ORATORIENCHOR ST.GALLEN 160. Palmsonntagskonzert St.Laurenzenkirche St.Gallen Verdi Requiem samstag 8.4.2017 19.30 uhr sonntag 9.4.2017 17.30 uhr www.oratorienchorsg.ch Wir danken für die Unterstützung: Kanton Appenzell Ausserrhoden, Kulturförderung Kanton St. Gallen, Kulturförderung Stadt St. Gallen, Fachstelle Kultur Ortsbürgergemeinde St. Gallen Gemeinde Speicher Arnold Billwiller Stiftung Bertold-Suhner-Stiftung Hans und Wilma Stutz Stiftung Lienhard-Stiftung Mary und Max Steinmann-Stiftung des Rotary Clubs St. Gallen Metrohm-Stiftung Migros Kulturprozent Ostschweizer Stiftung für Musik und Theater Steinegg Stiftung, Herisau Tagblatt St. Gallen UBS Switzerland AG, Rorschach Viktor Erzeugnisse AG, Amriswil Prof. Dr. Christa Meyenberger, Dozwil Dr. Gustav Tobler, St. Gallen sowie allen weiteren Gönnerinnen, Gönnern und Inserenten. Impressum Grafik: Michael Schoch Layout: Clemens Scherrer Druck: Schmid-Fehr AG, Goldach PERFORM ANCE neutral Drucksache 01-13-905536 myclimate.org 160. Palmsonntagskonzert St. Laurenzenkirche St. Gallen Messa da Requiem Giuseppe Verdi SOPRAN Susanne Bernhard │ MEZZOSOPRAN Susanne Gritschneder TENOR Sung Min Song │ BASS David Steffens Oratorienchor St. Gallen │ Sinfonieorchester St. Gallen LEITUNG Uwe Münch Ausführende Susanne Bernhard Sopran Die Sopranistin Susanne Bernhard wurde in München geboren, studierte dort an der Hochschule für Musik und Theater und war während ihres Studiums an zahlreichen Produktionen der Bayerischen Theaterakademie beteiligt. Sie war Ensemblemitglied am Opernhaus Kiel und gastierte an mehreren Opernhäusern, so auch an der Oper Frankfurt und an der Semperoper Dresden. Neben ihrer Tätigkeit als Opernsängerin widmet sich Susanne Bernhard dem Lied-, Oratorien- und Konzertgesang. Das führte sie u.a. zur Zusammenarbeit mit der Stuttgarter Bachakademie, den Petersburger Philharmonikern, dem Menuhin-Festival Gstaad, dem Beethovenfest Bonn, dem Tonhalle-Orchester Zürich und mit Dirigenten wie z.B. Enoch zu Guttenberg. Zahlreiche Fernseh- und Rundfunkaufzeichnungen sowie CD-Aufnahmen dokumentieren ihr künstlerisches Schaffen. Susanne Gritschneder Mezzosopran Susanne Gritschneder, in München geboren, schloss ihr Gesangsstudium 2010 bei Prof. Elisabeth Glauser an der Hochschule der Künste in Bern mit Auszeichnung ab und ist Preisträgerin internationaler Wettbewerbe. Ihr Repertoire umfasst tragende Partien aus Opern und geistlicher Musik. Auftritte führten sie u.a. nach Köln, München, Bern und zum Menuhin Musik Festival. 2015 gab die Sängerin ihr Debüt an der Oper Leipzig. Seit der Saison 2012/2013 ist sie Ensemblemitglied des Theaters St. Gallen, wo sie in dieser Spielzeit in Verdis Nabucco zu hören ist. Im Rahmen unserer Palmsonntagskonzerte sang Susanne Gritschneder in Händels Messias, im Gedenkkonzert Memento und in dessen Wiederholung in Terezín/Theresienstadt in Krásas Kantate Die Erde ist des Herrn und in Korngolds Abschiedslied sowie letztes Jahr in Schumanns Szenen aus Goethes Faust. 