass die Kapazität der Anlagen bis 500 kWp bis Ende 2017 auf insgesamt 460 MWp steigen kann. Ende 2015 waren lediglich 114 MWp installiert. (Internetadressen) Das mexikanische Energieministerium erweiterte im Januar 2017 das Einspeiseschema für kleine Stromerzeuger. Demnach können in Zukunft Anlagen mit einer Kapazität von bis zu 500 kWp Strom nicht nur ins nationale Netz einspeisen und danach in gleicher Menge wieder entnehmen, sondern überschüssige Energie auch an den staat lichen Stromversorger und Netzbetreiber CFE verkaufen. Diese als Netbilling bekannte Regelung wird vor allem den Bau neuer Photovoltaik-Anlagen (PV) anstoßen. Das Solarunternehmen Conermex geht davon aus, dass dank der Neuregelung bis Ende 2017 insgesamt 460 MWp in Anlagen mit einer Größe von jeweils unter 500 kWp installiert sein werden. Ende 2015 zählte die Regulierungs behörde Comisión Reguladora de Energía (CRE) zusammen 114 MWp an Kapazität. Davon entfielen 73,5 MWp auf den Wohnbereich (Kapazität bis zu 10 kWp). Zudem gehen die Änderungen mit einer vereinfachten Zulassung einher. Allerdings fehlen noch wichtige Be stimmungen: "Die anzuwendenden Tarife und weitere Regeln, zum Beispiel über die Förderung, stehen noch nicht fest", sagt Santiago Mata, Komponentenleiter im Programm für Nachhaltige Energie der Deutschen Ge sellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) in Mexiko. Sie werden dem Experten zufolge erst Mitte bis Ende 2017 erscheinen. Kleine Anlagen profitieren schon bisher vom Netmetering. Dabei konnten Kleinproduzenten bisher Strom mit hilfe eines bidirektionalen Stromzählers in das Netz einspeisen und diese Menge danach wieder entnehmen. Die gültigen Kapazitäten liegen bei bis zu 10 kWp für Haushalte und 500 kWp für Unternehmen. Mexiko in Lateinamerika führend bei kleinen PV-Anlagen Im Gegensatz zu den großvolumigen Projekten ist Mexiko bei kleinen PV-Anlagen schon länger Vorreiter in La teinamerika. Die im Vergleich zu anderen Ländern einfache Netmetering-Regelung hat den Zubau beflügelt. Die Dominikanische Republik (Ende 2015: 21 MWp) und Brasilien (13 MWp) liegen mit einigem Abstand auf dem zweiten und dritten Platz. "Kleine PV-Anlagen kommen vor allem für Privathaushalte im teuren DAC-Tarif des staatlichen Stromversorgers CFE, für Gewerbe im Tarif 2 und für öffentliche Dienstleistungen im Tarif 5 in Betracht", sagt Santiago Mata. Schon heute besteht laut Mata in diesen drei Bereichen ein Markt von zusammen über 1 Mio. Stromkunden, für die sich die Investition in eine PV-Anlage lohne. Verschiedene Studien gehen davon aus, dass durch fallende Preise für PV-Module bei gleichbleibenden oder so gar steigenden Tarifen der CFE in den kommenden Jahren immer mehr Verbraucher Netzparität erreichen kön nen. Unter dem Titel "Bono Solar" (Solarbonus) gibt es zudem Überlegungen des Finanzministeriums, den Tarif für Nutzer einer PV-Anlage zu subventionieren. 1 www.gtai.de MEXIKO ERNEUERT EINSPEISESCHEMA FÜR KLEINPRODUZENTEN VON STROM Gewerbliche Kleinerzeuger sind bislang unter anderem die Supermarktketten Walmart und Soriana. Daneben kommen Kleinanlagen vermehrt im öffentlichen Bereich (zum Beispiel für die Beleuchtung), in der Landwirt schaft (unter anderem für Wasserpumpen) und als Insellösungen (häufig für kleine Gemeinden und für Hotelan lagen) infrage. Internetadressen Asociación Nacional de Energía Solar (Nationaler Verband für Solarenergie, ANES) Internet: http://www.anes.org Asociación Mexicana de Energía Solar Fotovoltaica (Mexikanischer Verband für Fotovoltaik-Solarenergie) Internet: http://www.asolmex.org (FST) Ulrich Binkert | © GTAI KONTAKT Ulrich Binkert +49 (0)228 24 993-267 Ihre Frage an uns Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck – auch teilweise – nur mit vorheriger ausdrücklicher Genehmigung. Trotz größtmöglicher Sorgfalt keine Haftung für den Inhalt. © 2017 Germany Trade & Invest Gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bun destages. 2 www.gtai.de
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