Polizeipräsidium Mittelhessen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit 03.03.2017 Kriminalstatistik 2016 für den Landkreis und die Stadt Gießen: Ausländerrechtliche Verstöße beeinflussen Statistik Hohe Aufklärungsquote - Weniger Wohnungseinbrüche, Diebstahlsdelikte und Gewaltkriminalität Landkreis und Stadt Gießen – Die Zahl der bekannt gewordenen Straftaten im Landkreis Gießen (inklusive der Stadt Gießen) ist im Jahr 2016 auf fast 40.000 gestiegen. Dies bedeutet einen Zuwachs von etwa 15.000 Delikten. Auch die Aufklärungsquote konnte auf zuletzt 85,2 % gesteigert werden. Diese sehr hohen Zahlen sind im Wesentlichen auf den enormen Anstieg der ausländerrechtlichen Verstöße zurückzuführen. Durch hohe Nacherfassungen stieg die Zahl dieser Delikte von 7.200 auf insgesamt 24.949 (plus 17.754). Diese ausländerrechtlichen Verstöße haben an sich keine direkte Auswirkung auf die objektive Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger. Es sind Delikte, die nach dem Aufenthaltsrecht erfasst werden, da auch diese Personen einen Pass oder einen Aufenthaltstitel zur Einreise in die Bundesrepublik benötigen. Haben sie diese Voraussetzungen nicht erfüllt, so ist die Polizei verpflichtet, jeweils eine Strafanzeige zu fertigen. Ohne diese Delikte, bei denen Bürger weder direkt betroffen noch geschädigt wurden, kam es zu einem Rückgang der Straftaten um etwa 2.800 auf zuletzt 15.003. Auch konnte die Aufklärungsquote auf einen Wert von über 60% gesteigert werden. „Bei den übrigen Delikten kam es insbesondere im Bereich des Diebstahls zu einem erheblichen Rückgang von etwa 2.000 Fällen. Positiv ist auch, dass die Wohnungseinbrüche und die Gewaltdelikte erkennbar zurückgingen. Meine Kolleginnen und Kollegen, die im Landkreis Gießen ihren Dienst versehen, haben trotz der vielen Herausforderungen in großem Maße zu dieser positiven Entwicklung beigetragen.“, sagte Polizeipräsident Bernd Paul. Pressesprecher: Jörg Reinemer Ferniestraße 8, D-35394 Gießen Tel.: 0641/7006-(0) -2040 Fax: 0641/7006-2048 E-Mail: [email protected] 2 Grundlage für die veröffentlichten Zahlen ist die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS). Dabei handelt es sich um die Erfassung aller bekannt gewordenen Straftaten. Die Erfassung geschieht nach bundesweit einheitlichen Richtlinien und erfolgt, wenn der Vorgang nach Abschluss der Ermittlungen an die Staatsanwaltschaft abgegeben wird. Darstellung der Gesamtkriminalität (mit Aufklärungsquote) im Landkreis und im Stadtgebiet Gießen (unten) im Vergleich seit 2011 mit den ausländerrechtlichen Verstößen: Landkreis Gießen (einschl. Stadt Gießen) AQ Landkreis 45.000 100% 39.957 40.000 90% 35.000 85% 30.000 25.010 25.000 16.324 16.613 66,4% 66,1% 70% 70,9% 63,1% 80% 75% 15.125 10.000 5.000 85,2% 21.166 20.000 15.000 95% 65% 70,2% 60% 55% 0 50% 2011 2012 2013 2014 2015 2016 Darstellung der Gesamtkriminalität (mit Aufklärungsquote) im Landkreis und im Stadtgebiet Gießen (unten) im Vergleich seit 2011 ohne die ausländerrechtlichen Verstöße: Landkreis Gießen (einschl. Stadt Gießen) AQ Landkreis 20.000 70% 18.000 68% 17.810 16.000 14.000 12.000 13.617 13.443 13.203 66% 15.003 13.778 62% 10.000 60% 8.000 6.000 64% 59,0% 60,7% 59,2% 