4 Sung Min Song Tenor Sung Min Song wurde in Seoul, Korea geboren und studierte zunächst Computer-Technik, bevor er zum Gesang fand. 2008 beendete er an der Yonsei University sein Bachelor-Studium in Gesang, dann setzte er seine Ausbildung an der Musikhochschule in München fort. Er arbeitete mit renommierten Orchestern wie dem Münchner Rundfunkorchester, dem WDR Sinfonieorchester Köln, der Salzburger Philharmonie, der Prager Philharmonie sowie mit Dirigenten wie Ulf Schirmer, Lawrence Foster, Enoch zu Guttenberg oder Marco Guidarini zusammen. Ausserdem gastierte er u.a. bei den Münchner Opernfestspielen, den Dresdner Musikfestspielen und dem Richard Strauss Festival. Ab 2017 / 2018 ist Sung Min Song Ensemblemitglied am Saarländischen Staatstheater Saarbrücken. Er erhielt bereits zahlreiche Auszeichnungen bei Wettbewerben. David Steffens Bass David Steffens studierte am Mozarteum Salzburg, war Stipendiat im Musikförderprogramm des Cusanuswerks (Bonn) und besuchte Meisterkurse u.a. bei Dietrich Fischer-Dieskau, Thomas Hampson und Helmut Deutsch. Nach seinem Debüt am Salzburger Landestheater war er im Internationalen Opernstudio am Opernhaus Zürich, dann am Stadttheater Klagenfurt engagiert. Seit der Spielzeit 2015 / 2016 ist David Steffens Ensemblemitglied am Württembergischen Staatstheater Stuttgart. Er musizierte mit den Berliner Philharmonikern, dem MDR Radiosinfonieorchester Leipzig, dem Mozarteum Orchester Salzburg usw. und arbeitete mit Dirigenten wie Sir Simon Rattle, Zubin Mehta oder Enoch zu Guttenberg. Im letzten Palmsonntagskonzert sang David Steffens den Part des Mephisto in Schumanns Szenen aus Goethes Faust, und neulich gastierte er in St. Gallen in Wagners Lohengrin. 5 Claire Pasquier Korrepetitorin und Probenassistenz Die gebürtige Engländerin studierte am Royal College of Music Klavier und Geige. An der University of Melbourne und in Italien vervollständigte sie ihre Ausbildung und erlangte das Solistendiplom mit Auszeichnung. Engagements führten sie an die Victoria State Opera Melbourne, das English National Opera Studio und das Royal Opera House in London, ans Glyndebourne Festival usw. Nach langjähriger Tätigkeit beim Israeli Vocal Arts Institute in Tel Aviv wurde sie als Solorepetitorin ans Theater St. Gallen und bei den Bregenzer Festspielen verpflichtet. Heute arbeitet Claire Pasquier europaweit als freischaffende Pianistin und Organistin. Mit dem Oratorienchor St. Gallen ist sie seit vielen Jahren als Korrepetitorin verbunden. Uwe Münch Dirigent Aussergewöhnliche Initiativen charakterisieren das Wirken von Uwe Münch. Überregionales Echo fand das Gedenkkonzert mit der Mährischen Philharmonie Olomouc und dem Oratorienchor St. Gallen im ehemaligen Getto Theresienstadt anlässlich des 70. Jahrestags des Kriegsendes. Mit Sinfonieorchester und Oratorienchor St. Gallen dirigierte er bislang ein vielfältiges Repertoire, so Schweizer Erstaufführungen von Werken E.W. Korngolds und H. Krásas oder Schumanns Szenen aus Goethes Faust. Neben seiner Dirigiertätigkeit lehrt Uwe Münch an verschiedenen Musikhochschulen, zurzeit u.a. an der Musikhochschule Stuttgart. Nach seinem Kompositions- und Kapellmeisterstudium, welches er mit Auszeichnung abschloss, war er als Kapellmeister und Chordirektor am Opernhaus in Hagen engagiert. Dort erhielt er den Kulturpreis für herausragende künstlerische Leistungen. Er war Stipendiat der RichardWagner-Gesellschaft und arbeitete mit Orchestern und Chören aus den Bereichen Oper, Konzert und Rundfunk. 