Dresdner Bildungsbahnen

Dresdner
Bildungsba
Ein Jahr Bildungsberatung
der Dresdner Bildungsbahnen
Ein Jahr Bildungsberatung
der Dresdner Bildungsbahnen
Sebastián Merle
und Holger Kehler
»Mir ist vieles klarer geworden, ich weiß jetzt, was ich möchte«
Inhalt
Vorwort
5
1
Einleitung
6
2Die Dresdner Bildungsbahnen
als Teil des Programms »Lernen vor Ort«
7
2.1 Verankerung und Vernetzung im Programm »Lernen vor Ort« 7
2.2 Wissenstransfer zwischen den »Lernen-vor-Ort«-Kommunen 7
2.3 Die Entwicklungsgruppe »Professionalisierung und Qualifizierung« 8
2.4 Wissenstransfer zwischen Bildungsberatern
9
2.5 Wozu Bildungsberatung?
10
2.5.1 Bildung als strategisches Ziel der Europäischen Union
10
2.5.2 Bedarf an Bildungsberatung
10
2.5.3 Ansprüche an Bildungsberatung
12
2.5.4 Ziele der Dresdner Bildungshaltestellen
13
3Die Bildungsberatung der Dresdner
Bildungsbahnen
3.1 Beratung in den Bildungshaltestellen
3.2 Beratung im Bildungsbus
3.3 Bildungshotline
3.3.1 Ziel
3.3.2 Organisation
3.3.3 Aufgaben 3.3.4 Dokumentation der Anrufe
3.3.5Metadatenbank der Bildungsangebote
als Grundlage der Hotline-Arbeit
3.4 Die Bildungsberater
3.4.1. Allgemeines
3.4.2 Die Psychologen
3.4.3 Das Mobile Team
3.5 Die Bildungsbahnen im Internet
3.6 Kooperationen
3.7 Bildungsmarketing im Rahmen der Bildungsberatung
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20
20
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4
4.1
4.2
4.3
4.4
4.5
24
24
25
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28
30
Qualitätsentwicklung und -sicherung
Leitbild und Beratungsverständnis für die Bildungsberatung
Einführung eines Qualitätsmanagementsystems
Weiterbildung der Bildungsberater Kollegiale Fallberatung
Bewertung der Beratungsarbeit
14
14
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16
16
16
17
5Statistische Parameter der bisherigen
Beratungsarbeit
5.1 KES-Software als Grundlage der Datenerhebung
5.2 Formelle und inhaltliche Kennwerte
5.2.1 Anzahl der Ratsuchenden und Anzahl der Beratungsgespräche
5.2.2 Zugang zu den Bildungshaltestellen
5.2.3 Beratungswege 5.2.4 Beratungsarten und Dauer der Beratungsgespräche 5.2.5 Beratungsschwerpunkte
5.3 Kennwerte der Ratsuchenden
5.3.1 Geschlechterverteilung der Ratsuchenden
5.3.2 Schulabschluss der Ratsuchenden
5.4 Erfahrungen mit der Bildungshotline
6Die Dresdner Bildungsberatung –
eine Standortbestimmung
6.1Vergleich der Dresdner Bildungsberatung
mit ähnlichen Beratungsangeboten
6.2 Auslastung der Bildungshaltestellen
7
7.1
7.2
7.3
Ziele für die Jahre 2011 und 2012
Ausbau von Kooperation und Vernetzung
Erschließen weiterer Zielgruppen
Entwicklung tragfähiger Geschäftsmodelle
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33
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Anhang
A 1 Bildungshaltestellen – Mitarbeiterinnen und Kontaktdaten
A 2 Wissensmanagement – Themen und Verantwortlichkeiten
A 3 Definitionen der Beratung
A 4 Fallbeispiel informative Beratung
A 5 Fallbeispiel situative Beratung
A 6 Fallbeispiel biografieorientierte Beratung
A 7 Feedbackbogen
A 8 Fragebogen zur Evaluation der Beratung
A 9 Schwerpunkte der Dokumentationssoftware KES
A 10 Vergleich einiger statistischer Daten, Berlin – Dresden
A 11 Adressen der Bildungshaltestellen
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Literatur Impressum
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Vorwort
Vor einem Jahr, am 7. April 2010, wurde im Ortsamt Altstadt die erste Bildungshaltestelle Dresdens
eröffnet und damit eine neue städtische Dienstleistung angeboten: die Bildungsberatung.
Nun, ein Jahr danach, können wir auf eine Zeit intensiver Arbeit zurückblicken, ermutigende Zwischenergebnisse präsentieren und den Blick in die Zukunft richten.
Inzwischen gibt es in Dresden fünf sehr gut angenommene Bildungshaltestellen mit qualifiziertem Beratungsangebot. Mehr als 1700 Beratungen wurden bisher durchgeführt. Eine Zahl, die von
wachsendem Interesse zeugt. Auf diesem Erfolg ruht sich die Dresdner Bildungsberatung aber nicht
aus. In Zukunft wird mit dem sogenannten »Bildungsbus« eine umfassende Navigationshilfe für den
Weg durch den Bildungsdschungel direkt vor der Haustür der Bürgerinnen und Bürger angeboten.
Im Kontext Lebenslangen Lernens ist die Bildungsberatung ein bedeutendes Bindeglied zwischen
den Anliegen der Bürgerinnen und Bürger und den Erfordernissen des Arbeits- und Bildungsmarktes. Gerade für ihre Bildungs- und Erwerbsbiografie benötigen Menschen Beratung. So können sie
ihre individuellen Potentiale besser erschließen und ausbauen und damit langfristig die eigene Beschäftigungsfähigkeit erhalten.
Die Bildungsberatung trägt dazu bei, dass Dresdens Charakter als Wissenschafts- und Bildungsstadt noch mehr im Alltag sichtbar wird. Diese Absicht verfolgt und unterstützt die Oberbürgermeisterin Helma Orosz beständig. Denn um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können, ist auch
eine Vernetzung zwischen den Bildungseinrichtungen und dem städtischen Leben notwendig. So
wird die Dresdner Bildungsberatung die Landeshauptstadt ihrem Ziel näher bringen: »Dresden ist
2025 ein Ort des Wissens und Könnens.«
Dirk Hilbert
Erster Bürgermeister der Landeshauptstadt Dresden
Dr. Nadja Naumann
Direktorin der Volkshochschule Dresden e. V.
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1 Einleitung
Nach einem Jahr Bildungsberatung können die Dresdner Bildungsbahnen viele neue Erfahrungen,
bewältigte Herausforderungen und belegbare Erfolge vorweisen. Auf dieser Basis wird die Beratungsarbeit in den Jahren 2011 und 2012 noch weiter verbessert.
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Inhalt des Jahresberichts
Der erste Jahresbericht der Dresdner Bildungs­beratung schildert die Besonderheiten, die sich aus
der Einbindung in das bundesweite Modellprojekt »Lernen vor Ort« ergeben und legt die stadtspezi­
fische Umsetzung des Vorhabens sowie die Entwicklung der Bildungsberatung seit April 2010 dar.
Kooperation mit der Volkshochschule Dresden
.
Um in Zukunft beste Arbeit zu leisten, sind die Dresdner Bildungsbahnen eine Kooperation mit der
größten Weiterbildungseinrichtung Sachsens, der Volkshochschule Dresden (VHS), eingegangen.
Als Verbundpartner hat die VHS die inhaltliche und organisatorische Verantwortung für die Bildungsberatung übernommen. Wie kaum eine andere Institution ist sie als eine der ältesten und
tradi­tionsreichsten Volkshochschulen Deutschlands geeignet, diese Aufgabe zu erfüllen.
Bildungsbüro für die strategische Arbeit
Die strategische Ebene in der Umsetzung des Projekts wird nach wie vor durch das Bildungs­büro,
das als Stabsstelle direkt der Oberbürgermeisterin zugeordnet ist, repräsentiert und umgesetzt.
2 Die Dresdner Bildungsbahnen
als Teil des Programms »Lernen vor Ort«
■■ 2 .1 Verankerung und Vernetzung im Programm »Lernen vor Ort«
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und ein Verbund aus 140 Stiftungen haben im Herbst 2009 das Programm »Lernen vor Ort« (LvO) initiiert. Ziel ist es, in den geförderten
Kommunen ein Bildungsmanagement zu entwickeln. Mit Rücksicht auf die regionalen Gegebenheiten soll allen Bürgern 1 eine erfolgreiche Bildungsbiografie im Sinne des lebenslangen und lebensweiten Lernens ermöglicht werden.
65 Millionen Euro für 40 Kommunen
Der Projektträger im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (PT-DLR) und die Geschäftsstelle
des Stiftungsverbundes koordinieren im Auftrag des BMBF alle Aktivitäten im Programm. Mit einem
Gesamtvolumen von 65 Millionen Euro werden bundesweit 40 Kommunen gefördert.
Kernthemen
Bildungsberatung und Koordination
von Beratungsangeboten
1,5 Millionen Euro für die Dresdner Bildungsbahnen
In Sachsen nehmen neben Dresden zwei weitere Kommunen an diesem Programm teil: der Landkreis Görlitz und die Stadt Leipzig. Das Dresdner Projekt trägt den Titel »Dresdner Bildungsbahnen«.
Es wird mit 1,5 Millionen Euro gefördert und inhaltlich von der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung begleitet. Ein Kernthema (Aktionsfeld) in Dresden ist, wie auch in allen anderen »Lernenvor-Ort«-Kommunen, die Etablierung einer Bildungsberatung und die Koordination von Beratungsangeboten zu Bildung, Beruf und Beschäftigung innerhalb der lokalen Bildungslandschaft. Die
Landeshauptstadt Dresden hat sich von Anfang an dazu bekannt, im Zusammenwirken mit ihrem
Verbundpartner ein niederschwelliges, qualitativ hochwertiges, unabhängiges und kostenfreies Beratungsangebot in der Stadt zu etablieren.
■■ 2.2 Wissenstransfer zwischen den »Lernen-vor-Ort«-Kommunen
Regelmäßiger Informationsund Erfahrungsaustausch bringt die
einzelnen Projekte schneller voran
Forschungs- und Entwicklungsprojekte schaffen Innovationen. Um Erkenntnisse und Entwicklungen der bundesweit 40 teilnehmenden Kommunen auszutauschen sowie zugänglich und übertragbar zu machen, finden regelmäßig Fachforen und Treffen der Entwicklungsgruppen statt. Die
Ergebnisse der bisherigen Arbeit wurden in einer Statuskonferenz im November 2010 in Berlin zusammengetragen.
Fachforen
In den Fachforen zur Bildungsberatung stehen folgende Themen im Mittelpunkt:
■■ Bestandsaufnahme von Bildungsangeboten
■■ Professionalisierung / Qualifizierung von Bildungsberatern
■■ Instrumente und Verfahren des Qualitätsmanagements
1 Der besseren Lesbarkeit wegen wird der männlichen Form Vorzug gegeben und auf die geschlechtsspezifische Unterteilung der Personenbenennung verzichtet. Dies beinhaltet keine Wertung. Dies gilt auch für Passagen zur Bildungsberatung,
in der ein Beratungsleiter und momentan zwölf Beraterinnen arbeiten. Im ersten Jahr der Bildungsberatung gehörte auch ein
Berater zum Team.
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Entwicklungsgruppen
Mit den eingerichteten Entwicklungsgruppen werden vertiefend folgende Themengebiete bearbeitet:
■■ Organisationsmodelle
■■ Bestandsaufnahme von Bildungs- und Beratungsangeboten
■■ Instrumente und Verfahren des Qualitätsmanagements in der Bildungsberatung
■■ Professionalisierung und Qualifizierung der Berater und der Beratungskoordinatoren
■■ Bildungsmarketing
Die Fachforen und Entwicklungsgruppen treffen sich bundesweit an »Lernen-vor-Ort«-Standorten.
Im Mai 2011 findet das inzwischen fünfte Fachforum in Dresden statt. Die Dresdner Bildungsbahnen arbeiten in den obligatorischen Fachforen mit und beteiligen sich intensiv an der Entwicklungsgruppe »Professionalisierung und Qualifizierung«.
■■ 2.3 Die Entwicklungsgruppe »Professionalisierung und Qualifizierung«
Die Entwicklungsgruppe »Professionalisierung und Qualifizierung« untersucht, welche Kompetenzen für die Bildungsberatung und für die erfolgreiche Koordination von Bildungsberatungsangeboten innerhalb einer lokalen Bildungslandschaft nötig sind.
Qualifizierung der Bildungsberater
Für Bildungsberater gibt es über die Regionalen Qualifizierungszentren (RQZ) sowie im Rahmen von
Aufbaustudiengängen Angebote zur Professionalisierung (vgl. Kapitel 4.3).
Qualifizierung der Bildungskoordinatoren
Für die Koordinatoren gibt es momentan keine Professionalisierungsangebote. Basierend auf einer
Umfrage in den »Lernen-vor-Ort«-Kommunen generiert die Entwicklungsgruppe ein entsprechendes Fortbildungscurriculum. Der Schwerpunkt liegt auf der Weiterbildung in:
■■ Organisationsberatung,
■■ Qualität in der Bildungsberatung,
■■ Kompetenzen in Sach- und Fachfragen,
■■ Bestandserhebung und Dokumentation von Beratungsangeboten und -leistungen,
■■ Kommunikationsfähigkeit.
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■■ 2.4 Wissenstransfer zwischen Bildungsberatern
Neben der bundesweiten Zusammenarbeit tauschen sich die sieben »Lernen-vor-Ort«-Kommunen und Landkreise der neuen Bundesländer (Dessau-Roßlau, Dresden, Elbe-Elster, Erfurt, Görlitz,
Leipzig, Ostvorpommern) intensiv zur praktischen Bildungsberatung aus. Auf bisher drei Regionaltreffen wurden folgende Themen diskutiert:
■■ Nachhaltigkeit
■■ Eigenmittelakquise
■■ Wissensmanagement
■■ Datenbanken
Zielgruppen und Argumente finden
Finanzierungswege und -modalitäten definieren
Datenerhebung durchdenken
Ergebnisse aus drei Regionaltreffen
Nachhaltigkeit und Eigenmittelakquise sind untrennbar verbunden mit der Darstellung des Nutzens
von Bildungsberatungsangeboten für unterschiedliche Zielgruppen. Als Zielgruppen wurden neben
Unternehmen und Bürgern bzw. Steuerzahlern auch die Agentur für Arbeit, die Jobcenter sowie die
Kommunen identifiziert. Während Bürger davon profitieren, passgenaue Bildungsangebote zu erkennen und zu finden, sind für Institutionen bzw. Kommunen die Reduzierung von Betreuungszeiten
sowie die Schaffung eines Standortvorteils nachvollziehbare Argumente.
Bei der Erörterung möglicher Geschäftsmodelle wurden verschiedene Finanzierungswege und
-modalitäten zusammengetragen und abgewogen. Von entscheidender Bedeutung sind dabei die
formaljuristischen Zuständigkeitsbereiche der Beratungsanbieter sowie die Rechtsform des Verantwortlichen für die Abrechnung erbrachter Beratungsleistungen. Unabhängig davon, wer diese
Kosten zu tragen hat, ist grundsätzlich zu entscheiden, welche Abrechnungsmodalität angewendet werden soll.
Herausforderungen an die Datenerhebung, zu (Bildungs-)Beratungsstellen in den jeweiligen Kommunen:
■■ Finden einheitlicher Systematik für die Erfassung der Anbieter und Leistungen
■■ regelmäßiges Aktualisieren des Datenbestands
■■ Kategorisieren und Aufbereiten der Daten sowohl für die Beratungsanbieter als auch für die
Ratsuchenden
Wissensmanagement etablieren
Matrix der Expertise
Gemeinsame Arbeit in einem Blog
Zurzeit entwickelt eine Arbeitsgruppe Vorschläge für praktikable und effektive Möglichkeiten der
Datenerhebung und -erfassung.
Nur mit einer nachhaltigen Aufbereitung von Feldwissen kann Bildungsberatung laufend verbessert
werden. Das Wissen und die Erfahrungen Einzelner müssen für alle abrufbar sein. Momentan entwickeln zwei Arbeitsgruppen praktische Lösungen für das Wissensmanagement.
Es wird eine Matrix erstellt, in der die »Lernen-vor-Ort«-Kommunen sowie die Aktionsfelder, in denen sie Expertisen sammeln, abgebildet sind. Das ermöglicht einen noch gezielteren Erfahrungsaustausch.
Über einen Blog erhalten alle Interessenten unkompliziert Zugang zu den Wissensbeständen. Ein
solches Portal erlaubt die gemeinsame Arbeit an Artikeln, sowie Verlinkungen und Verschlagwortungen.
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■■ 2.5 Wozu Bildungsberatung?
2.5.1 Bildung als strategisches Ziel der Europäischen Union
Europa soll wettbewerbsfähigster
und dynamischster wissensbasierter
Wirtschaftsraum in der Welt werden
Investitionen in die Bildung zahlen sich sowohl für den Einzelnen als auch für die Gesamtgesellschaft aus. Besser ausgebildete Erwachsene sind mit größerer Wahrscheinlichkeit erwerbstätig und
haben ein höheres Durchschnittseinkommen. Auf dieser Erkenntnis baut die Lissabon-Strategie aus
dem Jahr 2000 auf, die Ziele für die weitere Entwicklung in Europa formulierte. Sie wurde im Jahr
2006 erneuert. Die Zielvorgabe war, dass die EU »zum wettbewerbsfähigsten und dynamischsten
wissensbasierten Wirtschaftsraum in der Welt würde – einem Wirtschaftsraum, der fähig ist, ein
dauerhaftes Wirtschaftswachstum mit mehr und besseren Arbeitsplätzen und einem größeren sozialen Zusammenhalt zu erzielen«.
Der Fortschritt wird bewertet im Hinblick auf vier wesentliche Eckpfeiler:
■■ Investieren in Wissen und Innovation
■■ Erschließen des Unternehmenspotenzials
■■ Investieren in Menschen und Modernisierung der Arbeitsmärkte
■■ Klimawandel und Energie
2.5.2 Bedarf an Bildungsberatung
Bildungsberatung gehört zur
Grundversorgung der Bürger
Der Deutsche Städte- und Gemeindetag postuliert, dass der Zugang zur Bildungs- und Weiterbildungsberatung ein Recht für alle sei und damit eine Aufgabe, die in öffentlicher Verantwortung zu
realisieren ist. Allerdings ist ihre Institutionalisierung nirgends gesetzlich festgeschrieben.
Dieter Schütz hat es so formuliert: »Angesichts der sich rasant verändernden Lebens- und Arbeitsbedingungen und des damit einhergehenden steigenden Bedarfs an Orientierungsberatung ist unsere Arbeit der Weiterbildungsberatung ein unerlässlicher Bestandteil der öffentlichen Daseinsvorsorge.« (Schütz, 2003)
Die Dresdner Bildungsbahnen sind ein Weg, diese Daseinsvorsorge in der Kommune anzubieten.
Berufliche Weiterbildung und Trainings­maßnahmen erhöhen Arbeitsmarktchancen
Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesanstalt für Arbeit (IAB) hat im Februar
2011 einen Bericht vorgelegt, in welchem die Instrumente der Arbeitsmarktpolitik evaluiert werden.
Es zeigt sich, dass die Förderung beruflicher Weiterbildung und Trainingsmaßnahmen die Arbeitsmarktchancen der Teilnehmenden erhöhen.
Bei beruflicher Weiterbildung tritt eine positive Wirkung für die Teilnehmenden bei kürzeren Maßnahmen schneller ein als bei längerdauernden. Langfristig ist jedoch davon auszugehen, dass Maßnahmen, die auf den Abschluss in einem anerkannten Ausbildungsberuf abzielen, die Beschäftigungschancen deutlich erhöhen. So erzielten diese in Westdeutschland positive Effekte auf die
Beschäftigungsquoten von bis zu 20 Prozent.
10
Bei Trainingsmaßnahmen, die weniger als drei Monate dauern, treten Eingliederungswirkungen bereits innerhalb der ersten zwei Jahre und teils sogar wenige Monate nach Teilnahmebeginn auf.
Abbruch von Weiterbildungen ist ungünstig
für alle Beteiligten
Wird eine Weiterbildung abgebrochen, ist das ungünstig für alle Beteiligten. Zum einen wurde ein
Weiterbildungsplatz blockiert, zum anderen kommt der Abbrecher in seiner beruflichen Laufbahn
nicht weiter. Finanzielle Mittel wurden nicht nutzbringend investiert. Ein Sachstandsbericht des
Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS, 2011) zeigt, dass etwa ein Fünftel der Teilnehmenden eine Weiterbildungsmaßnahme vorzeitig beendete. Weniger als die Hälfte der Abbrecher
nahm innerhalb eines Monats eine Erwerbstätigkeit auf. Die Wahrscheinlichkeit des Abbruchs einer
Umschulungsmaßnahme oder einer berufsbezogenen übergreifenden Weiterbildung ist bei Personen ohne oder mit vergleichsweise niedrigem Schulabschluss etwa 20 Prozent höher. Bildungsberatung kann mit passgenauer Vermittlung die Wahrscheinlichkeit eines Abbruchs vermeiden.
Abbruch von Ausbildung und Bildungsmaßnahmen verursacht Kosten
Wenn eine Ausbildung oder eine andere Bildungsmaßnahme abgebrochen wird, entstehen Kosten:
das Unternehmen muss einen neuen Auszubildenden suchen und neu einarbeiten, der Abbrecher ist
vermutlich eine Zeit lang arbeitslos und muss eine neue Ausbildungsstelle suchen.
Im Schnitt brechen etwa 20 Prozent der Auszubildenden ab, wie eine Studie des Bundesinstituts für
Berufsbildung (BIBB) aus dem Jahr 2003 darstellt. Die Abbruchquote ist jedoch von Beruf zu Beruf
sehr unterschiedlich. Häufig geht die Initiative zur Vertragsauflösung von den Auszubildenden aus:
In rund 33 Prozent der Fälle wurde die Ausbildung abgebrochen, weil der Auszubildende unglücklich mit der Berufswahl war. Oft war der Ausbildungsberuf nicht der Wunschberuf oder der Auszubildende hatte sich den Beruf ganz anders vorgestellt.
Wie bei der Förderung beruflicher Weiterbildung gilt auch für die Ausbildung, dass vor dem Start
eine umfassende Orientierung über Inhalte und Ziele die Gefahr eines Abbruchs reduziert. Die Bildungsberatung hilft bei dieser Orientierung. So sinkt die Gefahr, dass die gewählte Maßnahme oder
Ausbildung erst während der Teilnahme als unpassend erkannt wird.
Geringqualifizierte haben überdurchschnittlich
schlechte Chancen auf einen Arbeitsplatz
Im Jahr 2009 lag in Deutschland die Arbeitslosenquote bei Personen ohne Berufsabschluss bei
21,9 Prozent, bei Hochschulabsolventen dagegen bei nur 2,5 Prozent.
Zwar erleichtert der Konjunkturaufschwung derzeit die Stellensuche auch für Geringqualifizierte.
Trotzdem sind ihre Chancen auf einen Arbeitsplatz auch in Zukunft unverhältnismäßig schlecht.