56% 58,2% 57,4% 4.000 58% 54% 55,4% 2.000 52% 0 50% 2011 2012 Pressesprecher: Jörg Reinemer Ferniestraße 8, D-35394 Gießen Tel.: 0641/7006-(0) -2040 Fax: 0641/7006-2041 2013 2014 2015 2016 E-Mail: [email protected] 3 „Insbesondere freut es mich, dass wir im Landkreis Gießen mit 60,7 % die höchste Aufklärungsquote, ohne Berücksichtigung der ausländerrechtlichen Verstöße, seit Bestehen des Polizeipräsidiums haben. Auch den deutlichen Rückgang bei der Straßenkriminalität halte ich für bemerkenswert. Gerade diese Taten im öffentlichen Raum beeinflussen doch in hohem Maß das Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger im Landkreis und in der Stadt Gießen. Auch der sogenannte Straßenraub ist von 73 auf zuletzt 47 Taten stark rückläufig. Durch eine Vielzahl von präventiven und repressiven Maßnahmen wollen wir weiter dafür sorgen, dass die Bürgerinnen und Bürger sich in unserem Landkreis sicher fühlen können. Beispielsweise hat sich das Konzept „Sicheres Gießen“ bewährt und wird, auch in Zusammenarbeit mit der Stadt Gießen, fortgesetzt. Mit vielen Kontrollen und starker Präsenz wollen wir dazu beitragen, dass weniger Straftaten begangen werden.“, so Polizeidirektor Siegfried Schulz. Gewaltkriminalität: Rückgang um über ein Viertel 125 Fälle weniger Gewaltdelikte (Landkreis und Stadt) wurden im Jahr 2016 bei der Polizei bearbeitet. Wurden 2015 noch 728 solcher Taten begangen, so fiel dieser Wert auf zuletzt 603. In diesem Deliktsbereich, unter den u.a. Tötungsdelikte, die Vergewaltigung, der Raub sowie die gefährliche und schwere Körperverletzung fallen, verzeichnete die Polizei mit 83,3 % auch eine deutliche Steigerung der Aufklärungsquote (plus 5,1%). In der Stadt Gießen sank die Fallzahl sogar von 542 auf 399. Bei den Straftaten gegen das Leben kam es 2016 ebenfalls zu einem deutlichen Rückgang (24 auf 16). In neun dieser Fälle blieb es beim Versuch. Elf der 16 Taten konnten aufgeklärt werden. Dreizehn dieser Taten ereigneten sich im Stadtgebiet. Auch bei den Raubtaten kam es zu einem Rückgang von 179 auf 129 Delikte. Die Aufklärungsquote blieb mit 66,7% annähernd gleich (70,9% - 2015). 99 der Taten wurden in der Stadt Gießen begangen. Positiv ist auch die Entwicklung bei der gefährlichen und schweren Körperverletzung. Diese Taten, die den Hauptteil der Gewaltkriminalität ausmachen, sanken um 58 Taten auf 449. Die Aufklärungsquote konnte deutlich von 79,9 auf 88,2 % erhöht werden. Etwa zwei Drittel der Taten wurden in Gießen begangen. Fast unverändert sind die Strafanzeigen der Sexualdelikte (179 zu 181). Die Aufklärungsquote ist mit 83,2 % nach wie vor sehr hoch. Knapp die Hälfte der Taten wurden in Gießen verübt. Pressesprecher: Jörg Reinemer Ferniestraße 8, D-35394 Gießen Tel.: 0641/7006-(0) -2040 Fax: 0641/7006-2041 E-Mail: [email protected] 4 Tabelle Gewaltkriminalität im Landkreis Gießen (mit Stadt Gießen): Fälle AQ 800 100% 83,30% 700 82,0% 600 500 620 82,5% 81,3% 76,8% 577 573 728 90% 80% 78,2% 603 70% 60% 512 400 50% 300 40% 30% 200 20% 100 10% 0 0% 2011 2012 2013 2014 2015 2016 Diebstahlskriminalität: Erheblicher Rückgang beim einfachen und schweren Diebstahl Sehr positiv ist die Entwicklung im vergangenen Jahr im Bereich des einfachen