6 Sinfonieorchester St. Gallen Das Sinfonieorchester St. Gallen wurde 1877 gegründet und vereint heute rund siebzig Musikerinnen und Musiker aus über zwanzig Nationen zu dem professionellen Klangkörper der Ostschweiz und Residenzorchester im schönsten Konzertsaal der Bodenseeregion, der 1909 errichteten Tonhalle St. Gallen. Mit seinem vielfältigen Konzertangebot und dem Engagement im Musiktheater am Theater St. Gallen und bei den St. Galler Festspielen spielt es eine herausragende Rolle im regionalen wie überregionalen Musikleben. Kammermusik und engagierte Jugendarbeit erweitern das vielschichtige und zeitgemässe Aufgabenspektrum eines modernen Sinfonieorchesters. Nach Künstlerpersönlichkeiten wie Jiři Kout und David Stern hat mit Beginn der Saison 2012/2013 der niederländische Dirigent Otto Tausk als Chefdirigent die künstlerische Leitung des Sinfonieorchesters St. Gallen übernommen. Oratorienchor St. Gallen Der Oratorienchor St. Gallen, einer der ältesten Schweizer Chöre, kann seine Geschichte bis in die Anfänge des 17. Jahrhunderts zurückverfolgen. Aus anfänglicher Haus- und Gelegenheitsmusik entwickelten sich im Laufe der Zeit mehr und mehr professionelle Konzerte bis hin zu den heutigen qualitativ hochstehenden Aufführungen. Das Repertoire reicht von barocker bis zu zeitgenössischer Musik, darunter zahlreiche St. Galler und Schweizer Erstaufführungen. Seit mehr als 150 Jahren gehören die jährlichen Palmsonntagskonzerte zusammen mit dem Sinfonieorchester St. Gallen und namhaften Solisten, aufgeführt in der St. Galler Laurenzenkirche, zum Kulturleben von Stadt und Region. Daneben gibt es jährlich, zumeist im Herbst, ein weiteres Konzertprojekt. Der Chor wird seit 2009 von Uwe Münch geleitet, unterstützt durch die Korrepetitorin Claire Pasquier. 7 Einführung Verdi lebt Gedanken zu seinem Requiem Der vielseitige Musiker Tony Heidegger ist gebürtiger Vorarlberger. Aufgewachsen in einer musikalischen Familie entdeckte er schon früh seine Begeisterung für Musik. Mit fünf Jahren begann er Violine zu spielen, bevor er zu «seinen» Instrumenten Querflöte und Saxophon fand. Nach seinem Studium an der Musikhochschule Zürich und Jazzstudien in den USA unterrichtete er an verschiedenen höheren Schulen. Zudem entfaltete er eine rege Konzerttätigkeit in mehreren Ländern. Seine Offenheit und Neugier lassen ihn immer wieder neue Zugänge zu Musikwerken der verschiedensten Stile finden. Eine Stunde vor Konzertbeginn lässt uns Tony Heidegger an seinen Gedanken zu Verdis Messa da Requiem teilhaben. Samstag, 8. April 2017, 18.30 Uhr Sonntag, 9. April 2017, 16.30 Uhr Schutzengelkapelle, Klosterhof 2, freier Eintritt 8 Zum Werk Libera me … Woran liegt es, dass Verdis Messa da Requiem Menschen überall auf der Welt immer aufs Neue im Innersten anrührt? Ist es die ungeheure Dramatik, die innerhalb weniger Takte den Bogen vom innigsten Flehen im vierfachen Pianissimo bis zum erschütternden Fortissimo-Aufschrei zu spannen vermag? Ist es die Italianità, die in wunderbaren Arien und Melodiebögen zum Ausdruck kommt? Das kunstvolle Ineinander von Soli und Chor, die Farbigkeit und Dramatik des Orchesterparts? Die Konfrontation mit dem Tod, das existentielle Erschrecken angesichts der letzten Dinge – und die innige Zartheit des immer wieder aufscheinenden Trostes? Die Authentizität, mit der Verdi trotz kirchenkritischer Haltung seine christliche Grundhaltung manifestiert, auch Fragen und Zweifel zulässt? – Tröstlicher kann ein Requiem kaum beginnen: Eine ins Bodenlose absinkende Melodie verwandelt sich nach wenigen Takten in eine schwebende, lichte, friedvolle Musik, gleichsam ein Abglanz des ewigen Lichts und der überirdischen Ruhe, die der Chor in scheu und andächtig deklamierten Worten erbittet. Trauer und Hoffnung verschmelzen im Gebet von Chor und Solisten. Dann bricht mit ungestümer Macht das Dies irae