März 2017 - AWO München

73. Jahrgang des
Die Zeitschrift der Arbeiterwohlfahrt in Bayern
Ausgabe 1
März 2017
1
IN BAYERN
le“:
„Solidarität für al nz
re
Die Bundeskonfe
in Wolfsburg
AWO für
Ausbildungsvertrag Pflege
Neues Modellprojekt:
„Integration auf
Augenhöhe“
70 Jahre engagierte Arbeit:
Ortsverein Penzberg
im Porträt
Ausgabe
Oberbayern
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Editorial
Liebe Freundinnen, liebe Freunde,
das Titelbild mit den bunten AWO-Fahnen lässt diejenigen, die als Delegierte dabei waren, sicher gerne an
die Bundeskonferenz im November in Wolfsburg denken. Es war eine erfolgreiche Konferenz, gerade auch
aus Sicht der bayerischen Arbeiterwohlfahrt. Damit meine ich nicht nur die überzeugende Zustimmung, die
unsere Vorschläge für das Präsidium des Bundesverbandes fanden. Unser großer Konferenzbericht zeigt,
dass gerade die aus Bayern gestellten Anträge den Nerv der Konferenz berührten und – wie etwa unsere
Positionen zu einer echten Wiederbelebung der gesetzlichen Rente – auf einmütige Zustimmung trafen.
Mit klaren sozialpolitischen Aussagen zeigen wir auch im übertragenen Sinne „Flagge“: für ein stärkeres
gesellschaftliches Miteinander und gegen eine Ausgrenzung von Menschen aus welchen Gründen auch
immer. Nicht nur unsere Geschichte, die Verfolgung von Freundinnen und Freunden und das Verbot der Arbeiterwohlfahrt durch die Nazis mahnt uns hier zu besonderer Wachsamkeit. Wir sehen nicht weg, wenn Menschen gegeneinander
ausgespielt werden sollen. Ich bin der festen Überzeugung, dass gerade in bewegten Zeiten das Bekenntnis zum sozialen
Rechtsstaat wichtiger ist denn je.
Diese erste Ausgabe des „Helfer“ im neuen Jahr ist zugleich die erste, die unsere neue Redakteurin Isabel Krieger gestaltet
hat. Frau Krieger verfügt nicht nur über eine langjährige Erfahrung als Zeitungsmacherin, sondern ist besonders in sozial- und verbandspolitischen Themen zu Hause. Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit, die für die Leserinnen und
Leser schon bald weitere Früchte tragen wird. Mehr sei heute aber noch nicht verraten…
Freundschaft!
Ich grüße Sie herzlich
Ihr
Inhalt
Prof. Dr. Thomas Beyer
Landesvorsitzender
AWO in Bayern
AWO in Oberbayern
AWO Bundeskonferenz in Wolfsburg:
4
Ausflugstipp zum Staffelsee
11
Neue Köpfe an der Spitze
6
Im Porträt: Ortsverein Penzberg
12
Neues AWO Projekt „Integration auf Augenhöhe“
Hintergrund: Abteilung Kinder- und
Interview Tamara von Wissing 7
Jugendhilfe 14
Nachrichten aus der AWO
8
Mehrgenerationenhaus Rosenheim
15
Ausbildungsvertrag Pflege und Fachtag
9
Rezept: Rote Bete in Kokosmilch
16
Nachrichten aus dem Verband
17
„Bühne für Gleichberechtigung“
Jugendwerk engagiert sich
10
4
12
Starke Themen wie Rente und Solidarität standen im Mittelpunkt der Bundeskonferenz der AWO Ende 2016 in
Wolfsburg. Fotos: AWO Bundesverband
„Solidarität für alle“ Die Bundeskonferenz 2016
„Solidarität für alle“ lautete das Motto der Bundeskonferenz 2016 der AWO. Die mehr als 450 Delegierten im Wolfsburger Kongresszentrum füllten es mit zukunftsweisenden
sozialpolitischen Beschlüssen für die Verbandsarbeit der
nächsten vier Jahre. Deutliche Akzente setzte in den drei
Tagen die Bayerische AWO: Ihr Antrag, die Absenkung des
Rentenniveaus zu stoppen und Rentenkürzungen zurück-
4
Vielfalt, Toleranz und sorgfältiger Umgang mit
den Ressourcen waren Themen von Anträgen,
über die die Delegierten abstimmten.
zunehmen, wurde von den Delegierten ohne Gegenstimme
angenommen. Landeschef Prof. Dr. Thomas Beyer wurde
zudem mit 91,8 Prozent der Stimmen als stellvertretender
Vorsitzender des Bundespräsidiums wieder gewählt.
Für auskömmliche Rente
Wie wichtig das Thema Altersarmut für die AWO ist, machte
auch der wiedergewählte Präsidiumsvorsitzende Wilhelm
Schmidt deutlich. Die gesetzliche Rente müsse gewährleisten, dass die Menschen im Alter ihren Lebensstandard
halten können, betonte Schmidt. „Die AWO fordert deshalb
ein Rentenkonzept, das auch zukünftigen Rentnern eine
Viel zu lesen und zu notieren gab es für die
Delegierten. Gegen Rassismus wendet sich ein
Beschluss des Jugendwerkes (unten).
armutsfeste Rente garantiert“. Schmidt sprach damit Bayerns Landeschef Thomas Beyer aus dem Herzen, der den
bayerischen Antrag im Plenum vorstellte. „Wir müssen den
Menschen die Angst vor dem Alter durch eine auskömmliche Rente nehmen“, sagte Beyer. Die AWO fordert in dem
Antrag unter anderem, dass die Rentenanpassungsformel
verändert wird. Das Rentenniveau müsse schrittweise
wieder erhöht werden.
Darüber hinaus verabschiedete die Bundeskonferenz
Beschlüsse, die die Grundsätze des Wohlfahrtsverbandes
betreffen. So wurde ein Beschluss zur verantwortungsvollen Verbands- und Unternehmensführung in der AWO
gefasst. Bundesvorsitzender Wolfgang Stadler betonte in
AWO in Bayern 1-2017
Die 450 Delegierten stimmten über 160 Anträge ab.
diesem Zusammenhang die besondere Verantwortung, die
sich aus den Werten der AWO im Umgang mit finanziellen
und personellen Ressourcen im Verband ergebe. Für die
Vielfalt innerhalb der Gesellschaft und der AWO spricht sich
ein weiterer Beschluss aus. Gegen Diskriminierung wendet
sich eine Resolution des Jugendwerkes, die „Klare Kante“
gegen Menschenfeinde in der AWO zeigt. Einen weiteren
politischen Akzent setzten die bayerischen Delegierten
mit dem Antrag, sich für eine Kindergrundsicherung mit
dynamischer Anpassung stark zu machen, um der Kinderarmut in Deutschland zu begegnen. Auch dieser wurde
angenommen.
Zuspruch aus der Bundespolitik kam von Bundeskanzlerin
Angela Merkel. Sie erklärte in einer Videobotschaft, die Arbeit der AWO sei „unverzichtbar“ für die Gesellschaft: „Sie
dient dem sozialen Zusammenhalt in tausenden Einrichtungen im Land“. Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel, der
als Gastredner geladen war, nutzte die Gunst der Stunde,
um sozialdemokratische Positionen zur Rente und AfD
deutlich zu machen. Sein klares Eingeständnis in diesem
Zusammenhang: „Der Sozialstaat braucht neue Impulse“.
Die AWO sei gefordert, hier ihre Stimme zu erheben.
Ralf Rosenbrock, Präsident der Bundesarbeitsgemeinschaft
der Freien Wohlfahrtspflege, sagte, die Wohlfahrtsverbände hätten ein Wächteramt inne: „Sie geben denen eine
Stimme, die sonst nicht gehört werden“. Als Mahner trat
auch Erich Fenninger, Bundesgeschäftsführer der Volkshilfe Österreich auf, der die zunehmende Ökonomisierung
der Gesellschaft kritisierte und dafür viel Applaus erhielt.
Für Fenninger muss der Wert sozialer Arbeit deutlicher
kommuniziert werden. Es dürfe auch keine Angst geben,
sich auf eine Seite zu schlagen: „Soziale Arbeit muss
parteiisch sein“. Jutta Allmendinger, Präsidentin des
Wissenschaftszentrums Berlin, fasste die Vorstellung einer
Lebenserwartungs-Studie am Ende mit dem Satz zusammen, es brauche in Deutschland nicht weniger, sondern
„mehr solidarische Wohlfahrtspolitik“.
AWO in Bayern 1-2017
5
Thomas Beyer fordert eine
auskömmliche Rente.
SPD-Chef Sigmar Gabriel
lobt die AWO.
Spitzenergebnis für den Vorsitzenden des Bundespräsidiums der AWO, Wilhelm Schmidt, der im Amt
bestätigt wurde. Fotos: AWO Bundesverband
Drei Bayern im Bundespräsidium
Neben Bayerns Landeschef Prof. Dr. Thomas Beyer,
der im Amt des Vize des AWO-Bundespräsidenten mit
dem stolzen Ergebnis von 91,8 Prozent der Stimmen
wieder gewählt wurde, sind in den kommenden vier
Jahren zwei weitere Franken mit sehr gutem Ergebnis
im Präsidium des Bundesverbandes vertreten: Karin
Hirschbeck, Vorsitzende des Kreisverbandes Fürth Stadt,
trat ihre zweite Amtsperiode an. Stefan Wolfshörndl,
Vorsitzender des Bezirksverbandes Unterfranken, wurde
zum ersten Mal in das höchste Beschlussgremium des
AWO-Bundesverbands gewählt. Alle drei betonen, sie
werden sich für eine gute Zusammenarbeit einsetzen.
Verdienstmedaille für
Rudolf Schober
Stefan Wolfshörndl, Karin Hirschbeck und Prof. Dr.
Thomas Beyer beim Fototermin am Rande der Buko.