Auch unter Berücksichtigung weiterer Faktoren wie Region, Geschlecht oder Alter zeigt sich: Immer
liegen die Arbeitslosenquoten der Geringqualifizierten deutlich über denen der beruflich Qualifizierten und erst recht über dem Niveau der Akademiker.
Passende Qualifikation
schützt vor Arbeitslosigkeit
Investitionen im Bildungsbereich dürfen keinesfalls länger vernachlässigt werden. Bildungsförderung ist langfristig die beste Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik. Auch in Zukunft bleibt eine zur Person
passende Qualifikation der beste Schutz gegen Arbeitsmarktrisiken. Professionelle Hilfe beim Finden dieser passenden Qualifikation ist die Kompetenz einer guten Bildungsberatung.
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Kosten für Ausbildung und Studium
Gegenüberstellung Nutzen und Kosten
Laut einer Studie des Forschungsinstituts für Bildungs- und Sozialökonomie (FiBS) investiert der
Staat insgesamt rund 7000 Euro pro Auszubildendem in die Berufsschulzeit, wogegen ein Studierender bis zum Studienabschluss mit durchschnittlich 45000 Euro (einschließlich Kindergeld) staatlich gefördert wird. Auf lange Sicht, so betonen die Forscher, lohne sich die Investition wegen der
geringeren Arbeitslosenquote bei höher Qualifizierten. »Wer nur drei Jahre arbeitslos ist, kostet den
Staat so viel wie die gymnasiale Oberstufe und das Studium zusammen«, rechnet FiBS-Direktor
Dieter Dohnen vor.
Im Durchschnitt investieren die Betriebe in Deutschland in jeden Auszubildenden etwa 15300 Euro
brutto pro Jahr. Davon refinanzieren sich im Schnitt jährlich 11700 Euro pro Auszubildendem durch
dessen Arbeit.
Davon ausgehend, dass etwa ein Drittel der Abbrüche in der Ausbildung aus Unzufriedenheit mit der
Berufswahl entstehen, und implizierend, dass ein ähnliches Verhältnis bei beruflichen Weiterbildungen auftritt, liegt der volkswirtschaftliche Nutzen auf der Hand.
Jeder vermiedene Ausbildungsabbruch
spart mindestens 7 000 Euro pro Jahr
An dieser Stelle kann und muss gute Bildungsberatung ansetzen. Es ist davon auszugehen, dass
sich die Abbruchquoten durch bessere Orientierung und bewussteres Entscheiden verringern lassen. Jeder vermiedene Abbruch spart mindestens 7000 Euro pro Jahr. Jedes Arbeitsverhältnis, das
mittels Qualifizierung aufrechterhalten werden kann, spart mindestens 15000 Euro pro Jahr durch
Vermeidung von Arbeitslosigkeit.
Belege aus der Forschung
Da Entscheidungen zum Berufsweg sehr komplexe Prozesse mit statistisch schwer fassbaren Variablen sind, lässt sich der Nutzen von Bildungs- und Berufsberatung nur schwer belegen. So legte
Career Scotland eine Berechnung vor, wonach der volkswirtschaftliche Nutzen fünfmal höher ist als
die Kosten für die eigene Beratungsorganisation. Berechnungen für ein Beratungsprojekt in Ungarn
führten zu ähnlichen Ergebnissen, nämlich zu einem return on investment von 1: 4,77.
2.5.3 Ansprüche an Bildungsberatung
Öffentlich verantwortete Bildungsberatung wird zunehmend von Politik und Medien thematisiert.
Dabei stellen diese oft die Frage nach Nutzen und Wirksamkeit. Die Diskussion ist schwierig, da es
nur wenige empirische Daten gibt, die den Nutzen beschreiben und belegen. Bei Beantwortung der
Frage nach der Wirksamkeit gilt es auch für die Dresdner Bildungsbahnen, unterschiedliche Perspektiven zu berücksichtigen:
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Die Sicht der Bürger
Bürger als Nutzer / Klienten / Kunden erwarten von der Beratung in der Regel einen wertschätzenden
und kompetenten Umgang mit ihrem Anliegen sowie persönliche Vorteile für ihre Lebensgestaltung.
An der Erfüllung dieser Erwartungen messen sie den Nutzen bzw. Erfolg eines Beratungsangebotes.
Die Sicht der Beratungseinrichtung
Die Beratungseinrichtungen selbst fokussieren demgegenüber häufig Aspekte, die Rahmenbedingungen, Ressourcen und die fachliche Qualifikation der eigenen Mitarbeiter berücksichtigen. Sie
sehen Qualität und Wirksamkeit in einem engen Zusammenhang.
Die Sicht der Politik
Aus Sicht der Politik wiederum interessieren in erster Linie die gesamtgesellschaftlichen Effekte:
Bildungs- und Berufsberatung wird dann als wirksam gesehen, wenn sie zum Beispiel einen signifikanten Beitrag zu Beschäftigung und wirtschaftlicher Entwicklung leistet.
2.5.4 Ziele der Dresdner Bildungshaltestellen
Der Arbeitsmarkt ist eine unberechenbare Größe. Deshalb ist auch Weiterbildung immer in eine unvorhersehbare Zukunft gerichtet. Elke Gruber, Inhaberin des Lehrstuhls für Berufs- und Erwachsenenbildung an der Universität Klagenfurt, meinte schon 2001, Weiterbildung müsse Menschen
dazu befähigen, Anpassungsprozesse an nicht Vorhersagbares zum Angelpunkt der Entscheidungen werden zu lassen (Gruber, 2001). Diesem Anspruch fühlen sich die Berater der Dresdner Bildungsbahnen verpflichtet.
Kompetenzen stärken, Spielraum erweitern,
Ratsuchende motivieren
Aufgabe der Dresdner Bildungshaltestellen ist es, mit den vorhandenen Ressourcen und Kompetenzen Beratungsprozesse so zu gestalten, dass damit Ergebnisse erreicht werden, die
■■ die Ratsuchenden in ihren Handlungskompetenzen stärken,
■■ ihren Handlungsspielraum erweitern,
■■ dazu führen, dass der Ratsuchende sich in seiner individuellen Situation angenommen und so
begleitet fühlt, dass er nach der Beratung über eine bessere Orientierung in seiner Situation verfügt und motiviert ist, die neuen Erkenntnisse in Handlungen umzusetzen.
Das kann zum Beispiel durch gezielte Informationen oder Bekräftigungen für die Ratsuchenden erreicht werden. Wenn dies gelingt, wird eine Beratung als erfolgreich betrachtet.
Nachhaltige Effekte
Diese unmittelbaren Ergebnisse von Beratung sagen aber noch nichts darüber aus, welche nachhaltigen Effekte sich in weiterer Folge ergeben. Studien zur Wirksamkeit von Bildungs- und Berufsberatung (Hughes & Gration, 2009) kommen zu folgenden Ergebnissen:
Bildungs- und Berufsberatung führt zu:
■■ mehr Selbstvertrauen,
■■ besserer Orientierungs- und Entscheidungsfähigkeit,
■■ höherer Bildungsbeteiligung,
■■ Verkürzung der Zeiten für Arbeitssuche,
■■ höherer Arbeitszufriedenheit bzw. größerer Zuversicht, einen zufriedenstellenden Arbeitsplatz
zu finden.
Diese Ergebnisse decken sich mit den Erfahrungen der Bildungshaltestellen, wie aus der Erhebung
mittels Onlinefragebogen (vgl. Kapitel 4.5) deutlich wird.
13
3 Die Bildungsberatung der Dresdner
Bildungsbahnen
■■ 3.1 Beratung in den Bildungshaltestellen
Bildungslandschaft mitgestalten
Das Anliegen der Dresdner Bildungsbahnen ist die Entwicklung einer kohärenten Bildungslandschaft in und für Dresden. Die Bildungsberater unterstützen dieses Anliegen, indem sie ihre Erfahrungen aus der Beratungs- und der Netzwerkarbeit systematisieren, aufbereiten und in die Arbeitsfelder des Bildungsbüros einbringen. Das betrifft beispielsweise Fragen zur Gestaltung von
Übergängen in die nachberufliche Lebensphase oder die Tatsache, dass ein hoher Anteil von Akademikern die Beratungseinrichtungen aufsucht. Gleichzeitig transportieren die Bildungsberater in
ihren Netzwerken auch das Projektanliegen insgesamt. Auf fachlicher Ebene verstehen sie sich als
Multiplikatoren für einen an der Biografie des Ratsuchenden orientierten Beratungsansatz.
In fünf Beratungsstellen, sogenannten Bildungshaltestellen in Ortsämtern der Landeshauptstadt
Dresden, erhalten Interessierte unabhängige und kostenfreie Beratung rund um Bildung, Beruf und
Beschäftigung.
Grundsatz:
Kein vorhandenes Angebot ersetzen
Öffnungszeiten und Kontaktmöglichkeiten
Vorrangig findet die Beratung als Einzelfallberatung in den Bildungshaltestellen statt. Hierfür werden an zwei Tagen in der Woche freie Öffnungszeiten angeboten, in denen es möglich ist, die Bildungshaltestellen ohne Termin aufzusuchen und eine Beratung wahrzunehmen. Jeweils dienstags
und donnerstags in der Zeit von 9 bis 12 Uhr sowie von 13 bis 18 Uhr sind die Bildungshaltestellen in jedem Falle besetzt (Adressen in Anlage A 11). Darüber hinaus ist es selbstverständlich möglich, telefonisch über die Bildungshotline, per E-Mail oder auch persönlich einen Beratungstermin
zu vereinbaren. Die Terminvergabe ermöglicht es, auch an den anderen Wochentagen zu beraten.
Finden Sie Ihren Weg!
Termine für die kostenfreie
Bildungsberatung:
(03 51) 4 88 84 84
www.bildungsbahnen.de
Dresdner
Bildungsbahnen
Aushang bis
25.11. 2010
Die Dresdner Bildungsbahnen sind ein Projekt der Landeshauptstadt Dresden in Kooperation mit der Qualifizierungs- und Arbeitsförderungsgesellschaft Dresden mbH (QAD) und der Deutschen
Kinder- und Jugendstiftung (DKJS). Dieses Vorhaben wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und aus dem Europäischen Sozialfonds der Europäischen Union gefördert.
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Unter Berücksichtigung der getroffenen Kooperationsvereinbarungen und orientiert an dem Grundsatz, dass kein vorhandenes Angebot ersetzt werden soll, unterstützen die Berater jene Ratsuchenden, für die kein geeignetes Beratungsangebot zur Verfügung steht. Wenn sich im Gespräch herausstellt, dass es ein Beratungsangebot doch schon gibt oder das Anliegen im nächsten Schritt ein
anderer Ansprechpartner übernehmen kann, werden die Ratsuchenden an die zuständigen Stellen
weitervermittelt.
09.11.10 15:31
Ablauf
Nach Klärung der Formalitäten, wie dem Datenschutz, eruieren die Berater gemeinsam mit dem
Ratsuchenden die individuelle Situation und das konkrete Anliegen. Jede Beratung folgt dem Grundverständnis der Dresdner Bildungsbahnen (siehe Kapitel 4.1). Maßgeblich ist dabei, dass die Ziele
des Ratsuchenden im Mittelpunkt stehen und der Berater keine Entscheidungen für den Ratsuchenden trifft. Im Gespräch werden Lösungsansätze gesucht und es wird das weitere Vorgehen abgesprochen.
■■ 3.2 Beratung im Bildungsbus
Ab Mai 2011 kommt der Bildungsbus als weiteres Angebot für Bürger aller Altersstufen in Dresden
und möglicherweise auch in seinem Umland hinzu. Ziel ist es,
■■ auf die stadtweiten Bildungsberatungsangebote in den Bildungshaltestellen hinzuweisen,
■■ Beratung zu Bildung, Beruf und Beschäftigung an variablen Orten anzubieten,
■■ ungewöhnliche Zugänge zu Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur zu eröffnen,
■■ auf die unterschiedlichsten Formen, Orte und Inhalte des Lernens neugierig zu machen,
■■ die Relevanz Lebenslangen Lernens zu verdeutlichen und Chancen und Perspektiven
aufzuzeigen, die sich daraus für jeden Einzelnen ergeben,
■■ Bildungsangebote und Beratungsakteure vor Ort vorzustellen.
Bildungsberatung vor Ort
Einsatzvarianten
Drei Einsatzvarianten sind vorbereitet. Diese Varianten werden wechselweise eingesetzt, um die
ganze Bandbreite der Möglichkeiten des Bildungsbusses nutzen zu können.
Im Mittelpunkt der Einsätze stehen Standorte im Bereich des Stadtgebiets, die durch die Bildungshaltestellen in den Ortsämtern nicht erschlossen sind. Es werden sowohl informative Kurzberatungen als auch Erstberatungen durchgeführt, Letztere dann mit möglicher Folgeberatung in den Bildungshaltestellen. Für Ratsuchende, die nicht in der Nähe einer Bildungshaltestelle leben, kann eine
Bildungsberatung an den festen Stationen des Bildungsbusses vereinbart werden. Ein Fahrplan des
Bildungsbusses (www.bildung.dresden.de) mit einer Auflistung aller Stationen (ähnlich dem der
Fahrbibliothek) informiert Bürger über die Möglichkeit, vor Ort beraten zu werden.
PR-Aktionen bei Veranstaltungen
Im Bildungsbus gibt es Informationen zum Projekt und zu den Angeboten der Bildungshalte­stellen,
zu Beratungsangeboten anderer Institutionen sowie Mitmach-Aktionen, ggf. auch mit weiteren
Partnern. Solche Aktivitäten haben die Mitarbeiter bereits mehrfach durchgeführt.
Informationsveranstaltungen
zu relevanten Themen
Passend zu Ort und Jahreszeit und idealerweise mit einem Kooperationspartner werden informative
Gespräche zu bestimmten Themen angeboten. Mit Kooperationspartnern aus den jeweiligen Stadtteilen wird zu Beratungsthemen und -angeboten informiert.
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■■ 3.3 Bildungshotline
3.3.1 Ziel
Serviceangebot für den Erstkontakt
Die Bildungshotline ist eine Erweiterung des Angebots der Dresdner Bildungsbahnen. Sie ermöglicht
Bürgern, die keinen konkreten Bildungsanbieter ansprechen wollen, einen unkomplizierten Zugang
zu bildungsrelevanten Themen. Eingerichtet wurde die Hotline über eine städtische Nummer, da sie
auch als Serviceangebot der Stadt verstanden werden soll. Anrufer zahlen den üblichen Tarif ihrer
Anbieter. Mit der Ziffernfolge 4 88 84 84 ist die Nummer der Hotline sehr einprägsam.
3.3.2 Organisation
Die Hotline ist montags bis freitags in der Zeit von 9 bis 18 Uhr besetzt. Anrufer der Bildungshotline
werden an die für ihr Anliegen zuständige Stelle vermittelt. Dabei muss es sich nicht zwangsläufig um eine Bildungshaltestelle handeln. Je nach Anliegen kann auch zu einem anderen Beratungsoder Bildungsangebot in der Stadt weitervermittelt werden. In jedem Fall erleichtert die telefonische
Kontaktaufnahme den Beginn eines Beratungsprozesses. Die Bildungshotline überbrückt Schließzeiten der Bildungshaltestellen. In bestimmtem Umfang können über die Hotline auch die Auslastungen der Bildungshaltestellen gesteuert werden, da der Hotline-Mitarbeiter Zugriff auf den Terminkalender aller Bildungshaltestellen hat.
Rotierender Dienstplan
Über Anrufweiterleitungen können unterschiedliche Bildungshaltestellen den Hotline-Dienst übernehmen. Dadurch werden die Beratungskapazitäten gleichmäßig genutzt und Konflikte, die sich
aus Telefongesprächen und persönlichen Beratungen innerhalb eines Raumes ergeben, vermieden.
Anrufbeantworter
In allen Bildungshaltestellen wurde der Anrufbeantworter mit dem Verweis auf die Hotline besprochen. Die Ratsuchenden nutzen die Hotline fast ausschließlich für den Erstkontakt, für alle weiteren Absprachen wie Terminänderungen oder Ähnliches setzen sie sich mit dem ihnen bekannten
Berater in Verbindung.
Produktivität in Ruhezeiten
Für den Hotline-Dienst sind insgesamt 45 Beratungsstunden pro Woche eingeplant. Falls diese
nicht durchgängig mit Hotline-Anrufen gefüllt sind, nutzen die diensthabenden Hotline-Mitarbeiter die Zeit für die Vor- und Nachbereitung der Beratungen, für Recherchen und Dokumentationen.
3.3.3 Aufgaben
Erstinformationen und Terminvereinbarung
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An der Hotline können Erstinformationen zu Angeboten der Bildungshaltestellen gegeben werden;
Erstberatungen und vor allem auch eine fallabschließende Bearbeitung sind aus fachlicher Perspektive nicht vertretbar. Des Weiteren können über die Hotline Termine für die Bildungsberatung vereinbart werden. Im Zuge dessen klärt der Hotline-Mitarbeiter das Beratungsanliegen des Anrufers und
entscheidet, ob die Bildungshaltestellen die richtigen Ansprechpartner für das formulierte Anliegen
sind oder ob ein in der Stadt etabliertes Angebot passender ist.
3.3.4 Dokumentation der Anrufe
Um den Beratungsbedarf in der Stadt zu erheben und die Arbeit der Hotline nachzuvollziehen, werden die Gespräche dokumentiert. Dabei werden folgende Informationen erfasst:
1. A ngaben zur Person: Name, Vorname, Geschlecht, Geburtstag, Ortsamtsbereich des Wohnsitzes
Grund: Erforderlich, um von Anfang an eine individuelle Beratung anzubahnen. Die Anrufenden
werden nicht als Fall, sondern als Person weitergegeben. Das Geburtsdatum entscheidet darüber, ob Angebote des Jugendamtes, der Kompetenzagenturen etc. vorrangig sind. Der Ortsamtsbereich erleichtert die Empfehlung für einen Ansprechpartner – mit möglichst kurzen Wegen für
den Ratsuchenden. Selbstverständlich werden auch Ratsuchende informativ beraten, die keine
Angaben zu ihrer Person machen möchten.
2. Kontaktdaten: Telefon, E-Mail
Grund: Terminverschiebungen können rechtzeitig mitgeteilt werden
3. A nliegen
Grund: Erstinformationen für den künftigen Ansprechpartner
4. S telle, die Ratsuchenden empfohlen wurde und ggf. Termin
Grund: Feedback-Möglichkeit innerhalb der Bildungsberatung
5. Datum und Kürzel des Hotline-Mitarbeiters
Grund: Rückverfolgung
6. Art der Information an die Stelle, an die vermittelt wurde
7. Raum für weitere Bemerkungen
Für die Speicherung und die Weitergabe der Informationen zu Beratungszwecken werden die Ratsuchenden um Erlaubnis gebeten.
Die Angaben der Punkte 1, 3 und 4 sind als anonymisierte Daten die Grundlage statistischer Auswertungen. Außerdem macht die Anruf-Dokumentation die Arbeitsweise der Dresdner Bildungsbahnen für Netzwerkpartner transparenter.
3.3.5 Metadatenbank der Bildungsangebote als Grundlage der Hotline-Arbeit
Die Hotline-Arbeit bedarf eines breiten Wissens zu Beratungs- und Bildungsangeboten in der Stadt.
Dafür hat die Dresdner Bildungsberatung eine umfangreiche Datenbank angelegt.
1000 Akteure der Dresdner Bildungslandschaft
sind erfasst
Ziel: Alle Dresdner Bildungsakteure an einem Ort
Im Rahmen der Vernetzungsarbeit wurden seit November 2009 zunächst ortsamtsspezifische Datenbanken angelegt, die in Vorbereitung auf die Hotline in eine übergreifende Metadatenbank eingepflegt wurden. Derzeit enthält die Metadatenbank etwa 1000 Akteure der Dresdner Bildungslandschaft. Die Sammlung ist eine wichtige Ressource für das interne Wissensmanagement der
Bildungsberatung. Die Informationen werden ständig erweitert, um nach und nach alle Dresdner
Bildungsakteure möglichst vollständig zu erfassen.
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Systematische Aufbereitung
für die Hotline-Arbeit
Um an der Hotline über passende Beratungsangebote informieren zu können, wurde aus der Meta­
datenbank eine Liste mit Beratungsangeboten erstellt. Dabei mussten folgende Komponenten berücksichtigt werden: breit gefächerter Informationsbedarf der Ratsuchenden, unkompliziertes
Handling für den Hotline-Mitarbeiter, Akteure mit eigenem Beratungsangebot. Folgende Kategorien wurden entwickelt:
1. Erziehungs- und Familienberatung
2. Begegnungszentrum
3. Psychosoziale Beratung
4. Seniorenberatung
5. Wirtschaftsberatung
6. Berufsberatung
7. Jugendarbeit
8. soziale Beratung
9. Suchtberatung
10. Gesundheitsberatung
11. Schwangerenberatung
12. Geschlechtsspezifische Hilfen und Beratung
13. Selbsthilfeverein
Bei Einführung der Hotline im Oktober des vergangenen Jahres umfasste die Liste über 200 beratende Akteure. Sie wurde allen aufgeführten Akteuren zur Kontrolle und Qualitätssicherung übermittelt.
■■ 3.4 Die Bildungsberater
3.4.1. Allgemeines
Schnelle Professionalisierung
Unterschiedliche Vorerfahrungen – gleiches Beratungsniveau
Die zwölf Berater kommen aus unterschiedlichen Berufsrichtungen und haben hauptsächlich einen
sozialwissenschaftlichen Hintergrund. Die unterschiedlichen Beratungserfahrungen im Bildungsbereich haben sich durch Informationsaustausch, Praxis und Weiterbildung schnell auf einem gleichhohen Level eingepegelt.
Wissensmanagement
Die unterschiedlichen Vorerfahrungen sind sehr nützlich. Mit ihrer thematisch breiten Expertise haben
sich die Berater ein gemeinsames Wissensmanagement erarbeitet, von dem die Arbeit aller profitiert.
Rechercheaufwand verringert sich
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Die ständig wachsende Zahl der Informationen wird fortlaufend aktualisiert und steht allen zur Verfügung. Nennenswert sind hier neben grundlegenden Informationen und Verfahrensweisen auch Erkenntnisse aus den Recherchen für spezielle Fälle der Beratungspraxis. So verringert sich mit zunehmender Erfahrung der Rechercheaufwand im Einzelfall, gleichzeitig steigt der Bedarf an Pflege
und Strukturierung der verfügbaren Informationen. Um diesem Erfordernis gerecht zu werden, werden wichtige Internetseiten als Lesezeichen über ein gemeinsames Portal verwaltet.
Digitale Beratungsbibliothek und
Themenpatenschaften
Eine gemeinsame digitale Beratungsbibliothek stellt allen Mitarbeitern wichtige Dokumente, Hintergrundinformationen und beispielhafte Erkenntnisse aus der Einzelfallarbeit zur Verfügung. Zur Pflege des Pools haben alle Berater die Patenschaft für ein oder mehrere Themen übernommen und