und schweren Diebstahls. Wurden in diesem Bereich 2015 noch 7.731 solcher Taten angezeigt, so sank dieser Wert im letzten Jahr um 2.066 auf 5.665. Dies stellt einen Rückgang von etwa einem Viertel dar. Verantwortlich dafür sind insbesondere die Zahlen aus der Stadt Gießen (Minus 1.863). Beim einfachen Diebstahl (ohne erschwerende Umstände) wurden 2016 zusammen 3.393 (Stadt Gießen 2.318) Delikte erfasst. Dies sind 1.580 (Stadt Gießen 1.542) weniger Taten als noch im Jahr zuvor. Etwa die Hälfte des Rückgangs beim einfachen Diebstahl macht der Ladendiebstahl aus. Hier sank die Zahl fast um die Hälfte auf 880 (Stadt Gießen 700) Delikte. Pressesprecher: Jörg Reinemer Ferniestraße 8, D-35394 Gießen Tel.: 0641/7006-(0) -2040 Fax: 0641/7006-2041 E-Mail: [email protected] 5 Auch bei den schweren Diebstählen verringerte sich die Zahl leicht von 2.758 auf 2.272 Delikte. Auffälliger war jedoch der Rückgang in der Stadt Gießen von 1.714 auf 1.393. Die Aufklärungsquote blieb im Landkreis annähernd gleich. In der Stadt Gießen stieg dieser Wert auf 19,3 %. Tabelle Diebstahlskriminalität (Landkreis Gießen): Leicht nach oben gegangen sind die Delikte des einfachen und schweren Diebstahls aus Kraftfahrzeugen um 47 Taten auf 777. Dagegen konnte aber die Aufklärungsquote von 18,6 auf 20,8 % gesteigert werden. In der Stadt Gießen stieg diese Zahl von 621 auf 705 Straftaten bei ebenfalls besserer Aufklärungsquote (20,3%). Pressesprecher: Jörg Reinemer Ferniestraße 8, D-35394 Gießen Tel.: 0641/7006-(0) -2040 Fax: 0641/7006-2041 E-Mail: [email protected] 6 Wohnungseinbrüche deutlich gesunken - Aufklärungsquote bei 11 % Auch die Zahlen beim Wohnungseinbruch im Landkreis und in der Stadt Gießen sind von zuletzt um 138 auf 437 Taten zurückgegangen. In der Stadt Gießen fiel dieser Wert von 222 auf 157. Fast jeder zweite Wohnungseinbruch ist ein Versuch. Bei der Aufklärungsquote gab es einen Rückgang auf 11,2 % (Stadt Gießen 12,1%). „Gerade der Wohnungseinbruch ist eine Straftat, auf den die Polizei schon immer ein besonderes Augenmerk richtet. Diese Delikte betreffen die Menschen in ihrer engsten Privatsphäre. Insbesondere deswegen ist es mir wichtig, mit umfangreichen Maßnahmen dagegen vorzugehen. Neben den vielen präventiven Dingen sollen dabei die Fahndungsmaßnahmen aber auch die Spurensicherungstätigkeiten intensiviert werden. Sehr positiv ist, dass viele Taten im Versuchsstadium blieben und dass die Gesamtzahl der Einbrüche nach zuletzt festgestellten Steigerungen wieder zurückging.“ so Polizeipräsident Bernd Paul. Mit dafür verantwortlich war beispielsweise ein Verfahren der Gießener Kriminalpolizei gegen einen Verdächtigen, der in Lollar wohnhaft war. Ihm und neun weiteren Verdächtigen konnten insgesamt 20 Wohnungseinbrüche im Gießener Raum nachgewiesen werden. Die Verdächtigen, die aus Mazedonien und Kroatien stammen, reisten für die Taten auch aus dem Großraum Köln, aber auch aus Belgien, Frankreich und Italien nach Mittelhessen an. Von Lollar versorgte der Hauptverdächtige die Gruppierung mit Unterkünften und Fahrzeugen. Tabelle der Wohnungseinbruchdiebstähle im Landkreis Gießen (mit Stadt Gießen): Pressesprecher: Jörg Reinemer Ferniestraße 8, D-35394 Gießen Tel.: 