Beim bayerischen Abend, zu dem sich die Delegierten aus
dem Freistaat am Rande der Bundeskonferenz in Wolfsburg trafen, wurde der Chef des AWO-Bezirksverbandes
Ober- und Mittelfranken mit der Verdienstmedaille der
Arbeiterwohlfahrt ausgezeichnet. Der Vorsitzende des
AWO Präsidiums, Wilhelm Schmidt, überreichte Rudolf
Schober persönlich die Auszeichnung. Schober ist seit
fast 50 Jahren Mitglied der AWO. Zehn Jahre war er
6
Vorsitzender der AWO Nürnberg. Er ist Vorstandsmitglied
der Hans-Weinberger-Akademie der AWO Bayern und
war Vorstandsmitglied der LAGE. Im Bildungswerk der
Arbeiterwohlfahrt, Bezirk Ober- und Mittelfranken e.V.,
ist er im Vorstand vertreten. Seit 2004 ist Rudolf Schober
Besondere Auszeichnung für Rudolf Schober (2.v.li.):
Präsidenten trafen sich
Die Zusammenarbeit stand im Mittelpunkt des ersten
Treffens der neuen und alten Präsidenten und Bezirksvorsitzenden der Bayerischen AWO in Augsburg. Auf Einladung von Bürgermeister Dr. Stefan Kiefer diskutierten
Dr. Heinz Münzenrieder, Chef der AWO Schwaben, Nicole
Schley, neugewählte Präsidentin der AWO Oberbayern,
Ober- und Mittelfrankens neuer AWO-Präsident Rudolf
Schober, der Bezirksvorsitzende von Niederbayern/Oberpfalz, Siegfried Depold, sowie Dieter Egger, Vorstandsvorsitzender des Bezirksverbandes Schwaben, mit Landesvorsitzendem Prof. Dr. Thomas Beyer über Strategien und
Ziele der kommenden Jahre. Die Positionen waren 2016
in fünf Bezirkskonferenzen und der Landeskonferenz in
Mitglied des Landesvorstandes der AWO Bayern sowie im
Bundesausschuss.
Amberg festgelegt worden. Landeschef Beyer betonte,
der Landesverband setze auf enge Kommunikation: „Wir
werden alles dafür tun“. Eine Besonderheit hatte das
Treffen darüber hinaus: Bis auf Niederbayern und Unterfranken haben jetzt alle AWO-Bezirksverbände an der
Spitze einen Präsidenten bzw. eine Präsidentin stehen.
AWO in Bayern 1-2017
Für Integration auf Augenhöhe
Neues Modellprojekt der AWO Bayern mit der Georg-von-Vollmar-Akademie
Gefördert wird das Projekt von der Bundeszentrale für
politische Bildung und dem Bundesministerium des Inneren. Als Träger wurde die Georg von Vollmar-Akademie
ausgewählt, die sich um politische Bildung kümmert.
Dort war man sich schnell sicher, in der AWO den richtigen Partner zu haben: „Die bayerische AWO ist ein großer
und gut aufgestellter Landesverband, der die Gesellschaft
in allen Bereichen widerspiegelt“, sagt Tamara Wissing,
stellvertretende Geschäftsführerin der Akademie. „Wir sind
von Anfang an auf offene Ohren gestoßen.“
Die AWO will sich interkulturell weiter öffnen. Ein neues
Modellprojekt, das der Wohlfahrtsverband gemeinsam mit
der Georg von Vollmar-Akademie auf den Weg gebracht
hat, fördert die „Integration auf Augenhöhe“.
Wenn der Satz „Das ist ein Glücksfall“ von allen Seiten fällt,
hat ein Vorhaben beste Startchancen. Das ist der Fall beim
Modellprojekt „Teilhabe-Integration“, das die AWO und
die Georg-von-Vollmar-Akademie gemeinsam umsetzen.
Bayernweit können interessierte Ortsvereine ihren hauptamtlichen und ehrenamtlichen Mitarbeitenden im Rahmen
des Projektes Workshops und Schulungen rund um die
Integration von geflüchteten Menschen anbieten.
Toleranz und Solidarität sind Werte, die in der AWO gelebt
werden. Doch was tun, wenn ich in der Öffentlichkeit
Dinge höre, die mir nicht gefallen? Zurückziehen oder die
Stimme erheben? Und wenn ja wie? Darum
dreht sich ein Seminar im Rahmen des Modellprojektes zum Thema „Argumentationstraining gegen Stammtischparolen“. Worum
es geht, erklärt Tamara Wissing.
Frau Wissing, warum dieses Seminar?
Die Nachfrage zeigt, dass sich viele Menschen
in dieser Frage Unterstützung wünschen.
Fast jeder hat in der Familie oder im Freundeskreis auch
Menschen, die politisch anderer Meinung sind und zwar
oft so, wie man es selbst schwer akzeptieren kann.
Welche Hilfestellung gibt die Veranstaltung?
Sie liefert keine Handreichung im Sinne von starren
Argumentationshilfen, sondern ist in erster Linie eine
Anleitung zum kritischen Hinterfragen auch der eigenen
Meinung. Nur wenn ich die kenne, kann ich sie anderen
Menschen gegenüber glaubwürdig vertreten. Ziel ist es,
dass ein offener gesellschaftlicher Diskurs entsteht und
AWO in Bayern 1-2017
Auch Brigitte Limbeck, die das Modellprojekt bei der AWO
betreut, freut sich über die Kooperation. „Das Projekt ist
ein absoluter Glücksfall, denn es repräsentiert genau die
Werte, die wir in der AWO leben“. Ziel sei es, dass sich
Haupt- und Ehrenamtliche gemeinsam für Integration einsetzen. „Wir wollen das interkulturelle Engagement in den
eigenen Reihen fördern.“ Zudem hoffe man, Migrantinnen
und Migranten für die Verbandsarbeit zu gewinnen. „Wenn
das gelingt, haben wir in Sachen Integration viel erreicht!“
Das Projekt wird zunächst bis 2018 laufen. Die Seminare
und Workshops werden an den Bedarf der Gliederungen
angepasst.
nicht jeder in seiner Blase weiterlebt.
Können Sie ein Beispiel nennen?
Oft heißt es ja in Bezug auf die Flüchtlinge
„Die kriegen alles und wir kriegen nichts.“
Das Seminar versucht deutlich zu machen:
Hier werden Sachverhalte in Beziehung gesetzt, die nicht zusammengehören. Denn was
eine Gruppe bekommt, hat nicht unbedingt
etwas damit zu tun, was eine andere erhält.
Darüber hinaus geht es ja nicht nur darum,
sich selbst abzusichern. Unsere Gesellschaft
lebt von Solidarität.
Wie sind die Reaktionen?
Durchwegs positiv, auch wenn mancher Teilnehmer
wohl schon mit der Erwartung kam, dass er mit einem
Leitfaden rausgeht, wie er am besten gegenargumentiert.
Kontroverse führt aber selten zu einem Ergebnis.
Wer sich für die Teilnahme an einem Seminar interessiert, wendet sich an
Brigitte Limbeck vom AWO Landesverband, Tel. 089/546764135, Mail: brigitte.
[email protected] oder an Tamara Wissing, Tel. 08851/780, Mail:
tamara.wissing@vollmar-akademie.
7
Infos aus der AWO
Neue Redakteurin
Seit 1. Januar
2017 sind die
Seiten des Landesverbandes
im A W O - M a -
schlug Atalie Gerhard deshalb für die
öffentliche Auszeichnung mit dem
Ehrenamtsnachweis der Bayerischen
Staatsregierung vor. „Obwohl sie
erst 22 Jahre alt ist, ist sie schon zur
Vertrauten und Wegbegleiterin von
Senioren zurückkehren und schon
die Nacht wieder in ihren Zimmern
verbringen. „Dank an alle, die bei der
Evakuierung mitgeholfen haben“, so
AWO-Schwaben Chef Dr. Heinz Münzenrieder.
Internet barrierefrei
gazin in neuen
Händen. Isabel
Mitte Februar 2017 ist die neue barrierefreie Homepage des AWO Bezirksverbandes Niederbayern/Oberpfalz
ans Netz gegangen. Ende März wird
auch der AWO Bezirksverband Oberund Mittelfranken dem Beispiel des
AWO Landesverbandes folgen und mit
einer barrierefreien Website online
Krieger hat die
Nachfolge von Dr. Anke Sauter als Redakteurin der Mitgliederzeitung angetreten. Die gebürtige Oberbayerin
mit österreichischen Wurzeln wuchs
in Unterfranken auf und ist seit über
20 Jahren als Journalistin tätig. Nach
gehen.
ersten schreiberischen Erfahrungen in der Schülerzeitung und als
freie Mitarbeiterin beim Lokalblatt
studierte Isabel Krieger nach dem
Abitur Germanistik, Kommunikationswissenschaften und Psychologie
in Bamberg. Vor ihrem Tageszeitungsvolontariat bei den Nürnberger
Nachrichten und anschließender
8
mehrjähriger Redakteurstätigkeit
schnupperte sie drei Jahre die Luft
der Privatwirtschaft. Über sozialpolitische Themen schreibt Isabel
Krieger seit vielen Jahren. Eine ihrer
Reportagen beschäftigte sich schon
2001 mit den Herausforderungen
vielen Menschen geworden“, sagt
Anja-Maria Käßer, Referatsleiterin
Bürgerschaftliches Engagement beim
AWO Kreisverband Nürnberg. In einer
Feierstunde erhielt Atalie Gerhard
Ende November aus den Händen von
Staatssekretär Johannes Hintersberger
in München die Urkunde. Insgesamt
wurden 15 ehrenamtlich Engagierte
ausgezeichnet. „Wir freuen uns sehr,
Frau Gerhard in unseren Reihen zu
haben“, sagt der Landesvorsitzende
der AWO, Prof. Dr. Thomas Beyer.
der Pflege. Die 45-Jährige lebt und
Erfolgreiche Evakuierung
arbeitet in Heroldsberg bei Nürn-
Kleiner Schreck für die 120 Bewohner
des AWO-Seniorenstiftes Herrenbach
in Augsburg: Ausgerechnet am ersten
Weihnachtsfeiertag mussten sie ihr
Haus verlassen, weil ganz in der Nähe
eine Fliegerbombe aus dem zweiten
Weltkrieg entschärft werden musste.
berg. „Ich freue mich sehr, dass ich
das AWO-Magazin mitgestalten darf.
