Best Practice für die Green Economy Fünfjahresplan Republik Korea Die Republik Korea unterzeichnete als eines der ersten Länder die OECD Erklärung für grünes Wachstum von 2009. Parallel wurde eine bis 2050 reichende „Nationale Strategie für Grünes Wachstum“ ausgearbeitet. Zu ihrer Umsetzung wurde ein Fünfjahresplan (2009 -2013) vorgelegt, um einen kohärenten Politikrahmen für das neue ökonomische Paradigma zu schaffen. Rasante nachgeholte Industrialisierung Ziel 3: Schnell wachsende Bevölkerung Seit den 1970er Jahren Lebensstandard und hat sich die Republik Wichtigster Grund für internationales Ansehen Korea (Südkorea) in die anhaltende Wachsheben rasantem Tempo von tumsorientierung ist, einem Agrar- zu einem Grüner Umgang dass Erwerbsmöglichmit Land und Wasser Industriestaat entwikeiten für die wachsenckelt. Hauptindustriede Bevölkerung geGrüne Transportsysteme zweige waren und sind schaffen werden müsGrüne Revolution die Eisen- und Stahlinsen. im täglichen Leben dustrie, der Schiffbau Vorbild nicht nur und die AutomobilherInternationaler Vorreiter für asiatische stellung. Noch stärker für grünes Wachstum werden Nachbarn als die Wirtschaftsleistung wuchs dabei der Wie für andere asiRessourcenverbrauch. atische Staaten Während das Pro-Kopf-Einkommen auch, ist das BevölZiel 2: noch nicht den OECD-Durchschnitt kerungswachstum erreicht hat, liegen der EnergieverNeue Wachstumsmotoren für Südkorea eine brauch und der CO2-Ausstoß pro schaffen zentrale HerausforKopf deutlich über dem OECDderung. Dies macht Grüne Technologien als Motor Durchschnitt. die südkoreanische „Vergrünung“ bestehender, Strategie für grünes Ein neues Förderung neuer grüner Wachstum zu eiWachstums-Paradigma Industrien nem Modell für die Umweltverschmutzung und die Entwicklung gesamte Region. Übernutzung von Ressourcen führindustrieller Strukturen Hinzu kommt, dass ten zusammen mit der wirtschaftliInfrastrukturen Südkorea zahlreichen Krise Ende der 1990er Jahre für eine Green Economy che Initiativen im (Asienkrise) zur Suche nach alterRahmen der UN nativen Wegen. Das Paradigma des und der OECD mit „grow first, clean vorangetrieben hat, up later“ soll um die eigene Vorreidurch das neue Ziel 1: terrolle zu unterstreiLeitbild „low chen (Abb. auf der Minderung des Klimawandels und carbon, green Rückseite). Energieunabhängigkeit growth“ abgelöst werden. KennzeiPolitische Reduktion von Treibhausgasemissionen chen ist dabei das Vorgaben in Reduktion des Verbrauchs fossiler Rohstoffe Festhalten am zehn Bereichen Wachstum als Unabhängigkeit in der Energieversorgung Kern des neuen Der Ansatz Südkoreas Anpassungsfähigkeit an den Klimawandel Paradigmas. hebt die Bedeutung von Wachstumspoten- zialen hervor – vor allem durch neue grüne Technologien. Zugleich spricht er aber Maßnahmen an, die über eine Förderung grüner Hochtechnologie hinausgehen. Neben Ressourceneffizienz und Klimaschutz sind dies der Aufbau grüner Infrastrukturen, etwa im Mobilitätssektor, und eine „grüne Revolution im Alltag“. Letztere zielt auf einen ethisch fundierten Bewusstseinswandel, durch den das Alltagshandeln zu einem Hebel für Veränderungen werden kann. Informations– und Kommunikationsindustrie (IKT) Große Erwartungen werden an die Möglichkeiten der Informations- und Kommunikationsindustrie geknüpft. Mit Firmen wie Samsung und LG ist Südkorea auf dem Weltmarkt präsent. Für die Zukunft wird das Potential für grünes Wachstum besonders in der im Entstehen begriffenen Informationsindustrie und den damit verknüpften Dienstleistungen gesehen. Jülich/Berlin 2016 Quelle: Renault, Jean-François; Schwietring, Thomas (2016): Übergang in eine Green Economy: Notwendige strukturelle Veränderungen und Erfolgsbedingungen für deren tragfähige Umsetzung in Deutschland. Teilvorhaben: Internationale Bestandsaufnahme des Übergangs in eine Green Economy. Vorab-Bericht zum Endbericht. Unter Mitarbeit von Katharina Schumacher, Gerd Schumacher, Vera Grimm u. Dieter Konold. Studie im Auftrag des Umweltbundesamtes. Forschungskennzahl 3713 14 103. Dessau-Roßlau, S. 105–111 und 160–173.
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