aktualisieren die jeweiligen Informationen. Damit werden einzelne Mitarbeiter zu Spezialisten und
können von Kollegen zurate gezogen werden. Folgend ein Überblick über die thematische Expertise:
■■ AGH
■■ Aufstiegsstipendium
■■ Auslandspraktika
■■ BAB
■■ BAföG (Schüler, Studenten)
■■ Benachteiligtenförderung Jugendliche
■■ Berufsausbildung (schulisch, dual)
■■ Berufsvorbereitung (BVJ)
■■ Berufsorientierung
■■ Berufliche Bildung für Benachteiligte
■■ Bildungsgutschein
■■ Bildungskredit
■■ Bildungsprämie
■■ Bildungssystem
■■ Diagnostik
■■ Ehrenamt
■■ Existenzgründung
■■ ESF-Förderung
■■ Fernunterricht
■■ Förderschule
■■ Grundschule
■■ GTA
■■ Gymnasium
■■ Jugendberufshilfe
■■ MeisterBAföG (AufstiegsBAföG)
■■ Migranten
■■ Mittelschule
■■ Netzwerkarbeit (stadtweit)
■■ Reha Erwachsene
■■ Reha Jugendliche
■■ Schulgelderlass
■■ Senioren (50plus, Seniorenakademie etc.)
■■ Stipendien
■■ Studienberatung
■■ Telefonhotline
■■ TU Dresden (Studienangebot)
■■ Vorschulbildung
■■ Weiterbildung
■■ Weiterbildungsstipendium
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Auf dem Laufenden bleiben
Zusätzlich zur systematischen Erhebung von Fachinformationen etwa über Newsletter halten die
Berater Kontakt zu den Bildungsanbietern selbst. Mit den lokalen Bildungs- oder Beratungsanbietern werden die bestehenden Angebote und Informationsmaterialien ausgetauscht. Ziel ist es, stets
über die aktuellen Angebote und Entwicklungen informiert zu sein und diese Informationen in die
Beratungsprozesse einfließen zu lassen.
3.4.2 Die Psychologen
Die Bildungsberatung der Dresdner Bildungsbahnen bietet Ratsuchenden auch kostenlose Kompetenzfeststellungen an.
Mit den Ratsuchenden zusätzliche
Erkenntnisse erarbeiten
Übergabe der Informationen
Zweck und Ablauf einer Kompetenzfeststellung
Bedarf ist zum Beispiel dann gegeben, wenn es Ratsuchenden im Falle einer beruflichen Neuorientierung schwerfällt, Themenfelder oder Tätigkeiten zu benennen, die sie interessieren oder die ihnen Freude bereiten. Auch die Frage, ob eine angestrebte Qualifizierung von den kognitiven Anforderungen her zu bewältigen ist, lässt sich nicht immer aus den vorliegenden Bildungswegen und
Abschlüssen beantworten und bedarf gegebenenfalls einer eingehenderen Diagnostik. Um diesen
Fragestellungen adäquat begegnen zu können, wurden drei Diplompsychologen eingestellt. Mit ihrem fachlichen und methodischen Wissen können sie sich vorübergehend in den ins Stocken geratenen Beratungsprozess einklinken und mit den Ratsuchenden zusätzliche Erkenntnisse erarbeiten.
Dazu kann zusätzlich zu den allgemeinen diagnostischen Verfahren, den Zielgruppen und Anliegen
der Bildungsberatung entsprechend, auf unterschiedliche standardisierte psychologische Testverfahren zurückgegriffen werden.
Der Unterstützungsprozess ist so gestaltet, dass der federführende Berater mit einer konkreten Fragestellung an den Psychologen herantritt. Um zu verdeutlichen, in welchen Fällen psychologische
Unterstützung den Beratungsprozess weiterbringen kann, wurde eine Liste möglicher Fragestellungen erarbeitet, die allen Beratern zur Verfügung steht. Ist eine Unterstützung sinnvoll, so findet ein
Übergabegespräch statt, in dem der bisherige Beratungsstand zusammengefasst wird. Zudem wird
dem Ratsuchenden der Wechsel der Bezugsperson erklärt und gemeinsam das weitere Vorgehen
besprochen. Den anschließenden diagnostischen Prozess gestaltet der Psychologe mit den Ratsuchenden bis zur Rückübergabe an den Berater.
3.4.3 Das Mobile Team
Zwei der zwölf Bildungsberater sind als Mobiles Team in Dresden unterwegs.
Öffentlichkeits- und Netzwerkarbeit
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Ein Team mit vielen Funktionen
Das Mobile Team macht die Dresdner Bildungsbahnen und das Beratungsangebot in Dresden bekannt und thematisiert dabei den Gedanken des »Lebenslangen Lernens«. Den Bekanntheitsgrad
der Bildungshaltestellen steigert das Team durch Teilnahme an stadtweiten Veranstaltungen eben-
so wie durch Informationsveranstaltungen in einzelnen Einrichtungen. Auch das Verteilen von Flyern im gesamten Stadtgebiet trägt dazu bei. Die Mitarbeiter unterstützen auch die Pflege der Netzwerke und die Gewinnung neuer Kontakte.
Unterstützung des Bildungsbüros
Schließlich unterstützt das Mobile Team auch das Bildungsbüro in seiner Arbeit, sodass es für das
gesamte Projekt tätig ist. Deutlich wurde dies unter anderem im Vorfeld der Bildungskonferenzen.
Diese vom Bildungsbüro organisierten Veranstaltungen hatten zum Ziel, Schwerpunktthemen aus
dem Bereich Bildung in einzelnen Stadtbereichen unter Mitwirkung zahlreicher Akteure zu thematisieren und Lösungsansätze zu erarbeiten. Um auch berücksichtigen zu können, welchen Bedarf die
Bürger in den jeweiligen Gebieten sehen, und um diese Meinungen in die Veranstaltungen mit einfließen zu lassen, führte das Mobile Team beispielsweise Umfragen durch, in denen der Bedarf aus
Sicht der Bürger erhoben wurde.
Ausstattung
Um seinem breit gefächerten Auftrag gerecht werden zu können, ist das Mobile Team mit Arbeitskleidung, Werbe- und Veranstaltungsmaterial (Flyer, Plakate, Infocounter, Gewinnspiel mit Preisen
usw.) im Corporate Design der Dresdner Bildungsbahnen ausgestattet.
■■ 3.5 Die Bildungsbahnen im Internet
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Themenportal bildung.dresden.de
Das Themenportal ist ein niedrigschwelliges Angebot für Bürger aller Altersstufen und Lebenslagen in Dresden und dem Umland. Es bietet zudem die Möglichkeit, die Potenziale der Stadt Dresden als innovativem Bildungs- und Wissensstandort sowie als Kulturmetropole öffentlichkeitswirksam zu transportieren.
Ziel von bildung.dresden.de ist es,
■■ einen nutzerfreundlichen und themenbezogenen Zugang zu bestehenden, bildungsrelevanten Inhalten und Angeboten unter dresden.de zu schaffen,
■■ eine größtmögliche Anzahl von Akteuren, Vermittlern und Anbietern von Bildung in Dresden zu
vereinen,
■■ dadurch eine größtmögliche Transparenz und Orientierung für Bürger zu schaffen,
■■ über zeitgemäße Wege und Ansprache (Newsletter, Web 2.0, apps und anderes) einer größtmöglichen Anzahl von Bürgern Zugang zu bildungsrelevanten Informationen und Angeboten zu ermöglichen und
■■ die zentrale Kommunikationsplattform zu allen Belangen von Bildung und lebenslangem Lernen
in Dresden zu werden.
Themenstadtplan
Basierend auf der Datenbank zu den Beratungsanbietern in der Stadt Dresden wurde der vorhandene Themenstadtplan (http://stadtplan.dresden.de) in der Kategorie »Leben, Arbeiten, Wohnen« um
den Punkt »Beratung« ergänzt. Zu finden sind Bildungs- und Beratungsangebote in der Stadt Dresden. Die thematisch gegliederten Angebote können auf diese Art und Weise mitsamt zusätzlicher
Information und Verlinkung auch geografisch abgebildet werden.
■■ 3.6 Kooperationen
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Bildungslandschaft beleben
Mithilfe von Netzwerken kann die Anzahl der Ratsuchenden gesteigert, die Zahl an Ansprechpartnern zum Wissensgewinn erhöht und der individuelle Aktionsradius der einzelnen Akteure vergrößert werden.
Abstimmung der Arbeitsweise
Getreu dem Grundsatz »Kein vorhandenes Angebot ersetzen« wurde mit dem Jugendamt der Landeshauptstadt Dresden frühzeitig die Zusammenarbeit mit den fünf Jugendberatungsstellen im
Stadtgebiet formal verankert. Darin sind Verfahrensweisen wie auch Zielgruppenabgrenzungen geregelt. Formalisiert wurde auch die Zusammenarbeit mit dem Jobcenter der Landeshauptstadt. Darin sind die Erwartungshaltungen ebenso fixiert wie das Prinzip der Freiwilligkeit und Sanktionsfreiheit, wenn in der Eingliederungsvereinbarung die Nutzung des Beratungsangebots empfohlen wird.
Vernetzung mit Beratungs- und Bildungsanbietern
Die Zusammenarbeit mit den Beratungs- und Bildungsanbietern trägt wesentlich dazu bei, sich gegenseitig für die unterschiedlichen Angebote und Beratungsansätze, aber auch für deren gezielte
Inanspruchnahme durch die Ratsuchenden zu sensibilisieren. Zu den Partnern in der unmittelbaren
Beratungstätigkeit zählen neben den Bildungsanbietern zum Beispiel die Agentur für Arbeit Dresden, die Koordinierungsstelle Alphabetisierung im Freistaat Sachsen (KoAlpha) oder das Projekt
»Sächsische Qualifizierungsinitiative zur modular gestalteten abschlussbezogenen Nachqualifizierung für junge Erwachsene« (SQN) der Handwerkskammer Dresden.
Netzwerkarbeit des Mobilen Teams
Die Kontakte im Stadtgebiet wurden zunächst auf die Ortsamtsbereiche konzentriert, in denen auch
Bildungshaltestellen angesiedelt sind. Im Verlauf des vergangenen Jahres wurden die Kontakte erweitert und das Netzwerk beständig ausgebaut. Das Mobile Team hat seine Arbeit unabhängig von
den Ortsamtsbereichen gestaltet (siehe Kapitel 3.4.2) und ist stadtweit auf Akteure wie auf soziale
Einrichtungen oder Institutionen zugegangen. So kann das Team viele in der Stadt existierende Fäden aufnehmen und weiter miteinander verknüpfen. Innerhalb der Ortsamtsbereiche mit Bildungshaltestelle arbeiten das Mobile Team und das Team der jeweiligen Bildungshaltestelle eng zusammen. Sie nehmen gemeinsam oder abgestimmt Kontakt zu Akteuren der Bereiche Bildung, Kultur
und Gesellschaft auf.
■■ 3.7 Bildungsmarketing im Rahmen der Bildungsberatung
Um das Vorhaben der Dresdner Bildungsbahnen allen Interessierten zu vermitteln, ist es wichtig,
das Angebot in der Stadt bekannt zu machen. Hierfür sind nicht nur die Inhalte entscheidend, auch
die Form muss auf die Angesprochenen zugeschnitten sein, damit Interesse geweckt und der potenzielle Nutzen für den Einzelnen erkennbar wird. Aus der Erfahrung der Beratung heraus und abgeleitet aus den bisherigen Kontakten, tragen alle zwölf Mitarbeiter dazu bei, dass der Bekanntheitsgrad der Dresdner Bildungsbahnen zunimmt und dass gleichzeitig wahrgenommen wird, bei
welchen Themen die Bildungshaltestellen als Ansprechpartner zur Verfügung stehen.
Veranstaltungsmarketing
Bei Messen und Informationsveranstaltungen (z. B. KarriereStart, Fraueninfobörse, Lange Nacht der
Wissenschaften) kann das Projekt sehr gut bekannt gemacht werden. Menschen, die hier Zugang
suchen, sind grundsätzlich an Angeboten interessiert und suchen Informationen. Bei diesen Gelegenheiten können die Mitarbeiter effektiv potenzielle Ratsuchende gewinnen.
Sensibilisierung für das Lebenslange Lernen
Eine weitere Gelegenheit, auf das Projekt aufmerksam zu machen, sind Veranstaltungen, die eher
Freizeit und Unterhaltung in den Mittelpunkt stellen. Im Gegensatz zu Messen trifft man bei Festen
auf ein breites Spektrum von Teilnehmern. Vorrangiges Motiv, an einem Fest (z. B. Stadtfest, BadFest) teilzunehmen, dürfte das Interesse an kurzweiliger Unterhaltung sein. Daher steht bei solchen
Veranstaltungen die Sensibilisierung für Lernen, auch und gerade im informellen Kontext, und somit für ein Bildungsbedürfnis im Vordergrund. Die Mitarbeiter orientieren sich bei diesen Veranstaltungen am jeweiligen Motto und bereiten eigene Aktionen vor. Geplant und vorbereitet wird die Teilnahme an solchen Veranstaltungen in erster Linie durch das Mobile Team (siehe Kapitel 3.4.2), bei
der Durchführung wird es in der Regel durch die Mitarbeiter der Bildungshaltestellen unterstützt.
23
4 Qualitätsentwicklung und -sicherung
■■ 4.1 Leitbild und Beratungsverständnis für die Bildungsberatung
Grundsätze für die Beratungsarbeit festlegen
Um in der Beratung hohe Qualität bieten zu können und in allen Bildungshaltestellen vergleichbare
Beratungen zu gewährleisten, nahmen alle Berater bereits zu Beginn ihrer Tätigkeit an einem Workshop teil, in dem sie die Grundsätze für die Beratungsarbeit festlegten.
Beratungsverständnis
Der extern moderierte Workshop legte die Basis für die derzeit laufende Entwicklung des Leitbildes.
Maßgebliche Inhalte des gemeinsam erarbeiteten Beratungsverständnisses sind:
■■ eine neutrale Beratung, in der keine Empfehlungen für konkrete Bildungsanbieter ausgesprochen werden,
■■ die Orientierung an den bisherigen Erfahrungen, Fähigkeiten und Interessen der Ratsuchenden –
der Ratsuchende ist der Experte in eigener Sache,
■■ die Unterstützung der Ratsuchenden bei der aktiven Gestaltung des individuell zielführenden Bildungsweges – die Beraterin trifft keine Entscheidungen, sie ist für den Bildungsweg des Ratsuchenden nicht verantwortlich,
■■ die Erhöhung der Handlungskompetenz des Ratsuchenden, sodass er nach der Beratung besser
mit ähnlichen Situationen umgehen kann und in einem ähnlichen Fall nicht mehr zwangsläufig
auf eine Beratung angewiesen ist – die Berater geben Hilfe zur Selbsthilfe.
In mehreren Beratungsphasen zum Ziel
Umfangreiches Dresdner
Bildungsnetzwerk nutzen
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Beratungsprozess
Der Beratungsprozess gliedert sich formell in mehrere Phasen. Abhängig vom jeweiligen Anliegen der
Ratsuchenden können diese unterschiedlich schnell und bei Bedarf auch mehrfach durchlaufen werden. In einem vertrauensvollen Erstgespräch lernen sich Berater und Ratsuchender zunächst kennen,
bevor sie die Rahmenbedingungen klären, das Anliegen ermitteln und gemeinsam das Beratungsziel
festlegen. Anschließend folgt die Problemanalyse. Hierbei kommt es darauf an, die individuelle Situation des Ratsuchenden zu erfassen: Wo liegen seine Interessen und Kompetenzen? Wie sieht sein
bisheriger Bildungsweg aus? Wie steht es um seine Motivation? Was waren die Gründe dafür, die Bildungsberatung aufzusuchen? Auf Basis dieser Informationen gilt es, den Prozess der Beratung zu planen und zu steuern. Ziel ist es, dass der Ratsuchende selbstständig zu einer Lösung für sein Anliegen
findet. Um dies zu erreichen, erhalten die Ratsuchenden Aufträge; ergänzend oder zur Unterstützung
des Prozesses übernehmen auch die Berater Rechercheaufgaben. Ist es im Beratungsprozess gelungen, einen oder mehrere Wege zu identifizieren, wie der Ratsuchende sein Anliegen bearbeiten und
letztlich sein Ziel erreichen kann, so werden gemeinsam erste Umsetzungsschritte erarbeitet.
Bildungsnetzwerk
Die Berater stützen sich in ihrer Arbeit auf das umfangreiche, etablierte Netzwerk von Bildungsinstitutionen und Beratungsanbietern Dresdens. Die Bildungsberatung ist oft mehr als eine reine Informationsvermittlung (= informativ). In den meisten Fällen erfordert sie entweder ein gemeinsames Klären der
angestrebten Ziele (= situativ), um passgenaue Wege zu erarbeiten, oder es müssen zusätzlich diverse
persönliche Problemlagen berücksichtigt werden (= biografieorientiert, Definitionen nach Gieseke et al.,
2004, vgl. Anhang A 3). Drei Fallbeispiele in den Anhängen A 4 bis A 6 sollen die unterschiedlichen Erfordernisse in Abhängigkeit von der individuellen Situation der Ratsuchenden veranschaulichen.
■■ 4.2 Einführung eines Qualitätsmanagementsystems
Besondere Anforderungen für das Qualitäts­
management im Bildungsbereich
Qualitätsentwicklung und -testierung in der Beratung müssen auf die besonderen Anforderungen
im Bildungs- und Sozialbereich eingehen. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, durchlaufen die Dresdner Bildungshaltestellen seit März 2011 die Kundenorientierte Qualitätstestierung für
Beratungsorganisationen (KQB). KQB ist ein kunden- und lernerorientiertes Qualitätsmanagementsystem, welches seinen Ausgangs- und Bezugspunkt im konkreten Beratungsprozess hat und somit
für den Bereich der Bildungsberatung der Dresdner Bildungsbahnen optimal anwendbar ist.
Die KQB ist:
■■ ein Qualitätsentwicklungsverfahren, bei dem die Kunden mit ihrem Interesse an einer gelungenen Beratung im Mittelpunkt stehen. Das heißt: Die gesamte Qualität der Organisation wird auf
die Kunden ausgerichtet.
■■ ein anerkanntes Qualitätsmanagementsystem mit externer Testierung. Das heißt: Die Qualität
der Organisation wird in einem anerkannten Verfahren überprüft und neutral bestätigt.
■■ ein frei zugängliches Qualitätsmanagementsystem mit vielen praktischen Arbeitshilfen. Das
heißt: Alle Nutzer erhalten kostenlos eine Auswahl an Qualitätswerkzeugen für ihre praktische
Qualitätsarbeit, auch ohne sich für eine Testierung anzumelden.
■■ eine Qualitätsgemeinschaft im Beratungsbereich mit Vernetzung zur Bildung und zu sozialer
Dienstleistung. Das heißt: Die Organisation ist Teil eines Netzwerks von Gleichgesinnten mit der
Möglichkeit kollegialer Beratung.
Ziel des Qualitätsmanagements ist eine
lernende Organisation
Qualitätsbereiche
Durch die Einführung eines kontinuierlichen Qualitätskreislaufes und die Ausrichtung an strategischen Entwicklungszielen führt KQB zu einer (selbst-)lernenden Organisation. Zu diesem Zweck ist
das Verfahren in mehrere Qualitätsbereiche unterteilt:
1.Leitbild
2.Bedarfserschließung
3.Schlüsselprozesse
4.Beratungsprozess
5.Evaluation der Beratungsprozesse
6.Infrastruktur
7.Führung
8.Personal
9.Controlling
10.Kundenkommunikation
11.Strategische Entwicklungsziele
In genau diesen Bereichen werden im Rahmen des KQB-Verfahrens Qualitätsmaßstäbe für die Bildungsberatung der Dresdner Bildungsbahnen entwickelt und anschließend durch ArtSet testiert.
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Dabei folgen die elf Qualitätsbereiche des KQB-Modells im Prinzip dem Beratungsprozess. Dieser
geht aus von einer Selbstbeschreibung des Anbieters (entspricht dem Qualitätsbereich (QB) 1: Leitbild). Darauf folgt die Analyse der Zielgruppenbedürfnisse (QB 2: Bedarfserschließung), die Organisation des Bildungsangebots (QB 3: Schlüsselprozesse), die Durchführung der Beratung (QB 4: Beratungsprozesse) und ihre Auswertung (QB 5: Evaluation der Beratungsprozesse). Hieran schließen
sich die organisationalen Rahmenbedingungen (QB 6: Infrastruktur) und das generelle Management
(QB 7 bis 9: Führung, Personal und Controlling) an. Grundlegend ist die systematische Kommunikation mit den Kunden (QB 10: Kundenkommunikation). Der Prozess endet mit dem Ausblick in die Zukunft der Beratungseinrichtung (QB 11: Strategische Entwicklungsziele).
Direktes Feedback und Erfahrungsaustausch
Selbstreport
Dass die definierten Anforderungen in diesen Qualitätsbereichen erfüllt werden, müssen die teilnehmenden Beratungsorganisationen in einem Selbstreport nachweisen und sich anschließend
durch eine Visitation bestätigen lassen. Die Bildungshaltestellen haben sich das Ziel gesetzt, den
Selbstreport Ende November 2011 einzureichen und die dementsprechende Testierung im März
2012 zu erlangen.
In selbstbestimmten optionalen Qualitätsbereichen können die Organisationen auf Spezifika ihrer Ausrichtung oder auf besondere Stärken hinweisen. Bei der Visitation bekommen die Organisationen direktes Feedback von den Gutachtern. Außerdem werden in einem Abschlussworkshop strategische
Entwicklungsziele für die nächste Qualitätsentwicklungsperiode vereinbart. Die Beratungseinrichtungen berichten über ihre Erfahrungen in der Arbeit mit dem Qualitätsverfahren, die für zukünftige Modellrevisionen genutzt werden. Das Qualitätsverfahren lernt also selbst aus der Praxis.
Von der Erfahrung der k.o.s. GmbH profitieren
Professionelle Begleitung
Die Berater der Bildungshaltestellen lassen sich während des gesamten Prozesses – also von der
Einführung des beschriebenen Qualitätskonzepts bis zur abschließenden Testierung – von der k.o.s
GmbH (www.kos-qualitaet.de) unterstützen, moderieren und beraten. Dabei kommen den Bildungshaltestellen jene Erfahrungen zugute, die die k.o.s GmbH im Rahmen des »Berliner Modells« sammeln konnte: Sie hat bereits bei Berliner Einrichtungen der Bildungsberatung, zu denen auch die
Berliner LernLäden gehören, ein Qualitätsmanagementsystem eingeführt und umgesetzt.
Erste Workshops
In den ersten Workshops, die im März 2011 stattfanden, setzten sich die Bildungshaltestellen mit
folgenden Aspekten auseinander:
■■ Grundannahmen des Qualitätskonzepts – gelungenes Lernen als Ausgangs- und Zielgröße der