0641/7006-(0) -2040 Fax: 0641/7006-2041 E-Mail: [email protected] 7 Tabelle der Wohnungseinbrüche im Stadtgebiet Gießen: Vermögens- und Fälschungsdelikte: Leichter Rückgang Um 51 Taten sanken die Vermögens- und Fälschungsdelikte im Landkreis und der Stadt Gießen. Der Wert lag 2016 bei 3.630. Die Aufklärungsquote liegt annähernd gleich bei 84,5 %. Nicht anderes sieht es in der Stadt Gießen aus. Hier kam es zu einem Rückgang von 22 auf 2.535 Taten bei fast identischer Aufklärungsquote. Weiter einen hohen Anteil mit fast einem Drittel hat die sogenannte Beförderungserschleichung. Nachdem es 2015 hier zu einer deutlichen Zunahme kam, ging die Anzahl mit 1.156 um 81 leicht zurück. Bei diesem typischen Kontrolldelikt liegt die Aufklärungsquote bei fast 100 %. Ein erheblicher Anteil davon wurde in Gießen (1.028) verübt. Leicht erhöht hat sich die Zahl der Waren- und Kreditbetrügereien. 2015 wurden 767 Delikte (Gießen 298) bekannt, so stieg dieser Wert auf 795 (Stadt Gießen 368) leicht an. Pressesprecher: Jörg Reinemer Ferniestraße 8, D-35394 Gießen Tel.: 0641/7006-(0) -2040 Fax: 0641/7006-2041 E-Mail: [email protected] 8 Tabelle der Vermögens- und Fälschungsdelikte im Landkreis Gießen (inkl. Stadt): Straßenkriminalität: Erkennbarer Rückgang Im Bereich der Straßenkriminalität kam es im vergangenen Jahr zu einem Rückgang um 168 Taten. Dabei handelt es sich um Taten, die auf öffentlichen Wegen, Straßen und Plätzen begangen werden. Erfreulich dabei ist, dass der Straßenraub von 87 (73 in Gießen) auf 62 (47 in Gießen) Fälle abfiel. Die Aufklärungsquote sank leicht auf 58 (Landkreis Gießen) bzw. 57 (Stadt Gießen) %. Pressesprecher: Jörg Reinemer Ferniestraße 8, D-35394 Gießen Tel.: 0641/7006-(0) -2040 Fax: 0641/7006-2041 E-Mail: [email protected] 9 In der Zeit vom 17.08. bis 15.09.2016 gab es in Gießen und in Heuchelheim insgesamt 29 offenbar sexuell motivierte Übergriffe zum Nachteil junger Frauen. Der Beschuldigte näherte sich auf seinem Fahrrad von hinten unbemerkt an die Frauen an und fasste sie anschließend in Bereich des Gesäßes und/oder der Brust - oberhalb der Bekleidung - an. In einzelnen Fällen schlug er den geschädigten Frauen mit der flachen Hand auf den Po. Der Beschuldigte konnte anhand eines DNA-Abgleiches zweifelsfrei als Tatverdächtiger ermittelt werden. Bei der Durchsuchung der o.g. Wohnung wurden sowohl die getragene Tatbekleidung als auch die genutzten Fahrräder aufgefunden und sichergestellt. Mehrere Verfahren wegen Beleidigung auf sexueller Basis und der Körperverletzung wurden eingeleitet. Sachbeschädigungen: Leichter Anstieg bei Sachbeschädigungen Nicht fortgesetzt hat sich leider der Trend bei den Sachbeschädigungen. Hier stiegen die Anzeigen um 34 auf 1.264. Zurückgegangen sind diese Delikte jedoch um 67 auf 649 im Stadtgebiet Gießen. Die Aufklärungsquote ging sowohl im Landkreis als auch in der Stadt leicht auf etwa 23 % zurück. Fast ein Drittel davon machen die Sachbeschädigungen, die an Kraftfahrzeugen begangen werden, aus. Auch in diesem Bereich konnte ein leichter Anstieg (Landkreis Gießen 528 / davon Stadt Gießen 252) ausgemacht werden. Die Aufklärungsquote liegt bei etwa 18 % (Stadt Gießen 21 %). Tabelle mit den Sachbeschädigungen im