Der Verband steht für mich für bodenständige soziale Arbeit.“
Ausgezeichnet im Ehrenamt
Junge Menschen, die sich ehrenamt-
Rollstuhlfahrer und mobile Bewohner
lich engagieren, sind für jede Organi-
wurden ins benachbarte Friedber-
sation eine Bereicherung. Wer sich wie
ger AWO-Heim verlegt. Den Trans-
Atalie Gerhard aus Nürnberg neben
port übernahm hauptsächlich der
dem Studium drei Mal pro Woche für
Fahrdienst des AWO-Sozialzentrums
junge Flüchtlinge einsetzt, in einer
Neuburg. In 16 Schwerstpflegefällen
Gemeinschaftunterkunft Deutschkurse
sprang das BRK aus Würzburg ein.
und Ausflüge organisiert, der verdient
Als nach erfolgreicher Entschärfung
eine besondere Auszeichnung. Der
AWO Kreisverband Nürnberg e.V.
das Sperrgebiet gegen 19 Uhr wieder
Landesverband trauert
Der Landesverband trauert um
seine langjährige Mitarbeiterin
Astrid Veth, die im Januar 2017
nach schwerer Krankheit im Alter
von 55 Jahren verstorben ist.
Astrid Veth war mehr als 28 Jahre
für den Landesverband in der Verwaltung der Freiwilligendienste tätig und hat dadurch weit
in den Verband hinein gewirkt.
Vielen Trägern und Einsatzstellen
war Astrid Veth durch ihre tatkräftige Unterstützung in allen
Fragen die Freiwilligendienste
betreffend bekannt. Durch ihr
fröhliches Wesen war Astrid Veth
eine allseits geschätzte und beliebte Kollegin.
freigegeben wurde, durften die AWO-
AWO in Bayern 1-2017
Für gleichen Lohn in der Ausbildung
AWO setzt auf allgemeinverbindlichen Tarifvertrag - Kooperation mit BRK und ver.di
Ende 2016 auf den gemeinsamen Weg. Der Landesvorsitzende der AWO, Prof. Dr. Thomas Beyer, hofft, dass früher
oder später auch die kirchlichen Verbände dem Beispiel
folgen werden. „Wir müssen alles versuchen, um den Beruf
attraktiver zu machen“, sagt Beyer. Noch 2017 soll beim
Bayerischen Sozialministerium die Allgemeinverbindlichkeit
des Ausbildungs-Tarifvertrages beantragt werden. Gelingt
das, müssen künftig auch solche Anbieter, die sich einer
tariflichen Bezahlung bislang verweigern, die Auszubildenden in der Altenpflege nach Tarif entlohnen. Unterstützung
Die Bayerische AWO will gemeinsam mit der Gewerkschaft
ver.di und dem Bayerischen Roten Kreuz noch 2017 einen
allgemeinverbindlichen Ausbildungs-Tarifvertrag für die
Altenpflege auf den Weg bringen. Das hat seinen guten
Grund: Im Freistaat fehlen in den nächsten Jahren mehr
als 60.000 Fachkräfte in der Pflege.
Seit Jahren setzt sich die AWO für einen gemeinsamen
Tarifvertrag in der Altenpflege ein. Bislang ist das auch an
den unterschiedlichen Interessen der Wohlfahrtsverbände
gescheitert. Damit junge Menschen einen besseren Anreiz
haben, sich für den Berufsweg Altenpflege zu entscheiden,
setzt die AWO nun mit BRK und ver.di auf einen gemeinsamen Ausbildungsvertrag mit angemessenem Ausbildungslohn: Er soll von Anfang an bei 1.040 Euro liegen.
In einem Positionspapier verständigten sich die Initiatoren
erhalten AWO, BRK und ver.di vom Pflegebeauftragten der
Bayerischen Staatsregierung, Hermann Imhof.
Zudem fordern die Initiatoren ein Umlagesystem für die
Ausbildung. Denn aktuell bilden nur wenige Pflegeanbieter
in gleichem Umfang wie die Bayerische Arbeiterwohlfahrt
Fachkräfte für die Altenhilfe aus. Nach der Ausbildung
bei der AWO aber werden diese nicht selten von anderen
Anbietern wieder abgeworben. „Es kann nicht sein, dass
wir für guten Nachwuchs sorgen und andere sind die
Nutznießer“, erklärt der Landesvorsitzende.
Die AWO hat die Zahl der Ausbildungsplätze in der Altenhilfe
in den vergangenen acht Jahren mehr als verdoppelt. Im
Schuljahr 2016/2017 standen bei der AWO in Bayern 946
junge Frauen und Männer in der Ausbildung zur Altenpflegerin bzw. Altenpfleger. 2008 waren es noch 454 gewesen.
AWO baut Pflege der Zukunft
Fachtag in Landshut beschäftigte sich mit innovativen Konzepten
Die Menschen in Deutschland werden immer älter, die
Zahl der Pflegebedürftigen steigt. Wie gute Pflege aussieht
und wie Einrichtungen in Zukunft gebaut werden müssen,
darum drehte sich ein Fachtag, den der AWO Landesfachausschuss Altenhilfe in Landshut veranstaltet hat.
Der Landesvorsitzende der AWO, Prof. Dr. Thomas Beyer,
führte in das Thema ein und betonte dabei die Bandbreite
der vorhandenen Strukturen und die Kompetenzen im
Bereich der Altenhilfe bei der AWO. Um den Herausforderungen der Zukunft zu begegnen, wird es für die AWO
in Zukunft aber noch mehr erforderlich sein, die bereits
umfassenden Unterstützungsangebote für Pflegebedürftige
und ihre Angehörigen weiter auszubauen.
Architekt Wolfgang Schinharl zeigte an Beispielen von
AWO Einrichtungen aus verschiedenen Regionen in Bayern zukunftsfähige Baukonzepte auf. Eckhard Rasehorn,
AWO in Bayern 1-2017
Geschäftsführer der AWO Augsburg, stellte Beispiele des
Kreisverbandes Augsburg vor, in denen die Vernetzung von
ambulanten und stationären Angeboten in der Altenhilfe
und der Quartiersöffnung in Zukunft eine tragende Säule
des pflegerischen Angebots bilden werden. Am Nachmittag
hatten die Fachleute Gelegenheit, sich über Referenzbeispiele zukunftsweisender Wohn- und Konzeptideen zu
informieren und ins Gespräch zu kommen.
Die Tagung betonte die Notwendigkeit, sich strukturiert mit
der Weiterentwicklung von Pflege- und Betreuungskonzepten auseinanderzusetzen und die Erfahrungen stärker
in der Bayerischen AWO zu kommunizieren. Grund genug
für den Landesverband unter dem Titel „Leben im Alter –
passgenaue Wohnformen und individuelle Unterstützung“
ein Projekt zu starten, das als Plattform für einen künftigen
Innovativen Austausch zur Verfügung steht.
9
Bühne für Gleichberechtigung
Landesjugendwerk Bayern startete Projekt zur Akzeptanz von Flüchtlingen
10
Seit dem Sommer 2016 begleitet das Landesjugendwerk
Bayern gemeinsam mit dem Theaterpädagogen JeanFrancois Drozak Schulkinder aus Poing, um ein für mehrere
Jahre geplantes Integrationsprojekt voranzutreiben. Dabei
sollen einheimische Jugendliche und junge Flüchtlinge in
interaktiven Workshops und Theateraufführungen Werte
von Willkommenskultur entwickeln und gleichzeitig lernen,
dass jeder Mensch – unabhängig von seiner Geschichte –
eine faire Chance verdient hat.
Zum Auftakt wurde in der Dominik-Brunner-Realschule in
Poing ein Theaterstück aufgeführt. Zehn Jugendliche aus
fünf verschiedenen Ländern führten Szenen auf, die die
Gleichberechtigung von Einheimischen und Flüchtlingen
thematisierten.
Obwohl in einigen Szenen auch die nonverbale Kommunikation dominierte, war die Botschaft doch überwiegend
die Gleiche: Lasst uns aufräumen mit Vorurteilen! Dass die
Hälfte der Darsteller aus der Türkei, Somalia oder Eritrea
stammt und erst vor wenigen Monaten mit der deutschen
Sprache in Berührung kam, machte die auf der Bühne
präsentierte Leistung umso imponierender.
Das war jedoch nur der erste Schritt des Projektes. Für
Sommer 2017 ist geplant, die Szenen auch außerhalb der
Schule und Poings aufzuführen. Bis dahin werden sich die
Jugendlichen allerdings einem anderen Thema widmen.
Alle vier Wochen wird sich die Gruppe treffen, um eigeninitiativ ein „Wapperl“ zu entwickeln und es symbolisch
mit Werten zu füllen. Der Aufkleber soll am Auto, am Haus
oder am Geschäft angebracht werden können, um Fairness
und Offenheit gegenüber Flüchtlingen zu zeigen.
In der dritten Phase des Projekts wollen die Jugendlichen
eine „Orientierungs-Stadtkarte“ erarbeiten, die jungen
Neuankömmlingen mit Fluchterfahrung helfen soll, in
Poing schneller Fuß zu fassen. Gerade bei der Erstellung
dieser Karte sollen die Erfahrungen der jungen Flüchtlinge
in der Gruppe mit einfließen. Die Veröffentlichung wird
durch eine szenische Talkshow begleitet werden, die den
Jugendlichen auch dabei helfen soll, am Ende der zwei
Jahre Bilanz zu ziehen und verschiedene Perspektiven
zusammenzufassen.