Qualitätsentwicklung (Reflexivität),
■■ Vertiefen des Selbstverständnisses anhand der Spezifikationen des Leitbildes,
■■ Erläutern und Bearbeiten der einzelnen Elemente des Qualitätskonzepts »Beratungsqualität« in
Ausrichtung auf das zugrunde liegende Qualitätsmanagementsystem,
■■ Erläutern und Bearbeiten der weiteren Anforderungen des anerkannten Qualitätsmanagementsystems »Organisationsqualität«.
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■■ 4.3 Weiterbildung der Bildungsberater
Die Qualität der Beratungen weiter erhöhen
Kompetenzen erweitern und fachlichen
Austausch fördern
Um die Qualität der geführten Beratungsgespräche sicherzustellen, strebt die Bildungsberatung der
Dresdner Bildungsbahnen neben der Zertifizierung der Bildungshaltestellen als Organisationseinheit
auch die individuelle Qualifizierung der Berater an.
Der »Verbund regionaler Qualifizierungszentren« (RQZ) bietet die Weiterbildung »Professionalisierung der regionalen Bildungsberatung in Deutschland« an. Diese entstand im Rahmen des seit dem
Jahr 2000 laufenden Bundesprogramms »Lernende Regionen – Förderung von Netzwerken« und
wurde von verschiedenen Universitäten in der Entwicklung wissenschaftlich begleitet.
Die zwölf Berater der Dresdner Bildungsbahnen absolvieren die Weiterbildung im Zeitraum von September 2010 bis Mai 2011 gemeinsam mit fünf Mitarbeitern anderer »Lernen-vor-Ort«-Projekte und
von Netzwerkpartnern.
Ziel und Ablauf der Weiterbildung
Ziel der Weiterbildung ist es, die im Kontext der Bildungsberatung relevanten Kenntnisse und Fähigkeiten der Teilnehmer zu vertiefen und neue hinzuzugewinnen. Weiterhin sollen die Berater lernen, ihr eigenes Handeln stärker zu reflektieren. Und schließlich soll der regelmäßige fachliche Austausch mit Kollegen anderer Projekte unterstützt werden.
Die Weiterbildung ist berufsbegleitend angelegt – in Form von fünf Präsenzseminaren, die durch
Selbststudienphasen ergänzt werden. Eine E-Learning-Plattform soll die Teilnehmer beim Selbststudium unterstützen. Zum Abschluss der Weiterbildung fertigen die Berater eine Falldokumentation und
eine Abschlussarbeit mit anschließendem Kolloquium an, das der Auswertung der schriftlichen Ausarbeitungen dient. Der grundlegende Ablauf eines Moduls gestaltet sich wie nachfolgend beschrieben.
Teilnehmer zum eigenständigen Lernen
motivieren
Theoretisches Wissen in Einzel- und Gruppenarbeit
anwenden
Selbstlernphasen
Auf der Online-Lernplattform stehen den Teilnehmern während der Selbststudienphasen Aufsätze
zur Lektüre zur Verfügung. Diese dienen der theoretischen Vorbereitung auf die Inhalte des folgenden Moduls. Weiterhin werden über die Lernplattform Übungsaufgaben gestellt. Gegenstand solcher
Hausaufgaben sind etwa Analysen (z. B. zum eigenen Netzwerk) oder ein Protokoll (z. B. zu einem
Sachverhalt der eigenen Beratungspraxis). Zu den Selbstlernphasen gehört auch immer eine tutoriell
moderierte kollegiale Fallberatung, die per E-Mail oder über Chatforen durchgeführt wird. Im Sinne der
Nachhaltigkeit übernehmen im Laufe der Zeit mehr und mehr die Teilnehmenden selbst die Organisation und Moderation des Peer Coachings (zur kollegialen Fallberatung vgl. auch Kapitel 4.4).
Präsenzseminare
Ein Präsenzseminar erstreckt sich üblicherweise über zwei Tage und beginnt meist mit einer Vorstellungsrunde, bei der auch die Erwartungen der Teilnehmer an das Seminar gesammelt werden.
Anschließend folgt zunächst ein theoretischer Input, häufig in Form freier Vorträge. Diese werden
begleitet von Fragen der Teilnehmer sowie von Gruppendiskussionen zu verschiedenen Einzelaspekten des Themas.
Danach setzen die Teilnehmer die theoretisch erarbeiteten Kenntnisse praktisch per Einzel- und
Kleingruppenarbeit um (methodisch angeregt z. B. durch World Café, Ideenkarussell, Triaden, Umfeldanalyse), meist mit einer anschließenden Präsentation der Ergebnisse vor der gesamten Gruppe.
27
In der Bearbeitung der einzelnen Themen legen die Dozenten viel Wert darauf, direkte Bezüge zum
Beratungsalltag der Teilnehmer herzustellen und vorhandene Erfahrungen und Kenntnisse zu integrieren. Außerdem beziehen sie auch die Hausaufgaben ein und nehmen Bezug auf die in den Vorbereitungstexten angesprochenen Themen. Den Schluss eines jeden Seminars bildet das Feedback.
Dazu füllt jeder Teilnehmer einen Fragebogen aus. Zur Nachbereitung der behandelten Themen stehen den Teilnehmern die Materialien und Vorträge des Moduls auf der Lernplattform zur Verfügung.
Außerdem gibt es eine fotografische Dokumentation der Ergebnisse des Seminars. Über die Lernplattform können die Teilnehmer nochmals ein Feedback zum absolvierten Block geben.
Gelerntes für den Beratungsalltag nutzen
Modul »Gestaltung und Umsetzung der Beratung«
Den überwiegenden Teil der Qualifizierung bestimmt inhaltlich der Bereich »Gestaltung und Umsetzung der Beratung«: Gegenstand und Ausprägung von Bildungsberatung, Beratungsansätze und -methoden, die Phasen des Beratungsprozesses, Kommunikation und Techniken der Gesprächsführung,
Fragetechniken, Evaluation und Praxisreflexion, Grenzen der Beratung, die Rahmenbedingungen professioneller Beratung – all diese Themen spielen eine wesentliche Rolle. Erweitert wird das Spektrum der behandelten Inhalte durch Aspekte, die sich auf weitere, für Bildungsberater ebenso relevante Wissens- und Handlungsfelder beziehen. Dazu gehören Netzwerk- und Wissensmanagement und
Bildungsmarketing ebenso wie rechtliche Grundlagen im Beratungskontext, Rahmenbedingungen des
Arbeitsmarktes und des Bildungssystems oder gesellschaftliche Entwicklungen im Bildungssektor.
Modul »Kompetenzbilanzierung und -messung«
Das Modul »Kompetenzbilanzierung und -messung« ist der intensiven Arbeit mit dem Instrument
»ProfilPASS« ® vorbehalten. Damit können die Berater die Kompetenzen der Ratsuchenden sichten,
analysieren und gewichten – seien sie formal, nonformal oder informell erworben. In dieser Form
kann der ProfilPASS ® ein geeignetes Mittel vor allem für Beratungen im Bereich »Berufliche Orientierung/ Neuorientierung« sein.
Abschluss der Weiterbildung
Nach Abschluss aller Module beenden die Teilnehmer die Weiterbildung mit dem Zertifikat »Bildungsberatung und Kompetenzentwicklung«. Der Abschluss des Moduls zum ProfilPASS ® beinhaltet außerdem die Zertifizierung zum »ProfilPASS ®-Beratenden«.
■■ 4.4 Kollegiale Fallberatung
Mit der Eröffnung der Bildungshaltestellen im April 2010 und dem darauf folgenden Beginn der operativen Bildungsberatung ergab sich die Notwendigkeit zur Einführung beratungsbezogenen kollegialen Austauschs.
Zielsetzungen waren:
■■ schnelle Hilfestellung für die Berater bei in der Beratungspraxis auftretenden Herausforderungen,
■■ aktiver Wissensaustausch und Verfügung über die im Kollegenkreis vorhandenen Expertisen,
■■ Erweiterung der Methodenkompetenz im Team über die gesamte Projektlaufzeit,
■■ örtlich flexibler Einsatz zur effektiven Nutzung von Personal- und Zeitressourcen.
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Flexible Termine und Gruppenkonstellationen
bei Beratungsbedarf
Von den Erfahrungen anderer profitieren
Die Kollegiale Fallberatung hat sich etabliert
Methode nach Tietze
Daher fiel die Wahl auf die Methode der Kollegialen Fallberatung (KFB) nach Tietze (2003), welche
im Rahmen eines internen Intensivworkshops im Frühjahr 2010 eingeführt wurde (siehe Abb. 1). Zunächst haben alle Beteiligten einen mehrwöchigen Rhythmus festgelegt, um ein festes Zeitfenster
für die Kollegiale Fallberatung zu schaffen. Im laufenden Beratungsalltag wurde jedoch schnell klar,
dass eine flexiblere Herangehensweise nötig ist. Seither wird der Beratungsbedarf per E-Mail kommuniziert und es bildet sich jeweils die Gruppe, die zum betreffenden Zeitpunkt den Termin in ihren
Arbeitstag integrieren kann. Dies kommt den unterschiedlich gelagerten und teils gegeneinander
verschobenen Hauptauslastungszeiten der Berater entgegen und nutzt die positiven Effekte jeweils
neuer Gruppenkonstellationen, da Gewöhnungseffekte vermieden werden.
Peer Coaching
Im Rahmen der Qualifizierung der Berater durch das RQZ Dessau/Berlin/Brandenburg (vgl. Kapitel 4.3)
ergänzte und bereicherte die Peer-Coaching-Methode die Kollegiale Fallberatung. So haben E-MailPeer-Coaching und Peer-Coaching-Chat sowie ein methodisch anderer Ablauf der KFB die internen
Beratungsformen erweitert und ergänzt. Diese Beratungsformen ähneln in den Grundprinzipien der
Zeitbegrenzung, Rollenverteilung und Zielsetzung der Methode nach Tietze (2003) und erwiesen
sich in der Praxis als ebenso hilfreich. Darüber hinaus ermöglichte die RQZ-Qualifizierung auch einen Wissensaustausch mit anderen LvO-Kommunen und damit einen Gewinn an Expertise für alle
Teilnehmenden. Daher wurden auch die neuen Methoden umgehend in die KFB-Praxis des Teams
integriert und seither immer wieder eingesetzt.
Evaluation
Um zu gewährleisten, dass die Kollegiale Fallberatung im Beratungsteam der Dresdner Bildungsbahnen tatsächlich auch die Aufgabe von Qualitätsentwicklung und -sicherung erfüllen kann, wurde
die Anwendung und Entwicklung der Methode teamintern begleitet. Eine qualitative Evaluation ergab, dass die Bildungsberater hinsichtlich der zur Verfügung stehenden Methoden der KFB, der Methodenvielfalt und des zeitnahen Einsatzes ausnehmend zufrieden sind. Zudem wünschen sich die
Berater, dass die Termine weiter verstetigt werden und die KFB beibehalten wird.
3. Spontanerzählung
2. Casting
4. Schlüsselfrage
1. Auflösung
5. Methodenwahl
8. Sharing
6. Beratung
7. Abschluss
Abb. 1: Kollegiale Fallberatung
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■■ 4.5 Bewertung der Beratungsarbeit
Alle Befragten würden die Bildungsberatung
weiterempfehlen
Zeitlicher Abstand zur Beratung
als großer Vorteil
Fragebogen erfasst Rahmenbedingungen,
Beratungsprozess und Ergebnis der Beratung
Für eine gelungene Qualitätsentwicklung und -sicherung in Organisationen bilden Meinungsumfragen eine wichtige Grundlage. Sie dienen dem Zweck, Angebote stetig zu optimieren. Die Dresdner
Bildungsbahnen haben bislang zwei Instrumente zur Erhebung von Kundenmeinungen erfolgreich
etabliert. Zum einen werden alle Ratsuchenden am Ende eines Beratungsprozesses gebeten, einen
kurzen Feedbackbogen (vgl. Anhang A 7) auszufüllen. Zum anderen fand im Februar 2011 die erste
ausführliche Evaluation zum Beratungsangebot rückwirkend für das Jahr 2010 statt. Die Auswertung der kürzeren Feedbackbögen aus dem Jahr 2010 zeigte, dass die Befragten mit der Beratung
in den Bildungshaltestellen mehrheitlich sehr zufrieden waren. Ausnahmslos alle Befragten würden
demnach das Beratungsangebot der Dresdner Bildungsbahnen weiterempfehlen. Sämtliche Ratsuchenden waren darüber hinaus zufrieden bis sehr zufrieden mit den Inhalten und Ergebnissen der
Beratung sowie den Empfehlungen des Bildungsberaters.
Jährliche Evaluation
Detailliertere Rückmeldungen ziehen die Dresdner Bildungsbahnen aus den jährlich durchgeführten
Evaluationen. Diese haben einen entscheidenden Vorteil gegenüber den unmittelbar nach Abschluss
der Beratung stattfindenden Feedback-Befragungen: Durch den zeitlichen Abstand zur Beratung
können die Befragten den Gesamtprozess besser reflektieren, wodurch sich der Einfluss situationaler sozialer Erwünschtheit deutlich verringert. Außerdem lassen sich so mögliche Änderungen
im beruflichen Kontext zumindest tendenziell erfassen. Befragt wurden die Ratsuchenden überwiegend per Onlinefragebogen, auf Wunsch erhielten sie den Fragebogen auch in Papierform. Die Vorteile der Onlinebefragung liegen auf der Hand: 1. die niedrigen Kosten, 2. die einfache Handhabung
für den Befragten und 3. die unkomplizierte Datenauswertung.
Aufbau des Fragebogens
Der Fragebogen besteht aus drei Teilen, die sich an den »klassischen Gesichtspunkten der Qualitätssicherung: Input /Prozess/Output« orientieren (vgl. Bildungsberatung im Dialog, Abruf 8. 3. 2011).
Ein Beispiel zur Ansicht findet sich im Anhang A 8. Der dreigeteilte Fragebogen erhebt in genannter
Reihenfolge die (zeitlichen, organisatorischen und sachlichen) Rahmenbedingungen der Beratung,
den Beratungsprozess sowie das Ergebnis der Beratung. Der Fragebogenteil zum Ergebnis der Beratung erfasst Faktoren, die laut dem »Qualitätskonzept für die Bildungsberatung« der k.o.s GmbH
(vgl. Kapitel 4.2) darüber entscheiden, ob in einer Beratung gelungenes Lernen stattgefunden hat
oder nicht. Gelungenes Lernen zeichnet sich dadurch aus, dass der Ratsuchende im Anschluss an
seine Beratung motivierter, orientierter, informierter und strukturierter mit seinem Beratungsanliegen umgehen kann als zuvor (vgl. k.o.s GmbH, Abruf 8. 3. 2011). Damit ist es gleichzeitig möglich,
die Ergebnisse des dritten Fragebogenteils direkt im Qualitätsmanagement zu verwerten.
Ergebnisse der Evaluation
Insgesamt wurden 267 Personen kontaktiert. Von diesen nahmen 42 Prozent an der Befragung teil
und füllten den Fragebogen aus. Die Ergebnisse decken sich hinsichtlich der Zufriedenheit mit der Beratung in den Bildungshaltestellen weitestgehend mit den Ergebnissen der kürzeren Feedbackbögen.
30
6
3
 trifft zu
7
 trifft eher zu
 weder noch
 trifft eher nicht zu
 trifft nicht zu
24
59
»Ich bin mir darüber im Klaren, was die nächsten Schritte sind.«
3
 trifft zu
11
 trifft eher zu
7
 weder noch
 trifft eher nicht zu
4
 trifft nicht zu
 weiß nicht
13
62
»Ich weiß jetzt, was ich tun soll.«
Abb 2: Ausgewählte Aussagen der Ratsuchenden zur Qualität der Bildungsberatung, Angaben in Prozent
Erster Fragebogenteil
Der erste Fragebogenteil (Input) belegt, dass die Befragten die aktuellen Öffnungszeiten, die Modalitäten
zu Terminvereinbarungen und die Raumatmosphäre in den Bildungshaltestellen als stimmig wahrgenommen haben. Bisherige Vermutungen, die Bildungshaltestellen seien in den Ortsämtern möglicherweise
ungünstig angesiedelt, ließen sich mit den Ergebnissen des Fragebogens eindeutig widerlegen: 81 Prozent der Befragten gaben an, sie seien mit der Ortswahl der Beratungsstellen zufrieden.
31
Zweiter Fragebogenteil
Der zweite Fragebogenteil (Prozess) wies auf eine überdurchschnittlich hohe Zufriedenheit der Befragten mit dem Beratungsangebot der Dresdner Bildungsbahnen hin. 90 Prozent der Befragten gaben an, mit dem Beratungsprozess sehr zufrieden bis zufrieden zu sein. Hierbei fanden die Kompetenzen des Beraters sowie die Wertschätzung und Prozessstrukturierung durch den Bildungsberater
Berücksichtigung.
Dritter Fragebogenteil
Im dritten Fragebogenteil (Output) bestätigte sich, was auch schon die Feedbackbögen ergeben
hatten: Die Dresdner Bildungsbahnen bieten Ratsuchenden eine gelungene Bildungsberatung. 80 Prozent der Befragten gaben an, dass sie seit der Beratung wüssten, wo sie weitere Informationen oder
Unterstützung einholen könnten und bekämen. 84 Prozent der Befragten schätzten ein, dass sie ihr
Anliegen und ihre Ziele vor anderen Personen begründen könnten. Immerhin 61 Prozent der Befragten meinten, dass sie zukünftig mit ähnlichen Situationen besser umgehen könnten und 72 Prozent
der Befragten äußerten, sie seien motiviert, die in der Beratung erarbeiteten Ziele in die Tat umzusetzen. Mit den genannten Ergebnissen lässt sich darlegen, dass sich der Großteil der Befragten im
Anschluss an die Beratung informierter, orientierter, strukturierter und motivierter fühlt als im Vorfeld der Beratung. Krötzl (2011) spricht in diesem Zusammenhang auch von »positiven Wirkungen
von […] Beratungsangeboten« und gliedert diese in unmittelbare, mittel- und langfristige Wirkungen. Unmittelbare und mittelfristige Wirkungen lassen sich nach seinen Ausführungen an einem erhöhten Grad an Information, Orientierung, Strukturierung und Motivation der Ratsuchenden messen. Diese ließen sich bereits durch den Fragebogen nachweisen. Längerfristige Wirkungen meinen
konkrete Veränderungen im Leben der Ratsuchenden im Zusammenhang mit den Themen Bildung,
Beruf und Beschäftigung, zum Beispiel den Besuch einer Weiterbildung, eine verbesserte Beschäftigungssituation oder den gelungenen Wiedereinstieg nach der Elternzeit (vgl. Hammerer, Kanelutti &
Melter, 2010). Hier lässt die Auswertung der Fragebögen eine Tendenz erkennen, die dafür spricht,
dass die Beratung auch langfristig positiv gewirkt hat: Knapp 70 Prozent der Befragten stimmten
der Aussage »Durch die Beratung hat sich etwas an meiner Situation positiv verändert« zu.
32
5 Statistische Parameter der bisherigen
Beratungsarbeit
■■ 5.1 KES-Software als Grundlage der Datenerhebung
Die »Koordinierungs- und EvaluierungsStelle für öffentlich finanzierte Weiterbildungsberatungsstellen im Land Berlin« (KES) bietet eine Software zur Dokumentation und Auswertung der Bildungsberatung. Sie bildet die technologische Grundlage für die Arbeitsplattform der Bildungsberatung in
Dresden. Beratungsanbieter wie die Berliner LernLäden und die Jobassistenz Berlin (vgl. Kapitel 6.1)
arbeiten ebenfalls mit der KES-Software. Vorteile:
■■ Systematische Auswertung der Beratungsgespräche
■■ Einrichtung unbegrenzter Anzahl von Beratungseinrichtungen (z. B.: fünf Haltestellen und vier
Stationen des Bildungsbusses)
■■ Andere Beratungseinrichtungen in Dresden können kostenfrei diese Software benutzen
■■ Neue Punkte, die für die Beratung wichtig sind, können problemlos eingefügt werden
■■ Auswertungen sind monatlich, quartalsweise und jährlich möglich
Leistung der Arbeitsplattform
■■ 5.2 Formelle und inhaltliche Kennwerte
5.2.1 Anzahl der Ratsuchenden und Anzahl der Beratungsgespräche
Der Blick auf die Besucherzahlen bzw. die Anzahl der Beratungsgespräche im Zeitraum des ersten
Beratungsjahres zeigt einen erfreulichen Trend. Sowohl die Anzahl der monatlichen Erstberatungen
als auch die Gesamtzahl der monatlich geführten Gespräche wuchsen stetig an (Abb. 3). Die Anzahl
der Erstberatungen stieg im Zeitraum von April 2010 bis März 2011 um rund 14 Prozent pro Monat,
die Anzahl aller Beratungsgespräche monatlich um durchschnittlich 19,5 Prozent.
Stetiger Zuwachs an Beratungen in Dresden
300
250
––
Erstratsuchende
Beratungsgespräche
200
150
100
50
0
Apr.
Mai
Juni
Juli
Aug.
Sept.
Okt.
Nov.
Dez.
Jan.
Febr.
März
Abb. 3: Anzahl der Beratungsgespräche und Erstberatungen pro Monat April 2010 bis März 2011 (absolut)
33
Die Zahl an Erstberatungen sank in der Landeshauptstadt vor den Weihnachtsferien 2010, vergleichbar mit den Erfahrungen aus anderen Beratungseinrichtungen wie beispielsweise der Berliner
LernLäden. Im ersten Monat der Sommerferien 2010 hingegen stieg die Anzahl der Erstberatungen
mit 18 Ratsuchenden sogar um 41 Prozent im Vergleich zum Vormonat.
Je nach Bildungshaltestelle waren deutliche Unterschiede in der Anzahl der Ratsuchenden zu verzeichnen (Abb. 4). Beispielsweise fiel in Cotta im Vergleich mit Pieschen trotz ähnlicher Frequentierung (monatlich rund 2500 bis 3500 Vorsprachen) die Nachfrage an Beratung geringer aus und blieb
damit unter dem Durchschnitt der insgesamt fünf Bildungshaltestellen. Lediglich die Meldestelle in
Altstadt weist mit rund 7000 bis 9000 Vorsprachen im Monat deutlich höhere Zahlen auf und lässt
einen höheren Anteil an Laufkundschaft erwarten.
Beratungsleistungen stadtteilbezogen unter­
schiedlich stark besucht
––
–
35
30
OA Pieschen
OA Altstadt
OA Cotta
25
20
15
10
5
0
Apr.
Mai
Juni
Juli
Aug.
Sept.
Okt.
Nov.
Dez.
Jan.
Febr.
März
Abb. 4: Vergleich der Anzahl der Erstberatungen zwischen Bildungshaltestellen Cotta, Altstadt und Pieschen April 2010
bis März 2011(absolut)
Anzahl der Beratungen im Jahr 2010/2011
Altstadt
Neustadt
Cotta
Prohlis
Pieschen
384
291
215
346
485
Einwohnerzahl
51360
43240
67431
54653
49657
Fläche
17 km²
14,8 km²
19,4 km²
21,1 km²
16,2 km²
∅ Alter
43,9
35,3
41,2
44,5
40,1
Anteil Arbeitslose an allen Personen im
erwerbsfähigen Alter (in %)
10,1
8,0
9,5
10,2
10,3
Anzahl der Beratungen pro 1000 EW / km²
0,44
0,45
0,16
0,30
0,60