herein. Insbesondere in diesem Satz, der mit allen Schrecken entfesselter Klanggewalten die Vision des Jüngsten Gerichts heraufbeschwört, wird der Dramatiker Verdi spürbar. Mit musikalischen Mitteln «malt» er ein gewaltiges Al-fresko-Gemälde, vergleichbar den spätmittelalterlichen und barocken Grossdarstellungen des Jüngsten Gerichts. Die mehrfach wiederkehrenden, bedrohlichen Fortissimoschläge des Beginns, die panische Anrufung auf einem Ton und senza misura des «Libera me, Domine», die sich aus der Ferne langsam nähernden Fanfaren im Tuba mirum, das entgeistert gestammelte, von lähmenden Generalpausen unterbrochene Mors stupebit lassen uns erschauern. Nicht weniger eindrucksvoll sind die widerstreitenden und stilleren Momente, die an den Kern der Gerichtsidee rühren: an die Klage (und Selbstanklage) des schuldbewussten Menschen – und sein unerschütterliches Vertrauen in die Gnade des Weltenrichters. Verdi geht 9 beidem, der Gewissensnot und der Hoffnung, musikalisch auf den Grund, geht bis an die Grenzen des Aussprechbaren, vertieft sich in die Geheimnisse des Glaubens. Zauberhaft und voller Wärme dann die Orchestereinleitung zum Offertorium, das ganz den Solisten vorbehalten und von einer grossen Innigkeit geprägt ist. Meisterhaft folgt Verdi dem wechselnden Ausdruck des Textes, so zum Beispiel, wenn über den Abgründen das heilige Licht aufleuchtet oder wenn auf das kraftvolle, überzeugte Erinnern an die alttestamentliche Verheissung die innige Bitte um die Aufnahme der Verstorbenen folgt. Nach dem Schlussvers «Fac eas de morte transire ad vitam» scheint Verdi diesem Gedanken musikalisch nachspüren zu wollen – in unwirklich leuchtenden, immateriellen Klängen sucht er den Übergang ins ewige Leben zu reflektieren. Das darauf folgende Sanctus, das auch Benedictus und Hosanna einschliesst, ist überraschend kurz – ein Sanctus, das beschwingter, ausgelassener nicht vorstellbar wäre. Die streng durchkomponierte doppelchörige Fuge mündet ins ruhig dahinströmende Pleni sunt coeli und schliesslich ins jubelnde Hosanna. Herb, archaisierend, an eine gregorianische Melodie gemahnend, atmet das Agnus Dei eine konzentrierte Ruhe. Es ist als Cantus firmus-Variation komponiert, beginnt als a cappella-Duett von Sopran und Mezzosopran und bezieht in den Wiederholungen den Chor ein. Mit wechselnden Harmonien zu den gleich bleibenden Gesangsstimmen ruft Verdi den Eindruck unterschiedlicher Register hervor – ein Anklang an die Orgelpraxis und an kirchenmusikalische Traditionen. Speziell berührt nach der von den beiden Solistinnen in Moll gesungenen Melodie die Rückkehr zum ursprünglichen Dur, das nun, vor dem dunkleren Hintergrund und mit der helleren Orchesterbegleitung, die Bitte um ewige Ruhe zwar behutsam, aber zuversichtlich ausdrückt. Im Lux aeterna, das Verdi ganz und über eine weite Strecke a cappella dem Mezzosopran, dem Tenor und dem Bass anvertraut, geschieht Ähnliches wie im Agnus Dei auf andere Weise: Die recht deutlich voneinander abgegrenzten Abschnitte sind zwar musikalisch verwandt, erinnern aber auch – wie bald darauf im Libera me – an den Wechselgesang, wie er im kirchlichen Rahmen immer wieder gebräuchlich ist. Und wie schon im Offertorium wechseln sich zuversichtlich ausgesprochene Hoffnung aufs ewige Leben mit inniger Bitte voller Demut und Zweifel ab. Das Libera me ist nicht nur entstehungsgeschichtlich – als der älteste Teil der Komposition –, sondern auch liturgisch von der