Langfristig soll dieses Projekt als Vorbild für andere Gemeinden dienen und einen Nachahmeeffekt verursachen.
Das Landesjugendwerk Bayern und die Mitstreiter erhoffen
sich, mit diesem Projekt neue Werte in der Willkommenskultur in Bayern zu vermitteln. Um dieses Ziel zu erreichen,
arbeiten das Landesjugendwerk und die Gemeinde Poing
eng zusammen.
Wer auf dem Laufenden bleiben will, ist herzlich eingeladen
auf die Homepage des Landesjugendwerkes zu schauen.
Unter www.ljw-bayern.de finden sich im Reiter „Projekte“
immer die aktuellen Informationen aus Poing und darüber
hinaus viel Wissenswertes rund um das Engagement, die
Ziele und die Arbeit des Landesjugendwerkes der Bayerischen AWO.
AWO in Bayern 1-2017
Frühling im Blauen Land
D a s b e r ü h mte „ B l a ue
Land“ zwischen Murnau
und Kochel verdankt seinen Namen dem Maler
Franz Marc, den die einzigartige Moor- und Seenlandschaft am Fuße der
Alpen wie viele andere
Künstler magisch anzog
und faszinierte. Wunderschöne Wanderwege, MuChristine Lawitschka
seen, Burgen, Kirchen und
AWO Ortsverein Murnau
traditionelle Gasthäuser
machen unsere Gegend das ganze Jahr über zum beliebten Ausflugsziel. Wer sich aber noch ein bisschen
gedulden kann, dem empfehle ich eine Rundfahrt mit der
„MS Seehausen“ über den Staffelsee. Am 1. April startet
die Saison, und das 270 Plätze fassende Passagierschiff
wird bis Ende Oktober wieder seine gemächlichen Runden zwischen den Anlagestellen Seehausen, Murnau
(Achele) und Uffing drehen. Es gibt auf dem Schiff auch
einen beheizten Salon mit Panoramafenstern, aber am
schönsten ist es natürlich bei trockenem Wetter oben
auf Deck, wo man – z. B. bei Kaffee und Kuchen – den
fantastischen Ausblick auf Wetterstein und Estergebirge,
die abwechslungsreichen Uferzonen und zahlreichen
Inseln des Staffelsees genießen kann. Unter der Woche
sind manchmal nur wenige Fahrgäste an Bord, was den
Ausflug noch gemütlicher macht. Da der See mit etwa siebeneinhalb Quadratkilometern verhältnismäßig klein ist,
dauert die gesamte Rundfahrt nur etwa 80 Minuten. Man
sollte aber auf jeden Fall in Uffing einen Zwischenstopp
einlegen und in die Gaststätte „Alpenblick“ einkehren.
Die bayerische Brotzeit im Biergarten direkt am Ufer
schmeckt ausgezeichnet und eine „Halbe“ freilich auch.
Im Sommer ist der moorhaltige Staffelsee einer der
wärmsten und beliebtesten Bade- und Campingseen
der Region. So lange es aber noch zu kalt zum Baden ist,
kann man den Ausflug z. B. auch mit einer geführten
AWO in Bayern 1-2017
Mooswanderung oder dem Besuch des Schlossmuseums
oder des idyllischen Gabriele-Münter-Hauses in Murnau
verbinden, wo die Künstlerin zusammen mit Wassily
Kandinsky regelmäßig den Sommer verbrachte. Eine
schöne Wandertour ist der Staffelsee-Rundweg, der aber
stattliche 22 Kilometer lang ist. Kombiniert mit einer
Teilstreckenfahrt über den See wird es erträglicher: So
beträgt die Wanderstrecke entlang des Südufers zwischen
den Anlegestellen Murnau/Achele und Uffing rund 13
Kilometer, was einer Gehzeit von circa zweieinhalb Stunden entspricht. Auch historisch wertvolle und prächtige
Gotteshäuser gibt es zu besichtigen. So interessant etwa
die Maria-Hilf- und die St. Nikolaus-Kirche in Murnau
sind – am liebsten mag ich das Ramsachkircherl südlich
der Stadt, das auch Ähndl (von Ahnin/Urahnin) genannt
wird. Ursprünglich gehörte es wohl zum Kloster St. Mang
und gilt als ältestes Gotteshaus in Oberbayern. Im Innern
des Kirchleins ist jedes einzelne Stück, jedes Bild, jede
Statue ein Zeugnis aus alter Zeit. Besonders bedeutend
ist u. a. eine uralte, handgeschmiedete Eisenglocke.
Und wie der Zufall so will,
befindet sich just neben der
Kirche wieder eine beliebte
Wirtschaft, der Gasthof Ähndl,
wo man ebenfalls bayerische
Spezialitäten und einen herrlichen Blick auf das Murnauer
Moos genießen kann.
Nähere Infos
zu den vielen Veranstaltungen auf der MS Seehausen, wie z. B. Mondschein-, Schmankerl- oder
Comedyfahrten: www.staffelsee.org; Außerdem:
www.dasblaueland.de oder www.murnau.de
11
Geballte Frauenpower im Vorstand: (v. l. n. r.:) Christine EisenmannBlümke, Annemarie Horn, Heidi Blößl, Aniko Rosenberger, Ute FrohweinSendl (1. Vorsitzende), Lilo Knirzinger, Marianne Schlosser, Dicle Akcicek,
Edeltraud Dispan, Ingrid Brummer, Beate Kreutterer, Anna Maria StoyGsimsl, Regina Bartusch (nicht im Bild: Bruni Heidrich)
Die zarteste Versuchung, seit es die AWO gibt …
Feine Pralinen zu Ehren des Ortsvereins Penzberg
12
„So vielschichtig wie die Hilfsbereitschaft und so süß
wie die Herzlichkeit der AWO“ sollen die Pralinen aus
feinstem Schichtnougat schmecken, die das Café Freudenberg am Rathaus eigens zu Ehren des AWO Ortsvereins
Penzberg und seiner engagierten Helferinnen und Helfer
kreiert hat. „Für uns sind die Pralinen eine originelle
und willkommene Werbung“, freut sich die langjährige
AWO Vorsitzende, Ute Frohwein-Sendl. Denn obwohl der
Ortsverein bereits seit 70 Jahren fester und wichtiger
Bestandteil der Stadtgesellschaft ist, brauche es immer
wieder neue Initiativen und Ideen, um auf die Arbeit der
AWO aufmerksam zu machen, ist sie überzeugt.
Seit 2008 leitet die 56-jährige Diplom-Sozialpädagogin
(FH) die knapp 300 Mitglieder zählende Gliederung mit
großem Erfolg. Selbstverständlich nicht allein, wie sie
betont, sondern gemeinsam mit einem tatkräftigen
und eingespielten Vorstandsteam. Übrigens allesamt
Frauen – was in der Geschichte der Penzberger AWO
eine lange Tradition hat. Zwar wurde der Verband
1946 auf Initiative eines Mannes – dem Bergarbeiter
und SPD-Stadtrat Josef Boos – wiedergegründet, der
sich auch erfolgreich für die Errichtung eines dringend
benötigten Jugend­wohnheimes in der damaligen Berg­
arbeiterstadt einsetzte. Doch darüber hinaus waren es
vor allem Frauen, die sich unter dem Dach der AWO um
sozial Schwache, Kranke und Bedürftige kümmerten.
„Die Männer arbeiteten im Kohlebergbau und wir hatten
alle nicht viel Geld“, erinnert sich Marianne Schlosser,
stellvertretende Ortsvereinsvorsitzende, die bereits seit
40 Jahren dabei ist. Dafür zählten bei der AWO Gemeinschaft, Solidarität und gegenseitige Hilfe besonders viel.
Auch nach Schließung des Bergwerks 1966 bildeten vor
allem Frauen das Rückgrat des Ortsvereins, woran sich
bis heute nichts geändert hat.
sozialen Engagement die gemeinsame Freizeitgestaltung
eine große Rolle. So erfreut sich der AWO Seniorenclub bereits seit über 50 Jahren großer Beliebtheit in Penzberg.
Streng genommen müsste er Seniorinnen-Club heißen,
denn wiederum sind es ausschließlich ältere, aktive Damen, die sich unter Leitung von Heidi Blößl alle vierzehn
Tage im Gemeinschaftsraum des Josef-Boos-Hauses, dem
ehemaligen Wohnheim, treffen, um in gemütlicher Runde
bei Kaffee und Kuchen Neuigkeiten auszutauschen. Gleiches gilt für den Freizeitclub des Ortsvereins, bei dem sich
Frauen einmal im Monat zu gemeinsamen Aktivitäten
zusammentun. Ob Spielenachmittage, Wanderungen,
Ausflüge oder Geburtstagsfeiern - „natürlich wären auch
Männer willkommen“, betont Marianne Schlosser, die
den Freizeitclub seit 2008 organisiert. Doch die trauten
sich angesichts der geballten Frauenpower offenbar
nicht recht, meint sie schmunzelnd. Und so bleiben die
weiblichen Gäste auch beim samstäglichen Stammtisch
in einem Penzberger Bistro, beim gemeinsamen Mittagessen und erst recht beim 2014 ins Leben gerufenen
Strick- bzw. Handarbeitskreis unter sich.