Tab. 1: Stadtteilbezogene Beratungszahlen, Quellen: Dresdner Bildungsbahnen (2011); Kommunale Statistikstelle (2008,
2009, 2010); Sozialatlas Dresden (2008); Landeshauptstadt Dresden, Sozialraumprofile (2008)
34
Diese Darstellung verdeutlicht in Ergänzung zu Abbildung 4 das Potenzial und den marketingseitigen
Handlungsbedarf für die Entwicklung der Bildungsberatung in den Ortsamtsbereichen Cotta und
Prohlis, wenn annähernd gleiche Beratungsbedarfe in den Stadtteilen vorausgesetzt werden. Die
sozioökonomischen Rahmenbedingungen (z. B. Durchschnittsalter und Arbeitslosenquote scheinen
keinen direkten Einfluss auf den Beratungsbedarf zu haben.
5.2.2 Zugang zu den Bildungshaltestellen
Frühzeitige, stadtteilbezogene
Vernetzung durch Bildungsberater trägt
wesentlich zur erfolgreichen Beratung bei
Im Beratungsalltag zeigt sich, dass die Ratsuchenden auf sehr unterschiedlichen Wegen vom Angebot der Dresdner Bildungsbahnen erfahren.
Eindeutiger Vorteil in Dresden ist die schon vor der eigentlichen Beratungsleistung durch die Bildungsberater begonnene frühzeitige Vernetzung im Stadtgebiet (vgl. Kapitel 3.1). Gleichzeitig kommen beim Zugang der Ratsuchenden zur Beratung Kooperationen zum Tragen, die zum Beispiel mit
dem Jobcenter und der Agentur für Arbeit Dresden geschlossen wurden. Eine dritte, sehr erfolgreiche Möglichkeit, den Bekanntheitsgrad zu steigern, ist das Gespräch Ratsuchender mit Freunden,
Bekannten oder Kollegen.
Abbildung 5 spiegelt den heterogenen Zugang zu den Bildungshaltestellen wider. Die Grundlage bildet hierbei der gesamte Zeitraum, in dem Beratung in den Bildungshaltestellen angeboten wird. Im
Laufe der Zeit gab es eine Verschiebung der Zugangswege. Im April und Mai des Jahres 2010 kamen die Ratsuchenden hauptsächlich aufgrund von Hinweisen aus dem Freundeskreis (38 Prozent
aller Ratsuchenden im April bzw. rund 35 Prozent aller Ratsuchenden im Mai) bzw. der Empfehlungen von Netzwerkpartnern, die im Vorfeld der Eröffnung der Bildungshaltestellen bereits kontaktiert wurden (jeweils etwa 16 Prozent aller Ratsuchenden in den beiden Monaten). Ab Juni 2010
war die Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit und der ARGE (inzwischen Jobcenter) als Einflussfaktor deutlich spürbar.
 Marketinginstrumente (Flyer/Internet)
8
12
 Empfehlungen von Freunden und Kollegen
38
15
 Jobcenter und Agentur für Arbeit Dresden
 Veranstaltungen und Mobiles Team
 Laufkundschaft
 Netzwerkpartner
 Sonstige
16
28
22
Abb. 5: Anteil an ausgewählten Zugangswegen zu den Bildungshaltestellen, April 2010 bis März 2011, (Mehrfachnennungen
möglich), Angaben in Prozent
35
Zugang über Externe
Der Anteil an Ratsuchenden, die in den vergangenen zwölf Monaten über die Agentur für Arbeit und
das Jobcenter Dresden zu den Bildungshaltestellen gelangten, lag bei einem Durchschnittswert von
etwa 22 Prozent. Zu Beginn dieses Jahres erhöhte sich der Anteil der Ratsuchenden, die über Marketinginstrumente oder Veranstaltungen wie die Messe »KarriereStart« von den Bildungshaltestellen erfuhren, sprunghaft. Diese Zugangswege nahmen an Bedeutung zu.
Klassische Öffentlichkeitsarbeit
wird wahrgenommen
Mund-zu-Mund-Propaganda im Zusammenspiel
mit Werbemitteln sehr erfolgreich
82
Einsatz von Werbemitteln
Trotz entsprechender Öffentlichkeitsarbeit blieb der Anteil der Laufkundschaft an allen Ratsuchenden mit durchschnittlich etwa 15 Prozent im gesamten Zeitraum gering. Über die verschiedenen
Marketinginstrumente wie Internet, Zeitungen, Flyer und das Fahrgast-TV im öffentlichen Personennahverkehr der Stadt Dresden erreichte das Angebot der Bildungshaltestellen bislang die Aufmerksamkeit von ca. 38 Prozent aller Ratsuchenden.
Nach einem Jahr Beratung vor Ort zeigen sich zwei wichtige, fast gleichbedeutende Zugangswege
zu den Bildungshaltestellen: Zum einen hat die Empfehlung von Freunden und Bekannten enorme
Bedeutung. Rund 28 Prozent der Ratsuchenden geben diesen Zugangsweg an, was gleichzeitig auf
einen hohen Zufriedenheitsgrad der Ratsuchenden schließen lässt. Zum anderen macht sich mittlerweile die verstärkte Öffentlichkeitsarbeit mit Flyer, Internet und weiteren Publikationen bemerkbar
(38 Prozent der Ratsuchenden).
5.2.3 Beratungswege
Persönliche, ausführliche und zeitintensive
Beratung steht im Vordergrund
Vier von fünf Ratsuchenden entschieden sich für eine persönliche Beratung in einer Bildungshaltestelle (vgl. Abb. 6). Dabei handelte es sich bei fast allen Beratungen um ausführliche und zeitintensive Gespräche. Ein Fünftel der beratenen Personen wählte eine andere Form der Beratung: Zu annähernd gleichen Teilen entschieden sie sich für den telefonischen bzw. für den elektronischen Weg
per E-Mail. Die Beratungen, die nicht persönlich geführt wurden, hatten hauptsächlich informativen
Charakter. Dabei holten die Ratsuchenden gezielte Informationen ein.
 Persönlich
10
 Telefonisch
 E-Mail
9
82
Abb. 6: Verteilung der von den Ratsuchenden gewählten Beratungsformen April 2010 bis März 2011, Angaben in Prozent
36
5.2.4 Beratungsarten und Dauer der Beratungsgespräche
Suche nach Wegen zu einem bereits
bekannten Ziel
Die meisten Beratungsgespräche hatten situativen Charakter (vgl. Kapitel 4.1 sowie Anhang A 3). In
den vergangenen zwölf Monaten stand bei mehr als zwei von fünf Beratungsgesprächen (42 Prozent) die Suche nach Wegen zu einem bereits bekannten Ziel im Vordergrund. Biografieorientierte
und informative Beratungen waren mit 26 Prozent bzw. 32 Prozent fast gleich häufig vertreten. Damit wurden zu gleichen Teilen Ratsuchende in ihrem gesamten Orientierungsprozess begleitet wie
auch Informationen zu ganz konkreten Anliegen gegeben. Die Berater in den Bildungshaltestellen
boten damit vor allem zeitlich umfangreiche bis sehr umfangreiche Beratungen (situativ und biografieorientiert) an.
Starke Nachfrage nach zeitintensiver Beratung
Diese intensive Beratung schlägt sich in der Dauer aller Beratungsgespräche nieder. Drei Viertel aller Beratungsgespräche (74 Prozent) dauerten länger als 30 Minuten. Über die Hälfte aller Beratungsgespräche (57 Prozent) waren länger als 45 Minuten (vgl. Abb. 7). Deutlich wird dabei der vorhandene Bedarf an zeitlich intensiven Einzelfallberatungen, um auf die sehr spezifischen Fragen der
Ratsuchenden zufriedenstellend eingehen zu können.
25
20
15
10
5
0
weniger als
15 Min.
15 – 30
Min.
30 – 45
Min.
45 – 60
Min.
60 – 75
Min.
75 – 90
Min.
mehr als
90 Min.
Abb. 7: Dauer der Beratungsgespräche, Angaben in Prozent
5.2.5 Beratungsschwerpunkte
Mit der Dokumentation der geführten Beratungsgespräche über die Software KES (siehe Kurzübersicht im Anhang A 9) können Schwerpunktthemen der geführten Beratungen abgeleitet werden. Die
Software bietet neben der Erfassung demografischer Daten wie Alter, Geschlecht, Wohnort oder
Bildungsniveau der Ratsuchenden die Möglichkeit, ganz gezielt den Beratungsschwerpunkt der Gespräche anhand vorgegebener Kategorien festzuhalten. Bei Auswertung der Beratungsschwerpunkte zeigt sich, dass die große Mehrheit aller Ratsuchenden Fragen zu Beruf und Beschäftigung hatte
(vgl. Abb. 8). Dabei waren Mehrfachnennungen möglich, wenn es mehrere Schwerpunkte in einem
Gespräch gab.
37
––
–
Nonformelle/informelle Bildung
Sonstiges
25 – 54
unter 25
alle Alterskohorten
Interessen und Kompetenzen
Laufbahn-/Karriereplanung, Existenzgründung
Abschlüsse
Finanzen (Finanzierung, Sozialleistungen)
Berufspraktika, Praktika
Beruflicher (Wieder-)Einstieg
Weiterbildung
Berufliche Orientierung
0
5
10
15
20
25
30
35
40
45
Abb. 8: Inhaltliche Schwerpunkte der Beratung, insgesamt 1 721 Ratsuchende, Mehrfachnennungen möglich,
Angaben in Prozent
Beratungsschwerpunkt: Beruf und Beschäftigung
Die Themen Weiterbildung und Berufliche Orientierung dominierten mit Abstand (insgesamt 30 Prozent) die meisten Gespräche. Das Thema Beruflicher (Wieder-) Einstieg kam in 23 Prozent aller Beratungen zur Sprache. Fast gleichauf thematisierten etwa 22 Prozent aller Beratungen die Bereiche
Berufsausbildung/Praktika bzw. Finanzen. Fragen zu Karriere- und Laufbahnberatung und/oder Abschlüssen führten etwa 15 Prozent der Ratsuchenden in die Bildungshaltestellen.
Fehlende Wahrnehmung im Bereich
nonformeller/informeller Bildung
Trotz umfangreicher Beratungstätigkeit werden die Bildungshaltestellen noch immer nicht als Beratungseinrichtung zu nonformeller/informeller Bildung wahrgenommen (vgl. Zwischenbericht). Nur
etwa vier Prozent aller Beratungen befassten sich in den vergangenen zwölf Monaten mit diesem
Schwerpunkt. Noch immer hängen die Schwerpunkte in den Gesprächen sehr vom Alter der Ratsuchenden ab.
Abschlüsse und Berufsbildung / Praktika
spielen bei unter 25-Jährigen eine große Rolle
38
Gruppe der unter 25-Jährigen
Abbildung acht spiegelt den thematischen Bezug zwischen der Gruppe der unter 25-Jährigen (U 25),
die 16 Prozent aller Ratsuchenden entspricht, und den Beratungsschwerpunkten wider. Das Thema
Abschlüsse beschäftigte etwa 41 Prozent, Berufsausbildung/Praktika thematisierten 33 Prozent aller Ratsuchenden dieser Altersgruppe. Fast ein Viertel der Gespräche mit jungen Ratsuchenden fokussierte auf berufliche Orientierung und/oder Finanzierung. Mit elf Prozent der Beratungen wurde
der Schwerpunkt Laufbahn-/ Karriereplanung, Existenzgründung in dieser Altersgruppe fast so häufig thematisiert wie in der Gesamtgruppe aller Ratsuchenden. Von untergeordneter Bedeutung waren
in dieser Altersgruppe Beratungsschwerpunkte wie nonformelle/informelle Bildung und Lernberatung.
Weiterbildung, berufliche Orientierung
sowie beruflicher (Wieder-)Einstieg spielen bei
25- bis 54-Jährigen eine große Rolle
Gruppe der 25- bis 54-Jährigen
Im Vergleich dazu kommt es in der Gruppe der Ratsuchenden im Alter von 25 bis 54 Jahren zu einer
deutlichen Verschiebung der Beratungsschwerpunkte. Fast ein Drittel aller Beratungsgespräche in
der Altersgruppe thematisierte die Themen Weiterbildung, berufliche Orientierung (31 Prozent) und/
oder beruflicher (Wieder-)Einstieg (25 Prozent). Abbildung 8 zeigt diese Entwicklung. 21 Prozent der
Beratungen in dieser Altersgruppe hatten Themen aus dem Bereich Berufsausbildung, Praktika zum
Gegenstand. Ebenso erwiesen sich die Schwerpunkte Finanzierung (17 Prozent aller Beratungen)
und Laufbahn-/ Karriereplanung (15 Prozent) für die betrachtete Altersgruppe als relevant. Das Thema nonformelle/informelle Bildung beschäftigte nur drei Prozent der Ratsuchenden dieses Alters.
■■ 5.3 Kennwerte der Ratsuchenden
5.3.1 Geschlechterverteilung der Ratsuchenden
Frauen nutzen Beratungsangebot häufiger
und intensiver als Männer
Das Beratungsangebot der Bildungshaltestellen wurde von Anfang an eher von Frauen als von Männern genutzt. Das Verhältnis der Geschlechter zeigt sich mit 65 Prozent weiblichen und 35 Prozent
männlichen Ratsuchenden jedoch ausgewogener, als es zunächst erwartet worden war (vgl. Abb. 9).
Auch andere Beratungseinrichtungen wie die LernLäden in Berlin verzeichnen die Tendenz, dass bei
Männern die Hemmschwelle zur Wahrnehmung eines Beratungsangebotes höher ist als bei Frauen
(Quelle: LernNetz Berlin-Brandenburg e. V., 2009).
 Frauen
 Männer
35
65
Abb. 9: Anteil der Ratsuchenden nach Geschlecht, Angaben in Prozent
Geschlechtsspezifische Unterschiede zeigten sich auch bei der Beratungsdauer. Weibliche Rat­
suchende tendierten eher dazu, sich länger beraten zu lassen. Ihr Anteil an den Beratungsgesprächen
über 45 Minuten lag bei 60 Prozent. Das Angebot der Bildungshaltestellen wurde demnach bislang
von Frauen häufiger und zeitlich intensiver genutzt als von Männern.
39
Altersverteilung der Ratsuchenden
Bei der Altersstruktur der Ratsuchenden in den Dresdner Bildungshaltestellen ist die Altersgruppe
von 25 bis 54 Jahren nach wie vor am häufigsten (rund 76 Prozent aller Ratsuchenden) vertreten.
Im Vergleich dazu suchten, sicherlich auch Dank der zahlreichen Jugendberatungsstellen, die unter
25-Jährigen mit rund 16 Prozent sowie die über 65-Jährigen mit lediglich fünf Prozent die Bildungshaltestellen deutlich seltener auf (vgl. Abb. 10).
Beratungsangebot nutzen vor allem
25- bis 54-Jährige
Die Altersgruppe mit den meisten Ratsuchenden (25 bis 54 Jahre) ist in sich nicht homogen. Zwei
Drittel dieser Gruppe waren im Alter von 25 bis 39 Jahren, rund ein Drittel zwischen 40 und 54 Jahren alt.
80
70
60
50
40
30
20
10
0
0 – 14 J.
15 – 25 J.
25 – 54 J.
54 – 65 J.
65 + J.
Abb. 10: Altersstruktur der Ratsuchenden in den Dresdner Bildungshaltestellen, April 2010 bis März 2011 gesamt,
insgesamt 825 Ratsuchende, Angaben in Prozent
5.3.2 Schulabschluss der Ratsuchenden
Ratsuchende haben hohes Bildungsniveau
40
Betrachtet man das Bildungsniveau der Ratsuchenden, dann unterscheiden sich die Dresdner Erfahrungen bislang stark von denen der Berliner LernLäden. Dort hat einer von fünf Ratsuchenden
keinen Schulabschluss (LernNetz Berlin-Brandenburg e. V., 2009). In Dresden hingegen erlangten
über drei Viertel (77 Prozent) aller Ratsuchenden das Abitur oder einen mittleren Abschluss (vgl.
Abb. 11). Ein sehr geringer Anteil der Ratsuchenden hat einen Hauptschul- oder keinen schulischen
Abschluss (acht bzw. ein Prozent).
 Abitur/Hochschulreife
11
1
2
 Mittlerer Abschluss
 Hauptschulabschluss
36
41
 kein Abschluss
 Sonstiges
 keine Angaben
36
Abb. 11: Schulabschlüsse der Ratsuchenden in den Dresdner Bildungshaltestellen, Angaben in Prozent
■■ 5.4 Erfahrungen mit der Bildungshotline
Die montags bis freitags in der Zeit von 9 bis 18 Uhr aktive Hotline wird zunehmend als Kontaktmöglichkeit bei Fragen rund um Bildung, Beruf und Beschäftigung erkannt und genutzt. Vom 1. Oktober 2010 bis zum 15. März 2011 kontaktierten insgesamt 131 Ratsuchende die Hotline. Auch dieses
Angebot wird überwiegend von Frauen genutzt.
Hotline als Kontakt- und Informationsmittel
vor allem von Frauen genutzt
Die Anrufer nutzen die Hotline aus unterschiedlichen Gründen. Neben dem Angebot der Bildungsberatung werden auch andere Themen angesprochen (vgl. Abb. 12). Mehr als die Hälfte der Anrufer
vereinbarte einen Termin bei den Bildungshaltestellen, jeder fünfte Anrufer wollte sich später bei einer Haltestelle vorstellen. Etwa ebenso viele Anrufer wurden an Netzwerkpartner bzw. andere Einrichtungen vermittelt (s. Abb. 13). Eine erfolgreiche und fachgerechte Vermittlung setzt eine hohe
Kenntnis zur städtischen Bildungsinfrastruktur wie auch ein schnelles Identifizieren von Anliegen
der Anrufenden voraus. Die Fachkompetenz und Kommunikationsfähigkeit der Hotline-Mitarbeiter
entscheidet, ob der Anrufende den nächsten Schritt zur empfohlenen Beratung geht.
 Angebot der Bildungsberatung nutzen
18
 Anfrage Bildungsbüro
 Berufsorientierung U 25
1
 andere Leistungen in der Stadt nutzen
5
76
Abb. 12: Inhalte der Beratungsgespräche über die Bildungshotline, Angaben in Prozent
41
4
5
 Bildungshaltestellen mit Termin
 Bildungshaltestellen ohne Termin
8
 Bildungsbüro
2
 Netzwerkpartner U 25
5
 andere Netzwerkpartner
 andere Einrichtungen der Stadt
17
 Sonstige
59
Abb. 13: Weitervermittlung von Anrufern über die Bildungshotline, Angaben in Prozent
42
6 Die Dresdner Bildungsberatung –
eine Standortbestimmung
■■ 6.1 Vergleich der Dresdner Bildungsberatung mit ähnlichen Beratungsangeboten
Blick auf andere Einrichtungen und
die Auslastungsdaten
Wie wird das Beratungsangebot der Dresdner Bildungsbahnen angenommen und welche Kapazitäten sind noch nicht ausgeschöpft? Für die Standortbestimmung haben wir zwei Parameter herangezogen: Zum einen den Vergleich mit anderen Einrichtungen, die ähnliche Leistungen anbieten und
die sich bereits etablieren konnten. Zum anderen die Auslastung in den Haltestellen.
Vergleichseinrichtung LernLaden Pankow
Im LernLaden Pankow gelangt man vom zentralen Hauptraum, der sowohl Recherchemöglichkeiten
an frei zugänglichen Computern bietet wie Informationen anhand ausliegender Materialien, in diverse kleinere Räume. Hier können in vertraulicher Atmosphäre Beratungen oder Coachings angeboten werden. Dieser LernLaden soll als Vergleichseinrichtung betrachtet werden, da das Beratungsverständnis der Berliner LernLäden, koordiniert vom LernNetz Berlin-Brandenburg (LNBB), dem der
Dresdner Bildungsberatung ähnelt. Außerdem gibt es Parallelen in den Beratungskonzepten, die
beide das Beratungsanliegen des Lebenslangen Lernens verfolgen, demnach für Kinder bis Senioren in allen Bildungsfragen Ansprechpartner sein wollen.
Ähnlichkeiten
Für die Arbeit der LernLäden ist die sozialräumliche Vernetzung ebenso wichtig, wie für die Dresdner Bildungsberatung: Auch sie unterscheiden ihre Beratungen je nach Inhalt anhand der Kriterien
von Gieseke und Mitarbeitern (2004, vgl. Kapitel 4.1). Zur Dokumentation der Gespräche verwenden die Berliner LernLäden ebenso die Software KES, sodass auch hier vergleichbare Aussagen ermöglicht werden.
Unterschied: Beratungsatmosphäre
Ein bedeutender Unterschied liegt jedoch im Charakter der Beratungsstelle. Während die Dresdner Bildungshaltestellen in Ortsämtern angesiedelt sind und damit als behördennah erlebt werden
könnten, sind die LernLäden als Angebot mit ladenähnlichem Charakter konzipiert. Bürger können
im Vorbeigehen die Tür öffnen – ähnlich wie beim Einkaufsbummel – und unverbindlich ihre Anliegen vorbringen bzw. Informationen einholen.
Unterschied: Höhere Einwohnerdichte
Um die Vergleichbarkeit einschätzen zu können, sei an dieser Stelle Folgendes vermerkt: Der Prenzlauer Berg und damit der Ortsteil innerhalb des Stadtbezirkes Pankow, in dem sich der LernLaden
befindet, weist eine deutlich höhere Einwohnerdichte auf als die Einzugsgebiete der fünf Dresdner
Ortsämter mit Bildungsberatungsangebot. Mit 13 054 Einwohnern je Quadratkilometer liegt diese
bei etwa dem Zehnfachen des Dresdner Wertes, insgesamt hat allein der Prenzlauer Berg eine Einwohnerzahl, die fast einem Fünftel der Gesamtbevölkerung Dresdens entspricht (vgl. Anhang A 10).
Anzahl der Berater steigt, Anzahl der
Beratungen bleibt gleich
Das Beratungsangebot des LernLadens Pankow gibt es seit 2003. Aus dieser Anfangszeit liegen
keine statistisch verwertbaren Daten über die Anzahl der Beratungsgespräche vor. Folgende Beratungszahlen konnte Pankow in den Jahren 2006 und 2009 verbuchen:
43
2006
3268
2009
3179
Beratungen
durch 3 Berater
Beratungen
durch 7 Berater und
1 Servicekraft
Abb. 14: Vergleich Beratungszahlen in Bezug zur Anzahl der Berater
In der nachfolgenden Tabelle wurde ein Vergleich der Beratungszahlen in Bezug zur Anzahl der Berater, der Bevölkerungsdichte und der Entwicklung der Beratungszahlen seit dem Bestehen der Beratungseinrichtungen angestrebt, um die Dresdner Zahlen besser einordnen und einschätzen zu
können. Zudem findet sich darin die Angabe einer Prognose für die Dresdner Beratungseinrichtungen für das Jahr 2012. Der Vergleich zeigt, dass die Dresdner Bildungshaltestellen ein Jahr nach ihrer Einrichtung im Beratungsaufkommen anschlussfähig an die Berliner Einrichtungen sind.
Tiefgründige Gespräche
Von den Beratungen dauerten etwa 70 Prozent länger als 45 Minuten, was dem Trend zu eher langen Beratungen in den Dresdner Bildungshaltestellen entspricht (vgl. Kapitel 5.2.4). Da sich das
Beratungsverständnis des LernLadens zwischenzeitlich weiterentwickelt hatte, wurden 2009 nur
noch jene Gespräche als »Beratung« registriert, die ein intensiveres Beschäftigen mit dem Anliegen
des Ratsuchenden erforderlich machten. Handelte es sich jedoch nur um ein kurzes Aufsuchen, beispielsweise um Informationen anhand der ausliegenden Materialien oder durch eigene Computerrecherche einzuholen, so wurde dies lediglich als »Besuch« eingestuft.
Vergleich der Beratungszahlen
Im Jahr 2009 wurden im LernLaden Pankow bei 3179 Beratungen insgesamt 5177 Besucher gezählt, was ein großes Interesse am Angebot widerspiegelt. Mit insgesamt 1721 Beratungen decken
die Bildungshaltestellen nach nur einem Jahr (April 2010 bis März 2011) und bei geringerer Einwohnerdichte bereits die Hälfte des jährlichen Beratungsaufkommens des LernLadens Pankow ab.
Ähnlichkeiten
44