Totenmesse getrennt. In Verdis Vertonung verhält es sich zu dem vorangegangenen Requiem wie ein Epilog, ein subjektiver Rückblick. Zwar bricht noch einmal die Schreckensgewalt des Dies irae herein; auch das «Requiem aeternam», die Bitte des Introitus um ewige 10 Ruhe, wird inständig wiederholt. Aber vorherrschend bleibt der Affekt der Todesangst, der Verzweiflung, ja der Panik; das berühmte Wort aus dem MarkusEvangelium «Ich glaube, hilf meinem Unglauben!» scheint über allem zu stehen. Das Werk endet mit den vom Sopran rezitierten Gebetsworten «Libera me, Domine, de morte aeterna» und dem gemeinsam mit dem Chor fast tonlos wiederholten «Libera me» – ein offener, ungewisser Schluss. Dass Verdis tief empfundene Komposition der Messa da Requiem ursprünglich auf zwei äussere Anlässe zurückgeht, kann man sich als Hörer nur schwer vorstellen. Unter dem Eindruck des Todes von Gioachino Rossini 1868 lud Giuseppe Verdi die zwölf damals bedeutendsten Komponisten Italiens zur Gemeinschaftskomposition einer Totenmesse ein, der sogenannten «Messa per Rossini». Er selbst übernahm die Vertonung des Schlusssatzes, des Libera me. Die für den ersten Todestag Rossinis geplante Uraufführung scheiterte an administrativen Schwierigkeiten und Konkurrenzdenken, und das Manuskript geriet zunächst in Vergessenheit. Verdi liess indessen der Gedanke an ein Requiem nicht los, und als 1873 der von ihm hoch verehrte und geistesverwandte Schriftsteller Alessandro Manzoni starb, schrieb er innerhalb eines Jahres sein Requiem, wobei das Libera me aus der «Rossini-Messe» in überarbeiteter Form zum ersten Baustein des neuen Werks wurde. Die Uraufführung fand am ersten Todestag Manzonis, am 22. Mai 1874, unter Verdis Leitung in der Kirche San Marco in Mailand statt – ein europäisches Kulturereignis. Das Publikumsinteresse war so gross, dass kurz danach in der Scala drei weitere Aufführungen folgten, und innert kurzer Zeit erklang das Werk auch in Paris, London und Wien. Von Beginn an nicht liturgisch, sondern konzertant aufgeführt, wurde und wird es weltweit mit grosser Begeisterung musiziert und gehört. In Verdis Schaffen ist der Tod so allgegenwärtig wie die Liebe als höchster Ausdruck des Lebens. Die Selbstverständlichkeit, mit der er ihn in seine künstlerischen Konzeptionen einbezog, hat vielleicht auch mit eigenen Lebenserfahrungen zu tun: Zwischen 1838 und 1840, nach nur zwei Ehejahren, waren der Reihe nach seine Tochter, sein Sohn und schliesslich seine Ehefrau Margherita Barezzi gestorben. Verdi war damals erst 27 Jahre alt. Nach Texten von Jürgen Hartmann, Max Nyffeler und Wolfgang Stähr 11 Mit Stil und Eleganz Erstklassige Musik für Ihren nächsten Anlass. Hochzeit Trauerfeier Feste Gala Konzert AbsolutelyClassical Künstlervermittlung Claire Pasquier phone +41 (0)78 812 12 47 [email protected] www.absolutelyclassical.ch 12 Unsere Freiwilligen schenken Zeit und Zuwendung. Melden Sie sich, wenn Sie Begleitung wünschen oder sich als FreiwilligeR engagieren möchten. 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Wir wünschen Ihnen ein93, St. Gallen www.ginkgoblumen.ch unvergessliches Konzerterlebnis. 