Auch wenn bei der Penzberger AWO „aktive Geselligkeit“ groß geschrieben wird, stehe das ehrenamtliche
Während es jedoch in den Nachkriegsjahren darum ging,
die schlimmste Not zu lindern, spielt heute neben dem
AWO in Bayern 1-2017
Strick- und Handarbeitskreis
Samstagsstammtisch
soziale Engagement natürlich immer im Vordergrund,
sagt Vorsitzende FrohweinSendl. Unzählige Stunden
Arbeit stecken etwa in der
Gebrauchtkleiderzentrale,
die der Ortsverein seit über
40 Jahren im Untergeschoss
des Josef-Boos-Hauses betreibt. 1976 als reine Kinderkleiderbörse gegründet,
wird unter Leitung von AnZusammen stark:
nemarie Horn längst auch
Ute Frohwein-Sendl (re.),
Erwachsenenkleidung geVorsitzende,
sammelt, sortiert und wieMarianne Schlosser (li.),
der verkauft. Zudem wird
Stellvertreterin
die Kleiderzentrale einmal
im Monat speziell für Tafel-Gäste geöffnet, die auch
Kinderbücher und Spielsachen zu besonders günstigen
Konditionen erwerben können. Ein enormer Aufwand sei
in den zurückliegenden beiden Jahren die Einkleidung
neu angekommener Flüchtlinge gewesen, die aus der
benachbarten Erstaufnahmeunterkunft direkt zur AWO
geschickt wurden, erinnert sich Ute Frohwein-Sendl.
Doch trotz der beengten Verhältnisse in den Kellerräumen
des Josef-Boos-Hauses hätte das ehrenamtliche Team
auch diese Herausforderung mit Bravour gemeistert, freut
sich die Vorsitzende.
Neben der Organisation von Krankenbesuchen und Einzelfallhilfen für Mitglieder kümmert sich der Ortsverein
ferner um Schülerinnen und Schüler der Grund- und
Mittelschule Penzberg, die Probleme beim Lernen haben.
Rund 25 ehrenamtliche Lernpaten betreuen jeweils ein
Kind und üben mit ihnen ein- bis zweimal in der Woche
z. B. Deutsch oder Mathematik. Koordiniert wird ihr
Einsatz von der AWO Mitarbeiterin Christine Klier.
„Immer mehr Kinder erleben Schule als große Belastung“, stellt Ute Frohwein-Sendl fest, „vor allem, wenn
sprachliche Barrieren hinzukommen“. Die soziale Integration ausländischer Mitbürgerinnen und Mitbürger
könne deshalb nicht früh genug beginnen, weshalb sich
der Ortsverein zusammen mit AWO Kindertagesstätten,
Schulen und anderen sozialen Einrichtungen der Stadt
Penzberg in einer „Arbeitsgruppe Integration“ engagiert.
Last but not least unterstützt die „Sozial- und Bürgerstiftung der Arbeiterwohlfahrt Penzberg“ mit ihren
Zinsausschüttungen Menschen, die „bei aller SelbstAWO in Bayern 1-2017
Kleiderzentrale
verantwortung zusätzlich von außen Hilfe benötigen.“
Im Dezember 2003 wurde die Stiftung mit 52.000 Euro
Stiftungskapital von Frohwein-Sendls Vorgängerin Friederike Patzer gegründet, die den AWO Ortsverein zwanzig
Jahre leitete. Rund 13.000 Euro konnten inzwischen für
soziale Zwecke am Ort ausgeschüttet werden, freut sich
die heutige Vorsitzende.
Die sozialen Einrichtungen des Ortsvereins wurden dagegen schon vor langer Zeit in die Trägerschaft des AWO
Bezirksverbands Oberbayern übergeben: darunter ein
integrativer Kindergarten, der vor mehr als 60 Jahren
von ehrenamtlichen AWO Aktiven gegründet wurde,
sowie die erste Hortgruppe Penzbergs, die ebenso wie
ein weiterer Kinderhort, vom Ortsverein eröffnet und
bis zum Jahr 2000 ehrenamtlich betrieben wurden.
Für den Bezirksverband waren diese Einrichtungen
Ausgangspunkt für eine beachtliche Expansion in der
Stadt, denn im Laufe der Jahre kamen ein weiterer Hort
sowie mehrere Angebote im Bereich Ganztagsschule,
Schul- und Jugendsozialarbeit dazu. Ferner befindet
sich das Seniorenzentrum der Stadt Penzberg seit 1978
in Trägerschaft des AWO Bezirksverbands.
Die Zusammenarbeit zwischen Ortsverein und den Einrichtungen der AWO in der Stadt sei bis zum heutigen
Tag überaus eng und gut, lobt Frohwein-Sendl, weshalb
man auch das 70-jährige Jubiläum des Ortsvereins im
vergangen Jahr gemeinsam feierte: mit einem attraktiven Festprogramm und einer ebenso aufwändigen
wie professionellen Jubiläumsbroschüre. Während
Pflegekräfte des Seniorenzentrums interessierte Gäste
zur Blutdruck- und Blutzuckermessung einluden, bereiteten Hort-Mitarbeiterinnen Spiel- und Bastelangebote
vor. Die Kinder selbst führten vor zahlreichen Gästen
in der Rathauspassage Tänze auf. Seit seiner Gründung
gehöre der AWO Ortsverein denn auch zu den aktivsten
und bedeutendsten Vereinen der Stadt, betonte Bügermeisterin Elke Zehetner bei der Feier und lobte die
Arbeit von Frohwein-Sendl und ihren Mitstreiterinnen
als „vorbildlich.“
AWO Ortsverein Penzberg e.V.
Ute Frohwein-Sendl
Friedrich-Ebert-Str. 9
82377 Penzberg
Tel. 08856 803907
E-Mail: [email protected]
13
Betreut viele neue
Schulprojekte in Oberbayern:
Fachabteilungsleiter
Axel Geißendörfer
Serie:
Blick hinter
die Kulissen
Die Fachabteilung Kinder-,
Jugend- und Familienhilfe
14
Fast wäre man versucht, all das, was beim AWO Bezirksverband Oberbayern neben Senioreneinrichtungen,
Sozialpsychiatrie und Kindertagesstätten noch angeboten wird, unter „Sonstiges“ zu verbuchen. Doch damit
würde man der Fachabteilung „Kinder-, Jugend- und
Familienhilfe“ keineswegs gerecht. Zumindest was die
Zahl der Einrichtungen bzw. Standorte angeht, zählt der
Bereich zum wachstumsstärksten des Verbands, sagt Axel
Geißendörfer. Der Diplom-Sozialpädagoge (FH) leitet die
Fachabteilung seit Oktober 2014 in Doppelfunktion neben
seiner Aufgabe als Qualitätsmanager (wir berichteten).
Mitte 2016 wurde der Kinder- und Jugendhilfeanteil
seiner Stelle wegen des Aufgabenzuwachses sogar von
50 auf 75 Prozent aufgestockt. Und auch die zusätzliche
Zeit reiche nur, weil er auf den Fahrten quer durch Oberbayern sein Auto als eine Art Zweitbüro nutze, erläutert
Geißendörfer. „Und weil mir mit Sachbearbeiterin Ingrid
Neitzke eine hervorragende Mitarbeiterin zur Seite steht.
Ohne sie ginge es nicht!“, betont der Abteilungsleiter.
Neben einer Wohngruppe für unbegleitete minderjährige
Flüchtlinge, einer Frühförderstelle, zwei Heilpädagogischen Tagesstätten, drei Erziehungsberatungsstellen und
einer Einrichtung für ambulante Erziehungshilfen (Sozialpädagogische Dienste) bildet die Betreuung und Begleitung von Schulkindern den eindeutigen Schwerpunkt
der Kinder- Jugend- und Familienhilfe beim Bezirksverband. Auch in Bayern
hat die Betreuung von
Schulkindern in den
zurückliegenden Jahren immer mehr an
Bedeutung gewonnen.
Ob Schulsozialarbeit
(für alle Schüler), Jugendsozialarbeit an
Schulen (für benachteiligte Schüler), offene oder gebundene
Ganztagsschulen –
über 40 Einrichtungen
und Projekte in 19
Kommunen, verteilt auf 8 Landkreise, betreut Geißendörfer derzeit. „Der Bereich ist aber ständig in Bewegung“,
sagt Geißendörfer. Manche Angebote würden erweitert,
andere zusammengefasst oder umgewandelt, so dass die
Einrichtungszahl immer nur eine Momentaufnahme sei.
„Im Unterschied zu Krippen, Kindergärten oder Horten
ist die AWO bei den Ganztagsschulen nicht Träger der
Einrichtungen, sondern die Schulen selbst, die letztlich
auch die Verantwortung tragen“, erläutert Geißendörfer.
„Wir sind in diesen Fällen lediglich Kooperationspartner
der Schulen.“
In den allermeisten Fällen klappt die Zusammenarbeit
reibungslos, nur manchmal muss der Fachabteilungsleiter
unterstützend oder vermittelnd eingreifen und z. B. ein
klärendes Gespräch mit der Schulleitung vor Ort führen.
Schon die dezentrale Verteilung der Projekte und Einrichtungen in ganz Oberbayern erfordere einen Führungsstil,
der den rund 40 direkt zugeordneten Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern viel Entscheidungsfreiheit lasse, aber
auch Selbständigkeit und Eigenverantwortung abverlange, so der Fachabteilungsleiter. „Für die AWO arbeiten
sehr gute und kompetente Leute, ich traue ihnen sehr
viel zu. Bei Bedarf stärke ich ihnen den Rücken, erwarte
aber, dass die Einrichtungen und Projekte möglichst
eigenständig betrieben werden.“
Dass das nicht immer einfach ist, weiß auch Geißendörfer. So stark der Ganztagsschulausbau in Bayern zuletzt
vorangetrieben wurde, so knapp ist er finanziert. „Genau
genommen ist die Finanzierung in diesem Bereich nicht
auskömmlich“, bedauert er, weshalb manche Träger
schon komplett aus der Offenen Ganztagsbetreuung
ausgestiegen seien. Bei einem Gespräch zusammen mit
dem AWO Landesverband im Bayerischen Kultusministerium über die hohen Anforderungen auf der einen
und die enge Finanzierung der Offenen Ganztagsschule
auf der anderen Seite sei man zwar auf viel Verständnis
gestoßen, doch im Ergebnis wird es keine grundlegenden
Änderungen geben. „Umso wichtiger ist es, dass wir mit
der Schule und der Kommune an einem Strang ziehen.