Landkreis (inkl. Stadtgebiet): Fälle 1.800 1.600 1.400 1.200 1.000 800 600 400 200 0 AQ 100% 90% 1.572 80% 70% 1.388 1.341 1.270 1.264 1.230 60% 50% 40% 30% 27,1% 24,9% 24,2% 23,4%20% 22,7% 22,2% 10% 0% 2011 2012 Pressesprecher: Jörg Reinemer Ferniestraße 8, D-35394 Gießen Tel.: 0641/7006-(0) -2040 Fax: 0641/7006-2041 2013 2014 2015 2016 E-Mail: [email protected] 10 Rauschgift: Mehr Kontrollen und mehr Straftaten Im Bereich der Rauschgiftdelikte nach Betäubungsmittelgesetz war ein deutlicher Anstieg von 748 (2015) auf 821 Fälle (2016) zu verzeichnen. Ein Großteil dieses Anstiegs (50 Fälle) ist im Stadtgebiet von Gießen zu registrieren. Einen Schwerpunkt bildet dabei der Bahnhof Gießen. Die hier vorliegenden Erkenntnisse belegen eindeutig, dass dort Betäubungsmittel in Form von Marihuana und Haschisch im offenen Straßenhandel verkauft werden. Das hat u. a. dazu geführt, dass auf Betreiben der Kriminaldirektion Gießen dieser geografische Bereich im aktuellen Konzept „Sicheres Gießen“ Beachtung gefunden hat. Aufgrund dessen erfolgen vermehrt offene Kontrollmaßnahmen durch die Polizeidirektion Gießen, teilweise in Verbindung mit der Bundespolizei. Auf kriminalpolizeilicher Ebene erfolgen parallel dazu auch verdeckte und operative Maßnahmen. Bei einer genauen Analyse der Fallzahlenentwicklung konnte festgestellt werden, dass die registrierten Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz im direkten Umfeld des Bahnhofes von 97 im Jahr 2015 auf 143 Fälle im Jahr 2016 angestiegen sind. Dies bedeutet einen Zuwachs von 46 Fällen. Allerdings ist zu bemerken, dass lediglich Fallzahlen der sogenannten Konsumentendelikte wie Erwerb und Besitz von Betäubungsmitteln einen Anstieg um 45 Fälle erfahren haben. Die sog. qualifizierten Delikte, die den Handel und Schmuggel, sowie die Qualifizierungen der nicht geringen Menge sowie der gewerbsmäßigen und bandenmäßigen Tatbegehung umfassen, stiegen lediglich von 24 auf 25 Fällen und sind somit als konstant zu bezeichnen. Folglich ist der Anstieg der Fallzahlen der Rauschgiftkriminalität zumindest zum Großteil mit den gezielten Kontrollmaßnahmen am Bahnhof Gießen zurückführen. Fünf Rauschgifttote (2015 – acht Rauschgifttote) wurden im Landkreis vergangenes Jahr verzeichnet. Fälle 900 800 700 600 500 400 300 200 100 0 94,7% 95,7% 96,2% AQ 96,3% 96,3% 726 748 2014 2015 557 431 417 2011 2012 Pressesprecher: Jörg Reinemer Ferniestraße 8, D-35394 Gießen Tel.: 0641/7006-(0) -2040 Fax: 0641/7006-2041 2013 95,50% 100% 90% 821 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 2016 E-Mail: [email protected] 11 Zuwanderung: Anzahl bei den Tatverdächtigen gestiegen Bereits im vergangenen Jahr wurden Taten, die durch Flüchtlinge begangen wurden, in der Statistik mit eingebracht. Dabei handelt es sich um Personen, die unter dem Aufenthaltsanlass -Asylbewerber / Asylberechtigte, -Duldung, -Kontingent-/Bürgerkriegsflüchtling, -Schutzberechtigte, -Unerlaubter Aufenthalt, erfasst sind. Insbesondere 2015 hatten sich noch etwa 80.000 Flüchtlinge in Hessen und darunter viele in den beiden Erstaufnahmeeinrichtungen in Gießen aufgehalten. 