Vergleichseinrichtung Jobassistenz Friedrichshain-Kreuzberg
Auch die Jobassistenz Friedrichshain-Kreuzberg folgt einem Beratungsverständnis, das dem der
Bildungshaltestellen ähnelt. Auch sie berät neutral und sanktionsfrei unter Einbeziehung der persönlichen Rahmenbedingungen des Einzelnen mit dem Ziel, die Eigeninitiative zu fördern.
Unterschied: Soziale Zusammensetzung
Die Jobassistenz ist ein Beratungsangebot, das den Fokus auf den Bereich Arbeit/Beruf legt. Dieser
Schwerpunkt in der Arbeit ergibt sich zum Teil aus der Struktur, die hinsichtlich der Arbeitslosigkeit
aber auch der sozialen Probleme in Berlin bzw. Kreuzberg von derjenigen Dresdens deutlich abweicht.
Netzwerkaufbau
Im Gegensatz zu den Bildungshaltestellen, die ihre Kooperationen und Netzwerke selbstständig und
sukzessive aufbauten, bestand jedoch für die Jobassistenz von Beginn an eine Kooperation mit der
ARGE/dem Jobcenter, was sich unter anderem darin niederschlägt, dass zwei Mitarbeiter des Jobcenters ihren Arbeitsplatz direkt in der Jobassistenz haben und dort beraten. Dadurch und durch
die damit verbundene Kofinanzierung ist natürlich auch eine engere Verknüpfung gegeben, was
sich in den Besucherzahlen und den Anliegen der Ratsuchenden von Anfang an bemerkbar machte.
LernLaden Berlin
Pankow
(Zahlen 2009)
Jobassistenz Berlin
Friedrichshain-Kreuzberg
(Zahlen 2009)
Bildungshaltstelle
Dresden
(Zahlen 2010/2011)
Bildungshaltstelle
Dresden
(Ziel 2012)
Beratungsanliegen
Lebenslanges Lernen:
Kind – Senior
Schwerpunkt:
Arbeit und Beruf
Lebenslanges Lernen:
Kind – Senior, inkl.
Kompetenzfeststellungen
Lebenslanges Lernen:
Kind – Senior, inkl.
Kompetenzfeststellungen
Besteht seit Eröffnung:
2003
2007
2010
2010
Anzahl der Beratungsstellen
1
1
5
5 + 1
Besonderheit
Ladencharakter
Kombiniert mit weiteren
Beratungsangeboten
Ortsämter
Ortsämter, Zweigstellen,
Bildungsbus
Fläche
103 km²
20,2 km²
278,4 km² *
328,3 km²
Bevölkerungsdichte
3597 Einwohner / km²
13389 Einwohner / km²
1574 Einwohner / km²
–
Anzahl der Berater
8 (7 Berater, 1 Servicekraft; 3 Berater im Jahr
2003)
4
10
(7 Berater, 3 Psychologen)
10
Anzahl der Beratungsgespräche
jährlich
3179
2160
1721
steigend auf 4200 – 5400
∅ Anzahl der Beratungsgespräche
monatlich
264
180
143
Mai 2012: 430
∅ Anzahl der Beratungsgespräche
gesamt und monatlich pro Berater
im Jahr 1**
ca. 500
ca. 13
ca. 400
ca. 8
143
14
430
42
Tab. 2: Vergleich LernLaden Berlin Pankow, Jobassistenz Friedrichshain-Kreuzberg und Bildungshaltstellen Dresden
Quellen: Dresdner Bildungsbahnen (2011); LernLaden Berlin (2009); Jobassistenz Berlin Friedrichshain-Kreuzberg (2009)
* Im ersten Jahr werden die fünf Ortsamtsbereiche als Kerngebiet des Vergleiches herangezogen. Netzwerkarbeit,
Marketingaktivitäten, der Bewegungsradius des Mobilen Teams und die Bildungskonferenzen konzentrierten sich im ersten Jahr auf dieses Gebiet. Zukünftig wird, insbesondere mit dem Einsatz des Bildungsbusses ab Mai 2011, das gesamte
Dresdner Stadtgebiet angestrebt.
** Da hier nicht zu allen Beratungseinrichtungen Daten aus dem ersten Jahr vorlagen, beruhen die dargestellten Zahlen
auf geschätzten Annahmen der Beratungszahlen über ein Jahr und Erfahrungswerten aus Expertengesprächen.
Unterschied: Tätigkeitsfelder der Mitarbeiter
Weitere Unterschiede sind die Beschäftigung von Mitarbeitern im Rahmen einer Arbeitsgelegenheit mit Mehraufwandsentschädigung (AGH), die bei administrativen Tätigkeiten wie Dateneingabe
und -auswertung, Telefondiensten, Empfang oder der Unterstützung von Kunden bei der Arbeit am
Computer eingesetzt werden, und die kontinuierliche Kooperation mit diversen anderen Beratungsangeboten wie Schuldnerberatung, Rechtsberatung, Sozialberatung, Kompetenzagenturen oder Angeboten für Migranten. Diese Beratungsangebote stehen den Ratsuchenden regelmäßig, zum Teil
mehrmals wöchentlich in den Räumen der Jobassistenz zur Verfügung und unterstreichen den im
Vergleich zu den Bildungshaltestellen etwas verlagerten Fokus.
Unterschied: Höhere Einwohnerdichte
Allein Kreuzberg, wo sich die Jobassistenz befindet (Ortsteil innerhalb des großen Stadtbezirks
Friedrichshain-Kreuzberg), hat etwa ein Drittel der Einwohner von ganz Dresden. Die Bevölkerungsdichte beträgt etwa das Neunfache des Dresdner Wertes (vgl. Daten im Anhang A 10).
45
Vergleich der Beratungszahlen
Die Anzahl der monatlichen Beratungsgespräche der vier Bildungsberater in der Jobassistenz Friedrichshain-Kreuzberg belief sich für das Jahr 2009 durchschnittlich auf etwa 180 pro Monat. Das
heißt, nachdem sich das Angebot nach drei Jahren kontinuierlicher Arbeit etabliert hatte, führte ein
Berater etwa 45 Beratungsgespräche pro Monat. Im Vergleich dazu führte ein Dresdner Berater im
ersten Jahr durchschnittlich etwa 14 Gespräche pro Monat.
Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Jobassistenz Friedrichshain-Kreuzberg eine steigende Nachfrage von Kunden aus anderen Bezirken verzeichnet, sodass die Zahl potenzieller Kunden nicht allein auf die Zahlen Kreuzbergs bzw. des Stadtbezirks Friedrichshain-Kreuzberg beschränkt ist.
LernLaden Berlin
Pankow
(Bezirk)
Jobassistenz Berlin
FriedrichshainKreuzberg (Bezirk)
Bildungshaltstelle
Dresden
(5 Ortsamtsbereiche)
Ziel 2012
gleiche Rahmen-­
bedingungen
Ziel 2012
Verbesserte Rahmen-­
bedingungen
Einwohner
370488
269924
266341
524 233
524233
Anzahl der Beratungen jährlich
3179
2160
1721
4 200
5400
Beratungsgespräche
je 1000 Einwohner
9
8
6
8
10,3
Tabelle 3: Beratungsgespräche auf 1000 Einwohner
Quellen: www.dresden.de, Kommunale Statistikstelle (2009); Dresdner Bildungsbahnen (2011);
www.berlin.de, Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (2010)
Warum die volle Arbeitskapazität erst im nächsten Jahr erreicht werden wird und wie die Aus­
lastung verbessert werden kann, wird im folgenden Kapitel dargelegt.
■■ 6.2 Auslastung der Bildungshaltestellen
Kapazitäten der Bildungsberatung
Bei der Einschätzung der Leistungsfähigkeit und Auslastung der Dresdner Bildungsberatung müssen Faktoren wie der Aufbauprozess, der hohe Qualitätsanspruch (vgl. Kapitel 4.1), die Aufgabenvielfalt (vgl. Kapitel 3.3.2) und der spezielle Projektcharakter berücksichtigt werden.
Theoretische und praktische Arbeitskapazität
46
Momentan belaufen sich die Arbeitsstunden der Berater auf 380 wöchentlich. Etwa 40 Prozent dieser Zeit kann für Beratungen in den Bildungshaltestellen genutzt werden. Demnach stehen wöchentlich etwa 152 Stunden für Gespräche mit Ratsuchenden zur Verfügung. Je nach Art der Beratung variiert dabei die absolute Anzahl der Beratungsgespräche, da informative Anfragen schneller
bearbeitet werden können als ein biografieorientiertes Anliegen. Etwa 60 Prozent der Arbeitsstunden wenden die Berater derzeit, wie im Folgenden detailliert beschrieben, unter anderem für Hotline- und Netzwerkarbeit sowie Qualitätssicherung auf.
Aufbau des Beratungsteams
und der Räumlichkeiten
Über die oben genannte Zahl von 380 Arbeitsstunden pro Woche konnte nicht in jedem Monat des
ersten Projektjahres verfügt werden. Das Personal wurde sukzessive eingestellt und eine Stelle war
zeitweilig nicht besetzt. Zwei Bildungshaltestellen sind mit nur einem Arbeitsplatz ausgestattet,
was zu Engpässen in der Terminvergabe führen kann.
Qualität statt Quantität
Die Bildungshaltestellen verfolgen explizit einen Ansatz, der auf Qualität und weniger auf Quantität
beruht. Biografieorientierte Beratungen sind oft mit Rechercheaufträgen und damit Vor- und Nachbereitung der Gespräche verbunden. Nur ein geringer Anteil der Beratungen hat rein informativen
Charakter.
Erweitertes Aufgabenspektrum: Kompetenzfeststellung, Bildungshotline und Netzwerkarbeit
Beratung ist nur ein Teil der Arbeit in den Bildungshaltestellen. Drei Mitarbeiter sind als Psychologen in das Projekt integriert und bieten Kompetenzfeststellungen an. Das ist mit einer klassischen
Beratung nicht vergleichbar. Pro Kompetenzfeststellung sind für Gesprächsvor- und -aufbereitung,
Testauswertungen sowie das Verfassen einer Stellungnahme etwa 15 Stunden kalkuliert.
Für die Besetzung der Bildungshotline sind insgesamt 45 Stunden pro Woche eingeplant. In der Zeit
können die Mitarbeiter nicht beraten. Trotzdem führen sie zwischen den Anrufen Recherchen für
bereits erfolgte Beratungsgespräche durch.
Zu den Aufgaben aller Mitarbeiter zählen auch die Kontaktaufnahme und -pflege zu den bestehenden Netzwerkpartnern, das heißt, dass die Berater an Stadtteilrunden, Bildungs­konferenzen usw.
teilnehmen.
Besondere Anforderungen im Rahmen
eines Modellprojektes
Der Austausch zwischen Bildungsberatung und Bildungsbüro – als Teil der Stadtverwaltung die
strategische Ebene des Projektes – ist unabdingbar. Nur so können beide Seiten von der Arbeit und
den Erkenntnissen der jeweils anderen profitieren und diese für ihre Arbeit nutzen. Wichtig, aber
auch verpflichtend für das Gelingen des Projektes ist die Teilnahme an Konferenzen, Tagungen und
Treffen mit anderen Kommunen zum Informationsaustausch im Rahmen von »Lernen vor Ort« und
die damit verbundenen Berichte oder Dokumentationen.
Auch in die Qualitätssicherung der Beratungen, in den Zertifizierungsprozess (RQZ, vgl. Kapitel 4.3)
und den begonnenen Qualitätssicherungsprozess (KQB, vgl. Kapitel 4.2) wurde und wird Zeit investiert.
47
7 Ziele für die Jahre 2011 und 2012
■■ 7.1 Ausbau von Kooperation und Vernetzung
Die qualitative und quantitative Weiterentwicklung des Beratungsangebots der Dresdner Bildungsbahnen beruht auf den Erkenntnissen der Arbeit des vergangenen Jahres. Deutlich wird dabei die
Zufriedenheit der Bürger mit der Qualität der Beratungsleistung, die sie entsprechend bewerten. Zudem haben rund ein Drittel aller Ratsuchenden auf Empfehlung von Freunden und Bekannten den
Weg zur Beratung gefunden. Damit steht die Qualität der eigenen Leistung für ein freiwillig nutzbares Angebot im direkten Zusammenhang zur angestrebten weiteren Erhöhung der Nutzerzahlen und
der nachhaltigen Etablierung des Angebots über den Förderzeitraum hinaus.
Die daraus entwickelte Strategie für die künftige Ausrichtung des Beratungsangebots umfasst im
Wesentlichen drei Schwerpunkte:
■■ Ausbau von Kooperation und Vernetzung
■■ Erschließen weiterer Zielgruppen
■■ Entwicklung tragfähiger Geschäftsmodelle
48
Volkshochschulen und Städtische Bibliotheken
künftig noch stärker mit dabei
Auch im kommenden Jahr werden die Dresdner Bildungsbahnen und ihre Bildungshaltestellen die
Zusammenarbeit und weitere Vernetzung intensivieren. Zusätzlich zur Kooperation mit den Jugendberatungsstellen und Beratern der Agentur für Arbeit bzw. dem Jobcenter Dresden werden mithilfe
von RQZ-orientierten Aufbauqualifizierungen (vgl. Kapitel 4.3) rund 25 Mitarbeiter von Volkshochschule und Städtischen Bibliotheken für die Beratung zu Fragen von Bildung, Beruf und Beschäftigung sensibilisiert. An den zahlreichen Standorten beider Einrichtungen werden die Mitarbeiter
Erstauskunft zu Beratungsanliegen geben können. Das Netz der Bildungshaltestellen erweitert sich
in diesem Sinne um mehr als 20 »Bedarfshaltestellen«, die als Zweigstellen den Bürgern einen weiteren niederschwelligen Zugang bieten. Aus Marketingperspektive verspricht das weitgefächerte
Netz der Städtischen Bibliotheken mit seinem ohnehin bürgernahen Bildungsangebot eine ideale
Kombination mit der eindeutig fachlich-beraterisch geprägten Ausrichtung der Bildungshalte­stellen
in den Ortsämtern.
Ursachensuche für die geringen
Beratungszahlen in Cotta
Sozialräumlich betrachtet hat sich gerade das Ortsamtgebiet Cotta (mit Cotta, Löbtau-Nord, Löbtau-Süd, Naußlitz, Gorbitz-Süd, Gorbitz-Ost, Gorbitz-Nord und Briesnitz) als schwierig in Bezug auf
die Anzahl der Ratsuchenden in der Bildungshaltestelle erwiesen (vgl. Kapitel 5.2.1, Abb. 3). Daher
tritt in diesen Stadtteilen seit Februar 2011 das Mobile Team verstärkt in Erscheinung. In enger Zusammenarbeit mit den Beratern der Bildungshaltestelle im Ortsamtsbereich intensivieren die beiden Mitarbeiter ihre Marketingarbeit. Gleichzeitig loten sie die Gründe für die geringere Inanspruchnahme des Beratungsangebots aus.
Engere Zusammenarbeit mit Jugend­
beratungseinrichtungen
Bei der Altersgruppe der 15- bis 25-Jährigen wird künftig eine noch engere Abstimmung und Zusammenarbeit mit den Jugendberatungseinrichtungen angestrebt, um mögliche Doppelstrukturen
zu vermeiden oder andere Beratungsangebote nicht zu ersetzen. Für diese Zielgruppe existieren seit
Langem etablierte Angebotsformen mit der entsprechenden Expertise und Zielgruppenkenntnis.
Über die gemeinsame Nutzung des Bildungsbusses lassen sich beispielsweise abgestimmte Marketingaktivitäten realisieren und neue Wege zum gemeinsamen Erreichen der Zielgruppe etablieren.
■■ 7.2 Erschließen weiterer Zielgruppen
Bei der Darstellung der statistischen Kennwerte (vgl. Kapitel 5) wurden diverse Potenziale bei der
Erschließung weiterer Zielgruppen deutlich. So ist beispielsweise der geringe Grad an Laufkundschaft auffällig.
Zielgruppen »Kinder und deren Begleiter«
sowie »Generation plus« stärker berücksichtigen
Eher unterrepräsentiert sind die Zielgruppen »Kinder und deren Begleiter« sowie die »Generation
55 plus« der über 55-Jährigen. Für beide Gruppen müssen in Zukunft die konkreten Beratungsbedarfe und die möglichen Beratungsanlässe ausgelotet werden. Aktivitäten wie beispielsweise das
entsprechende Marketing werden sowohl anlass- als auch themenbezogen verfolgt.
Anlassbezogene Ansätze ergeben sich beispielsweise aus der Umsetzung des Bildungs- und Teilhabepakets für Kinder und Jugendliche. Hier werden die Berater der Dresdner Bildungsbahnen
die sinnvolle und stimmige Nutzung der sich neu ergebenden Möglichkeiten unterstützen. Ein entsprechend begleitendes Marketing wird die Zielgruppe unabhängig von den konkreten Finanzierungsmöglichkeiten ansprechen und die Inanspruchnahme der vielfältigen insbesondere auch non-­
formellen Bildungsmöglichkeiten befördern.
Senioren stärker berücksichtigen
Zu den themenbezogenen Anlässen gehört beispielsweise der Übergang in die nachberufliche Lebensphase. Seitens des mobilen Teams und in Zusammenarbeit mit dem Seniorenbeirat der Landes­
hauptstadt Dresden bzw. dem SeniorExpertenService werden zum Beispiel aufsuchende Wege erschlossen und geeignete Instrumente entwickelt. Sie tragen dazu bei, diese Lebensphase für sich
selbst als ebenso bereichernd zu erleben. Zugleich gilt es, den Erfahrungsschatz, das Wissen und
die Kompetenzen dieser Menschen für zivilgesellschaftliches Engagement nutzbar zu machen.
Menschen mit Mobilitätseinschränkungen
aufsuchen
Menschen mit Mobilitätseinschränkungen können künftig mit aufsuchenden Beratungseinsätzen
des Mobilen Teams erreicht werden. Nach aktuellen Angaben des Sächsischen Landesamtes für
Statistik wird der Anteil aller Dresdner über 65 Jahre im Jahr 2025 um rund sechs Prozent auf insgesamt 30,5 Prozent wachsen. Eine der Herausforderungen des nächsten Jahres besteht darin, der
stetig wachsenden Zielgruppe der älteren Menschen ein lebensalter- und bedarfsgerechtes Beratungsangebot zu Fragen von Bildung und Beschäftigung zu unterbreiten. Aufgrund der bisherigen
Erfahrungen (vgl. Kap. 5.2.1.) wird hiermit im Ortsamtsbereich Cotta begonnen.
Verstärkt öffentlichwirksam auftreten
Eine stärkere visuelle Präsenz ergibt sich neben den weiterzuführenden grundständigen Marketingaktivitäten konkret durch:
■■ den Einsatz des Bildungsbusses sowohl an den Haltestellen als auch bei öffentlichen Veranstaltungen,
■■ die Etablierung von weiteren Anlaufpunkten zur Bildungsberatung an den Standorten der Städtischen Bibliotheken und der Volkshochschule inklusive den für die Möglichkeiten einer Bildungsberatung sensibilisierten Mitarbeitern,
■■ die Durchführung von bzw. Beteiligung an Veranstaltungs- und Vortragsreihen zu bürgernahen
Bildungsthemen in Stätten der Kultur- oder Seniorenarbeit.
49
Zusätzlich wird weiterhin die Etablierung eines zentrumsnahen Beratungsortes mit ladentypischem
und entsprechend niederschwelligem Charakter vorangetrieben. Idealerweise in Verbindung mit anderen kommunalen Beratungsangeboten (z. B. für Jugendliche) und der öffentlichkeitswirksamen
Präsentation kommunaler Angebote und Anliegen soll auf diesem Weg vor allem der Anteil an Laufkunden erhöht werden.
Optimierte Beratungskapazitäten
Ein weiteres Ziel der gemeinsamen Arbeit ist das Optimieren der Beratungskapazitäten der Mitarbeiter, damit unter Berücksichtigung der technischen und finanziellen Aspekte bei gleichzeitiger
Abdeckung der Serviceangebote (bspw. Bildungsbus, Bildungshotline) ausreichend geeignete Beratungsräume zur Verfügung stehen.
Auf Grundlage dieser Maßnahmen und unter Berücksichtigung des derzeitigen Qualitätsanspruchs
sowie des entsprechenden Bedarfs lässt sich eine monatliche Anzahl von mindestens 400 Beratungen zum April 2012 prognostizieren.
■■ 7.3 Entwicklung tragfähiger Geschäftsmodelle
Die nachhaltige Etablierung einer unabhängigen und kostenfreien Beratung zu Fragen von Bildung,
Beruf und Beschäftigung wird von mehreren Faktoren getragen:
■■ Die Etablierung eines zeitgemäßen und qualitativ angemessenen Beratungsangebotes für die
Bürger ist Bestandteil der seitens der Bundesregierung getragenen EU-Politik zum Lebenslangen Lernen.
■■ A rt und Umfang der Beratungsangebote, -anbieter und -leistungen in der Landeshauptstadt
Dresden sollten dem konkreten Bedarf der Bürger entsprechen.
■■ Die Finanzierung dieser Angebote sollte die vielfältigen Interessenslagen der unterschiedlichen
Anspruchsträger von Bund (z. B. Agentur für Arbeit), dem Land (Sächsische Ministerien), der
Kommune (z. B. Kommunalverwaltung, Jobcenter), den lokal wirkenden Interessensvertretungen
aus Bildung und Wirtschaft (Kammern, Bildungsdienstleister) sowie der Zivilgesellschaft (z. B.
auch Stiftungen) Rechnung tragen.
Die Bildungshaltestellen der Dresdner Bildungsbahnen stehen in Kontakt mit dem Nationalen Forum
Beratung, das innerhalb des Europäischen Netzwerks für eine Politik lebensbegleitender Beratung
(ELGPN) im Auftrag des BMBF unter anderem Fragen zur (1) Qualitätssicherung und (2) empirisch
fundierten Beratungspolitik und -praxis bearbeitet. Das ELGPN repräsentiert dabei die Interessen
der Mitgliedsstaaten bei der Entwicklung von Programmen und Systemen für lebenslange Beratung
auf europäischer Ebene. Die Entwicklung hochwertiger Beratungsdienste ist aus dieser Perspektive
ein gemeinsames Ziel der Mitgliedstaaten.
Entsprechend stehen die Dresdner Bildungsbahnen für:
■■ eine verbesserte Qualität der Informationen und der Beratung über berufliche Laufbahnen und
die Gewährleistung von deren Objektivität, wobei den Erwartungen der Nutzer und den Gegebenheiten auf dem Arbeitsmarkt Rechnung getragen wird,
50
■■ die Gewährleistung, dass Information, Beratung und Hilfe auf die Bedürfnisse der jeweiligen
Adressaten zugeschnitten sind,
■■ eine Verbesserung des Berufsprofils und der Standardqualifikation des Beratungspersonals
durch die angebotenen Aus- und Fortbildungsmaßnahmen im Rahmen der RQZ-Schulungen,
■■ die Überprüfung der Wirksamkeit der Beratung durch systematische Qualitätssicherung,
■■ die Festlegung und Sicherstellung von Qualitätsstandards über die Zertifizierung nach KQB, in
denen das Angebot definiert und sowohl auf die Ziele und Ergebnisse für die Empfänger als auch
auf die Methoden und Verfahren eingegangen wird.
Entlastung der Agentur für Arbeit
und von Jobcentern
Das breite Leistungsspektrum der Dresdner Bildungsbahnen, kombiniert mit der zunehmenden Vernetzung und der Etablierung fester Kooperationen und der detaillierten Dokumentation der Beratungen ermöglicht im kommenden Jahr präzise Analysen hinsichtlich der weiteren Ausgestaltung
der Dresdner Bildungsberatungslandschaft. Das betrifft sowohl das Leistungsspektrum im Sinne