13 Bequeme Schuhe seit 1832 Mitten in der Stadt St. Gallen w w w. s c h n e i d e r s c h u h e . c h www.holzwerkstatt-faessler.ch Neu auch Küchenbau Holzwerkstatt Stephan Fässler Tschudistrasse 69 9000 St. Gallen 071 277 75 93 Multergasse 6 9000 St. Gallen Tel. 071 223 10 35 www.baumgartnerkaffee.ch Kaffeerösterei und Spezialgeschäft für Tee 14 N AT U R C O I F F E U R & g A N z h E I T l I C h E FA R b b E R AT U N g M AT I l D E W E I S h A U P T Vadianstrasse 31a 9000 St. gallen Tel. 079 256 17 45 www.matildeweishaupt.ch Inserat_Naturcoiffure_quer_Sche2.indd 1 21.02.2017 12:03:31 Lebensqualität ist, wenn die Musik dem Alltag Energie verleiht. Die St.Galler Stadtwerke sind Ihr Partner in allen Energiefragen. St. Galler Stadtwerke | www.sgsw.ch | [email protected] 15 Messa da Requiem Text I. Requiem und Kyrie Requiem aeternam dona eis, Domine; et lux perpetua luceat eis. Ewige Ruhe gib ihnen, Herr, und das ewige Licht leuchte ihnen. Te decet hymnus, Deus in Sion, et tibi reddetur votum in Jerusalem. Exaudi orationem meam, ad te omnis caro veniet. Dir gebührt Lobgesang, Gott in Sion, und Anbetung soll Dir werden in Jerusalem. Erhöre mein Gebet, zu Dir kommt alles Fleisch. Requiem aeternam dona eis, Domine, et lux perpetua luceat eis. Ewige Ruhe gib ihnen, Herr, und das ewige Licht leuchte ihnen. Kyrie eleison. Christe eleison. Kyrie eleison. Herr, erbarme Dich. Christus, erbarme Dich. Herr, erbarme Dich. II. Dies irae Dies irae, dies illa, Solvet saeclum in favilla Teste David cum Sibylla Tag des Zornes, Tag der Zähren, Wird die Welt in Asche kehren, Wie Sibyll und David lehren. Quantus tremor est futurus, Quando iudex est venturus, Cuncta stricte discussurus. Welch ein Graus wird sein und Zagen, Wenn der Richter kommt mit Fragen,Streng zu prüfen alle Klagen. 16 Tuba mirum spargens sonum Per sepulcra regionum, Coget omnes ante thronum. Laut wird die Posaune klingen, Durch der Erde Gräber dringen, Alle hin zum Throne zwingen. Mors stupebit et natura, Cum resurget creatura, Iudicanti responsura. Schaudernd sehen Tod und Leben Sich die Kreatur erheben, Rechenschaft dem Herrn zu geben. Liber scriptus proferetur, In quo totum continetur, Unde mundus iudicetur. Und ein Buch wird aufgeschlagen, Treu darin ist eingetragen Jede Schuld aus Erdentagen. Iudex ergo cum sedebit, Quidquid latet apparebit, Nil inultum remanebit. Sitzt der Richter dann zu richten, Wird sich das Verborgne lichten, Nichts kann vor der Strafe flüchten. Dies irae, dies illa, Solvet saeclum in favilla, Teste David cum Sibylla. Tag des Zornes, Tag der Zähren, Wird die Welt in Asche kehren, Wie Sibyll und David lehren. Quid sum miser tunc dicturus? Quem patronum rogaturus Cum vix iustus sit securus? Was werde dann ich Armer sagen? Welchen Anwalt mir erfragen, Wenn Gerechte selbst verzagen? Rex tremendae maiestatis, Qui salvandos salvas gratis, Salva me, fons pietatis. König schrecklicher Gewalten, Frei ist Deiner Gnade Schalten, Gnadenquell, lass Gnade walten! Recordare, Jesu pie, quod sum causa tuae viae, ne me perdas illa die. Milder Jesus, wollst erwägen, Dass Du kamest meinetwegen, Schleudre mir nicht Fluch entgegen. Quaerens me sedisti lassus: redemisti crucem passus, tantus labor non sit cassus Bist mich suchend müd gegangen, Mir zum Heil am Kreuz gehangen, Mög dies Mühn zum Ziel gelangen. 