Nur dann kann mit dem Geld, das zur Verfügung steht,
eine hohe Betreuungsqualität erreicht werden.“
AWO in Bayern 1-2017
Mehrgenerationenhäuser entwachsen
den Kinderschuhen
Seit gut zehn Jahren gibt es das „Aktionsprogramm Mehrgenerationenhäuser“ des Bundesministeriums für Familie,
Senioren, Frauen und Jugend. Seitdem sind in fast allen
Landkreisen und kreisfreien Städten der Republik solche
Begegnungs- und Teilhabeorte für Menschen aller Altersstufen entstanden. Mehr als 50.000 Menschen nutzen
regelmäßig die Angebote der Mehrgenerationenhäuser und
rund 18.000 freiwillig Engagierte tragen zusammen mit
hauptamtlich Beschäftigten dazu bei, dass die Besucher vor
Ort ein vielfältiges generationenübergreifendes Programm
vorfinden. Fünf Mehrgenerationenhäuser betreibt die AWO
allein in Oberbayern, nämlich in Altötting, Dachau, Landsberg, Mühldorf und Rosenheim. Das
Mehrgenerationenhaus des AWO
Kreisverbands Rosenheim war eines der ersten Stunde. Was hat sich
seitdem getan?
Wir fragten den Sozialpädagogen
Klaus Schindler, der das Mehrgenerationenhaus seit 2007 leitet.
Klaus Schindler
Was bietet das Mehrgenerationenhaus Rosenheim an?
Schindler: Schon bevor wir den Zuschlag für ein staatlich
gefördertes Mehrgenerationenhaus bekamen, gab es im
AWO Gebäude an der Ebersberger Straße eine Kindertagesstätte, eine Migrationsberatung und Essen auf Rädern. Bis
zum heutigen Tag haben wir das Angebot laufend erweitert.
So haben wir z. B. eine Spielgruppe, eine Demenzgruppe
und ein Generationen-Café aufgebaut. Aus dem Sozialen
Mittagstisch ist die sogenannte Tafelrunde geworden, wo
sich zwei Mal in der Woche rund 40 Gäste zum Mittagessen
treffen. Unser umfangreichstes Projekt ist aber die Ver-
mittlung von Lernpatenschaften. Dabei betreuen aktuell
15 Ehrenamtliche 15 benachteiligte Grundschulkinder in
Rosenheim. Zusammen mit der Stadtbibliothek versuchen
wir außerdem, ehrenamtliche Vorlesepaten für Familien
zu finden. Und beim Familienanschluss-Service vermitteln
wir freiwillige Helferinnen an Familien mit Kindern, wobei
uns der Begriff Leih-Oma nicht so gefällt, da längerfristige
familienähnliche Kontakte angestrebt werden.
Sind weitere Projekte in Planung?
Schindler: Grundsätzlich könnten wir noch sehr viel mehr
machen und es gibt auch genügend Menschen, die sich in
ihrer Freizeit engagieren und anderen helfen möchten. Aber
der Planungs-, Vermittlungs- und Koordinationsaufwand,
um Hilfebedürftige und Helfer/innen zusammenzubringen,
darf nicht unterschätzt werden. Mit einer Teilzeitstelle für
die Verwaltung eines Mehrgenerationenhauses stößt man
irgendwann an seine Grenzen.
Was wünschen Sie sich für die Zukunft?
Schindler: Abgesehen davon, dass mehr Geld für mehr
Personal immer sinnvoll wäre, wünsche ich mir vor allem
mehr Planungssicherheit. Denn die Förderung der Mehrgenerationenhäuser läuft immer nur für einen bestimmten
Zeitraum. Das erschwert die langfristige Projektplanung.
Auch die Förderrichtlinien gehören überarbeitet. Merkwürdig ist z. B., dass die Mehrgenerationenhäuser einen
Tagestreff bzw. ein Café anbieten sollen, aber der Kaffee
selbst nicht förderfähig ist. Oder wir sollen etwas für die
Anerkennung von Freiwilligen tun, aber eine schöne Feier
für die Ehrenamtlichen ist z. B. nicht zuschussfähig. Ähnliche Beispiele gibt es viele, wenngleich die Richtlinien in
letzter Zeit schon ein bisschen flexibler geworden sind.
Weitere Mehrgenerationenhäuser der AWO in Oberbayern:
Nähere
Informationen:
AWO Kreisverband Rosenheim e.V.
Mehrgenerationenhaus
Ebersberger Straße 8
83022 Rosenheim
Leitung: Klaus Schindler
Tel. 08031 941373-21
[email protected]
AWO in Bayern 1-2017
AWO Kreisverband Altötting e.V.
Mehrgenerationenhaus
Hillmannstr. 20
84503 Altötting
Leitung: Bianca Jetzlsperger-Hofbauer
Tel. 08671 9 26 87 50
mehrgenerationenhaus@
awo-altoetting.de
AWO Bezirksverband Oberbayern e.V.
Mehrgenerationenhaus
Lechstraße 5
86899 Landsberg am Lech
Leitung: Margarita Däubler
Tel. 08191 40183-74 und -75
mehrgenerationenhaus.landsberg@
awo-obb.de
AWO Kreisverband Dachau e.V.
Mehrgenerationenhaus Konrad-Adenauer-Straße 15
85221 Dachau
Leitung: Karin Ulrich
Tel. 08131 6150-127
[email protected]
AWO Ortsverein Mühldorf e.V.
Mehrgenerationenhaus
Auf der Wies 18
84453 Mühldorf am Inn
Leitung: Alexandra Nettelnstroth
Tel. 08631 4099
[email protected]
15
Gesundes Essen ist köstlich!
Vegetarisches Kochbuch
des AWO Kreisverbands Berlin Mitte
Nachdem wir an dieser Stelle drei Jahre
lang leckere Rezepte aus dem Buch „Einfach
genießen“ des Münchner Vereins Lichtblick
Seniorenhilfe abdrucken durften, wofür wir uns herzlich bedanken, möchten wir Ihnen
in den folgenden Ausgaben unserer Mitgliederzeitung Appetit auf etwas Neues und
„Selbstgemachtes“ machen. Genauer auf vegetarische Gerichte, die AWO Koch Thomas
Siebert seinen Schützlingen der Berliner AWO Kita „Wassertropfen“ auf den Tisch zaubert. 16 Jahre ist Siebert bereits dort beschäftigt und hat davor zehn Jahre in einem
vegetarischen Restaurant gearbeitet, das ausschließlich mit frischen Zutaten kochte.
Weil sein Essen bei den Kids gar so gut ankommt, und gesunde, fleischlose und ausgeKoch Thomas Siebert
wogene Ernährung
auch immer mehr Erwachsene be-
16
geistert, hat der AWO Kreisverband
Berlin Mitte, Sieberts Rezepte in
einem Kochbuch gesammelt und
veröffentlicht.
Mit freundlicher Genehmigung der
Berliner AWO werden wir ausgewählte Rezepte daraus vorstellen
und gleich mit einem ungewöhnlichen Gericht starten, nämlich
Rote Beete in Kokosmilch. „Das
klingt etwas seltsam, schmeckt aber
wunderbar und geht supereinfach“,
schwärmt Kreisgeschäftsführerin
Angelika Rix: „Mein absolutes Lieblingsrezept!“
Wer gleich mehr ausprobieren will,
kann das 68 Seiten umfassende
DIN-A5-Büchlein mit Spiralbindung
zum Preis von 6 Euro inkl. Versand
direkt bei der Geschäftsstelle des
AWO Kreisverbands Berlin Mitte e.V.
bestellen. Entweder telefonisch unter 030 4550870 oder per E-Mail:
Kokosmilch
Rote-Bete-Gemüse mit
Zutaten:
öl
3 EL Erdnussöl oder Sesam
elt
ürf
1-2 Zwiebeln, gew
chnitten
lt und in feine Streifen ges
400 g Rote Bete, geschä
laden)
Bio
e (aus dem Asia- oder
etwa 1/5 Block Kokoscrem
1 Prise Chilipulver
der (Samen)
½ TL gemahlener Korian
Wasser
er
ca. ¼ l Gemüsefond od
sebrühe
evtl. 1 TL gekörnte Gemü
ilwurzelmehl
2 EL Speisestärke oder Pfe
)
dem Asia- oder Bioladen
1 Dose Kokosmilch (aus
Salz
Zubereitung:
anbraten, die Rote
itzen, die Zwiebeln darin
Das Öl in der Pfanne erh
.
ige Minuten mitdünsten
Bete dazugeben und ein
bis sie sich aufgelöst
ren
zugeben und umrüh ,
da
ck
Blo
vom
e
rem
osc
Kok
hat.
nn mit Gemüsefond
Sekunden mitrösten, da
Chili und Koriander einige
ndet wird, gekörnte
statt Gemüsefond verwe
auffüllen. Wenn Wasser
Brühe hinzufügen.
Bete weichkochen.
p bedeckt sein. Die Rote
Das Gemüse sollte knap
er in Wasser aufgegerührter Speisestärke od
Die Sauce mit in Wasser ein
hinzufügen. Nun nicht
binden. Die Kokosmilch
löstem Pfeilwurzelmehl
schmecken.
mehr kochen. Mit Salz ab
smati-Reis.
Gemüse passt Vollkorn-Ba
den
ten
mu
an
sch
ati
asi
Zu diesem
[email protected].