des konkreten Bedarfs aufseiten der Bürger als auch die Qualität der angebotenen Dienstleistungen. Die Erfahrungen der bisherigen Arbeit, insbesondere aber die Rückmeldungen der Ratsuchenden weisen darauf hin, dass sich die Beratung der Dresdner Bildungsbahnen mit den Zielen der Orientierung/ Strukturierung/ Motivation der Ratsuchenden positiv entlastend auf die Beratungsarbeit
der Agentur für Arbeit bzw. des Jobcenters auswirkt. Die ergänzende Beratung bei den Dresdner
Bildungsbahnen ermöglicht beispielsweise eine schnellere und effektivere Betreuung durch die Arbeitsvermittler.
Für die Diskussion auf Landes-, Bundes- und kommunaler Ebene wie auch für den Transfer im Rahmen von »Lernen vor Ort« bieten die Dresdner Bildungsbahnen verlässliche Daten, Anregungen zu
Verfahrensweisen und konkrete Erfahrungen in der systematischen und qualitätsvollen Etablierung
einer neutralen Bildungsberatung.
Einladung zur Netzwerkerweiterung
Darüber hinaus werden die Dresdner Bildungsbahnen im Rahmen der Umsetzung des Arbeitsfeldes
»Bildungsberatung« im kommenden Jahr die Weiterentwicklung der Dresdner Beratungslandschaft
im Dialog vorantreiben. Neben den bestehenden Kooperationspartnern sind alle weiteren interessierten Akteure herzlichst eingeladen, sich an diesem Prozess aktiv zu beteiligen.
51
Anhang
■■ A 1 Bildungshaltestellen – Mitarbeiterinnen und Kontaktdaten
■■ A 2 Wissensmanagement – Themen und Verantwortlichkeiten
Büro
Telefon
MitarbeiterInnen
Inhaltlicher Schwerpunkt
hauptverantwortlich
Projektleitung
4 81 29 78
Sebastián Merle
AGH
Melanie Ducke
Bildungshaltestelle
Altstadt
79 62 56 99
Anja Jäpel-Nestler
Aufstiegsstipendium
Anja Jäpel-Nestler
Auslandspraktika
Patricia Räder
Susanne Birkner
(in Altstadt u. Neustadt)
BAB
Anja Jäpel-Nestler
BAföG (Schüler,
Studenten)
Claudia Lustig
Inge Kirchmaier
Benachteiligtenförderung
Jugendliche
Inge Kirchmaier
Franziska Schrammel
Berufsausbildung
(schulisch, dual)
Anja Jäpel-Nestler
Andrea Puschmann
Berufsvorbereitung (BVJ)
Patricia Räder
Berufsorientierung
Franziska Schrammel
Berufliche Bildung
für Benachteiligte
Susanne Birkner
Bildungsgutschein
Patricia Räder
Bildungskredit
Anja Jäpel-Nestler
Bildungsprämie
Anja Jäpel-Nestler
Bildungssystem
Inge Kirchmaier
Diagnostik
Susanne Birkner,
Franziska Schrammel, Christiane Buhle
Ehrenamt
Patricia Räder
Existenzgründung
Melanie Ducke
ESF-Förderung
Andrea Puschmann
Fernunterricht
Inge Kirchmaier
Förderschule
Beatrix Linge
Grundschule
Anna Wakke
GTA
Claudia Lustig
Gymnasium
Franziska Schrammel
Jugendberufshilfe
Inge Kirchmaier
MeisterBAföG
(AufstiegsBAföG)
Anja Jäpel-Nestler
Migranten
Beatrix Linge
Mittelschule
Franziska Schrammel
Christiane Buhle
(in Altstadt u. Pieschen)
Bildungshaltestelle
Cotta
Bildungshaltestelle
Neustadt
79 62 56 93
79 67 69 05
Susanne Birkner
(in Altstadt u. Neustadt)
Bildungshaltestelle
Pieschen
79 62 56 96
Beatrix Linge
Patricia Räder
Christiane Buhle
(in Altstadt u. Pieschen)
Bildungshaltestelle
Prohlis
2 70 90 11
Claudia Lustig
Anna Wakke
Mobiles Team
Bildungshotline
52
0151-54 41 31 48
Melanie Ducke
0151-54 41 31 47
Cornelia Eichner
4 88 84 84
mitwirkend
Melanie Ducke
Inhaltlicher Schwerpunkt
hauptverantwortlich
Netzwerkarbeit
(stadtweit)
Melanie Ducke
Reha Erwachsene
Anna Wakke
Reha Jugendliche
Inge Kirchmaier
Schulgelderlass
Anja Jäpel-Nestler
Senioren (50plus,
Seniorenakademie etc.)
Andrea Puschmann
Stipendien
Inge Kirchmaier
Studienberatung
Andrea Puschmann
Telefonhotline
Christiane Buhle
TU Dresden
(Studienangebot)
Andrea Puschmann
Vorschulbildung
Susanne Birkner
Weiterbildung
Anja Jäpel-Nestler
Weiterbildungs­
stipendium
Anja Jäpel-Nestler
mitwirkend
Susanne Birkner,
Andrea Puschmann, Beatrix
Linge
Cornelia Eichner
Franziska
Schrammel
■■ A 3 Definitionen der Beratung, zitiert nach Gieseke
et al. (2004), S. 37 ff.
Informative Beratung
»Bei der informativen Beratung geht es aus der Sicht der BeraterInnen
um die Bereitstellung von Informationen für die Ratsuchenden, damit diese aus der Perspektive ihrer Interessen und Bedingungen zwischen alternativen Weiterbildungsmöglichkeiten wählen und entscheiden können.
Risiken bei diesem Typ von Beratung entstehen nur dann, wenn die Daten der Weiterbildungsdatenbank unvollständig sind und wenn die Ratsuchenden nicht mit den Rahmenbedingungen des Weiterbildungsangebotes übereinstimmen«.
Situative Beratung
»Bei der situativen Beratung gilt, dass die Beschreibung der Situation von
den Ratsuchenden Ausgangspunkt der Beratung ist. Die Situation ist mit
einem Bedürfnis nach Weiterbildung verbunden, wobei aber der Weiterbildungswunsch noch diffus ist«.
Biografieorientierte Beratung
»Biografieorientierte Beratung konzentriert sich darauf, Widersprüche
aufzuklären, nach verschütteten Weiterbildungsinteressen, häufig auch
Berufsinteressen auf die Suche zu gehen und darüber neue oder variierte Lebenslaufentwürfe […] zu erschließen. Die Ratsuchenden nehmen einen scheinbar verlorenen ›Lebensfaden‹ neu auf und sind dadurch in der
Lage, ihre Ausgangsituation wieder zu benennen. Weiterbildungsinteressen können sich verankern und durch Informationen zu einer bestimmten
Weiterbildungsentscheidung führen. Risiken der biografieorientierten Beratung bestehen in der Grenzziehung zur Therapie, in nicht erkenntnisfähigen Selbstauslegungen des Ratsuchenden, aber auch in interpretativen
Übergriffen des Beraters«.
■■ A 4 Fallbeispiel informative Beratung
Profil
Frau Richter, 67 Jahre, verheiratet, zwei erwachsene Kinder, Rentnerin
aus Prohlis
Anliegen
Ich möchte gern ehrenamtlich arbeiten. Ich war viele Jahre als Bürohilfe
tätig. Mir fehlt die Arbeit seitdem ich Rentnerin bin. Gibt es Möglichkeiten
auf ehrenamtlicher Basis Büroarbeiten zu verrichten?
Beratungsverlauf
■■ Erstberatung (30 Minuten)
■■ Klärung Rahmenbedingungen (Beratungsablauf, Aufgaben der Bildungsberatung)
■■ Ermittlung Anliegen (s. o.)
■■ K lärung Rahmenbedingungen der ehrenamtlichen Tätigkeit:
Kein vordergründiges Interesse an finanzieller Gegenleistung für
verrichtete Tätigkeiten
favorisiert wird ein Ehrenamt im Ortsamtsbereich Prohlis
Zeitlicher Einsatz: nicht länger als zehn Stunden pro Woche
keine Präferenzen bezüglich des Arbeitsumfeldes (Sozial, Sport,
kulturell)
Konkrete Vorstellungen der Arbeitsinhalte: Buchhaltung, Mitwirkung
bei der Vorbereitung von Veranstaltungen, Verwaltung der Vereins­
mitglieder, Koordinierung von Terminen, Schreiben aufsetzen
Längerfristiger Einsatz gewünscht
53
■■ Folgeberatung (30 Minuten)
■■ Vom Bildungsberater recherchierte Angebote werden gemeinsam
besprochen
■■ Frau Richter entscheidet, welche Angebote zu ihr und ihren
Lebensumständen passen und welche weniger
■■ Ergebnis
■■ Frau Richter nimmt Kontakt zu den gewünschten Stellen auf
■■ Sie erkundigt sich über die nächsten Schritte und das weitere
Vorgehen
■■ Problemanalyse und Erfassung Berufsbiografie, Klärung von Interessen und Kompetenzen (Berufserfahrung in verschiedenen Bereichen, RS findet den derzeitigen Arbeitsbereich sehr interessant,
könnte sich allerdings auch vorstellen, in einem völlig neuen Berufsfeld zu arbeiten, eine Konkretisierung ist noch nicht möglich)
■■ Festlegung des Beratungsziels
■■ Hausaufgaben:
Herr Naumann: Reflexion des Gesprächs
Bildungsberater: Zusammenfassung des Erstgesprächs, Visualisierung der zusammengetragenen Möglichkeiten und Zusendung per
E-Mail
■■ A 5 Fallbeispiel situative Beratung
Profil
Herr Naumann, 38 Jahre, ledig, zwei Kinder, Mitarbeiter im User Help Desk
(Anwenderunterstützung) einer sächsischen IT Firma (an- bzw. ungelernte
Tätigkeit)
Lebenslauf
■■ Gymnasium: Abitur (Allgemeine Hochschulreife)
■■ Universität: Studium Philosophie und Kommunikationswissenschaft
(Magister), vier Semester, abgebrochen
■■ Fachhochschule: Studium Kommunikationstechnik (Diplom),
sieben Semester, abgebrochen
■■ S tudienabbruch durch geringe Selbstorganisation – Wunsch nach
praxisorientierter Ausbildung bzw. Studium
■■ Berufserfahrung in den Bereichen:
■■ IT Support (User Help Desk)
■■ Softwareberatung
■■ Seit 2003 im IT Support tätig (ungelernt)
Anliegen
Ausbildung oder Studium – ich möchte einen Berufsabschluss erlangen.
Welche Wege stehen mir offen? Welche Finanzierung?
Hintergrund: von Arbeitslosigkeit bedroht; durch fehlenden Abschluss,
keine äquivalente Arbeitsvergütung, dadurch wiederum persönlich mit
der Gesamtsituation unzufrieden. RS ist durch die Familie (Lebenspartnerin und Kinder) regional gebunden.
Beratungsverlauf
■■ Erstgespräch, Dauer ca. 70 Minuten
■■ K lärung Rahmenbedingungen (Beratungsablauf, Aufgaben der Bildungsberatung)
■■ Ermittlung des Anliegens (s. o.)
54
■■ 1. Folgeberatung, Dauer ca. 90 Minuten
■■ Prüfung des aktuellen Stands – »Was hat das Erstgespräch ausgelöst …« (der Wunsch nach beruflichem »Ankommen« hat sich verstärkt; allerdings wird eine Ausbildung, Aufstiegsfortbildung bzw.
Weiterbildung im derzeitigen Unternehmen von Herrn Naumann aus
persönlichen Gründen ausgeschlossen; im Gespräch mit der Lebenspartnerin konnten erste Rahmenbedingungen für die berufliche Veränderung ausgehandelt werden Absicherung der Kinderbetreuung)
■■ Aufzeigen der Möglichkeiten auf Basis der Interessen und fachlichen/sozialen Kompetenzen (1. auf den beruflichen Erfahrungen
aufbauen, d. h. Ausbildung oder Studium in bekannten Berufsbereichen; 2. Neuorientierung durch Praktika – ausprobieren in völlig
neuen Arbeitsbereichen, daran anknüpfend dann Ausbildung oder
Studium)
■■ Vor- und Nachteile werden im Gespräch erörtert
■■ Konkretisierung der Möglichkeiten, fachlicher Input, Empfehlung
von Ansprechpartnern (Anfrage zur BAföG-Berechtigung; Anfrage
Zulassungsmöglichkeiten zur Fachschule ohne Berufsabschluss)
■■ Hausaufgaben:
Herr Naumann: Recherche zu folgenden Berufen: Ausbildungsberufe: Fachberater (Integrierte Systeme und Softwaretechniken) und
IT-System-Kaufmann/-frau; Studienberufe: im Bereich Kommunikations- und Informationstechnologie
Bildungsberater: Recherche Zulassungsmöglichkeiten Fachschule (ohne Berufsabschluss), Anrechnung von bisherigen Studienzeiten auf neues Studium, Analyse regionaler Arbeitsmarkt bezugnehmend auf die festgelegten Berufsbereiche
■■ 2. Folgeberatung, Dauer ca. 50 Minuten
■■ Prüfung des aktuellen Stands – »Welche Rechercheergebnisse liegen vor? Gibt es bereits Entscheidungen?« (bei der Recherche zu
den ausgewählten Berufen fühlte sich Herr Naumann besonders
von den Tätigkeitsbeschreibungen, Kompetenzanforderungen und
Beschäftigungsmöglichkeiten der Studienberufe im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie angesprochen; allerdings befürchtet er aufgrund der zurückliegenden Studienerfahrungen, mit der Selbstorganisation im Studium Schwierigkeiten zu
haben, außerdem wäre die Finanzierung des Studiums fraglich, da
die Anfrage beim Amt für Ausbildungsförderung keine erneute Finanzierung in Aussicht stellt)
■■ Erneute Konkretisierung der Möglichkeiten (Anknüpfend an die Erfahrungen im Studium könnte auch ein praxisorientiertes Studium
an einer Berufsakademie bzw. ein duales Studium an einer Fachhochschule in Frage kommen, durch die Möglichkeit das Studium
mit einem Unternehmen (Praxispartner) zu verknüpfen, erhält der
Student eine s.g. Ausbildungsvergütung – Mitgabe der Infobroschüre der Berufsakademien in Sachsen)
■■ Hausaufgabe:
Herr Naumann: Reflexion der Möglichkeiten, Abprüfen familiärer
Rahmenbedingungen, ggf. Recherche zu geeigneten Praxispartnern
Bildungsberater: Recherche zu Bewerbungszeiten und Studienmodalitäten
■■ 3. Folgeberatung, Dauer ca. 40 Minuten
■■ Prüfung des aktuellen Stands – »Haben Sie Klarheit über die Auswirkungen der jeweiligen Wege bekommen? Wie positionieren Sie
sich innerhalb der Möglichkeiten. Was spricht Sie an? Was lehnen
Sie ab?« (Angeregt durch die zugesagte familiäre Unterstützung
möchte Herr Naumann noch in diesem Jahr nach einem geeigneten
Praxispartner für ein Studium an der Berufsakademie suchen, dabei waren die inhaltliche Ausrichtung des Studiums, die räumlich /
zeitlichen Rahmenbedingungen (Studium hier in Dresden), die finanzielle Absicherung des Studiums durch einen Praxispartner und
die damit verbundene Unternehmensintegration ab dem ersten Semester entscheidungsleitend)
Herr Naumann betrachtete seine bisherige Berufsbiografie sehr reflektiert und brachte eine hohe Motivation zur Änderung mit. Aus diesem
Grund wurde ihm im Beratungsprozess eigenes aktives Handeln durch
sogenannte Hausaufgaben zugemutet. Neben dieser Aktivierung des RS
wurde im Beratungsprozess die gesamte Lebensperspektive einbezogen.
D. h. seine Biografie und die Eingebundenheit in unterschiedliche soziale
Kontexte (familiäre Situation) wurden im Beratungsverlauf berücksichtigt.
■■ A 6 Fallbeispiel biografieorientierte Beratung
Profil
Frau Lehmann, 26 Jahre, ledig, keine Kinder, Auszubildende, bei Eltern
wohnend
Lebenslauf
■■ A llgemeinbildende Schule in Baden-Württemberg und Sachsen
(Schulwechsel mit zwölf, Wiederholung Klassenstufen sechs und sieben), Abschluss Mittlere Reife
■■ Zwei Jahre Fachoberschule, Fachhochschulreife
■■ Au-Pair in Kanada mit anschließendem Work and Travel in USA, insgesamt zwei Jahre
■■ Verschiedene ungelernte Tätigkeiten in Deutschland (u. a. Bereich
Einzelhandel), zwei Jahre
■■ Ausbildung zur Immobilienkauffrau (derzeit im 2. Lehrjahr)
Anliegen
■■ Ich möchte vielleicht meine Lehre abbrechen. Welche beruflichen
Alternativen / Möglichkeiten bestehen für mich, um diesen Schritt zu
wagen?
■■ Hintergrund: persönliche Unzufriedenheit, Probleme mit Vorgesetzten;
klärende Gespräche haben nichts gebracht, schlechtes Arbeitsklima
■■ Unentschieden, da Ausbildungsinhalte interessant sind und sie gute
Leistungen nachweisen kann
Beratungsverlauf:
■■ Erstberatung (60 Minuten)
■■ K lärung Rahmenbedingungen (Beratungsablauf, Aufgaben der Bildungsberatung)
■■ Ermittlung Anliegen (s. o.) und Beratungsziel
■■ Problemanalyse und Erfassung Berufsbiografie (s. o. Lebenslauf),
Klärung von Interessen und Kompetenzen (Fachhochschulreife,
sehr gute Englischkenntnisse, interkulturelle Kompetenzen, erste
praktische Erfahrungen durch Praktika und Jobs, erste theoretische und praktische Berufskenntnisse durch Ausbildung, Hobby:
Sportverein)
■■ Hausaufgaben:
Frau Lehmann: Reflektion des Gesprächs (Notizen für Folgeberatung)
Berater: Zusammenfassung des Erstgesprächs, Vorbereitung von
Möglichkeiten
55
■■ 1. Folgeberatung (nach einer Woche, 90 Minuten)
■■ Prüfung des aktuellen Stands – »Was hat das Erstgespräch ausgelöst …« (keine Veränderung des Anliegens)
■■ Aufzeigen der Möglichkeiten auf Basis der Interessen und fachlichen/sozialen Kompetenzen (Ausbildungsbetrieb wechseln und
Ausbildung fortführen, neue Ausbildung beginnen, Studium an der
Fachhochschule)
■■ Vor- und Nachteile werden im Gespräch erörtert (Gegenüberstellung der Möglichkeiten in Bezug auf drei Perspektiven (Ich, Arbeitgeber, Arbeitsmarkt))
■■ Konkretisierung der Möglichkeiten, fachliche Inputs, Empfehlung
von Ansprechpartnern (Welche inhaltlichen Möglichkeiten bieten
die Studienfächer oder Ausbildungen entsprechend dem Profil von
Frau Lehmann? Welche Modalitäten sind damit verbunden? Welche Möglichkeiten der finanziellen Unterstützung gibt es? Empfehlung von Ansprechpartnern der Ausbildungs- und Studienberatung)
■■ Hausaufgabe:
Frau Lehmann: Information bei Ausbildungs- und Studienberatung
einholen, erste Orientierungstests bei den Internetangeboten der
Arbeitsagentur und Studierendenforen
■■ 2. Folgegespräch (zwei Wochen nach Erstberatung, 45 Minuten)
■■ Prüfung des aktuellen Stands – »Welche Rechercheergebnisse liegen vor? Gibt es bereits Entscheidungen?« (Ratsuchende ist weder
in Art der Ausbildung noch in fachlichen Richtung sicherer geworden; auf Nachfrage informierte sich die Ratsuchende lediglich im
Internet und nicht vor Ort an der Hochschule oder bei der zuständigen Stelle, obwohl die Neigungen fixiert wurden; vermittelt die
Ratsuchende weiter Unsicherheit, sie scheint durch die schlechte
Arbeitsatmosphäre in ihrem jetzigen Ausbildungsbetrieb antriebslos, es stellt sich die Frage; ob die Ratsuchende ein Studium an der
Fachhochschule bewältigen kann)
■■ Vorschlag einer professionelle Kompetenzfeststellung durch einen Psychologen der Dresdner Bildungsbahnen, Einverständnis der
Ratsuchenden
■■ Hausaufgabe:
Berater: Vorbereitung Übergabegespräch Ratsuchende an Psychologen
■■ Übergabegespräch (zweieinhalb Wochen nach Erstberatung,
30 Minuten)
■■ Zu dritt: Gegenseitiges Kennen lernen, Vorstellung Berufsbiografie,
56
Anliegen sowie Stand der Beratung
■■ Zu zweit (Frau Lehmann, Psychologin): Aufzeigen der Möglichkeiten der Kompetenzfeststellung, Einschätzung des Ratsuchenden
■■ Hausaufgabe
Psychologin: Auswahl Tests auf Basis des Gesprächs, Wahrnehmung im Folgetermin
■■ Kompetenzfeststellung (drei Wochen nach Erstberatung, 120 Minuten)
■■ Durchführung eines Interessens- und eines Intelligenztests sowie
eines diagnostischen Gesprächs
■■ Hausaufgabe
Psychologin: Auswertung der Tests
■■ Rückübergabegespräch (vier Wochen nach Erstberatung, 60 Minuten)
■■ Zu zweit (Frau Lehmann, Psychologin): Erklärung der Testergebnisse
sowie Integration mit den in der Beratung festgestellten Kompetenzen
(Die Testergebnisse stützen und erweitern das vorhandene Bild; die
überwiegend durchschnittlich bis überdurchschnittlichen Ergebnisse im Intelligenztest belegen, dass Frau Lehmann die intellektuellen Voraussetzungen für ein Studium erfüllt. Außerdem verfügt
Sie über überdurchschnittliches Wissen im Bereich der Wirtschaft.
Im Interessenstest äußerte Frau Lehmann ausgeprägte unternehmerisch-wirtschaftliche sowie praktisch-technische Interessen.
Im Gespräch zeigte sich außerdem, dass sich Frau Lehmann bei
der Bewältigung anstehender Aufgaben über einen längeren Zeitraum gut konzentrieren kann. Bei Aufgaben, deren Bedeutung sie
als hoch einstuft, verfügt sie über einen strukturierten Arbeitsstil.
Im Umgang mit anderen beschrieb sie sich als kommunikativ und
durchsetzungsfähig.)
■■ Nochmaliges Aufzeigen von Vor- und Nachteilen zwischen Studium
und Ausbildung (aufgrund der Testergebnisse und den inhaltlichen
Informationen fühlt sich Frau Lehmann bestärkt, ein Studium aufzunehmen, sie tendiert zum Wirtschaftsingenieurwesen)
■■ Zu dritt: Austausch neuer Erkenntnisse, Skizzierung der Entwicklung der Beratung (Frau Lehmann ist motiviert an einer Studienorientierungsveranstaltung teilzunehmen, informiert sich bereits wegen der Zeitplanung)
■■ Abschlussgespräch (telefon., sechs Wochen nach Erstberatung,
15 Minuten)
■■ Bericht von Ratsuchenden über Veranstaltung zur Studienorientierung und Termin bei Studienberatung (Frau Lehmann hat den Entschluss gefasst, Wirtschaftsingenieurwesen an der HTW Dresden
zu studieren)
Ergebnis
■■ Frau Lehmen ließ sich bei der Studienberatung und Studienfachberatung der HTW Dresden ausführlicher zum Studiengang Wirtschafts­
ingenieurwesen beraten
■■ Zu den sozialen Belangen des Studium wie z. B. Ausbildungsförderung (BAföG, Bildungskredit) und Wohnheim nahm sie die Beratung
des Studentenwerks Dresden wahr
■■ Frau Lehmann immatrikulierte an der HTW Dresden für die Fachrichtung Wirtschaftsingenieurwesen im Wintersemester 2010/11 und
nahm am Mathe-Vorbereitungskurs der HTW Dresden teil
■■ A 8 Fragebogen zur Evaluation der Beratung,
Versand vorrangig per E-Mail
1
Bewertung der Beratung in den Bildungshaltestellen
Bewertung der Beratung in den Bildungshaltestellen
Bitte nehmen Sie sich 5-10 Minuten Zeit, Ihre Beratung in den Bildungshaltestellen
einzuschätzen und zu bewerten. Innerhalb des Fragebogens sind die Anweisungen
stets kursiv geschrieben, alles andere gerade. Wir danken Ihnen für Ihre
Teilnahme.
1. Fragen zu den Rahmenbedingungen der Beratung
■■ A 7 Feedbackbogen, zur Bewertung unmittelbar
nach dem Beratungsprozess
Wie war Ihre Beratung?
Sie sind:
Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, das Beratungsangebot
in den Bildungshaltestellen einzuschätzen und kreuzen () Sie auf
der Zielscheibe an, wie Sie die einzelnen Aspekte bewerten.
weiblich
männlich
(1 = sehr zufrieden; 2 = zufrieden; 3 = eher zufrieden; 4 = eher unzufrieden; 5 =
unzufrieden; 6 = sehr unzufrieden)