17 Iuste iudex ultionis, Donum fac remissionis Ante diem rationis. Richter Du gerechter Rache, Nachsicht üb in meiner Sache, Eh ich zum Gericht erwache. Ingemisco tamquam reus, Culpa rubet vultus meus, Supplicanti parce, Deus. Seufzend steh ich schuldbefangen, Schamrot glühen meine Wangen, Lass mein Bitten Gnad erlangen. Qui Mariam absolvisti, Et latronem exaudisti, Mihi quoque spem dedisti. Hast vergeben einst Marien, Hast dem Schächer dann verziehen, Hast auch Hoffnung mir verliehen. Preces meae non sunt dignae, Sed tu, bonus, fac benigne, Ne perenni cremer igne. Wenig gilt vor Dir mein Flehen, Doch aus Gnade lass geschehen, Dass ich mög der Höll entgehen. Inter oves locum praesta, Et ab haedis me sequestra, Statuens in parte dextra. Bei den Schafen gib mir Weide, Von der Böcke Schar mich scheide, Stell mich auf die rechte Seite. Confutatis maledictis, Flammis acribus addictis, Voca me cum benedictis. Wenn Verworfnen ohne Schonung Flammenpein wird zur Belohnung, Ruf mich zu der Selgen Wohnung. Oro supplex et acclinis, Cor contritum quasi cinis : Gere curam mei finis! Schuldgebeugt zu Dir ich schreie, Tief zerknirscht in Herzenstreue: Gutes Ende mir verleihe! Dies irae, dies illa, Solvet saeclum in favilla Teste David cum Sibylla. Tag des Zornes, Tag der Zähren, Wirst die Welt in Asche kehren, Wie Sibyll und David lehren. Lacrimosa dies illa, Qua resurget ex favilla, Iudicandus homo reus. Tag der Tränen, Tag der Wehen, Da vom Grabe wird erstehen Zum Gericht der Mensch voll Sünden! 18 Huic ergo parce, Deus, Pie Jesu Domine, Dona eis requiem! Amen. Lass ihn, Gott, Erbarmen finden, Milder Jesus, Herrscher Du, Schenk den Toten ew'ge Ruh! Amen. III. Offertorium Domine Jesu Christe, rex gloriae! Libera animas omnium fidelium defunctorum de poenis inferni et de profundo lacu. Libera eas de ore leonis, ne absorbeat eas tartarus, ne cadant in obscurum. Sed signifer sanctus Michael repraesentet eas in lucem sanctam, quam olim Abrahae promisisti et semini eius. Herr Jesus Christus, König der Ehren! Bewahre die Seelen aller gläubigen Verstorbenen vor den Strafen der Hölle und dem tiefen Abgrund. Bewahre sie vor dem Rachen des Löwen, dass die Hölle sie nicht verschlinge, sie nicht in Finsternis stürzen. Sondern der Bannerträger Sankt Michael geleite sie ins heilige Licht, das Du einst Abraham verheissen und seinen Nachkommen. Hostias et preces tibi, Domine, laudis offerimus. Tu suscipe pro animabus illis, quarum hodie memoriam facimus. Fac eas, Domine, de morte transire ad vitam, quam olim Abrahae promisisti et semini eius. Opfer und Gebete bringen wir Dir, Herr, lobsingend dar. Nimm sie gnädig an für jene Seelen, derer wir heute gedenken. Lass sie, Herr, vom Tod zum Leben gelangen, das Du einst Abraham verheissen und seinen Nachkommen. Libera animas omnium fidelium defunctorum de poenis inferni. Fac eas de morte transire ad vitam. Bewahre die Seelen aller gläubigen Verstorbenen vor den Strafen der Hölle. Lass sie vom Tod zum Leben gelangen. 19 IV. Sanctus und Benedictus Sanctus, sanctus, sanctus Dominus Deus Sabaoth. Pleni sunt coeli et terra gloria tua. Hosanna in excelsis! Heilig, heilig, heilig ist Gott, der Herr der Heerscharen. Voll sind Himmel und Erde von Deiner Herrlichkeit. Hosianna in der Höhe! Benedictus qui venit in nomine Domini. Pleni sunt coeli et terra gloria tua. Hosanna in excelsis. Gepriesen sei, der da kommt im Namen des Herrn. Voll sind Himmel und Erde von Deiner Herrlichkeit. Hosianna in der Höhe. V. Agnus Dei Agnus Dei, qui tollis peccata mundi, dona eis requiem, requiem sempiternam! Lamm Gottes, Du nimmst hinweg die Sünden der Welt, schenk ihnen Ruhe, ewige Ruhe! VI. Lux aeterna Lux aeterna luceat eis, Domine, cum sanctis tuis in aeternum, quia pius es. Requiem aeternam dona eis, Domine, et lux perpetua luceat eis cum sanctis tuis in aeternum, quia pius es 20 Ewiges Licht leuchte ihnen, Herr, mit Deinen Heiligen