2016 sank diese Zahl in Hessen auf 24.600 Personen, die sich zumindest kurzfristig in Gießen aufgehalten haben. Knapp zwei Drittel davon stammen aus Syrien, Afghanistan, Irak und Eritrea. Wurden im Bereich des Landkreises und der Stadt 2015 9.892 Taten erfasst, bei denen mindestens ein tatverdächtiger Zuwanderer bekannt wurde, so stieg dieser Wert auf zuletzt 26.861. Dieser starke Anstieg wird in erheblichem Maß beeinflusst durch die nacherfassten Delikte nach dem Aufenthalts- und Asylgesetz. Straftaten gesamt mit den ausländerrechtlichen Verstößen -Fälle und Tatverdächtige nach Staatsangehörigkeit- Pressesprecher: Jörg Reinemer Ferniestraße 8, D-35394 Gießen Tel.: 0641/7006-(0) -2040 Fax: 0641/7006-2041 E-Mail: [email protected] 12 Insgesamt traten im letzten Jahr 1.413 tatverdächtige Zuwanderer in Erscheinung. Bei diesen Tatverdächtigen wurden die ausländerrechtlichen Verstöße nicht berücksichtigt. Dies sind 20,9% aller ermittelten Tatverdächtigen (ohne ausländerrechtliche Verstöße). Diese tatverdächtigen Personen haben insgesamt 1.925 Fälle verübt. 2015 haben Zuwanderer noch 2.734 Taten verübt. Straftaten gesamt ohne ausländerrechtlichen Verstöße -Fälle und Tatverdächtige nach Staatsangehörigkeit- Kam es beim Ladendiebstahl 2015 noch zu einem erheblichen Anstieg, so ist festzustellen, dass 2016 die Zahl auf 354 (minus 603) Fälle zurückging. Ein Großteil der Taten wurde offenbar von Personen aus Albanien begangen. Ladendiebstahl ohne erschwerte Umstände -Fälle und Tatverdächtige nach Staatsangehörigkeit- Pressesprecher: Jörg Reinemer Ferniestraße 8, D-35394 Gießen Tel.: 0641/7006-(0) -2040 Fax: 0641/7006-2041 E-Mail: [email protected] 13 Auch bei der sogenannten Beförderungserschleichung (umgangssprachlich „Schwarzfahren“) fiel die Zahl von 609 auf zuletzt 292 Delikte. Diese Straftaten werden grundsätzlich in hohem Maße durch eine Kontrolltätigkeit verschiedenen Institutionen beeinflusst. Beförderungserschleichung -Fälle und Tatverdächtige nach Staatsangehörigkeit- Um 32 Taten gingen die Körperverletzungen, begangen durch Zuwanderer zurück. Ein erheblicher Teil dieser Delikte (216) wurde in Erstaufnahmeeinrichtungen und Flüchtlingsunterkünften begangen. Zumeist ging es dabei um Auseinandersetzungen zwischen Flüchtlingen. Körperverletzung -Fälle und Tatverdächtige nach Staatsangehörigkeit- Pressesprecher: Jörg Reinemer Ferniestraße 8, D-35394 Gießen Tel.: 0641/7006-(0) -2040 Fax: 0641/7006-2041 E-Mail: [email protected] 14 Ebenfalls deutlich zurückgegangen ist der Raub um 40 auf 28 Delikte im Jahr 2016. Raubtaten -Fälle und Tatverdächtige nach Staatsangehörigkeit- Nach oben ging es beim schweren Diebstahl. 2015 wurden 110 solcher Taten erfasst. 2016 wurden 177 Anzeigen rund um den schweren Diebstahl aufgenommen. Dabei dominieren im Verhältnis ebenfalls Verdächtige aus Algerien. Schwerer Diebstahl -Fälle und Tatverdächtige nach Staatsangehörigkeit- Weitere Delikte (tatverdächtige Zuwanderer): Bei Delikten, welche die sexuelle Selbstbestimmung betreffen, kam es wieder zu einem Rückgang von 20 auf 13 Taten. Fünf dieser Taten wurden durch Personen aus Somalia begangen. Pressesprecher: Jörg Reinemer Ferniestraße 8, D-35394 Gießen Tel.: 0641/7006-(0) -2040 Fax: 0641/7006-2041 E-Mail: [email protected]
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