AWO in Bayern 1-2017
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Nachrichten aus dem Verband
Festakt: 50 Jahre AWO Poing
Poing. Mit rund hundert Gästen feierte die Poinger AWO ihr 50-jähriges
Jubiläum. Auch zahlreiche Prominente wie z. B. Landrat Robert Niedergesäß, Bürgermeister Albert Hingerl, die beiden Bundestagsabgeordneten Dr. Andreas Lenz und Ewald Schurer, die Landtagsabgeordnete Doris
Rauscher, der BfV-Präsident Dr. Rainer Koch, der Geschäftsführer des AWO
Landesverbandes Bayern, Wolfgang Schindele, und die Präsidentin des AWO
Bezirksverbandes Oberbayern, Nicole Schley, waren in den Poinger Hof gekommen, um am Festakt teilzunehmen. Neben vielen Mitgliedern konnte (v. li.) Helga Ruhl, Peter Maier, Kurt
AWO Ortvorsitzender Peter Maier außerdem den langjährigen Vorsitzenden Fiedler, Nicole Schley, Hanna Olbrich,
und Poinger Ehrenbürger Wolfgang Schubert sowie Gründungsmitglied Hanna Albert Hingerl
Olbrich begrüßen. „Die Arbeiterwohlfahrt ist ein starkes Kraftwerk hier am
Ort, und sie haben in 50 Jahren viele Spuren hinterlassen“, lobte Landrat Robert Niedergesäß (CSU) die Arbeit des
Ortsvereins. Und Doris Rauscher, sozialpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, bezeichnete die Leistungen
der Ehrenamtlichen als „unbezifferbar“. Nach den Grußworten der Politiker und der Festansprache des Ortsvorsitzenden Peter Maier überreichte Oberbayerns AWO Präsidentin Nicole Schley langjährigen Mitgliedern des Ortsvereins
die Ehrenurkunde: Gründungsmitglied Hanna Olbrich (91 Jahre) für 50 Jahre und Bürgermeister Albert Hingerl für
30 Jahre Mitgliedschaft. Für jeweils 25 Jahre Mitgliedschaft wurden Helga Ruhl und Kurt Fiedler ausgezeichnet.
Ausstellung: 70 Jahre AWO Weilheim
Weilheim. Die Geschichte und engagierte Arbeit des AWO Ortsvereins
Weilheim in den zurückliegenden sieben Jahrzehnten hielten die
beiden Vorstandsmitglieder Lee Sullivan (im Bild 3. v. re.) und Gillian
Susan Pal (2. v. re.) in Wort und Bild fest. Die Ausstellung anlässlich
des 70-jährigen Jubiläums eröffnete Weilheims Erster Bürgermeister
Markus Loth (re.) als Schirmherr höchstpersönlich. Loth gab einen
geschichtlichen Rückblick und lobte die AWO Weilheim für ihr großartiges Engagement und ihre vielseitigen und vorbildlichen Angebote
sowohl im Inland als auch im Ausland. AWO Ortsvereinsvorsitzender
Gerhard Trautinger (li.) dankte den Ehrenamtlichen, die diese Angebote überhaupt erst ermöglichten.
17
Feierstunde: Florian Trautbeck Haager Ehrenbürger
Haag. Eine besondere Feierstunde bei der Haager AWO galt dem neuen Ehrenbürger der Marktgemeinde: Florian Trautbeck (Mi.). „Es ist mir ein Anliegen,
in den Räumen der AWO und in Gesellschaft der Mitglieder auf die Verdienste
hinzuweisen, die zur Verleihung der Ehrenbürgerwürde an AWO Mitglied Florian
Trautbeck geführt haben“, so Bürgermeisterin Sissi Schätz (re.). Dazu zähle nicht
nur das jahrzehntelange Engagement des Geehrten um die Senioren, die Politik
und das Vereinswesen, sondern auch die Tatsache, dass er nach wie vor für die
AWO im Dienst ist. AWO Ortsvorsitzender Wilfried Greipel (li.) ergänzte: „Es kommt
nicht alle Tage vor, dass ein AWO Mitglied Ehrenbürger wird.“
AWO Auslandshilfe:
1.300 Weihnachtspackerl für Osteuropa
München. Zahlreiche oberbayerische AWO Gliederungen, Einrichtungen,
Schulen und Privatpersonen beteiligten sich 2016 wieder an der Weihnachtspackerl-Aktion „Schenken mit Herz“ der AWO AG Auslandshilfe.
Über 1.300 Geschenkpäckchen kamen zusammen, die Ehrenamtliche in
die Bestimmungsländer fuhren. Angekommen in Ungarn, Bosnien und
Rumänien wurden die Helferinnen und Helfer herzlich empfangen und
konnten miterleben, wie sehr sich die Kinder über die Geschenke freuten.
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AWO in Bayern 1-2017
Wir verabschieden uns
von Georg Prinz!
In einem Interview mit der HALLO München erklärte Georg
Prinz „Ich konnte nie bloß Funktionen wahrnehmen,
ohne auch Engagement zu zeigen“.
Genauso haben wir ihn als sehr aktives AWO Mitglied
wahrgenommen. Unter anderem war er Mitglied und
Beisitzer im Kreisvorstand und stellvertretender Vorsitzender des AWO-Ortsvereins Neuperlach. Er gründete den
Förderverein für die Freunde des Horst-Salzmann-Zentrums in Neuperlach. Dort war er bis zu seinem Tode sehr
engagiert und Ehrenvorstandsmitglied.
Georg Prinz mit Maike Brit-Hessel, Einrichtungs­leitung
des Horst-Salzmann-Zentrums, bei der
40-Jahr HSZ-Feier
AWO in München
18
Wir bedanken uns für sein außerordentliches Engagement und behalten ihn stets in guter Erinnerung.
Verena Dietl
übernimmt Spende
von Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern der
BMW AG für AWOFlüchtlingsbetreuung
Unsere stellvertretende Vorsitzende Verena Dietl durfte
eine großzügige Spende von 10.000 Euro der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der BMW AG auf der Betriebsversammlung entgegennehmen!
Jeder Euro kommt unmittelbar den Bewohnerinnen
und Bewohnern in den Gemeinschaftsunterkünften in
der Hofmann- und Mainaustraße und zugute! Die AWO
München-Stadt ist in diesen Einrichtungen mit der Asyl-
Verena Dietl mit Alexander Farrenkopf und Manfred
Schoch bei der Scheckübergabe
sozialberatung betraut. An die 900 Flüchtlinge - Männer,
Frauen, Kinder und Familien - werden in den beiden Einrichtungen von unseren Teams betreut, unterstützt von
zahlreichen ehrenamtlichen Helfern und Helferinnen.
Mit der großzügigen Spende wurden Lern- und Kinderbereiche ausgestattet, ein Hebammenzimmer, Schwimmkurse
und therapeutisches Reiten angeboten, Fahrradkurse und Kletteraktionen initiiert und so manches notwendige
Equipment angeschafft. Auch ein Gartenhäuschen für die Fahrradwerkstatt konnte mit diesem Geld verwirklicht
werden. Des Weiteren wurde der musikalische Bereich gefördert, indem Instrumente angeschafft wurden.
Ein herzliches Dankeschön an die IG Metall Vertrauensleute bei BMW fürs fleißige Sammeln!
AWO in Bayern 1-2017
Sprachübungen im Spielkreis
Bundesprogramm Sprachkitas –
die AWO Kitas machen mit!
Die AWO München-Stadt nimmt mit 30 Kinderta-
beim An- und Ausziehen in der Garderobe und
geseinrichtungen am Bundesprogramm „Sprach-
erweitern im feinfühligen Dialog mit dem Kind den
Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“ des
Wortschatz und die Sprachfähigkeit.
Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen
und Jugend teil.
Zum anderen unterstützen Fachberatungen kontinuierlich und prozessbegleitend die Qualitätsentwicklung in den Sprach-Kitas. Sie qualifizieren die
alle Kinder einer Kindertageseinrichtung gerichtet
Tandems aus Kitaleitung und zusätzlicher Fachkraft
ist – sowohl Kinder deutscher Herkunft als auch
im Rahmen von Verbundtreffen, bestehend aus 15
solchen mit Migrationshintergrund. Ziel ist es, die
Kindertageseinrichtungen, sowie durch Termine vor
alltagsintegrierte Sprache als festen Bestandteil
Ort in den Kitas, in denen die praktischen Umset-
in der Kindertageseinrichtung zu verankern und
zungsmöglichkeiten geplant und reflektiert werden.
Denn Sprachkompetenzen eröffnen allen Kindern
Neben dem Thema Alltagsintegrierte Sprache setzt
gleiche Bildungschancen von Anfang an.
das Angebot auf zwei weitere Schwerpunkte. Die
Die teilnehmenden Einrichtungen am Bundesprogramm erhalten gleich doppelte Unterstützung. Zum
einem werden sie durch zusätzliche Fachkräfte im
Bereich sprachliche Bildung direkt vor Ort unterstützt. Diese beraten, begleiten und unterstützen
die Kita-Teams bei der Weiterentwicklung der
alltagsintegrierten Sprache. Sie ermutigen die päd-
inklusive Pädagogik, die Kinder und Erwachsene
gleichermaßen ermutigen soll, Vorurteile, Benachteiligung und Diskriminierung kritisch zu hinterfragen und eigene Gedanken zu artikulieren, sowie die
Zusammenarbeit mit den Familien. Die Sprach-Kitas
beraten Eltern, wie sie ein sprachanregendes Umfeld schaffen können.
agogischen Fachkräfte, ihr Handeln mit Sprache zu
Das Bundesprogramm startete im Januar 2016,
begleiten, dazu nutzen sie die unterschiedlichsten
die zweite Förderung folgte im Januar 2017. Die
Gesprächsanlässe im Kita-Alltag wie zum Beispiel
Laufzeit in den Einrichtungen ist vier Jahre.
AWO in Bayern 1-2017
AWO in München
Das Bundesprogramm bietet ein Angebot, das an
darüber zu mehr Chancengleichheit beizutragen.
19
Richtfest im Föhrenpark –
der Rohbau des Seniorenheims steht!