in Ewigkeit, denn Du bist gütig. Ewige Ruhe schenk ihnen, Herr, und das ewige Licht leuchte ihnen mit Deinen Heiligen in Ewigkeit, denn Du bist gütig. VII. Libera me Libera me, Domine, de morte aeterna in die illa tremenda, quando coeli movendi sunt et terra, dum veneris iudicare saeculum per ignem. Rette mich, Herr, vor dem ewigen Tod an jenem Schreckenstage, wenn Himmel und Erde wanken, wenn Du kommst, zu richten die Welt durch das Feuer. Tremens factus sum ego et timeo, dum discussio venerit atque ventura ira, quando coeli movendi sunt et terra. Ich zittere und fürchte mich, wenn das Gericht kommt und der drohende Zorn, wenn Himmel und Erde wanken. Dies irae, dies illa, calamitatis et miseriae, dies magna et amara valde, dum veneris iudicare saeculum per ignem. Tag des Zornes, jener Tag des Unheils und des Elends, grosser und so bitterer Tag, wenn Du kommst, zu richten die Welt durch das Feuer. Requiem aeternam dona eis, Domine, et lux perpetua luceat eis. Ewige Ruhe gib ihnen, Herr, und das ewige Licht leuchte ihnen. Libera me, Domine, de morte aeterna in die illa tremenda, quando coeli movendi sunt et terra, dum veneris iudicare saeculum per ignem. Libera me! Rette mich, Herr, vor dem ewigen Tod an jenem Schreckenstage, wenn Himmel und Erde wanken, wenn Du kommst zu richten die Welt durch das Feuer. Rette mich! 21 www.hubermonsch.ch Nur ein Draht? Oder mehr? Wir verbinden Menschen und Technik. 22 HIER LIEST ST. GALLEN Die grösste Auswahl an Büchern und Geschenken christoph kurer stoekmetall gmbh augartenweg 6 | 9402 mörschwil m. 079 486 28 12 | t. 071 866 22 20 stoekmetall.ch Rösslitor Bücher Multergasse 1–3 9001 St. Gallen www.orellfüssli.ch Kinok | Cinema in der Lokremise | Grünbergstrasse 7 St. Gallen | Res: www.kinok.ch oder 071 245 80 72 23 Taten statt Worte Nr. 87 Wir ermöglichen unvergessliche Kulturerlebnisse – regionale und nationale, grosse und kleine. Mit unserem Sponsoring leisten wir auch einen Beitrag zur kulturellen Vielfalt in der Schweiz. Schön, dass wir unseren Kundinnen und Kunden so jedes Jahr vergünstigte Tickets für rund 100 Events anbieten können. Alles über das Nachhaltigkeits-Engagement von Coop auf: taten-statt-worte.ch 24 Ausblick Unsere nächsten Konzerte Herbstkonzert 23./24. September 2017 in St. Gallen und Wolfhalden Mythen und Märchen Palmsonntagskonzert 24./25. März 2018 Zum 100. Geburtstag von Paul Huber Paul Huber (1918 – 2001) Magnificat Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791) c-Moll-Messe Möchten Sie mitsingen? Wir suchen Sängerinnen und Sänger, die Freude haben an geistlicher und weltlicher Musik vom Barock bis zur Moderne Wir proben Dienstagabend im Singsaal der Kantonsschule am Brühl (Talhof ) Auskunft Dagmar Inderwildi 071 845 13 19 [email protected] Unterstützen Sie den Oratorienchor St. Gallen Als Gönner, Gönnerin oder Passivmitglied leisten Sie einen wertvollen Beitrag zum Erhalt eines Stücks St. Galler Kultur und Tradition. Nähere Auskünfte erteilt Monika Reich 071 866 22 53, [email protected] 25 26 Inserat Schmidt Fehr 27 Wer nichts über Verdi liest, hat nichts über Musikgenies zu sagen. Reden Sie mit. Über News zu berichten, ist unser Job. Mit klaren Worten komplexe Zusammenhänge verständlich zu machen, unsere Passion. Der Grund, warum unsere Leserinnen und Leser immer etwas zu sagen haben. Mehr Infos unter tagblatt.ch oder 071 272 72 72. Print . Online . Mobile
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