0 - 14 Jahre 
25 - 54 Jahre 
über 65

Wie zufrieden sind Sie mit :

Erwerbstätig/
nicht Erwerbstätig
15-24 Jahre 
55-65 Jahre 


Ob Lob oder Kritik - Welche Anmerkungen
haben Sie noch für uns?
1
2
3 4
5 6
der Person des Beraters
dem Beratungsergebnis
Machen Sie bitte bei jeder Aussage durch ein Kreuz in das entsprechende Kästchen kenntlich, wie
weit Ihrer Meinung nach das Gesagte für die Beratung zutrifft oder nicht zutrifft.
………………………………………………………………
…….…………………………………………………………
………………………………………………………………
………………………………………………………………
………………………………………………………………
……………………………………………………………….
Würden Sie unser Angebot weiter
empfehlen?
Ja

Nein

trifft zu
trifft
eher zu
weder
noch
trifft
eher
nicht zu
trifft
nicht zu
weiß
nicht
Ich habe den Raum der
Bildungshaltestelle schnell
gefunden.
Ο
Ο
Ο
Ο
Ο
Ο
Die räumliche Umgebung
ermöglichte eine angenehme
Beratungsatmosphäre.
Ο
Ο
Ο
Ο
Ο
Ο
Telefonate während der Beratung
störten mich.
Ο
Ο
Ο
Ο
Ο
Ο
Ich vereinbare lieber telefonisch
einen Termin als einen offenen
Sprechtag zu nutzen.
Ο
Ο
Ο
Ο
Ο
Ο
An den offenen Sprechtagen
sollen die Bildungshaltestellen
länger als 18.00Uhr geöffnet sein.
Ο
Ο
Ο
Ο
Ο
Ο
Die Bildungshaltestellen sind in
den Ortsämtern gut angesiedelt.
Ο
Ο
Ο
Ο
Ο
Ο
Ich musste nicht lange auf einen
Beratungstermin warten.
Ο
Ο
Ο
Ο
Ο
Ο
Ο
Ο
Ο
Ο
Ο
Ο
Ich finde es gut, dass die Dresdner
Bildungsbahnen über eine Hotline
zu den üblichen Geschäftszeiten
erreichbar sind.
57
2
Bewertung der Beratung in den Bildungshaltestellen
3
2. Fragen zur Beratung
3. Fragen zum Ergebnis der Beratung
Machen Sie bitte bei jeder Aussage durch ein Kreuz in das entsprechende Kästchen kenntlich, wie
weit Ihrer Meinung nach das Gesagte für die Beratung zutrifft oder nicht zutrifft.
trifft zu
trifft
eher zu
weder
noch
trifft
eher
nicht zu
trifft
nicht zu
weiß
nicht
Ich habe mich während der
Beratung(en) überwiegend wohl
gefühlt.
Ο
Ο
Ο
Ο
Ο
Ο
Der Berater hat mein Anliegen
verstanden.
Ο
Ο
Ο
Ο
Ο
Ο
Ich konnte den Gedanken und
Äußerungen meines Beraters
folgen.
Ο
Ο
Ο
Ο
Ο
Machen Sie bitte bei jeder Aussage durch ein Kreuz in das entsprechende Kästchen kenntlich, wie
weit Ihrer Meinung nach das Gesagte für die Beratung zutrifft oder nicht zutrifft.
trifft zu
trifft
eher zu
weder
noch
trifft
eher
nicht zu
trifft
nicht zu
weiß
nicht
Ich gehe mit einem guten Gefühl
aus der Beratung.
Ο
Ο
Ο
Ο
Ο
Ο
Ich bin mir darüber im Klaren, was
für mich die nächsten Schritte sind.
Ο
Ο
Ο
Ο
Ο
Ο
Ich habe alle wichtigen Fragen vom
Berater beantwortet bekommen.
Ο
Ο
Ο
Ο
Ο
Ο
Ο
Ich fühle mich bestärkt, weitere
Schritte alleine zu gehen.
Ο
Ο
Ο
Ο
Ο
Ο
Der Berater interessierte sich für
mein Anliegen.
Ο
Ο
Ο
Ο
Ο
Ο
Ich kann zukünftig besser mit
ähnlichen Situationen umgehen.
Ο
Ο
Ο
Ο
Ο
Ο
Der Berater drängte mich in eine
bestimmte Richtung.
Ο
Ο
Ο
Ο
Ο
Ο
Ich weiß, wo ich weitere
Unterstützung bekomme.
Ο
Ο
Ο
Ο
Ο
Ο
Ο
Ich weiß nach wie vor nicht, was ich
tun soll.
Ο
Ο
Ο
Ο
Ο
Ο
Ο
Ich kann mein Anliegen und meine
Ziele vor anderen begründen.
Ο
Ο
Ο
Ο
Ο
Ο
Ο
Ich werde die erarbeiteten Ziele der
Beratung in die Tat umsetzen.
Ο
Ο
Ο
Ο
Ο
Ο
Die Fragen des Beraters haben
mich zu neuen Gedanken angeregt.
Ο
Ο
Ο
Ο
Ο
Ο
Die Informationen und
mitgegebenen Materialien haben
mir geholfen.
Ο
Ο
Ο
Ο
Ο
Ο
Ο
Ο
Ο
Ο
Ο
Ο
Ο
Ο
Ο
Ο
Ο
Ο
Ο
Ο
Ο
Ο
Ο
Ο
Mein Berater konnte mir fachliche
Informationen verständlich
vermitteln.
Der Berater hörte mir aufmerksam
zu.
Der Berater ließ mich ausreden,
wenn ich etwas sagte
Ο
Ο
Ο
Ο
Ο
Ο
Ο
Ο
Ο
Ο
Ο
Ο
Ο
Ο
Ο
Ist ihr Beratungsprozess bereits abgeschlossen?
Zutreffendes bitte ankreuzen.
58
Bewertung der Beratung in den Bildungshaltestellen
ja
Ο
nein
Ο
Bitte beantworten Sie die Fragen auf Seite 3.
Der Fragebogen ist für Sie an dieser Stelle abgeschlossen.
Ich werde die Bildungshaltestellen
in meinem Umfeld weiter
empfehlen.
Durch die Beratung hat sich etwas
an meiner Situation positiv
verändert.
Ich werde mich mit anderen
Bildungsfragen wieder an die
Bildungshaltestelle wenden.
■■ A 9 Schwerpunkte der Dokumentationssoftware KES,
Kurzüberblick /Auszug


□ Folgeberatung: ….. □ Laufkundschaft
□ Bildungsträger
□ Bekannte
□ Kollegen/innen
□ Zeitung / Zeitschrift
□ Flyer / Plakat
□ Internet
□ FahrgastTV
□ Ämter / Behörden □ Agentur für Arbeit
□ ARGE
□ Frauenbeauftragte / Beauftragte für Chancengleichheit □ Messe / Infoveranstaltungen □ Mobile Beratung □ Psychosoz./Med. Beratungsstellen
□ Schulen □ Sonstiges: ……………………...□ keine Angabe
□ Erstkontakt älter als ________(12,18,24 Monate)

□ telefonisch
□ EMail/Internet
□ Fax
□ Brief
□ Chat
□ keine Angabe
□ persönlich

 □ weiblich □ männlich


 □ deutsch □ Aussiedler/in □ Abkömmling
□ andere und zwar: .......................
 □ ja, Herkunftsland der Familie: ........................................ □ nein
Wohnort / Bezirk / Bundesland: .........................................................................
□ keine Angabe
□ keine Angabe
□ keine Angabe


□ ohne Hauptschulabschluss
□ Hauptschulabschluss (ohne mittleren Abschluss)
□ mittlerer Abschluss (ohne FHReife)
□ Fachhochschulreife (ohne allgemeine Hochschulreife)
□ Abitur bzw. Hochschulreife
□ Nicht zuzuordnen
□ Sonstiges
□ keine Angabe

□ ja
□ nein
□ keine Angabe
(wenn ja: )

□ ja, Klassenstufe ……
□ nein
□ beantragt □ nicht beantragt □ gleichwertig anerkannt □ abgestuft anerkannt
□ keine Angabe

□ Duale Ausbildung □ begonnen □ abgeschlossen □ abgebrochen □ Lehrjahre: …......□ Beruf: ……………….....................
□ Fachschule
□ begonnen □ abgeschlossen □ abgebrochen □ Semester: .........□ Beruf: ……………….....................
□ Berufsfachschule □ begonnen □ abgeschlossen □ abgebrochen □ Lehrjahre: …......□ Beruf: …………………………
□ BerufsAkademie □ begonnen □ abgeschlossen □ abgebrochen □ Semester: …......□ Studienrichtung: ………………
□ FH  Uni
□ begonnen □ abgeschlossen □ abgebrochen □ Semester: …......□ Studienrichtung: ………………….
□ keine Ausbildung
□ mehr als eine Berufs/Ausbildung in einer Kategorie
□ Berufsabschluss im Herkunftsland
□ ja: ………………………□ nein
□ wann ………..................□ Dauer der Maßnahme..................

□ erwerbstätig: Stellung im Beruf: ………………………… als: …………………………………. in: ………………………………….
 □ an / ungelernte Tätigkeit
□ ABM
□ Reha
□ Kurzarbeit
□ Zeitarbeit / befristete Tätigkeit
□ Praktikum
□ von Arbeitslosigkeit bedroht □ geringfügig beschäftigt
□ Mehrfachbeschäftigung
□ Tätigkeit im erlernten Beruf
□ Beschäftigung mit Entgeltersatzleistungen
□ Teilzeit
□ nicht erwerbstätig

□ ja □ nein
□ wenn nein

□ Schüler/in
□ Umschulung
□ berufliche Weiterbildung
□ Ausbildung
□ Studium
□ Familientätigkeit
□ Arbeitslosigkeit
□ Nachholen des Schulabschlusses
□ Elternzeit
□ Pension / Rente / Vorruhestand
□ langwierige Erkrankung
□ Sonstiges
□ keine Angabe
....................................
□ Rente von Partner/in
□ Bedarfsgemeinschaft □ sonstige Einkommen
□ Elterngeld
□ keine Angabe
 □ keine □ bis 1 Jahr □ bis 3 Jahre
□ 35 Jahre
□ mehr als 5 Jahre
□ keine Angabe
 □ ja, als ……………………………… in Branche: ………………………..
□ nein
□ unklar
□ keine Angabe

□ Betriebsübergang
□ Branchenbedingter Stress
□ Karriereplanung
□ Ortswechsel
□ Arbeitsbedingungen □ Einkommensbedingungen
□ Wunsch nach beruflicher Veränderung □ Krankheit
□ Berufsunfähigkeit
□ Veränderung in der Lebenssituation □ Unvereinbarkeit von Lebens und Arbeitszeit
□ Sonstiges: ..................................................□ keine Angabe


□ persönlich
□ telefonisch
□ EMail
□ online / Forum
□ Chat
□ keine Angabe
□ ja ...........................................□ nein
□ keine Angabe

□ Schulabschluss
□ Hochschulabschluss □ Berufliche Weiterbildung
□ Berufsausbildung
□ Allgemeine Weiterbildung
□ Beruflicher Wiedereinstieg □ Einstiegswege
□ Berufliche (Neu)Orientierung □ Weiterbildung/Praktika/Tätigkeit im Ausland
□ Existenzgründung
□ Bewerbungsberatung □ Lernberatung
□ Karriereberatung
□ Berufswegeplanung
□ Berufliche Entscheidungsfindung □ Laufbahnberatung □ Sozialleistungen / Existenzsicherung
□ Sprachstandserhebung
□ Erkunden von Interessen und Kompetenzen
□ sonstige Beratungsthemen ............................................... □ Finanzierung
□ Elternbildung
□ Hobbys/Freizeit
□ Tätigkeit im Ehrenamt
□ Praktikumsberatung □ Kompetenzbilanzierung
(wenn Beratungsschwerpunkt Schulabschluss):………………………………………………..

□ EDV (Anwendung/Programmierung)
□ Handel/Einzelhandel
□ Tourismus
□ Lager/Logistik
□ Sprachen
□ Persönlichkeitsbezogene Trainings
□ Grafik/Werbung/Multimedia
□ Handel/Großhandel
□ Dienstleistung
□ Sicherheit
□ Bau
□ Sonstiges ....................................................

□ Fortbildung
□ Umschulung
□ Trainingsmaßnahme
□ Zusatzqualifikation
□ Büro/Personal/Buchhaltung
□ Banken/Versicherungen
□ Gesundheit
□ Management
□ Recht
□ Meister/in
□ Marketing/Vertrieb
□ HoGa
□ Soziales
□ Handwerk
□ Kultur
□ Sonstiges: ............................

□ berufsbegleitend□ Vollzeit □ Teilzeit □ modulare Weiterbildung □ Fernunterricht □ Fernstudium □ elearning/ blended learning
□ Lernen im Selbstlernzentrum □ arbeitsplatzbezogenes Lernen
□ außerhalb der Arbeitszeit
□ Sonstiges: ............................
 □ bis 100 €
□ 100200 € □ 200400 € □ 400600 €
□ 600800 € □ mehr als 800 €
□ Eigenfinanzierung □ Teilfinanzierung □ gar nicht möglich □ kein Interesse an Selbstfinanzierung □ k.A.

□ öffentlich mit BGS
□ öffentlich  mit Bildungsprämie □ öffentlich  Bildungssparen
□ öffentlichanderes
□ privat
□ betrieblich
□ keine Angabe

□ ja
□ nein □ ARGE hat beraten □ ARGE hat nicht beraten □ keine Angabe
 □ ja □ nein 


 □ informativ □ situativ □ biographieorientiert□ k.A.

□ ja
□ nein welche?...................................................................................................
(Entsprechendes unterstreichen) □ ja (persönlich, telefonisch, per EMail) am ......................... □ nein
 □ ja ...........................................□ nein
□ keine Angabe
□ ja
........................................... □ nein...................................□ keine Angabe


□ MAE/AGH
□ Sozialgeld
□ Einkommen von Partner/in □ Elterneinkommen
□ Krankengeld
□Grundsicherung
□ ALG I
□ ALG II
□ Erziehungsgeld
□ Unterhaltsgeld
□ EURente
□ BAFÖG/BAB
□ Rente
59
■■ A 10 Vergleich einiger statistischer Daten, Berlin – Dresden
1. Vergleichbarkeiten der Berliner Stadtbezirke mit Dresden
(in Klammern: Zahlen des jeweils unmittelbaren Ortsteils innerhalb
der – recht großen – Berliner Stadtbezirke)
1. Friedrichshain-Kreuzberg 1 (Jobassistenz) – Dresden 2
(Bildungshaltestellen)
Einwohnerzahlen:
268307929 – 517052
(Kreuzberg: 145234)
20,2 km2 – 328,31 km2
Fläche:
(Kreuzberg: 10,4 km2)
13309 EW / km2 – 1575 EW / km2
Einwohnerdichte:
(Kreuzberg: 13965)
2. Pankow 3 (LernLaden) – Dresden 4 (Bildungshaltestellen)
Einwohnerzahlen:
367929 – 517052
(Prenzlauer Berg: 143590)
103 km2 – 328,31 km2
Fläche:
(Prenzlauer Berg: 11 km2)
3572 EW / km2 – 1575 EW / km2
Einwohnerdichte:
(Prenzlauer Berg: 13054)
1
2
3
4
http://de.wikipedia.org/wiki/Bezirk_Friedrichshain-Kreuzberg
http://de.wikipedia.org/wiki/Dresden
http://de.wikipedia.org/wiki/Bezirk_Pankow
http://de.wikipedia.org/wiki/Dresden
2. Kennwerte zur Einkommenssituation
Dresden
(Dez. 2009)
Berlin
(Dez. 2009)
Anzahl der Bewohner
517052 5
3442630 6
Sozialversicherungs­p flichtig Beschäftigte
(Arbeitsort)
219104
1099788
Arbeitslosenzahlen
29918
227367
Arbeitslosenquote
11,4 %
13,5 %
SGB III
3,1 %
2,6 %
SGB II
8,3 %
10,9 %
7
5 www.statistik.sachsen.de/21/02_02/02_02_06g_tabelle.pdf
6www.statistik-berlin-brandenburg.de//
Publikationen/OTab/2010/OT_A01-02-00_124_200911_BE.pdf
7 www.pub.arbeitsagentur.de/hst/services/statistik/detail/q.html?call=l
60
3. Erwerbsquote; Grunddaten zur Qualifikation der Arbeitslosen in Berlin (Dezember 2009) 8
Arbeitslosigkeit ausgewählter Personengruppen, Strukturen in den Rechtskreisen SGB III und SGB II in %
18,2
Männer
20,4
Frauen
ohne abgeschlossene
Ausbildung
79,6
8,2
91,8
23,0
15 bis unter 25 Jahre
77,0
26,4
50 bis unter 65 Jahre
Langzeitarbeitslose
73,6
7,9
92,1
81,8
Schwerbehinderte
Ausländer
■ SGB III
■ SGB II
81,8
81,8
10,3
89,7
4. Erwerbsquote; Grunddaten zur Qualifikation der Arbeitslosen in Dresden (Dezember 2009) 9
Arbeitslosigkeit ausgewählter Personengruppen Strukturen in den Rechtskreisen SGB III und SGB II in %
27,4
Männer
27,2
Frauen
ohne abgeschlossene
Ausbildung
72,8
9,0
91,0
31,8
15 bis unter 25 Jahre
68,2
38,6
50 bis unter 65 Jahre
Langzeitarbeitslose
61,4
11,6
88,4
31,1
Schwerbehinderte
Ausländer
■ SGB III
■ SGB II
72,6
68,9
18,8
81,2
8 www.pub.arbeitsagentur.de/hst/services/statistik/detail/q.html?call=l
9ebd.
61
■■ A 11 Adressen der Bildungshaltestellen
Ortsamt Neustadt
Hoyerswerdaer Straße 3 (Raum 115)
01099 Dresden
(03 51) 79 67 69 05
Ortsamt Altstadt
Theaterstraße 11 – 15 (Raum 218)
01067 Dresden
(03 51) 79 62 56 99
Ortsamt Prohlis
Prohliser Allee 10
(Raum 106)
01239 Dresden
(03 51) 2 70 90 11
Ortsamt Cotta
Lübecker Straße 121 (Raum 104)
01157 Dresden
(03 51) 79 62 56 93
Ortsamt Pieschen
Bürgerstraße 63, (Raum 305)
01127 Dresden
(03 51) 79 62 56 96
62
■■ Literatur
Wissenschaftliche Literatur
■■ Dresdner Bildungsbahnen – Bildungsberatung: Zwischenbericht
I / 2010.
■■ Gieseke, W., Opelt, K. (2004): Weiterbildungsberatung II. Studienbrief
Nr. 2001 des Fernstudienganges Erwachsenenbildung der TU Kaisers­
lautern. Unveröffentlichtes Manuskript. Kaiserslautern.
■■ Hammerer, M., Kanelutti, E & Melter, I. (Hrsg.). (2010). Zukunftsfeld Bildungs- und Berufsberatung. Neue Entwicklungen aus Wissenschaft und Praxis. Bielefeld: Bertelsmann Verlag. Frankfurt a. M.:
Fischer.
■■ K rötzl, G. (2010). Bildungs- und Berufsberatung – Wirksamkeit
evident machen. In: Hammerer, Marika, Kanelutti, E. & Melter,
I. Zukunftsfeld Bildungs- und Berufsberatung. Neue Entwicklungen
aus Wissenschaft und Praxis.
■■ LernNetz Berlin-Brandenburg e.V.: Berliner LernLäden: Quartals­
bericht IV / 2009.
■■ Schütz, Dieter (2003): Geschäftsbericht der Walter-Kolb-Stiftung e.V.
Frankfurt /Main (Seite 10)
■■ Tietze, K. (2003). Kollegiale Beratung. Problemlösungen gemeinsam
entwickeln. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt Taschenbuch Verlag.
■■ k.o.s GmbH (Abruf 8. 3. 2011): Leistungen. Qualität in der Bildungs­
beratung. In: Website der k.o.s GmbH, http://www.kos-qualitaet.de/
media/de/QKonzept%20Bildungsberatung.pdf
■■ S tatistisches Landesamt Sachsen (Abruf 10. 2. 2011), http://www.
statistik.sachsen.de/21/02_02/02_02_06g_tabelle.pdf
■■ S tatistisches Landesamt Sachsen (Abruf 31. 3. 2011): 5. Regionalisierte Bevölkerungsprognose des Freistaates Sachsen. In: Website
Statistisches Landesamt Sachsen, http://www.statistik.sachsen.de/
bevprog/
■■ Wikipedia (Abruf 15. 3. 2011), http://de.wikipedia.org/wiki/Bezirk_
Friedrichshain-Kreuzberg
■■ Wikipedia (Abruf 15. 3. 2011), http://de.wikipedia.org/wiki/Bezirk_
Pankow
■■ Wikipedia (Abruf 15. 3. 2011), http://de.wikipedia.org/wiki/Dresden
Internetquellen
■■ A mt für Statistik Berlin-Brandenburg (Abruf 10. 2. 2011),
http://www.statistik-berlin-brandenburg.de//Publikationen/
OTab/2010/OT_A01-02-00_124_200911_BE.pdf
■■ Bildungsberatung im Dialog (Abruf 08.03.2011): Praxis. Tools. In:
Website Bildungsberatung im Dialog, http://www.bb-dialog.de/
userfiles/file/ToolBBDialog_EvaluationFragebogen.pdf
■■ B MAS & IAB (2011): Sachstandsbericht der Evaluation der Instrumente. Im Internet: http://doku.iab.de/grauepap/2011/Sachstandsbericht_
Evaluation_Arbeitsmarktinstrumente.pdf (Zugriff: 15. 4. 2011) S. 11
■■ Bundesagentur für Arbeit (Abruf 10. 2. 2011): Arbeitsmarkt im Überblick. In: Website der Bundesagentur für Arbeit, http://www.pub.
arbeitsagentur.de/hst/services/statistik/detail/q.html?call=l
■■ Deutsches Institut für Erwachsenenbildung (Abruf 31. 3. 2011): Wolf
Gunter Brügmann. Weiterbildungsberatung für Lebenslanges Lernen.
Anforderungen an Qualität – Vision und Wirklichkeit. In: Website des
Deutschen Instituts für Erwachsenenbildung, http://www.die-bonn.
de/esprid/dokumente/doc-2005/bruegmann05_01.pdf
■■ EU-Kommission (2008): Rechtstext: Entschließung des Rates zu einer
besseren Integration lebensumspannender Beratung in die Strategien
für lebenslanges Lernen (November 2008) http://eur-lex.europa.eu/
LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:C:2008:319:0004:0007:DE:PDF
63
Die Dresdner Bildungsbahnen sind ein Projekt der Landeshauptstadt Dresden in Kooperation mit der Volkshochschule Dresden e.V. (VHS) und der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS).
Dieses Vorhaben wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und aus dem Europäischen Sozialfonds der Europäischen Union gefördert.
Gefördert vom
www.bildung.dresden.de
Impressum
Herausgeberin:
Landeshauptstadt Dresden
Die Oberbürgermeisterin
Bildungsbüro »Dresdner Bildungsbahnen«
Telefon (03 51) 4 88 20 30
Telefax (03 51) 4 88 99 20 30
E-Mail [email protected]
Internet www.bildung.dresden.de
Öffentlichkeitsarbeit
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Zentraler Behördenruf 115 – Wir lieben Fragen
Redaktion:
Holger Kehler, Sebastián Merle
Fotonachweis Titel: Hylas Trickfilm, Dresdner Bildungsbahnen
Gesamtherstellung:
Sandstein Kommunikation GmbH
Mai 2011
Kein Zugang für elektronisch signierte und verschlüsselte Dokumente. Verfahrensanträge
oder Schriftsätze können elektronisch, insbesondere per E-Mail, nicht rechtswirksam eingereicht werden. Dieses Informationsmaterial ist Teil der Öffentlichkeitsarbeit der Landeshauptstadt Dresden. Es darf nicht zur Wahlwerbung benutzt werden. Parteien können es jedoch zur
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