AWO in München
20
v. l.: Carolin Glöckle (Gesellschafterin und Geschäftsführerin Glöckle Holding), Christoph Frey (Geschäftsführer
AWO München-Stadt), Florian von Brunn (MdL), Christine Strobl (3. Bürgermeisterin LH München), Jürgen Salzhuber (Vorsitzender der Münchner Arbeiterwohlfahrt), Bernd Supthut (Geschäftsführer Glöckle Holding, Glöckle
SF-Bau, Glöckle Hoch- und Tiefbau), Karl Sorge (Sorge Architekten), Verena Dietl (Stadträtin)
Begleitet von Musik der Band „Kirta Blosn“ war die zu-
erwerb zu informieren. Der Bau der Senioreneinrichtung,
künftige Eingangshalle des AWO Föhrenparks mit mehr
welcher sich aufgrund der naturgeschützten Föhren
als 150 Gästen gut befüllt. Es wurde Richtfest gefeiert, für
schwieriger gestaltete, kostet rund 28,1 Millionen Euro.
die Nachfolgeeinrichtung des Seniorenzentrums Giesing.
Die Einrichtung bietet 133 Pflegeplätze und 15 Apparte-
Christoph Frey, Geschäftsführer der AWO München-Stadt,
begrüßte Gäste und Mitwirkende dieses Bauprojekts. Kurz
ging er auch auf die Besonderheiten des Baues ein, z. B.
ments für Betreutes Wohnen. Ca. 80 Vollzeitmitarbeiter
werden hier einen modernen und interessanten Arbeitsplatz vorfinden.
die spezielle Form einer liegenden Acht, geschuldet durch
Wie es sich für ein richtiges Richtfest gehört, fehlte
die Einbettung in das Föhrenwäldchen und natürlich
dann eigentlich nur noch ein Richtspruch. Den trug
auch auf das Konzept der Naturheilkunde, das hier zum
der Niederlassungsleiter der Firma Zechbau – sie hat in
ersten Mal in einer AWO-Pflegeeinrichtung umgesetzt
Zusammenarbeit mit der Firma Glöckle die Bauführung
wird. Ihm folgte als Vertretung der Landeshauptstadt
übernommen - Josef Rieger in bestens gelungener Reim-
München Christine Strobl, die 3. Bürgermeisterin, als Red-
form vor. Unter anderem bezeichnete er das Gebäude
nerin. Sie bedankte sich bei der AWO für die immer sehr
scherzhaft als „Die Elbphilharmonie der Seniorenheime“.
fruchtbare Zusammenarbeit und hob hervor, dass die
Traditionell mit Anstoßen und Glas zerwerfen wurde
Einrichtung Föhrenpark mit gutem Beispiel vorangehen
schlussendlich der Rohbau des Gebäudes offiziell ein-
wird, da es neben Pflegeplätzen auch dem Pflegepersonal
geweiht und den eifrigen Bauleuten weiterhin gutes
eine Wohnmöglichkeit zur Verfügung stellt.
Gelingen gewünscht.
Jürgen Salzhuber, Vorsitzender der Münchner Arbeiter-
Unterstützt wird die AWO München-Stadt bei der Finan-
wohlfahrt und Bauherr, ließ es sich dann auch nicht
zierung durch die Stadt München und die bayerische
nehmen, die Gäste über einige Fakten zum Grundstücks-
Landesstiftung.
AWO in Bayern 1-2017
Teilnehmer bei Deutschkursen
Ankommen und Weiterkommen in Deutschland:
Sprachförderung bei anderwerk
maßnahmen kontinuierlich gestiegen. Inzwischen führt
22 Jahre alt, geflohen im September 2011 mit ihren Eltern
anderwerk nicht nur die vom Bund geförderten Integ-
und zwei Schwestern aus dem Irak, Analphabetin. Und
rationskurse durch, sondern auch städtisch finanzierte
dann zwei Jahre später: äußerst schwungvoll öffnet sich
Deutschkurse für junge Flüchtlinge. Die Kurse dauern
die Tür, dahinter eine junge Frau mit blitzenden Augen,
je nach Kurstyp zwischen 6 und 13 Monate und haben
kaum wieder zu erkennen. Tatsächlich, sie ist es! Ayasha
einen maximalen Stundenumfang von bis zu 25 Wo-
mit einem sehr guten Quali in der Tasche. Das Kopftuch
chenstunden. Genug Zeit also, um die Menschen vor Ort
hat sie abgelegt. Das war ein großer Schritt für sie. Inzwi-
ein Stück ihres Weges zu betreuen und zu begleiten. In
schen befindet sie sich im letzten Jahr ihrer Ausbildung
2015 und 2016 nahmen rund 1.500 Teilnehmer an den
zur medizinisch-technischen Assistentin.
Deutschkursen teil. Die Spannweite der Nationalitäten ist
Solche Beispiele gibt es. Aber die Geschichte von Ay-
groß. Der interkulturelle Vergleich als fester Bestandteil
asha ist nicht selbstverständlich. Nur ein Bruchteil der
des Unterrichts ist ein großer Vorteil: Er schafft Offenheit
Analphabeten, die zu anderwerk kommen, schaffen es
und öffnet zugleich die Sicht auf die neue Heimat.
auf Anhieb, den Integrationskurs erfolgreich zu been-
Erfahrungsgemäß ist der Wunsch nach Integration, nach
den. Erfolgreich heißt in diesem Fall, den Deutsch Test
einer Teilhabe am beruflichen und gesellschaftlichen
für Zuwanderer (B1-Prüfung) und den Test Leben in
Leben, groß. Wer das Sprachniveau B1 erreicht, der
Deutschland, vergleichbar mit dem Einbürgerungstest,
findet sich im Alltag zurecht, für die Aufnahme einer
zu bestehen. Zum Vergleich: In den allgemeinen Inte-
qualifizierten Arbeit reicht es jedoch in der Regel nicht.
grationskursen und den Jugendintegrationskursen sind
Es ist darum gut, dass das Bundesamt für Migration und
es in der Regel 75 - 85 %. Das entspricht dem bun-
Flüchtlinge seit Herbst 2016 berufsbezogene B2 und C1
desweiten Schnitt. Teilnehmer aus Alphabetisierungs-
Kurse als Instrument der nationalen Sprachförderung
kursen müssen am Ende die gleiche Prüfung ablegen,
eingeführt hat. Spezialmodule für solche Teilnehmer,
wie beispielsweise ein Ingenieur aus Indien oder eine
die den Integrationskurs nicht mit B1 beenden konnten,
spanische Krankenschwester. Zwar stehen ihnen mehr
werden folgen. Auch anderwerk gehört zu den Trägern,
Stunden zur Verfügung, diese reichen aber so nicht aus,
die diese neuen Kurse durchführen dürfen und fast
um den schriftsprachlichen Anforderungen des Niveaus
B1 zu genügen.
schon vorausschauend, wird der Standort seit mehreren
Monaten ausgebaut, um weitere Kapazitäten für die
Seit der Implementierung der Integrationskurse, also seit
Beschulung zu schaffen. Im April werden die Arbeiten
2005, bietet anderwerk als Unternehmen der Münchner
beendet sein. Dann heißt es erneut durchzustarten, um
AWO solche Kurse in München an. Entsprechend der
Menschen wie Ayasha eine ganz eigene Erfolgsgeschichte
weltweiten Entwicklung ist der Bedarf an Sprachförder-
zu ermöglichen.
AWO in Bayern 1-2017
21
AWO in München
Ayasha Ibrahim (Name geändert): schmal und schüchtern,
Das große Familien-OutdoorAbenteuer-Buch Bayern
50 erlebnisreiche Ausflüge mit Kindern in der Natur
Endlich gibt es ihn: den Freizeitführer für Kinder mit tollen Abenteuern in Bayern, der auf die Bedürfnisse von Familien eingeht. Dieses Abenteuer-Handbuch ist vollgepackt mit Infos zu Touren,
kindgerechter Ausrüstung und Aktivitäten, Packlisten und Praxistipps. Ob mit Kanu, Fahrrad, zu
Fuß, über oder unter der Erde: So wird Outdoor zum unvergesslichen Familienerlebnis in Bayern.
Das große Familien-Outdoor-Abenteuer-Buch Bayern
50 erlebnisreiche Ausflüge mit Kindern in der Natur
Uli Wittmann, erschienen 2016 im J. BERG-Verlag
Kreuzworträtsel
ISBN 978-3-86246-521-7, € [D] 19,99
Dieses Buch können Sie gewinnen. Senden Sie das Lösungswort an den AWO-Landesverband Bayern e.V., Petra Dreher,
Edelsbergstraße 10, 80686 München, Einsendeschluss ist der 26.05.2017.
Mitarbeiter des AWO-Landesverbandes sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
geflochtene
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22
Angehöriger eines Reitervolkes
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6
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8
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Hauptstadt
Hühnerprodukt
Kzw.: unbekanntes Flugobjekt
eine der
Ostfriesischen
Inseln
Hartschalenfrucht
Gewürzständer
orientalisches
Färbemittel
Öl-,
Faserpflanze
2
poetisch: nicht
außen
Adler
schmal;
begrenzt
Vorrichtung zum
Heizen,
Kochen
auf der
WüstenRückseite von insel
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Schreitvogel,
Sichler
Bezeichnung
Textilarbeit
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Würde,
Ansehen
7
von Wasser umgebenes
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3
Abschiedsgruß
Griff;
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Lösungswort
1
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Impressum
Herausgeber:
Arbeiterwohlfahrt Landesverband Bayern e.V.
Edelsbergstraße 10, 80686 München
Telefon 089 546754–0, Fax 089 54779449
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Landesvorsitzender: Prof. Dr. Thomas Beyer
Redaktion AWO in München:
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Redaktionsanschrift:
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Redaktionsanschrift:
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ISSN 2191-1495
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AWO in Bayern 1-2017
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wild, neugierig, verträumt, musikalisch, liebenswert -
arm sollte nicht dazu gehören.
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